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Transkript:

I N F O R M A T I O N zur Pressekonferenz mit Umwelt-Landesrat Rudi Anschober, Umweltstadträtin Mag.ª Eva Schobesberger am 15. November 2011 zum Thema "Zwischenbilanz der Stickstoffdioxidmessungen in Linz" Weitere Gesprächsteilnehmer: Dr. in Elisabeth Danninger, Land OÖ, Abteilung Umweltschutz DI Martin Sonnleitner, Leiter des Umwelt- und Technik- Centers der Stadt Linz Ing. Gerald Binder, Umwelt- und Technik- Center der Stadt Linz

Zwischenbilanz der Stickstoffdioxidmessungen Die Stadt Linz hat in Absprache mit dem Land Oberösterreich ein Sondermessnetz installiert. Zu Jahresbeginn wurden 25 neue Messpunkte verteilt im ganzen Stadtgebiet aufgestellt. Die bisher ausgewerteten Daten der Monate Jänner bis Oktober 2011 lassen bereits eine deutliche Tendenz erkennen. In den vergangenen Jahren machte im Raum Linz wie in anderen Gebieten Europas auch die Einhaltung von zwei Grenzwerten Schwierigkeiten, nämlich die Jahresmittelwerte für Stickstoffdioxid (NO 2 ) und die Anzahl der Tage mit Grenzwertüberschreitungen für den Tagesmittelwert bei Feinstaub (PM 10 ) In Österreich sind die Grenzwerte für Stickstoffdioxid im Immissionsschutzgesetz-Luft schärfer formuliert als EU-weit. So wird der Jahresmittelwert in der EU bei einem Grenzwert von 40 µg/m³ festgesetzt, in Österreich gelten derzeit 35 µg/m³, ab 1. Jänner 2012 voraussichtlich 30 µg/m³. Da sich Schadstoffe flächenmäßig unterschiedlich verteilen, sollen die 25 neuen Messstellen im Linzer Stadtgebiet genaue und detaillierte Informationen liefern. Die Sammelröhrchen der einzelnen Messpunkte werden monatlich vom Umwelt- und Technik-Center Linz an ein Labor zur Auswertung geschickt. Bis Ende 2011 wird gemessen, um einen aussagekräftigen Jahresmittelwert über die Belastung von Stickstoffdioxid in Linz zu bekommen.

Das Passivsammlersystem Mit dem Messprogramm soll die Belastung an Stickstoffdioxid (Jahresmittelwerte) an bestimmten Punkten im Stadtgebiet von Linz festgestellt werden. Nach dem Vorliegen der Endergebnisse können die tatsächlichen Jahresmittelwerte und die Verteilung der Stickoxidbelastung im Stadtzentrum ermittelt werden. Weiters ist geplant, eine Verursacherzuordnung durchzuführen. Die Messpunkte sind: 1 Römerberg, RMP (Referenzmesspunkt), verkehrsbelastet 2 Neue Welt, RMP 3 24er Turm, RMP 4 Stadtpark, RMP, städtischer Hintergrund 5 Postgarage, verkehrsbelastet 6 Hessenplatz 7 Nordico 8 Landhauspark 9 Neuer Dom 10 Gruberstraße, verkehrsbelastet 11 Kaisergasse 12 Elisabethstraße 13 Fadingerstraße 14 Europaplatz 15 Goethe- / Humboldtstraße 16 Schillerstraße, städtischer Hintergrund 17 Hopfengasse, verkehrsbelastet 18 Haus der Technik 19 Mozartschule, verkehrsbelastet 20 Paracelsusstraße 3

21 Ing.-Stern-Straße 22 Franckstraße, städtischer Hintergrund 23 Turmstraße 24 Lärchenfeld, städtischer Hintergrund 25 Freistädter Straße Die Vorteile dieses Messsystems liegen beim flächendeckenden, kostengünstigen Einsatz der Passivsammler, einer einfachen Messtechnik und außerdem sind die Ergebnisse mit Referenzmessverfahren vergleichbar. Es gibt hauptsächlich folgende Zuordnungen bei den Messstellen in Linz: Städtischer Hintergrund: Einfluss durch Industrie und Gewerbe, Kraftwerke, Hausbrand, Verkehr, Fernverfrachtung, aber keine Quelle überwiegt. Verkehrsbelastet: Zusätzlich zur Belastung des städtischen Hintergrunds starker Verkehrseinfluss (verkehrsnahe Messpunkte). 4

Die ersten Zwischenergebnisse Mittelwerte der Monate Jänner Oktober 2011 und Vergleich mit den Grenzwerten (die Grenzwerte GW IG-L und GW EU sind allerdings die Jahresmittelwerte) Mittelwerte Jänner bis Oktober 2011 70,0 60,0 NO2 [µg/m³] 50,0 40,0 30,0 20,0 10,0 GW - EU GW - IG-L 0,0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 Messpunkte 5

Monatsmittelwerte: Häufigkeitsverteilung der Messwerte für NO 2 z.b. im Bereich von 20-30 µg/m³ treten ca. 17% aller Messwerte auf 30,0 Passivsammlermessprogramm - Klassierung Monatsmittelwerte (n = 244) GW - IG-L GW - EU 25,0 20,0 Anteil [%] 15,0 10,0 5,0 0,0 0-10 10-20 20-30 30-40 40-50 50-60 60-70 70-80 80-90 90-100 > 100 Klassen [µg/m³] Mittelwerte der verkehrsbelasteten Messpunkte der Monate Jänner - Oktober 2011 und Vergleich mit den Grenzwerten (die Grenzwerte GW IG-L und GW EU sind allerdings die Jahresmittelwerte) Mittelwerte Jänner bis Oktober 2011 70,0 60,0 50,0 GW - EU NO2 [µg/m³] 40,0 30,0 20,0 GW - IG-L 10,0 0,0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 Messpunkte 6

Monatsmittelwerte: Häufigkeitsverteilung an verkehrsbelasteten Messpunkten 60,0 Passivsammlermessprogramm - Klassierung Monatsmittelwerte (n = 45) 50,0 40,0 GW - IG-L GW - EU Anteil [%] 30,0 20,0 10,0 0,0 0-10 10-20 20-30 30-40 40-50 50-60 60-70 70-80 80-90 90-100 > 100 Klassen [µg/m³] 7

Mittelwerte der Messpunkte mit städtischem Hintergrund der Monate Jänner - Oktober 2011 und Vergleich mit den Grenzwerten (die Grenzwerte GW IG-L und GW EU sind allerdings die Jahresmittelwerte) Monatsmittelwerte Jänner - Oktober 2011 70,0 60,0 50,0 GW - EU NO2 [µg/m³] 40,0 30,0 20,0 GW - IG-L 10,0 0,0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 Messpunkte 8

Monatsmittelwerte: Häufigkeitsverteilung an Messpunkten mit städtischem Hintergrund 60,0 Passivsammlermessprogramm - Klassierung Monatsmittelwerte (n = 34) 50,0 GW - IG-L GW - EU 40,0 Anteil [%] 30,0 20,0 10,0 0,0 0-10 10-20 20-30 30-40 40-50 50-60 60-70 70-80 80-90 90-100 > 100 Klassen [µg/m³] 9

Trend Da die Messungen mit Passivsammlern erst begonnen haben, lässt sich daraus natürlich noch kein Trend ablesen. Die langjährigen kontinuierlichen Messungen des Landes zeigen allerdings, dass die Stickstoffdioxidbelastung leider seit einem Jahrzehnt fast unverändert ist. 70 60 Jahresmittelwerte 2001 bis 2010 Enns-Kristein Linz- Römerbergtunnel Linz-24er-Turm 50 Linz-Neue Welt JMW (µg/m³) 40 30 20 Linz-Stadtpark Linz- Kleinmünchen Traun 10 Wels 0 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 Amt der Oö. Landesregierung, Abteilung Umweltschutz/Luftgüteüberwachung Braunau Zentrum Bad Ischl 10

Vergleich mit anderen Städten Die Zwischenergebnisse in Linz zeigen im Vergleich zu anderen österreichischen und europäischen Städten eine ähnliche Situation. Bei verkehrsbelasteten Messpunkten in Ballungsräumen tritt überall ein hoher NO 2 -Wert auf. Damit sind die bisherigen Ergebnisse der Messungen kein Linz-spezifisches Problem, da auch in anderen Städten die Grenzwerte kaum oder schwer einzuhalten sind. 11

Situation in Linz Im Raum Linz finden sich unterschiedliche Immissionsniveaus. Relativ niedrige Immissionen unter den Grenzwerten treten in Bereichen fern des Stadtzentrums auf. Es folgt ein etwa bis zum Grenzwert belasteter Bereich von der Innenstadt bis Kleinmünchen. Hoch belastete Bereiche, liegen direkt an stark befahrenen Straßen und hier werden die Grenzwerte deutlich überschritten. Messstellen, die in unmittelbarer Nähe von stark befahrenen Straßenzügen stehen, erfassen neben den diffus flächig verteilten Immissionen zusätzlich auch jene NO 2 -Anteile, die unmittelbar und direkt von den Kraftfahrzeugen ausgestoßen werden. Daher sind naturgemäß die in der Nähe von stark befahrenen Straßen die NO 2 -Konzentrationen höher als an Punkten, die nur die bereits flächig verteilten Immissionen messen. Diese räumliche Verteilung von NO 2 wird auch in der nachfolgenden Modellierung für Linz dargestellt. Demnach fügen sich die bisherigen Zwischenergebnisse aus den Passivsammlermessungen gut in dieses Modell des Landes: Konzentrationen über 40 µg/m³ an den Hauptverkehrsstraßen, über 35 µg/m³ in der Innenstadt sowie große Gebiete über 30 µg/m³. 12

Abb. Modellierung der räumlichen Verteilung von NO 2 Verursacher für Stickoxide Stickoxide (NO x ) sind Luftschadstoffe, die vor allem bei der Verbrennung von Brenn- und Treibstoffen sowie von Abfall emittiert werden und sind Vorläuferschadstoffe von Ozon und Feinstaub. Alle Verbrennungsvorgänge sind auch von Stickoxidemissionen begleitet. Es sind dies: Verbrennungsvorgänge im Rahmen von industriellen Prozessen (z.b. Kraftwerke, Kokerei) Verbrennungsvorgänge beim Hausbrand (Gas, Holz, Öl, etc.) Verbrennungsvorgänge in Motoren (Benzin, Diesel), wobei Dieselmotoren in höherem Maße Stickoxide emittieren, da sie keinen Katalysator besitzen. 13

Daneben gibt es auch noch bei einigen industriellen Prozessen Stickoxidemissionen (z.b. bei Salpetersäureproduktion). Die Stickoxidemissionen setzen sich im Wesentlichen aus zwei Substanzen zusammen, nämlich dem Stickstoffmonoxid (NO), das gesundheitlich nicht besonders relevant ist und dem Stickstoffdioxid (NO 2 ), welches gesundheitlich bedeutsam ist, und daher existieren dafür auch Grenzwerte. Stickstoffmonoxid wandelt sich mit Hilfe von Ozon innerhalb von Minuten bis Stunden in Stickstoffdioxid um. Hohe Konzentrationen von Stickstoffmonoxid finden sich daher nur an Verkehrsmessstationen. Abseits von Straßen liegt der größte Teil der Stickoxide bereits als Stickstoffdioxid vor. Die Konzentration von Stickstoffdioxid (NO 2 ) hat in den vergangenen Jahren weniger stark abgenommen als diejenige der gesamten Stickoxide. In großen Städten und entlang von stark befahrenen Straßen werden die Grenzwerte für NO 2 regelmäßig überschritten. Gesundheitliche Belastung Die in umweltepidemiologischen Studien beobachteten gesundheitsschädlichen Wirkungen sind nicht allein auf NO 2 zurückzuführen, sondern stehen auch im Zusammenhang mit dem Vorhandensein anderer verkehrsbedingter Emissionen. Die höchsten Konzentrationen an Stickstoffoxiden werden an eng bebauten, viel befahrenen Straßen gemessen, weil sich die Autoabgase dort nicht ungehindert ausbreiten können und daher nur langsam in der Atmosphäre verdünnt werden. Große Gesundheitsstudien der vergangenen Jahre konnten zeigen, dass es mit ansteigender Stickstoffdioxid-Konzentration in der Außenluft auch zu einer Zunahme an gesundheitlichen Beschwerden und Atemwegserkrankungen in der Bevölkerung kommt. Je höher die Stickstoffdioxid-Belastung in der Außenluft ist, desto ausgeprägter ist dieser Effekt. Fristverlängerung Da der Grenzwert der EU ab 2010 verpflichtend ist, er aber in Oberösterreich wie in anderen Bundesländern auch an den verkehrsbelasteten Messstellen des Landesmessnetzes deutlich überschritten wird, wurde von 14

der Republik Österreich für diese Gebiete bei der EU-Kommission um Fristverlängerung angesucht. Voraussetzung für die Gewährung der Verlängerung ist, dass es ein Maßnahmenprogramm gibt, mit dessen Umsetzung die Einhaltung des Grenzwerts spätestens 2015 zu erwarten ist. Maßnahmenprogramm Luft des Landes Oberösterreich Das Land Oberösterreich ist gemäß Immissionsschutzgesetz-Luft (IG-L) verpflichtet, bei Überschreitung von Grenzwerten ein Programm zu erstellen, in dem Maßnahmen zur Emissionsminderung festgelegt werden. Daher wurde im Laufe des Jahres unter Federführung von Landesrat Anschober und unter Einbindung der fachlich betroffenen Landes-Ressorts sowie der Stadt Linz zur Erreichung der Ziele des IG-L ein Programm erstellt, das die laufenden bzw. geplanten Maßnahmen zur Verringerung der Belastung an Feinstaub (PM 10 ) und Stickstoffdioxid (NO 2 ) enthält. Mit der Umsetzung der in diesem Programm enthaltenen Maßnahmen wird ein wesentlicher Schritt zur Verringerung der Luftbelastung im oberösterreichischen Zentralraum getan. Es werden damit alle Verursacherbereiche wie z.b. die Haushalte, die Industrie und der Verkehr angesprochen. Die Maßnahmenpalette ist weit gestreut und reicht von bewusstseinsbildenden Maßnahmen über Förderanreize bis zur Umsetzung bereits bestehender Regelungen. Es wird allerdings nicht der letzte Schritt sein. An der Planung und Evaluierung weiterer Maßnahmen wird gearbeitet, wobei Lösungen erarbeitet werden sollen, die nicht nur aus Sicht der Einhaltung der Luftgrenzwerte, sondern auch aus dem Blickwinkel Energie, Ressourcen und Lebensqualität sinnvoll sein müssen. Um ein Beispiel zu nennen, arbeitet die Stadt Linz an der Entwicklung eines umfassenden Energieeinsparungsprojektes. 15

Städtisches Projekt - Energieeffizienz Das Linzer Energieeffizienzprogramm 2012 LEEP 2012 ist ein Vorzeigepro-jekt, das sich bereichsübergreifend mit dem Thema Energiehaushalt einer Stadt auseinandersetzt. In den nächsten rund 1,5 Jahren arbeitet ein Großteil der Mitglieder der Unternehmensgruppe Stadt Linz im Bereich der Energieeinsparung, Energieeffizienz und nachhaltiger Energieversorgung zusammen. Basierend auf den Ergebnissen des Energienutzplans 2008 werden konkrete Maßnahmen zur effizienten Energienutzung im Bereich der Unternehmensgruppe Linz erarbeitet. Der im Jahr 2012 vorliegende Maßnahmenkatalog dient zunächst den politischen Entscheidungsträger/innen als Diskussionsgrundlage und soll wei-ters die Basis für ein künftiges Linzer Energieeinsparungsprogramm liefern. Link: z.b. www.linz.at www.land-oberoesterreich.gv.at -> Themen -> Umwelt -> Luft, Klima 16