Studie zum Management und Controlling von Reputationsrisiken Kurzzusammenfassung August 2014
Studienziele und -inhalte Nicht zuletzt durch die Finanzmarktkrise und eine zunehmende Wettbewerbsverschärfung im Finanzmarkt ist die Reputation eines Instituts verstärkt zu einem entscheidenden Erfolgsfaktor geworden. Infolge der zunehmenden Beachtung dieser Risikoart haben erste Institute, die über ein starkes Branding bzw. einen hohen Markenwert verfügen, damit begonnen, Methoden und Verfahren zum Management von Reputationsrisiken aufzubauen. Die vorliegende Studie verfolgt das Ziel, einen Überblick über den Umsetzungsstand sowie geplante Aktivitäten im Hinblick auf das Reputationsrisikomanagement im deutschen Bankenmarkt zu geben. Zunächst beleuchtet die Studie unter Betrachtung der Definition des Reputationsrisikos dessen Bedeutung für die Finanzinstitute. Im zweiten Schritt wird der Umgang mit den Reputationsrisiken erläutert und im dritten Schritt aufgezeigt, welche Methoden und Verfahren zum Management und Controlling grundsätzlich zum Einsatz kommen. Abschließend wird beleuchtet, zu welchem Grad die Reputationsrisiken in die Risikosteuerung der Institute einfließen. Dr. Peter & Company AG 2
Teilnehmer Schriftliche Befragung (Online-Fragebogen) von Kreditinstituten mit Sitz in Deutschland; die Selektion anhand der Bilanzsumme (2013) und dem zugrundeliegenden Geschäftsmodell der Institute Anzahl Teilnehmerzahl insgesamt: 40 (Rücklaufquote von 35%) Hohe Teilnehmerzahl unter den Top 20: 11 der 20 größten Institute (bezogen auf die Bilanzsumme) Grundsätzlich Ergebnisauswertung gesamthaft über alle 40 Teilnehmer hinweg Erhebungszeitraum: Mai Juni 2014 Dr. Peter & Company AG 3
Einführung Definition und Bedeutung des Reputationsrisikos Das Reputationsrisiko umfasst die Gefahr, dass aus Sicht der Interessensgruppen der Gesellschaft ein Vertrauens- oder Ansehensverlust entsteht und dieser zu direkten oder indirekten Schäden für das Unternehmen führt. Reputationsrisiken können Verluste in weiteren Risikoarten verursachen oder in Folge von Verlusten in anderen Risikoarten entstehen. Basel Committee on Banking Supervision (BCBS) Die Reputation einer Bank ist essentiell für die Sicherung einer nachhaltigen Bankrentabilität aufgrund der hohen Vertrauenssensitivität der Finanzbranche. Im Zuge der Finanzkrise und dem signifikanten Anstieg der Reputationsschwankungen in den letzten Jahren rücken die Reputationsrisiken zunehmend in den Vordergrund. Notwendigkeit zur Erfassung und Steuerung der Reputation im Rahmen eines effizienten Reputationsrisikomanagements! Dr. Peter & Company AG 4
Definition und Bedeutung des Reputationsrisikos Ist das Reputationsrisiko als eigenständige Risikoart definiert? Reputationsrisiken können einerseits als eigenständige Risikoart (primäres RepRisk) definiert werden. Zum anderen können sich Verluste in anderen Risikoarten (Liquiditäts- oder Kreditrisiken) niederschlagen oder als mittelbare oder unmittelbare Folge (sekundäres RepRisk) anderer Risikoarten auftreten. Bereits jetzt setzen sich viele Institute mit der Frage auseinander, welche Auswirkungen Operationelle Risiken auf die Reputation des Unternehmens haben. 5% 35% 60% Ja Nein, RepRisk steht in Zusammenhang mit anderen Risikoarten Nicht geplant Dr. Peter & Company AG 5
Umgang mit Reputationsrisiken Wie schätzen Sie die Fähigkeiten Ihres Unternehmens im Umgang mit möglichen Reputationsrisiken in nachfolgenden Aspekten ein? 100% 80% 60% 40% 20% 0% Der fehlende Konsens über die RepRisk-Management Strategie und der Mangel an etablierten Methoden und Verfahren im Zusammenhang mit RepRisken, erschwert den Umgang mit RepRisk in Bereichen wie Kommunikation mit Kunden etc. Sehr hoch Hoch Mittelmäßig Die gesamte Reputation setzt sich aus den Wahrnehmungen aller Anspruchsgruppen, die von den Handlungen der Bank betroffen sind. Hinweis: Die Bewertungsstufen gering und sehr gering sind in der Grafik nicht dargestellt. Die Aspekte sind abfallend der Größe nach, gemessen an sehr hoch sortiert. Dr. Peter & Company AG 6
Methoden und Verfahren zum Management und Controlling von Reputationsrisiken Welche qualitativen Methoden und Verfahren kommen in Ihrem Unternehmen zur Bewertung von Reputationsrisiken zum Einsatz? 100% 80% 60% Im Einsatz Geplant Nicht im Einsatz 40% 20% 0% Self- Assessments Index-Modelle /Ratingskalen Eigenständige Szenario- Analysen Bestandteil der OpRisk Instrumente Business Wargaming Keine qualitativen Methoden Qualitative Methoden sollen Aufschluss über die Reputation eines Unternehmens geben und eine Grundlage zur effektiven Steuerung der Reputationsrisiken liefern. Dr. Peter & Company AG 7
Steuerung und Überwachung von Reputationsrisiken Inwiefern berücksichtigen Sie das Reputationsrisiko in der Risikotragfähigkeit? 50% 40% 30% Grundsätzlich müssen alle als wesentlich eingestuften Risiken durch das Risikodeckungspotenzial abgedeckt sein. 20% 10% 0% Als Bestandteil anderer Risikoarten Keine Berücksichtigung Als Bestandteil von übergeordneten Puffern Als eigenständige Risikoposition Eine Nichtberücksichtigung wesentlicher Risikoarten muss nachvollziehbar zu begründen sein. Keine geeigneten Verfahren zur Quantifizierung von RepRisiken vorhanden. Ein Risikobetrag ist auf Basis einer Plausibilisierung bzw. einer Expertenschätzung festzulegen. Dr. Peter & Company AG 8
Kontakt Markus Quick Marion Hoffstetter Dr. Peter & Company AG Steinweg 5 60313 Frankfurt am Main Telefon +49 (0)69 / 92 88 587-0 Telefon +49 (0)69 / 92 88 587-0 Mobil +49 (0) 160 583 41 41 Mobil +49 (0) 160 583 41 40 Email markus.quick@pco-ag.de Email marion.hoffstetter@pco-ag.de