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Transkript:

Ausfertigung Amtsgericht Dresden Abteilung für Zivilsachen Aktenzeichen; 103 C 7656/15 Verkündet am: 02.06.2016 Urkundsbeamter/in der Geschäftsstelle IM NAMEN DES VOLKES ENDURTEIL In dem Rechtsstreit Martin Hohmann, - Kläger - Prozessbevollmächtigte: gegen Kuiturbüro Sachsen e.v., Bautzner Straße 45, 01099 Dresden vertreten durch d. Vorstand - Beklagter - Prozessbevollmächtigter: Rechtsanwalt Alexander Hoffmann, Eichhofstraße 14, 24116 Kiel, Gz.; UM-5349/15-AH wegen Forderung Seite 1

hat das Amtsgericht Dresden durch Richterin am Amtsgericht auf Grund der mündlichen Verhandlung vom 20.05.2016 am 02.06.2016 für Recht erkannt: 1. Die Klage wird abgewiesen. 2. Der Kläger hat die Kosten des Rechtsstreits zu tragen. 3. Das Urteil ist vorläufig vollstreckbar. Der Kläger kann die Vollstreckung gegen Sicherheitsleistung in Höhe von 120% des auf Grund des Urteils vollstreckbaren Betrages abwenden, wenn nicht der Beklagte vor der Vollstreckung Sicherheit in Höhe von 120% des jeweils zu vollstreckenden Betrages lei stet. Tatbestand: Der Kläger begehrt Erstattung außergerichtlicher Rechtsanwaltskosten auf Grund einer Ab mahnung wegen Eingriffs in sein allgemeines Persönlichkeitsrecht durch die Beklagte. Die Beklagte ist Betreiberin der Internetseite www.kulturbuero-sachsen.de. Der Kläger war als direkt gewählter Abgeordneter Mitglied des deutschen Bundestages der 13. und 14. Legis laturperiode für den Wahlkreis Fulda. Am 03.10.2003 hielt der Kläger in Neuhof bei Fulda eine Rede, auf die Anlage K 2 wird Bezug genommen. Unter anderem führte er darin Folgendes aus: (...) Die Juden, die sich dem Bolschewismus und der Revolution verschrieben hatten, hatten zuvor ihre religiösen Bindungen gekappt. Sie waren nach Herkunft und Erziehung Juden, von ihrer Weltanschauung her aber meist glühende Hasser jeglicher Religion. Ähnliches galt für die Nationalsozialisten. Die meisten von ihnen entstammten einem christlichen Elternhaus. Sie hatten aber ihre Religion abgelegt und waren zu Feinden der christlichen und der jüdi schen Religion geworden. Verbindendes Element des Bolschewismus und des Nationalsozia lismus war also die religionsfeindliche Ausrichtung und die Gottlosigkeit. Daher sind weder Seite 2

die Deutschen, noch die Juden ein Tätervolk. Mit vollem Recht aber kann man sagen: Die Gottlosen mit ihren gottlosen Ideologien, sie waren das Tätervolk des letzten, blutigen Jahrhunderts. Die Beklagte veröffentlichte auf ihrer Internetseite unter der Adresse www.kulturbuero-sachsen.de einen Artikel unter der Überschrift Rechtspopulisten auf Sachsentour? aus dem Jah re 2009. In dem Artikel heißt es unter dem Unterpunkt: 1. Das Bündnis Arbeit, Familie, Vater land und wie es politisch wirkt im dritten Absatz: Auslöser für den Bruch waren rechtspopulistische Äußerungen. Nitsche war schon 2003 mit rechtspopulistischen Ausfällen im Zuge der Affäre um seinen CDU-Parteifreund Martin Hohmann aufgefallen. Dieser hat in einer Rede die Juden als Tätervolk bezeichnet und war dafür aus Partei und Fraktion ausgeschlossen worden. Auf die Anlage K 3 wird Bezug genommen. Der Kläger ließ die Beklagte mit Schreiben vom 31.08.2015 auf Grund der Verbreitung dieses Artikels zur Abgabe einer strafbewährten Unterlassungverpflichtungserklärung sowie zur Er stattung außergerichtlich angefallener Rechtsanwaltskosten in Höhe von 1.242,84 auffor dern. Mit Schreiben vom 07.09.2015 gab die Beklagte durch ihren bevollmächtigten Rechtsan walt eine Unterlassungsverpflichtungserklärung ab und änderte die streitgegenständliche For mulierung. Mit Schreiben vom gleichen Tag lehnte die Beklagte eine Kostenerstattung außer gerichtlicher Rechtsanwalts kosten ab. Eine Zahlung erfolgte hierauf nicht. Der Kläger meint, die Aussage, der Kläger habe Juden als Tätervolk bezeichnet, verletze das allgemeine Persönlichkeitsrecht des Klägers schwer. Die von dem Beklagten auf der von ihm verantworteten Internetseite verbreitete Behauptung stelle ein Falschzitat und eine unwah re Tatsachenbehauptung dar, sie sei erweislich unwahr, weswegen kein Recht bestehe, die eigene Interpretation der Rede als Tatsachenbehauptung wiederzugeben, vielmehr müsse dann deutlich gemacht werden, dass es sich um eine eigene Wertung handele. Demzufolge habe der Kläger das Recht gehabt, den Beklagten außergerichtlich abzumahnen und zur Un terlassung aufzufordern, was auch die Erstattung von Rechtsverfolgungskosten vom Scha densersatz mit umfasst sei. Der Gegenstandswert betrage 25.000,00. Der Kläger beantragt, die Beklagte wird verurteilt, an den Kläger 1.242,84 nebst Zinsen hieraus in Höhe von 5%punkten über den jeweiligen Basiszinssatz seit Rechtshängigkeit zu zahlen. Seite 3

Der Beklagte beantragt, die Klage abzuweisen. Er meint, es handele sich lediglich um eine wertende, eigene Zusammenfassung und Interpre tation der klägerischen Rede, was bereits dadurch deutlich werde, dass in der angegriffenen Berichterstattung lediglich der Begriff Tätervolk gesetzt worden sei. Dies sei auch für einen Durchschnittleser ein Hinweis darauf, dass nur dieses Wort als wörtliche Rede zitiert werde. Dies wiederum bedeute, dass der durchschnittliche Leser damit ausgehen werde, dass die weiteren Ausführungen Wertungen des Autors seien. Für einen aufgeschlossenen Leser wer de also als Tatsache lediglich behauptet, dass der Kläger in seiner Rede das W ort Tätervolk benutzt hat und als Interpretation des Autors dargelegt werde, dass er damit tatsächlich Jüdin nen und Juden meinte. Zudem habe der Kläger selbst das Risiko eines solchen Missverständ nisses erzeugt. Die Formulierungen seien so gewählt, dass nach dem Motto Das muss man ja mal sagen dürfen die Begriffe Juden und Tätervolk in direkten Zusammenhang gebracht worden. Deswegen sei der Eindruck erweckt worden, als seien die Juden eben doch ein Tä tervolk. Insbesondere, weil die Rede suggeriere, große Teile des Establishment würden die Deutschen als Tätervolk bezeichnen, laute der Umkehrschluss der Rede ja gerade, dass un ter dieser Voraussetzung auch die Juden als Tätervolk bezeichnet werden können. Zu diesem Schluss sei anscheinend die CDU-Bundestagsfraktion gekommen, weil sie den Kläger etwa einen Monat nach dessen Rede ausgeschlossen habe. Der angenommene Gegenstands wert von 25.000,00 sei deutlich überhöht, weil der Kläger kaum noch in der Öffentlichkeit Beachtung finde, er keine absolute, sondern nur noch eine sehr relative Person des öffentlichen Interesses sei. Wegen des weiteren Sach- und Streitstandes wird auf die zwischen den Parteien gewechsel ten Schriftsätze sowie auf das Protokoll der mündlichen Verhandlung Bezug genommen. Entscheidungsgründe: Seite 4

Die zulässige Klage ist unbegründet. Der Kläger hat gegen den Beklagten keinen Anspruch auf Zahlung seiner vorgerichtlichen Rechtsanwaltskosten in Höhe von 1.242,84, da der Beklagte keine Rechte des Klägers ver letzt hat. Der Beklagte hat in seinem Artikel vom 31.08.2015 lediglich seine eigene Interpretation der Re de des Klägers vom 03.10.2003 wiedergegeben. Die Rede des Klägers lässt eine solche In terpretation zu. Der Kläger stellt nämlich in dem Abschnitt seiner Rede anfangs fest, dass die Juden, die sich dem Bolschewismus und der Revolution verschrieben hatten, (...) zuvor ihre religiösen Bindungen gekappt (hatten). Sie waren nach Herkunft und Erziehung Juden. Von ih rer Weltanschauung her aber meist glühende Hasser jeglicher Religionen. Damit stellt der Kläger fest, dass er unter dem Begriff Juden sowohl die Menschen versteht, die nach Herkunft und Erziehung Juden waren, als auch solche, die als Juden ihre religiösen Bindungen ge kappt und sich dem Bolschewismus und der Revolution verschrieben hatten. Im Folgenden führte der Kläger in seiner Rede aus: Verbindendes Element des Bolschewismus und des Nationalsozialismus war also die religionsfeindliche Ausrichtung und die Gottlosigkeit. Daher sind weder die Deutschen, noch die Juden ein Tätervolk. Mit vollem Recht aber kann man sagen: Die Gottlosen mit ihren gottlosen Ideologien, sie waren das Tätervolk des letzten blu tigen Jahrhunderts. Damit bezeichnete der Kläger som it die Gottlosen als Tätervolk und da mit auch die Juden, die,. ihre religiösen Bindungen gekappt hatten. Der Versuch des Klägers, dies mit dem Satz: Daher sind weder die Deutschen, noch die Juden ein Tätervolk zu relativieren oder als sprachliches Schutzschild zu nutzen, verfängt nicht. Es geht zu Lasten des Klägers, wenn er sich sprachlicher Verwirrspiele bedient. Die Kostenentscheidung beruht auf 91 ZPO, die Entscheidung über die vorläufige Vollstreck- barkeitauf 708 Nr. 11. 711 ZPO. Rechtsmittelbelehrung Gegen dieses Urteil kann Berufung eingelegt werden, wenn der Wert des Beschwerdegegenstandes 600 EUR übersteigt oder das Gericht die Berufung im Urteil zugelassen hat. Die Berufung ist binnen einer Notfrist von einem M onat schriftlich bei dem Landgericht Dresden, Lothringer Straße 1, 01069 Dresden Seite 5

einzuiegen und innerhalb von zw e i M onaten zu begründen. Beide Fristen beginnen mit der Zustellung des in vollständiger Form abgefassten Urteils, spätestens aber mit dem Ablauf von fünf Monaten nach der Verkündung. Die Berufung wird durch Einreichen einer Berufungsschrift eingelegt. Die Berufungsschrift muss enthalten; 1. die Bezeichnung des Urteils, gegen das die Berufung gerichtet wird; 2. die Erklärung, dass gegen dieses Urteil Berufung eingelegt werde. Mit der Berufung soll eine Ausfertigung oder beglaubigte Abschrift des angefochtenen Urteils vorgelegt werden. Die Parteien müssen sich für die Berufung durch einen Rechtsanwalt vertreten lassen. Dieser hat die Be rufungsschrift und die Berufungsbegründung zu unterzeichnen. Die Berufung kann durch den Rechtsanwalt auch in elektronischer Form mit einer qualifizierten elektroni schen Signatur im Sinne des Signaturgesetzes eingereicht werden. Richterin am Amtsgericht ichlaut der Ausfertigung mit der Urschrift:.06.2016 tärin amtin der Geschäftsstelle Seite 6