Demographische Veränderungen und Herausforderungen des Älterwerdens

Ähnliche Dokumente
Deutsch türkisches Medienseminar zum Thema Familie im Wanbdel der Gesellschaft und im Speiegel der Medien

Potenziale für Partizipation Demografischer Wandel als Gestaltungsaufgabe für die Kommunen

Demografischer Wandel Chancen und Möglichkeiten für kleinere Städte und Gemeinden

Das Altern meistern:

Psychisch gesund trotz Krise

Lebensphase Alter. Gertrud M. Backes, Wolfgang Clemens. Eine Einflihrung in die sozialwissenschaftliche Alternsforschung

Gesundheitsressourcen älterer Menschen stärken!

Perspektive Alter. Clemens Tesch-Römer Deutsches Zentrum für Altersfragen

Generation 50 Plus Chancen und Möglichkeiten

Förderung psychosozialer Ressourcen durch sportliche Aktivität und ihre Bedeutung im Verlauf der Krankheitsbewältigung bei Krebs

Psychologische Grundlagen der Gerontologie

Ältere Migrantinnen und Migranten Handlungsfeld für Kommunen

Gesundheit und Alter Alter(n) als Risiko? Alter(n) als Chance?

Menschen mit Behinderungen 2005

Effekte von Sport und Bewegung für Hochaltrige

Freiheit im Alter. Freiheit im Alter Prof. Dr. Mike Martin 1. Wenig Freiheit: Risikofaktorenmodell der Lebensqualität.

François Höpflinger Wirtschaftliche Leistungen im höheren Lebensalter.

Sehbeeinträchtigung und Bewältigung im Alter Im Alter eine Sehbehinderung erfahren Ergebnisse einer Vorstudie in Zusammenarbeit mit dem SZB

Älter werden in Steindorf

Prof. Dr. Gerhard Naegele Institut für Gerontologie an der TU Dortmund. Gesellschaftliche Teilhabe im Alter stärken! Kiel, 13.

Stabilität und Veränderung psychologischer Aspekte im höheren Erwachsenenalter. Dr. Stefanie Becker

Entwicklungspsychologie. des Erwachsenenalters. 3., vollständig überarbeitete Auflage

Gesundheit und Fitness im Alter eine gesamtpolitische Aufgabe

Selbsthilfe Demenz: Hilfe und Entlastung für Angehörige Ursula Helms, NAKOS, Neuwied,

Altersbilder neu denken

Ablauf der Präsentation

Altern ohne alt zu werden zwischen Wunsch und Realität

Vom Impuls zum Handeln Motivationsanreize zur Verhaltensänderung bei älteren Menschen

Arbeitssysteme im Demographischen Wandel

Hans-Werner Wahl Vera Heyl. Gerontologie - Einführung und Geschichte. Verlag W. Kohlhammer

DER DEMOGRAFISCHE WANDEL UND SEINE HERAUSFORDERUNGEN

Gelingendes Altern Strategien für die hausärztliche Beratung. PD Dr. Birgitta Weltermann, MPH(USA) Institut für Allgemeinmedizin

Definition von Behinderung

Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an! mit 66 Jahren ist noch lange nicht Schluss! (Udo Jürgens)

Begegnung im Stadtteil Seniorenzentren in Heidelberg

Gesund alt werden im Quartier

Krankheitsbewältigung bei chronischen Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter

Deutscher Alterssurvey Zentrale Befunde

Veränderungen und Auswirkungen im Rahmen einer Demenzerkrankung. bei Menschen mit geistiger Behinderung. Dr. Sinikka Gusset-Bährer

! " # $ % & ' (! " # ) $ ' * + %, - + * + $./012/ 2/ 22.$

Demografischer Wandel Chancen u. Aufgaben für die Bürgergesellschaft. Überblick. "Broken Limits to Life Expectancy"

Demografie und Industrie 4.0. Prof. Dr. Jutta Rump Ernst-Boehe-Str Ludwigshafen 0621 /

Trends. Demographische Veränderungen: strukturelle Überalterung der Gesellschaft

Prävention und Gesundheitsförderung bei älteren Menschen mit Migrationshintergrund

Neue Wohnformen im Alter

Behinderung und Alter

PSYCHISCHE KOMORBIDITÄTEN BEI CHRONISCHEN RÜCKENSCHMERZEN

Patientenbegleitung - Zentrale Erkenntnisse zu Prozess, Wirkungen und Nutzen des Projektes

Alt werden wollen alle aber alt sein?

Es kommt nicht darauf an, wie alt man ist, sondern, wie man alt ist.

So gesund ist freiwilliges Engagement! Mag. Martin Oberbauer Freiwilligen-Management & Ehrenamtsbörse

Stressvolle biografische Übergänge und ihre Bewältigung

Lebenslust. Lebenslast. Lebensqualität beim. Älterwerden. Was kann ich selber zum guten Altern beitragen

Wandel des Sozialen Netzwerkes von Menschen mit Behinderung vor dem Hintergrund demographischer Veränderungen. Hintergrund. Vorgehen und Methode

Entwicklungsaufgaben Entwicklungsübergänge. LV Entwicklungswissenschaft I: Biopsychosoziale Grundlagen der Entwicklung.

Gesundheitsberufe: Herausforderungen der Zukunft

Teilhabe als Brücke zwischen Gesundheit und Behinderung

Soziale Dienste im demografischen Wandel Herausforderungen und Perspektiven im europäischen Kontext

Nationale Tagung «älter werden - gesund bleiben» Workshop 4: Migrationsbiographie - Risiko für Altersarmut?

Suchtprävention und Demografischer Wandel. Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.v. Büro für Suchtprävention

Begleitetes Wohnen e.v.

François Höpflinger Alt werden Segen oder Fluch Feststellungen aus der Forschung.

Teil I: Gerontologische Grundlagen und psychische Störungen im Alter 13

Inhalt Inhalt. 2.1 Demenz Symptomatik und diagnostische Kriterien Diagnostische Methoden und Differenzialdiagnostik

Was schützt und nützt den grauen Zellen? Gerhard W. Eschweiler

Qualifizierung für ältere Beschäftigte bei der Fraport AG

Herausforderungen des Alterns und des Alters

Demografie gerechte Fachkräftesicherung Vereinbarkeit von Beruf und Pflege

Wie gehen (ältere) Menschen mit Veränderungen um?

Mike Martin Matthias Kliegel. Psychologische Grundlagen der Gerontologie

Erworbene Fähigkeiten: Grundverständnis für die Prävention

DAS GESUNDHEITSTRAINING

1 Altern und geistige Behinderung aus internationaler Perspektive... 13

Alt sein: vielfältig, interessant und schrecklich zugleich. Einblicke in die Lebenslagen und Lebenswelten alter Menschen

Krankheitsbewältigung und Partnerschaft bei chronischen neurologischen Erkrankungen

Qualität der Arbeit und empfundene Arbeitszufriedenheit bei älteren Beschäftigten in Korrelation mit dem Altersbild und Age Management im Unternehmen

Inhalt. Einleitung 11

Dr. phil. Bettina Ugolini Psychologische Beratungsstelle LiA, Leben im Alter Universität Zürich. Dr. phil. Bettina Ugolini

Veränderungen der Gesundheit im Alter

Englisch differenziert unterrichten mit Blue Line, Red Line und Orange Line. Dr. Frank Haß Institut für Angewandte Didaktik

Demografiekongress Regionalforum Bremerhaven 23. November 2010

Demographischer Wandel. Herausforderung und Chance für die BMW Group

Chronisch kranke Kinder und Jugendliche Bedürfnisse und Krankheitsbewältigung

Die Gefährdungsbeurteilung nach dem Arbeitsschutzgesetz - Alles beim Alten? Susanne Arndt-Zygar

Ärztliche Stellungnahme zur Planung einer Eingliederungshilfe

Leben und Wohnen in Hermannstein

Freiwilligenmanagement 50 plus. Neue Freiwillige gewinnen und begleiten. Praxiswerkstatt. 15. und Roncalli-Haus Magdeburg

Angehörige: Unterstützung oder Herausforderung

Gesund von Anfang an

EFI Fachtagung Wohnen im Alter

Die Entwicklung der Pflegebedürftigen in Thüringen bis 2020

Psychisch krank im Alter oder mit psychischer Erkrankung altern

Alterspolitik und demografische Entwicklung im Kanton Bern

Herausforderung 50 plus

Gemeinsam mehr bewegen. Das betriebliche Gesundheitsmanagement Regionalgeschäftsführerin Maritta Goll

Generationen in der Arbeitswelt Dynamik der Arbeitsprozesse Beschleunigungsfallen vermeiden

13 Religiöse Bildung mit Senioren/innen

Das hohe Alter in Medizin, Gerontologie und Pflege: Eine Diskursanalytische Rekonstruktion von kollektiven Deutungen in Spezialdiskursen

Transkript:

Demographische Veränderungen und Herausforderungen des Älterwerdens Aktionstag "Depression und Alter 15. November 2009, DASA Dortmund Dr. Marina Schmitt www.ffg.uni-.de

Demografische Veränderungen: Niedrige Geburtenraten und Kinderlosigkeit www.ffg.uni-.de

Demografische Veränderungen: Das dreifache Altern der Bevölkerung www.ffg.uni-.de

Strukturwandel des Alters Zeitliche Ausdehnung der Altersphase Differenzierung i des Alters Ethnisch-kulturelle Differenzierung des Alters Verjüngung des Alters Feminisierung des Alters Singularisierung des Alters Hochaltrigkeit (Bäcker, Naegele, Bispinck, Hofemann, Neubauer, 2008) www.ffg.uni-.de

Zeitliche Ausdehnung der Altersphase www.ffg.uni-.de

Strukturwandel des Alters Zeitliche Ausdehnung der Altersphase Differenzierung i des Alters Ethnisch-kulturelle Differenzierung des Alters Verjüngung des Alters Feminisierung des Alters Singularisierung des Alters Hochaltrigkeit (Bäcker, Naegele, Bispinck, Hofemann, Neubauer, 2008) www.ffg.uni-.de

www.ffg.uni-.de

Strukturwandel des Alters Zeitliche Ausdehnung der Altersphase Differenzierung i des Alters Ethnisch-kulturelle Differenzierung des Alters Verjüngung des Alters Feminisierung des Alters Singularisierung des Alters Hochaltrigkeit (Bäcker, Naegele, Bispinck, Hofemann, Neubauer, 2008) www.ffg.uni-.de

Strukturwandel des Alters Zeitliche Ausdehnung der Altersphase Differenzierung i des Alters Ethnisch-kulturelle Differenzierung des Alters Verjüngung des Alters Feminisierung des Alters Singularisierung des Alters Hochaltrigkeit (Bäcker, Naegele, Bispinck, Hofemann, Neubauer, 2008) www.ffg.uni-.de

Feminisierung des Alters (Bäcker, Naegele, Bispinck, Hofemann, Neubauer, 2008) www.ffg.uni-.de

Singularisierung des Alters - Haushaltsform (Baas, Schmitt & Wahl, 2008) www.ffg.uni-.de

Singularisierung des Alters - Partnerschaft Partnerschaft Living-aparttogether (LAT) Single Unter 30 Gesamt 33,1 18,0 49,0 Männer 20,4 19,2 60,4 Frauen 48,2 16,2 35,6 30 bis unter 45 Gesamt 74,9 5,1 20,0 Männer 72,5 3,9 23,5 Frauen 77,0 6,0 17,0 45 bis unter 60 Gesamt 82,2 2,1 15,6 Männer 86,0 11 1,1 12,9 Frauen 78,0 3,0 19,0 60 bis unter 75 Gesamt 78,1 1,1 20,8 Männer 91,3 1,2 7,4 Frauen 65,1 0,9 34,0 75 Jahre und älter Gesamt 46,2-53,8 Männer 84,2-15,8 Frauen 24,2-75,8 Quelle: kumulierter ALLBUS 1980-2004, eigene Berechnungen, gewichtete Daten (Baas, Schmitt & Wahl, 2008) www.ffg.uni-.de

Strukturwandel des Alters Zeitliche Ausdehnung der Altersphase Differenzierung i des Alters Ethnisch-kulturelle Differenzierung des Alters Verjüngung des Alters Feminisierung des Alters Singularisierung des Alters Hochaltrigkeit (Bäcker, Naegele, Bispinck, Hofemann, Neubauer, 2008) www.ffg.uni-.de

50plus: Ein Lebensalter? Mittleres Erwachsenenalter: 30 60/65 Jahre Drittes Lebensalter : 60/65 ca. 80 Jahre Viertes Lebensalter : ab ca. 80 Jahre www.ffg.uni-.de

Erfolgreiches Altern Schnittmenge aus Vermeidung von Krankheiten und funktionalen Beeinträchtigungen Maximierung des geistigen und körperlichen Funktionsniveaus Aktives Engagement (soziale Beziehungen und produktive Tätigkeiten) Gelingende Anpassung an die veränderte Lebenssituation im Alter (Havighurst, 1972) www.ffg.uni-.de

Drittes Alter: Gute Nachrichten Erhebliches, nicht ausgeschöpftes Potenzial für eine bessere körperliche und geistige Fitness im Alter Gute soziale Einbindung in familiäre und außerfamiliäre Beziehungen Hohes Niveau an emotionalem und persönlichem Wohlbefinden Effektive Strategien, um mit Gewinnen und Verlusten im späten Leben zurechtzukommen (Heyl & Wahl, 2004) www.ffg.uni-.de

Viertes Alter: Weniger gute Nachrichten Häufung chronischer Belastungen: 80% erleiden Verluste in 3 bis 6 Bereichen (z. B. Sehen, Hören, Kraft, funktionale Fähigkeiten, Krankheiten, Intelligenz) Anstieg der Wahrscheinlichkeit, an einer Demenz zu erkranken (ca. 50% im Alter von 90 Jahren und darüber) Hohes Ausmaß an Gebrechlichkeit, Funktionsein- schränkungen und Mehrfacherkrankungen Zunehmender Zusammenbruch der psychologischen py Anpassungsfähigkeit Zunehmende Verluste in den positiven Dingen des Lebens (Glücklichsein, soziale Kontakte) (Heyl & Wahl, 2004) www.ffg.uni-.de

Strukturwandel des Alters Zeitliche Ausdehnung der Altersphase: Differenzierung i des Alters: Ethnisch-kulturelle Differenzierung des Alters Verjüngung des Alters Feminisierung des Alters Singularisierung des Alters Hochaltrigkeit (Bäcker, Naegele, Bispinck, Hofemann, Neubauer, 2008) www.ffg.uni-.de

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Kontakt: Dr. Marina Schmitt Institut für Gerontologie an der TU Dortmund Evinger Platz 13 44339 Dortmund Email: schmitt@post.uni-.dede www.ffg.uni-.de