Die wichtigsten Mykotoxine Aspergillus-Toxine: Aflatoxin B1, G1, M1, Ochratoxin A, Sterigmatocystin, Cyclopiazonsäure Penicillium-Toxine: Ochratoxin A, Citrinin, Patulin, Cyclopiazonsäure, Penitrem A Fusarium-Toxine: Trichothecene (Deoxynivalenol, Nivalenol,, T-2 Toxin, HT-2 Toxin, Diacetoxyscirpenol), Zearalenon, Fumonisine, Moniliformin Alternaria-Toxine: Tenuazonsäure, Alternariol, Alternariolmethylether Claviceps-Toxine: Ergoalkaloide H:\A4\Ref.4.4\Petrick\1119Folie_1_Mykotoxine.doc
Erster Anhaltspunkt bereits im Alten Testament Mykotoxine- Rückblick Im späten Mittelalter z. T. tödlich verlaufende Epidemien nach dem Genuss von Roggenbrot ("St. Antonius- Feuer"), verursacht durch Alkaloide des Mutterkornpilzes Ende des 19. Jahrhunderts in Russland tödliche Vergiftungsfälle durch Brotgetreide, das erst nach dem Winter geerntet wurde und in hohem Maße mit Fusarien, Pilzen und deren Toxinen belastet war. Ende des Zweiten Weltkrieges starben in der Sowjetunion erneut Tausende von Menschen. Anfang der 60er Jahre Berichte über ein rätselhaftes Massensterben von Truthühnern in England; in Folge erkrankten Entenküken, Fasanen und Forellen (Ursache: Aflatoxine in brasilianischem Erdnussschrot) > Forschung wurde weiter intensiviert. H:\A4\Ref.4.4\Petrick\1119Folie_2_Mykotoxine.doc
Was sind Mykotoxine? Giftige Naturstoffe. Sie werden als Stoffwechselprodukte von bestimmten Pilzen gebildet. Derzeit bekannt sind weit über 300 Toxine. Von etwa 20 ist bekannt, dass sie in Nahrungs- und Futtermitteln häufig und in höheren Konzentrationen auftreten können. Diese Toxine werden hauptsächlich von fünf Pilzgattungen gebildet. Sie sind auf allen Stufen der Nahrungskette zu finden. H:\A4\Ref.4.4\Petrick\1119Folie_3_Mykotoxine.doc
Untersuchung auf Mykotoxine aus der amtlichen Futtermittelkontrolle (2003) Stand: 17.11.2003 Aflatoxin Ochratoxin DON ZEA Nachweisgrenze (mg/kg) Bestimmbarkeitsgrenze (mg/kg) 0,0003 0,001 0,0005 0,001 0,025 0,05 0,0025 0,0050 Analysen gesamt 143 123 130 115 davon unter d. NWG 121 93 22 9 davon unter Best.grenze 20 14 2 7 quant. Ergebnisse 2 16 106 99 Analyse Einzelfuttermittel ges. 38 36 33 33 davon unter d. NWG 35 34 14 6 davon unter Best. grenze 2 1 2 2 quant. Ergebnisse 1 1 17 25 Analysen Mischfuttermittel ges. 105 87 97 82 davon unter d. NWG 86 59 8 3 davon unter Best. grenze 18 13 0 5 quant. Ergebnisse 1 15 89 16 H:\A4\Ref.4.4\Petrick\1119Folie_4_Mykotoxine.doc
Existierende Grenzwerte Lebensmittel (Mehl, Speisegetreide,...) Aflatoxine B 1 2 µg/kg (Summe B 1, B 2, G 1, G 2 ) 4 µg/kg (Diät-VO ) 0,05 µg/kg Ochratoxin A (unverarbeitet) 5 µg/kg (verarbeitet) 3 µg/kg Futtermittel: Aflatoxin B 1 50 µg/kg Mutterkorn 1000 mg/kg H:\A4\Ref.4.4\Petrick\1119Folie_5_Mykotoxine.doc
Gefahren durch Mykotoxine? Erkrankungen werden als Mykotoxikosen bezeichnet - sie werden häufig nicht erkannt - sie sind nicht übertragbar Entstehung bei Mensch und Tier durch Aufnahme kontaminierter Lebens- und Futtermittel, die in der gesamten Nahrungskette vorhanden sind mögliche Wirkungen Aflatoxine, Ochratoxin A krebserzeugend, Beeinflussung des Immunsystems Aflatoxine erbgutschädigend, Leberschäden, Nierenschäden Zearaleonon Beeinflussung des Hormonsystems Deoxinivalenol Blutungen hervorrufend, Übelkeit, Erbrechen Ergotoxine Auswirkungen auf das Nervensystem, Mangeldurchblutung (5-10 g können tödlich sein) Haupteintragsquelle beim Menschen durch pflanzliche Lebensmittel Carry over in Lebensmittel tierischer Herkunft - Aflatoxine in Milch - Ochratoxine im tierischen Gewebe bei Schwein und Geflügel - DON/ZEA nach bisherigem Kenntnisstand weniger bzw. keine Rückstände in Lebensmittel tierischer Herkunft
Grenzwert-Vorschlag Lebensmittel (Mehl, Speisegetreide,...) DON Speisegetreide 500 µg/kg Brot, Backwaren 350 µg/kg Diät-VO 100 µg/kg ZEA Speisegetreide, 50 µg/kg Brot, Backwaren Diät-VO 20 µg/kg H:\A4\Ref.4.4\Petrick\1119Folie_7_Mykotoxine.doc
Übersicht über wichtige Mykotoxikosen bei landwirtschaftlichen Nutztieren Mykotoxikose Zearalenon-Syndrom Trichothecene-Toxikose empfindliche Tierart Schwein alle Tierarten Toxin bildende Pilze Fusarium roseum, culmorum, graminearum Fusarium graminearum, sporotichioides, (auch Trichtothecene-Bildner) oxysporum, poae, solani, culmorum, equiseti Toxine Zearalenon Derivate von Zearalenon Trichothecene Typ A (T-2< Toxin, HAT-2 Toxin, Diacetoxynivalenol, Navenol u.a.) Bedingungen für das Entstehen der Toxine Feldpilze, überall zu finden Feldpilze, überall zu finden Symptome weibliche Tiere Schwellungen des Gesäuges, Ödeme an Scham und Scheide, Scheiden- und Mastdarmvorfall, übermäßige Vergrößerung der Gebärmutter, Schwund der Eierstöcke, verringerte Wurfgröße, Fehlgeburten oder Frühgeburten, Unfruchtbarkeit akut: Verdauungsstörungen (Erbrechen, Durchfall, Futterverweigerung, Blutungen im Magen, Eingeweide, Herz, Lunge, Blase, Nieren; Entzündungen und Läsionen im Mundbereich und an der Haut männliche Tiere Vorhautödem, Schwellung der Brustzitzen, Hodenschwund (Missbildung), verminderte Samenqualität, verminderte Futteraufnahme chronisch: Blutkrankheit, Immunsuppressionen, verminderte Gewichtszunahmen, verschlechterte Futterverwertung Ferkel H:\A4\Ref.4.4\Petrick\1119Folie_8_Mykotoxine.doc Spreizfüße (Grätscher)
Relative Empfindlichkeit landwirtschaftlicher Nutztiere gegenüber Mykotoxinen Rind Huhn Zucht Schwein Zearalenon - + +++ ++ Mast Deoxynivalenol - + ++ +++ Ochratoxin A - ++ ++ +++ Empfindlichkeit: - = gering, + = mäßig, ++ = deutlich, +++ = stark Die Wichtung bezieht sich zwischen den Tierarten auf vergleichbare Toxinkonzentrationen im Futter und zwischen den Mykotoxinen innerhalb einer Tierart auf praktische Bedeutung (mögliche Toxinkonzentration im Futter in Relation zur Schwellenkonzentration)
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