Praktische Aspekte des Regelwerks: TRGS 400, 401 und 402

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Transkript:

Symposium Gefahrstoffe am Arbeitsplatz: Probenahme Analytik Beurteilung 22. 23. September 2009 Heidelberg Praktische Aspekte des Regelwerks: TRGS 400, 401 und 402 # Das TRGS Regelwerk zur Gefährdungsbeurteilung: Struktur # Grundzüge der TRGS 400, 401 und 402 # Anwendung im Betrieb Dr. Ing. Horst Kleine BGIA Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung Sankt Augustin

Gefährdungsbeurteilung ArbSchG ( 5) - GefStoffV ( 7) Vorbemerkungen 1. Zuständigkeit und Verantwortung für GB liegt beim Unternehmer / Arbeitgeber! 2. Es gibt nur eine Gefährdungsbeurteilung! Sie hat Teilaufgaben: (elektr. Gefährdung, mechan. Gefährdung, Gefahrstoffe,..) 3. Technische Regeln behandeln Teilaspekte der Teilaufgaben die Kunst für den Unternehmer ist, alle Aspekte harmonisch zusammenzuführen 4. Dieser Beitrag kann kein Seminar ersetzen!

Gefährdungsbeurteilung ArbSchG ( 5) - GefStoffV ( 7) Ziele Bewertung der vorhandenen Schutzmaßnahmen ggf. Festlegung zusätzlicher Schutzmaßnahmen Ergebnis ( Befund ) Schutzmaßnahmen ausreichend Schutzmaßnahmen nicht ausreichend

Arbeitsschutzgesetz 5 : Beurteilung der Gefährdung je nach Art der Tätigkeit zur Ermittlung der erforderlichen Maßnahmen des Arbeitsschutzes durch den Arbeitgeber mögliche Gefährdungen: Gestaltung und Einrichtung Arbeitsstätte/Arbeitsplatz Arbeitsmittel (Arbeitsstoffe, Maschinen, Geräte, Anlagen) Arbeits- und Fertigungsverfahren, Arbeitsabläufe, Arbeitszeit physikalische, chemische und biologische Einwirkungen unzureichende Qualifikation und Unterweisung

Konkretisierung durch Gefahrstoffverordnung 7 (1) Berücksichtigung folgender Gesichtspunkte: 1. gefährliche Eigenschaften der Stoffe oder Zubereitungen 2. Informationen des Herstellers oder Inverkehrbringers (Sicherheitsdatenblatt) 3. Ausmaß, Art und Dauer der Exposition (inhalativ, dermal, oral) 4. physikalisch-chemische Wirkungen 5. Möglichkeiten einer Substitution 6. Arbeitsbedingungen und Verfahren, einschließlich der Arbeitsmittel und der Gefahrstoffmenge 7. Arbeitsplatzgrenzwerte und biologische Grenzwerte 8. Wirksamkeit der Schutzmaßnahmen 9. Schlussfolgerungen aus durchgeführten arbeitsmedizinischen Vorsorgeuntersuchungen

TRGS Gebäude zur Gefährdungsbeurteilung Baubeginn 2005 Foto: Achim Kleine

TRGS Gebäude zur Gefährdungsbeurteilung Begriffsglossar TRGS 400 Gefährdungsbeurteilung TRGS 401 Dermale Exposition TRGS 402 / 900 Inhalative Exposition TRGS 500 Schutzmaßnahmen TRGS 5xy- Reihe Spezielle TRGS zu Stoffen BGI 790 Empfehlungen TRGS 420 VSK Handlungsanleitungen zur guten Arbeitspraxis

GB nach TRGS 400 (schematisch) Auftrag - Verantwortung Tätigkeiten mit Gefahrstoffen? relevante Randbedingungen? inhalative Exposition? dermale Exposition? physikalisch/chemische Gef.? Gefährdungen? Substitution? Maßnahmen? Vereinfachte GB Dokumentation Wirksamkeit der Maßnahmen?

GB für Tätigkeiten mit Gefahrstoffen Rahmenregelungen Gefährdungsbeurteilung für Tätigkeiten mit Gefahrstoffen (TRGS 400) Anwendungsbereich Informationsermittlung und GB nach 7 GefStoffV Vereinfachungen bei Anwendung von VSK Stoff- oder tätigkeitsspezifischer TRGS mitgelieferter GB des Herstellers branchen- oder tätigkeitsspezifischen Hilfestellungen

GB nach TRGS 400: Informationsermittlung Führen Beschäftigte Tätigkeiten mit Gefahrstoffen aus oder werden bei Tätigkeiten Gefahrstoffe freigesetzt? Informationsbeschaffung zu verwendeten chemischen Arbeitsstoffe (Gefahrstoffverzeichnis) Tätigkeiten (relevante Randbedingungen) Arbeitsumfeld (relevante Randbedingungen) Möglichkeiten einer Substitution möglichen und vorhandenen Schutzmaßnahmen sowie deren Wirksamkeit Schlussfolgerungen aus durchgeführten arbeitsmedizinischen Vorsorgeuntersuchungen Weitergehender Informationsbedarf bei Ermittlung inhalativer und dermaler Expositionen

GB nach TRGS 400: Informationsermittlung Informationsquellen Sicherheitsdatenblatt, Etikett, Kennzeichnung TRGS, branchen- oder tätigkeitsspezifische Hilfestellungen branchenbezogene Gefahrstoff- und Produktbewertungen der Unfallversicherungsträger Stoffinformationen der Bundesländer und der Unfallversicherungsträger.

vereinfachte Gefährdungsbeurteilung GB bei vorgegebenen Maßnahmen (TRGS 400): Tätigkeiten mit geringer Gefährdung Mitgelieferte Gefährdungsbeurteilung Verfahrens- und stoffspezifische Kriterien VSK TRGS 420 Anwendung einer spezifischen TRGS TRGS 500 Reihe (z.b 519, 554, ) Branchen- oder tätigkeitsspezifische Hilfestellungen UVTen, Verbände, Länder, BAuA,

BG / BGIA Empfehlungen Verfahrens- und Stoffspezifische Empfehlungen Offene Reihe von Verfahren BGI 790-010 ff

Schnittstelle TRGS 400 / 402 TRGS 400 Informationsermittlung relevante Randbedingungen Inhalative Exposition? Vorweggenommene Ermittlung und Bewertung? nein individuelle Ermittlung und Bewertung der inhalativen Exposition TRGS 402 Regelungen zur Ermittlung und zur Bewertung der inhalativen Exposition

Ermittlungs- und Beurteilungsmethoden der inhalativen Exposition Ermittlung der Exposition Arbeitsplatzmessung Gleichwertige Ermittungsmethoden Beurteilung der Exposition Andere geeignete Beurteilungs- Methoden (mit vorweggenommener Ermittlung und Beurteilung der Exposition) Stoffe mit AGW Andere Kriterien z.b. EMKG, VSK Befund: Schutzmaßnahmen ausreichend

Schnittstelle TRGS 400 / 402 TRGS 400 Informationsermittlung relevante Randbedingungen Vorweggenommene Ermittlungen standardisierte Arbeitsverfahren (VSK Expositionsbeschreibungen) mitgelieferte GB Ermittlungsmethoden Messung vergleichbare Arbeitsplätze Berechnung TRGS 402 Regelungen zur Ermittlung und zur Bewertung der inhalativen Exposition

GB bei inhalativer Exposition Ermitteln und Beurteilen der Gefährdungen bei Tätigkeiten mit Gefahrstoffen - Inhalative Exposition (TRGS 402) Hauptteil Grundsätze Ermittlungsmethoden Beurteilung Wirksamkeitskontrolle - Dokumentation Anhänge 1 Anforderungen 2 Nichtmesstechnische Ermittlungsmethoden 3 Messtechnische Ermittlung der Exposition 4 Dauerüberwachung 5 Arbeitsplatzbeispiele, Anwendungshinweise

Ermittlungsmethoden der inhalativen Exposition Messtechnische Methoden Expositionsmessungen (Arbeitsplatzmessungen) Orientierende Messungen Nichtmesstechnische Methoden Ergebnisse vergleichbarer Arbeitsplätze, z.b. VSK, Branchenregelungen Berechnungen

Anforderungen an Messverfahren (TRGS 402) Messverfahren für Arbeitsplatzmessungen 1. Messplanung 2. Probenahmeverfahren 3. Probentransport 4. Lagerung der Proben 5. Analysenverfahren 6. rechnerische Ermittlung des Messwertes aus dem Analysenwert und den Probenahmeparametern

Anforderungen an Messverfahren (TRGS 402) Messergebnis zeitlicher Bezug = Schichtlänge Probenahmedauer und Mindestprobenzahl Mittelungsdauer (Probenahmedauer) 10 sek 1 min 5 min 15 min 30 min 1 h 2 h Probenzahl 30 20 12 4 3 2 1 Messung von Kurzzeitwerten Grundsätzlich Bestimmung des 15-Minuten-Mittelwertes Bei Stoffen mit Momentanwert (=x=) möglichst kurze Mittelungsdauer, jedoch nicht unter einer Minute

Anforderungen an Messverfahren TRGS 402 Leistungsanforderungen Messunsicherheit (LV2.2 / DIN EN 482) Eignungsprüfung durch Qualitätssichernde Maßnahmen Referenzzeitraum Kurzzeitmessung (z.b. 15 min) Langzeitmessung Langzeitmessung Messbereich 0,5 bis zweifacher Grenzwert 0,1 bis < 0,5facher Grenzwert 0,5 bis zweifacher Grenzwert Relative erweiterte Messunsicherheit <= 50 % <= 50 % <= 30 %

Anforderungen an Messverfahren (TRGS 402) Empfohlene Messverfahren für Arbeitsplatzmessungen Arbeitsgruppe Analytische Chemie der Kommission zur Prüfung gesundheitlicher Arbeitsstoffe der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) BGIA - Institut für Arbeitsschutz Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) Arbeitsgruppe Analytik des berufsgenossenschaftlichen Fachausschusses Chemie

Vergleichbare Arbeitsplätze? A D B E C Kriterien (Auswahl) Tätigkeit Größe d. Arbeitsstätte Schutzmaßnahmen Lüftung Lage / Orientierung

Berechnung der inhalativen Exposition Zweck / Ziel Ermittlung und Beurteilung der Exposition vor dem Einsatz messtechnischer Methoden anstelle messtechnischer Methoden Einsparung von Aufwand und Kosten Bewährte Beispiele Dieselmotoremissionen (TRGS 554) Offsetdruck (TRGS 402)* Entwicklungsbedarf Praxisgerechnete Berechnungsverfahren ( Kochrezepte ) *) BIA-Report 3/2001: Berechnungsverfahren und Modellbildung in der Arbeitsbereichsanalyse http://www.dguv.de/bgia/de/pub/rep/rep01/biar0301/index.html

Genauigkeit von Ermittlungsergebnissen - Anforderungen - Entscheidungsgrundlage für Maßnahmen im Rahmen der GB keine exakte Kenntnis der Konzentration erforderlich Schutzmaßnahmen nicht ausreichend Keine Entscheidung möglich, weitere Ermittlungen erforderlich Schutzmaßnahmen ausreichend

Befund (1) Stoffe mit Arbeitsplatzgrenzwert AGW Schutzmaßnahmen ausreichend, wenn mindestens AGW eingehalten Kurzzeitwertbedingungen erfüllt Schutzmaßnahmen nicht ausreichend, wenn AGW nicht eingehalten und / oder Kurzzeitwertbedingungen nicht erfüllt

Befund (2) Stoffe ohne Arbeitsplatzgrenzwert AGW Unternehmer muss Bewertungskriterien eigenverantwortlich festlegen Mögliche geeignete Hilfen: Bewertungsmaßstäbe nach aktuellen TRGS (Reihe 500) Grenzwertvorschläge der MAK-Kommission (DFG) Grenzwertvorschläge anderer wissenschaftlicher Expertenkommissionen Arbeitsplatz-Richtgrenzwerte (indicative Limit Values) nach Richtlinie 98/24/EG http://www.dguv.de/bgia/de/gestis/limit_values/index.html

Befund (3) Stoffe ohne Arbeitsplatzgrenzwert AGW Weitere geeignete Hilfen: Bewertungsmaßstäbe nach branchen- oder tätigkeitsspezifischen Hilfestellungen selbst festlegte vorläufige Zielwerte des Unternehmers Ausländische Grenzwerte DNELs nach REACH

Befund (4) Stoffe ohne Arbeitsplatzgrenzwert AGW Bewertungsmaßstäbe nach branchen- oder tätigkeitsspezifischen Hilfestellungen Beispiele: Expositionsbeschreibungen der UVT BG/BGIA-Empfehlungen Branchenregelungen Handlungsanleitungen zur guten Arbeitspraxis, Einfaches Maßnahmenkonzept Gefahrstoffe (EMKG) der BAuA

Stoffgemische in der Luft am Arbeitsplatz Konvention Berechnung Bewertungsindex BI Grenzwert BI = 1 Anwendung C1 C2 BI = + +... AGW AGW 1 2 Cn AGW n Schichtmittelwerte/keine Kurzzeitwerte Alle Stoffe neben/nacheinander während der Schicht Ausnahme bei medizinischer/toxikologischer Begründung bei Kontrollmessungen Vereinfachung: Leitkomponenten, festgelegt in Befund Voraussetzung: Konzentrationsverhältnisse langfristig konstant

Wirksamkeitsüberprüfung der Schutzmaßnahmen - Befundsicherung Überprüfung des Befundes: aus gegebenen Anlass in regelmäßigen Abständen Festlegung von Methoden, Zeitpunkt und Häufigkeit im Rahmen der Ermittlung / Beurteilung der inhalativen Exposition Sind einfache Methoden nicht verfügbar regelmäßige Kontrollmessungen Kontrollmessplan individuell festgelegt oder gemäß DIN EN 689 Ausstiegskriterien (Hintergrundbelastung, geringe Streuung, )

Wirksamkeitsüberprüfung der Schutzmaßnahmen - Befundsicherung Vorzugs - Methoden Prüfung technischer Leistungskriterien wie z.b. Luftvolumenstrom einer Absaugung Anwendung anerkannter Verfahren wie z.b. VSK, BG/BGIA-Empfehlungen*, Branchenregelungen, Arbeitsplatzmessung ( Kontrollmessung ) ggf. Leitkomponenten *) BGI 790: BG/BGIA-Empfehlungen für die Gefährdungsbeurteilung nach der Gefahrstoffverordnung

Anforderungen an den Betrieb TRGS 400/402 personell Fachkunde Ermittlungen ggf. spezielle Fachkunde bei Messungen, Berechnungen usw. technisch Ausrüstung Messungen organisatorisch Übertragung von Verantwortung Gesamtaufgaben Teilaufgaben Verweis auf LV 2.2 Handlungsanleitung der Länder

Weiterentwicklung der TRGS 402 Übernahme der Anforderungen aus (LV 2.2) in TRGS 402 Anlage 1 Nur Regelung der Anforderungen Keine Regelungen zur Akkreditierung LV 2.2 wird zurückgezogen Zeitplan: voraussichtlich 1. Quartal 2010

Ausgangslage Erkrankungen der Haut haben eine besondere soziale Dimension Berufskrankheit = Tätigkeitsaufgabe Verlust von Lebensqualität Ausgrenzung Folgekosten berufsbedingter Hauterkrankungen (2004) Gewerbliche Berufsgenossenschaften 132,6 Mio. Euro Volkswirtschaftliche Gesamtkosten 1.25 Mrd. Euro

Breites Bündnis Gemeinsame Hautkampagne 2007-2008 Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung: 26 gewerbliche Berufsgenossenschaften landwirtschaftliche Sozialversicherung 25 Träger der Unfallversicherung der öffentlichen Hand Die gesetzliche Krankenversicherung Fünf AOK s 42 Betriebskrankenkassen Insgesamt: 107 beteiligte Institutionen

Ratgeber Hauttipps

Schnittstelle TRGS 400 / 401 TRGS 400 Informationsermittlung relevante Randbedingungen dermale Exposition? ja individuelle Ermittlung und Bewertung der dermalen Exposition TRGS 401 Regelungen zu Ermittlung, Bewertung und Schutzmaßnahmen bei dermaler Exposition

GB bei dermaler Exposition Gefährdung durch Hautkontakt Ermittlung, Beurteilung, Maßnahmen (TRGS 401) Anwendungsbereich Informationsermittlung und GB nach 7 GefStoffV bzgl. dermaler Expositionen (hauptsächlich Hand) Rahmen TRGS Anlagen Ermittlungen Beurteilung (gering mittel hoch) Schutzmaßnahmen (Substitution techn. organisatorisch hygienisch persönlich)

GB bei dermaler Exposition TRGS 401- Anlagen Anlage 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Tätigkeits- und branchenbezogene Anwendungen der TRGS Gefährdung durch Hautkontakt Hautresorptive Stoffe Stoffe / Stoffgruppen mit bekanntem Risiko für die Entstehung eines allergischen Kontaktekzems Gefährdungsmatrix Vorgehensweise zur Festlegung von Schutzmaßnahmen Beispiele für Lösungen zur Verringerung bzw. Verhinderung von Hautkontakt Tätigkeiten mit Hautkontakt über die Hände hinaus Ablaufdiagramm zur Auswahl geeigneter Schutzhandschuhe Auswahl von Hautschutzmitteln Titel R-Sätze, die im Text der TRGS 401 zitiert werden

GB bei dermaler Exposition Tätigkeits- und branchenbezogene Anwendungen der TRGS Gefährdung durch Hautkontakt TRGS 401- Anlage 1 TRGS 530 Friseurhandwerk Branchenregelung Säureschutzbau Leitfaden Sicheres Arbeiten mit chemischen Stoffen in der Pathologie BGI 658 Hautschutz in Metallbetrieben www.basis-dp.de/als www.wingis-online.de/wingisonline www.gischem.de

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Fazit - statt einer Zusammenfassung Betriebe haben mit GefStoffV 2004 und zugehöriges TRGS Werk größere Flexibilität, mehr Freiheit und mehr Verantwortung erhalten sind damit leichter als früher überfordert benötigen noch mehr externe Unterstützung durch Externe Dienstleister (z.b. Messstellen) Unfallversicherungen individuelle Beratung übergreifende Empfehlungen / Branchenregelungen Lieferanten