Hand in Hand - aus einem Guss Neue Stadtbahn im Europaviertel Neue Stadtbahntunnel für Stuttgart 21 1
Liebe Bürgerinnen und Bürger, zwei anspruchsvolle Projekte beim Bauen miteinander zu verknüpfen, das ist eine Herausforderung, die für die Ingenieure der Stuttgarter Straßenbahnen AG und des Tiefbauamts der Stadt Stuttgart nicht nur eine herausfordernde sondern auch reizvolle ist. Zum einen geht es um die neue Stadtbahnlinie U12 durch das Europaviertel, zum anderen um das Umbetten der heutigen Stadtbahntunnel zwischen Hauptbahnhof und Türlenstraße, bedingt durch das Projekt Stuttgart 21. Obwohl die SSB nur der Bauherr für die U 12 ist, wird sie im Auftrag des Stuttgart-21-Bauherrn Deutsche Bahn auch die so genannte Folgemaßnahme bauen. Die beiden Projekte miteinander zu verbinden macht Sinn, denn die neue U12-Strecke wird in den rund 500 Meter langen neuen Stadtbahntunnelabschnitt zwischen Hauptbahnhof und Türlenstraße münden bzw. von ihm abzweigen. In Kürze starten nun die Arbeiten zur Verlegung des Stadtbahntunnels für die Linien U5, U6; U7 und U12 und U15. Dagegen sind die Bauarbeiten für die Strecke der U12 durch das Europaviertel schon im Gange. Diese Broschüre soll Ihnen einen Überblick zu den bevorstehenden Maßnahmen geben, gleichzeitig aber auch einen Rückblick auf das, was bei einem Teil des Projekts, nämlich der U12 für das Europaviertel - sogar noch vor dem Bau der Bibliothek - passiert ist. Für den Bau beider Maßnahmen setzt die SSB auf die seit 50 Jahren bewährte Kooperation von Tiefbauamt und SSB, die seit Beginn des Tunnelbaus für die Straßen- und später Stadtbahn besteht. Sie ist ein gutes Fundament dafür, dass auch diese beiden Projekte mit hoher Ingenieurskunst zuverlässig und sorgfältig durchgeführt werden. Sicherlich gibt es trotz der kontinuierlichen Berichterstattung in den Stuttgarter Zeitungen Fragen zu den beiden von der SSB durchgeführten Projekten, die Sie am 10. Oktober bei einer Vorstellung der Projekte direkt an die Projektleiter Bernd Schröder vom Tiefbauamt der Landeshauptstadt Stuttgart und Markus Wittmann von der Stuttgarter Straßenbahnen AG stellen können. Wir laden Sie dazu herzlich ein.i Ihre SSB Einladung zur Projektinformation Mittwoch, 10. Oktober 2012 18 bis 20 Uhr in der Handwerkskammer Heilbronner Str. 43 Stuttgart 3
Die Stadtbahnlinie U12 Die Stadtbahnlinie U12 soll ab 2015/2016 zwischen Dürrlewang und Remseck fahren. Neben dem Neubauabschnitt Wallgraben Dürrlewang sind drei weitere Neubauabschnitte geplant, nämlich Hauptbahnhof bis Milchhof (rund 1,4 Kilometer), Löwentor bis Hallschlag (rund 2 Kilometer, im Bau, fertig 2. Halbjahr 2013) und Hallschlag bis Aubrücke (rund 1,1 Kilometer, bis 2015/2016). U12 die Stadtbahn für das Europaviertel Vom Hauptbahnhof kommend wird die U12 etwa auf Höhe der Straße Im Kaisemer von der Stadtbahnstrecke Richtung Pragsattel abzweigen und ins Europaviertel einschwenken. Sie kommt direkt vor dem neuen Budapester Platz ans Tageslicht und wird über eine Brücke den Budapester Platz und die künftig verbreiterte Wolframstraße südöstlich der Bibliothek überqueren. Auf der Brücke liegt die neue Stadtbahnhaltestelle Budapester Platz. Sie ist von der Nordbahnhofstraße, von Wolframstraße und vom Budapester Platz aus erreichbar. Nach der Brücke fährt die Stadtbahn oberirdisch weiter und erreicht nach etwa 450 Metern die U15-Haltestelle Milchhof. Die Stadtbahnlinie U12 wird nach Fertigstellung mit 80-Meter langen Zügen fahren, deshalb werden auch die Bahnsteige der Haltestellen Milchhof und Mittnachtstraße verlängert. Bereits 2009 hat die SSB auf dem freien Gelände des Europaviertels hinter dem Hauptbahnhof begonnen, in offener Bauweise die beiden rund 70 und 90 Meter langen Einzelröhren unter der Bibliothek zu bauen. 2010 wurden die Röhren nach beiden Seiten. also Richtung Türlenstraße einerseits und dem zukünftigen Budapester Platz andererseits weitergebaut. Ende 2011 fand der Abriss der alten DB-Brücken über die Wolframstraße statt, um Platz für die neue U12 zu schaffen. Die EnBW ist in dem Bereich noch mit Leitungs- und Kabelverlegearbeiten zu Gange. Voraussichtlich Anfang 2013 wird sich die SSB in das emsige Treiben der Investoren, das im Europaviertel herrscht, einreihen. Dann starten die ersten Arbeiten zu der rund 145 Meter langen, bis etwa acht Meter hohen und von drei Stützenpaaren getragenen Brücke, die vom Stuttgarter Büro Leonhard Andrä & Partner konstruiert wurde. Die neue Brücke wird mit ihrer Gestaltung und der geplanten LED-Beleuchtung einen besonderen architektonischen Beitrag zu diesem neuen Stadtviertel leisten. Rund 16 Meter breit wird die Brücke, aber nicht nur der Stadtbahn dienen, sondern auch beidseitig der Gleise einen Fußund Radweg bekommen. Die Arbeiten für die neue Brücke werden rund anderthalb Jahre dauern.
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Eine der so genannten Folgemaßnahmen aus dem Projekt Stuttgart 21 ist das Verlegen eines Großteils der bestehenden Tunnelröhre unter der Heilbronner Straße zwischen Hauptbahnhof und Türlenstraße, der so genannten Stammstrecke. Statt in beiden Richtungen wie bisher einen Tunnel zu nutzen, trennen sich zukünftig die beiden Richtungen der Stadtbahnlinien U5, U6, U7, U12 und U15 etwa 300 Meter nach der Haltestelle Hauptbahnhof in Richtung Türlenstraße. Die Stadtbahnen nutzen also später zwei Einzelröhren. Für den Bau der neuen Tunnel kommt das bei der SSB durch verschiedene frühere Stadtbahnbaumaßnahmen bestens vertraute Tunnelbauverfahren der Neuen Österreichischen Bauweise zum Einsatz. Meterweise brechen dabei unterirdisch rund um die Uhr Tunnelbagger das Gestein aus. Das Gebirge wird sofort mit Spritzbeton gesichert. Im Frühjahr 2013 kann voraussichtlich der bergmännische Vortrieb starten. Die beiden Röhren werden parallel. Insgesamt werden die bergmännischen Arbeiten für den Tunnelvortrieb und in einem zweiten Arbeitsschritt das Betonieren der Tunnelinnenschale etwa ein Jahr dauern. Es folgt dann der stadtbahntechnische Ausbau, so dass Anfang 2016 die SSB-Maßnahmen im Bereich Heilbronner Straße abgeschlossen sein sollen. Zwei Baugruben Der Anschluss der neuen Tunnelröhren an die alte Stadtbahnstrecke in der Heilbronner Straße lässt sich nicht unterirdisch herstellen. Zwei offene Baugruben sind für drei Jahre lange nötig im :: Kreuzungsbereich Kriegsbergstraße, Heilbronner Straße, Friedrichstraße und Arnulf- Klett-Platz und in der :: Heilbronner Straße zwischen GENO-Haus und Handwerkskammer Noch in diesem Jahr werden sich deshalb erste Änderungen bei den Fahrspuren am Hauptbahnhof geben, um die dortige Baugrube vorzubereiten. Trotz der beiden Baugruben werden alle Fahrspuren teilweise mit Hilfe von Behelfsbrücken - für den Autoverkehr beibehalten. Auch für Fußgänger gibt es neue Gehwege, hier sind auch Umwege unvermeidlich. Die neuen Stadtbahntunnel zwischen Hauptbahnhof und Türlenstraße 7
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