Grippewelle am Jahresanfang lässt den Krankenstand der AOK-Versicherten im Rheinland deutlich ansteigen
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- Hella Friedrich
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1 Grippewelle am Jahresanfang lässt den Krankenstand der AOK-Versicherten im Rheinland deutlich ansteigen Krankenstand Der Krankenstand der AOK-versicherten Beschäftigten im Rheinland hat sich im ersten Halbjahr 2013 mit 5,8 Prozent gegenüber dem Gesamtjahr 2012 (5,21 Prozent) deutlich erhöht (Abbildung 1). Verantwortlich dafür ist u. a. ein signifikanter Anstieg bei den krankheitsbedingten Ausfalltagen durch Atemwegserkrankungen und Infektionen, bedingt durch die Grippewelle am Jahresanfang.
2 Bei den Fehltagen durch Erkrankungen an den Atemwegen kam es im Vergleich zum Jahr 2012 zu einem Anstieg von mehr als 60 Prozent; auch die Arbeitsunfähigkeitstage aufgrund von infektiösen Erkrankungen erhöhten sich um fast 30 Prozent (Abbildung 2). Durchschnittliche Falldauer Die durchschnittliche Falldauer eines krankheitsbedingten Arbeitsausfalls hatte keinen Einfluss auf den Anstieg des Krankenstandes. Ein AOK-Versicherter in einem Beschäftigungsverhältnis war in den ersten sechs Monaten des Jahres durchschnittlich rund einen Tag kürzer krank als im Jahr 2012 (2012: 12,02 Kalendertage; Halbjahr 2013: 11,02 Kalendertage) (Abbildung 3).
3 Arbeitsunfähigkeitsfälle und -tage Erkennbar angestiegen ist hingegen die Anzahl der Arbeitsunfähigkeitsfälle und tage. Je 100 Versichertenjahre gab es in den ersten sechs Monaten des Jahres 192,1 Arbeitsunfähigkeitsfälle (2012: 158,2 Fälle), die 2.117,8 Arbeitsunfähigkeitstage (2012: 1.902,3 Tage) verursacht haben (Abbildung 4). Deutliche regionale Unterschiede Im Bergischen Städtedreieck Wuppertal, Remscheid, Solingen wurden im ersten Halbjahr 2013 die höchsten Krankenstände gemessen. Alle Werte lagen hier über 6,50 Prozent. Vor allem in Solingen stieg der prozentuale Anteil der Arbeitsunfähigkeitstage an den Versichertentagen im Vergleich zum Gesamtjahr 2012 signifikant an. Insgesamt um einen Prozentpunkt (2012: 5,61 Prozent; Halbjahr 2013: 6,61 Prozent). Merklich unter dem Rheinlandniveau (5,80 Prozent) blieben dagegen die Krankenstände in Köln (5,26 Prozent), Bonn (5,13 Prozent) sowie im Kreis Kleve (5,04 Prozent), obwohl es auch hier im Vorjahresvergleich jeweils zu deutlichen Erhöhungen kam (Abbildung 5).
4 Atemwegserkrankungen in allen Regionen angestiegen Nicht nur im gesamten Rheinland, sondern auch in allen Regionen erhöhten sich die Ausfalltage durch Atemwegserkrankungen im Vergleich zum Jahr 2012 signifikant. Den höchsten Wert erreichte im ersten Halbjahr 2013 Solingen. Hier fiel jeder ganzjährig AOK-versicherte Beschäftigte durchschnittlich fast sechs Tage wegen einer Erkrankung an den Atemwegsorganen z.b. einer akuten Infektion der oberen Atemwege oder einer akuten Bronchitis - aus, was u. a. den hohen Krankenstand in dieser Region erklären lässt. Im Schnitt etwa zwei Tage geringer war die Ausfallzeit hingegen im Kreis Kleve, der Region mit der geringsten Anzahl an Fehltagen (je 100 VJ). Vergleicht man mit dem Jahr 2012, so fällt auf, dass der prozentual höchste Anstie in der Region Oberberg stattgefunden hat. Um mehr als 85 Prozent erhöhte sich hier die Anzahl der Arbeitsunfähigkeitstage (Abbildung 6). Gießereien mit dem höchsten Krankenstand Betrachtet man die Entwicklung der Krankenstände in den einzelnen Branchen, lassen sich in allen analysierten Wirtschaftszweigen Anstiege im Vergleich zum Jahr 2012 feststellen. Vor allem in den Gießereien, welche im ersten Halbjahr 2013 den höchsten Wert aufwiesen, kam es zu einem deutlichen Anstieg der Fehltage (2012: 7,31 Prozent; Halbjahr 2013: 8,32 Prozent). Aber auch in den Callcentern sowie in der Textilbranche stiegen die Krankenstände um rund einen Prozentpunkt an. Weniger dramatisch war die Erhöhung des Krankenstandes in den Alten- und Pflegeheimen. Lagen diese im Jahr 2012 noch auf dem zweiten Rang, rangierten sie nun nur noch auf Platz vier hinter den Callcentern und der Allgemeinen Öffentlichen Verwaltung. Nach wie vor die geringsten Krankenstände wurden im ersten Halbjahr 2013 im Finanz- und Versicherungsgewerbe (4,24 Prozent) und im Gastgewerbe (4,16 Prozent) gemessen (Abbildung 7).
5 Detaillierte Auswertungen für Betriebe sind ab einer Anzahl von 50 AOK-Versicherten im Unternehmen auf Anforderung möglich. Für weitere Auskünfte steht Ihnen gerne das Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) in Köln zur Verfügung. Petra Meisel Tel.: (0221) petra.meisel@bgf-institut.de
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