Programm Curriculum : Spezielle Psychotraumatherapie mit Kindern und Jugendlichen (DeGPT)

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Transkript:

Programm Curriculum 2017-18: Spezielle Psychotraumatherapie mit Kindern und Jugendlichen (DeGPT) Workshop 1: Prof. Dr. Rita Rosner & Dipl.-Psych. Anna Vogel Theoretische Grundlagen, Diagnostik und Therapie von Traumafolgestörungen bei Kindern und Jugendlichen Im ersten Workshop stehen die theoretischen Grundlagen der Psychotraumatologie im Mittelpunkt, auf welche die Behandlungspraxis aus allen späteren Modulen des Curriculums aufbaut. Dazu zählen ein kurzer Überblick über die Geschichte der Psychotraumatologie, entwicklungsneurobiologische Aspekte, Besonderheiten des Traumagedächtnisses im Entwicklungsverlauf, die neuesten Daten zur Epidemiologie und zu komorbiden Störungen sowie die aktuellen ätiologischen Modelle zur Entstehung und Aufrechterhaltung von Traumafolgestörungen. Die Auswirkung spezifischer Traumatisierungen auf betroffene Kinder und Jugendliche und ihre Familiensysteme werden besprochen. Es wird über aktuelle Behandlungsverfahren berichtet sowie über den Stand der Psychotherapieforschung mit Bezug auf Metaanalysen und Guidelines. Grundlage für eine fundierte Behandlung ist eine akkurate Abklärung des Therapiebedarfs. Ein substanzieller Teil des Workshops ist deshalb der Vorstellung und Einübung verschiedener traumadiagnostischer Verfahren gewidmet, einschließlich Traumaanamnese, strukturierter Interviews, diagnostischer Fragebögen, Überlegungen zur Differenzialdiagnostik und zu Komorbiditäten. Alle Verfahren werden für unterschiedliche Altersgruppen von Vorschulkindern bis zu jungen Erwachsenen, in Bezug auf Selbst- und Fremdeinschätzung und unter besonderer Berücksichtigung interkultureller Aspekte behandelt. Entspricht DeGPT Modul 1 (Teil 1: 16UE) Freitag 08. September 2017 13-20 Uhr Samstag 09. September 2017 9-17 Uhr Workshop 2a: RA Maximilian Richter & Dipl.-Soz.päd. Sibylle Steinhuber Schnittstellen der Psychotraumatherapie zum Rechtssystem und zur Kinder- und Jugendhilfe Viele der Kinder und Jugendlichen, die eine traumafokussierte Behandlung benötigen, leben in Einrichtungen der stationären Jugendhilfe oder profitieren von anderen Maßnahmen der Kinder- und Jugendhilfe. Diese sind auch für ausreichend stabile Rahmenbedingungen in der Therapie relevant. Auch kommen einige PatientInnen im Zusammenhang mit den traumatischen Ereignissen in Kontakt mit dem Rechtssystem (Anzeige, Zeugenaussage, Opferschutz, ). Auf dem Programm für diesen Tag steht deshalb ein interdisziplinärer Dialog zwischen therapeutischen, juristischen und pädagogischen Arbeitsfeldern, die im Rahmen einer traumafokussierten Behandlung gut miteinander kooperieren sollten. Der Schwerpunkt liegt auf der optimalen Unterstützung und den Schutz von betroffenen Mädchen und Jungen und deren Familien. Es werden juristische Grundkenntnisse (Zivil-, Straf- und Opferrecht) vermittelt und Maßnahmen zur Herstellung von Sicherheit und zur Verhinderung erneuter Viktimisierung besprochen. Eine sinnvolle Aufgabenverteilung und zentrale Aspekte des Case-Managements in der Zusammenarbeit mit der ambulanten und stationären Kinder- und Jugendhilfe sind ebenfalls Thema. Entspricht DeGPT Modul 1 (Teil 2: 8UE) Freitag 06. Oktober 2017 13-20 Uhr 1

Workshop 2b: Univ.-Prof. Dr. Barbara Juen Überblick über die Behandlung akuter Traumatisierungen und Krisenintervention TherapeutInnen in der Praxis stellt sich manchmal die Frage, in welchem zeitlichen Abstand zu einem traumatischen Ereignis eine traumafokussierte Therapie sinnvoll ist und wie man Kindern und Jugendliche helfen kann, die erst kürzlich traumatische Ereignisse erlebt haben oder sich immer noch in einer Notsituation befinden. Der Workshop hilft bei der Differenzierung zwischen psychosozialer Notfallversorgung, Krisenintervention (psychologische erste Hilfe) und Psychotherapie. Vermittelt werden handlungsrelevantes Wissen und Kompetenzen für die Unterstützung der Betroffenen in der ersten Zeit nach einem traumatischen Ereignis. Die Teilnehmer befassen sich mit Phasenverläufen und Erscheinungsbildern akuter Traumafolgen, mit Schutz- und Risikofaktoren für die Entwicklung und Überwindung akuter Belastungssymptome, mit diagnostischen Screeninginstrumenten sowie mit existierenden Handlungsempfehlungen einschließlich Informationen zum Stand deren Wirksamkeit. Zielsetzung aller vermittelten Interventionen ist die Förderung natürlicher Verarbeitungsprozesse und die Prävention von physischen Folgeerkrankungen. Entspricht DeGPT Modul 3 (8UE) Samstag 07. Oktober 2017 9-17 Uhr Workshop 3: Dr. Patrick Fornaro Entwicklungsangepasste Techniken zur Stabilisierung, Affektregulation und Ressourcenaktivierung Innerhalb des Zusammenspiels von Stabilisierung und traumafokussierten Vorgehensweisen beschäftigt sich dieser Workshop mit dem Schaffen stabiler innerer und äußerer Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Behandlung der Traumafolgestörung. Vermittelt und eingeübt werden einerseits stabilisierende Techniken aus der traumafokussierten kognitiven Verhaltenstherapie (TF-KVT), andererseits Elemente aus der dialektischbehavioralen Therapie für Jugendliche (DBT-A), einschließlich Methoden zur Emotionsregulation, Gegenwartsfokussierung und Entspannung. Ergänzend werden imaginative Techniken dargestellt. Besonderes Augenmerk wird auf auf Möglichkeiten der Beziehungsgestaltung mit Kindern und Jugendlichen gelegt, die ausgeprägte Emotionsregulationsprobleme oder Verhaltensauffälligkeiten zeigen. Notfallpläne und Methoden für den Umgang mit Suizidalität, Parasuizdalität, Selbstverletzung, Fremdgefährdung und dissoziativen Zuständen sind ebenfalls Gegenstand des Workshops. Entspricht DeGPT Modul 2 (16 UE) Freitag 10. November 2017 13-20 Uhr Samstag 11. Novermber 2017 9-17 Uhr 2

Workshop 4: Dr. Patrick Fornaro TF-KVT I: Basistechniken Das Therapiemanual Traumafokussierte kognitive Verhaltenstherapie bei Kindern und Jugendlichen (TF- KVT) von Cohen, Mannarino und Deblinger (2009) gilt als eines der weltweit am besten evaluierten Manuale für die Behandlung der posttraumatischen Belastungsstörung und verknüpfter Probleme bei Kindern und Jugendlichen unterschiedlicher Altersgruppen. In diesem Workshop werden die traumaspezifischen Basistechniken vorgestellt und eingeübt. Dazu gehört eine altersgerechte Psychoedukation über traumatische Ereignisse, PTBS und das Behandlungsrational. Den zentralen wirksamen Bestandteil der Therapie stellt das Entwickeln eines Traumanarrativs dar (Exposition in sensu), in dem die Betroffenen die traumatischen Erfahrungen mit Unterstützung der Therapeutin besprechen und aufschreiben. Das Narrativ bietet den Ausgangspunkt für das Auffinden und Verändern von hinderlichen und schmerzlichen Überzeugungen über sich, andere und die Welt (kognitive Verarbeitung und Bewältigung dysfunktionaler Kognitionen). Manche Kinder und Jugendliche benötigen überdies Unterstützung bei der In-vivo-Bewältigung von traumatischen Erinnerungen oder Schlüsselreizen. Der letzte Teil der Behandlung betrifft die Verbesserung von künftiger Sicherheit, die Förderung der weiteren Entwicklung und die Rückfallprophylaxe. Entspricht DeGPT Modul 4a (Teil 1: 16 UE) Freitag 15. Dezember 2017 13-20 Uhr Samstag 16. Dezember 2017 9-17 Uhr Workshop 5: Dr. Julia König & Dr. Agnes Nocon TF-KVT II: Komplexe Techniken und Arbeit mit Bezugspersonen Ältere Jugendliche und junge Erwachsene benötigen über den Methodenkoffer der TF-KVT hinausgehend differenziertere kognitive Behandlungstechniken. Die Cognitive Processing Therapy (CPT) hat sich in der Behandlung der PTBS bei Jugendlichen ab etwa 14 Jahren gut bewährt, auch beim Vorliegen komorbider Störungen. Im ersten Teil des Workshops wird das Erstellen eines Berichts über die Auswirkungen des Traumas sowie die systematische kognitive Bearbeitung typischer Themenfelder vermittelt (Scham, Schuld, Sicherheit, Kontrolle und Macht, Vertrauen, Wertschätzung sowie Intimität und Nähe). Der Einbezug einer vertrauensvollen Bezugsperson in die Therapie hat sich in wissenschaftlichen Untersuchungen insbesondere bei jüngeren Kindern und Jugendlichen als zentral für den Behandlungserfolg erwiesen. Im zweiten Teil des Workshops liegt der Schwerpunkt deshalb einerseits auf der Interaktion der Kinder und Jugendlichen mit ihren Bezugssystemen. Andererseits wird die Zusammenarbeit des Therapeuten mit Eltern und anderen Bezugspersonen (einschließlich professionellen Helfern wie z.b. Bezugsbetreuern) besprochen und geübt. Ziel ist das Schaffen förderlicher Therapiebedingungen, das Überwinden ungünstiger Überzeugungen bei Personen im Lebensumfeld und das Stärken von Ressourcen und Erziehungskompetenzen, unter Berücksichtigung eigener psychischer Belastung der Eltern. Von besonderer Bedeutung sind die gemeinsamen Kind-Eltern-Stunden, in denen das Traumanarrativ mit der Bezugsperson geteilt wird. Entspricht DeGPT Modul 5a (Teil1: 8UE) und 4a (Teil 2: 8 UE) Freitag 19. Januar 2018 13-20 Uhr Samstag 20. Januar 2018 9-17 Uhr 3

Workshop 6: Dr. Johanna Unterhitzenberger TF-KVT III: Komplexe Traumatisierung, Flucht, kultursensible Therapie, Trauer und Verlust In der Wissenschaft wie in der Praxis gibt es zahlreiche Hinweise darauf, dass die Methoden der TF-KVT, der CPT und der DBT-A genauso wirksam mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen eingesetzt werden können, die aus anderen Kulturkreisen stammen oder die in der Vergangenheit mit Flucht, komplexen Traumatisierungen oder dem Verlust von nahestehenden Menschen in Berührung gekommen sind. Dafür sind besondere kultursensible Überlegungen und Erweiterungen nötig. Ein Fokus des Workshops liegt auf der Vermittlung interkultureller Kompetenzen. Dazu gehören die Zusammenarbeit mit Dolmetschern und der Umgang mit besonderen Schwierigkeiten, denen Geflüchtete im Heimatland, auf der Flucht und im neuen Land gegenüberstanden oder -stehen. Ein zweiter Fokus liegt auf der Vermittlung von Kompetenzen für die Arbeit mit trauernden Kindern und Jugendlichen nach dem traumatischen Verlust einer nahestehenden Person. Entspricht DeGPT Modul 5a (Teil2: 16 UE) Freitag 23. Februar 2018 13-20 Uhr Samstag 24. Februar 2018 9-17 Uhr Workshop 7: Dipl.-Päd. Hildegard Steinhauser Blick über den Tellerrand: EMDR und Spieltherapie Neben den kognitiv-verhaltenstherapeutischen Therapien werden in der Praxis auch andere Verfahren wie EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) und Spieltherapie eingesetzt. Dieser Workshop soll eine Einblicke in das Potenzial dieser vielversprechenden aber weniger gut beforschten Therapien für die Arbeit mit traumatisierten Kindern und Jugendlichen ermöglichen. Zum einen werden Grundvariablen personenzentrierter Verfahren sowie Elemente und Konzepte der traumabezogenen Spieltherapie anhand von Anwendungsbeispielen dargestellt. Zum anderen wird eine Übersicht über die Grundlagen, das Störungs- und Behandlungsmodell, das Ablaufschema, die Indikation, Differentialindikation und Kontraindikation von Basistechniken der EMDR für Kinder und Jugendliche unterschiedlicher Altersgruppen gegeben. Entspricht DeGPT Modul 4b (8UE) und 5b (8UE) Freitag 23. März 2018 13-20 Uhr Samstag 24. März 2018 9-17 Uhr Freiwilliger Vertiefungsworkshop: Dipl.-Psych. Barbara Abdallah Steinkopff Zusatzmodul: Interkulturelle Sensibilität in der Psychotherapie mit jungen traumatisierten Flüchtlingen (nicht Teil des Curriculums) In der Praxis begegnen TherapeutInnen Kindern, Jugendliche und Familien mit unterschiedlichem kulturellem Hintergrund. Verschiedene Kulturen haben ein anderes Verständnis von psychischer Gesundheit und Krankheit sowie von Therapie. In diesem Workshop wird ein kultursensibles psychotherapeutisches Vorgehen in das breitere Feld kulturbezogener Bedürfnisse und Besonderheiten eingeordnet. Es wird eine Haltung gefördert, die den TherapeutInnen den Einsatz gewohnter Methoden mit Personen aus anderen Kulturkreisen erleichtert. Nicht Bestandteil des DeGPT-Curriculums, es entstehen weitere Kosten Freitag 27. April 2018 13-20 Uhr 4

Workshop 8: Dipl.-Psych. Barbara Abdallah Steinkopff Selbsterfahrung und Psychohygiene Die themenzentrierte Selbsterfahrung findet auf Grundlage der in den restlichen Modulen vermittelten Verfahren statt und beinhaltet auch den Umgang mit starken Emotionen bei der Therapeutin und die Reflexion eigener biographischer Erfahrungen. Im Rahmen der Verbesserung der Psychohygiene der Fachperson werden Anleitung zum Selbstschutz, Selbstfürsorgestrategien, Möglichkeiten für die eigene Stabilisierung und zum Schutz vor sekundärer Traumatisierung sowie Techniken des Stressmanagements und der Achtsamkeit vermittelt. Ein Fokus liegt auf dem Erkennen, Verstehen und Unterbrechen dysfunktionaler Beziehungsmuster in der traumafokussierten Therapie. Entspricht DeGPT Modul 6 (8UE) Samstag 28. April 2018 9-17 Uhr 5