Kapitel 33 Hoch-Tief-Diagramme



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Transkript:

Kapitel 33 Hoch-Tief-Diagramme 33.1 Diagrammtypen In einem Hoch-Tief-Diagramm werden Wertepaare oder -tripel dargestellt. Einen typischen Anwendungsfall für Hoch-Tief-Diagramme bildet die Darstellung von Höchst-, Tiefst- und Schlußnotierungen einer Aktie an verschiedene Börsentagen. Für jeden Börsentag werden dabei drei Werte beobachtet, die in dem Diagramm durch übereinanderliegende Punkte dargestellt werden. Bei SPSS stehen verschiedene Formen von Hoch-Tief-Diagrammen zur Verfügung: ¾ Einfaches Hoch-Tief-Diagramm: In einem einfachen Hoch-Tief-Diagramm werden für jeden Beobachtungspunkt (z.b. für jeden Börsentag) zwei oder drei Werte dargestellt. Bei der Darstellung von drei Werten pro Beobachtungseinheit spricht man auch von Hoch-Tief-Schluß-Diagrammen. Die Werte eines Beobachtungspunktes werden übereinander dargestellt und durch eine senkrechte Linie miteinander verbunden (siehe hierzu Abschnitt 33.2.1, Hoch-Tief- Schluß-Diagramm, S. 856). ¾ Gruppiertes Hoch-Tief-Diagramm: In einem gruppierten Hoch-Tief- Diagramm können mehrere Folgen von Wertepaaren oder -tripeln dargestellt werden. Auf diese Weise lassen sich zum Beispiel die Höchst-, Tiefst- und Schlußnotierungen von zwei oder mehr Aktien an verschiedenen Börsentagen darstellen. ¾ Einfaches Bereichsbalkendiagramm: Einfache Bereichsbalkendiagramme können lediglich Wertepaare und nicht Wertetripel darstellen. Jedes Wertepaar wird durch einen Balken abgebildet. Anders als bei einfachen Balkendiagrammen erstreckt sich der Balken jedoch nicht von der Abszisse nach oben, sondern von dem niedrigeren zum höheren Wert des jeweiligen Wertepaares (siehe Abschnitt 33.2.2, Bereichsbalkendiagramm, S. 857).

856 Kapitel 33 Hoch-Tief-Diagramme ¾ Gruppiertes Bereichsbalkendiagramm: Sie können zwei oder mehr Folgen von Wertepaaren darstellen. Die Balken zusammengehörender Wertepaare (z.b. die Höchst- und Schlußkurse unterschiedlicher Aktien am selben Börsentag) erscheinen in der Grafik jeweils nebeneinander. ¾ Differenzliniendiagramm: Diese Diagrammtyp stellt ebenfalls eine Folge von Wertepaaren dar. Durch die sich entsprechenden Werte der unterschiedlichen Beobachtungspunkte (z.b. durch die Höchstkurse einer Aktie an verschiedenen Börsentagen) wird jeweils eine Linie gebildet, so daß in dem Diagramm zwei Linien entstehen. Der Abstand zwischen den Linien an einem Beobachtungspunkt entspricht der Differenz zwischen den beiden Werten des entsprechenden Wertepaares. Je nachdem, welcher der beiden Werte größer ist, wird die Fläche zwischen den Linien unterschiedlich schraffiert (siehe hierzu Abschnitt 33.3, Differenzliniendiagramm, S. 859). 33.2 Hoch-Tief- und Bereichsbalkendiagramm 33.2.1 Hoch-Tief-Schluß-Diagramm Die Datendatei dax.sav enthält Angaben über die Höchst-, Tiefst- und Schlußstände des Deutschen Aktienindex für die Börsentage im Juni 1998. Es bietet sich an, den Verlauf dieser Notierungen in einem Hoch-Tief-Schluß-Diagramm darzustellen. Abbildung 33.1 zeigt das Diagramm, das mit den folgenden Einstellungen erzeugt wurden: ¾ Befehl: Zum Erstellen von Hoch-Tief-Diagrammen dient der Befehl GRAFIKEN HOCH-TIEF... ¾ Diagrammtyp: Der Befehl öffnet ein Dialogfeld, in dem Sie zwischen verschiedenen Arten von Hoch-Tief-Diagrammen wählen und die Art der darzustellenden Werte angeben können. Verwenden Sie hier die Optionen Einfach Hoch-Tief-Schluß und Werte einzelner Fälle, und klicken Sie anschließend auf die Schaltfläche Definieren. ¾ Beschreibung des Diagramms: Die Schaltfläche Definieren hat ein neues Dialogfeld geöffnet. Geben Sie hier in dem Feld Hoch die Variable daxhchst, in dem Feld Tief die Variable daxtief und in dem Feld Schluß die Variable daxende an. Wählen Sie zusätzlich in dem Feld Kategorienbeschriftung die Option Variable, und fügen Sie in das zugehörige Feld die Variable datum ein. Anschließend können Sie das Diagramm mit der Schaltfläche OK erstellen. Die abgebildete Grafik wurde im Grafikeditor gegenüber den Voreinstellungen leicht verändert: Die Beschriftung der Legende wurde verkürzt (Befehl DIAGRAMM, LEGENDE oder Doppelklicken auf die Legende), und für die Abszisse wurde festgelegt, daß nur an jedem zweiten Beobachtungspunkt eine Beschriftung

33.2 Hoch-Tief- und Bereichsbalkendiagramm 857 angezeigt werden soll (Befehl DIAGRAMM, ACHSE und dann Kategorie oder Doppelklicken auf die Abszisse). Für jeden Börsentag werden in dem Diagramm drei Werte dargestellt. Der obere Querstrich kennzeichnet den Höchststand des DAX an einem Börsentag und der untere Querstrich entsprechend den Tiefststand. Die beiden Querstriche eines Tages sind durch eine senkrechte Linie miteinander verbunden, deren Höhe die Differenz zwischen dem Höchst- und dem Tiefststand abbildet. Die Schlußstände des DAX werden durch die Quadrate dargestellt. Die exakte Höhe des Schlußstandes entspricht dem Punkt in der Mitte eines Quadrates. An einigen Tagen war der Schlußstand zugleich der Höchststand (z.b. am 5. Juni, dem vierten Beobachtungspunkt), häufig liegt der Schlußstand jedoch leicht unter dem Höchststand, was in der Grafik nicht immer deutlich zu erkennen ist (so zum Beispiel beim letzten Beobachtungspunkt). 6000 5900 5800 5700 5600 5500 5400 Höchst Tiefst Schluß 08-JUN-1998 04-JUN-1998 02-JUN-1998 29-JUN-1998 25-JUN-1998 23-JUN-1998 19-JUN-1998 17-JUN-1998 15-JUN-1998 10-JUN-1998 DATUM Abbildung 33.1: Einfaches Hoch-Tief-Schluß-Diagramm mit den Dax-Werten im Juni 1998 33.2.2 Bereichsbalkendiagramm Wenn Sie lediglich einen oberen und einen unteren, aber keinen mittleren Wert darstellen möchten, können Sie ein Hoch-Tief-Diagramm erstellen, bei dem kein Schußwert angegeben wird. Die Vorgehensweise ist identisch mit dem Erstellen eines Hoch-Tief-Schluß-Diagramms, es wird lediglich in dem entsprechenden Dialogfeld das Variablenfeld für den Schlußwert frei gelassen. Alternativ können Sie für die Darstellung einer Folge von Wertepaaren jedoch auch ein einfaches Bereichsbalkendiagramm verwenden, das auf die Darstellung von Wertepaaren

858 Kapitel 33 Hoch-Tief-Diagramme beschränkt ist. Für die Entwicklung des DAX im Juni kann mit den folgenden Einstellungen ein Bereichsbalkendiagramm erzeugt werden, das den Verlauf der Höchst- und Schlußstände beschreibt: ¾ Befehl: Auch zum Erstellen eines Bereichsbalkendiagramms dient der Befehl GRAFIKEN HOCH-TIEF... ¾ Diagrammtyp: Wählen Sie in dem durch diesen Befehl geöffneten Dialogfeld die Optionen Einfach Bereichsbalken und Werte einzelner Fälle, und klicken Sie anschließend auf die Schaltfläche Definieren. ¾ Beschreibung des Diagramms: Die Schaltfläche Definieren hat ein weiteres Dialogfeld geöffnet. Geben Sie hier in der Gruppe Balkenpaar entspricht in dem oberen Feld die Variable daxhchst und in dem unteren Feld die Variable daxtief an. Wählen Sie zusätzlich in dem Feld Kategorienbeschriftung die Option Variable, und fügen Sie in das zugehörige Feld die Variable datum ein. Anschließend können Sie das Diagramm mit der Schaltfläche OK erstellen. 6000 Höchst- und Tiefststände des DAX 5900 5800 5700 5600 5500 5400 29-JUN-1998 25-JUN-1998 23-JUN-1998 19-JUN-1998 17-JUN-1998 15-JUN-1998 10-JUN-1998 08-JUN-1998 04-JUN-1998 02-JUN-1998 Abbildung 33.2: Einfaches Bereichsbalkendiagramm für die Höchst- und Tiefststände des DAX im Juni 1998 In dem abgebildeten Diagramm wurden im Grafikeditor folgende Änderungen vorgenommen: ¾ Die Legende wurde entfernt. Befehl: DIAGRAMM, LEGENDE oder Doppelklikken auf die Legende.

33.3 Differenzliniendiagramm 859 ¾ Für die Abszisse wurde der Achsentitel gelöscht, und es wurde festgelegt, daß nur für jeden zweiten Beobachtungspunkt eine Beschriftung angezeigt werden soll: DIAGRAMM, ACHSE und anschließend Kategorie oder Doppelklicken auf die Abszisse. ¾ Es wurde eine Überschrift eingefügt: DIAGRAMM, TITEL. Ähnlich wie bei dem Hoch-Tief-Schluß-Diagramm aus Abbildung 36.1 wird hier für jeden Börsentag ein Balken dargestellt. Das obere Ende eines Balkens kennzeichnet den Höchststand des DAX an dem jeweiligen Tag, das untere Ende entsprechend den Tiefststand. 33.3 Differenzliniendiagramm Hoch-Tief-Schluß- und Bereichsbalkendiagramme können hervorragend verwendet werden, um beispielsweise eine Folge von Minima und Maxima zu beschreiben. Dabei werden zwei Datenreihen dargestellt, von denen eine die Maxima und die andere die Minima der unterschiedlichen Kategorien enthält. Würde jedoch bei einer Kategorie der Wert in der Minima-Datenreihe über dem Wert der Maxima- Datenreihe liegen, wäre diese Umkehrung der Verhältnisse in der Grafik nicht zu erkennen, und der Betrachter würde die Grafik zwangsläufig fehlinterpretieren. Damit sind Hoch-Tief-Schluß-Diagramme sowie Bereichsbalkendiagramme auf die Darstellung solcher Datenreihen beschränkt, bei denen eine Datenreihe ausschließlich die Maxima und die andere ausschließlich die Minima enthält. Dies ist zum Beispiel bei den oben dargestellten Höchst- und Tiefstständen des DAX definitionsgemäß der Fall. Sollen zwei Datenreihen gegenübergestellt werden, bei denen mal die eine und mal die andere den höheren bzw. den niedrigeren Wert enthalten kann, sind Hoch- Tief-Schluß-Diagramme oder Bereichsbalken hierzu nicht geeignet. In solchen Fällen bieten sich Differenzlinien an, die - wie der Name bereits andeutet - ebenso wie Bereichsbalken oder Hoch-Tief-Schluß-Diagramme den Schwerpunkt auf die Differenzen zwischen den Datenreihen legen, bei denen jedoch zusätzlich zu erkennen ist, welche der beiden Datenreihen die jeweils größere ist. Grundlage des folgenden Beispiels ist die Datendatei allbus.sav von der Begleit- CD, in der eine Stichprobe aus den Ergebnissen einer Bevölkerungsbefragung enthalten ist. 383 Im folgenden sollen in einem Differenzliniendiagramm die Häufigkeiten von Männern und Frauen in der Stichprobe in Abhängigkeit von dem Alter der Befragten dargestellt werden. Hierzu sind die folgenden Einstellungen erforderlich: ¾ Daten: Die Datei allbus.sav wird mit der Variablen v434 gewichtet. 384 383 Siehe hierzu im einzelnen Kapitel 1, Überblick. 384 Zum Gewichten der Datei dient der Befehl DATEN, FÄLLE GEWICHTEN. Wählen Sie in dem damit geöffneten Dialogfeld die Option Fälle gewichten mit, und verschieben Sie die Varia-

860 Kapitel 33 Hoch-Tief-Diagramme ¾ Befehl: Auch zum Erstellen von Differenzlinien dient der Befehl GRAFIKEN HOCH-TIEF... ¾ Diagrammtyp: Wählen Sie in dem mit diesem Befehl geöffneten Dialogfeld Hoch-Tief-Diagramme die Optionen Differenzlinie und Auswertung über Kategorien einer Variablen, und klicken Sie anschließend auf die Schaltfläche Definieren. ¾ Beschreibung des Diagramms: Geben Sie in dem nun geöffneten Dialogfeld die Variable v37 (Alter der/des Befragten) in dem Feld Kategorienachse und die Variable v141 (Geschlecht der/des Befragten) in dem Feld 2 Gruppen definieren durch an. Bei allen übrigen Optionen werden die Voreinstellungen verwendet. Dies bedeutet insbesondere, daß in der Gruppe Linien entsprechen die Option Anzahl der Fälle beibehalten wird. Das mit diesen Einstellungen erzeugte Differenzliniendiagramm ist in Abbildung 33.3 wiedergegeben. In dem abgebildeten Diagramm wurden geringfügige Veränderungen an den Beschriftungen und Farben vorgenommen. 30 20 10 Absolute Werte 0 18 26 34 42 50 58 66 74 82 Geschlecht Mann Frau 22 30 38 46 54 62 70 78 87 Alter Abbildung 33.3: Differenzliniendiagramm für die Anzahl von Männern und Frauen an den Befragten in Abhängigkeit vom Alter der Befragten ble v434 in das Feld Häufigkeitsvariable. Anschließend können Sie das Dialogfeld mit der Schaltfläche OK schließen.

33.4 Erstellen der Diagramme 861 Das Diagramm stellt zwei Linien dar, von denen eine (die hellgraue) die Anzahl der Frauen in den verschiedenen Alterskategorien angibt, während sich die andere (schwarze) entsprechend auf die Anzahl der Männer unterschiedlichen Alters bezieht. Die Fläche zwischen den beiden Linien ist ausgefüllt, wobei die Farbe der ausgefüllten Fläche davon abhängt, ob sich in dem betreffenden Altersbereich mehr Männer oder mehr Frauen unter den Befragte befinden. Im Bereich der hellgrau ausgefüllten Fläche ist die Anzahl der Männer größer als die der Frauen, im Bereich der schwarz ausgefüllten Flächen verhält es sich genau umgekehrt. Da die Anzahl der Männer und Frauen in einem bestimmten Altersjahrgang unter anderem stark durch zufällige Einflüsse geprägt ist, weisen die Differenzen zwischen den Häufigkeiten von Männern und Frauen starke Schwankungen auf. Dennoch ist in der Grafik deutlich ein Muster zu erkennen: Im unteren Altersbereich - ungefähr bis zu einem Alter von 42 Jahren - sind in nahezu allen Jahrgängen die Männer stärker vertreten als die Frauen. Bei den Personen im Alter zwischen 42 und 60 Jahren wechseln sich die Verhältnisse ab, während bei einem Alter über 60 Jahren fast alle Jahrgänge mehr Frauen als Männer aufweisen. 33.4 Erstellen der Diagramme 33.4.1 Diagrammtypen und Art der darzustellenden Werte Hoch-Tief-Schluß-Diagramme, Bereichsbalken und Differenzlinien werden mit dem Befehl GRAFIKEN HOCH-TIEF... erstellt. Dieser Befehl öffnet zunächst das Dialogfeld aus Abbildung 33.4. In diesem Dialogfeld wählen Sie den Diagrammtyp sowie die Art der darzustellenden Werte. Die weitere Vorgehensweise zum Erstellen eines Diagramms hängt sowohl vom jeweiligen Diagrammtyp als auch von der Art der darzustellenden Werte ab. Da Sie bereits vor der eigentlichen Diagrammspezifikation in Abhängigkeit von dem Diagrammtyp über die Art der darzustellenden Werte entscheiden müssen, gibt die folgende Liste zunächst einen Überblick über verschiedenen Kombinationen von Diagrammtyp und Art der darzustellenden Werte.

862 Kapitel 33 Hoch-Tief-Diagramme Abbildung 33.4: Dialogfeld des Befehls GRAFIKEN, HOCH-TIEF Einfache Hoch-Tief-Schluß- und Bereichsbalkendiagramme Bei einfachen Hoch-Tief-Schluß- und Bereichsbalkendiagrammen haben die verschiedenen Arten der darzustellenden Werte folgende Bedeutung: ¾ Auswertung über Kategorien einer Variablen: Es wird eine Variable zur Bildung der verschiedenen Kategorien angegeben. Repräsentiert zum Beispiel jeder Fall Ihrer Datei eine befragte Person, und Sie geben eine Variable an, die die Nationalität der Person nennt, so wird für jede in der Datei vorkommende Nationalität ein Bereichsbalken bzw. eine senkrechte Linie des Hoch-Tief- Diagramms erstellt. Zur Definition der Hoch- und Tief- sowie ggf. der Schlußpunkte wird eine weitere Variable angegeben. Hierbei muß es sich um eine dichotome bzw. trichotome Variable handeln, sie darf also nur zwei oder drei unterschiedliche Werte enthalten. Für jede durch die Kategorienvariable gebildete Kategorie werden die Fälle durch diese Variable in zwei oder drei Gruppen unterteilt. Für die Werte innerhalb der Gruppen werden dann Maßzahlen berechnet, die als Hoch-Tief- oder Schlußwerte dargestellt werden. ¾ Auswertung über verschiedene Variablen: Wie bei der Auswertung über Kategorien einer Variablen dient auch hier eine Variable zur Definition der verschiedenen Kategorien. Die unterschiedlichen Werte dieser Variablen teilen die Fälle der Datendatei in entsprechend viele Fallgruppen, und für jede der Fallgruppen wird jeweils ein Bereichsbalken bzw. eine senkrechte Linie in dem Hoch-Tief-Schluß-Diagramm erzeugt. Für die Hoch- und Tief- sowie ggf. für die Schlußwerte geben Sie jeweils eine Variable sowie eine aggregierende Funktion an. Für die Fälle einer durch die Kategorienvariable gebildeten Kategorie wird jeweils der Wert der angegebenen Funktion berechnet und entsprechend als Hoch-, Tief- oder Schlußwert der Kategorie dargestellt. Hierbei können Sie sowohl drei unterschiedliche Varia-

33.4 Erstellen der Diagramme 863 blen als auch dreimal dieselbe Variable mit unterschiedlichen aggregierenden Funktionen verwenden. ¾ Werte einzelner Fälle: Jeder Fall der Datendatei bildet einen Bereichsbalken bzw. eine senkrechte Linie im Hoch-Tief-Schluß-Diagramm. Für die Hoch- und Tief- sowie ggf. für die Schlußwerte geben Sie jeweils eine Variable an. Die Werte dieser Variablen in den einzelnen Fällen bilden die Hoch-, Tief- und Schlußwerte der einzelnen Kategorien. Differenzliniendiagramm ¾ Auswertung über Kategorien einer Variablen: Es wird eine gruppierende Variable angegeben, deren Werte die Fälle der Datendatei in Gruppen unterteilen. Jede der damit gebildeten Fallgruppen wird in dem Diagramm als eine Kategorie dargestellt. Für jede Kategorie wird jeweils ein Hoch- und Tiefwert dargestellt. Zur Definition der Hoch- und Tiefwerte wird eine dichotome Variable angegeben. Die beiden unterschiedlichen Werte der Variablen unterteilen die durch die Kategorienvariable gebildeten Fallgruppen wiederum in zwei Untergruppen. Für jede Kategorie wird getrennt für die beiden Untergruppen eine Maßzahl (zum Beispiel die Anzahl der Fälle innerhalb der Gruppen oder der Mittelwert der Gruppenwerte) berechnet und als Hoch- oder Tiefwert dargestellt. ¾ Auswertung über verschiedene Variablen: Wie bei der Darstellung verschiedener Kategorien einer Variablen wird auch hier eine gruppierende Variable zur Definition der Kategorien angegeben. Die unterschiedlichen Werte dieser Variablen unterteilen die Fälle der Datendatei in Fallgruppen, die in der Grafik jeweils eine Kategorie bilden. Für die beiden Datenreihen des Diagramms wird jeweils eine Variable mit einer Auswertungsfunktion angegeben. Wird für eine Datenreihe beispielsweise die Variable alter mit der Auswertungsfunktion Mittelwert ausgewählt, ergeben sich die Werte dieser Datenreihe, indem für die durch die Kategorienvariable gebildeten Fallgruppen jeweils das Durchschnittsalter berechnet wird. ¾ Werte einzelner Fälle: Jeder Fall der Datendatei bildet eine Kategorie. Es werden jeweils zwei Werte eines Falles als Hoch- und Tiefwerte dargestellt. Zur Beschreibung des Diagramms werden lediglich die beiden Variablen angegeben, in denen die darzustellenden Werte enthalten sind. Jeweils die beiden Werte eines Falles bilden die Hoch- und Tiefwerte derselben Kategorie. Gruppierte Hoch-Tief-Schluß-Diagramme und Bereichsbalken ¾ Auswertung über Kategorien einer Variablen: Es wird eine gruppierende Variable angegeben, deren Werte die Fälle der Datendatei in Fallgruppen unterteilen. Jede der damit gebildeten Fallgruppen wird in dem Diagramm als eine

864 Kapitel 33 Hoch-Tief-Diagramme Kategorie dargestellt. Für jede Kategorie wird jeweils ein Hoch- und ein Tiefwert dargestellt. Ein zweite Variable definiert die verschiedenen Gruppen. Die unterschiedlichen Werte dieser Variablen unterteilen die durch die Kategorienvariable gebildeten Fallgruppen erneut in Untergruppen. Jede dieser Untergruppen wird als eine Gruppe des gruppierten Diagramms berücksichtigt. Beispiel: Werden eine Kategorienvariable Alter und eine Gruppenvariable Geschlecht angegeben, so werden für jede Alterskategorie zwei Bereichsbalken bzw. zwei senkrechte Striche in dem Hoch-Tief-Diagramm dargestellt, von denen sich einer auf weibliche und der zweite auf männliche Befragte bezieht. Für die Hoch- und Tief- sowie ggf. für die Schlußwerte geben Sie jeweils eine Variable mit einer aggregierenden Funktion an. Für jede der Fallgruppen innerhalb einer Kategorie werden die zwei bzw. drei angegebenen Maßzahlen berechnet und die entsprechenden Werte in dem Diagramm dargestellt. ¾ Auswertung über verschiedene Variablen: Die Kategorien des Diagramms werden durch die unterschiedlichen Werte einer Kategorienvariablen definiert. Für jede Kategorie können zwei oder mehr Wertepaare bzw. -tripel dargestellt werden. Ein Wertepaar oder -tripel wird definiert, indem für die Hoch- und Tief- sowie ggf. für die Schlußwerte jeweils eine Variable mit aggregierender Funktion angegeben wird. Für jede Gruppe des gruppierenden Diagramms wird damit ein eigenes Set von Variablen mit aggregierenden Funktionen verwendet. ¾ Werte einzelner Fälle: Jeder Fall der Datendatei bildet eine Kategorie in dem Diagramm. Für jede Kategorie können zwei oder mehr Wertepaare bzw. -tripel dargestellt werden. Für die Hoch- und Tief- sowie ggf. für die Schlußwerte geben Sie jeweils eine Variable an. Die Werte dieser Variablen in den einzelnen Fällen bilden die Hoch-, Tief- und Schlußwerte der einzelnen Kategorien. Für die verschiedenen Gruppen des gruppierenden Diagramms wird jeweils ein eigenes Set von Variablen für die Hoch-, Tief- und Schlußwerte angegeben. 33.4.2 Diagramme für Kategorien einer Variablen erstellen Diagramme mit einer Folge von Wertepaaren oder -tripeln Zur Darstellung einer einzelnen Folge von Wertepaaren bzw. -tripel können Sie ein einfaches Hoch-Tief-Schluß- oder Bereichsbalkendiagramm oder auch ein Differenzliniendiagramm verwenden. Dabei ist lediglich das Hoch-Tief-Schluß- Diagramm in der Lage, Wertetripel darzustellen, die beiden anderen Diagrammtypen sind auf die Darstellung von Wertepaaren beschränkt. Das Differenzliniendiagramm weist die Besonderheit auf, daß es im Gegensatz zu den beiden anderen Diagrammtypen Datenreihen darstellen kann, bei denen die Höchst- und Tiefst-

33.4 Erstellen der Diagramme 865 werte nicht starr den beiden Datenreihen zugeordnet sind, bei denen also jede Datenreihe sowohl Höchst- als auch Tiefstwerte enthalten kann. Die Dialogfelder für die drei Diagrammtypen unterscheiden sich nur geringfügig in der Bezeichnung einiger Felder. Abbildung 33.5 gibt das Dialogfeld eines einfachen Hoch-Tief-Schluß-Diagramms für die Auswertung über Kategorien einer Variablen wieder. Die entsprechenden Dialogfelder für Bereichsbalken und Differenzlinien sind diesem sehr ähnlich. Abbildung 33.5: Dialogfeld zum Erstellen eins einfachen Hoch-Tief-Schluß-Diagramms für die Auswertung über Kategorien einer Variablen Gehen Sie zum Erstellen des Diagramms folgendermaßen vor: ¾ Kategorien definieren: Geben Sie in dem Feld Kategorienachse die Variable an, deren unterschiedliche Werte jeweils eine Kategorie in dem Diagramm bilden sollen. ¾ Hoch-, Tief- und Schlußwerte definieren: Geben Sie in das Feld Hoch-Tief- Diagramm definieren durch eine dichotome oder eine trichotome Variable zur Definition der innerhalb einer Kategorie darzustellenden Werte an. Die beiden bzw. die drei unterschiedlichen Werte dieser Variablen unterteilen die Fälle einer Kategorie in zwei oder drei Untergruppen. Für diese Gruppen von Fällen können Sie aggregierende Werte berechnen und in dem Diagramm darstellen lassen. Die Art der aggregierenden Funktion legen Sie in der Gruppe Bedeutung der Balken fest (siehe folgenden Aufzählungspunkt). In dem Dialogfeld der Schaltfläche Optionen können Sie bestimmen, ob auch fehlende Werte zur Gruppenbildung verwendet werden sollen. ¾ Auswertungsfunktion festlegen: Geben Sie in der Gruppe Bedeutung der Balken eine Funktion an, die für die verschiedenen Falluntergruppen zusammenfassende Werte berechnet, die anschließend in dem Diagramm als Hoch-,

866 Kapitel 33 Hoch-Tief-Diagramme Tief- oder Schlußwerte dargestellt werden. Zu den einzelnen Funktionen siehe unten. ¾ Fehlende Werte: Per Voreinstellung bilden fehlende Werte der Kategorienvariablen keine Kategorie, und auch fehlende Werte der Variablen für Hoch-, Tief- und Schlußwerte werden nicht ausgewertet. In dem Dialogfeld der Schaltfläche Optionen können Sie diese Einstellung ändern (s.u.). ¾ Titel: In dem Dialogfeld der Schaltfläche Titel können Sie Überschriften und Fußzeilen für die Grafik angeben. Dieses Dialogfeld wurde bereits im vorhergehenden Kapitel auf S. 842 beschrieben. ¾ Vorlage: Sie können die Formatierungen einer bereits bestehenden Grafik auf das neu zu erstellende Diagramm übertragen. Auch hierauf wurde bereits im vorhergehenden Kapitel eingegangen, siehe S. 843. Funktionen Sie können für die Falluntergruppen die absolute oder die relative Anzahl der Fälle bzw. die entsprechenden kumulierten Werte darstellen. Alternativ können Sie auch eine Variable auswählen und für deren Werte innerhalb der Falluntergruppen Maßzahlen berechnen und diese als Hoch-, Tief- und Schlußwerte darstellen. Achten Sie jedoch darauf, daß auch bei den sich so ergebenden Werten stets die Werte einer Falluntergruppe und damit die Werte einer Datenreihe die größeren sein müssen. Es müssen sich also Datenreihen ergeben, von denen eine ausschließlich die Hochwerte und eine zweite ausschließlich die Tiefwerte enthält. Andernfalls kommt es zu einer fehlerhaften Bezeichnung der Werte in der Grafik. Sollen nicht die absoluten oder relativen Häufigkeiten, sondern die Ergebnisse einer anderen Auswertungsfunktion dargestellt werden, wählen Sie die Option Andere Funktion, und geben Sie in dem Feld Variable die auszuwertende Variable an. Per Voreinstellung wird für die Werte dieser Variablen jeweils der Mittelwert der einzelnen Falluntergruppen berechnet. Möchten Sie einen anderen zusammenfassenden Wert darstellen, öffnen Sie mit der Schaltfläche Auswertungsfunktion ein Dialogfeld, in dem Sie zwischen verschiedenen Funktionen wählen können. Zur Bedeutung der dort aufgeführten Funktionen siehe im einzelnen unter Abschnitt 32.4.2, Diagramme für verschiedene Kategorien einer Variablen den Punkt Funktionen, S. 838. Fehlende Werte Die Schaltfläche Optionen öffnet das Dialogfeld aus Abbildung 33.6. Hier können Sie die Behandlung von Fällen mit fehlenden Werten regeln. Per Voreinstellung ist die Option Fehlende Werte als Kategorie anzeigen nicht angekreuzt. Damit werden Fälle, die in einer der in das Diagramm einbezogenen Variablen einen fehlenden Wert aufweisen, aus dem Diagramm ausgeschlossen und bleiben damit unberücksichtigt. Wenn Sie die Option ankreuzen, bilden fehlende Werte in der Kategorienvariablen eine eigene Kategorie. Fehlende Werte in der Variablen aus dem Feld Hoch-Tief-

33.4 Erstellen der Diagramme 867 Diagramm definieren durch bilden entsprechend eine Falluntergruppe, stellen also einen der beiden bzw. drei Werte der dichotomen oder trichotomen Variablen dar. Abbildung 33.6: Dialogfeld der Schaltfläche Optionen Diagramme mit mehreren Folgen von Wertepaaren oder -tripeln Zwei oder mehr Folgen von Wertepaaren oder -tripeln können in gruppierten Hoch-Tief-Schluß-Diagrammen sowie in gruppierten Bereichsbalkendiagrammen dargestellt werden. Die Dialogfelder der beiden gruppierten Diagrammtypen unterscheiden sich nur geringfügig voneinander. Der größte Unterschied besteht darin, daß bei Hoch- Tief-Schluß-Diagrammen drei Variablen für die darzustellenden Datenreihen angegeben werden können, während bei Bereichsbalken nur die Angabe zweier Variablen für die Datenreihen vorgesehen ist. Abbildung 33.7 zeigt das Dialogfeld zum Erstellen eines gruppierten Hoch-Tief-Schluß-Diagramms. Nehmen Sie in diesem Dialogfeld die folgenden Einstellungen vor: ¾ Kategorien definieren: Geben Sie in dem Feld Kategorienachse eine Variable zur Definition der Kategorien an. Die unterschiedlichen Werte der Variablen bilden jeweils eine Kategorie in dem Diagramm. Hierzu können Sie auch eine Textvariable verwenden. ¾ Gruppen definieren: Geben Sie in dem Feld Gruppen definieren durch eine Variable zur Definition der Gruppen des gruppierten Diagramms an. Die unterschiedlichen Werte dieser Variablen bilden jeweils eine Gruppe in dem Diagramm. Die durch die Kategorienvariable gebildeten Fallgruppen werden dabei durch die unterschiedlichen Werte der Gruppenvariablen erneut in Untergruppen aufgeteilt. Für die dadurch entstehenden Falluntergruppen werden jeweils für die Hoch-, Tief- und ggf. Schlußwerte aggregierende Funktionen berechnet und in dem Diagramm dargestellt. Auch zur Definition der Gruppen können Sie sowohl Textvariablen als auch numerische Variablen verwenden. ¾ Hoch-, Tief- und Schlußwerte definieren: Wählen Sie für die Hoch-, Tiefund Schlußwerte jeweils eine Variable mit einer aggregierenden Funktion aus (s.u.). Sie können dabei mehrmals dieselbe oder auch unterschiedliche Variablen verwenden. Für Hoch-Tief-Schluß-Diagramme genügt die Angabe des Hoch- und des Tief-Wertes. Die Verwendung eines Schlußwertes ist optional.

868 Kapitel 33 Hoch-Tief-Diagramme ¾ Fehlende Werte: Per Voreinstellung werden auch fehlende Werte in dem Diagramm als eigene Kategorie bzw. als eigene Gruppe berücksichtigt. Diese Voreinstellung können Sie in dem Dialogfeld der Schaltfläche Optionen ändern (s.u.). ¾ Titel: In dem Dialogfeld der Schaltfläche Titel können Sie Überschriften und Fußzeilen für die Grafik festlegen. Dieses Dialogfeld wurde bereits im vorhergehenden Kapitel auf S. 842 beschrieben. ¾ Vorlage: Sie können die Formatierungen einer bereits bestehenden Grafik auf das neu zu erstellende Diagramm übertragen. Auch hierauf wurde bereits im vorhergehenden Kapitel eingegangen, siehe S. 843. Abbildung 33.7: Dialogfeld zum Erstellen eines gruppierten Hoch-Tief-Schluß-Diagramms für die Auswertung über Kategorien einer Variablen Hoch-, Tief- und Schlußwerte definieren Geben Sie für jede der beiden bzw. der drei Datenreihen eine numerische Variable mit zusammenfassender Funktion an. Diese Funktion wird für die angegebene Variable jeweils für die Fälle einer Falluntergruppe innerhalb der Kategorien berechnet. Achten Sie bei Hoch-Tief-Schluß-Diagrammen darauf, daß die Werte der Funktion in der Zeile Hoch stets über den Werten der Funktion in der Zeile Tief liegen müssen. In den Kategorien, bei denen dies nicht der Fall ist, werden die Werte in dem Diagramm falsch ausgewiesen. Bei Bereichsbalkendiagrammen sollten Sie in das obere Feld die Funktion mit den kleineren Werten schreiben. Entscheidend ist jedoch vor allem, daß eine der Funktionen durchgehend die größeren bzw. kleineren Werte liefert. Per Voreinstellung werden für die angegebenen Variablen jeweils die Mittelwerte der Falluntergruppen berechnet, Sie können jedoch auch eine andere aggregieren-

33.4 Erstellen der Diagramme 869 de Funktion wie zum Beispiel die Varianz, einen Perzentilwert oder den Anteil der Fälle mit einem Wert unterhalb eines bestimmten Grenzwertes berechnen lassen. Markieren Sie hierzu die Variable, deren Auswertungsfunktion Sie ändern möchten, und geben Sie in dem Dialogfeld der Schaltfläche Auswertungsfunktion die gewünschte Funktion an. Die Bedeutung der dort zur Verfügung stehenden Funktionen wurde im einzelnen unter Abschnitt 32.4.2, Diagramme für verschiedene Kategorien einer Variablen im Punkt Funktionen, S. 838 dargestellt. Optionen: Fehlende Werte Die Schaltfläche Optionen öffnet das Dialogfeld aus Abbildung 33.6, S. 867, wobei hier auch die beiden oberen Optionen aktiv sind. Diese beiden Optionen regeln die Behandlung von Fällen mit fehlenden Werten in einer der Variablen, die in der Gruppe Bedeutung der Balken angegeben sind: ¾ Listenweiser Fallausschluß: Diese Option ist voreingestellt. Dadurch werden Fälle, die in einer der Variablen aus der Gruppe Bedeutung der Balken einen fehlenden Wert aufweisen, vollständig ausgeschlossen und bleiben damit im gesamten Diagramm unberücksichtigt. Die Hoch-, Tief- und Schlußwerte eines Balkens basieren damit stets auf denselben Fällen. ¾ Fälle Variable für Variable ausschließen: Fälle werden nur für die Variablen ausgeschlossen, in denen ein fehlender Wert enthalten ist. Haben Sie für die Hoch-, Tief- und Schlußwerte verschiedene Variablen verwendet, können die zwei bzw. drei Werte eines Balkens also auf unterschiedlichen Fällen basieren, da zum Beispiel für den Hochwert ein Fall ausgeschlossen werden mußte, der bei der Berechnung des Tiefwertes berücksichtigt werden konnte. Fehlende Werte als Kategorie anzeigen: Diese Option ist per Voreinstellung angekreuzt, so daß fehlende Werte der Kategorienvariablen eine eigene Kategorie bilden. Fehlende Werte in der gruppierenden Variablen bilden entsprechend eine eigene Gruppe. Dabei werden jeweils alle Arten fehlender Werte, also sowohl unterschiedliche benutzerdefinierte als auch systemdefinierte fehlende Werte, zusammengefaßt. Wählen Sie diese Option ab, um Fälle mit fehlenden Werten in der Kategorienvariablen oder in der gruppierenden Variablen aus dem Diagramm auszuschließen. 33.4.3 Diagramme für verschiedene Variablen Die Dialogfelder zum Erstellen von Diagrammen für die Auswertung über verschiedene Variablen sind für die einzelnen Diagrammtypen recht unterschiedlich, die Bedeutung der jeweiligen Angaben ist jedoch stets die gleiche, so daß auch hier alle Diagrammtypen gemeinsam behandelt werden. Zur Definition der Kategorien des Diagramms wird eine Variable angegeben. Die unterschiedlichen Werte dieser Variablen unterteilen die Fälle der Datendatei in Fallgruppen, und jede dieser Fallgruppen wird in der Grafik als eigene Kategorie dargestellt. Für die Hoch-, Tief- und Schlußwerte geben Sie jeweils eine Variable mit aggregierender Funktion an. Bei gruppierten Diagrammen, in denen mehrere

870 Kapitel 33 Hoch-Tief-Diagramme Folgen von Wertepaaren oder -tripeln dargestellt werden, geben Sie für jede Gruppe ein eigenes Set von Variablen mit Aggregationsfunktion für die Hoch-, Tief- und Schlußwerte an. In einem einfachen Bereichsbalkendiagramm werden für die Hoch- und Tiefwerte also zwei Variablen angegeben. Um in einem Hoch- Tief-Schluß-Diagramm zwei Folgen von Wertetripeln darzustellen, müssen 2 3 Variablen mit jeweils einer Auswertungsfunktion angegeben werden. In Abbildung 33.8 ist das Dialogfeld zum Erstellten eines gruppierten Hoch-Tief- Schluß-Diagramms für die Auswertung über verschiedene Variablen wiedergegeben. Es enthält unter anderem drei Zeilen zur Angabe der Variablen für die Hoch-, Tief- und Schlußwerte. In den Dialogfeldern für Bereichsbalken und Differenzlinien sind an dieser Stelle nur zwei Zeilen vorgesehen, da bei diesen Diagrammtypen nur zwei Datenreihen dargestellt werden können. Abbildung 33.8: Dialogfeld zum Erstellen eines gruppierten Hoch-Tief-Schluß-Diagramms mit einer Auswertung über verschiedene Variablen Die Schaltflächen Weiter und Zurück sind nur in den Dialogfeldern für gruppierte Diagramme enthalten, denn sie dienen der Definition mehrerer Gruppen, also mehrerer Folgen von Wertepaaren oder -tripeln. Wenn Sie die ersten zwei bzw. drei Variablen für die Hoch-, Tief- und Schlußkurse angegeben haben, können Sie auf die Schaltfläche Weiter klicken, um eine zweite Folge von Wertepaaren oder -tripeln zu definieren. Damit wird die zweite Gruppe des gruppierten Diagramms erstellt. Auf diese Weise können Sie weitere Gruppen definieren, indem Sie für jede Gruppe ein neues Set von Variablen angeben. Mit der Schaltfläche Zurück können Sie wieder zu den bereits definierten Variablensets zurückblättern. Die Variablenliste führt sämtliche Variablen der Datendatei auf. Textvariablen können in dem Feld Kategorienachse zur Definition der Kategorien angegeben werden. Die Berechnung der Hoch-, Tief- und Schlußwerte kann dagegen nur auf

33.4 Erstellen der Diagramme 871 der Basis numerischer Variablen erfolgen. Nehmen Sie in dem Dialogfeld folgende Einstellungen vor: ¾ Kategorien definieren: Geben Sie eine Variable zur Definition der Kategorien an. Durch die unterschiedlichen Werte dieser Variablen wird die Datendatei in einzelne Fallgruppen unterteilt. Jede dieser Fallgruppen bildet anschließend eine Kategorie in dem Diagramm und wird bei der Berechnung der Hoch-, Tief- und Schlußpunkte ausgewertet. ¾ Hoch-, Tief- und Schlußwerte definieren: Geben Sie für die darzustellenden Werte je eine Variable mit aggregierender Funktion an (siehe hierzu auch S. 868). Auch bei Hoch-Tief-Schluß-Diagrammen genügt die Angabe zweier Variablen. Bei gruppierten Diagrammen müssen Sie mindestens zwei Gruppen definieren. ¾ Fehlende Werte: In dem Dialogfeld der Schaltfläche Optionen können Sie die Behandlung von Fällen mit fehlenden Werte regeln (siehe oben, S. 869). Wenn Sie die Voreinstellungen übernehmen, bilden fehlende Werte in der Kategorienvariablen eine eigene Kategorie. Fälle mit fehlenden Werten in einer der auszuwertenden Variablen werden ausgeschlossen und bleiben in dem Diagramm unberücksichtigt. ¾ Titel: In dem Dialogfeld der Schaltfläche Titel können Sie Überschriften und Fußzeilen für die Grafik festlegen. Dieses Dialogfeld wurde bereits im vorhergehenden Kapitel auf S. 842 beschrieben. ¾ Vorlage: Sie können die Formatierungen einer bereits bestehenden Grafik auf das neu zu erstellende Diagramm übertragen. Auch hierauf wurde bereits im vorhergehenden Kapitel eingegangen, siehe S. 843. 33.4.4 Diagramme für Werte einzelner Fälle Bei Diagrammen für Werte einzelner Fälle bildet jeder Fall der Datendatei eine Kategorie des Diagramms. Für die Hoch-, Tief- und Schlußwerte wird jeweils eine Variable angegeben. Die Werte dieser zwei oder drei Variablen in einem Fall bilden zusammen einen Balken in dem Diagramm. Bei gruppierten Diagrammen wird für jede Gruppe ein Set von zwei oder drei Variablen angegeben. Abbildung 33.9 stellt das Dialogfeld für ein gruppiertes Bereichsbalkendiagramm dar. Anstatt der beiden mit 1.: und 2.: beschrifteten Zeilen, in denen die Variablen für die Hoch- und Tiefwerte angegeben werden, enthält das Dialogfeld eines Hoch-Tief-Schluß-Diagramms drei mit Hoch, Tief und Schluß beschriftete Zeilen. Die Schaltflächen Weiter und Zurück dienen zur Definition der verschiedenen Gruppen. Dementsprechend sind sie in Dialogfeldern einfacher Diagramme nicht enthalten.

872 Kapitel 33 Hoch-Tief-Diagramme Abbildung 33.9: Dialogfeld zum Erstellen eines gruppierten Bereichsbalkendiagramms für Werte einzelner Fälle Die Variablenliste führt alle Variablen aus der Datendatei auf. Textvariablen können für die Beschriftung der Kategorien in dem Diagramm verwendet werden. Nehmen Sie in dem Dialogfeld die folgenden Einstellungen vor: ¾ Hoch-, Tief- und Schlußwerte angeben: Geben Sie jeweils eine Variable an, deren Werte die Hoch-, Tief- und Schlußwerte der Kategorien bilden sollen. Achten Sie in Hoch-Tief-Schluß-Diagrammen darauf, daß die Werte der Variablen in dem Feld Hoch über denen der Variablen aus dem Feld Tief liegen. In Bereichsbalkendiagrammen ist entscheidend, daß eine Variable durchgehend die größeren bzw. kleineren Werte enthält. Für gruppierte Diagramme geben Sie entsprechend zwei oder mehr Variablensets an. Nachdem Sie die Werte des ersten Sets festgelegt haben, klicken Sie auf die Schaltfläche Weiter, um das zweite Set zu definieren. Entsprechend können Sie mit weiteren Sets verfahren. Mit der Schaltfläche Zurück können Sie die vorherigen Sets einsehen und verändern. ¾ Kategorienbeschriftungen: Jeder Fall der Datendatei bildet eine Kategorie in dem Diagramm. Per Voreinstellung werden diese Kategorien in der Grafik mit den Fallnummern beschriftet, Sie können jedoch auch die Werte einer Variablen zur Beschriftung der Kategorien verwenden. Wählen Sie hierzu die Option Variable in der Gruppe Kategorienbeschriftungen, und geben Sie die entsprechende Variable in dem Feld dieser Option an. Hierbei sind auch kurze und lange Textvariablen zulässig. ¾ Titel: In dem Dialogfeld der Schaltfläche Titel können Sie Überschriften und Fußzeilen für die Grafik festlegen. Dieses Dialogfeld wurde bereits im vorhergehenden Kapitel auf S. 842 beschrieben. ¾ Vorlage: Sie können die Formatierungen einer bereits bestehenden Grafik auf das neu zu erstellende Diagramm übertragen. Auch hierauf wurde bereits im vorhergehenden Kapitel eingegangen, siehe S. 843.