BILDUNGSLANDSCHAFTEN DER SCHWEIZ: DIE PERSPEKTIVEN DER SCHWEIZERISCHEN KONFERENZ DER KANTONALEN ERZIEHUNGS- DIREKTOREN EDK Version 7. September 2011 Hans Ambühl Generalsekretär EDK Schulleitungssymposium 2011 Zug 10. September 2011
2 / xx BILDUNGSLANDSCHAFTEN DER SCHWEIZ Die Perspektiven der EDK aus Sicht der EDK
HarmoS-Konkordat: Governance obligatorische Schule 3 / xx Ebene Aufgaben Instrumente Schweiz Einheitliche Strukturen, Harmonisierte Ziele Bildungsstandards, Portfolios Nationales Monitoring Sprachregionen Kantone Koordination der Lerninhalte Steuerung des kantonalen Systems Ein Lehrplan, Koordination der Lehrmittel Gesetzgebung, Vollzug, Finanzierung Q-Systeme Referenztests Indiv. Standortbestimmungen Kantonales Monitoring Evaluationen Gemeinde Schule Organisation & Führung Pädagogische Umsetzung Teilautonomie der Schulen Selbstevaluation
4 / xx Bildungsverfassung im Wortlaut: Artikel 61a BV Art. 61a (neu) Bildungsraum Schweiz 1 Bund und Kantone sorgen im Rahmen ihrer Zuständigkeiten für eine hohe Qualität und Durchlässigkeit des Bildungsraumes Schweiz. 2 Sie koordinieren ihre Anstrengungen und stellen ihre Zusammenarbeit durch gemeinsame Organe und andere Vorkehren sicher. 3 Sie setzen sich bei der Erfüllung ihrer Aufgaben dafür ein, dass allgemein bildende und berufsbezogene Bildungswege eine gleichwertige gesellschaftliche Anerkennung finden.
5 / xx Anstösse und Notwendigkeiten, um die verschiedenen Lernorte besser aufeinander zu beziehen: Soziale: hoher Einfluss des sozio-ökonomischen Hintergrundes auf den Bildungserfolg > beharrliche Equity-Problematik Bildungsbiografische: Hoher Einfluss der ersten Kindheitsjahre auf den späteren Bildungserfolg > Bedeutung der vorschulischen Förderung (und des Kindergartens für alle ab erfülltem 4. Altersjahr)
6 / xx Anstösse und Notwendigkeiten Gesellschaftliche: abnehmende Bindewirkung von zivilgesellschaftlichen und religiös-kirchlichen Strukturen > veränderte Verantwortlichkeiten, zu einseitiger Druck auf die zu oft allein gelassene Schule Technologische: Informations- und Kommunikationstechnologien, neue Medien > Vervielfachung der Wissenszugänge und Lernorte, veränderte Rollen von Lernenden und Lehrenden Arbeitsmarktliche: hohes Tempo der beruflichen Anforderungen in einem weltweit gewordenen Wettbewerb > gestiegene Bedeutung der Weiterbildung im Sinne des lebenslangen Lernens
7 / xx Suchprozesse und Ankerpunkte, die in Richtung kooperative Bildungslandschaften weisen und solche begünstigen: Geleitete Schulen, qualifizierte Schulleitungen > nur solche können institutionell kooperieren Familienergänzende Betreuungsangebote/Tagesstrukturen/Tagesschulen > neue Zeitgefässe, neue Kooperationen Familienergänzende Betreuung im Frühbereich: jüngste Empfehlungen der Konferenz der kantonalen Sozialdirektorinnen und -direktoren (SODK)
8 / xx Suchprozesse und Ankerpunkte Private Initiativen für vor-schulische Bildungspläne Besondere Sorge um die Übergänge (z.b. obligatorische Schule-Sekundarstufe II) > Projekt Nahtstelle der EDK, welches auf die vermehrte Beachtung/den vermehrten Einbezug der verschiedenen Beteiligten und Partner fokussiert Verstärkte Pflege und Strukturierung der interinstitutionellen Zusammenarbeit > gezieltes Aufbrechen der Ressort- Sichtweisen
9 / xx Suchprozesse und Ankerpunkte Nationales Weiterbildungsgesetz > validation des acquis d expérience Nationale/internationale Kompetenzrahmen > Anschlussfähigkeit an unterschiedliche Lernorte und -realitäten Portfolios (Bsp. ESP) zwecks Dokumentation unterschiedlicher Lernvorgänge inner- und ausserhalb des formellen Bildungssystems (Art. 9 HarmoS-Konkordat) Netzwerke und Projekte (wie etwa jenes der Jacobs- Foundation)
10 / xx Chancen und Risiken Wer in der Schweiz kooperative Bildungslandschaften fördern will, kann Anleihen machen bei der Bildungsverfassung von 2006 der Verbundpartnerschaft Berufsbildung Gemeindeautonomie und dezentraler Schulorganisation organisierter und offener Jugendarbeit Bereitschaft zu Freiwilligenarbeit (verändert, aber nicht verschwunden)
11 / xx Chancen und Risiken Wer in der Schweiz kooperative Bildungslandschaften fördern will, wird sorgsam achten auf die Gesetzmässigkeiten der direkten Demokratie die soziale Heterogenität der Beteiligten die laufende Auseinandersetzung über das Mass und die Rahmenbedingungen der schulischen Integration Sättigungs-/Überforderungsreaktionen von Schulen und Lehrkräften Reform -Fixiertheit und Reform -Müdigkeit im System
BILDUNGSLANDSCHAFTEN DER SCHWEIZ Perspektiven aus Sicht der EDK Hans Ambühl Generalsekretär EDK Schulleitungssymposium 2011 Zug 10. September 2011