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Transkript:

1. Hintergrund Junge Menschen, die die Schule ohne Abschluss verlassen, haben geringere Chancen eine Berufsausbildung zu beginnen. Auch im weiteren Lebensverlauf sind sie weit überdurchschnittlich von Arbeitslosigkeit und prekären Beschäftigungsverhältnissen betroffen. Daneben wählen viele Schulabgängerinnen und -abgänger nach ihrem Schulabschluss weiterführende schulische Angebote oder kommen in Maßnahmen des Übergangsbereichs unter. Gleichzeitig haben Betriebe zunehmend das Problem, geeignete Auszubildende zu finden. Diese Situation wird sich angesichts der demografischen Entwicklung und den damit verbundenen Rückgang der Schülerzahlen mittelfristig noch verschärfen. So ist es aus dieser Perspektive ebenso wie aus der Perspektive des schulgesetzlichen Auftrags zur ganzheitlichen individuellen Förderung der Schülerinnen und Schüler notwendig, Jugendliche zu einem Abschluss zu führen und bereits in der Schule eine passgenaue Berufswahlentscheidung zu ermöglichen. Dazu soll der Übergang der Jugendlichen in die Arbeitswelt von morgen durch eine gezielte und frühzeitige Diagnose, die darauf aufbauende individuelle Förderung, sowie ein gezieltes Feedback bzw. Reflexion der eigenen Berufswegeplanung in Rheinland-Pfalz nachhaltig gefördert werden. Als eine Maßnahme in diesem Bereich soll an den Schulen mit Bildungsgang Berufsreife (Realschulen plus, Integrierten Gesamtschulen, Förderschulen) ein Kompetenzfeststellungsverfahren sukzessive verpflichtend eingeführt werden. Die Einführung ist in der Landesstrategie zur Fachkräftesicherung 2014-2017 im Handlungsfeld 1: Nachwuchs sichern, Ziel 1. Chancen für erfolgreiche Ausbildung und erfolgreiches Studium erhöhen unter Punkt 5: Weiterführende Schulen nutzen Diagnoseinstrumente zur individuellen Förderung, z.b. Potenzialanalysen, als ein Vorhaben anvisiert. Mit einem Kompetenzfeststellungsverfahren können die berufsrelevanten, überfachlichen Kompetenzen und Interessen der Schülerinnen und Schüler zu Ende der Klasse 7 oder zu Beginn der Klasse 8 erhoben werden und in der Folge gezielte individuelle Förderung sowie eine passgenauere Berufswahlentscheidung ermöglicht werden. Stand: 23.07.2015 Seite 2 von 10

Dazu stellt das Land eine landesweit einheitliche Verfahrensplattform Profil AC den am Projekt teilnehmenden Schulen zur Verfügung. Diese enthält die zur Durchführung notwendigen Instrumente und Durchführungshinweise. Ebenfalls wird die Auswertung der Kompetenzfeststellung für die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler individuell über diese Plattform realisiert. Das Verfahren nach Profil AC lässt sich hinsichtlich Anzahl der Aufgaben und Auswahl der Kompetenzen variabel gestalten. Aufbau und Prinzipien des Verfahrens basieren auf den Grundsätzen Ganzheitlichkeit, Stärkenorientierung und Individualisierung. Im Einzelnen deckt das Verfahren folgendes Leistungsspektrum ab: Kopplung einer differenzierten Selbsteinschätzung der Schülerinnen und Schüler bei der Bewältigung der Einzel- und Gruppenaufgaben mit einer Fremdeinschätzung, Sicherung einer inhaltlich differenzierten und individuellen Rückmeldung, Erstellung eines Kompetenzprofils als zielgenauer Ansatz der individuellen Förderung für die einzelne Schülerin bzw. den einzelnen Schüler, Entscheidungsgrundlage für eine individuelle berufliche Orientierung. Das Verfahren Profil AC, das den Qualitätsstandards des Bundesinstitutes für Berufliche Bildung BIBB sowie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung BMBF genügt, ist bereits in mehreren anderen Bundesländern erprobt, flächendeckend eingeführt und evaluiert. Die Verfahrensplattform sowie die Aufgaben, Instrumente und Materialien werden durch das Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur den am Projekt teilnehmenden Schulen zur Verfügung gestellt. Dies ermöglicht somit eine Fortschreibung des Kompetenzfeststellungsverfahrens als Teil der Landeskonzeption. Weitere Informationen zu Profil AC finden sie unter https://www.profil-ac.de. Das Verfahren wird durch die Verfahrensentwickler bei der Implementierung prozessbegleitend evaluiert und auf Basis einer Güteprüfung weiterentwickelt. Nach Abschluss dieser Prüfung wird die Plattform mit allen Nutzungsrechten an das Land Rheinland- Pfalz übergeben. Stand: 23.07.2015 Seite 3 von 10

2. Projektinhalt und Zielgruppe Im Projekt sollen die Lehrkräfte auf Basis der Verfahrensplattform Profil AC unter Berücksichtigung der Qualitätsstandards geschult werden, damit sie eine Potenzialanalyse selbstständig durchführen können und ausgehend von den Ergebnissen der Verfahrens eine gezielte, individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler einleiten und begleiten können (s.u.: Modul 1). Die dafür unverzichtbaren Qualifizierungen der Lehrkräfte sollen landesweit an unterschiedlichen Standorten durchgeführt werden. Die Durchführungsbegleitungen (s.u.: Modul 2) finden an den jeweiligen Schulstandorten der teilnehmenden Schulen statt. Die Qualifizierung ist notwendig, weil ein zentrales Ziel des Projektes für die Zielgruppe der Schülerinnen und Schüler im Bildungsgang Berufsreife und qualifizierter Sekundarabschluss I der siebten bzw. achten Klassen in Rheinland- Pfalz ist, die Chancen der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler auf gesellschaftliche und berufliche Integration weiter zu verbessern, indem durch den Einsatz des Kompetenzanalyse-Verfahrens für alle Teilnehmenden individuell Potenziale, soziale und personale Ressourcen sowie fachliche Fähigkeiten erfasst werden und ein individuelles Stärkenprofil bezüglich berufs- und arbeitsweltrelevanter Kompetenzbereiche erstellt wird, darauf aufbauend passgenaue stärkenorientierte Förderkonzepte für die Teilnehmenden entwickelt und umgesetzt werden (Förderung und Verlaufsdiagnostik) und der Berufswahlhorizont durch Abgleich des eigenen Leistungsprofils mit den Anforderungsprofilen von Berufsfeldern und Einzelberufen, die im Kompetenzfeststellungsverfahren integriert sind, erweitert und die Berufswahlkompetenz verbessert wird, den Teilnehmenden ihre Eignung auch für geschlechtsuntypische Berufe bewusst wird und so soziokulturelle Tradierungen und gesellschaftliche Typisierungen überwunden werden können, die bewährten Instrumenten der vertieften Berufsorientierung, wie z. B. Praxistag oder Berufswahlportfolio mit der Potenzialanalyse verzahnt werden. Stand: 23.07.2015 Seite 4 von 10

Dabei sollen Beobachtung, Analyse und Hinweise zur Förderung folgender Kompetenzbereiche unter Beachtung des Kriterienkatalogs für Ausbildungsreife der Bundesagentur für Arbeit abgedeckt werden: - Sozialkompetenz - Methodenkompetenz - Personale Kompetenz - Berufswahlkompetenz (Berufsfeldbezogene Kompetenz, Berufsinteressen) Die Feststellung der Kompetenzen in den oben genannten Kompetenzbereichen wird anhand festgelegter Kompetenzmerkmale durch Profil AC, ein systematisches und flexibles Verfahren, erfolgen, das von mindestens zwei Beobachtern für eine kleine Gruppe von Schülerinnen und Schülern gleichzeitig eingesetzt werden kann. Für jeden der Kompetenzbereiche bzw. jedes der Kompetenzmerkmale steht ein Pool von repräsentativen Einzel- und Gruppenaufgaben zur Verfügung, die eine systematische und prozessorientierte Beobachtung des Verhaltens der Schülerinnen und Schüler beim Bearbeiten der standardisierten Aufgaben in verschiedenen Handlungssituationen auf der Grundlage festgelegter Kriterien ermöglichen. Das beobachtete Verhalten der Schülerinnen und Schüler bildet die wesentliche Grundlage für alle Bewertungen, aus denen sich ein Kompetenzprofil ergibt. Beobachtung und Bewertung sollen voneinander getrennt sein. Durch die ESF-Förderung soll eine nachhaltige, flächendeckende Implementierung einer auf einer gezielten Diagnostik aufbauenden individuellen Förderung in Rheinland- Pfalz ermöglicht werden. Die Qualifizierung der Lehrkräfte gestaltet sich in Form von zweitägigen Anwenderschulungen, die von jeweils zwei Trainerinnen/Trainern durchgeführt werden. Sie qualifizieren die Teilnehmenden zur selbstständigen Planung, Durchführung und Auswertung der Kompetenzanalyse Profil AC RLP. Die Teilnahme an der Schulung wird durch ein aussagekräftiges Zertifikat bestätigt. Wesentliche Inhalte der Schulung sind die Vermittlung der theoretischen Grundlagen zum Einsatz von Assessment-Center-Verfahren, die systematische Beobachtung als zentrales Instrument zur Erfassung von Kompetenzen, die einzusetzenden Beobachtungs- und Beurteilungsinstrumente und Aufgaben, die Handhabung der Software sowie das Führen von Feed- Stand: 23.07.2015 Seite 5 von 10

backgesprächen einschließlich der Entwicklung von Handlungsplänen zur individuellen Förderung einer jeden Schülerin, eines jeden Schülers. Das Projekt sieht eine sukzessive Umsetzung der Schulungsmaßname bis zum Jahr 2021 vor. In diesem Zeitraum sollen Lehrkräfte aller weiterbildenden Schulen in Rheinland-Pfalz mit den Bildungsgängen Berufsreife und qualifizierter Sekundarabschluss I qualifiziert werden. Die Projektumsetzung erfolgt hierbei auf Grundlage jährlicher Aufrufe. Für den Zeitraum 01.01.2016-31.12.2016 erfolgt hiermit der erste Aufruf, der eine Umsetzung der Module 1 und 2 an maximal 60 Schulen, was einer Zielgruppengröße von ca. 300 Lehrkräften entspricht, vorsieht. Modul 1 In Modul 1 liegt der Fokus auf der Zielgruppe der zu schulenden Lehrkräfte. Modul 1 gestaltet sich in Form von zweitägigen Anwenderschulungen, die von jeweils zwei Trainerinnen/Trainern durchgeführt werden. Sie qualifizieren die Lehrkräfte zur selbstständigen Planung, Durchführung und Auswertung der Kompetenzanalyse Profil AC RLP. Die Teilnahme an der Schulung wird durch ein aussagekräftiges Zertifikat bestätigt. Wesentliche Inhalte der Schulung sind die Vermittlung der theoretischen Grundlagen zum Einsatz von Assessment-Center-Verfahren, die systematische Beobachtung als zentrales Instrument zur Erfassung von Kompetenzen, die einzusetzenden Beobachtungs- und Beurteilungsinstrumente und Aufgaben, die Handhabung der Software sowie das Führen von Feedbackgesprächen einschließlich der Entwicklung von Handlungsplänen. Modul 2 Die Zielgruppe im Modul 2 sind die Schülerinnen und Schüler im Bildungsgang Berufsreife und qualifizierter Sekundarabschluss I der siebten bzw. achten Klassen in Rheinland-Pfalz, wobei hierbei auch die entsprechenden Jahrgänge in den anderen Bildungsgängen, z. B. den Gymnasien optional zu berücksichtigen sind. Im Modul 2 wird innerhalb von drei Tagen die Kompetenzanalyse Profil AC RLP an der Schule durchgeführt. Die geschulten Lehrkräfte bzw. sozialpädagogischen Fachkräfte sind federfüh- Stand: 23.07.2015 Seite 6 von 10

rend in der Umsetzung der Kompetenzanalyse Profil AC RLP an ihrer Schule, die zur Feststellung der Stärken der Schülerinnen und Schüler im Rahmen der erweiterten individuellen beruflichen Orientierung durchgeführt wird. Sie werden von einer erfahrenen Trainerin/Trainer im Vorfeld bei der Planung und Vorbereitung sowie während der gesamten Durchführung unterstützt und on the job begleitet. Ein abschließendes Coachinggespräch am Ende der Kompetenzanalyse Profil AC RLP sichert den Schulungserfolg der Lehrkräfte und sozialpädagogischen Fachkräfte und stellt sicher, dass diese das Verfahren zukünftig in Eigenregie durchführen können. Die Lehrkräfte sollen dadurch in die Lage versetzt werden an ihrer Schule eine Potenzialanalyse selbstständig durchzuführen und eine individuelle Förderplanung zu initiieren. Die über die Schulung und das Erstcoaching der Lehrkräfte hinausgehende Begleitung und Beratung wird durch das Beratungssystem des Pädagogischen Landesinstitutes Pädagogischen Landesinstitut (PL) sichergestellt. Konkret werden beim PL zur Sicherung der Nachhaltigkeit Lehrkräfte als Systemberaterinnen und -berater für Profil AC qualifiziert. Diese beraten die Schulen in Verfahrensfragen und stehen auch für Nachqualifizierungen zur Verfügung. 3. Indikatoren zur Zielerreichung Prioritätsachse: C Investitionspriorität: Spezifisches Ziel: Ergebnisindikator: C i Verringerung und Verhütung des vorzeitigen Schulabbruchs und Förderung des gleichen Zugangs zu einer hochwertigen Früherziehung und einer hochwertigen Grund- und Sekundarbildung Verbesserung der Berufswahlkompetenz von Schülerinnen und Schülern insbesondere im Bildungsgang Berufsreife 80% der Schülerinnen und Schüler mit Grundbildung haben erfolgreich an ergänzenden berufsorientierenden Angeboten teilgenommen und / oder für sie wurde eine konkrete berufliche / schulische Perspektive entwickelt. Stand: 23.07.2015 Seite 7 von 10

Eine erfolgreiche Teilnahme liegt vor, wenn Teilnehmende die laut Curriculum vorgesehenen Elemente vollständig durchlaufen und dies durch Zertifikate nachgewiesen wird. 4. Rechtsgrundlagen, Antrags- und Bewilligungsverfahren Die zwischengeschaltete Stelle beim Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung (ZS) gewährt nach Maßgabe der 23 und 44 Landeshaushaltsordnung und den hierzu ergangenen allgemeinen Verwaltungsvorschriften sowie dieser Rahmenbedingungen Zuwendungen im Rahmen verfügbarer Fördermittel aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF). Weiterhin sind die Vorgaben aus dem Operationellen Programm des Landes Rheinland-Pfalz für den Europäischen Sozialfonds (ESF) im Ziel Investitionen in Wachstum und Beschäftigung 1 sowie der VO (EU) 1303/2013 und VO (EU) 1304/2013 in der jeweils gültigen Fassung 2 verbindlich. Jegliche delegierte Rechtsakte bzw. Durchführungsbestimmungen, die in Verbindung mit der Strukturfondsförderung stehen und erlassen wurden bzw. noch erlassen werden, vervollständigen die rechtliche Grundlage. Die ZS (Bewilligungsbehörde) entscheidet über den Antrag nach pflichtgemäßem Ermessen im Rahmen verfügbarer Haushaltsmittel. Ein Rechtsanspruch auf Gewährung der Fördermittel besteht nicht. Die Rahmenbedingungen für den Förderansatz sind als besondere Nebenbestimmungen Bestandteil der Bewilligung. Eine Antragstellung ist nur nach erfolgreicher Teilnahme am jeweiligen Aufrufverfahren des Landes zu Vorschlägen von arbeitsmarktpolitischen Projekten in Rheinland-Pfalz möglich. Für die Antragstellung und das gesamte Förderverfahren sowie für den Nachweis der Verwendung der Zuwendungsmittel sind die Förderfähigkeitsregeln 3 in der jeweils geltenden Fassung und die dort vorgegebenen Verfahren verbindlich, soweit in diesen Rahmenbedingungen keine abweichenden oder ergänzenden Regelungen getroffen sind. 1 http://esf.rlp.de/fileadmin/esf/downloads/esf_2014-2020/operationelles_programm/_operationelle_programme_im_rahmen_des.pdf 2 http://esf.rlp.de/esf-foerderung-2014-2020/verordnungen-und-rechtsgrundlagen/ 3 http://esf.rlp.de/esf-foerderung-2014-2020/verordnungen-und-rechtsgrundlagen/ Stand: 23.07.2015 Seite 8 von 10

Projektanträge können nur von akkreditierten Projektträgern über das das EDV- Begleitsystem gestellt werden. Die Nutzung des EDV-Begleitsystems ist verpflichtend. Das gesamte Förderverfahren wird über das EDV-Begleitsystem abgewickelt. Zur Nutzung des EDV-Begleitsystems ist die Akkreditierung des Projektträgers und die Registrierung im EDV-Begleitsystem erforderlich. Nähere Informationen dazu sind unter www.esf.rlp.de zu erhalten. Der Finanzierungsanteil des Landes stellt sich durch eine passive Co-Finanzierung der Maßnahmen in Form des Nachweises der Teilnahme der Lehrkräfte an den Schulungen und der Durchführungsbegleitung dar. Für die Umsetzung des Moduls 2 ist hinsichtlich der Durchführung der Potentialanalyse für die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler die Führung des Teilnehmendenregistratursystems im EDV-Begleitsystem verbindlich. 5. Art und Umfang der Förderung, Qualifikation des Personals Die Zuwendung erfolgt im Rahmen einer Projektförderung als Fehlbedarfsfinanzierung zu den projektnotwendigen Ausgaben (Realkostenprinzip). Es erfolgt keine Vorauszahlung von arbeitsmarktpolitischen Landesmitteln nach VV Nr. 7.2 zu 44 LHO. Die Förderung erfolgt in der Regel kalenderjährlich. Für die Durchführung der Projekte ist grundsätzlich fachlich qualifiziertes und in der Schulung und Durchführungsbegleitung erfahrendes Personal einzusetzen. Die Fachkräfte müssen über folgende Qualifikationen verfügen: - ein abgeschlossenes Hochschulstudium, - eine mindestens einjährige Trainererfahrung in der Erwachsenenbildung bzw. in Schülerseminaren von der Konzeption und Organisation über die Durchführung bis hin zur Evaluation der Schulungen, Stand: 23.07.2015 Seite 9 von 10

- Erfahrungen in der konkreten Umsetzung von Kompetenzfeststellungsverfahren mit Schülerinnen und Schülern, - Erweiterte Kenntnisse über das Verfahren Kompetenzanalyse Profil AC, - Erfahrung im Bereich schulischer und beruflicher Bildung sowie im Bereich Personalentwicklung. Der Nachweis ist über qualifizierte Qualifikationsnachweise zu führen. Die Personalausgaben dieser Fachkräfte sind bis zu einer Eingruppierung in Entgeltgruppe TV-L 11 zuwendungsfähig. Stand: 23.07.2015 Seite 10 von 10