A10. Franck-Hertz-Versuch

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Transkript:

A10 Franck-Hertz-Versuch Durch ein Elektronenstoß-Experiment nach Franck und Hertz soll die Existenz diskreter Energieniveaus im Quecksilberatom nachgewiesen werden. Aus der Strom- Spannungscharakteristik der Franck- Hertz-Röhre wird die Energie des angeregten Überganges bestimmt. Für diesen Versuch wurde ihnen im Jahre 1925 der Nobelpreis für Physik verliehen. 1. Theoretische Grundlagen 1.1 Prinzipaufbau des Versuches In der Atomphysik kennt man im wesentlichen zwei Gruppen von Experimenten, die Rückschlüsse auf die Elektronenhülle bei Atomen erlauben: spektroskopische Experimente, bei denen die Photoenergie des absorbierten oder emittierten Lichts gemessen wird, und Elektronenstoß-Experimente, bei denen die Atome mit Elektronen beschossen werden. Aus der Energie- und Winkelverteilung der gestreuten Elektronen können Rückschlüsse sowohl auf die räumliche Struktur der Elektronenhülle als auch auf die Lage der Energieniveaus gezogen werden. Vorgänge in einer Elektronenstrahlröhre (Triode, Bild 1): In einer evakuierten Glasröhre werden Elektronen durch eine variable Spannung U B von der Glühkathode zu einem Gitter hin beschleunigt. Nach Durchfliegen des Gitters werden sie durch eine kleine Gegenspannung U G, die zwischen dem Gitter und der Anode liegt, wieder abgebremst. Nur solche Elektronen, deren kinetische Energie am Gitter größer als e U G ist (e = 1,602 10-19 C, Elementarladung), treffen auf die Anode und können dann als Anodenstrom I A nachgewiesen werden. In der Atomphysik verwendet man für die Einheit das Elektronenvolt. Beim Durchlauf einer Beschleunigungsspannung von U B =1V gewinnt ein Elektron die Energie Bild 1: Prinzipaufbau des Versuches A: Anode, G: Gitter, K: Kathode E kin,e =eu B =1eV=1,602 10-19 J. Die Elektronen sind in der Röhre gewöhnlich als konzentrische Zylinder angeordnet. 1.2 Vorgänge in der Franck-Hertz-Röhre In einer Franck-Hertz-Röhre befindet sich zusätzlich etwas Quecksilber. Bei kalter Röhre ist das Quecksilber praktisch vollständig kondensiert, und die Röhre verhält sich wie eine Vakuum-Triode. Bei der vorgegebenen Polung der Spannungsquellen fließt ein Anodenstrom, sobald U B > U G wird. Mit wachsender Beschleunigungsspannung erreichen immer mehr der von der Kathode emittierten Elektronen das Gitter und die Anode. Der Anodenstrom wächst kontinuierlich an, bis U B einen Sättigungswert erreicht, bei dem schließlich alle Elektronen zur Anode hin abgesaugt werden. Wird die Röhre auf etwa 180 C geheizt, so bildet sich Hg-Dampf mit einem Dampfdruck von etwa 20mbar. Die mittlere freie Weglänge der Elektronen ist dann klein gegen den Abstand zwischen Ka- 2015

thode und Gitter. Bei elastischen Stößen von Elektronen auf Hg-Atome wird praktisch keine Energie auf die Atome übertragen, da deren Masse sehr viel größer als die Elektronenmasse ist. Für den maximal möglichen Übertrag an kinetischer Energie E kin,hg auf die vor dem Stoß ruhenden Hg-Atome gelten E kin, Hg E kin, e m = 4 m e Hg = 0,001% (1) wobei E kin,e die Energie der Elektronen vor dem Stoß ist. Haben die Elektronen jedoch eine bestimmte Mindestenergie erreicht (E kin,e > 4,89eV), so können sie bei einem Stoß das Hg-Atom anregen. Die kinetische Energie der Elektronen wird also in innere Energie E Hg des Hg-Atoms umgewandelt, der Stoß ist dann unelastisch. Dass eine Mindestenergie zur inneren Anregung erforderlich ist, führt auf eine der Grundaussagen der Quantenmechanik zum Atombau: die Energiezustände der Hüllenelektronen eines Atoms sind nicht kontinuierlich, sondern diskret verteilt (gequantelt). Dementsprechend kann ein Atom Energie auch nur gequantelt aufnehmen. Hg-Atome haben eine Vielzahl von möglichen Anregungsniveaus zwischen 4,89eV und 10,4eV. Regt man sie mit darüber hinausgehenden Energien an, so werden sie ionisiert, verlieren also ein Hüllenelektron. Ein angeregtes Atom gibt die aufgenommene Energie kurze Zeit später in Form eines Photons wieder ab. So beobachtet man intensive Linien: bei der Wellenlänge 254nm, die der Anregung mit 4,89eV entspricht und bei 185nm, die 6,73eV entspricht. Im Franck-Hertz-Rohr treten bei kontinuierlicher Erhöhung der Beschleunigungsspannung unelastische Stöße erstmals unmittelbar vor dem Gitter auf, da die Elektronen dort ihre maximale kinetische Energie besitzen. Nach dem Stoß reicht die Energie der Elektronen nicht mehr, um gegen die Gegenspannung U G anzulaufen, und der Anodenstrom sinkt stark ab. Bei weiterer Erhöhung von U B wandert die Anregungszone auf die Kathode zu, die Elektronen können auf dem Weg zum Gitter wieder kinetische Energie aufnehmen und der Anodenstrom steigt wieder an. Schließlich können die Elektronen kurz vor dem Gitter zum zweiten Mal Hg-Atome anregen, der Anodenstrom sinkt wieder, und so fort. Die I A -U B -Kennlinie der Röhre zeigt also periodische Schwankungen (Bild 3b). Der Abstand der Maxima entspricht der Anregungsenergie E Hg des ersten Energieniveaus der Hg-Atome. Weitere Energieniveaus können mit der vorhandenen Anordnung nicht aufgelöst werden. 2.Versuch 2.1 Vorbetrachtung Aufgabe: Beschreiben Sie mit eigenen Worten: a) Was passiert in einer Franck-Hertz-Röhre? b) Was soll dabei in diesem Versuch gemessen werden? c) Warum muss die Röhre auf etwa 180 C erhitzt werden? 2.2 Versuchsdurchführung 2.2.1 Verwendete Geräte Franck-Hertz-Rohr, Betriebsgerät dazu, Rohrofen 230V, Temperaturfühler, Oszilloskop - 2 -

2.2.2 Betriebshinweise Das Franck-Hertz-Rohr befindet sich zur Versuchsdurchführung in einem elektrisch beheizten Rohrofen. Sämtliche für das Rohr benötigten Betriebsspannungen (Bild 2), die Temperaturmessung und regelung für den Rohrofen, die Verstärkung des Anodenstromes sowie weitere Hilfsspannungen werden in einem Franck-Hertz- Betriebsgerät bereitgestellt (Bild 4). Die Anzahl und die Tiefe der zu beobachtenden Minima hängt empfindlich von mehreren Versuchsparametern ab: von der Gegenspannung, von der Elektronenemission an der Kathode und von der Temperatur der Röhre. Bei zu niedriger Temperatur und damit zu geringem Hg- Dampfdruck ist die mittlere freie Weglänge der Elektronen so groß, dass viele Elektronen vor dem ersten Stoß schon eine Energie von 10,4eV erreichen und damit das Hg-Atom ionisieren können. Das führt zu einer Gasentladung in der Röhre. Bei zu hohem Dampfdruck treten aufgrund der kleinen mittleren freien Weglänge so viele elastische Stöße auf, dass nur ein geringer Anodenstrom entsteht, bei dem die Maxima und Minima schlecht auszumachen sind. Bild 2: Schaltung des Franck-Hertz-Rohres K: Heizkathode U 1 : Steuerspannung U 2 : Beschleunigungsspannung U 3 : Gegenspannung G 1 : Raumladungsgitter G 2 : Beschleunigungsgitter A: Anode I A : Anodenstrom S: Stift zur Ableitung von Kriechströmen Die Elektronenemission der Kathode kann prinzipiell gesteuert werden durch den Kathodenheizstrom. Genauer ist dies jedoch möglich bei Verwendung einer Röhre mit einem zusätzlichen Raumladungsgitter G 1 vor der Kathode (Bild 2). Durch eine Steuerspannung U 1, mit der das Raumladungsgitter auf positives Potential gegenüber der Kathode gebracht wird, kann der Emissionsstrom reguliert werden. 2.2.3 Versuchshinweise Alle Angaben zu Bedienelementen beziehen sich auf Bild 4 Lassen Sie das Betriebsgerät ausgeschaltet. Überprüfen Sie die Anschlüsse des Rohrofens (die 4-mm-Sicherheitsbuchsen auf der Rückseite des Betriebsgerätes, insbesondere die Verbindung des gelb-grünen Steckers des Ofens mit der gelb-grünen Sicherheitsbuchse des Betriebsgerätes). Überprüfen Sie ebenfalls die Verbindung der Kupferlitze des Ofens (4-mm-Stecker) mit der gelb-grünen Sicherheitsbuchse des Betriebsgerätes (Abschirmung des Franck-Hertz-Rohres gegen Störfelder). Überprüfen Sie die Verbindung des Temperaturfühlers (DIN-Buchse NiCr-Ni ) mit dem Franck- Hertz- Betriebsgerät (DIN-Buchse Franck-Hertz-Rohr ). Der Temperaturfühler steckt hinten in einer vorgesehenen Bohrung im Rohrofen im Sackloch des Kupferrohres. Die Frank-Hertz-Röhre steckt vorn im Kupferrohr des Rohrofens. Drehen Sie den Betriebsartschalter (7) auf RESET und schalten Sie das Betriebsgerät ein. - 3 -

Überprüfen Sie die Voreinstellung ϑ S = 185 C und warten Sie ab, bis die Betriebstemperatur erreicht ist (LED-Anzeige wechselt von rot nach grün, die Temperatur erreicht zunächst ein Maximum und nimmt dann bis zum Endwert ab). Achtung: Ein Blinken im Display (6) zeigt einen Aufbaufehler bei der Temperaturmessung an. 2.2.3.1 Einstellen der Rohrparameter Überprüfen Sie den Anschluss des Oszilloskops: Buchsen (9) an x-eingang, Buchsen (11) an y- Eingang. Stellen Sie den Betriebsartenschalter (7) auf Sägezahn. Die Beschleunigungsspannung U 2 wird automatisch mit einem Sägezahnverlauf auf jeweils maximal 30V gefahren. Stellen Sie die Gegenspannung von U 3 = 6V (Regler (3)) ein. Bei Schalter (5) auf U 3 verfolgen Sie die Anzeige für U 3 im Display (6). Beobachten Sie die Oszilloskop-Kennlinie. Diese sollte die typische Franck-Hertz-Kurve ausbilden (Bild 3f). Erhöhen Sie die Saugspannung U 1 langsam. Bei Schalter (5) auf U 1 verfolgen Sie die Anzeige für U 1 im Display (6) Beobachten Sie die Oszilloskop-Kennlinie weiter. Gehen Sie vorsichtig vor und brechen Sie bei Auftreten einer Übersteuerung (Bild 3b) die Erhöhung der Spannung ab. 2.2.3.2 Optimierung der Franck-Hertz-Kurve a) Optimierung der Betriebstemperatur: Falls die Franck-Hertz-Kurve sprunghaft ansteigt (Bild 3a) und durch das Einschubloch des Rohrofens eine Gasentladung als blaues Leuchten im Franck-Hertz-Rohr zu beobachten ist, sofort den Betriebsartschalter auf RESET stellen und abwarten bis die Betriebstemperatur erreicht wird (Laborpersonal verständigen). b) Optimierung von U 1 Eine höhere Saugspannung U 1 sorgt für einen höheren Emissionsstrom der Elektronen. Falls die Franck-Hertz-Kurve zu steil ansteigt, also bereits unterhalb von U 2 = 30V die Aussteuerungsgrenze des Stromverstärkers erreicht und die Franck-Hertz-Kurve oben abgeschnitten wird (Bild 3b), verkleinern Sie U 1 bis die Kurvensteigung Bild 3d entspricht. Falls die Franck-Hertz-Kurve zu flach ansteigt, also der Auffängerstrom I A überall unter 5nA bleibt, (Bild 3c), vergrößern Sie U 1 bis die Kurvensteigung Bild 3d entspricht. Falls die Franck-Hertz-Kurve trotz Erhöhung von U 1 zu flach bleibt, muss der Sollwert ϑ S für die Ofentemperatur mit dem Schraubenzieherpotentiometer verkleinert werden (Laborpersonal). - 4 -

c) Optimierung von U 3 Eine höhere Gegenspannung U 3 bewirkt eine stärkere Ausprägung von Maxima und Minima der Franck-Hertz-Kurve, gleichzeitig wird der Auffängerstrom insgesamt reduziert. Falls Maxima und Minima der Franck-Hertz-Kurve schlecht ausgeprägt sind (Bild 3d), erhöhen Sie abwechselnd zunächst Gegenspannung U 3 und dann die Saugspannung U 1, bis die Kurvenform aus Bild 3f erreicht wird. Falls die Minima der Franck-Hertz-Kurve unten abgeschnitten werden (Bild 3e), verkleinern Sie abwechselnd zunächst die Gegenspannung U 3 und dann die Saugspannung U 1, bis die Kurvenform aus Bild 3f erreicht wird. 2.2.3.3 Kurvenaufnahme Nehmen Sie unter Verwendung des Schalters (7) und des Displays (6) die Franck-Hertz-Kurve zur Auswertung manuell auf. Stellen Sie den Betriebsartschalter (7) auf MAN. Stellen Sie Schalter (5) auf U 2. Erhöhen Sie mit dem Potentiometer (8) die Beschleunigungsspannung U 2 in 1V-Schritten für den gesamten Bereich. Stellen Sie nach jeder Einstellung der Beschleunigungsspannung am Schalter (5) auf I um und lesen Sie am Display den dazugehörigen Anodenstrom ab. Bild 3: Skizzen als Einstellhilfen Hinweis: Parallel zum Ausgang für die Beschleunigungsspannung U 2 ist ein Spannungsmessgerät geschaltet. Somit brauchen Sie zur Einstellung der Beschleunigungsspannung nicht ständig den Schalter (5) zu betätigen, um den Anodenstrom abzulesen. Die am Spannungsmessgerät abzulesende Spannung muss mit dem Faktor 10 multipliziert werden, da dieser Ausgang ein Teilerverhältnis von 1/10 aufweist. Bestimmung der Maxima Bestimmen Sie zur Ergänzung der Messwerte die Lage der Maxima getrennt. Stellen Sie den Schalter (5) auf I. Der Anodenstrom wird jetzt am Display angezeigt. Erhöhen Sie mit dem Potentiometer (8) die Beschleunigungsspannung langsam bis zum ersten Maximum des Anodenstroms und lesen Sie U 2 und I ab. Verfahren Sie mit den folgenden Maxima gleich. Wiederholen Sie den gesamten Messvorgang noch einmal. Optimieren Sie aber zunächst die Franck-Hertz-Kennlinie (Ablauf nach 2.2.3.2 und 2.2.3.3). 2.3 Versuchsauswertung Stellen Sie die ermittelten Messwerte in einem Diagramm als Funktion I = f(u 2 ) graphisch dar. Zur quantitativen Auswertung stellen Sie die abgelesenen Energien (E = e U 2 in ev für I = max) der jeweiligen Maxima als Funktion der Anzahl der Energieniveaus in einem Diagramm graphisch dar (E = f(n max )). - 5 -

Aus der Steigung der Geraden ergibt sich die Anregungsenergie E Hg der Hg-Atome. Vergleichen Sie ihren Wert für das erste Anregungsniveau mit dem Tabellenwert (Tabellenwert: 4,89eV). Schätzen Sie die Messunsicherheit ab. 3. Ergänzung 3.1 Vertiefende Fragen Was würde man bei dem Versuch beobachten, wenn man die Gegenspannung weglässt? Warum fällt die Strom-Spannungs-Kennlinie beim Erreichen der Anregungsenergie nicht plötzlich, sondern kontinuierlich ab? 3.2 Ergänzende Bemerkungen Beleuchtet man z.b. Quecksilber- oder Natriumdampf mit Licht, so findet eine Anregung der Atome nur dann statt, wenn die Photonenenergie genau der Energiedifferenz eines optisch erlaubten Überganges entspricht. Bei Elektronenstoß-Experimenten ist das anders. Da die kinetische Energie der Elektronen nicht quantisiert ist, kann eine Anregung auch dann stattfinden, wenn die Elektronenenergie größer als die erforderliche Anregungsenergie ist. Bild 4: Franck-Hertz-Betriebsgerät Parameter- und Anzeigefeld Betriebsfeld (1) Anschluss Temperaturfühler (7) Betriebsartschalter (2) Schraubenzieherpotentiometer Solltemperatur (8) Potentiometer zum manuellen Einstellen (3) Potentiometer Gegenspannung U 3 der Beschleunigungsspannung U 2 (4) Potentiometer Saugspannung U 1 (9) Anschluß Oszilloskop x-auslenkung (5) Auswahlschalter für Parameter- und Messwerte (10) LED s zur Temperaturanzeige des (6) Digitalanzeige des mit (5) ausgewählten Para- angeschlossenen Rohres meter- bzw. Messwertes (11) Anschluß Oszilloskop y-auslenkung - 6 -