Türkei: Mit dem Ziel eines der ökonomisch wichtigsten Länder der Welt zu werden versucht das

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Transkript:

Großprojekte zwischen Orient und Okzident Türkei: Mit dem Ziel eines der ökonomisch wichtigsten Länder der Welt zu werden versucht das Land mit Milliardeninvestitionen in Verkehr, Infrastruktur und Logistik die Wirtschaft anzukurbeln. Dies bietet auch Chancen für heimische Investoren. Trotz negativer Berichte über die Türkei in den letzten Monaten bietet das Land für die heimische Wirtschaft vielfältige Möglichkeiten im Verkehrs- und Infrastrukturbereich. Besonderes Augenmerk ist hierbei auf Großprojekte gewaltigen Ausmaßes gerichtet die momentan in dem verkehrstechnisch als Knotenpunkt zwischen Europa und Asien gelegenen Land vorangetrieben werden. Momentan versucht die türkische Regierung Ihren Traum vom Aufstieg in die Top Ten der volkswirtschaftlich bedeutendsten Länder der Welt zu verwirklichen und investiert dabei Milliarden in Verkehrsprojekte vor allem in den Metropolen Istanbul und Ankara, aber auch im anatolischen Osten des Landes. Alleine in den letzten 13 Jahren wurden ca. 90 Milliarden Dollar in große Transport- und Kommunikationsprojekte investiert, auch in Zukunft ist zu erwarten, dass die Regierung ihre ehrgeizigen Pläne mit dem Ausbau in diesem Bereich forcieren wird. Im Großraum der Metropole Istanbul wurden vor kurzem zwei für den Güter- und Personenverkehr extrem wichtige Brücken fertiggestellt. Die im August eröffnete Yavuz Sultan Selim Brücke überspannt, als breiteste und längste für den Schienenverkehr zugelassene Hängebrücke der Welt, den Bosporus im, an das Schwarze Meer angrenzenden, Norden von Istanbul. Diese Verbindung erlaubt nun auch LKW eine schnelle und einfache Möglichkeit dem alltäglichen Stau im Zentrum Istanbuls auf dem Landweg zu umfahren. Fast zeitgleich wurde als Teil der Istanbul-Izmir Autobahn die Osman Gazi Brücke über den Golf von Izmit fertiggestellt. Diese verringert die Fahrzeit drastisch um mindestens eine Stunde. Beide Brücken sind mautpflichtig und für den LKW-Verkehr zugelassen, die Baukosten betrugen insgesamt über 4 Milliarden Euro. Als momentan größtes Projekt gilt momentan jedoch der neue Flughafen in Istanbul, der nach seiner endgültigen Fertigstellung eine Kapazität 150 Millionen Passagiere und 6 Millionen Tonnen Fracht pro Jahr erreicht. Bereits 2018 soll der erste Teil des neuen Luftverkehrszentrums in Betrieb genommen werden. Die Türkei besitzt damit den mit Abstand weltgrößten Flughafen der Welt und etabliert sich somit auch als Transitknotenpunkt zwischen Ost und West. Zusätzlich zu Straßen- und Luftverkehr wird auch in den Ausbau von Häfen, wie den Mersin International Port, investiert. Dieser wird von den Eigentümern PSA aus Singapur und der türkischen Akfen Holding um 150 Millionen Euro ausgebaut und soll mit einem neuen Terminal nun auch die größten Containerschiffe der Welt bedienen können. Mit Anbindung an neue Schienen- und

Straßennetze soll hiermit der Hafen der Zukunft und eines der wichtigsten Logistikzentren des östlichen Mittelmeerraums entstehen. Weiters werden der Candarli Hafen in der Ägäis mit einer Kapazität von 12 Millionen TEU, der Filyos Hafen an der westlichen Schwarzmeerküste und der Hafen in Izmir ausgebaut und erweitert. Ein weiteres wichtiges Projekt für den Schiffsverkehr bedeutet, der mit 15 Milliarden Euro veranschlagte, Bau einer künstlichen Wasserstraße parallel zum Bosporus. Der Canal Istanbul verbindet das Schwarze Meer mit dem Marmara Meer und soll auf 47 Kilometern Länge den überlasteten Bosporus unterstützen. Bei einer Breite von 150 Metern und einer Kapazität von 160 Schiffen am Tag soll vor allem der Verkehr für große Öltanker über diese neue Verbindung laufen. Die Türkei hat auch den Schienenverkehr wieder für sich entdeckt und strebt nach einem Ausbau des Schienennetzes in einem gewaltigen Ausmaß. So soll zum Beispiel das YHT- Hochgeschwindigkeitsnetz ausgebaut werden. Startschuss dafür ist die Fertigstellung des neuen Hauptbahnhofs in Ankara, die für Ende Oktober 2016 geplant ist und mit Anbindungen an weitere neue Bahnhöfe wie Sivas, Izmir und Bursa täglich 50.000 Passagiere abfertigen sollen. Eine für den Frachtverkehr wichtige Verbindung wird, in Zusammenarbeit der Türkei mit Aserbaidschan und Georgien, die Baku-Tiflis Kars Zugverbindung entstehen. Diese soll nach Fertigstellung eine Kapazität von 17 Millionen Tonnen Fracht erreichen. Zusätzlich sind weitere Megaprojekte in der Entstehung, wie der mit fast 15 Kilometern Länge Ovit Tunnel, der als einer der längsten Tunnel der Welt die bergige Region Nordostanatoliens durchlaufen soll. Weiters wird momentan an der Fertigstellung der Marmaray-Nahverkehrsverbindung in Istanbul, zwei Pipelineprojekten, Turkish Stream und TANAP, sowie dem Bau des ersten Atomkraftwerks der Türkei in Akkuyu gearbeitet. In Istanbul entsteht mit dem Istanbul Finance Center auf 2,5 km² Fläche ein riesiges internationales Finanzzentrum, das zusätzlich zu den Investitionen in die Verkehrswirtschaft auch die Finanzwirtschaft des Landes ankurbeln soll.

Projektübersicht: Die 7 zentralen Großprojekte im Bereich Infrastruktur; Neuer Flughafen in Istanbul (Yeni Havlimani) 3. Bosporus Brücke in Istanbul (Yavuz Sultan Selim Köprüsü) Istanbul-Izmir Autobahn mit Brücke (Osman Gazi Köprüsü) über den Golf von Izmit Eurasia Tunnel in Istanbul (Tunnel unter Bosporus für PKW-Verkehr) Gebze-Halkali-Verlängerung der Marmaray-Bahnlinie in Istanbul (unter Bosporus) Ovit Tunnel (Nordostanatolien) Baku-Tiflis-Kars Bahnverbindung (Verbindung zwischen Aserbaidschan, Georgien & Türkei) haben bereits jetzt über 3 Milliarden Dollar Vorteile für die türkische Wirtschaft erbracht und circa 65.500 Jobs geschaffen (davon 2.100 Ingeneure). Dabei wurden in den letzten 13 Jahren Investitionen in der Höhe von 90 Milliarden Dollar für große Transport- und Kommunikationsprojekte bereitgestellt. Um hierbei die Umweltverträglichkeit zu erhöhen wurden alleine im Raum Istanbul 37 Viadukte zum Schutz der Natur errichtet. Nachfolgend eine Auflistung bedeutender Infrastrukturprojekte die sich im Jahr 2016 in Bau oder Planung befanden:

Projekt Fertigstellung Kosten Weitere Informationen Neuer Flughafen Istanbul 2018/2028 EUR 33 Mrd. Der neue Flughafen im europäischen Norden der Millionenmetropole Istanbul wird in 2 Abschnitten gebaut. Der erste Teil mit zwei Landebahnen und einem Terminal soll im Jahr 2018 fertiggestellt werden und Kapazitäten für jährlich 90 Millionen Passagiere bieten. Mit der Fertigstellung des zweiten Teils wird hier der größte Flughafen der Welt entstehen mit einem jährlichen Fluggastaufkommen von 150 Millionen Passagieren und sechs Landebahnen. Verantwortlich für den Bau ist das Konsortium Cengiz-Kolin-Limak-Mapa-Kalyon, dass mit diesem Megaprojekt den in die Jahre gekommenen Atatürk Flughafen entlasten bzw. ersetzen soll. Aufgrund der geografischen Lage ergibt sich eine optimale Position für kosteneffiziente Verbindungen nach Europa, Asien, Afrika und den Nahen Osten, zusätzlich wird hier auch der neue Haupt-Hub für Turkish Airlines eingerichtet werden. Der Bau wird geschätzte 210.000 Arbeitsplätze schaffen 3. Bosporus Brücke Istanbul Yavuz Sultan Selim Köprüsü 2016 - abgeschlossen EUR 4,5 Mrd. Die bereits dritte Brücke über den Bosporus wird mit acht Spuren für den Straßenverkehr und zwei Schienenspuren Europa mit Asien verbinden und dabei neue Maßstäbe der Brückenbaukunst setzen. Hier entsteht die längste Hängebrücke der Welt mit Schienenverkehr und mit dem 311 Meter messenden welthöchsten Brückenturm. Es wird damit gerechnet, dass durch das Mautsystem der Brücke jährlich 611 Millionen Euro erwirtschaftet werden können. Die Yavuz Sultan Selim Köprüsü ermöglicht eine Umfahrung des überlasteten Zentrums für den LKW- Verkehr und eine Anbindung an den neuen Flughafen. Istanbul-Izmir Autobahn mit Osman Gazi -Brücke 2016 - abgeschlossen EUR 3 Mrd. Die Osman Gazi Köprüsü ist die viertlängste Brücke der Welt, gemessen an ihrer zentralen Spannweite und überquert den Golf von Izmit. Dies ermöglicht eine drastische Zeitreduktion für Fahrten zwischen Istanbul und Izmir und erspart die komplette Umfahrung des Golfs. Hochgeschwindigkeitsbahnverbindung, neuer Hauptbahnhof in Ankara Ende 2016 EUR 235 Mio Der öffentliche Bahnanbieter TCDD baut an einem Hochgeschwindigkeitsnetz ( YHT, 250 km/h für Passagiere und Fracht). Dazu soll ein neuer Bahnhof in Ankara entstehen, welcher in Verbindung mit anderen neuen Bahnhöfen in Sivas, Izmir und

Bursa täglich 50.000 Passagiere abfertigen soll. In Ankara bieten drei Plattformen mit 6 Linien Platz für 12 YHT Züge gleichzeitig, zusätzlich zu vier Linien für konventionelle Züge und 2 Linien für die Anbindung von Vorstadtzügen. Das Vorhaben wird vom Cengiz-Liman-Kolin Konsortium verwirklicht und soll neue Impulse für den Bahnverkehr in der gesamten Region setzen. Eurasia Tunnel Istanbul Avrasya Tüneli Nahverkehrsausbau Istanbul Zugverbindung Gebze-Halkali Marmaray Ende 2016 EUR 1 Mrd. Als unterirdische Straßenverkehrsverbindung zwischen der europäischen und asiatischen Seite von Istanbul entsteht auf 5,4 Kilometern Länge ein zweistöckiger Tunnel. Die gesamte Strecke mit oberirdischer Straßenanbindung verläuft auf über 14 Kilometern und soll die Fahrzeit von dem Bezirk Kazlicesme (Europa) nach Göztepe (Asien) auf 15 Minuten reduzieren. Die Kapazität beträgt 120.000 Fahrzeuge täglich und der Tunnel soll das bereits fertiggestellte Marmaray U-Bahn-Projekt komplementieren. 2018 EUR 860 Mio. Um den unter dem Bosporus verlaufenden Marmaray U-Bahn-Tunnel an die Vorstädte anzubinden wird ein vor Jahren aufgelassenes Schienennetz in Istanbul renoviert. Dieses soll auf insgesamt 63 Kilometern Länge die Vorstädte Halkali auf der europäischen und Gebze auf der asiatischen Seite verbinden. Dabei sollen zusätzlich zu den bereits bestehenden fünf Marmaray Stationen 32 neue U-Bahnhaltestellen entstehen, diese Verbindung soll ein Passagieraufkommen von 150.000 Personen pro Stunde bewältigen. Es ist geplant, dass später auch Inter-City Züge sowie Frachtzüge die Strecke passieren können. Baku-Tiflis-Karz Zugverbindung 2034 EUR 350 Mio. Ein gemeinsames Projekt der Staaten Aserbaidschan, Georgien und Türkei beschäftigt sich mit dem Bau einer supranationalen Zugverbindung. Zwischen den Städten Baku, Tiflis und Kars sollen somit bei Fertigstellung jährlich drei Millionen Passagiere und 17 Millionen Tonnen Fracht transportiert werden können. Ovit Tüneli Nordostanatolien Ende 2017 EUR 230 Mio. In der Nord-Ost Türkei soll mit 14,7 Kilometern Länge einer der längsten zweiröhrigen Autobahntunnel der Welt entstehen. Dieser soll die wirtschaftlichen Voraussetzungen und Aussichten, sowohl für regionale als auch internationale Geschäftsmöglichkeiten, verbessern. Der Tunnel durchquert den Berg Ovit und verbindet die Provinz Rize mit Erzurum.

Canal Istanbul 2023 EUR 14 Mrd. Das Projekt Canal Istanbul bezeichnet eine künstliche Wasserstraße parallel zum überlasteten Bosporus und erlaubt eine Schiffsverbindung zwischen Schwarzen Meer und Marmara Meer. Mit 47 Kilometern Länge und 150 Metern Breite sollen hier täglich bis zu 160 Schiffe die Strecke bewältigen. Möglich wird die Befahrung auch für große Schiffe, wie zum Beispiel Öltanker, sein. TANAP Trans-Anatolische Pipeline Anfang 2018 EUR 10 Mrd. Dieses Pipeline-Projekt wird gemeinsam von SOCAR, BOTAS und BP finanziert und wird auf 2.000 Kilometern Länge Erdgas vom Shah Deniz Feld in Aserbaidschan in die Türkei liefern. Eine Verlängerung wäre über die geplante Nabucco-West-Pipeline bis nach Österreich möglich. Turkish Stream Pipeline 2017-2019 o.a. Nach politischen Unstimmigkeiten wurde im Oktober 2016 beschlossen das russischtürkische Erdgaspipelineprojekt Turkish Stream (finanziert von GAZPROM und BOTAS) wieder aufzunehmen. Der Baubeginn ist 2017 geplant und somit könnte die Pipeline bis 2019 fertiggestellt werden. Akkuyu Atomkraftwerk 2020 EUR 22 Mrd. Im April 2015 startete der staatliche russische Atomkonzern Rosatom mit dem Bau eines Kernkraftwerks in der Türkei. Bis 2023 sollen zusätzlich noch zwei Atomkraftwerke gebaut werden um die Energieversorgung und -unabhängigkeit der Türkei zu stärken Istanbul Finance Center Istanbul Finans Merkezi 2019 EUR 1,3 Mrd. Auf einer Fläche von 2,5 Millionen m² soll in Istanbul ein Finanzzentrum der Superlative entstehen. Dies soll dazu führen, dass der Finanzstandort Istanbul unter den Top Ten der weltweiten Finanzzentren rangiert.

Links: http://www.faz.net/aktuell/technik-motor/grossbaustelle-istanbul-die-baumeister-vom-bosporus-14251994.html http://www.hurriyetdailynews.com/minister-reveals-details-about-giant-infrastructure-projects-in-turkey-.aspx?pageid=238&nid=97809&newscatid=345 http://www.invest.gov.tr/en-us/infocenter/news/pages/180815-turkey-mega-projects-2023-vision.aspx http://www.railjournal.com/index.php/high-speed/expansion-and-reform-reshape-turkeys-railways.html en.mersinport.com.tr/images/haberler/emh%20eng.pdf https://railturkey.org/2016/09/28/double-opening-on-29th-of-october/ https://railturkey.org/2016/08/16/ankara-high-speed-train-station-project/ https://www.bmeia.gv.at/botschaft/ankara/bilaterale-beziehungen/wirtschaft.html http://www.avrasyatuneli.com.tr/en/project-finance/project-finance https://themoscowtimes.com/articles/turkish-stream-gas-pipline-set-for-revival-54748 https://www.emlakwebtv.com/guncel/istanbul-finans-merkezi-ne-zaman-bitecek/119894