Prof. Dr. Klaus Wolf Universität Siegen

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1. Differenz zwischen den Intentionen des Handelnden und dem Verstehen des Adressaten

Also allgemein, also wenn man auf dem legalen Weg geht, sind die Chancen null und nichtig. Aber wenn man es von hinten herum macht, bisschen mit Köpfchen, na dann klappt das manchmal. Ich muss das immer so galant machen, dass keiner mit dabei ist, wenn ich abends frage, sonst wollen die anderen auch raus. Und dann muss ich die Erzieher so lange betäscheln, bis sie zustimmen.

1. Differenz zwischen den Intentionen des Handelnden und dem Verstehen des Adressaten 2. Einwirkung des Pädagogen im Geflecht der Einwirkungen: der Einfluss der anderen

1. Differenz zwischen den Intentionen des Handelnden und dem Verstehen des Adressaten 2. Einwirkung des Pädagogen im Geflecht der Einwirkungen: der Einfluss der anderen 3. Einfluss der Zeit: verzögerte Wirkungen

1. Verbesserung der Entwicklungsbedingungen in der Familie 2. ein neuer Lebensort (auf Zeit).

Das Heim als 1. ein normaler Lebensort und zugleich als 2. ein besonderer Ort

Individuelle Anregungen und Förderung Menschen, die Zeit für mich haben Menschen, die im Beziehungsgeflecht moderieren können Nicht (nur) Befehlen und Gehorchen, sondern auch Verhandeln Menschen, die Konflikte aushalten und gestalten können Menschen, die Strukturierungsleistungen erbringen können Profis, die systematische Selbstreflexion betreiben Menschen, die auch unter schwierigen Bedingungen wohlwollende Beziehungen entwickeln können.

(Die ist) ja manchmal betrunken und manchmal normal. Also es kommt drauf an, wenn sie grad mal Geld hatte, hat sie sich was zu trinken gekauft und wenn nicht, dann war sie normal, dann war se, ham wir eher was unternommen und wenn sie was getrunken hat, hat sie auf der Couch gelegen und hat nichts mehr gemacht. Einmal kam ich nach Hause da hatte sie, da war sie sturzbetrunken, kam ich nach Hause und die Kleinen, die lagen im Bett, die waren komplett nass, die hatten ihre Trinkflaschen im Bett und waren komplett nass un, und dann hab ich also da bin ich dann runter, also hab erst mich mal um meine Brüder gekümmert, hab die frisch angezogen un die. Und dann bin ich runter gegangen, hab die hingesetzt hab denen was zu spielen in die Hand ge gegeben, dann bin ich kurz runter gegangen und hab die Mama gefragt, ja Mama warum hast du die Kleinen denn nicht sauber gemacht? Die Kleinen waren total nass und so. - Und da hat die gesagt: Na und? Wer wer kümmert sich denn schon um die (mimt Tonfall nach). Ich hab gesagt: Mama das sind auch Lebewesen so wie wir, wir müssen uns auch selbst den Popo abwischen aber die sind klein und die können das noch nicht [...] Da hat sie gesagt: Na und - das ist mir doch egal. Ihr wartet doch sowieso nur bis ich abkratze. Und das stimmt gar nicht! Das hat sie jedes Mal gesagt, keine Ahnung warum, nur weil sie mim Herz zu tun hat.." Corinna Petri: Sozialpädagogische Krisenintervention am Beispiel der Inobhutnahme. Siegen 2005. Anhang Interview Sina S.5, Z.30 ff).

1. Nachhaltigkeit Wie können HzE Ermutigung, Aktivierung und Kontrollgewinn nachhaltig anregen?

Was ist Ermutigung? Mit Ermutigung i.w.s. wird die Eigenschaft situativer Gegebenheiten bezeichnet, als Stimuli den Aukau von Zuversicht anzuregen. Kurz: Ermutigung ist Zuversichtsanregung. Ermutigung i.e.s. ist eine Handlung, mit der versucht wird, die Zuversicht einer Person zu stärken. Kurz: Ermutigung ist beabsichtigte Zuversichtsanregung. Peter H. Ludwig: Ermutigung. Optimierung von Lernprozessen durch Zuversichtssteigerung. Opladen (Leske & Budrich) 1999: 119

Hierarchie der Kontrolle / Eskalation des Kontrollverlustes primäre Kontrolle Reaktanz indirekte Kontrolle sekundäre Kontrolle erlernte Hilflosigkeit erlernte Hoffnungslosigkeit Sozialpädagogische Familienhilfe aus Sicht der Klientinnen und Klienten niversität Siegen

Ich hab sie einmal mitgenommen zum Sozialamt, na denn war Feierabend bei mir. Ich kam da überhaupt nicht zum Vor..., sie hat denn das gesagt, denn hatte die nein gesagt und denn war das für sie erledigt. Und wenn ich mit der Frau Weber, mit Helga hingegangen bin, die hat denn noch diskutiert, da haben wir wenigstens was raus gekriegt. Ich stand da immer wie Pik Sieben auf Bahnsteig Acht. Na was soll das, wenn ich mit jemanden reingeh, ich möchte was erreichen und sie sagt, die sagt nein, na denn ist gut, denn gehen wir wieder. Und wir haben, wir sind ja hart geblieben, Helga und ich, wir haben denn solange diskutiert, bis wir. Und wir haben denn n Weg gefunden, das da irgendwie rauszukommen. Das haben wir auch geschafft. Wir hatten ja auch in Lüttenklein Mietschulden und das hab ich auch alles alleine, bin ich hingegangen mit Helga und da hab ich das geregelt, dass ich das Bekleidungsgeld denn für Danny erst mal da lasse und denn hab ich die Mietschulden erst mal alle so zurück gezahlt und denn sind wir mit dem bisschen ausgekommen, was ich denn hatte. (...) Und das haben wir dann so aufgesetzt und denn, das ging. Mit der andern hätt ich das aber nicht machen können. Die hätt gesagt, und die hätten nein gesagt und denn wär s gut gewesen, denn wären wir wieder raus gegangen. (6,33)

Es reicht mir, wenn ich mit Ihnen darüber reden kann Frau G.: Am besten konnte ich aber mit Frau W. darüber reden. Da hab ich, wenn was gewesen war bei die Behörden, da hab ich Frau W. angerufen, hab ihr die Situation erklärt und da hat sie mir das gesagt, so und so, und denn hat sie nachher gesagt, Soll ich denn mitkommen?. Da hab ich gesagt, Nein, es reicht mir, wenn ich mit Ihnen darüber reden kann. Das haben wir per Telefon gemacht, und ich versuch das alleine. Und denn hab ich nachher, wenn das alles fertig war, denn nach ein paar Tagen sie angerufen, dass alles o.k. ist und da hat sie sich gefreut, dass ich das alleine geschafft hab. Sozialpädagogische Familienhilfe aus Sicht der Klientinnen und Klienten

1. Die Kontrolle erfolgte durch einen bekannten, akzeptierten, als wohlwollend erlebten Menschen (nicht durch den Funktionär einer Institution). 2. Die kontrollierenden Handlungen waren auf einzelne Felder beschränkt, auf partielle (und nicht umfassende) Kontrolle und explizit kontrollfreie Bereiche. 3. Es erfolgte im Verlaufe der Intervention eine allmähliche Reduzierung der Kontrolle (die Freude und der Stolz des Das- kann- ich- jetzt- alleine ). 4. Die kontrollierenden Interventionselemente waren Teil eines gemeinsamen Planes, die KlientInnen waren an der Konstruktion des Planes ( unser Projekt ) beteiligt.

5. In den Außenkontakten gegenüber kritischen Institutionen (Schule, Kindergarten, Sozialamt, manchmal Jugendamt) wurden die KlientInnen verteidigt; wenn die Klientin hingegen eine Situation als Verrat durch die SPFH- Mitarbeiterin erlebte, war die Wirkung der Kontrolle ausnahmslos destruktiv. 6. Auch die Kontrollierenden waren in den Plan eingebunden, es gab explizite Verpflichtungen für die professionelle Mitarbeiterin. Sie konnte so auch zum Modell werden für den Umgang mit (zunächst) nicht eingehaltenen Zusagen.

Frau G.: Ich brauchte einen Partner, mit dem ich reden konnte. Und das hilft mir sehr viel. Nicht so, dass die Person dann sagen tut, So musst du das machen, so musst du das machen. Bloß sagen, So kannst du das machen, so würde ich das machen, und das ich mir überlegen kann oder aussuchen kann, wie ich das nu letztendlich machen tu. (490)

Frau G.: Ne da geh ich so wie meine Mutter das mit mir gemacht hat. Meine Mutter hat mich unter Druck gesetzt. Und wo ich die Frau D.. hatte, sie wollte auch anfangen. Da hab ich zu ihr gesagt, Ist gut, dass Sie mir das sagen, aber ich bestimme, wann ich das mache. Und unter Druck mache ich nichts. Das habe ich Jahre lang von meine Mutter gehabt. So nicht.

Da hat ich Frau Bodner auch gesagt, hat sie mich bloß hingestellt und das hat mich gestört, auf m Jugendamt. Sie hat da noch mal angerufen, und dadurch hab ich das rausgekriegt, dass sie mir, wie soll ich sagen, ein über die Schnauze gefahren ist. Dass ich das nicht kann, dass sie denn dafür immer da ist ne. Dass ich das nicht kann, dass sie denn dafür immer da ist ne. Ich sag, ich war ja wohl dagewesen und das ist ja auch auf Rechnung zu sehen. Und ich hab auch angerufen alles. Und das mag ich nicht, wenn man mir, hinter mir so schlecht machen tut. (5,26)

Partner: N paar Tage nur und in unser, in unser Milieu paßte sie da rein. (...) Sie hat uns halt eben aus diesem Milieu heraus geholt. Ne, nicht das sie jetzt auch was damit selber zu tun hatte, aber sie hat in diesem Milieu rein versetzt. Ne, sie konnte mitarbeiten mit diesem Milieu. Und hat aus diesem Milieu was gemacht. Und das is eben das gute, was sie draus gemacht hat (7,24)

Interviewerin: Wie fanden sie das, als sie das gesagt hat, Sie brauchen mich ja nicht mehr? Frau G.: Sozusagen, ach sie will mich loswerden, sie will mehr Freizeit haben.

Ja das vermisst man. Das man doch, man brauch ja nicht jeden Tag oder jede Woche oder so, das man doch ab und zu in Abständen und wenn das mal bloß anruft und mal fragt, wie s einem geht, denn, die Stimme schon mal wieder hört oder so, aber dies ganze Abgerupte. Sie war einmal ganz kurz hier und sagte denn, sie kommt noch mal und denn nachher war ganz vorbei, denn kam sie nachher nicht mehr. (3,14)

dem Respekt vor der Eigenständigkeit der Familien/ Menschen und zielgerichteten Lern- und Entwicklungshilfen dem Anknüpfen an den bisherigen Lebenserfahrungen und der Eröffnung neuer Optionen den Bewältigungsversuchen der Erwachsenen und dem Schutz der Kinder.

Da nützt der beste Professor und Doktor nichts, wenn man kein Vertrauen hat. Ich hab gesehen, meine Tochter isst, meinem Buben wird geholfen. Endlich anständige Leute da, die was mir den Weg zeigen. http://www.sos- kinderdorf.at/informationen/sos- Kinderdorf- in- Oesterreich/ Beratungsstellen/Documents/Ergebnisbericht- AFA- Juni08.pdf

Weitere Materialien finden Sie hier: Prof. Dr. Klaus Wolf (Universität Siegen, Sozialpädagogik) http://www.uni- siegen.de/~wolf/ http://www.uni- siegen.de/zpe/hze- tagung2009/index.html http://www.uni- siegen.de/pflegekinder- forschung/ http://www.uni- siegen.de/zpe/projekte/aktuelle/lamo- spz/ Kontakt: Klaus.wolf@uni- siegen.de