Qualitätsbericht Selbsthilfefreundliches Krankenhaus

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Transkript:

Modellprojekt Qualitätssiegel Selbsthilfefreundliches Krankenhaus KISS Hamburg Kontakt und Informationsstellen für Selbsthilfegruppen in Hamburg Qualitätsbericht Selbsthilfefreundliches Krankenhaus Abteilung für Rheumatologie und klinische Immunologie Zentrum für Schwerst-Schädel-Hirnverletzte des Klinikums Eilbek / Schön Kliniken Die Abteilung für Rheumatologie und klinische Immunologie und das Zentrum für Schwerst-Schädel-Hirnverletzte haben sich für das Qualitätssiegel Selbsthilfefreundliches Krankenhaus im Rahmen des Modellprojekts Qualitätssiegel Selbsthilfefreundliches Krankenhaus qualifiziert. Das Qualitätssiegel Selbsthilfefreundliches Krankenhaus wurde von KISS Hamburg Kontakt- und Informationsstellen für Selbsthilfegruppen in Hamburg am 28. August 2006 vergeben. Die Gültigkeitsdauer des Qualitätssiegels Selbsthilfefreundliches Krankenhaus ist gekoppelt an die Gültigkeitsdauer der angestrebten Zertifizierung. 1

KISS Hamburg Kontakt- und Informationsstellen für Selbsthilfegruppen in Hamburg Dr. Wolfgang Busse Wandsbeker Chaussee 8 22089 Hamburg Telefon: 040/41520181 Fax: 040/41520190 kiss@paritaet-hamburg.de Klinikum Eilbek / Schön Kliniken Claus Schmiedefeld Qualitätskoordinator Friedrichsberger Str. 60 22081 Hamburg 0 040/ 20 92-3910 Fax: 040/ 20 92-3010 claus. schmiedefeld@ak-eilbek.lbk-hh.de www.schoen-kliniken.de 2

Inhaltsverzeichnis Editorial Vorwort KISS Hamburg Bericht einer Selbsthilfegruppe Bericht aus dem Klinikum Eilbek Aufgabenbeschreibung des Selbsthilfebeauftragten Selbsthilfegruppen im Klinikum Eilbek 2006 Qualitätskriterien Selbsthilfefreundliches Krankenhaus Ausgesuchte KTQ-Kriterien Visitationsbericht Visitorenteam 3

Editorial Das Klinikum Eilbek wurde 1864 gegründet und ist akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Hamburg. Seit August 2006 gehört das Krankenhaus als Klinikum Eilbek zu den Schön Kliniken. Das Klinikum verfügt über 600 Betten und beschäftigt rund 1.000 Mitarbeiter. Jährlich werden rund 14.000 Patienten stationär, teilstationär und ambulant behandelt. Insgesamt ist das Klinikum Eilbek ein Krankenhaus der Schwerpunktversorgung mit Spezialabteilungen für die überregionale Versorgung. Spezialgebiete sind die Behandlung von Schwerst-Schädel-Hirn-Verletzten sowie von Patienten der Orthopädie und der Rheumatologie. Der 2004 eröffnete Klinikneubau Haus 7 beherbergt die Zentrale Notaufnahme, die Funktionsdiagnostik und Radiologie, Bettenstationen und eine interdisziplinäre Intensivstation mit angeschlossener Intensiv-Überwachungseinheit. Unsere Fachzentren Innere Medizin Chirurgie Urologie Rheumatologie Physikalische Rehabilitation / Geriatrie Orthopädie und Unfallchirurgie Zentrum für Schwerst-Schädel-Hirnverletzte Psychiatrie Radiologie Anästhesie Warum die Bewerbung für das Qualitätssiegel? Im Jahr 1999 begann für das damalige Allgemeine Krankenhaus Eilbek eine intensivierte und konstruktive Zusammenarbeit mit Frau Estorff-Klee, Projektleiterin KISS, dem Krankenhausdirektorium und dem Qualitätsmanagement. Frau Estorff-Klee begeisterte die Krankenhausleitung für das Ziel, ein selbsthilfefreundliches Krankenhaus zu werden. Gute Voraussetzungen dazu wurden dem Haus bestätigt. Gemeinsam mit Prof. Alf Trojan startete in 2000 ein Initiativworkshop mit allen Leitungskräften und Interessierten, in dem die nächsten Schritte festgelegt und der Leitgedanke der Selbsthilfefreundlichkeit unter den Mitarbeitern verbreitet wurde. In der Folgezeit wurden krankenhausseitig die notwendigen Strukturen geschaffen und die Zusammenarbeit mit den bereits kooperierenden Selbsthilfegruppen, Elterninitiativen und Verbänden durch intensivierte Kontakte und engerer Zusammenarbeit mit den Leitenden Ärzten vorangebracht. 4

Mittlerweile kooperiert das Klinikum Eilbek mit 13 Gruppierungen in sechs Fachabteilungen. Die Einbindung der Selbsthilfegruppen, Initiativen und Verbände in medizinische Großveranstaltungen oder die krankenhausseitige Mithilfe bei der Organisation und Durchführung von Verbandstagungen, sind zur Selbstverständlichkeit geworden. Trotzdem gibt es noch Vieles zu verbessern! Die Mitarbeit im Arbeitskreis von KISS Hamburg und die Teilnahme am Modellprojekt stellte für die Mitarbeiter eine Herausforderung dar, die es ihnen aber auch ermöglichte, Ihre Abteilung und ihr Engagement für die Patienten darzustellen und gleichzeitig wertvolle Impulse für Verbesserungen zu bekommen, die auch unseren Patientinnen und Patienten zu Gute kommen werden. 5

Vorwort zum Qualitätsbericht Aus der gesetzlichen Verpflichtung (SGB V) der Einbindung von Selbsthilfe in die professionelle Versorgung entstehen neue Rollen und Partnerschaften, die letztlich den Patienten und Patientinnen zugute kommen sollen. Patientenorientierung ist daher ein wesentliches Qualitätsmerkmal in der modernen Gesundheits-versorgung, das immer stärker in den Vordergrund tritt. Mit dem Modellprojekt Qualitätssiegel Selbsthilfefreundliches Krankenhaus 1 wird dieser Entwicklung Rechnung getragen: Bundesweit erstmalig wird die Qualität der Zusammenarbeit zwischen Krankenhäusern und Gesundheitsselbsthilfegruppen systematisch bewertet und durch die Vergabe eines Qualitätssiegels honoriert. Die wichtigsten Grundlagen für die Vergabe des Qualitätssiegels Selbsthilfefreundliches Krankenhaus sind die vorliegenden Qualitätsstandards Selbsthilfefreundliches Krankenhaus (siehe Anlage) und ein Vergabeverfahren, das sich an den Vorgaben des krankenhausspezifischen Zertifizierungsverfahrens von KTQ orientiert. Die Qualitätsstandards wie auch die Vorgehensweise im Vergabeverfahren wurden im Modellprojekt zusammen mit den Vertreterinnen und Vertretern der relevanten Akteure entwickelt: Gesundheitsselbsthilfegruppen, Selbsthilfekontaktstelle KISS Hamburg und Qualitätskoordinatoren der kooperierenden Krankenhäuser im LBK Hamburg. An dem strukturierten Vergabeverfahren in der Pilotphase des Modellprojekts haben in einem ersten Schritt der so genannten Selbstbewertung (Januar bis April 2006) zwei Fachabteilungen im Klinikum Eilbek / Schön Kliniken die Erfüllung selbsthilfefreundlicher Qualitätsstandards selbst beurteilt: Fachabteilung Rheumatologie und klinische Immunologie Leitender Arzt: Prof. Dr. Jürgen Wollenhaupt Zentrum für Schwerst-Schädel-Hirnverletzte Leitender Arzt: Prof. Dr. Wolfgang Dauch Der Selbstbewertung zugrunde gelegt wurden dreizehn Kriterien des KTQ - Manuals, Version 5, die sich auf folgende ausgewählte Kategorien beziehen: Patientenorientierung, Mitarbeiterorientierung, Informationswesen, Krankenausführung und Qualitätsmanagement. Im Rahmen der anschließenden Fremdbewertung wurden die im Selbstbewertungsbericht dargestellten Inhalte von einem Visitorenteam gezielt hinterfragt und bei den Begehungen der Fachabteilungen überprüft. Diese Visitation fand am 13. Juli 2006 statt und schloss ab mit der Vorlage eines Visitationsberichtes zu Stärken und Verbesserungspotenzialen. 1 Das Modellprojekt Qualitätssiegel Selbsthilfefreundliches Krankenhaus bei KISS Hamburg hat eine Laufzeit von November 2004 Dezember 2006 und wird inhaltlich und finanziell gefördert vom BKK BV, Essen. 6

Der vorliegende Qualitätsbericht dokumentiert den Nachweis, dass die am Vergabeverfahren beteiligten Fachabteilungen ihr ärztliches und pflegerisches Handeln durch das Erfahrungswissen der Selbsthilfe erweitern und die Qualitätsstandards für ein Selbsthilfefreundliches Krankenhaus systematisch weiter entwickeln. Zu ausgewählten Kriterien sind die Leistungen der Fachabteilungen dargestellt. Aufgrund der positiven Ergebnisse der Selbst- und Fremdbewertung wird den beteiligten Fachabteilungen des Klinikums Eilbek am 28. August 2006 das Qualitätssiegel Selbsthilfefreundliches Krankenhaus von KISS Hamburg verliehen. Wir freuen uns, dass das Klinikum Eilbek mit dem Qualitätssiegel Selbsthilfefreundliches Krankenhaus dazu beiträgt, PatientInnen und ihren Angehörigen, Selbsthilfegruppen und fachlich Interessierten zu zeigen, wie die Zusammenarbeit zwischen Selbsthilfe und Krankenhaus systematisch und zum Nutzen aller Beteiligten gestaltet werden kann. Der Qualitätsbericht wird von Seiten des Krankenhauses veröffentlicht und ist auf der Homepage des Modellprojekts Qualitätssiegel Selbsthilfefreundliches Krankenhaus unter www.selbsthilfefreundliches-krankenhaus.de abrufbar. Gez. Dr. Wolfgang Busse für KISS Hamburg - Kontakt- und Informationsstellen für Selbsthilfegruppen in Hamburg Gez. Monika Bobzien für das Modellprojekt Selbstthilfefreundliches Krankenhaus 7

Bericht einer Selbsthilfegruppe Zusammenarbeit der Deutschen Rheuma-Liga (DRL) Landesverband Hamburg e.v. mit dem Klinikum Eilbek Historie Die Deutsche Rheuma-Liga Landesverband Hamburg wurde 1973 von dem ehemaligen Chefarzt der Rheumatologie Dr. W. Meyer und Anderen im damaligen Allgemeinen Krankenhaus Eilbek gegründet. Bis 1987 war unsere Geschäfts- und Beratungsstelle in den Kellerräumen von Haus 11 untergebracht. Seit 1987 befindet sich unsere Geschäftsstelle im Haus 21 auf dem Klinikgelände. Gegenwart Durch Präsenz der Geschäftsstelle auf dem Gelände des Klinikums Eilbek hat sich eine enge Zusammenarbeit mit der einzigen internistischen Rheumatologie in Hamburg entwickelt. Viele der stationär untergebrachten Rheumakranken besuchen unsere Beratungsstelle und werden von unseren ehrenamtlichen Beraterinnen über die Möglichkeiten der Krankheitsbewältigung und der Selbsthilfe informiert und mit Informationsmaterial versorgt. Besonders konstruktiv ist die Verbindung zu den Ärzten der Rheumatologie. Insbesondere Prof. Dr. Wollenhaupt steht uns als Vorstandsmitglied des Landesverbandes mit seiner Fachkompetenz zur Verfügung. Gut ist auch die Zusammenarbeit mit der Stationsleitung der rheumatologischen Bettenstation und der Tagesklinik. Die Abteilung bietet uns die Möglichkeit, unser umfangreiches Informationsmaterial für die Patienten auszulegen. Seit drei Jahren veranstalten wir gemeinsam mit dem Klinikum unseren Welt- Rheuma-Tag. Die DRL LV Hamburg ist für den Inhalt und den Ablauf der Veranstaltung zuständig und die Klinik unterstützt uns organisatorisch, mit Räumlichkeiten und notwendiger Technik. Wir können zu dieser Großveranstaltung regelmäßig 250 Gäste begrüßen. Darüber hinaus stehen uns grundsätzlich nach terminlicher Absprache Seminarräume für unsere Vortragsveranstaltungen und Diagnosegruppentreffs zur Verfügung. Zukunft Die Stationsleitung der Rheumatologie und die DRL halten regelmäßig Kontakt, um die Zusammenarbeit zu verbessern. So sollen z.b. Patienten bei der Entlassung Informationsmaterial von der Rheuma-Liga durch die Station überreicht bekommen. In persönlichen Gesprächen mit dem Pflegepersonal und Vorträgen möchten wir ihnen gerne die speziellen Sorgen und Nöte der Rheumatiker im Krankenhaus näher bringen und unsere Arbeit vorstellen. Erfreulich ist, dass uns jetzt auch ein zusätzlicher Raum für Selbsthilfegruppen in den Abendstunden zur Verfügung steht, um auch Berufstätigen die Teilnahme zu ermöglichen. Fazit: Die Rheuma-Liga fühlt sich im Klinikum Eilbek gut unterstützt und aufgehoben. In Herrn Schmiedefeld haben wir einen kompetenten und verständnisvollen Ansprechpartner für die Belange der Rheuma-Liga. 8

So hoffen wir im beiderseitigem Interesse auf gute Zusammenarbeit und Ausbau der Möglichkeiten in der Selbsthilfe. Christel Kalesse Stellvertr. Vorsitzende 9

Bericht aus dem Klinikum Eilbek Die Einbeziehung und enge Zusammenarbeit mit Patientenorganisationen hat im Klinikum Eilbek eine lange Tradition. So war 1993 die Gründung des Landesverbandes Hamburg der Deutschen Rheuma-Liga auf die Initiative des damaligen Chefarztes der Rheumatologie und die Entstehung des ersten Zentrums für Schwerst-Schädel-Hirnverletzte im norddeutschen Raum 1995 auf die Initiative Schädel-Hirnpatienten in Not e. V. zurückzuführen. Aber dies Engagement läßt sich über die Jahre nur erhalten und weiter ausbauen, wenn es neue Impulse erhält. Dies geschah mit Unterstützung von Frau Estorff-Klee, der damaligen Leiterin von KISS Hamburg und Prof. Alf Trojan, Institut für Medizin Soziologie am Universitätskrankenhaus Eppendorf. Über einen im Klinikum Eilbek veranstalteten Initiativworkshop im Jahr 2000 gelang es, diese neuen Impulse zu setzen und weitere Chefärzte und Pflegekräfte unserer Fachabteilungen zu motivieren, die Zusammenarbeit mit weiteren zur Fachabteilung passenden Selbsthilfegruppen zu beginnen. Damit war der Weg zum selbsthilfefreundlichen Krankenhaus eingeschlagen. In der Folgezeit wurden die Kontakte zwischen Krankenhaus und Selbsthilfegruppen nicht nur auf der Abteilungsebene, sondern auch auf der Direktoriumsebene sehr viel intensiver. Ein gemeinsames Jahrestreffen mit allen kooperierenden Gruppen brachte neue Wünsche und Anregungen für die Ausgestaltung der Zusammenarbeit hervor, die dann umgesetzt wurden. Mittlerweile stehen feste Räume für Gruppentreffen, Anschlagflächen für Bekanntmachungen und Prospektständer für die Öffentlichkeitsarbeit zur Verfügung. Selbsthilfefreundlichkeit wird in der aktuellen Patientenbroschüre und demnächst auch auf der neuen Internetseite des Klinikums Eilbek mit Links zu den Homepages der Selbsthilfegruppen dargelegt. Als zentraler Ansprechpartner für alle Belange und für die organisatorische Unterstützung der Gruppen hat sich die Funktion des Selbsthilfebeauftragten bewährt. Es natürlich Gruppen, denen dies Angebot auch vollkommen ausreicht. Zunehmend häufiger werden aber die Möglichkeiten des Klinikums genutzt, um jährlich mehrere Großveranstaltungen mit bis zu 250 Gästen in der zur Veranstaltungshalle umgebauten Sporthalle der Physikalischen Abteilung durchzuführen. Beispielhaft sind die großen Gesundheitsforen des NDR 90,3 und des Hamburger Abendblattes mit dem Markt der Möglichkeiten, auf dem sich die Selbsthilfe mit Informationsständen präsentiert. Oder der Welt-Rheuma-Tag mit interessantem Beiprogramm, die Patientenforen der Chirurgie, die Patientenschulungen oder das Arzt-Patient-Gespräch. Mit diesen positiven Erfahrungen wurde auch der für heutige Krankenhäuser zunehmend wichtigere Marketingaspekt, die Chancen zur Imageverbesserung und mögliche positive Mundpropanganda deutlich. Immerhin sprechen die Gästezahlen und die Anzahl der Mitglieder unserer Selbsthilfegruppen und Verbände dafür, diese Möglichkeiten zukünftig verstärkt zu nutzen. 10

Zusammengefaßt läßt sich folgender Nutzen der Selbsthilfefreundlichkeit für das Klinikum Eilbek darstellen: Das Krankenhaus / die Fachabteilung baut ein positives Image über verbesserte Patientenorientierung auf betreibt Marketing und wirbt für sich und das medizinisches Leistungsangebot Optimiert sein Entlassungsmanagement durch Beratungsangebote der Selbsthilfe Nutzt Selbsthilfe als Stimmungsbarometer und Ideengeber für Verbesserungspotentiale Die Selbsthilfe betreibt Mitgliederwerbung über Eigendarstellung und Präsenz in der Klinik erhält Hilfestellung bei der Suche nach ärztlichen Kooperationspartnern und Referenten erhält eine Plattform zum aktiven Austausch mit Klinkern Die Patienten / die Angehörigen erhalten im Rahmen des Entlassungsmanagements konkrete Kontaktadressen und Hilfsangebote zur Krankheits- und Alltagsbewältigung nach der stationären Behandlung Über die erlangte Qualifizierung hinaus haben die Anregungen und Verbesserungsvorschläge, die aus dem Modellprojekt heraus entstanden, beiden Abteilungen und der Krankenhausleitung einen positiven Schub für die Weiterentwicklung der Selbsthilfefreundlichkeit im Klinikum Eilbek gegeben. Trotzdem wäre es nur ein Modellprojekt, wären da nicht die vielen persönlichen Kontakte zu den außergewöhnlichen Menschen im Selbsthilfebereich, die mit ihrem stetigen Engagement unseren Blick auf das Krankenhausgeschehen um Wesentliches erweitern nämlich der Orientierung am Patienten. Claus Schmiedefeld Qualitätskoordinator 11

Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten und Aufgabenstellungen Das Gesamtspektrum der Aufgabenstellungen und Verantwortlichkeiten des Selbsthilfebeauftragten unterteilt sich in externe und interne Bezüge: Extern: Erfüllung einer zentralen, koordinierenden Ansprechpartnerfunktion für Selbsthilfe (z.b. Selbsthilfegruppen, Patientenverbände und initiativen), hauseigene Fachabteilungen, Mitarbeiter und KISS Hamburg e.v. Aktive Kontaktaufnahme und Kooperationsangebot an Selbsthilfe Unterstützende und informierende Begleitung der etablierten Gruppen im Krankenhaus Herstellung / Vermittlung von Kontakten zu Leitenden Ärzten der Fachabteilungen, zu Pflegekräften der Stationen und zum Sozialdienst Aktive Zusammenarbeit mit KISS Hamburg Intern: Mitarbeiterinformation über Zielsetzung Selbsthilfefreundlichkeit Gewinnung von interessierten Fachabteilungen / Aktivisten in den Kliniken Integration der kooperierenden Selbsthilfegruppen in vorhandene Systeme wie Aufnahme- und Entlassungsmanagement, Casemanagement und Beschwerdemanagement Schaffung weiterer Rahmenbedingungen zur Kooperation wie: feste Räumlichkeiten zur Verfügung stellen, Möglichkeiten zur Öffentlichkeitsarbeit aufzeigen Regelhafte Einbeziehung von Selbsthilfe in die Fort- und Weiterbildung, Gestaltung Medizinischer Symposien und Patientenforen regelhaften persönlicher Informationsaustausch mit den kooperierenden Gruppen pflegen systematische Weiterentwicklung selbsthilfefreundlicher Qualitätsstandards im Krankenhaus Öffentlichkeitsarbeit des Krankenhauses: Die Selbsthilfefreundlichkeit in eigenen Printmedien und in der Internetdarstellung des Krankenhauses herausstellen Verlinkung der Internetdarstellung der Fachabteilungen mit den Homepages der Selbsthilfegruppen (wo vorhanden) Erstellt Geprüft auf Richtigkeit, Inhalt und Einhaltung der Freigabe und Inkraftsetzung Dokumentationsrichtlinien Datum 24.07.2006 Datum 24.07.2006 Datum 24.07.2006 Schmiedefeld Schmiedefeld Zehn 12

Fachabteilung Bezeichnung Ansprechpartner übergeordnet: KISS Hamburg Dr. Wolfgang Busse Paritätischer Wohlfahrtsverband Rheumatologie Deutsche Rheuma-Liga e.v. Landesverband Hamburg Christel Kalesse Deutsche Vereinigung Morbus Bechterew Landesverband Hamburg Deutscher Psoriasis Bund e.v. Jens Perßon Frau Uedelhoven Kinder- Rheumatologie Praxis Dr. Foeldvari Rheumatologie Elterninitiative rheumakranker Kinder e.v. Young Rheumis Selbsthilfegruppe für junge Rheumatiker Deutsche Rheuma Liga Landesverband Hamburg e.v. Lupus Erythematodes Selbsthilfegemeinschaft e.v. Sklerodermie Selbsthilfegruppe Vaskulitis Selbsthilfegruppe Karin Heinz Gudrun Baseler Dr. Elisabeth Rabanus Frau Helberg Frau Külper Frau Simon Frau Blana Frau Bühler Zentrum für Schwerst- Schädel- Hirnverletzte 1. Schädel-Hirnpatienten in Not e.v. 2. Selbsthilfegruppe für Angehörige von Wachkomapatienten 3. Verein David und Goliath Walter Ullmer Ingeborg Strempel Gründungsmitglieder: Prof. W. Dauch Dipl. Psych. Johanns 13

Psychiatrie Chirurgie und Urologie Innere Medizin 1. Anonyme Alkoholiker e.v. 2. Guttempler 3. ELAS Deutsche ILCO e.v. Frauenselbsthilfe nach Krebs e.v. Regelmäßig vor Ort Erika Hartkopf Frau Hentschel Frau Ilse Töpfer 14

Qualitätskriterien Selbsthilfefreundliches Krankenhaus 1. Um sich über Selbsthilfe zu informieren, werden Räume, Infrastruktur und Präsentationsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt, deren Gestaltung sich an den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten, bzw. deren Angehörige sowie der Selbsthilfegruppen orientiert. 2. Patientinnen und Patienten, bzw. deren Angehörige werden regelhaft und persönlich über die Möglichkeit zur Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe informiert. Sie erhalten Informationsmaterial und werden ggf. auf Besuchsdienst oder Sprechzeiten im Krankenhaus aufmerksam gemacht. 3. Selbsthilfegruppen werden in ihrer Öffentlichkeitsarbeit unterstützt und treten gegenüber der Fachöffentlichkeit als Kooperationspartner auf. 4. Das Krankenhaus hat eine / einen Selbsthilfebeauftragten benannt. 5. Zwischen Selbsthilfegruppen / Selbsthilfeunterstützungsstelle und Krankenhaus findet ein regelmäßiger Informations- und Erfahrungsaustausch statt. 6. In die Fort- und Weiterbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu Selbsthilfe sind Selbsthilfegruppen bzw. die Selbsthilfeunterstützungsstelle einbezogen. 7. Das Krankenhaus ermöglicht Selbsthilfegruppen die Mitwirkung an Qualitätszirkeln, Ethik-Kommission u.ä. 8. Die Kooperation mit einer Selbsthilfegruppe und/oder Selbsthilfeunterstützungsstelle ist formal beschlossen und dokumentiert. 9. Die Selbsthilfefreundlichkeit wird nach Innen und nach Außen deutlich herausgestellt. 10. Es liegt eine Übersicht über die kooperierenden Selbsthilfegruppen vor, in der die fachliche Ansprechperson und die Form der Anbindung benannt sind. 11. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind über die Kooperation mit der Selbsthilfe und den Zielen der Zusammenarbeit informiert. 12. Der Hinweis auf eine Selbsthilfegruppe / Selbsthilfeunterstützungsstelle ist im Entlassungsbericht dokumentiert. 13. Das zentrale Leitbild des Krankenhauses umfasst Selbsthilfefreundlichkeit als Inhalt, der gelebt wird. 14. Selbsthilfegruppen können sich mit dem Beschwerdemanagement in Verbindung setzen. 15

Die Qualitätskriterien Selbsthilfefreundliches Krankenhaus in ausgewählten KTQ -Kriterien, beschrieben von der Fachabteilung Rheumatologie und klinische Immunologie sowie dem Zentrum für Schwerst-Schädel-Hirnverletzte des Klinikums Eilbek der Schön Kliniken 1 Patientenorientierung im Krankenhaus 1.2 Ersteinschätzung und Planung der Behandlung 1.2.4 Integration der Patienten in die Behandlungsplanung Die Festlegung des Behandlungsablaufes erfolgt unter Einbeziehung des Patienten. Qualitätskriterien zur Selbsthilfefreundlichkeit : Patientinnen und Patienten bzw. deren Angehörige werden regelhaft und persönlich über die Möglichkeit zur Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe informiert. Sie erhalten Informationsmaterial und werden ggf. auf Besuchsdienst oder Sprechzeiten im Krankenhaus aufmerksam gemacht. Um sich über Selbsthilfe zu informieren, werden Räume, Infrastruktur und Präsentationsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt, deren Gestaltung sich an den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten, bzw. deren Angehörige sowie der Selbsthilfegruppen orientieren. In den Fachabteilungen ist gewährleistet, dass sich die Patientinnen und Patienten und deren Angehörige aktuell und ausreichend auf Station über Selbsthilfe informieren können. Die Informationen sind übersichtlich und leicht zugänglich. Das Zentrum für Schwerst-Schädel-Hirnverletzte weist die Angehörigen bereits im Aufnahmegespräch auf Selbsthilfegruppen hin. Die Verantwortung für die Pflege des Infostandes im Eingangsbereich ist festgelegt. 1.4 Übergang des Patienten in andere Versorgungsbereiche 1.4.1 Entlassung und Verlegung Der Übergang in andere Versorgungsbereiche erfolgt strukturiert und systematisch unter Integration und Information des Patienten und ggf. seiner Angehörigen. Qualitätskriterien zur Selbsthilfefreundlichkeit : Patientinnen und Patienten bzw. deren Angehörige werden regelhaft und persönlich über die Möglichkeit zur Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe informiert. Sie erhalten Informationsmaterial und werden ggf. auf Besuchsdienst oder Sprechzeiten im Krankenhaus aufmerksam gemacht. Der Hinweis auf eine Selbsthilfegruppe / Selbsthilfeunterstützungsstelle ist im Entlassungsbericht dokumentiert. Es liegt eine Übersicht über die kooperierenden Selbsthilfegruppen vor, in der die fachliche Ansprechperson und die Form der Anbindung benannt sind. 16

In der Fachabteilung Rheumatologie und klinische Immunologie enthält der Ordner zum Entlassungsmanagement bereits einen Hinweis auf Selbsthilfe, der künftig aktiv gelebt wird. Die vielfältigen Kontakte in das Netzwerk der externen Nachsorge werden künftig in Bezug auf Selbsthilfe besser genutzt. Im Zentrum für Schwerst-Schädel-Hirnverletzte ermöglichen die Fachkräfte den Zugang zu verschiedenen Hilfen, unter anderem zur Selbsthilfegruppe Schädel-Hirn- Verletzte in Not. Der konstante intensive Kontakt zwischen Pflegekraft und anderen Berufsgruppen zu den Angehörigen ermöglicht, den passenden Moment zu finden, auf eine Selbsthilfegruppe hinzuweisen. 2 Sicherstellung der Mitarbeiterorientierung 2.2 Personalentwicklung 2.2.3 Fort- und Weiterbildung Das Krankenhaus sorgt für eine systematische Fort- und Weiterbildung, die an den Bedürfnissen der Mitarbeiter als auch des Krankenhauses ausgerichtet ist. Qualitätskriterien zur Selbsthilfefreundlichkeit : In die Fort- und Weiterbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu Selbsthilfe sind Selbsthilfegruppen bzw. die Selbsthilfeunterstützungsstelle einbezogen. Zwischen Selbsthilfegruppen / Selbsthilfeunterstützungsstelle und Krankenhaus findet ein regelmäßiger Informations- und Erfahrungsaustausch statt. Das Zentrum für Schwerst-Schädel-Hirnverletzte wird die gute Praxis der Einbeziehung von Selbsthilfegruppen in die 14-tägige interdisziplinäre Runde wieder aufleben lassen. 4 Informationswesen 4.2 Informationsweiterleitung 4.2.2 Informationsweitergabe an zentrale Auskunftsstellen Zentrale Auskunftsstellen im Krankenhaus werden mit Hilfe einer geregelten Informationsweiterleitung kontinuierlich auf einem aktuellen Informationsstand gehalten. 17

Qualitätskriterien zur Selbsthilfefreundlichkeit : Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind über die Kooperation mit der Selbsthilfe und den Zielen der Zusammenarbeit informiert. Es liegt eine Übersicht über die kooperierenden Selbsthilfegruppen vor, in der die fachliche Ansprechperson und die Form der Anbindung benannt sind. Das Krankenhaus hat eine / einen Selbsthilfebeauftragten benannt. In der Annahmestelle für Telefongespräche der Fachabteilung für Rheumatologie und klinische Immunologie ist allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bekannt, an wen Gespräche zum Stichwort Selbsthilfe auf Station weiterzuleiten sind. Auf Station gibt es dafür eine klare Zuständigkeit. Informationen und Materialien sind dezentral auf Station vorhanden. Ein entsprechender Ordner mit Informationen liegt vor. Die Verantwortlichkeit für einen Selbsthilfebeauftragten ist geregelt. Eine Aufgabenbeschreibung liegt vor. 5 Krankenhausführung 5.1 Entwicklung eines Leitbildes 5.1.1 Entwicklung eines Leitbildes Das Krankenhaus entwickelt ein zentrales Leitbild, dessen Inhalte gelebt werden. Qualitätskriterium für Selbsthilfefreundlichkeit : Das zentrale Leitbild des Krankenhauses umfasst Selbsthilfefreundlichkeit als Inhalt, der gelebt wird. In der Fachabteilung Rheumatologie und klinische Immunologie ist vorbildhaft ein guter Ansatz zur Einbeziehung der Selbsthilfegruppe geschaffen worden. Im Pflegeleitbild ist die Selbsthilfefreundlichkeit benannt und die Selbsthilfegruppe wird in die Entwicklung des Leitbildtextes mit einbezogen. 5.4 Erfüllung ethischer Aufgaben 5.4.1 Berücksichtigung ethischer Problemstellungen Rechte und Ansprüche von Patienten, Angehörigen und Bezugspersonen werden krankenhausweit respektiert und berücksichtigt. Im Krankenhaus werden ethische Problemstellungen systematisch berücksichtigt. 18

Qualitätskriterien zur Selbsthilfefreundlichkeit : Das Krankenhaus ermöglicht Selbsthilfegruppen die Mitwirkung an Qualitätszirkeln, Ethik-Kommission u.ä. Zwischen Selbsthilfegruppen / Selbsthilfeunterstützungsstelle und Krankenhaus findet ein regelmäßiger Informations- und Erfahrungsaustausch statt. Im Zentrum für Schwerst-Schädel-Hirnverletzte bieten ethische Fallbesprechungen eine gute Ausgangslage, um Selbsthilfegruppen einzubeziehen. 6 Qualitätsmanagement 6.1 Umfassendes Qualitätsmanagement 6.1.1 Einbindung aller Krankenhausberiche in das Qualitätsmanagement Die Krankenhausführung ist verantwortlich für die Entwicklung, Umsetzung und Weiterentwicklung des Qualitätsmanagements. Qualitätskriterien zur Selbsthilfefreundlichkeit : Das Krankenhaus hat eine / einen Selbsthilfebeauftragten benannt. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind über die Kooperation mit der Selbsthilfe und den Zielen der Zusammenarbeit informiert. In der Praxis der Umsetzung von Maßnahmen zur Selbsthilfefreundlichkeit haben beide Fachabteilungen Vorbildfunktion für andere Fachabteilungen: In der Öffentlichkeitsarbeit der Fachabteilung Rheumatologie und klinische Immunologie sind Selbsthilfegruppen umfassend in Veranstaltungen mit eingeplant. Die Einbindung von Selbsthilfe für Angehörige und Patienten ist im Selbstverständnis des Zentrums für Schwerst-Schädel-Hirnverletzte fest verankert. Zur Erweiterung der Selbsthilfefreundlichkeit liegen in beiden Fachabteilungen Planungen vor. 6.3 Sammlung und Analyse qualitätsrelevanter Daten 6.3.3 Umgang mit Patientenwünschen und Patientenbeschwerden Das Krankenhaus berücksichtigt Patientenwünsche und Patientenbeschwerden. 19

Qualitätskriterien zur Selbsthilfefreundlichkeit : Selbsthilfegruppen können sich mit dem Beschwerdemanagement in Verbindung setzen. Zwischen Selbsthilfegruppen / Selbsthilfeunterstützungsstelle und Krankenhaus findet ein regelmäßiger Informations- und Erfahrungsaustausch statt. Das Krankenhaus ermöglicht die Mitwirkung an Qualitätszirkeln, Ethik- Kommission u.ä. Das gut geregelte Beschwerdemanagement bzw. eine dienstliche Regelung zum Umgang mit Beschwerden ist in beiden Abteilungen eine gute Voraussetzung, Selbsthilfegruppen als Ressource geregelt mit einzubeziehen. Favorisierte Lösung ist der kleine Weg, das heisst stationsbezogen den direkten Kontakt zur Selbsthilfe zu nutzen. Dies geschieht im Einverständnis mit der Selbsthilfegruppe. 20

Visitorenteam für das Audit am Donnerstag, 13. Juli 2006, 8.30 16.00 Uhr in den Fachabteilungen der Asklepios Klinik Eilbek Abteilung für Rheumatologie und Immunologie, Ltd. Arzt: Prof. Dr. Wollenhaupt Zentrum für Schwerst-Schädel-Hirnverletzte, Ltd. Arzt: Prof. Dr. Dauch Das Visitorenteam im Modellprojekt Qualitätssiegel Selbsthilfefreundliches Krankenhaus setzt sich wie folgt zusammen: Vertreterinnen und Vertreter der Selbsthilfegruppen: Ursula Steinkamp Frauenselbsthilfe nach Krebs, LV Hamburg Karin Makies Landesverband der Kehlkopflosen, Hamburg Elfriede Kloss Selbsthilfe nach Krebs, Süderelbe Hans-Werner Koch Selbsthilfe- und Förderverein Pulmonale Hypertonie e.v, Regionalgruppe Hamburg Vertreterinnen von KISS Kontakt und Informationsstellen für Selbsthilfegruppen in Hamburg: Bianca Friedrich KISS Altona Christa Herrmann KISS Wandsbek Vertreter eines Krankenhauses: Rüdiger Timmann Qualitätskoordinator - Asklepios Klinik Wandsbek Koordination: Modellprojekt Qualitätssiegel Selbsthilfefreundliches Krankenhaus Monika Bobzien 21