Deckungsbeitragsrechnung mit Standardkosten

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Transkript:

Seite 1 Deckungsbeitragsrechnung mit Standardkosten Die Mobilis AG stellt für grosse Sportartikelhändler auf Bestellung zwei Produkte her: Inlineskates (kurz Skates) werden auch Rollerblades genannt. Sie sind eine Variante von Rollschuhen, bei denen die Rollen in einer Reihe angeordnet sind. Scooters heissen auf Deutsch Tretroller. Das ist eine Art zusammenlegbares Trottinette, auf dem sich eine Person stehend durch Abstossen mit einem Bein fortbewegen kann. Teilaufgabe 1: Planung/Budgetierung für das 20_4 Die Grundpläne basieren auf einer Produktion von 100 000 Skates und 60 000 Scootern. Da die fertigen Fabrikate direkt an die Kunden ausgeliefert werden, besteht kein Fertigfabrikatelager. Aufgrund der Stücklisten sowie der Standard-Einzelmaterialpreise gemäss Artikelstamm lassen sich die Standard-Einzelmaterialkosten ermitteln, und aus den Operationsplänen gehen die Standard-Fertigungszeiten hervor: Skates Scooters Standard-Einzelmaterial je Stück Fr. 40 Fr. 50 Standard-Fertigungszeiten je Stück 15 Minuten 24 Minuten In Zusammenarbeit zwischen Linienstellen und Betriebsbuchhaltung werden diese Grundpläne erstellt: Grundpläne TFr. Materialstellen Fertigungsstelle Verwaltungs- und Vertriebsstellen Fix Variabel Fix Total Fix Personalkosten 500 Personalkosten 2 940 2 940 Personalkosten 1 000 Diverse Gemeinkosten 900 Diverse Gemeinkosten 1 960 1 960 Diverse Gemeinkosten 2 325 Total 1 400 Total 2 940 1 960 4 900 Total 3 325 Zuschlagssatz in % des Einzelmaterials? Kostensatz je Stunde??? Zuschlagssatz in % der Herstellkosten Berechnen Sie die im System zu hinterlegenden Standard-Kalkulationssätze. Die Zuschlagssätze für Material- Gemeinkosten sowie Verwaltungs- und Vertriebs-Gemeinkosten sind für beide Produkte gleich. Standard-Kalkulationssätze (Vorkalkulation) Einzelmaterial + Variable Fertigungs-GK = Variable Herstellkosten + Fixe Material-GK + Fixe Fertigungs-GK = Herstellkosten + Fixe Verwaltungsund Vertriebs-GK = Selbstkosten Totalbetrag Berechnung der Kalkulationssätze Je Skate Je Scooter Gemäss Mengengerüst + Gewinn Saldogrösse = Nettoerlös + Erlösminderungen Erfahrungswert = 3% = Verkaufserlös Durch Geschäftsleitung vorgegeben 100.00 130.00?

Seite 2 Teilaufgabe 2: Betriebsabrechnung für das Jahr 20_4 Infolge gestiegener Nachfrage nach Skates erhöhte die Mobilis AG die zu produzierende Menge. Im Jahr 20_4 wurden folgende Ist-Werte erfasst: Ist-Werte Skates Scooters Produktion 120 000 Stück 60 000 Stück Angefangene Fabrikate Anfang Jahr 0 Stück 0 Stück Angefangene Fabrikate Ende Jahr 4 000 Stück 0 Stück Verkäufe zu Standardverkaufspreisen 116 000 Stück 60 000 Stück Einzelmaterialbezüge für die Produktion (Ist-Menge zu Standardpreisen) Fr. 5 000 000 Fr. 3 100 000 Die Leistungsverrechnung der Fertigungsstelle erfolgt aufgrund der geleisteten Ist-Fertigungsstunden. 29 000 h 25 000 h Bei den angefangenen Skates wurde die Standard-Menge an Einzelmaterial im Lager bezogen, aber noch keine Arbeit geleistet. Fr. 160 000 - Aufgrund der verschiedenen Hilfsbücher und des Hauptbuchs wurden die Ist-Gemeinkosten bereits in den Kostenstellen erfasst. Erstellen Sie Betriebsabrechnung in TFr. Betriebsabrechnung in TFr. Einzelmaterial -10 Überleitung der Arten Kostenstellen Fabrikate in Arbeit Verkaufte Fabrikate FIBU SA BEBU Material Fertigung Verw. Vertrieb Skates Scooters Skates Scooters Personal 20 520 3 300 1 000 Diverse Gemeinkosten 110 910 2 000 2 400 Total 120 1 430 5 300 3 400 Verrechnung variable Fertigungs-Gemeinkosten Variable Standard-HK der verkauften Fabrikate BÄ angefangene Fabrikate zu variablen Standard-Kosten Standarderlöse (= fakturierte Erlöse) Erlösminderungen 600 Standard-Deckungsbeitrag Material-Gemeinkosten Fertigungs-Gemeinkosten Fixe Standard-HK der verkauften Fabrikate BÄ angefangene Fabrikate zu fixen Standard-Kosten Verwaltungs- und Vertriebs-GK -40 Salden 54 Bezeichnung 0-8

Seite 3 Teilaufgabe 3: Erfolgsrechnung Erstellen Sie die mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung für das Jahr 20_4. Die Produktionsdifferenzen, Deckungsdifferenzen sowie die sachlichen Abgrenzungen sind je in einer Zeile zusammenzufassen. Da sich die Erfolgsrechnung vor allem an Nicht-Buchhalter richtet, sind die Erträge mit positivem Vorzeichen auszuweisen. Es stehen diese Zusatzinformationen in TFr. zur Verfügung: Betriebsfremder Aufwand 50 Betriebsfremder Ertrag 30 Steuern 150 Absatz-Erfolgsrechnung als Deckungsbeitragsrechnung in TFr. Standarderlös Skates Scooters Total = Nettoerlös = Standard-DB I = Standard-Bruttogewinn (DB II) = Standard-Gewinn (DB III) = Ist-Gewinn BEBU (DB IV) = Betriebsgewinn FIBU = Unternehmensgewinn

Seite 4 Teilaufgabe 4: Analyse a) Analysieren Sie die Produktionsdifferenzen. Produktionsdifferenzen in TFr. Einzelmaterial + Variable Fertigungs-GK = Variable Herstellkosten + Fixe Material-GK + Fixe Fertigungs-GK = Herstellkosten Skates Scooters Total Ist Standard Differenz Ist Standard Differenz Differenz b) Vervollständigen Sie das Kostenstellenblatt. Fertigungsstelle in TFr. Ist Personalkosten Diverse Gemeinkosten Total Variable Leistungsgutschrift Fixe Leistungsgutschrift Deckungsdifferenz (- = Überdeckung) Flexibles Budget Verbrauchsabweichung

Seite 5 c) Kreuzen Sie die Aussagen als richtig an, oder begründen Sie, weshalb sie falsch sind. Nr. Aussage Richtig Begründung bei falscher Aussage 1 Die Kostenstellen weisen alle Überdeckungen auf, was in Anbetracht der gegenüber dem Grundplan höheren Produktionsmenge normal ist. 2 Die Verbrauchsabweichung bei den Personalkosten an der Fertigungsstelle ist auf die gegenüber dem Grundplan höhere Beschäftigung zurückzuführen. 3 Die Volumenabweichung an der Fertigungsstelle beträgt Fr. 200 000. Das ist eine Beschäftigungsabweichung (5 000 h zum fixen Kostensatz von Fr. 40/h). 4 Die Leistungsabweichung bei den Fertigungs- Gemeinkosten beträgt Fr. 100 000 (das sind 1 000 Stunden zu Fr. 100/h). Sie ist ein Hinweis auf Ineffizienzen bei der Produktion. 5 Die Produktionsdifferenz beim Einzelmaterialverbrauch für Skates beträgt Fr. 200 000. Sie ist auf höhere Einkaufspreise zurückzuführen. 6 Die Produktionsdifferenzen bei den Material- Gemeinkosten ergaben sich automatisch aufgrund des höheren Einzelmaterialverbrauchs. 7 Der Beschäftigungsgrad bei der Fertigungsstelle beträgt 110,2%. Werte über 100% sind grundsätzlich als ungenügend zu beurteilen. 8 Der Leistungsgrad bei der Fertigungsstelle beträgt 98,1%. Werte unter 100% sind grundsätzlich als ungenügend zu beurteilen. 9 Die Sachliche Abgrenzung bei den diversen Gemeinkosten könnte auf die Auflösung stiller Reserven bei der Abschreibung von Anlagevermögen zurückzuführen sein. 10 Die Bestände an angefangenen Fabrikaten sind in der FIBU um 33,3% unterbewertet.