Schulinternes Curriculum für das Fach Literatur am Städtischen Gymnasium Erwitte 1. Art und Umfang des Faches Das Fach Literatur wird in der Q1 als Grundkurs mit 3 Wochenstunden á 45 Minuten angeboten. Zusammen mit den Fächern Kunst und Musik (VP) bildet der Literaturkurs einen Teil des Wahlpflichtangebotes der Qualifikationsphase 1. Der Schwerpunkt des Faches liegt in einem produktions-ästhetischen Umgang mit Literatur und nicht in der analytischen Auseinandersetzung mit Texten wie zum Beispiel im Deutschunterricht. Besonderheiten wie Kreativität, Prozess- und Produktorientierung stehen in diesem Kurs im Vordergrund. Vor allem die Selbstorganisation und die Kreativität der Schüler sollen in diesem Prozess gefördert werden. Der Kurs wird immer mit einer öffentlichen Präsentation in Form einer Theateraufführung (alternativ: einer Lesung/ einer Filmvorführung o.ä.) und einer anschließenden sanalyse abgeschlossen (vgl. Lehrplan, S. 5ff.).In der Phase vor solch einer Präsentation müssen die Schüler/innen mit zusätzlichen Unterrichtsterminen (Proben) rechnen. Insgesamt sollen Arbeitsformen vermittelt werden, die produktives Handeln (Entwerfen kurzer Spielszenen mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung, Materialaufbereitung, Planungs- und Strukturierungsaufgaben,...), kommunikative Kompetenzen (Konsensherbeiführung, Debatten, Vorträge,...), personale Kompetenzen (im Sinne eines Erweiterns der Selbst- und Fremdwahrnehmung und forschende Arbeitsweisen (Recherche, serfassung,...) unterstützen (vgl. Lehrplan, S.22). Im Sinne einer Öffnung der Schule nach außen ist die Einladung von Experten (Theaterpädagogen etc.) oder das Besuchen von Theatervorstellungen, Filmfesten, Ausstellungen etc. -je nach Projektform- wünschenswert. Ebenfalls erscheint in diesem Sinne auch eine Teilnahme an entsprechenden Wettbewerben (z.b. Theaterfestival Junges Theater in Lünen)- soweit möglich- sinnvoll. 2. Ziele des Faches In Anlehnung an die Richtlinien und Lehrpläne des Landes NRW lassen sich für das Fach Literatur folgende Schwerpunktlernziele formulieren (vgl. Lehrplan, S. 9f.): a) Ausbildung und Erweiterung der Fähigkeit, fremde und eigene Texte als gestaltete Texte wahrzunehmen, zu analysieren und gestalterische Mittel zu erproben b) Ausbildung und Erweiterung der Fähigkeit, sich mittels eigener Gestaltungen adressatenbezogen auszudrücken c) Ausbildung und Erweiterung der Fähigkeit, eigene und fremde ästhetische Gestaltungsformen und ihre en zu erkennen und zu bewerten d) Ausbildung und Erweiterung der Fähigkeit, projektorientierte Arbeit zu gestalten e) Ausbildung und Erweiterung der Fähigkeit, im Team zu arbeiten Für die Arbeit im Literaturkurs ergeben sich daher folgende Teillernziele (vgl. Lehrplan, S. 42f.): Die Schülerinnen und Schüler sollen in kurzen Spielszenen und Improvisationen die Möglichkeiten der Körpersprache erproben, erweitern und reflektieren können bereits erworbene Kenntnisse zu dramatischen Texten vertiefen und erweitern, indem sie ausgesuchte Textsequenzen handlungs- bzw. produktionsorientiert erschließen können in der Auseinandersetzung mit unmittelbarer oder medial vermittelter Theaterkultur
deren Darstellungsmittel und sweisen benennen und in eigenen Inszenierungen anwenden können epische oder lyrische Textvorlagen in dramatische Texte umformulieren können ODER dramatische Texte verfassen können ODER vorhandene Theaterskripte, unter Berücksichtigung des Urheberrechtes, im Hinblick auf die Bedürfnisse der Kursgruppe sowie der Adressatenorientierung zu modifizieren den Inszenierungsprozess in eigenverantwortlicher Teamarbeit arbeitsteilig planen, durchführen und reflektieren 3. Struktur des Faches Literatur Die Arbeit im Literaturkurs kann folgendermaßen strukturiert werden: Arbeitsphase Inhalte Möglichkeiten der Umsetzung Einführungsphase Vermittlung theatraler Grundlagen, auch mit Hilfe unterschiedlicher Texte (Lyrik, Prosa, Dramenausschnitte,...) Übungen zum Kennenlernen Erlernen von Grundtechniken des Theaters Raumwahrnehmung Gefühle darstellen Atem und Stimme in die Figur finden Statusunterschiede darstellen Improvisieren Pantomime Themensichtung Erarbeitungsphase Gemeinsame Planung und Entwicklung des Projekts Planen des Projekts Konkretisierung der in der Einführungshase erlernten dramatischen Gestaltungsmittel am ausgewählten Text oder Thema Erarbeitung des Endprodukts Präsentationsphase Präsentation Organisation Werbung Erstellung eines Programms Karten und Kartenverkauf Auf- und Abbau des Bühnenbildes vor, während und nach der Inszenierung Beleuchtung... Präsentation des Endprodukts vor einem Publikum
sanalyse Kritischer Vergleichder Intendierten mit der tatsächlichen Kritische Auseinandersetzung mit der Aufführung Analysieren und reflektieren der persönlichen Lernfortschritte der Schüler 4. Grundsätze der Leistungsbewertung für das Fach Literatur Die Gesamtnote beruht auf der Bewertung der sonstigen Mitarbeit, Klausuren können in diesem Fach nicht geschrieben werden: Wesentlicher Maßstab für die Leistungsbeurteilung ist der individuelle Lernfortschritt. Der Lehrplan NRW sieht folgende sechs Beurteilungsbereiche vor (Lehrplan S. 56): den kreativ-gestalterischen Bereich (Gestaltung) den kognitiv-analytischen Bereich (Analyse) den konzeptionellen Bereich (Planung) den sozial-integrativen Bereich (Kommunikations- und Teamfähigkeit) den handwerklich-technischen Bereich den organisatorischen Bereich Während die Schülerinnen und Schüler die ersten vier Bereiche abdecken müssen, können sie wählen, ob sie sich als fünften Bereich für den handwerklich-technischen oder den organisatorischen Bereich entscheiden (vgl. Lehrplan, S. 56). Folgende Kriterien sollten in die Bewertung einfließen: Aufgaben und Bewertungskriterien des Faches Literatur (vgl. Lehrplan, S. 60) Mitarbeit im Plenum Gruppenarbeit Einzelarbeit Themenvorschläge, Themenauswahl Erarbeitung und Ausgestaltung des Gesamtkonzeptes Vorstellung und Optimierung der erarbeiteten Einzelszenen und des Gesamtproduktes Erarbeitung von Einzelszenen, Texterstellung, Rollengestaltung und Einstudierung der Rollen Gestaltung des Programmheftes, Plakates, Bühnenbildes Erstellen eines Beleuchtungskonzepts Organisation der Präsentation Erarbeitung von Einzelszenen, Texterstellung, Rollengestaltung und Einstudierung der Rollen Gestaltung des Programmhefts, Plakats, Bühnenbildes Erstellung des Beleuchtungskonzepts Organisation der Präsentation Arbeitsjournale und Protokolle
Bewertungskriterien: Bewertungskriterien: Bewertungskriterien: Ideenreichtum und Ernsthaftigkeit in der vorbereitenden Spielphase Auswertung von Entwürfen Vorstellung von Ideen zu Projekten Begründung der Entscheidung für ein Projekt Konzepte Berücksichtigung der von Einzelszenen und des Gesamtprojekts Realisierbarkeit der Verbesserungsvorschläge unter Berücksichtigung von Bühne, Raum, Zeit und Fähigkeit, konstruktive Kritik an den Einzelszenen zu üben Offenheit für innovative Vorschläge Teamgeist Verlässlichkeit und Pünktlichkeit Selbstorganisation von Kreativität und Qualität der Arbeitsprozessen Beiträge Fähigkeit zur Mitarbeit in Präsentation der Aufgaben der Gruppe Rollenverständnis und Kreativität bei der Rollenbeherrschung Ausgestaltung der Verlässlichkeit und Szenen Aufgreifen von Pünktlichkeit Impulsen... aus der Vorbereitungsphase Realisierbarkeit der Szenen und die Überprüfung auf ihre Rollenverständnis und Rollenbeherrschung Fähigkeit, ein Teilprodukt im gesetzten Rahmen zu erstellen und im Plenum zu präsentie-ren Kritikbereitschaft und Verarbeitung der Kritik... Darbietung des Gesamtprodukts: Stimmigkeit und Geschlossenheit; situationsgemäßes Reagieren, Eigenständigkeit Auswertung: Einschätzung des Verhältnisses von intendierter und tatsächlicher Selbstkritik, Verbesserungsvorschläge und ggf. ihre Umsetzung Die genannten Bereiche und Kriterien sind den Kursteilnehmern zu Beginn des Unterrichts transparent zu machen.
5. Vorhaben zum fächerverbindenden oder fächerübergreifende Lernen (Kooperation) Bei der inhaltlichen und gestalterischen Erarbeitung der Projekte bezieht das Fach Literatur Inhalte anderer Fächer wie zum Beispiel Musik, Kunst, Sprachen, Sport, Geschichte und Politik (je nach Stückauswahl/ Thema der Eigenproduktion und deren Umsetzung) in den Unterricht mit ein. Die Arbeitsweise ist demnach prinzipiell fachübergreifend und gegebenenfalls, bei einer gemeinsamen Erarbeitung eines Stückes zweier oder mehr Kurse, auch fächerverbindend (im Sinne eines fächerverbindenden Projektmodells). Mögliche Projekte können hier sein: Projekt Beteiligte Fächer Musicalaufführung Vokalpraxis/ Literatur Hörspiel- Produktion Musik/ Literatur Verfilmung Kunst/ Literatur Roman-Produktion Kunst/ Literatur