Psychoanalytische Paar- und Familientherapie

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Transkript:

Psychoanalytische Paar- und Familientherapie T. Bauriedl, et al.: Psychoanalytische Paar- und Familientherapie. In: Paarund Familientherapie, Berlin 2002, S. 79-105

Psychoanalytische Grundbegriffe Psychoanalyse: Einsichtstherapie: Einsicht des Kranken in die Ursachen seines Leidens Psychodynamik: Antriebskräfte des Unbewussten, die sich im Erleben und Verhalten manifestieren Freie Assoziation Rückhaltloses Mitteilen aller Gedanken in Bezug auf ein Ereignis, Gegenstand oder Person Übertragung Verschiebung der Gefühle des Klienten auf den Therapeut Positive und negative Übertragungsformen

Psychoanalytische Grundbegriffe Gegenübertragung Gefühle, die beim Therapeut als Reaktion auf das Verhalten des Klienten entstehen Komplementäre Gegenübertragung Konkordante Gegenübertragung Spiegelübertragung Abwehrmechanismen

Konzepte der Psychoanalytischen Familientherapie Rollentheorie und das Konzept der Familienneurosen (H. E. Richter) Das Kollusionskonzept (J. Willi) Das Delegationsmodell (H. Stierlin) Mehrgenerationen- Perspektive (E. & U. Sperling) Beziehungsanalyse (Th. Bauriedl)

Rollentheorie und Konzept der Familienneurosen Grundlage Elterliche unbewusste Erwartungsphantasien werden auf das Kind übertragen Quelle des Konflikts Ursprungsfamilie Kind als Substitut (Partner, Geschwister) Selbstzweifel, die zu Projektionen aufs Kind führen

Kollusionskonzept Grundlage Konflikte aus der Kindheitsphase werden in der Paarbeziehung neu wiederbelebt Einnahme der progressiven oder regressiven Haltung Erstarrung führt zu Ausbeutung

Delegationsmodell Grundlage Über- Ich, Ich und Es - Anteile werden von Eltern aufs Kind delegiert Funktioniert über unbewusste Loyalitätsbindungen und Treueverpflichtungen

Mehrgenerationen-Perspektive Störungen und Konflikte der Kindergeneration resultieren aus unbewussten Konflikten zwischen Eltern und Großeltern Intrafamiliärer Wiederholungszwang Einbeziehung der Großeltern

Beziehungsanalyse Beziehungsstörungen im familiären Umfeld sind die Folgen Grenzüber- und Unterschreitungen Grenzenlose Beziehungsstrukturen bewirken Störungen/Konflikte

Psychoanalytisch orientierte Paar-& Familientherapien Zusammenfassung Übertragung unbewusster Konflikte aus den Herkunftsfamilien in die eigenen Partner- und Familienbeziehungen Internalisierte Konflikte werden mit den aktuellen Bezugspersonen ausgetragen Abwehrmechanismen ergeben ein System unbewusster Beziehungsphantasien

Psychoanalytisch orientierte Paar-& Familientherapien Zusammenfassung Therapieweise: Erkennen und Durcharbeiten der unbewussten Konflikte Wahrnehmung und Reflexion von Übertragung und Gegenübertragung Abwehr und Widerstand = Angst

Psychoanalytische Familiendiagnostik Präsentierte Probleme in der Familie können aus intrapsychischen und interpersonellen Konflikten resultieren.

Psychoanalytische Familiendiagnostik Psychodynamik familiärer Beziehungen Vergangenheits-Unbewusstes und Gegenwarts-Unbewusstes Psychoanalytische Objektbeziehungstheorien Dyade, Triade u. Mehrpersonen- Beziehungen

Psychoanalytische Familiendiagnostik Ödipaler Konflikt u. seine Auswirkung auf Paarbeziehungen Objektrepräsentanzen u. zentrale Beziehungswünsche Spannung zw. individuellen Lebensentwürfen und der Familie Interpersonelle Abwehr

Psychodynamik familiärer Beziehungen Aktuell wirksame unbewusste und vorbewusste Konflikte Übertragungen innerhalb der Familie Übertragungs-Gegenübertragungsdynamik

Vergangenheits-Unbewusstes und Gegenwarts-Unbewusstes Vergangenheits-Unbewusstes - früh im Leben erworbene Wünsche, Phantasien, Impulse, Abwehrformen und Konfliktlösungen Gegenwarts-Unbewusstes - Vergangenheits-Unbewusstes mit Gegenwart in Einklang bringen - Verdrängung des Vergangenheit- Unbewussten

Psychoanalytische Objektbeziehungstheorien Interpersonelle Beziehung Verinnerlichte Vorstellungsbilder

Dyade, Triade und Mehrpersonen- Beziehungen Schon Säuglinge können unterscheidbare Beziehungen zu Personen aufnehmen Durch häufigen Kontakt mit der Mutter entsteht eine Bindung oder Fixierung an diese

Dyade, Triade und Mehrpersonen- Beziehungen

Ödipaler Konflikt und seine Auswirkung auf Paarbeziehungen Kinder müssen die Eltern als Paar begreifen lernen Aus der Dyade mit der Mutter entsteht die Triade mit beiden Elternteilen Aus eigenem Erleben in der Kindheit und der Identifikation mit der Elternehe entsteht Konfliktpotential wenn Paar selber in die Elternrolle kommt

Objektrepräsentanzen und zentrale Beziehungswünsche Individuelle, persönliche Theorien der Beziehungsgestaltung Inneres Bezugssystem steuern als Wegweiser zwischenmenschliche Beziehungen Autonomie durch Abstimmung mit dem eigenen Selbst und inneren Dialog

Spannungen zwischen individuelle Lebensentwürfen und der Familie Beziehungswünsche und Lebensentwürfe einzelner Familienmitglieder passen nicht zueinander Anforderung des Familienverbandes und die Wünsche einzelner Familienmitglieder widersprechen sich

Interpersonelle Abwehr Im anderen Partner werden Objektrepräsentanzen oder Selbstrepräsentanzen gesucht oder erzeugt Handlungen, die dabei von einem Partner ausgehen bewirken beim anderen Konfliktabwehr oder kompromisshafte Befriedigung von Bedürfnissen

Der psychotherapeutische Prozess in der Paar- und Familienberatung Bewusste und unbewusste Beziehungsphantasien = psychoanalytische Beziehungssystem Therapie wirkt auf intrapsychische und interpersonelle Strukturen Zusammenspiel von Übertragung und Gegenübertragung =Therapeut begreift sich als Teil des therapeutischen Systems Psychoanalytische Selbsterfahrung und kritische Reflexion der eigenen Familiengeschichte notwendig

Die Haltung in der psychoanalytischen Paar- und Familientherapie Therapeut soll sich bei gleichschwebender Aufmerksamkeit seiner eigenen unbewussten Geistestätigkeit überlasse[n] [und ] das Unbewusste des Patienten mit seinem eigenen Unbewussten auffange[n]

Die Haltung in der psychoanalytischen Paar- und Familientherapie Gleichschwebende Aufmerksamkeit distanzierter Kontakt möglich Inneres Gleichgewicht kritische Toleranz szenische Bilder neue Konfliktlösungsmuster Voraussetzung Klient: freie Assoziationen Öffnung des Beziehungsraums

Die Haltung in der psychoanalytischen Paar- und Familientherapie Zusammenspiel der freien Assoziation und gleichschwebenden Aufmerksamkeit kreative Beziehung Multiple Identifikation mit allen Familienmitgliedern und sich selbst möglich Öffnung des Klienten bewirkt beim Therapeuten und somit auch bei den Klienten etwas Neues Reflexion der inneren Vorgänge Interventionsmöglichkeiten

Die Haltung in der psychoanalytischen Paar- und Familientherapie Erleben, Reflektieren, Handeln Verdrängte Gefühle werden wieder erlebt und durchlebt Erkennen und Erleben der Beziehungsszenen aller Beteiligten führt zu Konfliktlösungsmustern

Der Therapeut Rolle des Therapeuten Aufmerksamer Begleiter: Therapeut als Container Handlungskonflikt: Parteinahme vs. Multiple Offenheit Grundlage: sicher auf dem Therapeutenstuhl sitzen

Der Therapeut Therapeutisches System Partizipation des Therapeut Neutralität Schutzlosigkeit der Klienten Zwang zum Selbstschutz Konflikttoleranz des Therapeuten = Entgiftungsvorgang Subjektiver Prozess zwischen Therapeut und Klient

Behandlungstechnik- das Erstgespräch Kontaktaufnahme: Aufdecken der Erwartungen, Vorstellungen und Motivation Bildung einer gemeinsamen Szene (Therapie = richtiger Lösungsweg?) Spezielle Anfangsfragen wichtig Multiple Beziehungsstruktur von ich ODER du zu ich UND du von einer Kampfbeziehung zur dialogischen Beziehung

Behandlungstechnik- das Erstgespräch Innerer und Äußerer Arbeitsvertrag Ziel der Psychoanalyse: Aufhebung der Unbewusstheit Keine Fehler aufdecken Gemeinsames Verstehen der paar- oder familiendynamischen Spannung Aspekte der Psychoanalyse: Themenmanagement Vertrauen

Szenisches Verstehen Therapeut: Erkennen der Gegenläufigkeit der Schuldzuweisungen Szenisches Verstehen: ermöglicht die Auflösung der Verklammerung in gegenseitigen Schuldzuweisungen Erkennen des Wunsches Probleme zu lösen Durcharbeiten der Szene führt zur Beseitigung der Ängste

Die Mehrgenerationen- Perspektive Ausgangspunkt: Weitergabe von ungelösten Konflikten von einer Generation auf die nächste Konsequenz: Einbezug der Eltern und Großeltern in die Familientherapie Auflösen der Schuldzuweisungen

Ressourcen und neue Konfliktlösungen Ressourcendefinition bei verschiedenen neuen Therapiemethoden: gesunde Anteile der Patienten werden nutzbar gemacht Bewusstsein der eigenen Ressourcen steigert Selbstakzeptanz Ressourcendefinition in der Psychoanalyse: Ressourcen = Bedürfnisse, nicht positive Fähigkeiten Bedürfnisse Mensch ist abhängig von seinen Triebwünschen Erkennen dieser Abhängigkeit und der Notwendigkeit der Teilbefriedigung wichtig Wahrnehmung des Ist-Zustandes, um Soll-Zustand zu erreichen

Ressourcen und neue Konfliktlösungen Lösungen/Veränderungen in der Psychoanalyse Ziel: Gemeinsame Verständnis von Beziehungsszenen Beziehungsszenen müssen aus der Perspektive aller Beteiligten verstanden werden

Kritik an der Psychoanalyse Vergangenheitstherapie Rechtfertigung der Psychoanalyse: Vergangenheit ist Gegenwart Instrumentalisierung der Vergangenheit = Bedürfnis Erlebnisse zu erzählen Erzählungen= Wünsche oder Ängste Neutralisierung und Akzeptanz der Probleme führt zu Verständnis und Vertrauen der Konfliktpartner sowie zur Verringerung der Schuldzuweisungen Zukünftige Konflikte werden anders behandelt

Zusammenfassung und Reflexion Keine Beliebigkeit der Therapie Prüfkriterien: Ergab die Intervention eine strukturelle Veränderung? Intervention des Therapeuten: Distanzierter Kontakt Wiederholung vs. Analyse Therapie im aktuellen Kontext der realen Bezugspersonen Veränderung durch Orientierung an Bedürfnisbefriedigung des Klienten Du-ODER-ich vs. Du-UND-ich

Dauer und Frequenz der Behandlung Nicht in kurzer Zeit möglich, da Veränderungen der intrapsychischen und interpersonellen Strukturen notwendig braucht Zeit Abstand der Sitzungen ca. 1-2 Wochen

Verschiedene Anwendungsformen Langzeittherapie: Grundsätzliche Veränderung der Beziehungsstrukturen Regressive Prozesse erlaubt Neuorientierung der Szenen Einbeziehen unterschiedlicher Konfliktpartner Fokaltherapie: i.d.r. intensive analytische Zweiwochentherapie von H. E. Richter Zentraler Beziehungskonflikt lokalisieren und bearbeiten Krisenintervention: Plötzliche und unerwartete Veränderungen in zwischenmenschlichen Beziehungen Therapeut: Rekonstruierende, klärende und stützende Intervention Vorsicht: Handlungsdruck