Krankenstand in der Metall- und Elektroindustrie Personalleiterkreise SACHSENMETALL Juni 2015 Sebastian Wörfel Referent, imreg Institut für Mittelstands- und Regionalentwicklung GmbH Sachsen, Juni 2015 1
Krankenstand in Sachsen Auswertung der Daten der AOK PLUS Sachsen 2
Datenbasis und Methodik der AOK PLUS Sachsen Erfassung aller erwerbstätigen AOK-Mitglieder (Pflicht- und freiwillig Versicherte) in Sachsen Datenbasis: sämtliche Arbeitsunfähigkeitsfälle im Jahr 2014 Keine Berücksichtigung von Fehlzeiten wegen Schwangerschaften, Kindergeldkrankenfällen, Kuren Erfassung von Kalendertagen (inkl. Wochenenden etc.) Erfassung von Kurzzeiterkrankungen von bis zu 3 Tagen bei Vorlage einer ärztlichen Krankschreibung Auswertungen nach Regionaler Zuordnung (Arbeitsortprinzip) Wirtschaftszweigen (WZ 2008) Berufsgruppen (KldB 2010) Krankheitsarten (Internationale Diagnoseklassifikation ICD-10) Jährliche Veröffentlichung des Gesundheitsberichts Quelle: AOK PLUS Sachsen (2015), Gesundheitsbericht 2014 3
Krankenstand und Krankheitsdauer in allen sächsischen Branchen im Jahr 2014 Krankenstand 2013 2014 Sachsen 4,9% 5,0% Bund 5,1% 5,2% Durchschnittliche Krankheitsdauer pro Fall 2014: 12,7 Krankentage Krankheitsbedingte Ausfälle: Atemwegserkrankungen 20,8% Muskel / Skeletterkankungen 15,7% Erkrankungen Verdauungsapparat 11,7% Verletzungen 8,2% Psyche 5,6% Quelle: AOK PLUS Sachsen (2015), Gesundheitsbericht 2014 4
Arbeitsunfähigkeitstage nach Dauer in allen sächsischen Branchen im Jahr 2014 Langzeitarbeits unfähigkeit 41% 1-3 Tage 5% 4-7 Tage 11% 8-14 Tage 16% Über 40% der krankheitsbedingten Ausfalltage entfallen auf Langzeiterkrankte 29-42 Tage 10% 22-28 Tage 7% 15-21 Tage 10% Quelle: AOK PLUS Sachsen (2015), Gesundheitsbericht 2014; eig. Dar. 5
Krankenstand nach Alter und Geschlecht in allen sächsischen Branchen im Jahr 2014 Krankenstand in Prozent 10 Männer Frauen 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0 15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64 Quelle: AOK PLUS Sachsen (2015), Gesundheitsbericht 2014 15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64 Männer Frauen 4,7 4,8 4,2 4,0 3,6 3,4 3,4 3,5 3,6 4,0 4,1 4,7 4,7 5,5 5,6 6,4 6,9 7,1 8,7 7,5 6
Krankenstand nach Landkreisen allen sächsischen Branchen im Jahr 2014 5,6% 5,2% 5,3% 5,3% 4,6% 5,3% 5,4% 5,1% 5,0% 5,1% 5,0% 4,9% 4,9% Farbskala: Krankenstand 5,5 bis 6,0% 5,0 bis unter 5,5% 4,5 bis unter 5,0% Quelle: AOK PLUS Sachsen (2015), Gesundheitsbericht 2014; Durchschnitt Sachsen: 5,0% 7
Berufsgruppen in Sachsen mit den niedrigsten und höchsten Fehlzeiten im Jahr 2014 Hochschullehre und -forschung techn. Forschung und Entw. Softwareentwicklung Controlling Ärzte IT-Systemadministration pharmazeut.-techn. Assistenz Konstruktion und Gerätebau Geschäftsführer und Vorstände IT-Anwendungsberatung Tierpflege Textilherstellung Metallbearbeitung (spanlos) Nutztierhaltung Bus- und Straßenbahnfahrer Ver- und Entsorgung Textilreinigung Straßen- und Tunnelwärter Dialogmarketing industrielle Gießerei 4,9 8,3 8,3 8,9 8,9 9,1 9,1 9,1 9,2 9,2 25,2 25,3 25,4 25,5 26,1 26,2 26,7 27,8 28,1 31,0 0 5 10 15 20 25 30 35 Ausfalltage je Versichertenjahr Quelle: AOK PLUS Sachsen (2015), Gesundheitsbericht 2014; Durchschnitt aller Berufsgruppen: 18,2 Ausfalltage 8
Krankenstand in M+E-relevanten Berufen Auswertung der Daten des BKK-Bundesverbands 9
Datenbasis und Methodik des BKK-Bundesverbandes Erfassung der erwerbstätigen BKK-Mitglieder in Deutschland Datenbasis: sämtliche Arbeitsunfähigkeitstage im jeweiligen Monat eines jeden Jahres Keine Berücksichtigung von Fehlzeiten wegen Schwangerschaften, Kindergeldkrankenfällen, Kuren (außer Rehas) Erfassung nur von Werktagen (ohne Wochenenden etc.) Erfassung auch von Langzeiterkrankungen mit einer Länge von über 6 Wochen Auswertungen nach Branchen (angelehnt an WZ 2008) Altersklassen Berufsgruppen (angelehnt an KldB 2010) Monatliche und jährliche Veröffentlichung des Gesundheitsberichts Quelle: BKK-Bundesverband (2015) 10
Jahresdurchschnittlicher Krankenstand in M+E-relevanten Berufen nach Tätigkeitsgruppen 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 An- und Ungelernte 4,9 5,2 5,3 5,2 5,4 5,6 6,1 Kfm. Angestellte, Informatiker 3,0 3,2 3,2 3,2 3,4 3,3 3,4 Facharbeiter 4,2 4,3 4,4 4,6 4,4 4,2 4,5 Techniker 2,9 3,0 3,1 3,1 3,2 3,3 3,3 Ingenieure 1,7 1,7 1,7 1,8 1,9 1,9 1,9 Mittelwert M+E-Berufe (ohne Kfm. Ang.) 3,8 3,9 4,0 4,1 4,1 4,0 4,2 Krankheitsbedingte Ausfalltage je 100 Kalendertage Quelle: BKK-Bundesverband; Gesamtmetall; eig. Ber. Leicht steigender Trend über alle Berufsgruppen, Schwerpunkt bei An- und Ungelernten 11
Jahresdurchschnittlicher Krankenstand in M+E-relevanten Berufsgruppen Ingenieure 1,9 Metallfeinbauer Techniker Kfm. Angestellte/Informatiker Elektriker Werkzeugmacher 2,9 3,3 3,4 4,0 4,1 Deutliches Gefälle zwischen Angestelltenund gewerblichen Berufen Mechaniker 4,2 Feinblechner, Installateure 4,4 Schmiede 4,5 Schlosser 4,7 2014 Metalloberflächenbearbeiter 5,1 2013 Metallverformer (spanend) 5,1 Metallverbinder 5,2 Metallverformer (spanlos) 5,2 Montierer und Metallberufe a.n.g. 5,9 Metallerzeuger, Walzer 6,1 Hilfsarbeiter 6,2 Former, Formgießer 6,6 Quelle: BKK-Bundesverband; Gesamtmetall; eig. Ber. 0 1 2 3 4 5 6 7 8 Krankheitsbedingte Ausfalltage je 100 Kalendertage 12
Krankenstand in M+E-relevanten Berufen nach Tätigkeitsgruppen jeweils nur im 1. Quartal 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 An- und Ungelernte 5,5 5,6 5,8 6,0 6,7 6,4 7,5 Kfm. Angestellte, Informatiker 3,8 3,6 3,9 3,9 4,4 3,5 4,4 Facharbeiter 5,0 4,7 5,2 5,0 5,2 4,5 5,7 Techniker 3,7 3,4 3,7 3,6 4,3 3,4 4,4 Ingenieure 2,2 1,9 2,2 2,2 2,6 2,0 2,8 Mittelwert M+E-Berufe (ohne Kfm. Ang.) 4,5 4,3 4,7 4,6 5,0 4,2 5,3 Krankheitsbedingte Ausfalltage je 100 Kalendertage Quelle: BKK-Bundesverband; Gesamtmetall; eig. Ber. Trend setzt sich 2015 fort 13
Krankenstand in M+E-relevanten Berufsgruppen nur im 1. Quartal Ingenieure 2,8 Metallfeinbauer 3,8 Techniker Kfm. Angestellte/Informatiker 4,4 4,4 Werkzeugmacher Elektriker Mechaniker Feinblechner, Installateure Schmiede Schlosser Metalloberflächenbearbeiter Metallverformer (spanlos) Metallverformer (spanend) Metallverbinder Montierer und Metallberufe a.n.g. Metallerzeuger, Walzer Former, Formgießer 5,3 5,2 5,4 5,6 5,7 5,9 6,3 6,3 6,4 6,7 2015 2014 7,3 7,3 7,5 Quelle: BKK-Bundesverband; Gesamtmetall; eig. Ber. 0 1 2 3 4 5 6 7 8 Krankheitsbedingte Ausfalltage je 100 Kalendertage 14
Monatliche Entwicklung des Krankenstandes in M+E-relevanten Berufen nach Tätigkeitsgruppen 7 Facharbeiter Techniker Ingenieure Krankheitsbedingte Ausfalltage je 100 Kalendertage 6 5 4 3 2 1 0 Höchste Krankenstände im Nov. sowie im Feb./Mrz. Jan 10 Apr 10 Jul 10 Okt 10 Jan 11 Apr 11 Jul 11 Okt 11 Jan 12 Apr 12 Jul 12 Okt 12 Jan 13 Apr 13 Jul 13 Okt 13 Jan 14 Apr 14 Jul 14 Okt 14 Jan 15 Quelle: BKK Bundesverband; Gesamtmetall; eig. Ber.; Stand: Mrz. 2015 15
Krankheitsbedingte Ausfalltage je Arbeitnehmer und Monat in M+E-relevanten Berufen 2,0 Facharbeiter Techniker Ingenieure Krankheitsbedingte Ausfalltage je Arbeitnehmer 1,5 1,0 0,5 0,0 Jan 10 Apr 10 Jul 10 Okt 10 Jan 11 Apr 11 Jul 11 Okt 11 Jan 12 Apr 12 Jul 12 Okt 12 Jan 13 Apr 13 Jul 13 Okt 13 Jan 14 Apr 14 Jul 14 Okt 14 Jan 15 Quelle: BKK Bundesverband; Gesamtmetall; eig. Ber.; Stand: Mrz. 2015 16
Zusammenfassung 1. Deutschlandweit leichter, aber nahezu kontinuierlicher Aufwärtstrend bei den krankheitsbedingten Fehlzeiten in M+E-relevanten Berufsgruppen sowie über alle Tätigkeiten zu beobachten; Schwerpunkt im An- und Ungelerntenbereich 2. Grippewelle (?) verursachte langjährigen Höchststand im 1. Quartal 2015 3. Deutliche Unterschiede der Fehlzeiten zwischen Angestellten und gewerblichen Tätigkeiten Höchste Ausfallrate bei Metallerzeugungsberufen Niedrigste Ausfallrate bei Ingenieuren, Technikern, kaufmännischen Angestellten 4. AOK-Gesundheitsbericht zeigt Sachsen tendenziell etwas seltener krank M+E-Bereiche tätigkeitsbedingt mit höchsten Ausfallraten Langzeiterkrankte mit hohem Anteil an krankheitsbedingten Fehltagen Niedrigste Krankenstände bei den zwischen 20- und 40-Jährigen, deutlicher Anstieg ab 50 Jahren und älter 5. Regionale Unterschiede bei der Beschäftigungsstruktur verursacht erfahrungsgemäß unterschiedlich hohe Krankenstände dies gilt es bei Standortvergleich zu beachten 17