Essen & Trinken im Alter. Tipps für den Alltag

Ähnliche Dokumente
Dosen machen keine Flügel

Gesunde Ernährung Eine Broschüre in leicht verständlicher Sprache

Lebensmittel - kennzeichnung kurz und knapp

Ernährungsscheibe Lehrerinformation

Lebensmittel - kennzeichnung kurz und knapp

Das Lebensmittel in der Tüte-

Muss das sein? Lebensmittel auf dem Müll

Sandra Bollhalder, dipl. Ernährungsberaterin. Sandra Bollhalder, dipl. Ernährungsberaterin

Tipps zur Küchenhygiene

Sommer Sonne Hitze. Gesunde Tipps für die heiße Jahreszeit

Abendbrot. Abendessen. Auflauf. Becher. Besteck. viele Abendbrote. viele Abendessen. viele Aufläufe. viele Becher. viele Bestecke

INHALT. Abwechslungsreich und mit Genuss Die aid-ernährungspyramide... 6

Richtig einkaufen bei Gicht

Informationen zum Baustein 11: Jetzt esse ich mit euch!

Ernährung von Säuglingen Multiplikatorenfortbildung. Essen und Trinken lernen

Anwendung der EU-Hygiene-Verordnung für Tagesmütter

Gesunde Ernährung in Europa. Die aktive Ernährungspyramide Das belgische Ernährungsmodell

Extras: Süßes, Snacks

Besser essen bei Typ 2

Was tun bei Sodbrennen?

Basisernährung des Sportlers:

Faltanleitung: Pyramiden-Tagebuch

Gesunde Ernährung. Dr. med. Friederike Bischof, MPH

Healthy Athletes Gesunde Lebensweise. Selbstbestimmt gesünder

Gesund älter werden. Potsdam, Angelika Riedel Verbraucherberaterin Lebensmittel und Ernährung Verbraucherzentrale Brandenburg e.v.

Beispiel-PDF. Herzlich willkommen bei Iss dich schlank! (classic) Dein 6-Wochen-Ernährungskonzept von fitnessraum.de

Mmh, das ist lecker! Lebensmittel benennen und über Essgewohnheiten sprechen

Liebe Leserin, lieber Leser,

Schnelles Essen, gutes Essen?

Liebe Leserin, lieber Leser,

So bleibe ich gesund!

Gesunde Lebensweise Tento výukový materiál vznikl za přispění Evropské unie, státního rozpočtu ČR a Středočeského kraje.

Der aid-ernährungsführerschein

Hallo, 1586/2016. So erhält deine Mappe eine ganz persönliche Note. Eine Auswahl an interessanten

Mein Ernährungstagebuch

Die 5 Säulen der Kneipp-Lehre

Weiterlesen fördert Ihre Gesundheit. Der Alltag prägt Ihre Gesundheit. Mit Bewegung, Ernährung, Entspannung.

Der Absender des Materials

Wasser HAHNENBURGER.CH. alles rund um TrInK- Wasser, süss- und light-getränke für eltern

Summ Leicht & lecker

Die aid-ernährungspyramide für Grund-, Sonder- und Förderschulen Spiele, Übungen, Kopiervorlagen

Optimal A1/Kapitel 5 Essen-Trinken-Einkaufen Speisekarte

N Ergänzen Sie / Schreiben Sie

Richtige Ernährung bei Osteoporose

Ihr Küchenteam. Ernährung heute

Die Ernährungspyramide

Was soll ich essen? Einkaufstipps

Die Saftdiät als der einfachste Weg zur Traumfigur

Reisen in bester Begleitung

Gesundheit fördern im Alter

Wie viel isst und trinkt mein Kind im zweiten und dritten Lebensjahr?

Ostschweizer Kinderspital

Steckbrief Mein Lieblingsgetränk

Wie viel isst und trinkt mein Kind im zweiten und dritten Lebensjahr?

Was Babys brauchen darauf sollten Eltern achten! Paed.Check U2

Textbausteine: Werbung mit der- Zertifizierung durch die DGE

Ernährung bei Immundefekten 19. März 2011

Mein persönliches Trinktagebuch

Unsere Küche macht auch Ihnen Appetit

VORSORGEaktiv PROGRAMM ZUR NACHHALTIGEN LEBENSSTILÄNDERUNG

Vortrag. Sporternährung. by Michèle Dieterle

Freut euch des Essens

Seniorenteller - nein danke!

Was ich über Herzinsuffizienz wissen muss

10 einfache Tipps für ein besseres Leben nach Ayurveda

HAMBURGER ABC. Lehrwerk zur Alphabetisierung und Grundbildung. von Herma Wäbs Illustrationen: Ole Könnecke. Arbeitsgemeinschaft Karolinenviertel e.v.

Was Babys brauchen darauf sollten Eltern achten! U2/Paed.Check Start

Ernährung in Österreich

Mein persönliches Trinktagebuch

Mein persönliches Trinktagebuch

Vielfältig genießen bei Zöliakie

Frische Muscheln Die Saison hat begonnen!

Essen für die Tonne? Nicht mit uns!

Ernährung. ( aid infodienst, Idee: S. Mannhardt) Ernährung 1

Universitäres Transplantations-Centrum. Patientenschulung nach Transplantation Modul 4 Ernährung

1485/2010. Inhalt. Einleitung Wer ist alt? Was verändert sich im Alter? Ausgewogene Ernährung wichtiger denn je...

Ernährungskonzept. Ernährungskonzept der Kinderkrippe Bienehuus. Küsnacht, Juli 2016/KG

Ausgezeichnet! Die Kantine der Stadt Ludwigsburg

Gesunde Ernährung Gesunde Bewegung

Ernährung und Bewegung. Sport, Fitness und Ernährung, das sind Begriffe, die unweigerlich miteinander verbunden sind.

Verderbt euer camp nicht!

... denn Lachen ist gesund!

StarkAktiv Outdoor Fitness Der gesunde Teller

ESSPROTOKOLL. Bewusst und gesund das gewünschte Gewicht erlangen.

Well-Food: Kochen im Wandel. 5-Elemente-Ernährung: Kursprogramm 2012

Checkliste Ernährung Mutter und Baby. Ernährung der Mutter

Richtige und gesunde Ernährung für Kinder

Karin Hofele ist Diplom-Oecotrophologin

Infektionen vorbeugen: Hygiene schützt

Gesundheit fördern im Alter

Ernährungsempfehlungen hl nach Gastric Banding

Nahrung und Verdauung Lernprogramm

Inhalt. Vorwort 11. Geleitworte 12. An wen richtet sich dieses Buch? 13. Mit Diabetes leben? 15

Ernährung (Seite 1 von 5)

Mediterrane. Ayurveda -Küche

Schnelle Snacks Auch Obst- und Gemüsekonserven, Säfte und tiefgekühltes

Vortrag Gesunde Ernährung in Job und Alltag. Sonja Habermann Gesundheitstraining-Ernährung

Meine Bücher. Risikofaktor Vitaminmangel

Food Waste. Zahlen, Fakten, Tipps.

Seniorenteller - nein danke!

Transkript:

Essen & Trinken im Alter Tipps für den Alltag

Appetit: Essen mit Lust und Genuss Essen dient nicht nur der Versorgung Ihres Körpers, sondern ist auch zum Genießen da. Tipps: Essen Sie regelmäßig. Nehmen Sie sich Zeit für Ihre Mahlzeiten. Schaffen Sie sich eine angenehme Atmosphäre, z. B. mit einem schön gedeckten Tisch, Blumen, Servietten, Greifen Sie täglich zu Obst, Salat und Gemüse in allen Varianten. Essen Sie das, worauf Sie Appetit haben. Treffen Sie sich mit Bekannten zum gemeinsamen Essen. Schenken Sie dem Essen volle Aufmerksamkeit ohne Ablenkungen durch Radio, Fernseher oder Zeitungen. Genießen Sie auch mal ein Stückchen Kuchen oder ein Glas Wein. Bewegen Sie sich viel an frischer Luft das regt den Appetit an und hält fit! 2 www.aid.de

Trinken: auch ohne Durst Mit zunehmendem Alter lässt das Durstempfinden nach. Achten Sie darauf, dass Sie genug trinken? Bedenken Sie, Flüssigkeitsmangel kann auch kurzfristig schon zu Konzentrationsproblemen, Schwindel, Blutdruckabfall und Herzrasen führen. Ziel: Trinken Sie täglich etwa 6 Gläser oder große Tassen (1,5 Liter) Geeignete Getränke sind: Leitungswasser, kalziumreiches Mineralwasser (idealerweise mehr als 250 mg Kalzium/Liter, siehe Etikett) mit oder ohne Kohlen säure. Wasser können Sie mit Zitronen- und Orangenscheiben, frischer Minze, Zitronenmelisse oder gefrorenen Beeren eine andere Geschmacksnote geben. Früchte- und Kräutertees Kaffee (max. 3 bis 4 Tassen am Tag) Saftschorlen Flüssigkeit liefern übrigens auch Suppen, Brühen, Buttermilch oder Kefir. Tipps: Stellen Sie sich die gesamte Trinkmenge für den Tag schon morgens bereit. Platzieren Sie die Getränke an einer gut sichtbaren Stelle, sodass Sie immer wieder erinnert werden. Schaffen Sie sich Trinkroutinen: z. B. direkt nach dem Aufstehen trinke ich ein Glas Saftschorle, zum Zeitung lesen mache ich mir eine Tasse Tee, zu jeder Mahlzeit trinke ich ein Glas Wasser. Wechseln Sie Sie zwischen den verschiedenen Getränken ab. www.aid.de 3

Hilfsmittel: machen das Leben leichter Es gibt Hilfsmittel, die Ihnen das Essen und Trinken sehr erleichtern können. Hier stellen wir Ihnen eine kleine Auswahl vor: 4 www.aid.de Besteck mit verdickten Griffen können Sie besser greifen und halten. Teller Der Überhang am Rand lässt das Essen leichter auf den Löffel gleiten. Durch einen Gummiring auf der Unterseite rutscht der Teller nicht weg. Der schräge Innenboden sorgt dafür, dass die Suppe sich auf einer Seite sammelt und Sie den Teller nicht schräg halten müssen. Tassen und Becher sind in vielen Ausführungen erhältlich: Durch einen Nasenausschnitt müssen Sie Ihren Kopf nicht in den Nacken legen. Es gibt auch Trinkgefäße mit Warmhaltefunktion, mit/ohne Deckel, mit/ohne Schnabel sowie Trinkhilfen mit Rückflussstop oder Dosierung. Öffnungshelfer für Flaschen, Schraubverschlussgläser, Milchtüten, Zugringdosen etc. unterstützen im Alltag. Viele dieser Geräte können vom Arzt verordnet und damit bei den Krankenkassen geltend gemacht werden können. Nachfragen lohnt sich. Sie erhalten die Hilfsmittel in einem Sanitätsgeschäft oder einem der zahlreichen Online-Shops (suchen Sie nach dem Stichwort Esshilfe Senior ).

Bewegung: bleiben Sie in Schwung Bewegung ist gut für Herz und Kreislauf, trainiert die Muskulatur und fördert damit Ihre Selbstständigkeit, Ihr Wohlbefinden und Ihre Gesundheit. Auch Ihren Knochen kommt dies zugute! Bewegen Sie sich jeden Tag und so viel wie möglich. Gehen Gehen Sie, wann immer es möglich ist spazieren, zum Einkaufen, zur Post, zur Arztpraxis. Treppen steigen Wenn möglich, steigen Sie die Treppe statt den Fahrstuhl zu nehmen. Zusätzlich zur Alltagsbewegung ist auch ein gezieltes Rundherum-Training sinnvoll, z. B. in einer Senioren-Sportgruppe. Tipp: Bewegen Sie sich viel im Freien das macht frisch und ist gut für Ihre Knochen. www.aid.de 5

Essensdienste: Das Essen kommt zu Ihnen Wenn Sie nicht mehr selber kochen können oder wollen, bestellen Sie sich das Essen fertig nach Hause. Um den richtigen Anbieter auszuwählen, überlegen Sie, was Ihnen wichtig ist: Wie häufig wird das Essen geliefert (täglich, auch am Wochenende)? Zu welcher Tageszeit wird das Essen geliefert? Werden meine individuellen Wünsche berücksichtigt (z. B. Essen kleingeschnitten, unterschiedliche Portionsgrößen)? Gibt es zusätzliche Hilfe (z. B. bei der Zubereitung oder beim Auspacken, beim Flaschenöffnen)? Wie hoch ist der Preis pro Menü? Wie viele Menüs stehen zur Auswahl? Sind kurzfristige Änderungen und Stornierungen möglich (z. B. bei Krankheit oder Urlaub)? Sind Gemüse, Salate und Obst täglich im Angebot? Wie erfolgt die Bestellung (Telefon, Internet, per Post)? Werden weitere Dienstleistungen angeboten (z. B. Fahrten zum Arzt/Krankenhaus, Einkaufen, Haushaltshilfen)? 6 www.aid.de

Hygiene: Schutz vor Lebensmittelinfektionen Die Abwehrkräfte gegenüber Krankheitserregern in Lebensmitteln sind im Alter häufig geschwächt. Daher können Lebensmittel infektionen eine ernsthafte Gesundheitsgefahr sein. So können Sie vorbeugen: Essen Sie Eier, Fleisch, Geflügel, Milch, Fisch und Meerestiere nicht roh. Erhitzen Sie diese für zwei Minuten auf mindestens 70 C Kerntemperatur. Das tötet die meisten Krankheitserreger ab. Kaufen Sie leicht verderbliche Lebensmittel frisch ein, lagern Sie diese bei 4 bis 6 C und verbrauchen Sie sie rasch. Reinigen Sie Gemüse, Blattsalate, frische Kräuter und Obst gründlich mit kaltem Wasser. Halten Sie gekochte Speisen nicht warm. Achten Sie darauf, Lebensmittel nur mit sauberen Händen und Gerätschaften in Kontakt bringen. www.aid.de 7

aid infodienst Wissen in Bestform Ihr Informationsanbieter rund um Landwirtschaft, Lebensmittel und Ernährung. Wir bereiten Fakten verständlich auf und bieten für jeden den passenden Service. Mit mehr als 60 Jahren Erfahrung. unabhängig praxisorientiert wissenschaftlich fundiert www.aid.de Impressum 0375/2014 Herausgegeben vom aid infodienst Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz e. V. Heilsbachstraße 16, 53123 Bonn, www.aid.de Text: Prof. Dr. Christine Brombach, Wädenswil Dipl. Oecotroph. Susanne Illini, aid Redaktion: Dipl. Oecotroph. Susanne Illini, aid Fotos (U4 o., m.): MartesiaBezuidenhout, caldix, beide Fotolia.com; Fotos (Innenteil, U4 u.): Rudi Schubert Grafik: Arnout van Son, Alfter Druck: Druckerei Lokay e. K., Königsberger Str. 3, 64354 Reinheim Nachdruck und Vervielfältigung auch auszugsweise sowie Weitergabe mit Zusätzen, Aufdrucken oder Aufklebern nur mit Genehmigung des aid gestattet. Erstauflage