Joggen gegen Brustkrebs? Risikofaktoren, Prävention, Diagnostik

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Transkript:

Radiologische Abteilung Prof. Dr. med. Beate M. Stöckelhuber Joggen gegen Brustkrebs? Risikofaktoren, Prävention, Diagnostik Beate M. Stöckelhuber Universität zu Lübeck

Editorial: Angelina Jolie puts breast cancer in the spotlight Selbstuntersuchung oder Screening? Joggen gegen Neuerkrankungen Brustkrebs 2010 76660 Prognose 2014 75200 In Deutschland erkranken jedes Jahr rund 51.000 Frauen neu an Brustkrebs. Mehr als 17.000 von ihnen sind zum Zeitpunkt der Diagnose jünger als 60 Jahre. Rund 16.000 Patientinnen sterben pro Jahr an den Folgen. Robert-Koch-Institut, Stand 13.12.2013 Ca. 10 % der Frauen in Deutschland erkranken jährlich an Brustkrebs Tendenz steigend

Lernziele Brustdiagnostik Risikofaktoren für Brustkrebs Untersuchungsverfahren/Bildgebung Befundungskriterien bei bildgebenden Verfahren BI-RADS Klassifikation Definition von Screening und QuaMaDi

Risikofaktoren 1. Genetische Belastung (BRCA1 und BRCA2; 5%) RR* 7 2. Frauen mit behandeltem Mammakarzinom RR* 5 3. Familiäre Belastung (Mutter, Schwester; 10 %) RR* 4 4. Atypische duktale/lobuläre Hyperplasie RR* 3 5. Malignom (Uterus, Ovar, Darm) RR* 3 6. Nullipara, späte Erstgebärende (> 30 Jahre; 30 %) RR* 2 7. Frühe Menarche (< 12 J.), späte Menopause (> 52 J.) RR* 2 8. Alter > 50 Jahre RR* 2 9. Hormonsubstitution postmenopausal > 5 Jahre RR* 1.3-2 10. Thoraxbestrahlung bei M. Hodgkin im Kindesund Jugendalter RR* 5,9-6,7 *RR=Relatives Risiko (bei einem normalen Risiko von 1.0)

Million Risikofaktoren Women Study Collaborators. Breast cancer and hormone-replacement therapy in the Million Women Study. Lancet 2003; 362:419-427 Keine HRT RR 1.0 1. Genetische Belastung (BRCA1 und BRCA2; 5%) RR* 7 Östrogen RR 1.3 2. Frauen mit behandeltem Mammakarzinom RR* 5 Östrogen-Progestagen RR 2.0 3. Familiäre Belastung (Mutter, Schwester; 10 %) RR* 4 4. Atypische duktale/lobuläre Tibolon Hyperplasie RR* 1.45 3 5. Malignom (Uterus, Andere Ovar, Darm) RR* 1.44 3 6. Nullipara, späte Erstgebärende (> 30 Jahre; 30 %) RR* 2 7. Frühe Menarche (< 12 J.), späte Menopause (> 52 J.) RR* 2 8. Alter > 50 Jahre RR* 2 9. Hormonsubstitution postmenopausal > 5 Jahre RR* 1.3-2 10. Thoraxbestrahlung bei M. Hodgkin im Kindesund Jugendalter RR* 5,9-6,7 *RR=Relatives Risiko (bei einem normalen Risiko von 1.0)

Risikofaktoren 10. Lebensstil Übergewicht (BMI >/=30 kg/m 2 ) RR* 1.5-2 Alkohol 35-44 g/die RR* 1.3 =/>45 g/die RR* 1.5 Rauchen RR* 1 Koffein RR* 1 *RR=Relatives Risiko (bei einem normalen Risiko von 1.0)

10. Lebensstil Risikofaktoren Übergewicht (BMI >/=30 kg/m 2 ) RR* 1.5-2 Alkohol 35-44 g/die RR* 1.3 =/>45 g/die RR* 1.5 Rauchen RR* 1 Koffein RR* 1 *RR=Relatives Risiko (bei einem normalen Risiko von 1.0) Cancer Research UK Epidemiology Unit. Alcohol, tobacco and breast cancer collaborative reanalysis of individual data from 53 epidemiological studies, including 58515 women with breast cancer and 95067 women without the disease. Br J Cancer 2002; 6:1234-1245 Michels KB, Holmberg L, Bergkvist L, Wolk A. Coffee, tea, and caffeine consumption and breast cancer incidence in a cohort of Swedisch women. Ann Epidemiol 2002; 12:21-26

Risikoreduktion 1. Lebensstil Sport Östrogenproduktion RR* 1.5 Körpergewicht Immunität 2. Stillen pro Jahr RR* 1.5 3. Geburt pro Geburt RR* 7 *RR=Relatives Risiko (bei einem normalen Risiko von 1.0)

Untersuchungsverfahren Selbstuntersuchung/klinische Untersuchung Mammografie Sonografie Magnetresonanztomografie

Untersuchungsverfahren Selbstuntersuchung/klinische Untersuchung Mammografie Sonografie Magnetresonanztomografie

Selbstuntersuchung/ klinische Untersuchung Inspektion Größe, Form, Symmetrie, Haut, Mamille Palpation der Brust im Sitzen/Stehen und Liegen Knoten (Lokalisation, Größe, Verschieblichkeit, Druckschmerz) der Lymphknotenstationen (Axilla, Supra-, und Infraklavikularregion) Sekretprovokation

Untersuchungsverfahren Selbstuntersuchung/klinische Untersuchung Mammografie Sonografie Magnetresonanztomografie

Mammografie - Goldstandard in der bildgebenden Mammadiagnostik Was ist eine Mammografie? Eine Mammografie ist eine Röntgenaufnahme der Brust. Anforderungen an die Mammografie Hohe Kontrastdifferenzierung zur Darstellung der unterschiedlichen Gewebestrukturen der Mamma (Haut, Fett, Drüsen- und Bindegewebe, Kalk) Hohe Ortsauflösung zur Darstellung kleinster Mikroverkalkungen Technische Aufnahmeparameter Niedrige Röhrenspannung (25-28 kv Weichstrahltechnik) Spezielles Anodenmaterial (Molybdän, Kombination Molybdän und Rhodium) Feinzeichnende Film-Folien-Kombination oder hochauflösende Detektoren Wie hoch ist die Strahlenbelastung? 1,3-2 msv pro Untersuchung (2 Aufnahmen pro Brust / 4 Aufnahmen pro Untersuchung)

Mammografie - Goldstandard in der bildgebenden Mammadiagnostik Was ist eine Mammografie? Eine Mammografie ist eine Röntgenaufnahme der Brust. Anforderungen an die Mammografie Hohe Kontrastdifferenzierung zur Darstellung der unterschiedlichen Gewebestrukturen der Mamma (Haut, Fett, Drüsen- und Bindegewebe, Kalk) Hohe Ortsauflösung zur Darstellung kleinster Mikroverkalkungen Technische Aufnahmeparameter Niedrige Röhrenspannung (25-28 kv Weichstrahltechnik) Spezielles Anodenmaterial (Molybdän, Kombination Molybdän und Rhodium) Feinzeichnende Film-Folien-Kombination oder hochauflösende Detektoren Wie hoch ist die Strahlenbelastung? 1,3-2 msv pro Untersuchung (2 Aufnahmen pro Brust / 4 Aufnahmen pro Untersuchung)

Mammografie - Durchführung cranio-caudale Aufnahme (cc) medio-laterale Schrägaufnahme (mlo)

Mammografie Analyse eines Mammogramms Dicke der Haut, Einziehungen der Haut Dichte des Drüsenkörpers Symmetrie / Asymmetrie des Drüsenkörpers Lage, Form und Kontur einer Verdichtung oder eines Herdbefundes Verkalkungen: Makroverkalkungen, Mikroverkalkungen Analyse von Mikroverkalkungen (einzeln, diffus, gruppiert, monomorph, polymorph)

Mammografie Analyse eines Mammogramms Dicke der Haut, Einziehungen der Haut Dichte des Drüsenkörpers Symmetrie / Asymmetrie des Drüsenkörpers Lage, Form und Kontur einer Verdichtung oder eines Herdbefundes Verkalkungen: Makroverkalkungen, Mikroverkalkungen Analyse von Mikroverkalkungen (einzeln, diffus, gruppiert, monomorph, polymorph)

Brustdichte ACR* 1 ACR* 2 ACR* 3 ACR*4 *American College of Radiology

Mammografie Analyse eines Mammogramms Dicke der Haut, Einziehungen der Haut Dichte des Drüsenkörpers Symmetrie / Asymmetrie des Drüsenkörpers Lage, Form und Kontur einer Verdichtung oder eines Herdbefundes Verkalkungen: Makroverkalkungen, Mikroverkalkungen Analyse von Mikroverkalkungen (einzeln, diffus, gruppiert, monomorph, polymorph)

Mammografie Analyse eines Mammogramms Dicke der Haut, Einziehungen der Haut Dichte des Drüsenkörpers Symmetrie / Asymmetrie des Drüsenkörpers Lage, Form und Kontur einer Verdichtung oder eines Herdbefundes Verkalkungen: Makroverkalkungen, Mikroverkalkungen Analyse von Mikroverkalkungen (einzeln, diffus, gruppiert, monomorph, polymorph)

Beschreibung der Lokalisation Oberer äußerer Quadrant Oberer innerer Quadrant Areola Unterer äußerer Quadrant Unterer innerer Quadrant Rechte Brust

Mammografie Analyse eines Mammogramms Dicke der Haut, Einziehungen der Haut Dichte des Drüsenkörpers Symmetrie / Asymmetrie des Drüsenkörpers Lage, Form und Kontur einer Verdichtung oder eines Herdbefundes Verkalkungen: Makroverkalkungen, Mikroverkalkungen Analyse von Mikroverkalkungen (einzeln, diffus, gruppiert, monomorph, polymorph)

Mammografie Analyse eines Mammogramms Dicke der Haut, Einziehungen der Haut Dichte des Drüsenkörpers Symmetrie / Asymmetrie des Drüsenkörpers Lage, Form und Kontur einer Verdichtung oder eines Herdbefundes Verkalkungen: Makroverkalkungen, Mikroverkalkungen Analyse von Mikroverkalkungen (einzeln, diffus, gruppiert, monomorph, polymorph)

Mammografie Analyse eines Mammogramms Dicke der Haut, Einziehungen der Haut Dichte des Drüsenkörpers Symmetrie / Asymmetrie des Drüsenkörpers Lage, Form und Kontur einer Verdichtung oder eines Herdbefundes Verkalkungen: Makroverkalkungen, Mikroverkalkungen Analyse von Mikroverkalkungen (einzeln, diffus, gruppiert, monomorph, polymorph)

Mammografie Analyse eines Mammogramms Dicke der Haut, Einziehungen der Haut Dichte des Drüsenkörpers Symmetrie / Asymmetrie des Drüsenkörpers Lage, Form und Kontur einer Verdichtung oder eines Herdbefundes Verkalkungen: Makroverkalkungen, Mikroverkalkungen Analyse von Mikroverkalkungen (einzeln, diffus, gruppiert, monomorph, polymorph)

Mikroverkalkungen

Galaktografie (Milchgangsdarstellung) Indikationen Blutige Sekretion Vorgehen Sondieren des sezernierenden Milchgangs Injektion von wasserlöslichem KM Mammografie Beurteilung Kaliberschwankungen der Gänge Gangabbrüche Füllungsdefekte

Histologie/Gewebetypen von Mammakarzinomen Oberer äußerer Quadrant Oberer innerer Quadrant 45 % 15 % 25 % 10 % 5 % Unterer äußerer Quadrant Unterer innerer Quadrant Rechte Brust

Histologie/Gewebetypen von Mammakarzinomen Invasiv-duktales Karzinom (Milchgangskarzinom) 65% Ductales Carcinoma in situ (DCIS) 10 % Mikroverkalkungen in bis zu 80 % Präparatradiografie! Invasiv-lobuläres Karzinom 10 % Medulläres Karzinom 6 % Mucinöses Karzinom 2 % Tubuläres Karzinom 2 % Papilläres Karzinom 2 % Sonstige 3 %

Mammografie Malignitätskriterien Mikrokalk Größe: meist < 0.2 mm Morphologie irreguläre Begrenzung polymorph: granulär, linear, verzweigend x- und y-förmig Verteilung: gruppiert, segmental Hautverdickung Hauteinziehung Asymmetrische Gewebsverdichtung Herdbefund unscharf oder streifig begrenzt

Mammografie der männlichen Brust Indikationen Gynäkomastie/Vergrößerung der Brustdrüse Morphologie ein- oder beidseitig flammenförmig, solider Tumor

Mammografie der männlichen Brust Ursachen Hormone Systemische Erkrankungen Alkoholtoxische Leberzirrhose Medikamente Cimetidin (H 2 -Blocker) Reserpin (Antihypertonikum) Spironolacton (Diureticum) Thiazide (Diuretica) Drogen Marijuana

Mammografie der männlichen Brust Tastbarer Knoten Gynäkomastie Abszess Hämatom Tumor (gut- oder bösartig) Inzidenz Mammakarzinom 0.2 % 1 % der Mammakarzinome bei Männern

Mammografie - Markierung Punktion unklarer Befunde zur Gewebegewinnung Präoperative mammografische Markierung

Mammografie - Technik ANALOGE MAMMOGRAFIE Rö-Röhre Rö-strahlen Rö-strahlen Folie Licht Film Befundung Analoge Archivierung ANALOGES BILD

Workflow - Analoge Mammografie Prozess Befundung Akquisition Patientengespräch Archivierung

Mammografie - Technik ANALOGE MAMMOGRAFIE Rö-Röhre Rö-strahlen Rö-strahlen Folie Licht Film Befundung Analoge Archivierung ANALOGES BILD DIGITALE MAMMOGRAFIE Detektor Rö-Röhre Rö-strahlen Rö-strahlen DIGITALES BILD Aufzeichnung Prozessing Befundung Digitale Archivierung/ PACS

Workflow Digitale Mammografie Akquisition Befundung Neue Technologien CAD Laserdrucker (Option) RIS Interface Diagnostische Workstation Archivierung/ PACS * Ultraschall MRT PET/CT

CAD Computer Aided Detection Auf Knopfdruck markiert die Software verdächtige Läsionen: Mikroverkalkungen Herdbefunde erhöht die Sensitivität Endgültige Entscheidung (noch) durch den Radiologen! Könnte in Zukunft die Zweitbefundung ersetzen

Tomosynthese Grundlage mammografiebasiert Serien von Low-Dose-Einzelbildern aus verschiedenen Winkeln Mathematische Rekonstruktion der Einzelbilder Gewebedarstellung in 1 mm Schichtdicke Überlagerungsfreie Projektion der Schichten (3D) ~1.5-faches der normalen Mammografiedosis Ca. 5 sec Untersuchungszeit

Untersuchungsverfahren Selbstuntersuchung/klinische Untersuchung Mammografie Sonografie Magnetresonanztomografie

Sonografie Keine Strahlenbelastung Ergänzung zur Mammografie Kein Ersatz für Mammografie Suche nach Raumforderung (solide, zystisch) Nachweis von Mikrokalk nicht möglich! Möglichkeit der Punktion unklarer Befunde und präoperativen Markierung

Sonografie Keine Strahlenbelastung Ergänzung zur Mammografie Kein Ersatz für Mammografie Suche nach Raumforderung (solide, zystisch) Nachweis von Mikrokalk nicht möglich! Möglichkeit der Punktion unklarer Befunde und präoperativen Markierung

Untersuchungsverfahren Selbstuntersuchung/klinische Untersuchung Mammografie Sonografie Magnetresonanztomografie

Magnetresonanztomografie Keine Strahlenbelastung Hohe Sensitivität (>90 %), mäßig hohe Spezifität (bis 80 %) Zusatzmethode, kein Ersatz für Mammografie Nur wenige Indikationen Differenzierung narbige - karzinomatöse Veränderungen nach brusterhaltender Therapie bei Mammakarzinom Ausschluss multizentrischer Tumorherde Tumorsuche bei axillären Lymphknotenmetastasen ohne Hinweis auf Primärtumor Klärung verdächtiger Befunde nach Prothesenimplantation und Klärung von Implantatdefekten Hochrisikosituation Möglichkeit der Punktion unklarer Befunde und der präoperativen Markierung

Magnetresonanztomografie

Magnetresonanztomografie

Klassifizierung Breast Imaging - Reporting and Data System (BI-RADS)* 0 Weitere Bildgebung erforderlich 1 Unauffällig 2 Sicher gutartig 3 Wahrscheinlich gutartig (Malignitätswahrscheinlichkeit <2%) 4 Verdächtig (Malignitätswahrscheinlichkeit 20-30%) 5 Hoch malignitätsverdächtig 6 Histologisch gesicherter Brustkrebs *American College of Radiology

Flächendeckende Mammadiagnostik Screening (Reihenuntersuchung) QuaMaDi (Qualitätsgesicherte Mammadiagnostik)

Mammographie-Screening (Reihenuntersuchung) Gesunde Frauen von 50 bis 69 Jahren erhalten alle 2 Jahre eine schriftliche Einladung zur Mammografie Mammografie beidseits in 2 Ebenen Keine klinische Untersuchung (Inspektion, Palpation)

Screening Von 1000 Frauen im Alter zwischen 50 und 70 Jahren, die alle 2 Jahre zur Mammografie gehen, sterben in den nächsten 10 Jahren 3 an Brustkrebs. Bei 1000 Altersgenossinnen, die auf das Screening verzichten, sind es 4. Der absolute Unterschied beträgt 1 Frau pro 1000 in 10 Jahren. Daraus errechnet sich eine relative Reduktion des Sterberisikos um 25-30 %.

QuaMaDi Qualitätsgesicherte Mammadiagnostik ohne Altersbegrenzung Alle Frauen mit Symptomatik (Nachsorge nach Mammakarzinom, Klärung eines Befundes) Anamnese, klinische Untersuchung (Inspektion, Abtasten), Mammografie, ggf. Ultraschall