Kleines Begriffslexikon zur Sozialpolitik :

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Transkript:

Kleines Begriffslexikon zur Sozialpolitik : Dieses Lexikon stellt die in dem Skript zur Sozialpolitik verwendeten Begriffe kurz dar, damit die Studierenden eine einheitliche Definition und Bezugsquelle haben. Äquivalenzprinzip: Wer viel bezahlt, soll auch viel erhalten (Bsp. : Bei einer Versicherung erhält derjenige, der hohe Beiträge zahlen muss auch höhere Auszahlungen). Konträr dazu steht das Leistungsfähigkeitsprinzip Arrows Unmöglichkeitstheorem: Eine soziale Wohlfahrtsfunktion soll gewissen wünschenswerten Voraussetzungen genügen. So soll es nicht möglich sein, das der gesellschaftliche Zustand X dem Zustand Y vorgezogen werden soll, wenn alle Individuen Zustand Y Zustand X vorziehen (Pareto-Kriterium). Ein weiteres Kriterium ist die Unabhängigkeit von irrelevanten Alternativen. Die Präferenzrelation bezogen auf die Zustände (X,Y) soll nur von den individuellen Präferenzrelationen zwischen den Alternativen (X,Y) abhängen, nicht aber von den individuellen Präferenzrelationen (X, Z). Arrow zeigt, dass eine Wohlfahrtsfunktion (über mehr als zwei Zustände), welche die obigen Kriterien erfüllt, diktatorisch sein muss. Eine diktatorische Wohlfahrtsfunktion übernimmt aber immer die Präferenzrelation eines Individuums als gesellschaftliche Präferenzrelation und ist von daher nicht wünschenswert. Asymmetrische Information : Ein Individuum besitzt Informationen, die ein/ oder mehrere andere nicht besitzen. (siehe auch unvollkommene Information) Aussperrung: Planmäßige Verweigerung des Zugangs der Arbeitnehmer zum Arbeitsplatz durch Gesamtlösung oder durch Suspendierung der Arbeitsverhältnisse zum Erreichen der Kampfziele der Arbeitgeber. 1

Deflationspolitik: Eine Politik, die auf eine restriktive Geld- und Fiskalpolitik setzt um Inflationstendenzen (= Geldentwertung bzw. Preisniveausteigerung) zu verhindern. Effizienz : Ganz allgemein ist ein Zustand, der über verschiedene Mittel erreichbar ist, effizient, wenn ein vorgegebener Zustand nicht mit weniger als den zu seiner Erreichung eingesetzten Mitteln erreicht werden kann. Oder andersherum, mit vorgegebenen mitteln, wird der Bestmöglichste Zustand erreicht. Als Beispiel kann der Rand einer (streng monotonen) Produktionsfunktion gelten. Alle Produktionsniveaus unter diesem Niveau können die obigen Bedingungen nicht erfüllen. Einkommenseffekt (income oder Wealth-effect): Grundsätzlich beschreibt ein Einkommenseffekt (EE), die optimale Reaktion eines Individuums auf eine Einkommensänderung (ohne relativ Preisänderungen) und vergleicht sie mit der Situation vor der Einkommensänderung. Optimiert ein Individuum den Konsum von zwei Gütern, bedeutet eine Erhöhung des Einkommens, das es jetzt von jedem Gut mehr konsumieren wird. (Von extremen Ausnahmen abgesehen) Wir sprechen von einem positiven E.E. auf den Konsum beider Güter. Externer Effekt: Durch die Nutzung (z.b. Konsum, Produktion) eines Gutes, wird die Nutzung eines anderen Gutes direkt beeinflusst. Free Rider Problematik: Eine Gruppe erstellt ein öffentliches Gut, von dem alle Gruppenmitglieder profitieren. Die Erstellung des Gutes erfordert von jedem privat aufzubringende Kosten. Ein Free-Rider verlässt sich darauf, dass die anderen für ihn mitarbeiten werden und spart sich so die Mühe (auf Kosten der anderen). Je mehr Leute sich als Free-Rider verhalten, umso unwahrscheinlicher wird es, dass das Gut überhaupt erstellt wird. Gruppe: Anzahl von Individuen, die sich in mindestens einem Umweltfaktor (z.b. sitzen in der U- Bahn) in einer gleichen Situation befinden, ein bewusst auf ein Ziel hin gleichgerichtetes 2

Verhalten zeigen (z.b. also nicht ein Buch lesen, aber wenn sie über eine Situation zu diskutieren anfangen und jeder den gleichen Artikel in der gleichen Zeitung aufschlägt) und miteinander kommunizieren (also nicht zufällig die gleichen Aktionen ausführen). Intergenerational : Zwischen verschiedenen Generationen, also z.b. zwischen Alten und Jungen. (Im Unterschied zu intragenerational : zwischen verschiedenen Menschen gleichen Alters) Keynes, John Meynard: Einer der wichtigsten Ökonomen des 20.Jahrhunderts. War nach dem ersten Weltkrieg aktiv in der Politik tätig. Sein Hauptwerk : Allgemeine Theorie der Beschäftigung des Zinses und des Geldes gehört zu dem meist gelesenen und am häufigsten missverstandenen ökonomischen Büchern. Leistungsfähigkeitsprinzip: Wer viel besitzt und viele Mittel zur Verfügung hat, kann auch einen größeren Anteil an den Kosten für alle übernehmen (vgl. Solidaritätsprinzip: Die gesamte Gruppe wird als Gemeinschaft gesehen, die füreinander haften). Makrosoziologie : Soziologische Merkmale, die auf die gesamte Gesellschaft bezogen sind. Moralisches Risiko Nach der Absicherung gegen einen bestimmten Zustand, trifft das abgesicherte Individuum nicht mehr die maximalen Vorkehrungen, die nötig wären, den Zustand zu verhindern. So ist zu erwarten, dass Individuen sich im Straßenverkehr unvorsichtiger verhalten, wenn sie eine Kranken- und eine Unfallversicherung haben als ohne eine solche Versicherung. Motivationsfaktoren für das Arbeitsangebot: Überblicksartige Zusammenstellung von Motivationsfaktoren für das Arbeitsangebot: (vgl. Atrostic(1982), S.438): Extrinsische Faktoren : 1. Einkommen und Einkommenssteigerung 2. Einweisung 3

3. Menschliche Beziehungen und Qualität 4. Unternehmenspolitik und Verwaltung 5. Arbeitsumgebung und Arbeitsbedingungen 6. Sicherheit des Arbeitsplatzes Intrinsische Faktoren: 1. Leistung an sich (Sinn der Tätigkeit) 2. Das die Leistung bemerkt wird 3. Verantwortung 4. Vorankommen Öffentliches Gut: Ein öff. Gut hat die Eigenschaft von einer größeren (unbegrenzten) Anzahl von Individuen genutzt werden zu können, ohne dadurch für eines dieser Individuen an Wert (Nutzen)zu verlieren (keine Rivalität im Konsum). Als Beispiel hierfür kann ein Rechtssystem gelten. Kann das Gut nur von einer bestimmten Menge von Individuen genutzt werden spricht man von einem gruppenspezifischen öffentlichen Gut (Konzert). Hierfür muss es allerdings möglich sein andere von dem Konsum faktisch (Zaun), ökonomisch (der Zaun kostet nicht zuviel) und juristisch (es ist erlaubt einen Zaun zu bauen) vom Konsum des Gutes auszuschließen. Für manche Ökonomen ist die Nichtrivalität hinreichend um ein Gut als Öffentlich zu deklarieren, anderer sehen diese Eigenschaft erst erfüllt, wenn zudem die Nicht- Auschliessbarkeit nicht erfüllt ist. Pareto-Effizienz (oder Optimalität): Eine erreichbare Verteilung ist dann p.e., wenn es keine andere erreichbare Verteilung gibt, bei der wenigsten ein Individuum mehr bekommt und alle anderen Individuen mindestens genauso viel bekommen. Die P.E. ist also ein Mindestkriterium, an dem Verteilungen von Gütern unter Individuen ohne das Hinzuziehen von Gerechtigkeitskriterien beurteilt werden können. So genügen meist mehrere erreichbare Verteilungen den Voraussetzungen der Paretoeffizienz. Wird ein Kuchen unter zwei Individuen (A, B) verteilt, genügt sowohl die Verteilung A bekommt alles, als auch die Verteilung A und B bekommen jeweils die Hälfte den Voraussetzungen der Pareto-Effizienz. Pareto Optimum : Ein Zustand in dem keine Pareto Verbesserung mehr möglich ist. 4

Es gibt oftmals eine Vielzahl von möglichen Pareto Optima (vgl. Pareto-Effizienz). Pareto Verbessernd: Annäherung von einem Pareto Suboptimalen Zustand hin zu einem pareto effizienten Zustand. Dieser Prozess muss nicht bis zu einem Pareto Optimum führen. Peel Act (1819): Erste Einmischung des Staates in die industrielle Arbeit von Kindern. Persistenz: Verharren auf einem bestimmten Niveau. Ein Absinken unter den von der Persistenz erreichten Wert ist nicht möglich. Ist z.b. in der Periode t=5 der Wert x(5) = 8, so kann x(6), x(7) nur größer oder gleich 8 sein. Politischer Entscheidungsprozeß : Gesamter Ablauf von der Formulierung von Ideen durch einzelne Individuen, über die Erhebung der Durchsetzbarkeit, die Modifikation der Vorschläge bis hin zur Entscheidungsfindung in einem Gremium, das eine Gesamtheit von Individuen repräsentiert oder direkt durch Abstimmung der Gesamtheit der Individuen. Schleier des Unwissens: Gedankenkonstrukt, das unterstellt, dass sich ein Individuum ohne jegliche Kenntnisse seiner Position in der Gesellschaft befindet. Anhand dieses Schleier des Unwissens entscheidet er sich nicht aus seiner bestimmten Sicht und seinem Eigeninteresse für eine bestimmte Gerechtigkeitsvorstellung, sondern nur weil er diese Vorstellung als Grundsatz für gerecht hält. Das Konzept wird stark kontrovers diskutiert, wurde von Rawls eingeführt und wird z.t. von Verfassungstheoretikern als Rechtfertigungsgrundlage benutzt. Soziale Wohlfahrtsfunktion Eine Soziale Wohlfahrtsfunktion aggregiert private Präferenzenrelationen zu einer gesellschaftlichen Präferenzrelation. Was die Gesellschaft möchte ist also abhängig davon, was (jeder) einzelne in der Gruppen möchte(n). Zwei mögliche Soziale Wohlfahrtsfunktionen über zwei Alternativen wären: Ziehe die Alternative gesellschaftlich vor, für welche mehr 5

Individuen Ihre Stimme abgegeben haben. Aber auch: Ziehe gesellschaftlich immer das vor, was Individuum A vorzieht. Steuerrechtliche Begriffe : Steuergegenstand /Steuerobjekt: Sache, Handlung oder Geldsumme, auf die sich der Zugriff richtet begründet die Steuerpflicht. Steuerbemessungsgrundlage: Größe, die der Ermittlung der Steuerschuld zugrunde gelegt wird. Besteuerungseinheit: Einheit der Bemessungsgrundlagen ( DM, m²,...) Steuerbetrag: Absoluter Betrag der zu entrichtenden Steuer. Steuertarif : Die für eine Einzelsteuer vorgenommene vollständige Zuordnung von Bemessungsgrundlagen und Steuerbeträgen Steuersystem : Die Gesamtheit der in einem Land jeweils nebeneinander bestehenden Steuern. Stigmatisierung: Belegung einer bestimmten Sache mit einem negativen moralischen Wert. Streik: Gemeinsame, planmäßige Arbeitsniederlegung von Arbeitnehmern innerhalb eines Industriezweiges oder Betriebes zur Erreichung bestimmter Kampfziele. Subsidiäre Letztabsicherung: Eine Absicherung wird immer vom Bezug auf die Entstehungsebene des Versicherungsgrundes bestimmt. Nur wenn dieser nicht bestimmbar ist, erfolgt eine Zahlung durch eine vom Grund unabhängige (letzte)absicherung. Bsp.: Die Summe aus allen Versicherungen (Arbeitslosen, private Versicherungen etc.) sind bei einer Erwerbsunfähigkeit niedriger als der Sozialhilfesatz, so zahlt die Sozialversicherung diese Differenz. Subsidiarität: Entscheidungen werden immer auf der niedrigsten Ebene getroffen. Nur falls dieses nicht möglich ist, werden sie auf die nächste höhere Ebene verlagert. Substitutionseffekt (nach Hicks): 6

Substitutionseffekte messen die Wirkungen von Relativpreisänderungen auf die optimale Entscheidung eines Individuums. Sie messen die Nutzenänderung, welche die relative Preisänderung an der Anfangsausstattung verursacht. Das Individuum wird vom relativ billigeren Gut natürlich mehr konsumieren als zuvor. Die Vorstellung ist, dass das Individuum sein altes Optimum zu den neuen Preisen verkauft sich dadurch besser oder schlechter stellt als zuvor. Trade-Off : Die Umverteilung von Ressourcen führt zu einem anderen Ergebnis. Das Ergebnis hat mindestens zwei wünschenwerte Dimensionen. Strebt man eine Verbesserung der einen Dimension an, erfolgt dies immer auf Kosten der anderen. Beispiel (zu Trade Off): Ein Hotelier möchte möglichst viele Touristen anziehen. Je größer seine Zimmer sind, desto eher werden überhaupt Touristen kommen. Je mehr Zimmer er hat, desto mehr Touristen kann er beherbergen. Bei gegebener Hotelgröße besteht also ein Trade-Off zwischen der Zimmergröße und der Anzahl. Transaktionskosten : Sämtliche Kosten, die anfallen um einen Tausch von Gütern oder Dienstleistungen durchzuführen. Also z.b. Transportkosten, Suchkosten, Vertragsabschlusskosten, Absicherungskosten etc. Unvollkommene Information: Nicht vollständige Information über eine oder mehrere der folgenden Eigenschaften einer Entscheidungssituation : 1. die eigenen Handlungsalternativen oder die eines Mitspielers 2. die (ex post) Entstehung des Resultates aus den Einzelhandlungen aller Mitspieler 3. die Anzahl und Identität der Mitspieler Wohlwollender Diktator (Herrscher): Ein nicht im Eigeninteresse agierender Akteur. Er maximiert stattdessen, die auf irgendeine Weise aggregierten Interessen seiner Untergebenen (z.b. die Gesamte Summe der Nutzen aller seiner Untergebenen). 7

Der wohlwollende Diktator dient als Vergleichsmaßstab für die Bewertung verschiedener möglicher Resultate. Bsp. : Aus der Wachstumstheorie : Der Wohlstand der Bevölkerung wird in dem Konsum pro Kopf über die gesamte Lebenszeit gemessen. Ein wohlwollender Diktator könnte nun alle rechtlichen und politischen Bedingungen so gestalten, dass dieses Ergebnis unter den gegebenen Umweltbedingungen (also z.b.: Verhalten der Unternehmer als Gewinnmaximierer, Gewerkschaften als Vertreter der Arbeitnehmer mit dem Interesse an hohen Löhnen, den ausländischen Investoren und Konsumenten etc.) den maximalen Wohlstand erreicht. Literatur dazu: Lampert, H. (1992): Die Wirtschafts- und Sozialordnung der Bundesrepublik Deutschland, 11. Auflage München 8