FAMILIEN UND NACHBARSCHAFTS- ZENTRUM. KONZEPTION für die Krippe

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Transkript:

FAMILIEN UND NACHBARSCHAFTS- ZENTRUM KONZEPTION für die Krippe

INHALT 1. Entstehungsgeschichte 2. Der Kinderschutzbund Norden als Träger 3. Unser Bild vom Kind 4. Pädagogischer Ansatz 5. Rahmenbedingungen Betreuungsangebot Personelle Voraussetzung Räumliche Voraussetzung 6. Eingewöhnung in die Gruppe 7. Erziehungspartnerschaft 8. Zielsetzung 9. Netzwerkarbeit 10. Beobachtung/Dokumentation 11. Schlusswort 12. Literaturangabe

1.Entstehungsgeschichte des Nachbarschaftszentrums Im Jahr 1962 baute die Stadt Norden am Hollander Weg eine Obdachlosensiedlung für wohnungslose Familien, bestehend aus zwei Wohnblocks und zwei Reihenhäusern. Die materielle Not und auch die hygienischen Bedingungen waren derart schlecht, dass sich einige Norder Bürger/innen dazu entschlossen, in diesen Familien praktische Hilfe zu leisten. 1973 stellte die Stadt dieser Initiative offiziell Räume in den sog. Schlichtbauten für die Kinderbetreuung zur Verfügung. Damit war der Grundstein für das heutige Nachbarschaftszentrum am Hollander Weg gelegt. 1976 schloss sich diese Initiative dem Deutschen Kinderschutzbund e.v. an und gründete am 19. Januar den Ortsverband Norden. Mit der Gründung des Vereins konnten nun Spenden gesammelt werden und die Arbeit war versicherungstechnisch abgesichert. 1980 erhielt das Nachbarschaftszentrum am Hollander Weg die Anerkennung als Spielkreis durch die Bezirksregierung. Nach einigen Erweiterungen wurde dieser Spielkreis 1995 dann als Kindergarten anerkannt. 2012 wird aus der Kindertagesstätte Nachbarschaftszentrum das Familien- und Nachbarschaftszentrum! Die Erweiterung unserer Einrichtung erfolgt nach dem Early Excellence Ansatz und hat den Schwerpunkt in der Familienarbeit. Im September 2012 wird das Familien- und Nachbarschaftszentrum, durch einen Neubau, um eine Krippengruppe erweitert.

2. Der Kinderschutzbund Norden als Träger Neben dem Betrieb des Nachbarschaftszentrums hat sich der Norder Kinderschutzbund über die Jahre auch in anderen Arbeitsbereichen hier in der Stadt etabliert. So betreibt der Verein zum Beispiel ebenfalls seit 1976 das Kleiderlädchen. Hier werden von der Norder Bevölkerung gespendete Kleidung, Spielsachen usw. an bedürftige Familien mit Kindern weitergegeben. Seit 1980 unterhält der Verein eine eigene Geschäfts- und Kontaktstelle, die neben der anfallenden Verwaltungsarbeit auch als Anlaufstelle für Menschen fungiert, die Hilfe bei wirtschaftlichen, sozialen, erzieherischen und familiären Problemen suchen. Seit 1981 bietet der Verein in Zusammenarbeit mit dem Landkreis die Präventive Schülerhilfe an, eine Hausaufgabenhilfe für lernschwache Kinder aus sozial benachteiligten Familien. Seit 1982 arbeiten für den Kinderschutzbund Norden Familienhelfer/Innen in Familien, deren Alltag z.b. durch Arbeitslosigkeit, Überschuldung und Isolation gekennzeichnet ist. Die Familienhilfe versteht sich als Hilfe zur Selbsthilfe. 3. Unser Bild vom Kind Kinder entwickeln sich durch gute äußere Bedingungen, durch Sicherheit, Wärme, positive Annahme und durch pädagogisch gut ausgebildete Bezugspersonen, die spüren und erkennen können, was für Kinder gut ist. Ausgehend von den Bedürfnissen und Wünschen der Kinder in ihren jeweiligen Entwicklungsstufen, ist die pädagogische Anleitung in der Gruppe eine wichtige Ergänzung zu den Anforderungen, die im familiären Umfeld da sind. Kinder erschaffen sich eigenständig ein Bild von sich selbst, von den anderen und von Ereignissen um sie herum. Sie sind neugierig, wissbegierig lernen sehr schnell dazu.

Wir sehen die Krippenkinder als aktive, neugierige Eroberer ihrer Umwelt und verstehen uns als schützender Begleiter der Kinder. Ein fester Tagesablauf, klare Regeln und wiederkehrende Rituale geben den Kindern einen verlässlichen Rahmen, der ihnen Sicherheit geben soll. 4. Pädagogischer Ansatz in Anlehnung an den Early Excellence Ansatz Es entspricht unserem pädagogischen Ansatz, Kinder in ihrer Einzigartigkeit wertzuschätzen, ihre kreativen Impulse, ihre Phantasie und ihre sozialen Bedürfnisse aufzugreifen und in entwicklungsfördernde Prozesse zu richten. Das Kind steht mit seinen Stärken und Kompetenzen im Mittelpunkt unseres pädagogischen Handelns. Durch gezielte Beobachtungsmethoden werden die Ressourcen des Kindes bestimmt und gefördert. Eine große Bedeutung in der Arbeit des Early Excellence Ansatzes ist die enge Zusammenarbeit zwischen Familien und den Mitarbeitern des Familienund Nachbarschaftszentrums. Die Eltern als wichtige Experten ihrer Kinder zu sehen und die jeweilige Familie des Kindes in den Focus zu nehmen, ermöglicht einen ganzheitlichen Blick auf das Kind. Die Einbeziehung der Eltern/Familien in unsere pädagogische Arbeit, der respektvolle Umgang mit den unterschiedlichen Familien (versch. Herkunftsländer und Kultur, Erziehungsstile, Ansichten, ) ist wichtig, um gemeinsam dem Kind die bestmöglichsten Entwicklungsbedingungen zu schaffen. Für die Entwicklung der Kinder sind die Eltern die wichtigsten Personen und nur gemeinsam kann es gelingen, dem Kind in der Krippe einen sicheren Platz zu geben, damit es sich entwickeln und lernen kann. 5. Rahmenbedingungen Betreuungsangebot Die Krippe kann 15 Kinder im Alter von 1 3 Jahren aufnehmen. Unsere Öffnungszeiten sind Montags Freitags von 08.00 13.00 Uhr. Sonderöffnungszeiten von 7.30 Uhr 8.00 Uhr und 13.00 Uhr 13.30 Uhr sind nach Absprache möglich.

In der Krippe wird ein gesundes Frühstück und ein abwechslungsreiches Mittagessen angeboten. Mit dem vereinseigenen Kleinbus können wir, bei Bedarf, einen Fahrdienst anbieten, welcher die Kinder (ab 2 Jahren) von Sammelstellen abholt. Personelle Voraussetzungen In der Krippe arbeiten zwei staatlich anerkannte Erzieherinnen und eine pädagogische Mitarbeiterin. Außerdem unterstützt uns eine Hauswirtschaftskraft bei den Mahlzeiten. Unsere Arbeit wird zusätzlich unterstützt durch das Engagement ehrenamtlicher Helfer und Helferinnen und von Praktikanten verschiedenster Schulformen. Räumliche Voraussetzungen Unsere Krippe befindet sich im neuen Anbau des Familien-und Nachbarschaftszentrums. Durch einen gemeinsamen Eingangsbereich von Kindergarten und Krippe geht es links in die Räumlichkeiten der Krippe. Die Krippe besteht aus einem Eingangsbereich, einem Gruppenraum, einem Essensraum, einem Ruheraum und einem Waschraum. Im Außenbereich gibt es einen eingefassten Spielbereich für die Krippenkinder, integriert in den Spielplatz vom Kindergarten. 6. Eingewöhnung in die Gruppe / Vertrauen aufbauen Der Übergang vom Elternhaus zur Krippe ist für uns eine gemeinsame Aufgabe, die nur mit Hilfe der Eltern zu schaffen ist. Wichtig dabei ist genügend Zeit, in der sich die Eltern und die Kinder an die neue Situation gewöhnen können.

In der Eingewöhnung müssen sich alle an etwas Neues herantasten. Zum einen neue Menschen, eine neue Umgebung kennenlernen und zum anderen seine vertraute Familie loslassen können. In dieser Zeit sind Gefühle und Tränen kaum zu vermeiden, diese sind aber auch in Ordnung und gehören zur Loslösung dazu. Damit sich die Kleinkinder bei uns wohlfühlen, sich positiv entfalten und auf den neuen Alltag einlassen können, braucht es eine gute, geplante und zeitintensive Eingewöhnung. Diese wird mit den Eltern gemeinsam besprochen und geplant. Auch wird mit den Eltern gemeinsam ein "ICH-BUCH" für das Kind gebastelt, in dem Fotos von seinen liebsten Menschen, seinen Haustieren, von Situationen die das Kind liebt etc. eingeklebt werden. Dieses Buch bleibt in der Krippe und kann wann immer es für das Kind wichtig wird, genommen und angeschaut werden. So kann sich das Kind ein kleines Stück von zu Hause mit in die neue Umgebung bringen. Jedes Kind bekommt eine Bezugserzieherin, damit das Kind und die Eltern eine Ansprechperson haben, an die sie sich gewöhnen können. Wir arbeiten in Anlehnung an den "Fünf Schritten bei der Eingewöhnung" nach dem Berliner Eingewöhnungsmodell. Die tatsächliche Dauer der Eingewöhnungszeit kann nicht vorher bestimmt werden und unterschiedlich lange dauern. 1. Der erste Kontakt ist das Aufnahmegespräch, der zwischen Eltern und Bezugserzieherin stattfindet, hierbei steht das Kind mit seinen Bedürfnissen im Mittelpunkt. 2. In der dreitägigen Grundphase kommt ein Elternteil drei Tage mit dem Kind in die Einrichtung und bleibt 1 Stunde und geht zusammen mit dem Kind wieder los. In diesen Tagen findet kein Trennungsversuch statt. Der Elternteil hält sich im Hintergrund, trotzdem hat das Kind seine volle Aufmerksamkeit. Die Erzieherin nimmt Kontakt auf und beobachtet die Situation. Das Kind kann ein "Übergangsobjekt" mitnehmen, z.b. ein Schmusetuch oder Kuscheltier. 3. Im ersten Trennungsversuch und der vorläufigen Entscheidung über die Eingewöhnungsdauer kommt der Elternteil am vierten Tag mit dem Kind in die Einrichtung. An diesem Tag verabschiedet er sich nach einiger Zeit klar und

eindeutig und verlässt den Raum für ca. 20 Minuten, bleibt aber in der Nähe. 4. Nun gibt es 2 Möglichkeiten wie das Kind reagiert, welches ausschlaggebend ist für die folgende Stabilisierungsphase. Variante 1: Das Kind bleibt gelassen oder weint, lässt sich aber schnell von der Erzieherin trösten und findet nach kurzer Zeit ins Spiel zurück. Dann kann die Eingewöhnungszeit verkürzt werden, indem man die Trennungszeit am 5. + 6. Tag verlängert. Die Erzieherin beteiligt sich beim Füttern und am Wickeln und beobachtet die Reaktion des Kindes. Elternteil bleibt in der Trennungszeit weiterhin in der Einrichtung. Variante 2: Das Kind weint und lässt sich nicht von der Erzieherin trösten. Dann wird die Eingewöhnung verlängert und die Beziehung zur Bezugserzieherin am 5. + 6. Tag intensiviert. Am 7. Tag gibt es einen erneuten Trennungsversuch Sollte das Kind die Beziehung zur Erzieherin und die Verabschiedung des Elternteils nicht zulassen, wird die Eingewöhnungszeit verlängert werden (2-3 Wochen). 5. In der Schlussphase hält sich der Elternteil nicht mehr in der Einrichtung auf, ist aber jederzeit erreichbar. Die Eingewöhnung ist dann beendet, wenn das Kind sich vom Elternteil lösen kann, schnell von der Erzieherin trösten lässt und grundsätzlich in guter Stimmung spielt. " Kinder brauchen einen sicheren Hafen, einen Ort, den man ansteuern kann, wenn die Wogen zu hoch schlagen." (Zitat aus Buch: Krippenarbeit live, Hrsg. Bostelmann)

7. Erziehungspartnerschaft Der gegenseitige Austausch zwischen Eltern und Erziehern ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Arbeit. Dafür ist es wichtig, sich auch für die individuelle Familiensituation zu interessieren, sowie kulturelle und ethische Unterschiede wahrzunehmen und zu beachten. Die Betreuung, Erziehung und Bildung der Kinder kann nur als Gemeinschaftsaufgabe von Eltern und Erziehern gesehen werden, nur so ist es für die Kinder fördernd und nachhaltig. Wir brauchen, bevor das Kind in die Krippe kommt, die Eltern als Ansprechpartner, damit sie uns von ihrem Kind erzählen, um uns so auf die Bedürfnisse des Kindes einstellen zu können. Daraufhin erfolgt die Eingewöhnung in die Krippengruppe, in der die Mitarbeit der Eltern sehr wichtig ist. (siehe Punkt 5. ) Auch nach der Eingewöhnungszeit ist ein regelmäßiger Austausch über Erlebnisse und Aktivitäten des Kindes sehr wichtig, damit wir gemeinsam das Kind optimal fördern können. Dazu gehört, dass Eltern erfahren, was ihr Kind in der Krippe erlebt und wie es sich in der Gruppe entwickelt und die Erzieher erfahren, was das Kind zuhause erlebt. Zu den alltäglichen Tür- und Angelgespräche führen wir in regelmäßigen Abständen Entwicklungsgespräche durch, um gemeinsam die Entwicklung des Kindes zu besprechen und uns auszutauschen. Elternabende und Zeit nur für die Eltern zu haben, gehört ebenso zu unserem Konzept, wie die gemeinsamen Aktivitäten von Eltern und Kindern. Hierbei ist Mitarbeit auch ausdrücklich erwünscht und Ideen und Vorschläge für gemeinsame Aktionen, Feste und weiteres dürfen und sollen gerne angesprochen werden. 8. Zielsetzung Unsere Aufgabe besteht darin, Familien in ihrer Erziehungsaufgabe zu unterstützen, wobei wir Kind und Familie immer als Einheit betrachten. Wir legen Wert auf eine freundliche, familiäre Atmosphäre. Ein fester Rhythmus, klare Regeln und wiederkehrende Rituale geben den Kindern einen verlässlichen Rahmen, der ihnen Sicherheit geben soll.

So soll jedes Kind sich wohl und sicher fühlen, um sich entwickeln zu können. Die ersten drei Jahre sind von großer Bedeutung für die Entwicklung der Kinder und der eigene Antrieb der Kinder, neugierig alles entdecken zu wollen ist sehr groß. Diese Freude und natürliche Neugier möchten wir fördern und anregen. Jedes Kind hat dabei sein individuelles Tempo und unsere Aufgabe ist es, die Kinder zu begleiten und zu unterstützen, um sie in ihrer Entwicklung zu fördern. Wir gehen davon aus, dass Krippenkinder selbsttätig ihre Umwelt entdecken und erforschen möchten und unser Ziel ist es, Kinder in ihrer Entwicklung zu begleiten und Raum und Zeit zu geben um es zu seinem nächsten Entwicklungsschritt zu begleiten. In den Räumen der Krippe können sich die Kinder frei und selbständig bewegen, um so alles zu erkunden. Wir schaffen einen Rahmen für das freie und angeleitete Spiel und gestalten den Raum und auch das Außengelände zu einem für alle Sinne anregenden Ort. Sozial/Emotionale Kompetenz Die Kinder sammeln schon im Säuglings- und Kleinkindalter Erfahrungen in Kommunikation mit ihren Bezugspersonen. Sie erfahren wie andere Personen ihre Bedürfnisse wahrnehmen und wiederspiegeln. In Rollenspielen wird Erlebtes nachgespielt und wiederholt. Das emotionale Wohlbefinden von Kindern ist die Grundlage, auf der sich Kinder entwickeln können. Nur wenn sie sich sicher und angenommen fühlen, können sie vertrauensvoll und mutig Neues kennenlernen und ausprobieren. Bewegung und Wahrnehmung Kinder erobern und erkunden aktiv ihr Umfeld und haben ein hohes Bedürfnis an Bewegung. Dadurch erweitern sich ihre motorischen Fähigkeiten, Bewegungen werden wiederholt und gefestigt. Im Gruppenraum haben die Kinder die vielfältige Erfahrungsmöglichkeiten, die sie zum selbstaktiven Handeln anregen sollen. Die Kinder können so Sinnes-, Körper- und Bewegungserfahrungen machen. Hierbei ist die Wiederholung von Angeboten sehr wichtig, da ein Kleinkind dadurch lernt, Dinge immer wieder zu tun und dieses zu vertiefen.

Schlafen/Ruhen und Entspannen Nach ausreichenden Bewegungsphasen braucht jedes Kind auch seine Ruhephasen um Erlebtes zu verarbeiten und um neue Kraft zu schöpfen. Bei jedem Kind sind diese Entspannungs- und Ruhephasen unterschiedlich lang und zu unterschiedlichen Zeiten. Wir schaffen Rückzugsmöglichkeiten in unseren Räumen zum Ausruhen und Entspannen. Sprache Sprachentwicklung verläuft bei kleinen Kindern sehr unterschiedlich. Bevor sie aktiv sprechen, verstehen sie schon viel mehr Worte und ihre Bedeutung. Daher ist es für uns wichtig Vorbild zu sein und uns mit den Kindern in angemessener Weise zu unterhalten. Die Sprachentwicklung wird gefördert durch Spiele, Lieder und Reime im Stuhlkreis, beim Betrachten von Bilderbüchern und in der Kommunikation zwischen den Erziehern und Kinder und der Kinder untereinander. 9.Netzwerkarbeit Zur Entwicklungsbegleitung von Kindern gehört auch, mit anderen kompetenten Personen oder Institutionen wie Beratungsstellen, Psychosozialen Diensten, Logopäden, Ergotherapeuten und Ärzten zusammenzuarbeiten. Um Kinder zu fördern, organisieren wir in Absprache mit den Eltern Vorstellungstermine bei Ärzten, beim Früherkennungsteam oder beim Sprachheilbeauftragten. Solche Förderungsmaßnahmen können sein: Frühförderung Psychomotorisches Turnen Logopäde / Sprachheiltherapie Ergotherapie Beratungsgespräche

10. Beobachtung/Dokumentation Ein fester Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit ist die schriftliche Beobachtung und Dokumentation. Dies bedeutet: Angebotsplanung anhand von Lotusplänen Erstellung und Weiterführung von Entwicklungsbögen/Stufenblätter/Förderpläne Notizen und Protokolle über Elterngespräche Portfolio Jedes Kind bekommt eine Mappe, in der Bilder und Fotos abgeheftet werden. Diese Mappe nimmt jedes Kind am Ende der Krippenzeit mit nach Hause oder mit in den Kindergarten. Datenschutz! Alle personenbezogenen Daten der Kinder und Familien unterliegen dem Datenschutz. Vor jeder Weitergabe von Daten an Institutionen und Behörden müssen die Sorgeberechtigten deshalb, in schriftliche Form, eine Entbindung von dieser Schweigepflicht erteilen. 11.Schlusswort Diese Konzeption ist die Erstfassung für unsere Arbeit in der Krippe, welche im September 2012 praktisch beginnt. Die Konzeption bezieht sich auf den derzeitigen Stand (Juni 2012), ist aber als fortlaufender Prozess zu sehen und wird kontinuierlich weitergeführt. 12.Literaturangabe - Die Arbeit mit Kindern unter 3 Jahren Handlungsempfehlungen zum Orientierungsplan für Bildung und Erziehung im Elementarbereich niedersächsischer Tageseinrichtungen für Kinder (Konsultationsfassung Februar 2012) - Ohne Eltern geht es nicht von H.-J. Laewen, Cornelsen Verlag - Praxisbuch Krippenarbeit von A. Bostelmann, Verlag an der Ruhr - Krippenarbeit Live von A. Bostelmann, Verlag an der Ruhr - Kindergartenkonzeption Nachbarschaftszentrum