Einen Schritt vorwärts: das Vorhaben StadtLandschaft d & Gesundheit

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Transkript:

Gesundheitliche Bedeutung von Stadtgrün Was wissen wir? Was wissen wir eben noch nicht? Universität Bielefeld, Fakultät für Gesundheitswissenschaften, Arbeitsgruppe 7 Umwelt und Gesundheit Städte in Zukunft: grün + mobil 19 Bundesweiter Umwelt und Verkehrskongress & 16 SRL ÖPNV 19. Bundesweiter Umwelt- und Verkehrskongress & 16. SRL-ÖPNV- Tagung, Berlin, 15. - 17. März 2013

Gliederung Reden über Gesundheit Wirkungen von Natur und Naturerlebnis insbesondere durch Stadtgrün auf Gesundheit & Wohlbefinden Einen Schritt vorwärts: das Vorhaben StadtLandschaft d & Gesundheit Fazit aus gesundheitswissenschaftlicher Perspektive 19. BUVKO & 16. SRL-ÖPNV-Tagung 2013 16.03.2013 Folie 2

Reden über Gesundheit im Kontext Natur & Gesundheit 19. BUVKO & 16. SRL-ÖPNV-Tagung 2013 16.03.2013 Folie 3

Was ist Gesundheit? Was ist Wohlbefinden? Gesundheit:... ist ein Status des vollständigen körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens und nicht allein die Abwesenheit von Krankheiten oder Gebrechen. (Weltgesundheitsorganisation (WHO), 1946) oder: ist ein Stadium des Gleichgewichts von Risikofaktoren und Schutzfaktoren, das eintritt, wenn einem Menschen eine Bewältigung sowohl der inneren (körperlichen und psychischen) als auch äußeren (sozialen und materiellen) Anforderungen gelingt. (Hurrelmann & Franzkowiak, 2006: 52) 19. BUVKO & 16. SRL-ÖPNV-Tagung 2013 16.03.2013 Folie 4

Salutogenese und Kohärenzgefühl Stärke des Kohärenzgefühls bestimmt die Möglichkeit, generalisierende Widerstandsfaktoren zu mobilisieren Stressoren Organismus Spannungszustände Widerstandsressourcen: beeinflussen Umgang mit Stressoren Gesundheits- Kontinuum Krankheits- 19. BUVKO & 16. SRL-ÖPNV-Tagung 2013 16.03.2013 Folie 5

Sozial-ökologischer Ansatz zur Erklärung von Bewegungsverhalten Nationale Politik und Programme Einflussebene Individuelle Faktoren (z.b. psychologische und demografische Faktoren) Beispiele für verhaltens- und kontextspezifische Einflussvariablen Selbstwirksamkeit und Einstellung zu freizeitbezogener Bewegung im Wohnumfeld Beispiele für spezifisches Verhalten Gesetzliche Rahmenbedingungen, Vorgaben, Regelungen und Strategien Faktoren der sozialen Umwelt (z.b. soziale Unterstützung, soziale Normen) Faktoren der physischen Umwelt (z.b. städtebaul. und natürliche Umwelt) Individuelle Faktoren (z.b. psychologische und demografische Faktoren) Faktoren der sozialen Umwelt (z.b. soziale Unterstützung, soziale Normen) Soziale Unterstützung zu freizeitbezogener Bewegung im Wohnumfeld; andere sich im Wohnumfeld bewegen sehen Sicherheit (z.b. wahrgenommenes und tatsächliches Verkehrsaufkommen, persönliche Sicherheit im Wohnumfeld), Ästhetik (z.b. Attraktivität lokaler Straßen und Parks), Entfernung (z.b. Nähe zu öffentlichem Platz, Fluss, See, nächstem Café ) Selbstwirksamkeit gegenüber transportbezogener Bewegung im Wohnumfeld; wahrgenommene Barrieren gegenüber transportbezogener Bewegung; Einstellung zu transportbezogenen Bewegung Soziale Normen gegenüber transportbezogener Bewegung im lokalen Wohnumfeld Freizeitbezogene Bewegung im Wohnumfeld Transportbezogene Bewegung im Wohnumfeld Faktoren in physischer Umwelt (z.b. städtebauliche und natürliche Umwelt) Funktionalität (z.b. Vernetzung der Wege im Wohnumfeld; Baudichte), Sicherheit (z.b. Anzahl der zu überquerenden Straßen bis zum Zielort), Entfernung (z.b. Flächennutzungsmix, Entfernung zum nächsten Supermarkt, Arbeitsstätte) tätt modifizierte Darstellung nach Foster et al. (2005) & Giles-Corti et al. (2005)). 19. BUVKO & 16. SRL-ÖPNV-Tagung 2013 16.03.2013 Folie 6

Modell zu Umwelt / Natur / Gesundheit Ress sourcen Umwelt und Natur als Gesundheitsressource - gesundheitswissenschaftliches Modell zur Erklärung von Gesundheit Vorsorgender BVorsorgender Umwelt und Natur als potenzielle Gesundheitsgefahr - naturwissenschaftlich-medizinisches Modell zur Erklärung von Gesundheit über Krankheit Gesundheit(sförderung) Krankheit(sprävention) Salutogenetische Perspektive Gesundheitsschutz Ökologische Gesundheitsförderung, Umweltmanagement - Gesundheit mittels Umwelt und Natur fördern Claßen 2008 Pathogenetische Perspektive Umweltmedizin & Umwelthygiene, Gesundheitsschutz - Gesundheitsrisiken aus Umwelt und Natur mindern Belastu ngen 19. BUVKO & 16. SRL-ÖPNV-Tagung 2013 16.03.2013 Folie 7

Stadtgrün & Gesundheit eine viel versprechende Partnerschaft vor allem im urbanen Raum 19. BUVKO & 16. SRL-ÖPNV-Tagung 2013 16.03.2013 Folie 8

Natur(erlebnis) - psychische und körperliche Erholung Settings, Reize und Herausforderungen des modernen Lebens (z.b. Verkehr, Telekommunikation, Konversation, Arbeit, Entscheidungen) fordern starke Aufmerksamkeit mögliche Folgen: mentale Ermüdung und Erschöpfung Anzeichen: Unaufmerksamkeit, Reizbarkeit und Impulsivität natürliche Settings und Reize (z.b. Landschaften, Tiere) fordern Aufmerksamkeit, ohne zur Ermüdung zu führen Attention-Restoration-Theory, ART (Kaplan & Kaplan 1989, Kaplan 1995) 19. BUVKO & 16. SRL-ÖPNV-Tagung 2013 16.03.2013 Folie 9

Natur(erlebnis) - psychische und körperliche Erholung Erlebnisse in der Natur können Stress verhindern, Stress verringern, mentale Ermüdung reduzieren und die Aufmerksamkeit wiederherstellen (Kaplan & Kaplan 1989, Kaplan 1995, Hartig et al. 2003) Natur in Wohnortnähe mildert bei Erwachsenen & Kindern Auswirkungen stressreicher Erlebnisse im Vergleich zu naturfernen Wohnumgebungen (van den Berg et al. 2010, Wells & Evans 2003) Claßen Claßen 19. BUVKO & 16. SRL-ÖPNV-Tagung 2013 16.03.2013 Folie 10

Natur(erlebnis) - psychische und körperliche Erholung Natürliche Umgebung unterstützt physische und psychische Erholung von Menschen, die in der Stadt leben (Hartig et al. 2003) Blick auf Baumgruppe fördert Genesung von Patienten t (Ulrich 1984) schnelle Erreichbarkeit steigert die Lebenserwartung älterer Menschen positiv (Takano et al. 2002) Naturnahe oder natürliche Raume können die Vitalität steigern (Ryan et al. 2010) Grünräume sind sozialer Begegnungsraum (Seeland 2003; Strohmeier & Mai 2007) Claßen 19. BUVKO & 16. SRL-ÖPNV-Tagung 2013 16.03.2013 Folie 11

Wirkungen von Grünräumen in Kombination mit Bewegung Grünräume regen zu zusätzlicher Bewegung an (Macintyre et al. 2008, Roemmich et al. 2006) Stärkung des Selbstbewusstseins und Verbesserung der emotionalen Stimmung (Pretty et al. 2005) Stressmindernd bei depressiver Verstimmung (Roe/Aspinall 2011) lindernd bei Angstempfinden (Mackay/Neill 2010) verbesserte Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit bei Kindern mit ADHS (Faber Taylor & Kuo 2008) Claßen 19. BUVKO & 16. SRL-ÖPNV-Tagung 2013 16.03.2013 Folie 12

Stadt-Natur zur Bewältigung von Aggression Wohnen in Umgebung mit Naturzugang hat mildernden Effekt auf Aggression und Gewalt(delikte) (Kuo & Sullivan 2001) höhere Baumdichte und gepflegte Grasflächen steigern die Vorliebe der befragten Anwohner für den Aufenthalt im Freien das Gefühl der Sicherheit in der Wohnumgebung soziale Interaktionen, Beziehungen untereinander, gegenseitige g g Unterstützung & Zugehörigkeitsgefühl soziale Inklusion Claßen 19. BUVKO & 16. SRL-ÖPNV-Tagung 2013 16.03.2013 Folie 13

Urbane Grünräume & Gesundheit im Überblick Urbane Grünräume (Stadtgrün) und Gewässer (Stadtblau) dienen u.a. als klimaökologische Ausgleichsräume, Lärmminderungsräume Schadstoffsenken, Erlebnis-, Begegnungs-, Bewegungs-, Entspannungs-, Regenerations- und ökologische Serviceleistungsräume Minimierung von Gesundheitsrisiken Gesundheitsressource Forderung: Erhalt, Schaffung und Erweiterung von Grünräumen und Gewässern im Rahmen einer nachhaltigen, gesundheitsförderlichen, integrierten Stadtentwicklungsplanung 19. BUVKO & 16. SRL-ÖPNV-Tagung 2013 16.03.2013 Folie 14

postulierte Merkmale guter Grünräume in der Stadt direkte Erreichbarkeit und Zugänglichkeit öffentlicher Grünbereiche, möglichst ohne Notwendigkeit der Nutzung eines Autos (z.b. durch hohe Erschließungsqualität) optimale räumliche Verteilung und Vernetzung von Stadtgrün Möglichkeiten zur Aufnahme und Pflege von Kontakten (insbesondere für Eltern mit kleinen Kindern und ältere Menschen) Berücksichtigung von persönlichen und Verkehrssicherheitsaspekten an und in öffentlichen Grünbereichen (z.b. Minderung von Verletzungsrisiken, Vermeidung so genannter Angsträume Angsträume ) ästhetisch ansprechende urbane Landschaft mit multifunktional genutzten öffentlichen Grünbereichen (vgl. u.a. Dannenberg et al. 2003; Pikora et al. 2003; Bedimo-Rung et al. 2005) 19. BUVKO & 16. SRL-ÖPNV-Tagung 2013 16.03.2013 Folie 15

Gesunde Verhältnisse Grün in der Stadt immer gleich für jedermann/frau? Unterschiedliche Wirkungen auf die Bevölkerung differenzierte Wahrnehmung, Nutzung, Bedürfnisse Beeinflusst durch sozio-demographische Unterschiede Alter, Geschlecht Sozio-ökonomischer Status Ethnie, Kultur, Religion gesundheitliche Einschränkungen, Behinderungen gesundheitliche Bedeutung bisher qualitativ zum Teil beschrieben, quantitativ jedoch kaum erfasst Forschungsbedarf 19. BUVKO & 16. SRL-ÖPNV-Tagung 2013 16.03.2013 Folie 16

Einen Schritt vorwärts - das Vorhaben StadtLandschaft & Gesundheit - 19. BUVKO & 16. SRL-ÖPNV-Tagung 2013 16.03.2013 Folie 17

StadtLandschaft & Gesundheit Juniorforschungsgruppe g Studien zur gesundheitlichen Bedeutung urbaner Grünräume (Stadtgrün) und Gewässer Projektstart: 01.10.2011 Laufzeit: 3 Jahre, bis 30.09.2014 (Stadtblau) Förderung durch: Fritz und HildegardBerg Stiftung Homepage: http://www.uni bielefeld.de/gesundhw/ag7/projekt/leburbraum.html 16.03.2013 StadtLandschaft & Gesundheit 18

Fragestellungen des Vorhabens Gesundheitliche h Bedeutung urbaner Grünräume und Gewässer Wahrnehmung der unmittelbaren/mittelbaren Funktion und Bedeutung von urbanen Grünräumen und Gewässern (sowie Grauräumen ) Muster und Bedürfnisse in der Nutzung Möglichkeiten der Optimierung Einschätzung urbaner Grünräume und Gewässer durch rchkommunalpolitik, Planungs und Vollzugspraxis Unterschiede zwischen unterschiedlich vernetzten, ten strukturierten rierten und ausgestatteten städtischen Räumen Bevölkerungsbezogene, disziplinäre i und sektorale Kommunikationshemmnisse 16.03.2013 StadtLandschaft & Gesundheit 19

Zusammensetzung der interdisziplinären Juniorforschungsgruppe Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur Fakultät für Gesundheitswissenschaften, Fakultät für Gesundheitswissenschaften, AG 7 Umwelt und Gesundheit AG 2 Bevölkerungsmedizin i schaftsarchitektur JuFo Gruppenleiter Prof. Dr. Claudia Hornberg Hauptverantw. Hochschullehrerin Prof. Dr. Thomas Kistemann Kooperationspartner Prof. Dr. Alexander Krämer Kooperationspartner Prof. Dr. Frank Lohrberg Kooperationspartner Angela Heiler, MSc Stipendiatin Hendrik Baumeister, Dipl. Ing., MSc, Stipendiat Dipl. Geogr. Sebastian Völker Stipendiat Thorsten Pollmann, MSc Stipendiat Jasmin Matros, Dipl. Ing. Stipendiatin 16.03.2013 StadtLandschaft & Gesundheit 20

Die Untersuchungsstädte: Bielefeld Gelsenkirchen 16.03.2013 StadtLandschaft & Gesundheit 21

Übersicht der Teilvorhaben: eingesetzter Methodenmix Vorhaben von Thorsten Pollmann Gesundheits und entwicklungsförderliche Potentiale urbaner Grünräume und Spielflächen bei Kindern quantitativer Forschungsansatz Vorhaben von Angela Heiler Wahrnehmung, Nutzung und gesundheitliche Bedeutung von städtischem Grün für die Bevölkerung quantitativer Forschungsansatz Vorhaben von Hendrik Baumeister Blue Governance Chance für eine gesundheitsförderliche Stadtentwicklung semi qualitativer Forschungsansatz Vorhaben von Jasmin Matros Freiraumspezifische Wohlfühlfaktoren Wahrnehmung, h Nutzung und Aneignung städtischer di Freiräume integrierter Forschungsansatz Vorhaben von Sebastian Völker Stadtblaue Gesundheit Potenzial, Komparation und Diskurs integrierter Forschungsansatz 16.03.2013 StadtLandschaft & Gesundheit 22

Inter und Transdisziplinarität Interdisziplinarität: Kombination von Perspektiven und Methoden aus Gesundheitswissenschaften, Sozial und Stadtgeographie, Stadtökologie, Medizin, Epidemiologie, Risikokommunikation, Umweltpsychologie, Landschaftsarchitektur sowie Stadt und Freiraumplanung Transdisziplinarität: Prinzip integrativer Forschung, das wissenschaftliches undpraktisches Wissenexplizitexplizit einbezieht undverbindet Zusammenspiel von gesellschaftlich politischen und wissenschaftlichanalytischen Entscheidungs bzw. Problemlösungsprozessen Intensive intersektorale Kooperation mit den beteiligten Städten Bielefeld & Gelsenkirchen, Einbeziehung in alle wesentlichen Abstimmungsprozesse Erfordernis: Common Sense (im Sinne gemeinsamer Sprache und Herangehensweise) Besondere Integrationskraft der Gesundheitswissenschaften und der Geographischen Gesundheitsforschung 16.03.2013 StadtLandschaft & Gesundheit 23

Erwartungen und Produkte Methodenweiterentwicklung insbesondere zur Verschneidung und Analyse unterschiedlicher naturraum, immissions, bevölkerungs und gesundheitsbezogener Daten sowie zu einer integrativen, empirischen Sozialraumforschung Stärkung des Wissens um die gesundheitliche Bedeutung von Stadtgrün und Stadtblau in Deutschland Aufzeigen potenzieller Handlungsfelder ld sowie schlüssiger Kommunikationskonzepte zur Initiierung strategischer Allianzen und zur Bildung nachhaltiger Akteurs Netzwerke Fertigstellung verschiedener Publikationen und Qualifikationsarbeiten Claßen 16.03.2013 StadtLandschaft & Gesundheit 24

Fazit -aus gesundheitswissenschaftlicher Perspektive - 19. BUVKO & 16. SRL-ÖPNV-Tagung 2013 16.03.2013 Folie 25

Fazit und Ausblick Kausalbezug Natur Gesundheit bedarf weiterer Forschungsarbeit zielgruppenspezifische Erfassung und Bewertung von Mensch-Natur-Beziehungen h Verteilungsunterschiede berücksichtigen (Zugänglichkeit, Erreichbarkeit, Aneignungsmöglichkeit von Stadtgrün) inter- und transdisziplinäre Kooperationen anstreben gesundheitsförderliche Grünraumnetzwerke unter Einbeziehung blauer Elemente fördern 19. BUVKO & 16. SRL-ÖPNV-Tagung 2013 16.03.2013 Folie 26

Fazit und Ausblick Qualitätskriterien für die Bewertung von Stadtgrün als Gesundheitsressource (weiter)entwickeln z.b. im Hinblick auf Funktionalität, Sicherheit, Ästhetik, Zugang Steigerung der Nutzung und Aktivität in städtischen Grünräumen ist eine zentrale Gesundheitsförderungsstrategie, denn Landschaft (insbesondere im urbanen Raum) ist ein Schlüsselelement des individuellen und gesellschaftlich- sozialen Wohlbefindens ist ein wichtiger Bestandteil der Lebensqualität aller Menschen in allen Wohngebieten (Abraham et al. 2007) 19. BUVKO & 16. SRL-ÖPNV-Tagung 2013 16.03.2013 Folie 27

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Claßen 19. BUVKO & 16. SRL-ÖPNV-Tagung 2013 16.03.2013 Folie 28