Medikamentöse Therapie der wichtigste Schritt zur Genesung

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Transkript:

Infokarte 2 Medikamente muss das wirklich sein? S Ganz allmählich beginne ich zu merken, dass ich die Puzzlestücke meines Lebens wieder zusammen- setzen kann. Die Angst und die Unruhe sind weg. Es ist wahr, dass mit der Angst und der Unruhe auch etwas von der Spannung weggegangen ist und in mancher Hinsicht vermisse ich das. Aber nichts hts ist das Elend dieser Erkrankung wert. Ich will dorthin nie wieder zurück. STELLA

Infokarte 2 Medikamente muss das wirklich sein? Medikamentöse Therapie der wichtigste Schritt zur Genesung Die Medikamente, die Ihnen Ihr Arzt verordnet, sind ein entscheidender Baustein in Ihrer erfolgreichen Behandlung. Ohne wirksame Medikamente können die oft quälenden Symptome und ihre Folgen kaum beeinfl usst werden. Die spontane Genesung wird unwahrscheinlicher. Wenn man wirklich entschlossen ist, die Krankheit wirksam zu behandeln, gibt es keine wirklich ernstzunehmende Alternative zur medikamentösen Behandlung. Da sind Experten heutzutage einer Meinung. Zur Behandlung Ihrer Erkrankung werden unter anderem moderne Antipsychotika eingesetzt. Bei starken Erregungszuständen oder depressiven Episoden wird Ihr Arzt die medikamentöse Therapie möglicherweise mit Beruhigungsmitteln und/oder Antidepressiva ergänzen. Grundsätzlich gilt: Auch wenn Sie einmal skeptisch sind, setzen Sie die Medikamente niemals eigenmächtig ab. Halten Sie sich unbedingt an die Anweisungen des Arztes und suchen Sie das Gespräch mit ihm. Sprechen Sie auch dann Ihren Arzt an, wenn Sie die Einnahme der Medikamente prinzipiell nicht für richtig halten. Solche Zweifel hat jeder einmal. Reden Sie mit Ihrem Arzt über Ihre Gedanken; er wird Sie umfassend informieren und beraten. 5 Tipps für Ihr nächstes Arztgespräch: à Notieren Sie sich vor dem Gespräch in Ruhe Ihre Fragen. à Nehmen Sie Stift und Schreibblock mit, damit Sie sich während des Gesprächs Notizen machen können. à Lassen Sie sich medizinische Fachausdrücke und Fremdwörter erklären. à Nehmen Sie ruhig eine Freundin/einen Freund oder einen Angehörigen mit. à Fragen Sie konsequent nach, wenn Sie etwas nicht verstanden haben. TIPPS:

www.meine-steps.de S Wie wirken die Medikamente? Antipsychotika wirken ausgleichend auf den Stoffwechsel der Botenstoffe (Neurotransmitter) im Gehirn. Dadurch können die Nervenzellen Informationen wieder so verarbeiten wie vor der Erkrankung. Die Symptome schwächen sich deutlich ab, die Überflutung durch Sinnesreize nimmt ab. Sie werden ausgeglichener, zugänglicher und andere Therapieformen wie z. B. eine Psychotherapie fallen Ihnen dann leichter. Wenn Sie die Medikamente regelmäßig auch über die akute Phase hinaus einnehmen, verringert sich das Risiko für Rückfälle. Und dies verbessert üblicherweise die gesamte Lebensqualität. Viele Patienten, die diese Erkrankung erlebt haben, berichten das. Mehr zur medikamentösen Behandlung erfahren Sie in der Patientenbroschüre Schizophrenie Informationen für Patienten und Angehörige. Diese finden Sie im Download-Bereich von www.meine-steps.de Wie werden Antipsychotika eingenommen? Antipsychotika gibt es meist als Tabletten, Schmelztabletten oder Lösung zum Ein nehmen. Diese können Sie einfach und bequem zuhause einnehmen. Aber: Sie müssen auch jeden Tag daran denken. Darüber hinaus gibt es moderne Depotpräparate. Die werden vom Arzt gespritzt und versorgen Sie über Wochen mit dem Medikament. Dabei kommen Sie in der Regel mit weniger Wirkstoff aus, als mit Tabletten. Das reduziert mögliche Nebenwirkungen und tut Ihrem Organismus gut. Depotpräparate werden in den Muskel (Oberarm- oder Gesäßmuskel) gespritzt, wo sie daher der Name sozusagen ein Lager bilden, aus dem der Wirkstoff langsam und kontinuierlich in Ihren Kreislauf abgegeben wird.

Infokarte 2 Medikamente muss das wirklich sein? Die Vorteile von Depotpräparaten liegen auf der Hand: à Das Medikament wirkt gleichmäßig und zuverlässig. Und das über Wochen! à Die dauerhafte Wirkung schützt vor Rückfällen. Das verbessert nicht zuletzt Ihre Lebensqualität. à Die Sorgen, die Sie sich vielleicht machen, wenn Sie eine Tablette vergessen haben, gibt es nicht mehr. à Sie werden nicht jeden Tag an Ihre Krankheit erinnert. Das kann Sie im Alltag entlasten. à Eventuell können Sie Diskussionen über die Tabletteneinnahme mit Angehörigen oder Betreuern vermeiden. Das schont Ihre Nerven. à Sie können sich intensiver mit Ihrem Arzt austauschen, da Sie regelmäßig zu ihm gehen. Tablette oder Depot Ihre persönliche Entscheidung Welche Medikamentenform bevorzugen Sie: Die tägliche Tablette oder die z. B. monatliche Spritze? Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über Ihre Wünsche; gemeinsam suchen Sie das optimale Medikament aus.

www.meine-steps.de S Tablette und Depotpräparat im direkten Vergleich Wie oft wird das Medikament verabreicht? Wer verabreicht das Medikament? Welche sind die wesentlichen Vorteile? Welche Nachteile gibt es? Tablette In der Regel täglich* Sie selbst à Bequeme und schnelle Einnahme à Unabhängigkeit zuhause à Die Behandlung kann rasch angepasst werden, z. B. bei Nebenwirkungen à Tägliche Einnahme à Einnahme kann vergessen werden à Tägliche Erinnerung an die Erkrankung Depotpräparat z. B. nur alle 4 Wochen Der Arzt oder eine Pflegekraft à Wochenlang nicht an die Tabletteneinnahme denken à Geringeres Rückfallrisiko durch stabile Wirkstoffkonzentration im Blut à Regelmäßiger Kontakt zum Arzt à Mehr Flexibilität im Alltag à Injektion: Schmerzen und/oder Schwellungen an der Injektionsstelle können auftreten * Je nach Medikament gibt es unterschiedliche Tagesdosen. Bitte wenden Sie sich bei Fragen an Ihren Arzt.

Infokarte 2 Medikamente muss das wirklich sein? TIPPS: Tipps zum Injektionstermin Nur ein kleiner Piekser! Das Spritzen eines Depotpräparates ist ungefähr so wie eine Impfung. Wenn Ihnen das trotzdem unangenehm ist, sprechen Sie auf jeden Fall mit Ihrem Arzt darüber. Ganz sicher wird er sich alle Mühe geben, Sie behutsam zu behandeln. Außerdem ist es hilfreich, wenn Sie den Arzt bitten, Ihnen genau zu erklären, was er gerade tut selbst, wenn Sie dabei wegsehen. Sie einen guten Freund oder einen Angehörigen bitten, Sie zu begleiten. Das lenkt Sie sicher ab. Sie sich nach dem Arzttermin eine kleine Belohnung gönnen: Ein leckeres Stück Kuchen, eine schöne CD oder ein gemeinsames Essen mit demjenigen, der Sie begleitet hat. Sie sich klarmachen, dass Sie nach diesem Termin ein paar Wochen Ruhe haben. Welche Nebenwirkungen können auftreten? Wie bei den meisten Medikamenten lassen sich Nebenwirkungen bei Antipsychotika nicht ganz vermeiden: Niedergeschlagenheit, Störungen im Bewegungsablauf, Störungen im sexuellen Erleben oder Gewichtszunahme sind die häufigsten. Oft lassen diese Nebenwirkungen nach ein paar Wochen aber von alleine nach, so dass z. B. der Wechsel des Medikaments nicht nötig ist. Falls die Nebenwirkungen bei Ihnen nicht nachlassen oder besonders stark sind, kann Ihr Arzt Ihre Situation verbessern. Sprechen Sie ganz in Ruhe und offen mit ihm.

www.meine-steps.de S TIPPS: Tipps zur Medikamenteneinnahme Basteln Sie sich einen übersichtlichen Plan für die Einnahme Ihrer Medikamente: à Legen Sie einen Kalender mit Wochentagen und genug Platz für Notizen an. à Kleben Sie fröhliche Fotos oder schreiben Sie lustige Sprüche darauf als kleine Motivation für schlechte Tage. à Tragen Sie den Namen des Medikaments ein, darunter die Dosierung und die Uhrzeit für die Einnahme. à Machen Sie nach jeder Einnahme einen Haken. à Hängen Sie den Plan so auf, dass Sie Ihre Medikamente jederzeit diskret einnehmen können, z. B. an die Innenseite des Medikamentenschranks. Belohnen Sie sich immer wieder einmal für die zuverlässige Einnahme: Gönnen Sie sich etwas Schönes, vielleicht eine Kleinigkeit, die Ihnen gut tut. Was ist, wenn mir die Medikamente nicht helfen? Gerade zu Beginn der Behandlung kann es vorkommen, dass Sie den Eindruck haben, das Medikament helfe nicht ausreichend. Das ist normal, denn Ihr Körper braucht eine gewisse Zeit, sich auf die Substanz einzustellen und Nebenwirkungen auszugleichen. Wann immer Sie möglicherweise ungeduldig werden, sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber, ob Sie weitermachen sollen oder ob vielleicht ein anderes Medikament infrage kommt.

Stand Februar 2014 OPG/0214/ABI/1095