persolog PersönlichkeitsReport

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Transkript:

persolog PersönlichkeitsReport Verteilung der Verhaltensstile Juni 008 - Juli 011

Das Werk einschließlich all seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung ist nur mit Zustimmung der persolog GmbH zulässig. Das gilt auch für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. 01 persolog GmbH Remchingen. Alle Rechte vorbehalten.

Inhalt 1. Vorwort... 5 1.1 Das persolog Persönlichkeits-Modell... 5 1. Vorgehensweise... 7. Verteilung der Verhaltensstile in Deutschland, Österreich und der Schweiz... 8-3.1 Die vier Haupttendenzen... 8. Die 0 Verhaltenstendenzen... 10.3 Geschlecht...1-1.3.1 Frauen... 1.3. Männer... 1. Branchen...16 -..1 Finanzen/Banken/Versicherungen... 16.. Verarbeitende Industrie... 18..3 Dienstleistung... 0.. Vergleich....5 Zusammenfassung... 3 3. Verteilung der Verhaltensstile im internationalen Vergleich... - 30 3.1 Niederlande... 3. Italien... 6 3.3 Norwegen... 8 3. Länder im Vergleich... 30. Zusammenfassung... 31 3

1. Vorwort Wir von persolog werden oft gefragt, wie die Verhaltenstendenzen des persolog Persönlichkeits-Modells verteilt sind. Welche Thesen lassen sich zu der Verteilung der Verhaltenstendenzen in Bezug auf Geschlecht, Herkunft und Berufsumfeld bilden? Diesem Interesse ist dieser erste Teil der Studie geschuldet. Ein zweiter Teil wird u.a. die Korrelationen in Bezug auf Alter und Führung behandeln. 1.1 Das persolog Persönlichkeits-Modell Das Persönlichkeits-Modell entstand 1970-197 an der Universität von Minneapolis. Die Mitarbeiter zweier medizinischer Fakultäten sollten zu einer einzigen Fakultät zusammengeführt werden. Aus diesem Grund erhielt Professor Dr. John G. Geier den Auftrag ein Instrument zu entwickeln, anhand dessen ein Mensch seine Verhaltensweisen im Berufsumfeld erkennen und beschreiben konnte. Der an dieser Universität entwickelte MMPI (Minnesota Multiphasic Personality Inventory, Hathaway & Mc Kinley, 1951) war dafür nur bedingt geeignet, da es sich hierbei um ein klinisches Modell handelte. Um das Verständnis der Mitarbeiter füreinander zu stärken, entwickelte Professor Geier sein neues Modell zur Selbsterkenntnis in einem nicht-klinischen Kontext. Er baute auf seiner Doktorarbeit auf, in der er Führungsverhalten untersucht hatte. Hierzu verwendete er verschiedene Theorien, u.a. auch die Wahrnehmungstheorie von Prof. William Moulton Marston. Aus den Beschreibungen in seinem Buch Emotions of normal People entwickelte er ein Modell und einen standardisierten Fragebogen mit Wortgruppen. Professor Geier ging davon aus, dass das menschliche Verhalten einerseits durch die Wahrnehmung seines Umfeldes geprägt ist und andererseits dadurch, wie er auf sein Umfeld reagiert. Faktorenanalytisch überprüfte er die vier Grunddimensionen Dominant, Influencing, Steady und Cautious (D, I, S und C) und erforschte die zugehörigen Items. In den Anfangszeiten der 70er Jahre stellte sein Profil eine Revolution der Lehre dar. Es war das erste Instrument seiner Art, das vom Probanden selbst ausgefüllt und selbst ausgewertet werden konnte. Hinzu kam, dass die Interpretationen vom Probanden selbst verifiziert wurden. Professor Geiers Theorie wird bis heute weltweit eingesetzt. Mit der Zeit erkannte er die Grenzen der Nutzbarkeit und die statistischen Probleme des damals vorhandenen Instrumentes sowie die einseitige Fokussierung auf den Arbeitsplatz. Dies veranlasste Prof. Dr. Geier 1990 zur Weiterentwicklung seiner Persönlichkeits-Profile. Er erarbeitete eine ganze Reihe von neuen Bewertungsinstrumenten auf der Basis der vier Verhaltensdimensionen Dominant, Initiativ, Stetig und Gewissenschaft und fügte dem Modell zusätzlich deskriptive, präskriptive und prädikative Faktoren hinzu. 5

Im Jahre 00 übertrug Geier Learning Systems die Rechte seiner neuen Konzepte und Produkte an die persolog GmbH, die diese weltweit vermarktet. Als Wissenschaftler und Pädagoge hat Prof. Dr. John G. Geier das persolog Persönlichkeits-Modell als das zentrale Werk seiner zahlreichen Bewertungsinstrumente etabliert. Zusammengefasst beschreibt das persolog Persönlichkeits-Modell menschliches Verhalten anhand von vier Verhaltensdimensionen mit dem Ziel, eigene Bedürfnisse und die anderer besser zu verstehen: Menschen mit dominantem Verhaltensstil (D) sind motiviert, Probleme zu lösen und schnelle Ergebnisse zu erreichen. Menschen mit initiativem Verhaltensstil (I) sind motiviert, andere zu überzeugen und zu beeinflussen. Sie sind offen und drücken ihre Gedanken und Gefühle meist optimistisch aus. Menschen mit stetigem Verhaltensstil (S) sind motiviert, ein berechenbares Umfeld zu schaffen. Sie sind geduldig und gute Zuhörer. Menschen mit gewissenhaftem Verhaltensstil (G) sind motiviert, hohe Standards zu erreichen. Weil diese Personen Ärger vermeiden möchten, achten sie auf Präzision und Genauigkeit. Das Profil ist sowohl als Online-Version als auch als Papier-Fragebogen erhältlich. 6

1. Vorgehensweise Der hier vorgelegte Bericht bezieht sich auf die Daten der Online-Profil-Nutzer in dem Zeitraum von Juni 008 Juli 011. Die Kunden von zertifizierten Trainerinnen und Trainern füllen die Fragebogen für das persolog Persönlichkeits-Profil online aus. Diese Studie gibt einen Überblick über die anonymisierten Daten von befragten Personen und deren Verhaltensstilen im Zusammenhang mit ihren demografischen Daten. Alle hier zitierten Daten beziehen sich ausschließlich auf Online-Nutzer des persolog Persönlichkeits-Fragebogens. Die befragten Personen konnten fakultativ Angaben über Geschlecht, Alter, Bildung, Beruf, Führungsverantwortung, Branche und Herkunft machen. Es war möglich, auch nur einzelne Felder auszufüllen. Aus diesem Grund sind die Normstichprobengrößen von z.b. Alter und Geschlecht nicht zwangsläufig identisch. Die Ermittlung des Verhaltens war in der Regel auf das Verhalten im beruflichen Umfeld bezogen. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass einzelne Antworten durch soziale Erwünschtheit beeinflusst waren. Befragte Personen könnten beispielsweise Durchsetzungsfähigkeit oder Leistungsstreben als erwünschte Verhaltensweisen betrachtet und dementsprechend geantwortet haben. Darüber hinaus verhalten wir uns im Berufsumfeld häufig anders als privat. Deswegen können aus den Daten keine verallgemeinernden Schlüsse auf die Persönlichkeit der Befragten an sich gezogen werden. 7

. Verteilung der Verhaltensstile in Deutschland, Österreich und der Schweiz.1 Die vier Haupttendenzen D, I, S und G Den vier Verhaltensdimensionen des persolog Persönlichkeits-Modells, die eingangs bereits beschrieben wurden, werden je fünf der 0 Verhaltensstilkombinationen zugeordnet. Die Zusammenfassung der vier Grundtendenzen dient der schnellen Übersicht. Die Kombinationen der einzelnen Verhaltensstile werden in. näher beschrieben. Die Stichprobe zeigt eine relative Gleichverteilung der vier Verhaltensdimensionen der befragten Nutzer im deutschsprachigen Raum (DACH) auf. Beachtenswert ist, dass nur 18,08% eine einstellige Kennzahl aufzeigen, also vor allem einen reinen Verhaltensstil (D, I, S, oder G) in der Situation zeigen. Die verbleibenden 81,9% der Befragten zeigen kombinierte Verhaltensstile. 8

persolog Persönlichkeits-Report Verteilung der Verhaltensstile in DACH (n = 73) 8 13 1 7 1 3 5 6 13 3 1 1 7 7 1 3 1 13 6 3 3 6 3 8 13 1 3 31 3 5,8%,55% 6,7% 5,% D I S G 9

. Die 0 Verhaltensstile Kombinierte Verhaltensstile setzen sich aus zwei oder drei Verhaltensstilen zusammen, die alle in der ausgewählten Situation an einer Person beobachtbar sind. In der Kombination findet eine Abstufung statt, beispielsweise zeigt sich eine Person mit der Verhaltenstendenz 1 primär dominant und erst sekundär gewissenhaft. Diese Abstufung wird aus den Diagrammen des Fragebogens gewonnen. Die Auswertung der Persönlichkeits-Fragebogen hat gezeigt, dass die Befragten in den beschriebenen Situationen mit 1,6% am häufigsten die Verhaltenstendenz 3 (ISG) zeigten. Eine dreidimensionale Verhaltenstendenz deutet auf ein vielseitig eingesetztes Verhaltensrepertoire hin. Dem Nutzer ist es möglich, sich den Anforderungen anzupassen und entsprechend zu reagieren. Die erhobenen Daten legen nahe, dass viele Befragte in ihrem Berufsumfeld kein dominantes Verhalten zeigen. Dafür wird anscheinend mehr Wert auf stetige und gewissenhafte Arbeitsweisen gelegt. Die Ausprägung des initiativen Verhaltens (I) lässt auf eine verstärkte Notwendigkeit von Aktivität und Optimismus im Arbeitsleben schließen. Das Zeigen von dominanten Verhaltensstilen scheint demgegenüber nur in bestimmten Situationen erwünscht zu sein, wie z.b. als Führungskraft. 10

persolog Persönlichkeits-Report Verteilung der Verhaltensstile in DACH (n = 73) 8 13 1 7 1 3 5 6 1 13 3 1 7 7 1 3 1 13 6 3 3 6 3 1 3 31 3 8 13 1,6% 8,35% 8,06% 3 ISG eher stetig 3 GS eher gewissenhaft 3 IS eher initiativ 11

.3 Geschlecht.3.1 Frauen Wie eingangs beschrieben, wurden nicht bei allen Personen alle demografischen Angaben erfasst, sodass die Gesamtstichprobengruppe mit Geschlechtsangabe bei 6.395 gegenüber 7.3 gesamt liegt. Bei den befragten Frauen lässt sich mit 33,5% das stetige Verhalten als am häufigsten beobachten. Demgegenüber stellt die Dominanz mit 17,3% die am seltensten vertretene Verhaltensdimension dar. Parallel zur vorherigen Hypothese lässt sich vermuten, dass dominantes Verhalten bei Frauen generell sozial weniger erwünscht ist. Soziale Interaktion und Entgegenkommen, also Initiative und Stetigkeit, werden den Frauen von der Gesellschaft zugeschrieben. Diese Erwartungshaltung spiegeln sie in ihr Arbeitsumfeld. Das korreliert mit dem häufig zitierten Problem von zu wenigen Frauen in Führungsverantwortung. Denn wenn in Deutschland Führungsverantwortung mit dominanten Verhaltensstilen verbunden wird, haben Frauen mit stetigen Verhaltenstendenzen weniger Chancen als Führungskraft ernst genommen zu werden. 1

persolog Persönlichkeits-Report Verteilung der Verhaltensstile Frauen DACH (n = 558) 8 13 1 5 1 5 13 1 3 1 3 1 18 6 1 6 3 3 7 3 5 1 3 31 3 11 13 17,3% 9,0% 33,5% 19,63% D I S G 13

.3. Männer Die männlichen Befragten zeigen das umgekehrte Bild der Ergebnisse der Frauen. Ihre primäre Verhaltenstendenz findet sich mit 31,6% im dominanten Bereich wieder, wobei der am schwächsten ausgeprägte Verhaltensstil mit 1,7% die Stetigkeit (S) ist. Auch dies bestätigt bisherige Studien zur Geschlechterverteilung: dominantes Verhalten bei Männern besonders auch im Berufsleben ist akzeptierter als bei Frauen. Die gezeigten Verhaltenstendenzen laufen also häufig parallel zum erwarteten und sozial erwünschten Verhalten. 1

persolog Persönlichkeits-Report Verteilung der Verhaltensstile Männer DACH (n = 3837) 8 13 5 1 9 1 3 1 6 8 13 3 1 5 1 8 3 9 1 3 5 1 5 3 3 3 1 31 3 5 6 13 3 31,6% 1,36% 1,7% 5,73% D I S G 15

. Branchen..1 Finanzen/ Banken/ Versicherungen Die Mitarbeiter in der Finanzbranche zeigen sich primär initiativ, 9,35%, und stetig, 9,31%. Der Anteil der gewissenhaften Verhaltensstile ist demgegenüber mit 18,05% eher gering. Anhand der Branchen lohnt es sich, die Bedeutung einiger der 0 Verhaltenskombinationen zu betrachten: Die Verhaltenstendenz 3 (ISG) liegt mit 1,30% bei Arbeitnehmern aus der Finanzbranche vorne. Diese Verhaltenstendenz findet sich meist bei Personen, die Planung und Ordnung unterstützen und sachkundig und freundlich sind. Sie mögen eine positive Arbeitsatmosphäre, die Zusammenarbeit ermöglicht, analysieren Probleme und übernehmen Verantwortungsbereiche, die andere zu belasten scheinen. Die Person ist eher kompromissbereit, arbeitet am Aufbau von Vertrauen und sorgt sich um die Zukunft. Als Führungskraft ist sie meist arbeitsam sowie zielorientiert und qualitätsbewusst. Als Teammitglied entwickelt die Person mit den Verhaltenstendenzen ISG einen bequemen, aber produktiven Arbeitsablauf für sich selbst und andere; sie vermeidet Missgeschicke und teure Fehler durch eine schrittweise Vorgehensweise. Ihre bevorzugten Aufgaben und Funktionen bestehen in: y Organisieren & Planen y Die Wünsche anderer genau erkennen y Mit Sprache umgehen, anleiten und lehren Die Verhaltenstendenz 3 (IS) ist mit 10,51% an zweiter Stelle vertreten. Diese Personen legen Wert auf freundschaftlichen Umgang und Harmonie in der Zusammenarbeit. Sie haben ein Bedürfnis nach Akzeptanz, Loyalität und Vertrauen. Sie bauen Brücken zwischen Menschen und binden andere in die Entscheidungsfindung mit ein. Die Person mit dieser Verhaltenstendenz schließt Kompromisse, behält aber gleichzeitig die persönlichen Ziele im Auge. Sie geht Konflikten eher aus dem Weg und sucht nach Sicherheit. Als Teamleiter gibt sie dem Team Rückhalt, sie neigt dazu eher indirekte Anweisungen zu geben. Als Teammitglied räumt sie Hindernisse aus dem Weg und vermittelt. Ihre bevorzugten Aufgaben und Funktionen bestehen in: y Kompromisse eingehen, für Ausgleich sorgen y Anleiten, Trainieren & Beraten y Vorhandene Mittel nutzen Diese Ergebnisse reflektieren die Notwendigkeit von Serviceorientierung in der Finanzbranche. 16

persolog Persönlichkeits-Report Verteilung der Verhaltensstile in Banken DACH (n = 11) 7 13 1 6 1 3 1 1 3 7 13 3 1 1 6 1 5 1 3 6 6 3 3 6 3 1 6 31 3 11 13 1,30% 10,51% 7,3% 3 ISG eher stetig 3 IS eher initiativ 1 DI eher dominant 3,30% 9,35% 9,31% 18,05% D I S G 17

.. Verarbeitende Industrie Betrachtet man die Verteilung der 0 Verhaltenstendenzen in dieser Branche, erweisen sich drei Verhaltensstile als besonders ausgeprägt: 1 (DG) mit 1,73% der Gesamtnutzer, 1 (D) mit 10,0% der Nutzer und wiederholt 3 (ISG) mit 8,77% der Nutzer. Der initiative Anteil der Verhaltensstile fällt dagegen eher gering aus. Die Hypothese liegt nahe, dass in dieser Branche extrovertiertes Verhalten, wie Geselligkeit, Gefühle und Fantasie, nicht so stark gefordert werden. Diese Branche ist besonders männlich geprägt und spiegelt daher die Ergebnisse aus. wider. 18

persolog Persönlichkeits-Report Verteilung der Verhaltensstile in der verarbeitenden Industrie DACH (n = 11) 7 13 5 1 10 1 3 1 7 5 13 3 1 1 7 9 13 1 3 3 1 3 3 1 31 3 6 5 13 3 1,73% 10,0% 8,77% 1 DG eher dominant 1D dominant 3 ISG eher stetig 3,50% 17,8% 19,37% 8,8% D I S G 19

..3 Dienstleistung Bei den Arbeitnehmern aus der Dienstleistungsbranche liegt die Verhaltenstendenz 3 (ISG) mit 11,88% vorne. Wie bereits bei der Finanzbranche beschrieben, zeichnen sich Personen mit dieser Verhaltenstendenz meist durch Planung und Organisation aus. Sie verstehen es die Wünsche anderer zu erkennen und legen Wert auf Anerkennung und eine gute Atmosphäre. Dennoch zeigt sich in der Betrachtung der vier Verhaltensdimensionen eine leichte Tendenz zu dominantem Verhalten (8,6 % dominant vs. 5,38% stetiges Verhalten). 0

persolog Persönlichkeits-Report Verteilung der Verhaltensstile Dienstleistung DACH (n = 11) 9 13 1 8 1 3 5 8 1 13 3 1 1 7 1 3 1 5 6 3 3 3 3 1 31 3 5 1 7 13 11,88% 8,63% 8,03% 3 ISG eher stetig 3 GS eher gewissenhaft 1D dominant 8,6% 3,67% 5,38%,7% D I S G 1

.. Branchen im Vergleich Banken 1,30% 10,51% 7,3% 3 ISG eher stetig 3 IS eher initiativ 1 DI eher dominant Verarbeitende Industrie 1,73% 10,0% 8,77% 1 DG eher dominant 1 D dominant 3 ISG eher stetig Dienstleistung 11,88% 8,63% 8,03% 3 ISG eher stetig 3 GS eher gewissenhaft 1 D dominant Vergleicht man die am häufigsten verwendeten Verhaltenstendenzen der drei Branchen, so fällt auf, dass Finanz- und Dienstleistungsbranche in vielen Verhaltensstilen nahe beieinander liegen. Dies könnte dadurch erklärt werden, dass Mitarbeiter in Banken häufig auch Dienstleistungsaufgaben wahrnehmen. Bei der verarbeitenden Industrie ist dies eher weniger der Fall, darüber hinaus handelt es sich hier um eine sehr männlich geprägte Branche.

.5 Zusammenfassung In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist eine relative Gleichverteilung der Verhaltensdimensionen D, I, S und G festzustellen. Bei den Verhaltenskombinationen kristallisiert sich besonders die Verhaltenstendenz 3 (ISG) heraus. Die erhobenen Daten deuten darauf hin, dass viele der befragten Personen in ihrem Berufsumfeld keinen Bedarf an dominantem Verhalten ihrerseits sehen. Stetigkeit, Gewissenhaftigkeit, aber auch Aktivität und Optimismus (Initiative) scheinen deutschen Arbeitnehmern wichtiger zu sein. Daraus könnte man die Hypothese entwickeln, dass dominantes Verhalten eher an spezifische Rollen im Unternehmen geknüpft ist, z.b. an Führungsverantwortung. Darüber hinaus zeichnen sich in der Betrachtung der Verhaltensstile von Männern und Frauen bereits bekannte Korrelationen ab: Frauen bewerten ihr Verhalten häufiger als stetig und initiativ, wohingegen Männer mehr Wert auf einen dominanten Verhaltensstil legen. Dies setzt sich in der Branchenbetrachtung fort: männlich geprägte Branchen, wie die verarbeitende Industrie, weisen verstärkt dominante Verhaltenstendenzen auf, wohingegen die Dienstleistungs- und Finanzbranche vermehrt initiative und stetige Muster zeigen. 3

3. Verteilung der Verhaltensstile im internationalen Vergleich Der Online Fragebogen zum persolog Persönlichkeits-Profil ist in bis zu 31 Sprachen verfügbar und wird international eingesetzt. Aus Gründen der Stichprobenvalidität werden hier nur die drei stichprobengrößten Länder Niederlande, Italien und Norwegen dargestellt. 3.1 Niederlande Die niederländischen Nutzer zeigen sich ähnlich homogen wie die DACH-Nutzer. Bei näherer Betrachtung der 0 Verhaltensstile fällt wiederum auf, dass die Verhaltenstendenz 3 (ISG) mit 16,08% besonders häufig auftritt. Als einziges der drei Länder weisen die Niederlande unter den Top 3 der kombinierten Verhaltensstile auch dominante Züge auf.

persolog Persönlichkeits-Report Verteilung der Verhaltensstile in den Niederlande (n=70) 11 13 1 1 8 13 1 1 3 3 1 1 1 16 11 3 1 10 3 6 5 3 3 11 3 313 13 3 16,08% 10,97% 10,57% 3 ISG eher stetig 3 GS eher gewissenhaft 1 DIG eher dominant 6,03% 5,19%,66%,10% D I S G 5

3. Italien Die Gruppe der italienischen Befragten zeigt ein für manche unerwartetes Ergebnis, denn es widerspricht dem gängigen kulturellen Bild vom offenen und kommunikativen Italiener: Gewissenhafte Verhaltenstendenzen treten mit 31,39% am häufigsten auf. Demgegenüber ist das initiative Verhalten mit 0,08% verhältnismäßig selten anzutreffen. Insgesamt ist von den 0 Verhaltensstilen die 3 (ISG) mit 1,6% wiederum am stärksten vertreten. 6

persolog Persönlichkeits-Report Verteilung der Verhaltensstile in Italien (n=07) 9 1 13 5 1 6 13 11 1 7 1 3 7 3 1 1 6 1 3 3 6 3 1,6% 3 ISG eher stetig 1 3 3 31 10,9% 5 13 6,93% 3 GS 1 GD eher gewissenhaft eher gewissenhaft 3,61% 0,08%,96% 31,39% D I S G 7

3.3 Norwegen In der norwegischen Gruppe weist fast die Hälfte der Befragten eine stetige Verhaltenstendenz auf. Im Gegenzug dazu tritt dominantes Verhalten nur bei gut 10% der ausgefüllten Profile auf. Bei der Betrachtung der Verhaltenskombinationen fällt auf, dass Norweger als einzige aus der Ländergruppe verstärkt initiative Verhaltenstendenzen zeigen. Die Kennzahl 3 ist wieder am häufigsten zu beobachten: Mit,66 % stellt dieses Land den absoluten Spitzenreiter dar. Eine mögliche Begründung könnte sein, dass Norwegen in seiner Kultur eher familienorientiert und konsensorientiert ist, was auch einen Einfluss auf die Arbeitswelt hat. 8

persolog Persönlichkeits-Report Verteilung der Verhaltensstile in Norwegen (n=18) 13 13 5 1 1 13 1 1 1 3 1 1 3 3 1 1 11 5 11 1 13 7 3 31 3 3 10 8 3,66% 1,71% 10,8% 3 ISG eher stetig 3 GS eher gewissenhaft 3 IS eher initiativ 10,55%,86% 5,8% 0,73% D I S G 9

3. Länder im Vergleich Es fällt auf, dass die Verhaltensstile in DACH relativ gleich verteilt sind. Im internationalen Vergleich gilt dies ebenso für die Niederlande. In Norwegen und Italien sind dagegen einige Abweichungen auffallend. So ist in Italien eine Ausprägung der Verhaltenstendenz Gewissenhaft (G) mit über 30% festzustellen, wohingegen überraschenderweise die Verhaltenstendenz Initiativ (I) lediglich auf knappe 0% kommt. In Norwegen dahingegen haben fast die Hälfte der Befragten eine Tendenz zu stetigem Verhalten (S), wohingegen die Verhaltenstendenz Dominant (D) mit knapp 10% nur sehr schwach vertreten ist, was mit kulturellen Gegebenheiten zusammenhängen könnte. Betrachtet man die 0 ausdifferenzierten Verhaltenstendenzen, ist in allen Ländern eine starke Ausprägung der Verhaltenstendenz 3 (ISG) festzustellen. Geführt von Norwegen mit,66% über die Niederlande mit 16,08% zum deutschsprachigen Raum mit 1,6% und Italien mit 1,6% aller befragten Personen. 30

. Zusammenfassung Der Überblick über die Verteilung der Verhaltensstile des persolog Persönlichkeits- Modells hat viele Vermutungen bestätigt, einige jedoch auch komplett negiert. Grundsätzlich ist zu sagen, dass die Verhaltensstile im deutschsprachigen Raum relativ gleich verteilt scheinen. Bei einem Blick auf andere europäische Länder zeigen sich aber deutliche Unterschiede: Besonders nachdenklich gemacht hat uns die starke stetige Ausprägung in Norwegen. Anscheinend wird das Arbeitsleben dort anders gestaltet als in den übrigen Ländern, die betrachtet worden sind. Ein bemerkenswertes Ergebnis ist auch die starke Ausprägung des gewissenhaften Verhaltensstils in Italien. Auch bei der Betrachtung der Geschlechter und Branchen scheinen erneut Vorurteile bestätigt, die zum Nachdenken anregen. Es erscheint uns besonders auffällig, dass von Frauen gezeigte, meist stetige Verhaltenstendenzen in einigen Positionen und Branchen immer noch unerwünscht zu sein scheinen. Darüber hinaus finden wir es bemerkenswert, dass die Ergebnisse in DACH, Italien und Niederlande sehr stark von denen in den USA abweichen. Einer Studie von 006 zufolge, war in den USA die stetige Verhaltensdimension mit 0% am stärksten ausgeprägt, gefolgt von initiativem Verhalten mit 3% und dominanten Verhalten mit 15% und gewissenhaften Verhalten mit 13%. Demnach sind die Befragten in den Vereinigten Staaten weitaus stärker initiativ geprägt als in Italien, während die Italiener ein deutlich gewissenhafteres Verhalten zeigen. Die Hypothesen, warum das so ist, werden fortlaufend untersucht. Wir sind gespannt auf weitere Ergebnisse. Vielleicht werden wir ja auch von Ländern wie Japan überrascht. Unsere Studien zeigen, wie wichtig es ist, im internationalen Kontext Kulturtheorien und Verhaltensstilprognosen zu überprüfen. 31

Verlag für Lerninstrumente persolog GmbH Königsbacher Straße 1 D-75196 Remchingen Telefon: +9 (0) 7 3.36 99-0 Telefax: +9 (0) 7 3.36 99- E-Mail: mail@persolog.com www.persolog.com persolog austria Ltd. Technologiepark 17 A-30 Perg Telefon: +3 (0) 66 50106 Telefax: +3 (0) 7 6 9396 3003 E-Mail: austria@persolog.com www.persolog.com KAIROS PARTNER AG. Zelglistrasse 10 CH-3608 Thun-Allmendingen Telefon: +1 (0) 33 33 0 3 Telefax: +1 (0) 33 33 0 39 E-Mail: info@kairospartner.ch www.kairospartner.ch Herausgeber persolog GmbH Verlag für Lerninstrumente, Remchingen, Deutschland 01 persolog GmbH Bilder: www.istockphoto.com Alle Rechte vorbehalten. Reproduktion in jeglicher Form, im Ganzen oder in Teilen, ist verboten. DE-IO199 03/1 Version 1.0