Mikroökonomie I Kapitel 6 Die Kosten der Produktion WS 2004/2005

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Transkript:

Mikroökonomie I Kapitel 6 Die Kosten der Produktion WS 2004/2005

Themen in diesem Kapitel Die Messung der Kosten: Welche Kosten sind von Bedeutung? Die Kosten in der kurzen Frist Die Kosten in der langen Frist Langfristige und kurzfristige Kostenkurven Die Produktion von zwei Gütern - Verbundvorteile

Einführung Die Produktionstechnologie misst die Beziehung zwischen dem Input und dem Output. Bei einer bestimmten Produktionstechnologie müssen die Manager entscheiden, wie produziert werden soll. Um das optimale Produktionsniveau und die Inputkombinationen zu bestimmen, müssen wir die Maße der Produktionstechnologie in Einheiten in Maße in Dollar oder Kosten umwandeln.

Die Messung der Kosten: Welche Kosten sind von Bedeutung? Ökonomische und buchhalterische Kosten Buchhalterische Kosten Tatsächliche Ausgaben plus Abschreibungsaufwand für Anlagegüter. Ökonomische Kosten Einem Unternehmen aus der Nutzung ökonomischer Ressourcen in der Produktion entstehende Kosten, einschließlich der Opportunitätskosten.

Die Messung der Kosten: Welche Kosten sind von Bedeutung? Opportunitätskosten Kosten in Verbindung mit Möglichkeiten, die versäumt werden, wenn die Ressourcen eines Unternehmens nicht der Verwendung mit dem höchst möglichen Wert zugeführt werden.

Die Messung der Kosten: Welche Kosten sind von Bedeutung? Ein Beispiel Ein Unternehmen besitzt sein Gebäude und zahlt für Büroräume keine Miete. Bedeutet dies, dass die Kosten der Büroräume gleich null sind?

Die Messung der Kosten: Welche Kosten sind von Bedeutung? Versunkene Kosten (Sunk Cost) Ausgaben, die getätigt worden sind und nicht rückgängig gemacht werden können. Derartige Kosten sollten die Entscheidungen eines Unternehmens nicht beeinflussen.

Die Messung der Kosten: Welche Kosten sind von Bedeutung? Ein Beispiel Ein Unternehmen zahlt für eine Option auf den Kauf eines Gebäudes 500.000. Der Preis des Gebäudes beträgt 5 Millionen bzw. insgesamt 5,5 Millionen. Das Unternehmen findet ein anderes Gebäude, das 5,25 Millionen kostet. Welches Gebäude sollte das Unternehmen kaufen?

Die Messung der Kosten: Welche Kosten sind von Bedeutung? Fixe und variable Kosten Die Gesamtproduktionsmenge ist eine Funktion der variablen und der fixen Inputs. Folglich sind die Gesamtkosten der Produktion gleich den fixen Kosten (den Kosten der fixen Inputs) plus den variablen Kosten (den Kosten der variablen Inputs), bzw. TC = FC + VC

Die Messung der Kosten: Welche Kosten sind von Bedeutung? Fixe und variable Kosten Fixe Kosten ändern sich nicht mit dem Produktionsniveau. Variable Kosten Kosten, die sich mit dem Produktionsniveau ändern.

Die Messung der Kosten: Welche Kosten sind von Bedeutung? Fixe Kosten Kosten, die von einem Unternehmen, das im Geschäft ist, unabhängig vom Produktionsniveau gezahlt werden müssen. Versunkene Kosten Kosten, die entstanden sind und nicht rückgängig gemacht werden können.

Die Messung der Kosten: Welche Kosten sind von Bedeutung? Personalcomputer: Die meisten Kosten sind variabel. Komponenten, Arbeit Software: Die meisten Kosten sind versunken. Kosten der Entwicklung der Software

Die Messung der Kosten: Welche Kosten sind von Bedeutung? Pizza Der größte Teil der Kosten ist fix.

Die kurzfristigen Kosten eines Unternehmens ( ) tput- Fixte kosten Variable Kosten Gesamtkosten Grenzkosten Durchschn. Durchschn. Durchschn. Fix- variable Gesamt- (FC) (VC) (TC) (MC) kosten Kosten kosten (AFC) (AVC) (ATC) 0 50 0 50 --- --- --- --- 1 50 50 100 50 50 50 100 2 50 78 128 28 25 39 64 3 50 98 148 20 16,7 32,7 49,3 4 50 112 162 14 12,5 28 40,5 5 50 130 180 18 10 26 36 6 50 150 200 20 8,3 25 33,3 7 50 175 225 25 7,1 25 32,1 8 50 204 254 29 6,3 25,5 31,8 9 50 242 292 38 5,6 26,9 32,4 0 50 300 350 58 5 30 35 1 50 385 435 85 4,5 35 39,5

Die Kosten in der kurzen Frist Die Grenzkosten (MC) sind die Kosten der Erweiterung der Produktion um eine Einheit. Da die Fixkosten keine Auswirkungen auf die Grenzkosten haben, können diese wie folgt geschrieben werden: MC = VC Q = TC Q

Die Kosten in der kurzen Frist Die durchschnittlichen Gesamtkosten (ATC) sind gleich den Kosten pro Einheit der Gütermenge bzw. den durchschnittlichen Fixkosten (AFC) plus den durchschnittlichen variablen Kosten (AVC). Dies kann wie folgt geschrieben werden: TFC ATC = + Q TVC Q

Die Kosten in der kurzen Frist Die durchschnittlichen Gesamtkosten (ATC) sind gleich den Kosten pro Einheit der Gütermenge bzw. den durchschnittlichen Fixkosten (AFC) plus den durchschnittlichen variablen Kosten (AVC). Dies kann wie folgt geschrieben werden: ATC = AFC + AVC = TC Q

Die Kosten in der kurzen Frist Die Determinanten der kurzfristigen Kosten Die Beziehung zwischen der Produktionsfunktion und den Kosten kann veranschaulicht werden, indem entweder die Erträge und Kosten erhöht bzw. die Erträge und Kosten gesenkt werden.

Die Kosten in der kurzen Frist Die Determinanten der kurzfristigen Kosten Steigende Erträge und Kosten Bei steigenden Erträgen steigt die Gütermenge im Verhältnis zum Input und den variablen Kosten, und die Gesamtkosten sinken im Verhältnis zur Gütermenge. Abnehmende Erträge und Kosten Bei abnehmenden Erträgen sinkt die Gütermenge im Verhältnis zu Input und variablen Kosten, und die Gesamtkosten sinken im Verhältnis zur Gütermenge.

Die Kosten in der kurzen Frist Zum Beispiel: Nehmen wir an, der Lohnsatz (w) ist fix im Verhältnis zur Anzahl der eingestellten Arbeitskräfte. Dann gilt: MC = VC Q VC = wl

Die Kosten in der kurzen Frist Fortsetzung: VC = w L L MC = w Q

Die Kosten in der kurzen Frist Fortsetzung: MPL = Q L L für 1Einheit Q = L Q = 1 MPL

Die Kosten in der kurzen Frist Schlussendlich erhalten wir: w MC = MPL und ein niedriges Grenzprodukt (MP) führt zu hohen Grenzkosten (MC) und umgekehrt.

Die Kosten in der kurzen Frist Folglich gilt (aus der Tabelle): Zunächst sinken die MC bei steigenden Erträgen bei einer Gütermenge von 0 bis 4 Einheiten Bei abnehmenden Erträgen steigen die MC bei einer Gütermenge von 5 bis 11 Einheiten.

Die kurzfristigen Kosten eines Unternehmens ( ) tput- Fix te Kosten Variable Kosten Gesamtkosten Grenzkosten Durchschn. Durchschn. Durchschn. Fix- variable Gesamt- (FC) (VC) (TC) (MC) kosten Kosten kosten (AFC) (AVC) (ATC) 0 50 0 50 --- --- --- --- 1 50 50 100 50 50 50 100 2 50 78 128 28 25 39 64 3 50 98 148 20 16,7 32,7 49,3 4 50 112 162 14 12,5 28 40,5 5 50 130 180 18 10 26 36 6 50 150 200 20 8,3 25 33,3 7 50 175 225 25 7,1 25 32,1 8 50 204 254 29 6,3 25,5 31,8 9 50 242 292 38 5,6 26,9 32,4 0 50 300 350 58 5 30 35 1 50 385 435 85 4,5 35 39,5

Kostenkurven für ein Unternehmen Kosten ( pro Jahr) 400 Die Gesamtkosten sind gleich der vertikalen Summe der FC und der VC. TC VC 300 Die variablen Kosten steigen mit der Produktion, und die Rate schwankt mit steigenden und abnehmenden Erträgen. 200 100 50 Die Fixkosten ändern sich nicht mit dem Produktionsniveau. FC 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 Outpu

Kostenkurven für ein Unternehmen Kosten ( pro Einheit) 100 75 MC 50 25 ATC AVC AFC 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 Output (Einheiten/J

Output Kostenkurven für ein Unternehmen Die aus dem Ursprung zur Tangente der variablen Kostenkurve gezeichnete Gerade: Die Steigung ist gleich den AVC. Die Steigung eines Punktes auf VC ist gleich MC. Folglich gilt bei einer Gütermenge von 7 Einheiten (Punkt A): MC = AVC P 400 300 200 A TC VC 100 FC 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13

Kostenkurven für ein Unternehmen Kosten pro Einheit AFC sinken kontinuierlich. Wenn MC < AVC oder MC < ATC, sinken AVC & ATC. Wenn MC > AVC oder MC > ATC, steigen AVC & ATC. Kosten ( pro Einheit) 100 75 50 25 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 Output (Einheiten/J) MC ATC AVC AFC

Kostenkurven für ein Unternehmen Kosten pro Einheit MC = AVC und ATC im Minimum von AVC und ATC Die AVC erreichen ihr Minimum aufgrund der FC bei einer geringeren Gütermenge als die minimalen ATC. Kosten ( pro Einheit) 100 75 50 25 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 Output (Einheiten/J) MC ATC AVC AFC

Die Kosten in der langen Frist Die Kapitalnutzungskosten Kapitalnutzungskosten = ökonomische Abschreibung + (Zinssatz)(Wert des Kapitals)

Die Kosten in der langen Frist Die Kapitalnutzungskosten Beispiel Delta kauft eine Boeing 737 für $150 Millionen mit einer erwarteten Nutzungsdauer von 30 Jahren. Jährliche ökonomische Abschreibung = $150 Millionen/30 = $5 Millionen Zinssatz = 10%

Die Kosten in der langen Frist Die Kapitalnutzungskosten Beispiel Kapitalnutzungskosten = $5 Millionen + (0,10)($150 Millionen Abschreibung) Jahr 1 = $5 Millionen + (0,10)($150 Millionen) = $20 Millionen Jahr 10 = $5 Millionen + (0,10)($100 Millionen) = $15 Millionen

Die Kosten in der langen Frist Die Kapitalnutzungskosten Rate pro Dollar des Kapitals r = Abschreibungssatz + Zinssatz

Die Kosten in der langen Frist Die Kapitalnutzungskosten Beispiel Fluggesellschaft Abschreibungssatz = 1/30 = 3,33/Jahr Ertragsquote = 10%/Jahr Kapitalnutzungskosten r = 3,33 + 10 = 13,33%/Jahr

Die Kosten in der langen Frist Die kostenminimierende Inputwahl Annahmen Zwei Inputs: Arbeit (L) & Kapital (K) Kosten der Arbeit: Lohnsatz (w) Der Preis des Kapitals R = Abschreibungssatz + Zinssatz

Die Kosten in der langen Frist Die The kostenminimierende User Cost of Capital Inputwahl Frage Würde der Wert von r sich ändern, wenn das Kapital gemietet würde?

Die Kosten in der langen Frist Die The kostenminimierende User Cost of Capital Inputwahl Die Isokostengerade C = wl + rk Isokostengerade: Eine Gerade, die alle Kombinationen von L & K zeigt, die zu den gleichen Gesamtkosten gekauft werden können.

Die Kosten in der langen Frist Die Isokostengerade Schreiben wir C als Geradengleichung um, erhalten wir: K = C/r - (w/r)l Die Steigung der Isokostengerade: K = L ( w ) r entspricht dem Verhältnis des Lohnsatzes zum Mietsatz des Kapitals. Dies gibt die Rate an, mit der Arbeit ohne Änderung der Kosten durch Kapital ersetzt werden kann.

Die Wahl der Inputs Nun wenden wir uns der Minimierung der Kosten bei einem bestimmten Produktionsniveau zu. Dies erfolgt durch eine Verbindung der Isokostenkurven mit Isoquanten.

Die Produktion eines bestimmten Outputs zu minimalen Kosten Kapital pro Jahr Q 1 ist eine Isoquante für den Output Q 1. Die Isokostenkurve C 0 stellt alle Kombinationen von K und L dar, die C 0 kosten. K 2 C O C 1 C 2 sind drei kostengeraden. K 1 K 3 A Die Isokostengerade C 2 stellt die Menge Q 1 dar, die mit der Kombination K 2 L 2 oder K 3 L 3 produziert werden kann. Allerdings weisen diese beiden Kombinationen höhere Kosten auf als K 1 L 1. Q 1 L 2 L 1 C 0 C 1 C 2 Arbeit pro Jahr L 3

Inputsubstitution bei Änderung eines Inputpreises Kapital pro Jahr Ändert sich der Preis der Arbeit wird die Isokostengerade aufgrund der Änderung der Steigung -(w/l) steiler. K 2 K 1 B A Dies führt zu einer neuen Kombination von K und L zur Produktion von Q 1. Die Kombination B wird anstelle der Kombination A verwendet. Die neue Kombination stellt die höheren Kosten der Arbeit im Vergleich zum Kapital dar, folglich wird Arbeit durch Kapital ersetzt. Q 1 C 2 C 1 L 2 L 1 Arbeit pro Jahr

Die Kosten in der langen Frist Die Isoquanten, die Isokostengeraden und die Produktionsfunktion GRTS = - K = L MP L MP K Steigung der Isokostengerade = K L = w r MP L = MPK w r

Die Kosten in der langen Frist Die Kombination mit minimalen Kosten kann wie folgt geschrieben werden: MP L = MP w Die minimalen Kosten für einen bestimmten Output werden erreicht, wenn durch jeden Dollar, der für den Input ausgegeben wird, die gleiche Menge an Output hinzugefügt wird. K r

Die Kosten in der langen Frist Frage Wenn gilt w = 10, r = 2 und MP L = MP K, von welchem Input würde der Produzent eine größere Menge einsetzen? Warum?

Die Kosten in der langen Frist Die Kostenminimierung bei veränderlichen Produktionsniveaus Der Expansionspfad stellt bei jedem Produktionsniveau die Kombinationen von Arbeit und Kapital mit den minimalen Kosten dar.

Der Expansionspfad eines Unternehmens Kapital pro Jahr 150 3000 Isokostengerade Der Expansionspfad stellt die kostengünstigsten Kombinationen von Arbeit und Kapital dar, die langfristig zur Produktion jedes Produktionsniveaus eingesetzt werden können. 100 75 50 25 2000 Isokostengerade A B C 200-Einheiten- Isoquante 50 100 150 200 300 Expansionspfad 300-Einheiten-Isoquante Arbeit pro Jahr

Die langfristige Gesamtkostenkurve eines Unternehmens Kosten pro Jahr 3000 F Expansionspfad 2000 E 1000 D 100 200 300 Output, Einheiten/J

Langfristige und kurzfristige Kostenkurven Was geschieht mit den Durchschnittskosten, wenn beide Inputs variabel sind (langfristig), verglichen mit der Situation, in der nur ein Input variabel ist (kurzfristig)?

Die Inflexibilität der kurzfristigen Produktion Kapital pro Jahr E C Der langfristige Expansionspfad wird wie zuvor gezeichnet. A langfristiger Expansionspfad K 2 K 1 P kurzfristiger Expansionspfad Q 2 Q 1 L 1 L 2 B L 3 D F Arbeit pro Jahr

Langfristige und kurzfristige Kostenkurven Langfristige Durchschnittskostenkurve (LAC) Konstante Skalenerträge Bei einer Verdoppelung des Inputs verdoppelt sich die Gütermenge, und die Durchschnittskosten sind bei allen Produktionsniveaus konstant.

Langfristige und kurzfristige Kostenkurven Langfristige Durchschnittskostenkurve (LAC) Zunehmende Skalenerträge Bei einer Verdoppelung der Inputs steigt die Gütermenge um mehr als das Doppelte und die Durchschnittskosten sinken bei allen Produktionsniveaus.

Langfristige und kurzfristige Kostenkurven Langfristige Durchschnittskostenkurve (LAC) Abnehmende Skalenerträge Bei einer Verdopplung der Inputs erhöht sich die Gütermenge um weniger als das Doppelte und die Durchschnittskosten steigen bei einer Erhöhung der Gütermenge.

Langfristige und kurzfristige Kostenkurven Langfristige Durchschnittskostenkurve (LAC) Langfristig: entstehen den Unternehmen zunehmende und abnehmende Skalenerträge. Folglich verläuft die Durchschnittskostenkurve U-förmig.

Langfristige und kurzfristige Kostenkurven Langfristige Durchschnittskostenkurve (LAC) Die langfristige Grenzkostenkurve bestimmt die langfristige Durchschnittskostenkurve: Wenn LMC < LAC, sinkt LAC. Wenn LMC > LAC, steigt LAC. Folglich gilt im Minimum von LAC LMC = LAC.

Die langfristigen Durchschnitts- und Grenzkosten Kosten ( pro Outputeinheit) LMC LAC A Output

Langfristige und kurzfristige Kostenkurven Frage Wie gestaltet sich die Beziehung zwischen den langfristigen Durchschnittskosten und den langfristigen Grenzkosten, wenn die langfristigen Durchschnittskosten konstant sind?

Langfristige und kurzfristige Kostenkurven Größenvorteile und Größennachteile Größenvorteile Die Erhöhung der Gütermenge ist größer als die Erhöhung der Produktionsfaktoren. Größennachteile Die Erhöhung der Gütermenge ist geringer als die Erhöhung der Produktionsfaktoren.

Langfristige und kurzfristige Kostenkurven Die Messung der Größenvorteile E c = die aus einer Steigerung der Gütermenge um 1% resultierende, prozentuale Änderung der Kosten

Langfristige und kurzfristige Kostenkurven Die Messung der Größenvorteile Ec = ( C / C) /( Q / Q) Ec = ( C / Q) /( C / Q) = MC/AC

Langfristige und kurzfristige Kostenkurven Daher trifft Folgendes zu: E C < 1: MC < AC Größenvorteile E C = 1: MC = AC Konstante Skalenerträge E C > 1: MC > AC Größennachteile

Langfristige und kurzfristige Kostenkurven Die Beziehung zwischen kurzfristigen und langfristigen Kosten Zur Bestimmung der optimalen Betriebsgröße setzen wir die kurzfristigen und langfristigen Kosten ein.

Die langfristigen Kosten bei konstanten Skalenerträgen Kosten ( pro Outputeinheit) Bei vielen Betriebsgrößen mit einer SAC mit einem Minimum = 10, ist LAC = LMC und bildet eine Gerade. SAC 1 SAC 2 SAC 3 SMC 1 SMC 2 SMC 3 10 LAC = LMC Q 1 Q 2 Q 3 Output

Die langfristigen Kosten bei konstanten Skalenerträgen Bemerkungen Die optimale Betriebsgröße hängt von der erwarteten Gütermenge ab (z.b. wird bei Q 1 SAC 1 gewählt usw.). Die langfristige Durchschnittskostenkurve ist die Umhüllende der kurzfristigen Durchschnittskostenkurven des Unternehmens. Frage Was würde mit den Durchschnittskosten geschehen, wenn ein anderes als das angegebene Produktionsniveau gewählt würde?

Die langfristigen Kosten bei Größenvorteilen und Größennachteilen Kosten ( pro Output- Einheit) SAC 1 SAC 3 LAC 10 8 A B SAC 2 LMC SMC 1 SMC 2 SMC 3 Ist die Gütermenge gleich Q 1, würde der Manager die kleine Betriebsgröße SAC 1 wählen, und die SAC wären gleich 8. Punkt B liegt auf der LAC, da dies die kostengünstigste Betriebsgröße für eine bestimmte Gütermenge ist. Q 1 Output

Die langfristigen Kosten bei konstanten Skalenerträgen Wie gestaltet sich die langfristige Kostenkurve der Unternehmen? Die Unternehmen können zur Änderung der Gütermenge langfristig ihre Größe ändern. Die langfristige Kostenkurve ist gleich dem dunkelblauen Teil der SAC Kurve, die die minimalen Kosten für jedes Produktionsniveau darstellt.

Die langfristigen Kosten bei konstanten Skalenerträgen Bemerkungen Die LAC umfasst die Minima der kleinen bzw. großen Betriebsgröße nicht. Warum nicht? Die LMC ist nicht die Umhüllende der kurzfristigen Grenzkosten. Warum nicht?

Die Produktion von zwei Gütern--Verbundvorteile Beispiele: Hühnerhof - Geflügel und Eier Automobilhersteller - Automobile und LKWs Universität - Lehre und Forschung

Die Produktion von zwei Gütern--Verbundvorteile Verbundvorteile bestehen, wenn der gemeinsame Output eines einzelnen Unternehmens größer ist als die Gütermenge, die von zwei Unternehmen, erzielt werden könnte, die jeweils eine einzelne Gütermenge produzieren. Welche Vorteile hat die Verbundproduktion? Wir betrachten eine Automobilfirma, die Autos und Traktoren herstellt.

Die Produktion von zwei Gütern--Verbundvorteile Vorteile 1) Beide setzen Arbeit und Kapital ein. 2) Die Unternehmen teilen sich die Managementressourcen. 3) Beide setzen die gleichen Fähigkeiten der Arbeitskräfte und die gleichen Arten von Maschinen ein.

Die Produktion von zwei Gütern--Verbundvorteile Produktion: Die Unternehmen müssen entscheiden, welche Menge jeden Gutes produziert werden soll. Die alternativen Mengen können mit Hilfe von Gütertransformationskurven illustriert werden.

Gütertransformationskurve Anzahl der Traktoren Jede Kurve stellt die Kombinationen der Gütermenge mit einer bestimmten Kombination von L & K dar. O 1 O 2 O1 stellt ein niedriges Outputniveau dar. O 2 stellt ein höheres Outputniveau mit zwei Mal so viel Arbeit und Kapital dar Anzahl der Automobile

Die Produktion von zwei Gütern--Verbundvorteile Bemerkungen Gütertransformationskurven sind negativ geneigt. In diesem Beispiel bestehen konstante Erträge. Ist eine Verbundproduktion wünschenswert, da die Gütertransformationskurve nach außen gekrümmt ist?

Die Produktion von zwei Gütern--Verbundvorteile Bemerkungen Zwischen Verbundvorteilen und Größenvorteilen besteht keine direkte Beziehung. Unternehmen können Verbundvorteile und Größennachteilen aufweisen. Unternehmen können Größenvorteile aufweisen und keine Verbundvorteile haben.

Die Produktion von zwei Gütern--Verbundvorteile Der Grad der Verbundvorteile misst die Kosteneinsparungen und kann wie folgt geschrieben werden: SC = C( Q 1 ) + C( Q C( Q ) C( Q Q2) C(Q 1 ) stellt die Kosten der Produktion von Q 1 dar. C(Q 2 ) stellt die Kosten der Produktion von Q 2 dar. C(Q 1 Q 2 ) stellt die verbundenen Kosten der Herstellung beider Produkte dar. 2 1, 1, Q 2 )

Die Produktion von zwei Gütern--Verbundvorteile Interpretation: Wenn SC > 0 -- Verbundvorteile Wenn SC < 0 -- Verbundnachteile

Zusammenfassung Manager, Investoren und Ökonomen müssen die mit der Nutzung der Ressourcen des Unternehmens verbundenen Opportunitätskosten berücksichtigen. Kurzfristig werden Unternehmen sowohl mit fixen als auch mit variablen Kosten konfrontiert. Gibt es einen einzigen variablen Input, wie in der kurzen Frist, bestimmt das Bestehen von abnehmenden Erträgen den Verlauf der Kostenkurven. Langfristig sind alle Produktionsfaktoren variabel.

Zusammenfassung Der Expansionspfad eines Unternehmens beschreibt wie sich dessen kostenminimierende Inputwahl ändert, wenn die Größenordnung oder der Output eines Unternehmen zunimmt. Die langfristige Durchschnittskostenkurve ist die Umhüllende der kurzfristigen Durchschnittskostenkurven. Ein Unternehmen verfügt über Größenvorteile, wenn es seinen Output zu weniger als dem Doppelten der Kosten verdoppeln kann. Größenvorteile entstehen, wenn das Unternehmen jede Kombination der beiden Outputs billiger produzieren kann, als dies zwei Unternehmen könnten, die jeweils ein einzelnes Produkt produzieren.