Die folgende Anleitung wurde gemeinsam vom IGER (Institute for Grassland Environmental Research) und Dow dem Hersteller von DOWLEX TM -Polyethylenpolymeren, die in führenden Stretchfolienmarken zum Einsatz kommen entwickelt.sie beschreibt die praktische, betriebsspezifische Bewertung von TM-Verlusten und zeigt, wie Landwirte diese Verluste über den gesamten Silageproduktionsprozess reduzieren können. Bewertung der Trockenmasseverluste bei der Silageherstellung Ein wesentlicher Faktor, der die Kosten der Silageherstellung beeinflusst, sind die Trockenmasse (TM)-Verluste in Verbindung mit Silageherstellung und Verfütterung. Bekanntlich kann es bei der Silageherstellung zu hohen TM-Verlusten im Durchschnitt bis zu 25% kommen. Im Fall von Grassilage liegen sie bei 10-70%, was für Landwirte in Europa Kosten in Höhe von 3,1 Mrd. Euro ausmacht. Ballensilage ist im allgemeinen am besten mit Verlusten von gerade einmal 8% verglichen mit den Verlusten bei Mietensilage, die oft 25% erreichen. Dies bedeutet, dass Landwirte die Kosten ihrer Silageproduktion wesentlich verringern und in der Folge ihre finanzielle Rentabilität steigern können, wenn sie wissen, wie es im Betrieb zu TM-Verlusten kommt und wie man diese reduzieren kann.
Verluste können in jeder Phase des Prozesses der Silagezubereitung entstehen, d.h. vom Schnitt der Silagepflanzen auf dem Feld bis zur Aufnahme des Silagegutes durch die Tiere bei der Verfütterung. Abbildung 1 zeigt die vier Hauptphasen der Verluste und ihre jeweilige Größenordnung. Abbildung 1 Potenzielle TM-Verluste während der Silageherstellung 30 25 20 % 15 18 25 10 12 5 8 0 2 Ernte 5 Respiration und Fermentation im Silo 0 Sickerwasser 1 Aerober Abbau bei der Verfütterung Quelle: IGER Als erstes müssen Landwirte wissen, was diese Verluste sind, wenn sie ihre Silageherstellung gezielt auf eine Verringerung dieser Verluste einstellen wollen. Dies zu ermitteln, ist eine relativ einfache, aber unter Umständen zeitraubende Angelegenheit. Es gibt zwei mögliche Ansätze: 1. Die einfache Methode, die den geschätzten TM-Gehalt der Futterpflanzen zum Zeitpunkt des Schnitts mit dem geschätzten TM-Gesamtwert des Silagegutes zum Zeitpunkt der Verfütterung vergleicht. Der resultierende Unterschied im TM-Gehalt ergibt den TM-Gesamtverlust während des Silierprozesses. 2. Die vollständige Methode, die TM- und Gesamtertragsmessungen an verschiedenen Punkten im Verlauf des Silierprozesses zu Grunde legt: beim Schneiden, bei der Ballen- bzw. Mietenherstellung, Sickerwasserverluste, beim Öffnen der Ballen bzw. Mieten, beim Verfüttern. Dieser Ansatz ist komplizierter, zeigt im aber klarer, an welchen Punkten die größten Verluste entstehen und auf welche Punkte man sich konzentrieren muss, um die Verluste zu reduzieren. Zum Zwecke dieser Anleitung wollen wir uns ansehen, wie Sie die Verluste mittels der zweiten, vollständigen Methode bewerten können. Die Bewertung mittels der einfachen Methode ist durch Anwendung des im folgenden beschriebenen ersten und letzten Schritts möglich. 2
PHASE 1 Messung der Ernteverluste auf dem Feld (typischer Bereich der Verluste: 2-12%) BEIM MÄHEN ODER DIREKT VOR DEM MÄHEN Eine Probe frischer Futterpflanzen von einem Quadratmeter Land nehmen, die Pflanzen auf der ganzen Fläche auf der gleichen Höhe (wie die Mähmaschine) schneiden. Nach Möglichkeit mindestens sechs Mal wiederholen. Die Probe wiegen (Frischmasse). Die Frischmasse der Probe ergibt den Frischmasseertrag pro 1m 2. Die Probe trocknen (Trockenmasse). Wieder wiegen. Die Trockenmasse der Probe ergibt den Trockenmasseertrag pro 1m 2. Schritt 8 Den TM-Ertrag mit 10.000 multiplizieren, dies ergibt den Ertrag pro Hektar. Den TM-Ertrag pro Hektar mit der Hektar-Gesamtzahl multiplizieren, dies ergibt den gesamten Silage-TM-Ertrag des Betriebs (Antwort 1 siehe Seite 7) Erklärung Zum Zeitpunkt des Schnitts der Futterpflanzen ist eine Probe frischer Pflanzen von einer bekannten Fläche erforderlich (entweder direkt vor oder sofort nach dem Schnitt). Nach Möglichkeit sollte dies an verschiedenen Orten auf einem Feld oder im Betrieb geschehen. Diese Probe ermöglicht die Berechnung des Frischmasse-Futterertrags pro Hektar, indem man das Gewicht Frischmasse in Kilogramm pro Quadratmeter nimmt und es auf die gesamte Futterpflanzen-Anbaufläche hoch rechnet. Die frische Probe wird dann getrocknet, bis sich das Gewicht der verbleibenden Probe nicht mehr verändert. Dies geschieht entweder in einem Ofen bei 60-80 Grad C während 24-36 Stunden oder sorgfältig in einem Mikrowellengerät durch Erwärmung des frischen Futters in 1 Minuten-Intervallen mit stufenweiser Verringerung des Intervalls auf 10 Sekunden bei trockener werdendem Futter. Bei Verwendung eines Mikrowellengerätes ist darauf zu achten, dass sich das Futter nicht entzündet, wenn es nahezu trocken ist. So kann der TM-Gehalt entweder auf Hektar- Basis oder auf Basis der gesamten Silagepflanzen- Anbaufläche eines Betriebs berechnet werden. Bei der Verfütterung muss jede von der Miete entfernte Silagemenge gewogen werden, ebenso wie das von den Tieren verweigerte oder vor der Verfütterung wegen schlechter Qualität aussortierte Silagegut. Ein TM-Gehalt, der entweder von einer Silageprobe, die auf chemische Zusammensetzung analysiert wird, oder mit der oben beschriebenen Methode erhalten wird, muss so ermittelt werden, dass der TM-Gesamtwert der tatsächlich gefressenen Silage berechnet werden kann. Die Differenz zwischen dem TM-Gesamtwert des Frischfutters auf dem Feld und dem TM-Gesamtwert der gefressenen Silage ist der TM-Verlust im ganzen Prozess. 3
DIREKT VOR DEM BALLENWICKELN ODER DER ERNTE DER FUTTERPFLANZEN Methode für Mietenoder Bunkersilagesystem Methode für Ballensystem Eine repräsentative Anzahl Ladungen in das Silo wiegen und jeweils eine Frischprobe nehmen. Eine repräsentative Anzahl Ballen unmittelbar vor dem Wickeln wiegen und jeweils eine Frischprobe nehmen. Die Anzahl der Ladungen zählen. Die Anzahl der Ballen zählen. Die gesammelten Frischproben zusammen geben und gut mischen. Die gesammelten Frischproben zusammen geben und gut mischen. Eine Probe der gemischten kombinierten Probe nehmen, wiegen (Frischmasse) und trocknen. Eine Probe der gemischten kombinierten Probe nehmen, wiegen (Frischmasse) und trocknen. Trockene Probe wiegen (Trockenmasse). Trockene Probe wiegen (Trockenmasse). Den gesamten geernteten Trockenmasseertrag berechnen TM pro Ladung mit der Anzahl Ladungen multiplizieren. Den gesamten geernteten Trockenmasseertrag berechnen TM pro Ballen mit der Anzahl Ballen multiplizieren. Den gesamten TM-Ertrag durch die Zahl der geernteten Hektar dividieren, dies ergibt den TM-Ertrag pro Hektar. Den gesamten TM-Ertrag durch die Zahl der geernteten Hektar dividieren, dies ergibt den TM-Ertrag pro Hektar. Die Differenz zwischen dem TM-Ertrag der Probe beim Schneiden/ Ernten ergibt den TM-Verlust pro Hektar. Die Differenz zwischen dem TM-Ertrag der Probe beim Schneiden/ Ernten ergibt den TM-Verlust pro Hektar. 4
PHASE 2 Messung der Verluste im Silo (typischer Bereich der Verluste: 5-18%) Dieser Prozess ist bei einem Mieten- oder Bunkersilagesystem schwieriger als bei einem Ballensystem. Seit der Einführung von Mischfutterrationen und dem verstärkten Einsatz von Futterladewagen lässt sich aber eine tägliche Silagezahl relativ leicht auf Basis des Ladewagens feststellen. Methode für Mietenoder Bunkersilagesystem Methode für Ballensystem Eine representative Anzahl aus dem Silo entnommene Ladungen wiegen, vorzugsweise eine Ladung pro Woche oder pro 14 Tage. Eine representative Anzahl Ballen unmittelbar nach dem Öffnen und vor der Verfütterung wiegen. Vorzugsweise sollten dies die gleichen Ballen sein, die zu Beginn der Einlagerung gewogen wurden, und der Unterschied zwischen diesen Ballen wird berechnet. Eine Frischprobe nehmen (Frischmasse). Eine Frischprobe nehmen (Frischmasse). Die Gesamtzahl der über die Bütterungszeit entnommenen Ladungen bestimmen. Die Zahl der Ballen bestimmen. Die Frischmasse wiegen und trocknen. Die Frischmasse wiegen und trocknen. Die trockene Probe wiegen (Trockenmasse). Die trockene Probe wiegen (Trockenmasse). Die gesamte aus der Miete entnommene Silage TM berechnen TM pro Ladung mit der Anzahl Ladungen multiplizieren. Den gesamten Silage- Trockenmasseertrag berechnen TM pro Ballen mit der Anzahl Ballen multiplizieren. Den gesamten Silage TM Ertrag durch die Zahl der geernteten Hektar dividieren, dies ergibt den Silage TM- Ertrag pro Hektar. Divide the total silage DM yield by the number of hectares harvested, this Den gesamten Silage-TM-Ertrag durch die Zahl der geernteten Hektar dividieren, dies ergibt den TM-Ertrag pro Hektar. Die Differenz zwischen dem TM-Ertrag zu Beginn des Silierens und dem der Miete entnommenen TM-Ertrag ergibt den gesamten TM-Verlust im Silo. Die Differenz zwischen dem TM-Ertrag zu Beginn des Silierens und dem den Ballen entnommenen TM-Ertrag ergibt den gesamten TM-Verlust im Silo. 5
PHASE 3 Messung der Sickerwasserverluste (typischer Bereich der Verluste: 0-8%) Es ist relativ einfach, Sickerwasserverluste für das Mietensystem zu messen. Wenn das Sickerwasser von Ballen gesammelt wird, ist auch hier die Bestimmung der Verluste gewöhnlich einfach, anderenfalls aber schwierig. Das gesamte Sickerwasservolumen bestimmen, das während der Lagerung vom Silagegut abgegeben wird. Ein bekanntes Sickerwasservolumen nehmen, z.b. 1 Liter. Die Frischprobe wiegen (Frischmasse). Die Probe trocknen (Trockenmasse). Das Trockengewicht der Probe pro Liter multipliziert mit der Liter Gesamtzahl ergibt den gesamten TM Verlust durch Sickerwasser. Hinweis: Es ist darauf hinzuweisen, dass Sickerwasserverluste ebenfalls als Teil der im Silo auftretenden Verluste berechnet werden, d.h. sie müssen bei der Addition der Gesamtverluste am Ende des Prozesses nicht mehr berücksichtigt werden. Durch Welken der Silage auf 28% Trockenmasse kann die Entstehung von Sickerwasser vollständig verhindert werden. Dadurch werden nicht nur TM-Verluste, sondern auch Umweltprobleme durch Sickerwasser verringert, die sich in Zukunft auf die EU-Zuschüsse für die Landwirtschaft auswirken können. 6
PHASE 4 Messung der Verluste bei der Verfütterung / durch aeroben Abbau (typischer Bereich der Verluste: 1-25%) Die Bestimmung der Verluste durch aeroben Abbau bei der Verfütterung ist ein wichtiger Teil der Bestimmung der Gesamtverluste. Schimmlige oder schlecht fermentierte Silage, die nicht verfüttert wird, wird ebenso wie Silage gewogen, die von den Tieren nicht angenommen wird. Schritt 8 Schritt 9 0 Die vom Landwirt vor der Verfütterung aussortierte Silage wird gewogen. Eine Probe wird genommen und gewogen. Die Probe wird getrocknet und gewogen. Der gesamte TM-Gehalt der vom Landwirt aussortieren Silage wird berechnet. Die von den Tieren verweigerte Silage wird gewogen. Eine Probe wird genommen und gewogen. Die Probe wird getrocknet und gewogen. Der gesamte TM-Gehalt der vom Landwirt aussortieren Silage wird berechnet. Der TM-Gehalt der vom Landwirt aussortieren und von den Tieren verweigerten Silage wird berechnet. Der gesamte TM Gehalt der Silage, die an die Tiere verfüttert wird, abzüglich des gesamten TM-Gehalts der von den Tieren verweigerten Silage ergibt den Silage-TM-Wert, der den Tieren für Wachstum und Produktion zur Verfügung steht. (Antword 2 siehe unten) Die Differenz zwischen dem Silage-TM-Gehalt, der aus der Miete oder den Ballen genommen wird, und dem TM-Gesamtwert, der bei der Verfütterung vom Landwirt beseitigt oder von den Tieren nicht angenommen wird, ergibt die TM-Verluste bei der Verfütterung. Messung der Verluste von Ernte bis Verfütterung Indem man Antwort 1 nimmt und Antwort 2 abzieht, lassen sich die gesamten TM-Verluste von der Ernte bis zur Verfütterung berechnen. 7
Folgerungen Dies mag wie ein sehr arbeitsaufwendiger Prozess aussehen, aber die Bestimmung IHRER potenziellen Verluste kann IHNEN helfen, Verbesserungen zu realisieren und Kosten zu sparen. Einige Tipps zur Verringerung der TM-Verluste: Schnelles Welken auf dem Feld, nicht länger als 24 Stunden für Gras und 48 Stunden für Leguminosen wie Luzerne und Rotklee. Die geerntete Kultur möglichst schnell in einem möglichst breiten Schwad ausbreiten, spätestens eine Stunde nach dem Schneiden. Ein Additiv hinzugeben, um die Fermentation zu kontrollieren und Verluste im Silo zu verringern. Miete oder Ballen gut und schnell kompaktieren und versiegeln. Ballen mit sechs Lagen hochwertiger Silage-Stretchfolie wickeln. Den Silage-Aufbewahrungsort pflegen und sauber halten, um eine Beschädigung von Ballen und Mieten zu verhindern und die Gefahr eines Luft- bzw. Sauerstoffeintritts in das Silagegut zu verringern. Silage so verfüttern, dass Verluste durch aeroben Abbau oder durch die Tiere bei der Verfütterung zu minimieren. Weitere Tipps zur Silageproduktion finden Sie unter www.dowsilage.com. Die oben stehenden Informationen und Daten werden in gutem Glauben gegeben. The Dow Chemical Company übernimmt dafür keine Haftung, Gewährleistung oder Garantie. DOWLEX TM -Polyethylenpolymere, die für die Herstellung von Stretchfolien für Silageballen bestimmt sind, bestehen aus linearem Polyethylen niedriger Dichte. Für weitere Informationen über Dow und die Aktivitäten des Unternehmens auf dem Silagemarkt besuchen Sie www.dowsilage.com HINWEIS: Die Fotos von Endanwendungen in diesem Dokument stellen mögliche, aber nicht unbedingt aktuelle kommerzielle Anwendungen dar. Sie bedeuten nicht, dass The Dow Chemical Company die abgebildeten Produkte ausdrücklich gutheißt. Ferner werden die Fotos nur zu Illustrationszwecken wiedergegeben, d.h. sie reflektieren weder eine Billigung noch Unterstützung spezifischer, potenzieller Endprodukte oder Anwendungen anderer Hersteller bzw. spezifischer, von The Dow Chemical Company hergestellter Produkte. HINWEIS: Freiheit von Patenten von Dow oder anderen Unternehmen kann nicht vorausgesetzt werden. Die Entscheidung, ob Produkte von Dow und die Informationen in diesem Dokument für die jeweilige Anwendung geeignet sind. Liegt in der Verantwortung des Kunden. Ebenso ist der Kunde allein dafür verantwortlich, dass seine Arbeits- und Entsorgungspraktiken den einschlägigen Vorschriften und Gesetzen entsprechen. Dabei ist vom Kunden zu berücksichtigen, dass sich die geltenden Vorschriften und Gesetze lokal unterscheiden und mit der Zeit ändern können. Dow übernimmt keine Verpflichtung oder Haftung für die Informationen in diesem Dokument. ES WERDEN HIERMIT KEINERLEI GARANTIEN ABGEGEBEN. STILLSCHWEIGENDE GARANTIEN ODER GEWÄHRLEISTUNGEN FÜR VERKAUFSFÄHIGKEIT ODER EIGNUNG VON PRODUKTEN FÜR EINEN BESTIMMTEN ZWECK SIND AUSDRÜCKLICH AUSGESCHLOSSEN. Marke von The Dow Chemical Company ( Dow ) oder verbundenen Unternehmen von Dow. 2008 The Dow Chemical Company EUR 003-09103 0608/PN 8