Roadmap Datum Skript Thema (Kapitel) 3.1.9 KOKA 1-3 Einführung Betriebsbuchhaltung artenrechnung 14.11.9 KOKA 4-5 stellenrechnung 11.12.9 KOKA 5 trägerrechnung 23.1.1 KOKA 6 Kalkulation 3.1.1 TK 1-3 Teilkostenrechnung, Break-even-Analyse 6.2.1 TK 4-5 Anwendung Teilkostenrechnung 6.3.1 INV 1-3, 5 Dynamische Investitionsrechnung 2.3.1 INV 5 Dynamische Investitionsrechnung, Training Lernziele Unterschied zwischen Voll- und Teilkostenrechnung verstehen. Die Entwicklung der rechnungssysteme nachvollziehen können. Die Deckungsbeitragsrechnung anwenden und deren Anwendung in betrieblichen Entscheidungssituationen beschreiben. Break-even-Punkte selbstständig berechnen und entsprechende Analysen durchführen. 1
Voll- und Teilkostenrechnung Vollkostenrechnung Traditionelle Form der rechnung Alle in einer Periode anfallenden werden auf die träger verrechnet. Problematik: Verursachungsgerechter Zurechnungsmodus für die anfallenden Gemeinkosten Kritik: Verstoss gegen das Verursachungsprinzip Teilkostenrechnung Nur bestimmte werden auf die träger verrechnet, die übrigen werden auf anderem Wege übernommen. Den trägern werden somit die zugewiesen, die dieses auch wirklich verursacht haben. Für kurzfristige Dispositionen sind nur variable relevant. Kritik: Auf lange Sicht Vernachlässigung wesentlicher bestandteile Istkostenrechnung Charakteristik: Istkostenrechnung verrechnet die tatsächlich angefallenen innerhalb einer Periode. Istkosten sind effektive, d.h. mit Istpreisen bewertete Ist- Verbrauchsmengen. Mehr- und Minderverbräuche, Preisveränderungen schlagen daher voll auf die Ergebnisse durch Vorteil: Zeigt die wirklich entstandenen an; daher einzusetzen im Rahmen einer Nachkalkulation. Nachteil: Keine kontrolle da Sollwerte fehlen. Für jeden Abrechnungszeitraum müssen neue Kalkulationssätze gebildet werden. 2
Normalkostenrechnung Charakteristik: Normalkostenrechnung verrechnet die tatsächlich angefallenen innerhalb einer Periode als Durchschnittswerte. Normalkosten werden aus dem Durchschnitt der Istkosten der vergangenen Periode gebildet. Vorteil: Schwankungen in den werden geglättet (z.b. Preisentwicklungen auf den Rohstoffmärkten). Begrenzte kontrolle durch Vergleich von Normal- und Istkosten. Nachteil: Auf den stellen entstehen deckungsdifferenzen Standard-/Plankostenrechnung Charakteristik: Standardkostenrechnung verrechnet die tatsächlich angefallenen innerhalb einer Periode als Standard-/Plankosten. Plankosten sind vorgaben für einen bestimmten Leistungsumfang innerhalb einer Periode. Zielsetzung ist eine kontrolle und -steuerung. Ermöglicht das Ermitteln detaillierter abweichungen (Preis-, Mengen-, s- und Verbrauchsabweichung). Vorteil: Ermöglicht eine steuerung. Detaillierte kontrolle und Abweichungsanalyse. Plan- und Istkostenrechung sind keine Gegensätze. 3
Variable (proportionale) Variable verändern sich bei sschwankungen! Gesamtkosten proportional degressiv progressiv pro Stück pro Stück konstant pro Stück degressiv pro Stück progressiv Fixe Fixe reagieren nicht auf sschwankungen! Gesamtkosten fix sprungfix pro Stück pro Stück degressiv pro Stück degressiv mit Sprüngen 4
Deckungsbeitrag Deckungsbeiträge zeigen die Differenz zwischen Erlösen und variablen! - variable Erlös = Deckungsbeitrag 1 - = Gewinn Deckungsbeitrag Erlös minus variable = Deckungsbeitrag 1 Der Deckungsbeitrag pro Stück ist ein Beitrag, um den sich der Betriebserfolg verbessert, wenn ein Stück mehr verkauft wird. Bei den Deckungsbeiträgen handelt es sich noch nicht um Gewinne! DB I ist von grosser Bedeutung, weil er exakt und ohne Schlüsselung bestimmt werden kann: eine eindeutige Messgrösse für den Erfolg eines Produktes, eines Marktes, eines Kunden, eines Absatzkanales etc. 5
Deckungsbeitragsrechnung Beispiel Ein Unternehmen produziert zwei Produkte (P1 und P2). Die realisierten Stückerlöse betragen CHF 1 (P1) und CHF 14 (P2). Die Stückselbstkosten betragen CHF 11 (P1) und CHF 12 (P2). Die Stückselbstkosten wurden mit Hilfe der Zuschlagskalkulation berechnet. Wie hoch ist der Stückgewinn/-verlust nach der Vollkostenrechnung? Wie hoch ist der Betriebserfolgs des Unternehmens, wenn von Produkt P1 1 Stück und von Produkt P2 8 Stück abgesetzt werden können? Deckungsbeitragsrechnung Beispiel Stückerfolg Vollkosten P1 P2 Stückerlös 1 CHF 14 CHF - Selbstkosten 11 CHF 12 CHF = Nettoergebnis/Stück -1 CHF 2 CHF Betriebserfolg Vollkosten (1 Stück) P1 (8 Stück) P2 Erlös 1 CHF 11 2 CHF - Selbstkosten 11 CHF 9 6 CHF = Nettoergebnis -1 CHF 1 6 CHF Betriebserfolg 6 CHF 6
Deckungsbeitragsrechnung Beispiel Das Unternehmen entscheidet sich den Verlustbringer P1 zu eliminieren. Höchst erstaunt nimmt man nach einer Periode folgenden Betriebserfolg zur Kenntnis: Betriebserfolg Vollkosten (8 Stück) P2 Erlös 11 2 CHF - Selbstkosten 15 6 CHF Betriebserfolg - 4 4 CHF Erklärung, Gründe? P1 P2 Variable 5 CHF 6 CHF total 1 8 CHF Deckungsbeitragsrechnung Beispiel Deckungsbeitrag P1 P2 Stückerlös 1 CHF 14 CHF - variable 5 CHF 6 CHF = Deckungsbeitrag/Stück 5 CHF 8 CHF Betriebserfolg (1 Stück) P1 (8 Stück) P2 Erlös 1 CHF 11 2 CHF - variable 5 CHF 4 8 CHF = Deckungsbeitrag 1 5 CHF 6 4 CHF Deckungsbeitrag total 11 4 CHF - 1 8 CHF Betriebserfolg 6 CHF 7
Einsatz der Deckungsbeitragsrechnung Die DB-Rechnung wird in bestimmten Situationen als Entscheidungsgrundlage herangezogen. Ein Kunde möchte einen Auftrag zu einem sehr niedrigen Preis erteilen. Nehmen Sie den Auftrag an oder nicht? (kurzfristige Preisuntergrenze) Produzieren Sie ein Teil selbst oder beziehen Sie es von Zulieferern? Welchen von zwei Aufträgen nehmen Sie an, wenn Sie wegen zu geringer Kapazität nur einen ausführen können? (relativer Deckungsbeitrag) Welches ist unser gewinnoptimalstes Produktsortiment? Wie hoch muss der zusätzliche Mengenabsatz sein, damit bei einer Preissenkung der gleiche Gesamt-Deckungsbeitrag erzielt wird wie ohne Preissenkung? Break-even-Punkt Der Break-even-Punkt kennzeichnet jene Verkaufsmenge, bei der ein Unternehmen in die Gewinnzone eintritt. Für das Produkt X liegen folgende Daten vor: Stückerlös 8 CHF - variable /Stück 2 CHF Deckungsbeitrag/Stück 6 CHF pro Jahr 9 CHF Wie gross ist der Break-even-Punkt mengen- und wertmässig? 8
Break-even-Punkt (1) Erlös, Nettoerlös 1 5 1 2 1 Gesamtkosten 5 variable 5 1 1 5 2 Menge Break-even-Punkt (2) Erlös, Nettoerlös 1 5 1 2 1 Break-even-Bedingung DB = Gesamtkosten 5 variable 5 1 1 5 2 Menge 9
Berechnung des Break-even-Punktes Mengenmässige Nutzschwelle Break-even (Menge) = DB pro Stück Wertmässige Nutzschwelle Break-even (Umsatz) = x 1% DB in % des Nettoerlöses Veränderung des Break-even-Punktes Erlös, 1 5 1 2 1 1 1 Stückerlös von 8 auf 11 Gesamtkosten 5 variable 5 1 1 5 2 Menge 1
Veränderung des Break-even-Punktes Erlös, 1 5 1 2 1 8 5 von 9 auf 6 Nettoerlös Gesamtkosten alt Gesamtkosten neu alt neu variable 5 1 1 5 2 Menge Veränderung des Break-even-Punktes Erlös, 1 5 1 2 1 Variable von 2 auf 8 Nettoerlös Gesamtkosten alt Gesamtkosten neu 5 var. alt var. neu 5 1 1 25 1 5 2 Menge 11