Sichere Bindungen als Entwicklungsgrundlage Aspekte der Bindungstheorie in der Erziehungs- und Familienberatung i Hermann Scheuerer-Englisch

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Transkript:

Sichere Bindungen als Entwicklungsgrundlage Aspekte der Bindungstheorie in der Erziehungs- und Familienberatung i Hermann Scheuerer-Englisch Nach 50 Jahren intensiver Bindungsforschung, ausgehend von dem englischen Psychoanalytiker John Bowlby und der amerikanischen Entwicklungspsychologin Mary Ainsworth, findet das Bindungswissen auch in Deutschland breite Anwendung in Jugendhilfe und Gesundheitswesen. Das Bindungsverhaltenssystem des Menschen hat sich evolutionär entwickelt, um uns angesichts einer gefahrvollen Umwelt und damit verbundenen Herausforderungen handlungsfähig zu machen und zu erhalten. Komplementär zum kindlichen Bindungssystem verfügen die Erwachsenen über verschiedene Formen der Fürsorge und Zuwendung (Fürsorgesystem). Zusammen führen sie in der jeweiligen Eltern-Kind-Beziehung zu unterschiedlichen Bindungsmustern mit einem unterschiedlichem Ausmaß an Sicherheit. Neben der Bereitschaft zum Bindungsaufbau hat jedes Kind auch die Bereitschaft, die Welt zu erkunden, Neues kennen zu lernen und Autonomie und Eigenständigkeit zu erreichen (Explorationssystem). Die Bindungsforschung konnte eindrücklich zeigen, dass Vertrauen in den Beziehungen und eine gesunde Selbständigkeit in einem wechselseitigen Bezug stehen: Das Kind nutzt die Eltern als sicheren Hafen, um bei Bedrohungen, Belastung und Überforderung Trost und Schutz zu erhalten und Sicherheit zu tanken, um sich von der Bindungsperson als sicherer Basis aus dann wieder dem Spiel und der Erkundung zuzuwenden. Während Kleinkind- und Vorschulkinder in ihrem Bindungsverhalten direkt auf die verfügbaren Bindungspersonen und das Ausmaß der Feinfühligkeit und Fürsorge orientiert sind, bilden Kinder gleichzeitig aufgrund ihrer verinnerlichten Erfahrungen innere Arbeitsmodelle von sich, der Welt und den Bindungsbeziehungen, die mit zunehmendem Alter das Verhalten der Kinder auch in Abwesenheit der Bindungspersonen steuern und beeinflussen. Die längsschnittliche Forschung konnte eindrucksvoll nachweisen, dass sichere Bindungserfahrungen und ein sicheres Modell dem Kind helfen, die eigenen Entwicklungsthemen (siehe Abb. 1) kompetent und resilient zu meistern: Bindungssicherheit in der Familie steht in einer engen Beziehung zu gelingenden Freundschaftsbeziehungen, einem ausgewogenen realistischen Selbstbild, einer angemessenen sozialen Wahrnehmung, wenig Verhaltensauffälligkeiten in Schule und Gleichaltrigengruppe und Gefühlsoffenheit und flexiblem Umgang mit Bedürfnissen in den Familienbeziehungen (siehe auch Tab. 1). Erziehungsberatungsstellen sollen Eltern und Kinder bei der Bewältigung von individuellen und familienbezogenen Problemen und der zugrunde liegenden Faktoren, bei der Lösung von Erziehungsfragen sowie bei Trennung und Scheidung ( 28 SGB VIII) unterstützen. Die Bindungstheorie stellt dazu das Basiswissen über den Aufbau, die Dauer und die Bedeutung von existentiellen Eltern-Kind-Beziehungen dar, sie erlaubt einen tiefen Einblick und Verständnis in die wesentlichen Beziehungsprozesse und Grundbedürfnisse der Beteiligten und trägt dazu bei, das Kind und seine innere Welt im Rahmen seiner Beziehungen besser zu verstehen. Angesichts einer sich immer schneller verändernden Welt, hoher Scheidungszahlen, vielfältiger Bedrohungen der Sicherheit durch Umweltbelastung und Verkehr, Gewalt in den Medien und sozialen Belastungen 1

von Armut und Arbeitslosigkeit vermittelt die Bindungstheorie eindrucksvoll die Bedeutung von tragfähigen Beziehungen, die Nichtaustauschbarkeit von Bindungspersonen, die Folgen von Verlust und Trennungen und Einflüsse von traumatischen Beziehungserfahrungen auf die Entwicklung des Einzelnen. Allgemein geht es von daher in der Erziehungs- und Familienberatung darum, Beziehungen tragfähig und sicher zu machen. Zitat: Die Herstellung von Sicherheit in Beziehungen und der Aufbau der entsprechenden inneren Arbeitsmodelle stellen (..) immer einen Prozess dar. Sicherheit ist kein Zustand (...) allerdings sind die Bedingungen von Sicherheit auch nicht beliebig. So wie das Immunsystem dazu dient den fortwährenden Ansturm von Krankheitserregern zu bewältigen und das Individuum gesund zu erhalten, dient das Bindungssystem dazu, allgegenwärtige und unvermeidbare psychische Bedrohungen für den Menschen bewältigbar und regulierbar zu machen. Wege zur Sicherheit zu suchen bedeutet somit nicht Belastungen aus dem Weg zu räumen, sondern Menschen zu helfen, sich mit ihren Bindungsmodellen und ihrer Beziehungsgestaltung auseinanderzusetzen, damit sie seelische Belastungen im Rahmen vertrauensvoller Beziehungen bewältigen können (...). Gelingt dies, hat der Einzelne und sein Familiensystem wieder Kräfte und Ressourcen für die Erkundung der Welt und die Entwicklung von Autonomie. Eine beratend-therapeutische Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Eltern in unterschiedlichen Familienformen bedeutet aus einer solchen Perspektive die Orientierung an normalen Entwicklungsprozessen. Die Interventionen zielen darauf ab, das Bindungssystem, das Fürsorgesystem und das Erkundungssystem (Autonomie) im besten Falle im Sinne eines sicheren Modells arbeitsfähig zu machen so wie eine verantwortungsvolle Medizin die Selbstheilungskräfte des Organismus wieder herstellt. Sie sind damit stark ressourcenorientiert, achten auf die vorhandenen Stärken in den Beziehungen und nutzen jeden noch so kleinen Anhaltspunkt für eine Unterstützung gelingender Beziehungsprozesse. (...) Die therapeutischen Bemühungen sind damit immer beziehungsorientiert und erfordern eine zumindest gedankliche systemische Einbeziehung der wesentlichen Beziehungen eines Menschen bei Beratung und Therapie. Der tiefe Respekt vor den gewachsenen Bindungen und die Überzeugung, dass sich die entscheidenden Entwicklungsprozesse im Rahmen der Matrix dieser Beziehungen vollziehen, erfordert von uns als Therapeuten/innen in die Rolle einer sicheren Basis für die Klienten/innen zu gehen: Sicherheit wird zur gemeinsamen >>Herstellungsaufgabe<<, und die Betroffenen beobachten, reflektieren und entscheiden im Rahmen der unterstützenden therapeutischen Beziehung selbst über die erforderlichen neuen Schritte. Es verwundert nicht, dass die Bindungstheorie sich so als integrative Basistheorie für die unterschiedlichsten Interventionsansätze in Jugendhilfe und Gesundheitswesen erweist. (Scheuerer-Englisch, Suess und Pfeifer, 2003, Einleitung) Bindungs- und Entwicklungsdiagnostik und Intervention Bei vielen Anmeldungen an den Beratungsstellen wegen kindlichen Symptomen und Entwicklungsproblemen besteht ein enger Zusammenhang zur Bindungsthematik: Während im Säuglings- und Kleinkindalter der gelingende Aufbau von Bindungen, sowie Bindungsprobleme direkt im Fokus der Intervention stehen, hängen die Probleme im Vorschulalter v. a. im Bereich der Freundschaftsbeziehungen, der Gefühle und des Selbstwertes ebenfalls noch direkt mit der erlebten Sicherheit in den Eltern-Kind- Beziehungen zusammen. Mit zunehmenden Alter wird das Kind dann mit den Heraus- 2

forderungen außerhalb des Familiensystems konfrontiert und hier stellt sich neben der Frage der individuellen Förderung des Kindes immer auch die Frage, inwieweit die Bindungs- und Familienbeziehungen des Kindes es ermöglichen, diese Belastungen zu verarbeiten. Im Rahmen der Diagnostik an der Erziehungsberatung wird zunächst untersucht, welche wesentlichen Entwicklungsthemen die Kinder bisher durchlaufen haben, und in welchen Bereichen es Probleme gibt (siehe Abbildung). Im Rahmen der Exploration wird geprüft, wie belastend die Probleme für das Kind sind. So kann zum Beispiel eine Teilleistungsschwäche für ein Schulkind eine sehr große Belastung darstellen, oder die Zurückweisung durch Gleichaltrige im Kindergarten oder die Angst vor neuen Situationen etc. Je älter das Kind, desto mehr Entwicklungsthemen hat es bereits durchlaufen. Häufig ziehen Probleme in einem Entwicklungsthema Probleme in den darauf folgenden nach sich. Grundsätzlich ist es sinnvoll, Belastungen in allen Entwicklungsthemen zu erfassen. Im Rahmen der familiären Bindungsdiagnostik wird nun zusätzlich erfasst, in wieweit das Kind seine Belastungen gegenüber der Bindungsperson offen kommuniziert, in wieweit die Bindungspersonen kindliche Belastungen erkennen und angemessen interpretieren sowie in welchem Ausmaß die kindlichen Belastungen im Rahmen der familiären Beziehungen reguliert werden können. In der Tabelle (S. 4) sind die verschiedenen Bindungsmuster kurz dargestellt, ebenso die dazugehörigen Merkmale elterlicher Fürsorge sowie in der vorletzten Spalte das Ausmaß der Regulationsfähigkeit der Bindungsmuster bei Belastungen. Im folgenden wird kurz auf Charakteristika und Probleme, so wie Interventionsziele bei unterschiedlichen Bindungsmustern in der Familie eingegangen: Sicheres Modell und unterstützende Fürsorge: Auch bindungssichere Kinder können in ernsthafte Entwicklungskrisen geraten. So kann ein Verlust, die Trennung der Eltern oder eigene Beeinträchtigungen, z.b. eine Teilleistungsstörung das Kind aus seiner Bahn werfen. Im Rahmen sicherer Beziehungen teilt das Kind jedoch in der Regel seine Belastungen offen mit und die Bezugspersonen haben eine relativ gute Einschätzung über die kindlichen Probleme. Die Beratung verfolgt dann gemeinsam mit den Eltern das Ziel, angemessene Lösungen für die Probleme zu finden. Die Eltern sind in der Regel bereit, Anregungen umzusetzen und aktiv an der Unterstützung für das Kind mit zuwirken. Eine direkte Arbeit an den Beziehungen ist dabei weniger erforderlich, jedoch sind Eltern und Kind bei Beziehungsproblemen eher bereit, aufeinander zuzu- 3

Tab.1: Überblick über Bindungsstile und organisation, komplementäres Elternverhalten, Belastungsregulation im Beziehungskontext und Familiendynamik 4

gehen und die Beziehung zu reparieren. Häufig steht jedoch die Unterstützung und Förderung für das Kind selbst im Mittelpunkt der Beratung. Das sichere Modell stellt einen wesentlichen Schutzfaktor für die kindliche Entwicklung dar, da auftretende Belastungen schnell erkannt werden, das Kind sich bei den Eltern trotz bestehender Probleme geborgen fühlen kann und die Erfahrung macht, dass Probleme bewältigbar bleiben. Unsicher-vermeidendes Modell und unfeinfühlige Fürsorge In der vermeidenden Beziehung werden Gefühle und Belastungen in der Regel nicht offen kommuniziert und wahrgenommen. Dies führt zu gegenseitigen Enttäuschungen, auf Seiten des Kindes zu Bindungsärger auf Grund nicht erfüllter Bedürfnisse sowie zu einer Überforderung der Kinder, da sie auftretende Probleme allein zu lösen versuchen und den Eltern nicht mitteilen. Die Eltern ihrerseits zeigen eine geringe Aufmerksamkeit gegenüber den kindlichen Gefühlen und Bedürfnissen, und sind eher an einen normalen Funktionieren interessiert. Bei unsicher-vermeidenden Beziehungen besteht die Gefahr von Missverständnissen, da wesentliche Gefühle und Bedürfnisse nicht offen mitgeteilt werden. Belastungen werden so in der Familie nicht reguliert und Probleme erst spät erkannt. Ein unsicher-vermeidendes Modell stellt zunächst noch kein Risiko für die kindliche Entwicklung dar, solange nicht gravierende Belastungen auftreten, die das Kind auf Grund seines Entwicklungsstandes und seiner eigenen Fähigkeiten nicht mehr alleine bewältigen kann. Treten solche Bedingungen jedoch auf, dann bleibt das Kind mit seinen Problemen allein. Die Interventionen in der Erziehungsberatung zielen bei diesen Familien zunächst auf eine Öffnung in den Beziehungen ab, so dass Gefühle und Bedürfnisse wieder offen mitgeteilt werden können, das kindliche Verhalten für die Eltern besser verstehbar wird und die kindliche Zufriedenheit in der Familie sowie seine gefühlte Sicherheit erhöht wird. Daneben hat die Beratung natürlich die Aufgabe, das Kind in seinen Entwicklungsthemen zu fördern und ihm auch erforderliche Interventionen anzubieten (z.b. das Angebot einer Spielgruppe oder eine Förderung beim Lesen oder Rechtschreiben etc.). Vermeidende Eltern und Kinder erwarten zunächst kein intensives Beziehungsangebot und geben sich auch mit wenig Beratung schnell zufrieden. Es ist wichtig, dass die Beratung in kleinen Schritten erfolgt und die Erfahrung von hilfreichen Beziehungen in der Beratung sowie das Werben für mehr Gefühlsoffenheit und Wertschätzung von Beziehungen feinfühlig und respektvoll geschieht. Unsicher-ambivalentes Modell und wenig einschätzbare Fürsorge: Auf Grund der Erfahrung, dass die Eltern nur wenig vorher sagbar feinfühlig sind, ist das Bindungssystem dieser Kinder überaktiviert. Durch intensiven Gefühlsausdruck, Anklammern und Vermeiden von Autonomie sowie später durch eine Aufmerksamkeit erzwingende angespannte Beziehungshaltung besteht beim unsicher-ambivalenten Beziehungsmodell das Problem, dass die Versorgung des Kindes von den Eltern als sehr anstrengend und die Kinder als wenig autonom erlebt werden. Die Eltern erleben so viel Ambivalenz, wenn sie für ihre Kinder sorgen sollen. Dies führt nicht selten zu einer Verstärkung des bestehenden Musters. Da die Kinder sich nicht sicher fühlen und das Bindungssystem überaktiviert ist, werden Chancen für die Autonomieentwicklung des Kindes übersehen. Die Kinder ihrerseits lassen sich trotz aktiviertem Bindungssystem von den Eltern nicht trösten, so dass die Eltern sich hilflos fühlen. Vom Kind erlebte subjektive Belastungen wären dann deshalb ebenfalls in den familiären Beziehungen nicht reguliert. Interventionen bei diesen Beziehungsmustern zielen darauf ab, den Eltern zu helfen, ein konsistentes und unterstützendes Fürsorgeverhalten zu entwickeln, als sichere Basis für ihre Kinder zur Verfügung zu stehen und den Kindern zu helfen, positive Autonomie-Erfahrungen und mehr Offenheit in den Eltern-Kind Beziehungen zu erreichen. 5

Desorganisation von Bindungen und aufgebende, abdankende oder bedrohliche Eltern: Desorganisation von Bindungen bedeutet aus Sicht des Kindes, dass es die Eltern nicht als Bindungs- und Vertrauenspersonen nutzen kann, da diese auf Grund eigener ungelöster Konflikte, auf Grund aktueller Stresssituationen oder auf Grund ihres für das Kind ängstigenden Interaktionsverhaltens keine sichere Basis darstellen. Statt dessen stellen die familiären Beziehungen für die Kinder häufig eine zusätzliche Belastung zu bereits bestehenden dar. In der Säuglings und Kleinkinderzeit haben die Kinder dann keine geordnete Strategie für ihr Bindungsverhalten, sondern sind in einem Annäherungs-/Vermeidungs-Konflikt gefangen. Mit zunehmendem Alter übernehmen diese Kinder in der Regel die Kontrolle über die Beziehungen, da sie damit ihre gefühlte Sicherheit am ehesten erhöhen können. Ihre eigentlichen Bindungsbedürfnisse bleiben jedoch unerfüllt und in den familiären Beziehungen entwickeln sich Anspannung, Rollenumkehr und negative Teufelskreise. Die elterliche Fürsorge zeichnet sich entweder durch hilflos-ängstlichen Rückzug, durch feindselig-hilfloses oder durch aggressives Verhalten aus. Hintergrund des elterlichen Verhaltens können ungelöste traumatische Erfahrungen aus eigenen Kindheit, aktuelle traumatische Erfahrungen oder Stresssituationen sein. Desorganisation von Bindung stellt nach Meinung der Fachleute einen Risikofaktor für die kindliche Entwicklung dar. Frühkindliche Desorganisation steht mit externalisierenden Verhaltensproblemen in Kindergarten und Schule in Verbindung. In den Familien herrscht ein hoher Leidensdruck, da die Kinder eine Menge Probleme bei ihren Entwicklungsthemen aufweisen, gleichzeitig aber auf Grund der Rollenumkehr häufig sehr dominant wirken. Die Eltern fühlen sich sehr hilflos. Sie haben das Gefühl, mit ihrer Erziehung ihrer Kinder nicht mehr steuern und erreichen zu können. Die Regulation kindlicher Belastungen findet nicht statt. Interventionen haben das Ziel, zunächst die Eltern zu stärken, um belastende und unwirksame Erziehungsmaßnahmen (zum Beispiel Schläge, Drohungen und Liebesentzug; Inkonsequenz etc.) zu minimieren. Darüber hinaus brauchen die Kinder häufig gleichzeitig Zuwendung und Entlastung, z.b. in einer Spieltherapie. In einem nächsten Schritt kann dann an der Veränderung der Beziehungsmuster gearbeitet werden, z.b. an der Wiederherstellung der Familienhierarchie und der Nutzung der Eltern als sicheren Hafen und sichere Basis durch das Kind. Nicht selten benötigen die Eltern zusätzlich Therapie, um ungelöste eigene Kindheitserfahrungen, Traumata und deren Auswirkung auf das Elternverhalten zu reflektieren. Bei einem Teil dieser Familien sind weitere teilstationäre und stationäre Erziehungshilfen erforderlich, um eine Veränderung der belastenden Beziehungsmuster, eine Veränderung bei den Eltern und eine erforderliche Entwicklungsförderung der Kinder parallel zu ermöglichen. Aus einer Bindungssicht ist es dabei unbedingt erforderlich, dass gerade bei den weiterführenden Hilfen zur Erziehung die Bindungsdiagnostik in der Familie und die Arbeit an den Familienbeziehungen einen großen Stellenwert erhält. Für die Bindungsdiagnostik stehen mittlerweile eine Vielzahl von Methoden und Verfahren zur Verfügung: Die Bindungshaltung der Eltern über die eigene Kindheit kann mit dem Erwachsenen-Bindungsinterview erhoben werden, die Bindungsmuster im Verhalten durch die Fremde-Situation und Weiterentwicklungen davon im Kleinkind- und Vorschulalter. Das innere Arbeitsmodell von Bindung beim Kind wird durch Geschichten- Vervollständigungsaufgaben, Trennungsangsttest und das Bindungsinterview für die späte Kindheit sowie bei Jugendlichen ebenfalls durch ein Bindungsinterview erhoben. Diagnostik und Intervention im Kindergarten- und Schulalter hat jedoch einen breiten Kontext zu berücksichtigen: Neben der Entwicklungsgeschichte des Kindes in seiner Familie, einschließlich seiner Bindungsgeschichte und der Entwicklung in seinen rele- 6

vanten Entwicklungsthemen, ist dies die Paardynamik der Eltern, die weiteren sozialen Systeme von Kindergarten und Schule, das System der Gleichaltrigenbeziehungen und die Lebenslagen von Familien (Armut, Migration etc.). Dabei stehen bei der Anmeldung von Kindern in Beratungs- und Therapieeinrichtungen zunächst einmal einzelne Symptome im Vordergrund, die als Störungen oder Entwicklungsblockaden von den erwachsenen Bezugspersonen (Eltern, Erzieherinnen, Lehrkräfte, Ärzte) wahrgenommen werden. Der wertvolle Beitrag der Bindungstheorie für Diagnostik und Intervention liegt darin, den Beziehungsanteil von Symptomentwicklungen gezielt in den Blick zu nehmen. Die neueren entwicklungspsychopathologischen Sichtweisen unterstützen eine solche Vorgehensweise, die sich hier mit bestehenden Konzepten der Familientherapie trifft, die kindliche Symptome in dieser Altersstufe auch als Ausdruck von Beziehungsproblemen und Spannungen in der Familie definiert. Einzeltherapeutische Maßnahmen bei Kind oder einzelnen Elternteilen, aber auch familientherapeutische Interventionen verfolgen dabei das Ziel, bei den Individuen und in den Beziehungsstrukturen an der (Wieder-)Herstellung von sicheren Modellen zu arbeiten, da damit die Bewältigungsmöglichkeit von zukünftigen Belastungen für das Kind und die Familie bereit gestellt wird. Die Arbeit mit den Eltern umfasst dabei die Reflexion eigener Kindheitserfahrungen, der resultierenden inneren Arbeitsmodelle von sich, seinen Erziehungs- und Beziehungshaltungen, der daraus resultierenden Paardynamik und der Fähigkeit, eine sichere Basis für das Kind darzustellen. Dabei spielt auch die Bearbeitung und die Integration von traumatischen Erfahrungen und von daraus resultierenden Verstrickungen in den Familienbeziehungen eine wesentliche Rolle. In der Arbeit mit dem Kind kann mit zunehmendem Alter und damit einhergehender kognitiver Entwicklung mit Spieltherapie und Gesprächen bereits eigenständig an den inneren Modellen gearbeitet werden. Dabei geht es darum, die Sprache als Mittel zur Integration besonders belastender o- der widersprüchlicher Erfahrungen des Kindes in seinen Beziehungen zu nutzen, damit es ein kohärentes Narrativ der eigenen Erfahrungen und Geschichte entwickeln kann, z.b. trotz belastender Lebensumstände ein liebenswerter Mensch zu sein. Darüber hinaus kann das Kind speziell in den relevanten Entwicklungsbereichen (Schule, Gleichaltrigenbeziehungen, körperlich-motorische Fähigkeiten etc.) gefördert werden und damit sein eigenständiger Entwicklungsweg unterstützt werden. Die Bindungstheorie schreibt keine Interventionsmethoden und auch keine Settings oder bestimmte Erziehungshilfen vor, sondern stellt eine integrative Grundlagentheorie für das Verständnis von Beziehungen, Bedürfnissen und Motivationen des Individuums und sein Verhalten in Beziehungen dar. Verschiedenste Therapierichtungen haben die Bindungstheorie bereits in ihr Verständnis von Intervention integriert. Die Bindungstheorie legt den Focus auf die resiliente Bewältigung belastender Entwicklungsherausforderungen im Rahmen intimer Beziehungen. Alle Interventionsformen, die auf eine gelingende Entwicklung des Kindes abzielen, können das Bindungswissen nutzen. Eine systemische, ressourcenorientierte (d.h. die vorhandenen Stärken nutzende und fördernde), prozessorientierte und an normalen Entwicklungsprozessen orientierte Grundhaltung ist jedoch in der Bindungstheorie bereits von Beginn an enthalten. Bindung und erweiterte Jugendhilfe Die Bindungstheorie hat sich unter klinischen Fachleuten, die mit Kindern und Familien arbeiten, bereits als tragfähige Basistheorie für die Erklärung von Entwicklungsprozessen und die Fundierung von Interventionen durchgesetzt (z.b. Brisch, 1999; Byng-Hall, 1985; Spangler & Zimmermann, 1995; Cassidy & Shaver, 1999; Suess & Pfeifer, 1999; Suess, Scheuerer-Englisch & Pfeifer, 1999; Brisch, Grossmann, Grossmann, Köhler, 7

2002; Scheuerer-Englisch, Suess & Pfeifer, 2003). In der Arbeit der Erziehungsberatungsstellen leistet die Bindungstheorie wertvolle Beiträge zur Gestaltung von Schnittstellen mit anderen Jugendhilfeangeboten und bei der Ausgestaltung der Hilfen in speziellen Bereichen: zu nennen sind hier z.b. die Fremdunterbringung im Heim und bei Pflegeeltern (z.b. Hedervary, 1996; Scheuerer-Englisch, 1998a; 1998b; Unzner, 1999; Schleiffer, 2002; Scheuerer-Englisch, 2002), Umgang mit traumatisierten Kindern (Scheuerer-Englisch, 1998) oder Hilfen bei Trennung und Scheidung (z.b. Suess u.a., 1999; Scheuerer-Englisch, 2001). Krappmann hat in einem lesenswerten Beitrag zum Verhältnis von Bindungsforschung und Kinder- und Jugendhilfe (2001) festgestellt, dass die Bindungsforschung (..) in der Erziehungsberatung Fuß gefasst (S. 345) habe. Er verweist dabei auf die vergangenen bke-tagungen in Fulda, beschreibt aber in seinem Beitrag noch viele Bereiche, in denen der Austausch und die gegenseitige Bereicherung weiter voran getrieben werden könnten: z.b. Förderung der Feinfühligkeit und Beziehungsfähigkeit bei den Personen, die in unterschiedlichen Kontexten mit Kindern und ihrer Entwicklung und Förderung zu tun haben, z.b. in Krippe, Kindergarten, Schule und im Freizeitbereich. Fachliche Unterstützung für die notwendige emotionale Verfügbarkeit der wesentlichen Personen, die Bindungspartner für die Kinder sind, und die Einbeziehung von Faktoren, die diese Verfügbarkeit herabsetzen: Dies sind neben der inneren Welt der Eltern auch die aktuelle Lebenssituation, dramatische Vorkommnisse, Stresssituationen, Armut etc. Prozesse der Versprachlichung und Reflexion der kindlichen Beziehungserfahrungen mit zunehmendem Alter die innere Welt des Kindes mit dem Kind reflexiv und unterstützend erkunden physische Nähe und zeitliche Verfügbarkeit von Bindungspersonen und Fürsorgepersonen zum Thema machen z.b. auch in stationären und teilstationären Einrichtungen der Jugendhilfe -> Bindungswissen kann also ausstrahlen in andere Bereiche der Jugendhilfe Prozesse sind bereits in Gang (z.b. Pflegefamilien) Die Feinabstimmung von Unterstützung und Autonomie und die Rahmenbedingungen für die Entwicklung von Bindung Umgekehrt könne die Bindungsforschung viel von den bestehenden lebendigen Erfahrungen der Jugendhilfe profitieren, z.b. von dem Wissen um die Vielseitigkeit von unterstützenden Beziehungen und Themen, die auch außerhalb der Familie oder im erweiterten Familienkontext wirksam werden können. Darüber hinaus stellt sich in der Jugendhilfe auch immer wieder die Frage nach gelingenden Entwicklungsprozessen trotz widriger Umstände (Resilienzdiskussion) und Krappmann sieht noch viele Möglichkeiten, im Rahmen der Bindungsforschung auch die Exploration (zu) explorieren, d.h. Autonomieprozesse und Ressourcen in der kindlichen Entwicklung besonders zu beachten. 8

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