GRÜNER BERICHT Steiermark 2004 /2005

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Transkript:

GRÜNER BERICHT Steiermark 2004 /2005 Letzter Eintrag 29.11.06 Bericht über die Lage der Land- und Forstwirtschaft in der Steiermark Gemäß 16 des Steiermärkischen Landwirtschaftsförderungsgesetzes, LGBl. Nr. 9/1994 Eigentümer, Herausgeber und Verleger: Amt der Stmk. Landesregierung, Fachabteilung 10A Agrarrecht und ländliche Entwicklung Krottendorferstraße 94 8052 Graz-Wetzelsdorf Tel.: 0316/877 DW 6903 Fax: 0316/877 DW 6900 E-Mail: fa10a@stmk.gv.at Graz 2006 Seite 1

Vorwort Wie viele Bereiche des gesellschaftlichen Lebens ist auch die Land- und Forstwirtschaft von einem stetigen Strukturwandel geprägt. Unsere Bäuerinnen und Bauern sowie die Agrarpolitik sind daher ständig gefordert, gemeinsam die Herausforderungen anzunehmen, in langfristigen Zeiträumen zu denken und zu planen. Aufbauend auf die Salzburger Konferenz Perspektiven für den ländlichen Raum, einigten sich die Landwirtschaftsminister der 25 Mitgliedstaaten der Europäischen Union am 20. Juni 2005 über die zentralen Förderungsmaßnahmen für den Ländlichen Raum. Unter der österreichischen Präsidentschaft im ersten Halbjahr 2006 wurde die finanzielle Vorausschau und somit die Planbarkeit für die Gemeinsame Agrarpolitik bis zum Jahre 2013 erreicht. Damit wurden auch für die Steiermark die Weichen für die so wichtige Weiterentwicklung des steirischen Umwelt- und Bergbauernprogramms gestellt. Wie die Zahlen im vorliegenden Bericht verdeutlichen, ist die Produktion in unserer klein- und kleinststrukturierten Landwirtschaft für den Weltmarkt aus vielfachen Gründen nicht konkurrenzfähig. Dennoch beweist die Steiermark in ihrer Besonderheit und Vielfalt von Spezialitäten ihre Stärke. Bäuerinnen und Bauern produzieren aber nicht nur hochqualitative Lebensmittel, sie pflegen und erhalten die Kulturlandschaft und sind somit verantwortlich für die Vielfalt an Fauna und Flora. Seite 2

Für die Sicherung dieses einzigartigen ländlichen Raums gilt aber auch die Tatsache, dass landwirtschaftliche Flächen nicht exportierbar sind. Wir sind daher verpflichtet, die damit verbundenen Arbeitsplätze abzusichern, um den ländlichen Raum nicht zu entleeren. Jede Politik für den ländlichen Raum braucht aber auch den Schulterschluss mit den Eigenkräften und der Eigenverantwortung der darin wohnenden Männer und Frauen. Studien haben ergeben, dass 60 Prozent der Bevölkerung heimische, regionale Produkte bevorzugen. Durch den Kauf von 10 Prozent mehr an regionalen statt importierten Produkten könnten rd. 17.700 Arbeitsplätze in Österreich geschaffen werden. Jeder zweite Österreicher gibt an, dass die heimische Landwirtschaft ein wichtiger Bestandteil des Nationalstolzes ist. Wer also in die Regionalwirtschaft investiert, muss dafür sorgen, dass es zu einer maximalen Wertschöpfung in der Region kommt. 1960 hat die Wertschöpfung im ländlichen Raum noch 70 Prozent betragen, heute sind es rund 25 Prozent. Das stete Bemühen der Politik muss es daher sein, diesen Wert wieder zu erhöhen. Nach der Landtagswahl 2005 wurde der Landwirtschaftsbeirat, der auch als beratendes Organ für den Grünen Bericht fungiert, in der Zusammensetzung von 7 Mitgliedern der Sozialdemokratischen Partei Österreichs, 7 Mitgliedern der Österreichischen Volkspartei und 1 Mitglied der Kommunistischen Partei Österreichs neu konstituiert. Der alle zwei Jahre vom Land Steiermark veröffentlichte Grüne Bericht ist nicht nur eine wichtige Visitenkarte, sonder auch ein wichtiges Nachschlagewerk über die vielfältigen Leistungen der heimischen Land- und Forstwirtschaft. Die aktuelle 24. Ausgabe des Grünen Berichtes wurde im Format und in der Strukturierung der Inhalte verändert und in vielen Bereichen für eine datenunterstützte Aufbereitung angepasst. Die Erstellung desselben erfolgte im breiten politischen Konsens und ich darf mich an dieser Stelle bei allen Mitwirkenden für ihr Engagement sehr herzlich bedanken. Landesrat Johann Seitinger Seite 3

Mitglieder bzw. Ersatzmitglieder der XIV. Gesetzgebungsperiode (2000-2005) des Landwirtschaftsbeirates im Berichtszeitraum 2004/2005 Mitglied Für die Österreichische Volkspartei: LAbg. Franz Riebenbauer LAbg. Anton Gangl LAbg. Peter Rieser Präsident Ök. Rat Gerhard Wlodkowski Dipl.-Ing. Dr. Heinz Kopetz Präsident Ing. Christian Mandl Vizepräsident Ök. Rat Elisabeth Leitner Kammerobmann Johann Resch Für die Sozialdemokratische Partei: LKR LAbg. Monika Kaufmann LKR Bgm. Ernst Huber LKR Bgm. Johann Jobstmann BKR Ing. Hannes Gollob Vizepräsident Heinz Fluch Für die Freiheitliche Partei: LAbg. Waltraud Dietrich LKR Andreas Schellnegger Ersatzmitglied LAbg. Erwin Dirnberger FS-Dir. Ing. Hermine Puszwald NAbg. Bauernbundpräsident Fritz Grillitsch Dipl.-Ing. Dr. Anton Pickl Kammeramtsdirektor Dr. Jörg Kühnfels Helga Jessner Kammerobmann Josef Kowald Christa Sattler BKR Bgm. Johann König BKR Josef Willbacher LAbg. Bgm. Bernd Stöhrmann Fritz Gell GR BKR Karl Gartler Ing. Josef Schrey Mitglieder bzw. Ersatzmitglieder der XV. Gesetzgebungsperiode (2006-2011) des Landwirtschaftsbeirates für die Beschlussfassung 2006 Der Landwirtschaftsbeirat, der gemäß 17 des Steiermärkischen Landwirtschaftsförderungsgesetzes eingerichtet wurde, hat in zwei Sitzungen diesen Entwurf eingehend beraten und schließlich am 10. November 2006 einstimmig beschlossen. Mitglied Für die Sozialdemokratische Partei: LAbg. Ök.-Rat Monika Kaufmann LKR Bgm. Ernst HUBER Vizepräsident Heinz Fluch LKR Josef Horn Bgm. LKR Johann Kickmaier LKR August Roth GR Annegret Gross Für die Österreichische Volkspartei: LAbg. Franz Riebenbauer LAbg. Antron GANGL LAbg. Peter RIESER Präsident ÖK.-Rat Gerhard WLODKOWSKI Kammeramtsdirektor DI Winfried EBERL Präsident Ing. Christian MANDL Vizepräsident Bgm. Johann RESCH Für die Kommunistische Partei: Leopold KÜHBERGER Ersatzmitglied LAbg. Bernd Stöhrmann GR Heinz-Peter Kulmer Fritz Gell GR Franz Gurt Bgm. BKR Johann König Bgm. BKR Franz Windisch Barbara Skergeth LAbg. Erwin GRUBER LAbg. ÖK.-Rat Elisabeth LEITNER Präsident NR Fritz GRILLITSCH Dipl.-Ing. Dr. Anton PICKL Kammeramtsdirektor Dr. Jörg KÜHNFELS LAbg. Bgm. Karl LACKNER Kammerobmann Josef KOWALD Wolfgang GOMBOCZ Den Vorsitz im Landwirtschaftsbeirat führt das für die Angelegenheit der Land- und Forstwirtschaft zuständige Mitglied der Steiermärkischen Landesregierung, Landesrat Johann SEITINGER. Seite 4

Der GRÜNE BERICHT Steiermark Bericht über die Lage der Land- und Forstwirtschaft in der Steiermark im Internet: http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/beitrag/10149400/9813/ Der GRÜNE BERICHT Österreich im Internet: www.gruenerbericht.at Der GRÜNE BERICHT Steiermark 2004/2005 ist auch auf CD erhältlich und wird Ihnen auf Wunsch kostenlos unter der unten angeführten Adresse zur Verfügung gestellt. Die im Bericht verwendeten Formulierungen gelten sowohl für Männer, als auch für Frauen. Impressum: Abteilungsleiter: Hofrat Dipl.-Ing. Georg Zöhrer, fa10a@stmk.gv.at Für den Inhalt verantwortlich: Dipl.-Ing. Hans Triebl Layout: Helmut Simoner, Dipl.-Ing. Hans Triebl Fotos: FA10B-Landwirtschaftliches Versuchszentrum, HBLFA Raumberg-Gumpenstein Institut 3, Landwirtschaftskammer Steiermark, Fachabteilung 10C Forstwesen, Fachabteilung 6C Landund Forstwirtschaftliches Berufs- und Fachschulwesen, Eigenaufnahmen Gesamtherstellung: Medienfabrik Graz, 8010 Graz, Hofgasse 15 Autoren/Innen: DI R. Schöttel (LWK), DI A. Mayer (LWK), DI Dr. A. Pickl (LWK), DI H. Schüssler (FA10C), DI D. Frei (LWK/LFI), Statistik Austria, BMLFUW Wien Gesamtherstellung: Medienfabrik Graz, 8010 Graz, Hofgasse 15 Redaktion: Mitarbeiterin Homepage FA10A: Dipl.- Ing. Hans Triebl Kohlmaier Andrea www.agrar.steiermark.at Seite 5

Service: Links zu fachrelevanten Adressen: www.statistik.at www.landnet.at www.steirische-berichte.at www.portal.ama.at www.proholz.at www.ernte-steiermark.at www.biomasseverband.at www.raiffeisenhof.at www.raumberg-gumpenstein.at www.svb.at www.ris.bka.gv.at www.bio-austria.at http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/ziel/533396/de/ www.umweltbundesamt.at www.agrarinfo.at http://www.awi.bmlfuw.gv.at/framesets/datenpoolframeset.html www.holzenergie.net www.oesfo.at http://www.statistik.at/fachbereich_landwirtschaft/schnellbericht.shtml http://www.lfrz.co.at/ www.bfu.at http://www.umwelt.steiermark.at/ www.als.at.gs www.argemeister.at www.bfw.ac.at www.lfi.at www.forstschule.at www.hla.schulschwestern.at www.ages.at www.landwirtschaftkammer.at, www.agrar-net.at www.verwaltung.at www.agrar.steiermark.at http://land.lebensministerium.at www.pferdezucht-austria.at www.almwirtschaft.com www.waldverband-stmk.at www.oele.steiermark.at www.genuss-region.at www.schutzwaldplattform.steiermark.at Seite 6

INHALTSVERZEICHNIS VORWORT 1. ECKPUNKTE AM AGRARSEKTOR IN DER STEIERMARK 2004/2005 1.1. Eckpunkte am Agrarsektor 2004 1.2. Eckpunkte am Agrarsektor 2005 2. AGRARSTRUKTUR IN DER STEIERMARK 3. PRODUKTION UND VERMARKTUNG 3.1. Klimaverhältnisse in der Steiermark in den Jahren 2004 und 2005 3.2. Pflanzliche Produktion 3.2.1. Grünland 3.2.2. Ackernutzung 3.2.3. Getreidebau 3.2.3.1. Weizen 3.2.3.2. Gerste 3.2.3.3. Roggen 3.2.3.4. Hafer 3.2.3.5. Triticale 3.2.3.6. Winterdinkel 3.2.3.7. Maisbau 3.2.3.8. Hybridmaisvermehrung 3.2.3.9. Kartoffeln 3.2.4. Öl- und Eiweißfrüchte 3.2.4.1. Ölkürbis 3.2.4.2. OO-Ölraps 3.2.4.3. Sonnenblume 3.2.4.4. Körnerleguminosen 3.2.4.5. Sojabohne 3.2.5. Stilllegung 3.2.6. Tabak Seite 7

3.2.7. Hopfen 3.2.8. Obstbau 3.2.8.1 Kernobst 3.2.8.2. Steinobst 3.2.8.3. Beerenobst 3.2.8.4. Holunder 3.2.8.5. Bäuerliche Obstverarbeitung 3.2.9. Kürbisanbau 3.2.10.Gemüsebau 3.2.11. Zierpflanzenbau 3.2.12. Weinbau in der Steiermark 2004 und 2005 3.3. Tierische Produktionen 3.3.1. Milchwirtschaft in der Steiermark 2003/2004 und 2004/2005 3.3.1.1. Struktur der Milchanlieferung in der Steiermark 2003/2004 und 2004/2005 3.3.1.2. Leistungsprüfung und Qualitätssicherung der Rinderbestände 3.3.1.3. Milchleistungsprüfung in der Steiermark 3.3.1.4. Leistungsprüfung in der Steiermark in den Jahren 2004 und 2005 3.3.1.5. Betriebsentwicklung der Milchwirtschaftsbetriebe in der Steiermark von 2001 bis 2005 3.3.1.6. Fleischleistungsprüfung in der Steiermark 3.3.2. Produktionsdaten der Schweinezucht in der Steiermark 2004/2005 3.3.2.1. Schweineproduktion in den Betrieben der Steiermark 2004/2005 3.3.2.2. Schweineabsatz 2004/2005 3.3.2.2.1. Zuchtschweine 3.3.2.2.2. Schlachtschweine 3.3.3. Geflügel 3.3.3.1. Geflügelfleischproduktion 3.3.3.2. Bekämpfung von Zoonosen 3.3.3.3. Geflügelpest 3.3.4. Produktionsdaten der Schafe und Ziegen in der Steiermark 2004/2005 3.3.4.1. Leistungsabschluss der Schafe in den Jahren 2004/2005 3.3.4.2. Leistungsabschluss der Ziegen in den Jahren 2004/2005 3.3.5. Produktionsdaten der Pferdewirtschaft in der Steiermark 2004/2005 Seite 8

3.3.6. Fischerei und Teichwirtschaft in der Steiermark 2004/2005 3.3.7. Bienenzucht und Imkerei in der Steiermark 2004/2005 3.3.8. Landwirtschaftliche Wildtierhaltung in der Steiermark 2004/2005 3.3.9. Übersicht der Tierbestände in der Steiermark 2004 / 2005 3.4. Biologische Landwirtschaft in der Steiermark 3.4.1. Verbände Biologischer Landbau in der Steiermark 2005 3.4.2. Genussregion Österreich 3.4.3. Gentechnikfreie Steiermark 3.5. Erwerbskombinationen 3.5.1. Direktvermarktung 3.5.1.1. Buschenschenken (Mostschenken) in der Steiermark 2005 3.5.2. Urlaub am Bauernhof in der Steiermark 3.5.2.1. Nächtigungsentwicklung Urlaub- und Ferienwohnungen am Bauernhof 3.5.2.2. Durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Gäste in Tagen - Mitgliederbefragung 3.5.2.3. Steirisches Markenangebot bei Urlaub am Bauernhof - Kategorisierung 3.5.2.4. Vermarktung des steirischen Bauernhofangebotes 3.5.3. Maschinenringe und Betriebshilfe in der Steiermark 3.6. Forstliche Produktion 3.6.1. Die Holznutzung in der Steiermark in den Jahren 2004 und 2005 3.6.2. Holzpreise in der Steiermark in den Jahren 2004 und 2005 3.6.3. Waldflächenbilanz in der Steiermark in den Jahren 2004 und 2005 3.6.4. Erhaltung und Verbesserung der Produktionsverhältnisse 3.6.5. Hochlagenaufforstung und Schutzwaldsicherung 3.6.6. Forstgärten in der Steiermark 3.6.7. Jagdwirtschaft und Wildschäden in der Steiermark in den Jahren 2004/2005 3.6.7.1. Wildstand und Abgang im Zeitraum 2002/2003 bis 2005/2006 3.6.7.2. Auswirkung des Wildeinflusses auf den forstlichen Bewuchs in den Jahren 2004 und 2005 3.6.8. Jagdstatistik 2004/2005 3.6.9. Forstliche Förderung 3.6.9.1. EU - Förderung Seite 9

3.6.9.2. Nationale forstliche Förderungsmittel in den Jahren 2004 und 2005 3.6.10. Sonderkapitel Borkenkäfermassenvermehrung 3.6.10.1. Borkenkäfermassenvermehrung 3.6.10.2. Maßnahmen zur Eindämmung der Massenvermehrung 3.6.11. Sonderkapitel Schutzwaldplattform Steiermark 3.6.11.1. Schutzwaldplattform Steiermark 3.6.11.2. Zustand des Schutzwaldes 3.6.11.3. Landesschutzwaldkonzept Steiermark 3.6.11.4. Schutzwaldplattform Steiermark 3.6.11.5. Gemeinsame Schutzwalderklärung 3.7. Energie aus Biomasse 3.7.1. Definition Biomasse 3.7.2. Rohstoffe 3.7.3. Energetische Nutzung 3.7.4. Biomasse Preisvergleich zu anderen Energieträgern 3.7.5. Organisierte Strukturen der Energieversorgung in der Steiermark 4. ENTWICKLUNG AGRAR- INDIZES 4.1. Wirtschaftsfaktor Land- und Forstwirtschaft in der Steiermark 4.1.1 Strukturentwicklung in der Land- und Forstwirtschaft 4.1.2. Agrarquote und Berufstätige in der Land- und Forstwirtschaft 4.1.3. Volkswirtschaftliche Leistungen in der Land- und Forstwirtschaft 4.1.4. Vor- und nachgelagerte Wirtschaftsbereiche 5. SCHULWESEN, BERATUNG UND BILDUNG, SOZIALBEREICH 5.1. Das land- und forstwirtschaftliche Schul- und Ausbildungswesen in der Steiermark 2004/2005 5.1.1. Organisation der land- und forstwirtschaftlichen Berufsschulen 5.1.2. Land- und forstwirtschaftlichen Fachschulen 5.1.3. Höhere land- und forstwirtschaftliche Lehranstalten in der Steiermark 5.2. Außerschulische Weiterbildungsmöglichkeiten in der Steiermark 5.2.1. Außerschulische Organisation der Berufsausbildung Seite 10

5.2.1.1. Lehrlings- und Fachausbildungsstelle (LFA) 5.2.1.2. Landjugendarbeit in der Steiermark 5.2.1.2.1 Altersstruktur der Landjugendmitglieder 5.2.1.2.2. Ausbildungsstand der Landjugendmitglieder 5.2.1.3. Erwachsenenbildung 5.2.1.3.1. Auszug der Projektangebote für die ländliche Bevölkerung 2004/2005 5.3. Bildungs- und Tagungszentrum Raiffeisenhof 5.4. Landwirtschaftliche Umweltberatung Steiermark 5.4.1. Aufgaben der Landwirtschaftlichen Umweltberatung 5.4.1.1. Untersuchungsergebnisse im Herbst 2004 5.4.1.2. Untersuchungsergebnisse im Frühjahr 2005 6. BUCHFÜHRUNGSERGEBNISSE LAND- UND FORSTWIRTSCHAFTLICHER BETRIEBE IN 2004/2005 7. FÖRDERUNG DER STEIRISCHEN LAND- U. FORSTWIRTSCHAFT 2004/2005 7.1. Programm ländliche Entwicklung 2004 / 2005 7.1.1. Umweltprogramm (ÖPUL) 7.1.2. Ausgleichszulage für Benachteiligte Gebiete 7.1.3. Landwirtschaftliche Investitionsförderung 7.1.4. Weitere Strukturmaßnahmen 7.1.5. Forstliche Förderung: Siehe Kapitel 3.6.9. 7.1.6. Nationales Förderprogramm (Bund/Land) 7.2. Agrarinvestitionskredite 2004 /2005 7.3. Konsolidierungsaufwand für Landwirtschaftliche Betriebe 2004/2005 7.4. Umstellung von Grundstücksdatenbank (GDB) auf Digitale Katastralmappe (DKM) 7.5. Einführung der Betriebsprämie 2005 7.6. Mineralölsteuervergütung (Agrardiesel) Seite 11

8. SERVICEEINRICHTUNGEN, INTERESSENVERTRETUNGEN 8.1. Landwirtschaftskammer Steiermark 8.2. Landarbeiterkammer 8.3. Agrarbezirksbehörde 8.4. Sozialversicherungsanstalt der Bauern (SVB) 8.5. Tierschutzombudsmann 8.6. Land- und Forstwirtschaftsinspektion Steiermark 8.6.1. Verlautbarung von Rechtsvorschriften im Jahr 2005 8.6.2. Unfallstatistik 2005 9. EMPFEHLUNG DES LANDWIRTSCHAFTSBEIRATES 10. LANDESGESETZE, VERORDNUNGEN, KUNDMACHUNGEN 11. ANHANG, BEGRIFFSERKLÄRUNGEN TABELLENVERZEICHNIS Tab. 1 Betriebe und Flächennutzung (ha) in der Steiermark im Zeitvergleich 1995 2005 Tab. 2 Entwicklung der Betriebsgrößenstruktur der Betriebe in der Steiermark im Zeitvergleich 1960-2003 Tab. 3 Anzahl der Betriebe in der Steiermark nach der Erwerbsstruktur im Zeitvergleich 1990-2005 Tab. 4 Anzahl der Betriebe in der Steiermark 1990/1995/1999/2003/2005 Tab. 5 Flächenbilanz (ha) der Betriebe in der Steiermark nach der Erwerbsstruktur im Zeitvergleich 1999/2003/2005 Tab. 6 Anzahl der Betriebe in der Steiermark nach Bezirken gegliedert (Agrarstrukturerhebung 1999) Tab. 7 Entwicklung der Bergbauernbetriebe in der Steiermark 1999/2003/2005 Tab. 8 Bergbauernbetriebe im Bundesländervergleich 2005 Seite 12

Tab. 9 Kulturartenverteilung in Hektar der Betriebe in der Steiermark 1999 und 2003 Tab. 10 Produktionswerte des Wirtschaftsbereiches Landwirtschaft zu Herstellungspreisen im Bundesländervergleich der Jahre 2004/2005 (in Mio. zu laufenden Preisen Tab.11 Anteile der Bundesländer in Prozent am Produktionswert zu Herstellungspreisen der Jahre 2004 und 2005 Tab.12 Zusammensetzung des Produktionswertes des Wirtschaftsbereiches Landwirtschaft zu Herstellungspreisen (in Mio. ) in der Steiermark in den Jahren 2004 / 2005 Tab. 13 Zusammensetzung der Produktionswerte in Prozent der Jahre 2004/2005 Tab. 14 Landwirtschaftliches Faktoreinkommen (in Mio. ) der Betriebe in der Steiermark der 2004/2005 (Werte zu laufenden Preisen) Tab. 15 Produktionswert und Faktoreinkommen der Landwirtschaft in Österreich im Zeitvergleich 2003 bis 2005 Tab. 16 Produktionswert und Faktoreinkommen der Forstwirtschaft in Österreich im Zeitvergleich 2003 bis 2005 Tab. 17 Arbeitskräfte in der Land- und Forstwirtschaft in der Steiermark 1999/2003/2005 Tab. 18 Arbeitskräfteanteil in Prozent in der Land- und Forstwirtschaft in der Steiermark 1999/2003/2005 Tab. 19 Land- und Forstwirtschaft in Österreich nach Betriebsstruktur und Arbeitskräfte im Zeitvergleich 1980-2003 Abb. 1 Relative Niederschlagsverteilung in der Steiermark für das Jahr 2004 Abb. 2 Temperaturverlauf 2004 in Gleisdorf Abb. 3 Relative Niederschlagsverteilung in der Steiermark für das Jahr 2005 Tab. 20 Veränderung der Ackerfläche in der Steiermark 2004/2005 Tab. 21 Bodenuntersuchung in den Jahren 2004/2005 Tab. 22 Produzentenpreisentwicklung EO Gemüse 2000 bis 2005 in Euro Tab. 23 Trauben-, Wein- und Rebenpreise in der Steiermark 2000/2005 Tab. 24 Erzeugung und Verwendung von Kuhmilch im Bundesländervergleich 2004 Tab. 25 Milchverwendung in der Steiermark 2004 Tab. 26 Milchanlieferung in der Steiermark 2003/2004 und 2004/2005 Tab. 27 Struktur der Steirischen Milcherzeugung 2004/2005 Tab. 28 Leistungsprüfung in der Steiermark 2004/2005 Seite 13

Tab. 29 Betriebsentwicklung der Milchwirtschaftsbetriebe in der Steiermark von 2001 bis 2005 Tab. 30 Fleischrinderzucht in der Steiermark nach Rassen in den Jahren 2004 und 2005 Tab. 31 Preisentwicklung für Ferkel in der Steiermark 2002 bis 2005 Tab. 32 Anzahl der Betriebe und Legehennen aus dem Amtlichen Legehennenregister für die Steiermark 2005 Tab. 33 Anerkannte Vermehrungs- und Junghennenaufzuchtbetriebe in der Steiermark 2005 Tab. 34 Mitglieder Landesverband Steirischer Geflügelhalter 2005 Tab. 35 Leistungsabschluss der Schafe 2004/2005 Tab. 36 Leistungsabschluss der Ziegen 2004/2005 Tab. 37 Übersicht der Tierbestände in der Steiermark 2004/2005 Tab. 38 Struktur der Biobetriebe in der Steiermark im INVEKOS 2004/2005 Tab. 39 Bundesländervergleich geförderter Biobetriebe im INVEKOS 2000 bis 2005 Tab. 40 Struktur der Biobetriebe nach Kulturgruppen in der Steiermark im INVEKOS 2004/2005 Tab. 41 Struktur der Biobetriebe nach Tiere in der Steiermark im INVEKOS 2004/2005 Tab. 42 Mitglieder Biologischer Landbau in Verbänden in der Steiermark 2005 Tab. 43 Produktionsschienen Vermarktung der Bio Produkte 2005 Tab. 44 Buschenschenken und Mostschenken nach Bezirken in der Steiermark 2005 Tab. 45 Gesamtnächtigungen auf Bauernhöfen im Bundesländervergleich 2004/2005 Tab. 46 Kategorisierung der Mitgliedsbetriebe Urlaub am Bauernhof 2005 Tab. 47 Themenangebote des steirischen Markenangebotes Urlaub am Bauernhof Tab. 48 Holzeinschlag in der Steiermark 2004/2005 in 1.000 efm o.r. Tab. 49 Holzeinschlag in der Steiermark Zeitvergleich 2001 bis 2003 in 1.000 efm o.r. Tab. 50 Monatlicher Durchschnittspreis für Fi/Ta-Sägeholz und Brennholz 2004/2005 Tab. 51 Preisentwicklung Fi/Ta-Rundholzsortiment 2004/2005 gegliedert nach Landesregionen Tab. 52 Preisentwicklung Laubholzsortiment 2004/2005 Tab. 53 Dauernde Rodungen in der Steiermark 2004 und 2005 Tab. 54 Förderungsmittel Flächenwirtschaftlicher Projekte und Hochlagenschutzwaldsanierung in den Jahren 2004 und 2005 Seite 14

Tab. 55 Pflanzenverkauf aller Forstgärten in der Steiermark in den Jahren 2004 und 2005 Tab. 56 Sortimentsverteilung und Preise der Forstpflanzen nach Hauptholzarten in den Jahren 2004/2005 Tab. 57 Struktur der Pflanzenbezieher der Landesforstgärten Frühjahrsabgabe 2005 Tab. 58 Gutachten über flächenhafte Gefährdung des forstlichen Bewuchses durch jagdbare Tiere 2004/2005 Tab. 59 Maßnahmen der Jagdbehörde aufgrund flächenhafter Gefährdung des forstlichen Bewuchses durch jagdbare Tiere 2004/2005 Abb. 4-6 Wildstände und Abgang von Reh-, Rot- und Gamswild Tab. 60 Jagdschutzorgane und Jagdkartenbesitzer 2004/2005 Tab. 61 Jagdstatistik Wildabschuss und Fallwild 2004/2005 Tab. 62 Forstliche Förderungsmittel für das Wirtschaftsjahr 2004/2005 Tab. 63 Borkenkäferschadholzanfall in der Steiermark 1992 bis 2005 Abb. 7 Verbreitung des Borkenkäferschadholzanfalls in der Steiermark 2005 Tab. 64 Altersstruktur des Steirischen Wirtschaftswaldes und Schutzwaldes Abb. 8 Energiepreis-Indexverlauf seit 1996 in Prozent Tab. 65 Holzheizungen und Fernwärmeprojekte in der Steiermark 2005 Tab. 66 Schülerzahlenübersicht der land- und forstwirtschaftlichen Fachschulen in der Steiermark 2000 bis 2006 Tab. 67 Lehrlingsstand in der steirischen Land- und Forstwirtschaft 1998 bis 2005 Tab. 68 Geprüfte Facharbeiter in der Land- und Forstwirtschaft in der Steiermark in den Jahren 2004/ 2005 Tab. 69 Geprüfte Meister in der Land- und Forstwirtschaft von 1997 bis 2005 Tab. 70 Raiffeisenhof - Veranstaltungen und Teilnehmer 2004/2005 Abb. 9 Nitratmesswerte im Leibnitzer Feld im Zeitvergleich 1992 bis 2005 Tab. 71 Betriebs- und Einkommensdaten der Testbetriebe in der Steiermark 2004/2005 (in Euro) Tab. 72 Förderungsmaßnahmen in den land- und forstwirtschaftlichen Betrieben in der Steiermark in den Jahren 2004 und 2005 (in Mio. Euro) Tab. 73 Ländliche Entwicklung Auszahlung in der Steiermark 2004/2005 (in Mio. Euro) Seite 15

Tab. 74 Landwirtschaftliches Umweltprogramm (ÖPUL) 2004/2005 nach Bundesländern Tab. 75 Landwirtschaftliches Umweltprogramm (ÖPUL) 2005 nach Maßnahmen Tab. 76 Nationale Förderung nach Maßnahmen, eigene Berechnung Tab. 77 Agrarinvestitionskredite 2004/2005 Tab. 78 Unterschied zwischen Referenzfläche und beihilfefähiger Fläche Tab. 79 Fördermittelauszahlung in den Betrieben der Steiermark nach dem INVEKOS-System 2004 Tab. 80 Betriebe (Unternehmungen) in der Steiermark laut INVEKOS-Daten (1) 2004 und 2005 Tab. 81 Landwirtschaftlich genutzte Fläche (LF) in der Steiermark laut INVEKOS- Daten (ha) der Jahre 2004 und 2005 Tab. 82 Antragszahlen bzw. Mineralölsteuervergütungsbeträge 2005 Tab. 83 Pflichtversicherte Bauern und Bäuerinnen in der Steiermark im Jahresdurchschnitt 2003/2004 Tab. 84 Pflichtversicherte Selbständige in der Steiermark im Jahresdurchschnitt 2003/2004 Tab. 85 Pflichtversicherte Kinder in der Steiermark im Jahresdurchschnitt 2003/2004 Tab. 86 Pflichtversicherte Pensionisten in der Steiermark im Jahresdurchschnitt 2003/2004 Tab. 87 Objektive Unfallursachen im Zeitvergleich 2001 bis 2005 in der Land- und Forstwirtschaft Abb. 10 Arbeitsunfallentwicklung in der Land- und Forstwirtschaft im Zeitvergleich 2001 bis 2005 Tab. 88 Anerkannte Berufskrankheiten 2005 in der Land- und Forstwirtschaft 2005 Seite 16

1. ECKPUNKTE AM AGRARSEKTOR IN DER STEIERMARK 2004/2005 1.1. Eckpunkte am Agrarsektor 2004 Neues Landwirtschaftskammergesetz Das Landwirtschaftkammergesetz wurde in wichtigen Bereichen modernisiert. Die Novelle trat am 23. Oktober 2004 in Kraft. Sie stärkt die Selbstverwaltung der Landwirtschaftskammer sowie die kleineren in der Vollversammlung vertretenen Fraktionen. Das Wahlalter wurde auf das vollendete 16. Lebensjahr festgesetzt. Bundestierschutzgesetz Das im Mai 2004 beschlossene Bundestierschutzgesetz löste 2005 die neun Landesgesetze ab. Die neuen Übergangsfristen, teilweise bis zum Jahr 2020, ermöglichen es den Bauern, sich auf neue Bedingungen langfristig einzustellen. Das bereits 2008 anlaufende Verbot für Käfighaltung von Legehennen bildet eine Ausnahme. Mineralölsteuerrückvergütung Die Vergütungsregelung trat mit 1. Jänner 2005 in Kraft. Die Mineralölsteuervergütung bekommen Landwirte für Dieselöl, welches zum Antrieb von Fahrzeugen, Maschinen und Geräten für land- und forstwirtschaftliche Zwecke verwendet wurde. Die Land- und Forstwirte können jedes Jahr zwischen zwei Rückvergütungsverfahren wählen. Harmonisierungen des Pensionsrechtes Mit der Schaffung des allgemeinen Pensionsgesetzes wurde das Pensionssystem auf neue Beine gestellt. In der Pensionsversicherung wurde im Jahr 2004 ein einheitlicher Beitragssatz in der Höhe von 22,8 Prozent festgelegt. Für bäuerliche Versicherte und Selbständige erfolgt eine Ausgleichsleistung durch den Bund, sodass sich für Bauern ein Eigenbeitragssatz von 15 Prozent ergibt. Die Pensionsberechnung erfolgt nunmehr auf Basis des Pensionskontos, auf welchem 1,78 Prozent der jährlichen Bemessungsgrundlagen aufscheinen. Die bisherige Berechnung der Pension aufgrund der besten 15 Jahre wurde durch das System des Lebensdurchschnittsverdienstes abgelöst. Seite 17

Umsetzung der Agrarreform 2003 In der Diskussion um die neue Agrarreform ging es im Jahr 2004 vor allem um die Umsetzung der einzelbetrieblichen Zahlung, die auf einem Referenzbetrag während eines Zeitraums von 2000 bis 2002 basiert. Im April 2004 wurden die EU- Durchführungsverordnungen und im August 2004 die nationale Durchführungsverordnung dazu geschaffen. Dazu war es notwendig, vor allem Grenzwerte für Härte- und Sonderfälle zu definieren. Im Besonderen wurden die Themen Kürbisflächen und Komprimierung von Grünland bzw. Milchprämien diskutiert. EU-Erweiterung Neben der GAP Reform war die EU-Erweiterung am 1. Mai 2004 das agrarpolitische Hauptthema des Jahres 2004. Im Jahresverlauf 2004 waren die Auswirkungen des Beitritts nicht gravierend spürbar. 1.2. Eckpunkte am Agrarsektor 2005 EU-Haushalt 2007-2013 Nach einigen Anläufen einigten sich die 25 Staats- und Regierungschefs der Mitgliedstaaten der Europäischen Union am 16. Dezember 2005 auf das Budget der EU für die Jahre 2007 bis 2013. Der erzielte Kompromiss beinhaltet ein Gesamtbudget der EU 27 (einschließlich der zukünftigen Mitgliedstaaten Bulgarien und Rumänien). Verordnung Ländliche Entwicklung Am 2. November 2004 startete offiziell die bundesweite Diskussion über die Reform der Verordnung zur Ländlichen Entwicklung. Es zeichnete sich eine Achsen- Dreiteilung der Fördermaßnahmen ab, wobei es einen genauen Aufteilungsschlüssel, in der vom Agrarministerrat im Juni 2005 beschlossenen Verordnung, gibt. Damit wurde gewährleistet, dass die wesentlichen Maßnahmen aus der Periode 2000-2006, wie die Bergbauern-Ausgleichszulage oder das Umweltprogramm, weitergeführt werden können. Seite 18

Energiepolitik Der Weltmarktpreis für Rohöl war im September 2005 mit über 60 $ je Barrel fast drei Mal so hoch wie Ende 2001. Umso wichtiger ist es, dass die österreichische Landund Forstwirtschaft zum Energieproduzenten avanciert. Mehr als 52.000 Hackschnitzel- und Pelletsheizungen mit einer Gesamtleistung von mehr als 2.500 Megawatt sind österreichweit installiert. Holz- und andere Biomasseheizkraftwerke mit einer Leistung von 280 Megawatt sind genehmigt. Bis Ende 2004 wurden 130 Biogasanlagen errichtet und weitere 150 genehmigt. 2006 werden österreichweit 80.000 Haushalte mit Strom aus Biogas versorgt. 2. AGRARSTRUKTUR IN DER STEIERMARK Die Strukturdaten umfassen die statistischen Informationen über die Lebens-, Erzeugungs- und Absatzbedingungen der Land- und Forstwirtschaft. Sie geben u.a. Auskunft über die Zahl der Betriebe, die Betriebs- und Größenverhältnisse sowie die in den Betrieben beschäftigten Arbeitskräfte. Die im Bericht verwendeten Daten beziehen sich auf die Agrarstrukturerhebung 2003, die in Form einer Stichprobenerhebung durchgeführt wurde. Die Ergebnisse der aktuellen Erhebung mit dem Stichtag 1. Dezember 2005 standen für diesen Bericht noch nicht zur Verfügung. Seite 19

Die Mindestkriterien für den land- und forstwirtschaftlichen Betrieb wurden ab dem Jahr 1999 wie folgt festgelegt: mind. 1 ha landwirtschaftliche Nutzfläche (LN) oder mind. 3 ha Wald, oder mind. 25 ar Erwerbsbauweinfläche, oder mind. 15 ar intensiv genutzte Baumobstanlagen, oder mind. 10 ar von Beerenobst-, Erdbeer-, Gemüse-, Blumen-, Zierpflanzenanlagen, Rebschul,- und Baumschulflächen, oder mind. 3 Rinder oder 5 Schweine oder 10 Schafe, Ziegen oder 100 Stk. Geflügel aller Art Tab. 1 Betriebe und Flächennutzung (ha) in der Steiermark im Zeitvergleich 1995 2005 Jahr Betriebe Gesamtfläche Lw. Genutzte Forstfläche durchschnittliche Betriebsgröße in Ha in Ha Fläche in Ha in Ha Kulturfläche 1) LN - Fläche 2) Forstfläche 3) 1995 52.624 1.499.644 28,50 1999 48.582 1.502.505 495.058 852.277 30,93 10,87 19,34 2003 43.745 1.550.535 482.057 866.521 35,44 11,80 21,60 2005 43.735 1.453.039 464.304 831.556 33,22 11,45 21,31 1) Landwirtschaftliche Nutzfläche + Forstfläche + sonstige Flächen 2) / 3) Durchschnittsfläche bezogen auf die jeweilige Betriebsanzahl Quelle: Statistik Austria Agrarstrukturerhebungen 1999/2003 Tab. 2 Entwicklung der Betriebsgrößenstruktur der Betriebe in der Steiermark im Zeitvergleich 1960 2003 Größenstufe 1960 1970 1980 1990 1995 1999 2003 n. d. Gesamtfläche ohne Fläche 787 466 459 19 unter 5 ha 32.449 26.115 24.203 21.857 15.713 13.047 11.317 5 bis unter 10 ha 18.277 17.228 15.562 13.810 12.534 11.705 9.772 10 bis unter 20 ha 13.324 13.232 12.791 11.668 10.949 10.246 9.228 20 bis unter 30 ha 4.904 4.695 30 bis unter 50 ha 8.548 8.701 8.770 8.913 9.058 4.218 4.469 50 bis unter 100 ha 2.117 2.130 2.187 2.231 2.339 2.402 2.648 100 bis unter 200 ha 824 806 850 861 911 936 928 200 ha und mehr 582 568 546 542 654 665 669 Gesamt 76.121 68.780 64.909 60.669 52.624 48.582 43.745 Quelle: Statistik Austria, Land- und forstwirtschaftliche Betriebszählungen, Agrarstrukturerhebungen Seite 20

Tab. 3 Anzahl der Betriebe in der Steiermark nach der Erwerbsstruktur im Zeitvergleich 1990 2005 Erwerbsart Jahr 1990 Jahr 1995 Jahr 1999 Jahr 2003 Jahr 2005 Betriebe % Betriebe % Betriebe % Betriebe % Betriebe % Haupterwerb 23.504 39,57 16.100 31,28 15.945 32,82 16.158 36,94 15.431 35,28 Nebenerwerb 35.890 60,43 35.375 68,72 31.516 64,87 26.453 60,47 26.991 61,71 Juristische Pers. u. Personenges. 1.121 2,31 1.134 2,59 1.313 3,00 Gesamt 59.394 100 51.475 100 48.582 100 43.745 100,00 43.735 100,00 Quelle: Statistik Austria, Land- und forstwirtschaftliche Betriebszählungen, Agrarstrukturerhebungen Tab. 4 Anzahl der Betriebe in der Steiermark 1990/1995/1999/2003/2005 Säulendiagramm: Daten: 1990 1995 1999 2003 2005 Haupterwerb 23504 16100 15945 16158 15431 Nebenerwerb 35890 35375 31516 26453 26991 Jur. Personen 1121 1134 1313 Insgesamt 59394 51475 48582 43745 43735 Tab.5 Flächenbilanz (ha) der Betriebe in der Steiermark nach der Erwerbsstruktur im Zeitvergleich 1999/2003/2005 Erwerbsart Jahr 1999 Jahr 2003 Jahr 2005 Differenz Fläche % Fläche % Fläche % der % Haupterwerb 615.715 40,98 660.074 42,57 596.194 41,03-1,54 Nebenerwerb 388.777 25,88 360.183 23,23 383.377 26,38 3,15 Juristische Personen u. Personengesellsch. 498.013 33,15 530.278 34,20 473.468 32,58-1,62 Gesamt 1.502.505 100 1.550.535 100 1.453.039 100 Quelle: Statistik Austria, Land- und forstwirtschaftliche Betriebszählungen, Agrarstrukturerhebungen Seite 21

Tab. 6 Anzahl der Betriebe in der Steiermark nach Bezirken gegliedert (Agrarstrukturerhebung 1999) Bezirk 1999 Haupterwerb Nebenerwerb Jur. Personen Bruck / Mur 1.122 397 645 80 Deutschlandsberg 3.981 1.076 2.867 38 Feldbach 6.448 1.864 4.548 36 Fürstenfeld 1.627 423 1.179 25 Graz-Umgebung 5.011 1.407 3.549 55 Graz-Stadt 586 100 441 45 Hartberg 5.056 1.762 3.240 54 Judenburg 1.365 671 651 43 Knittelfeld 812 395 379 38 Leibnitz 4.879 1.475 3.368 36 Leoben 824 312 457 55 Liezen 3.213 1.171 1.727 315 Murau 1.955 933 918 104 Mürzzuschlag 1.109 409 630 70 Radkersburg 2.493 800 1.686 7 Voitsberg 2.428 752 1.641 35 Weiz 5.673 1.998 3.590 85 Steiermark 1999 48.582 15.945 31.516 1.121 Steiermark 2003 43.745 16.158 26.453 1.134 Veränderung in % zu 1999-9,96 1,34-16,06 1,16 Quelle: Statistik Austria, Agrarstrukturerhebungen 1999, 2003 Daten über die Betriebe nach Erwerbsarten auf politischer Bezirksebene sind nur für das Jahr 1999 (Agrarstrukturerhebung-Vollerhebung) abrufbar. Bei den zwischenzeitlichen Agrarstrukturerhebung- Stichprobenerhebungen werden nur Auswertungen auf Bundeslandebene vorgenommen. Tab. 7 Entwicklung der Bergbauernbetriebe in der Steiermark 1999/2003/2005 Einteilung Jahr 1999 1) Jahr 2003 2) Jahr 2005 Betriebe % Betriebe % Betriebe % BHK-Gruppe 1 3.190 6,57 2.820 6,45 2.940 6,72 BHK-Gruppe 2 4.820 9,92 5.761 13,17 5.516 12,61 BHK-Gruppe 3 7.054 14,52 3.337 7,63 3.292 7,53 BHK-Gruppe 4 645 1,33 1.087 2,48 1.245 2,85 Bergbauernbetriebe 15.709 32,34 13.005 29,73 12.993 29,71 ohne BHK-Gruppe 32.873 67,66 30.740 70,27 30.742 70,29 Betriebe gesamt 48.582 100,00 43.745 100 43.735 100 1) 1999: Auswertung nach Erschwerniszonen 2) 2003: Umstellung der Bewertung auf Berghöfekataster Quelle: Statistik Austria, Agrarstrukturerhebungen 1999,2003, BMLFUW, Abt.II7 Seite 22

Tab. 8 Bergbauernbetriebe im Bundesländervergleich 2005 Bergbauernbetriebe - Verteilung nach Bundesländern 2005 Steiermark 18,0% Vorarlberg 3,7% Tirol 15,4% Burgenland 0,5% Kärnten 11,4% Niederösterreich 21,6% Salzburg 8,4% Oberösterreich 21,2% Quelle: Grüner Bericht 2006, Bundesbericht aus Tabelle 3.1.11 Tab. 9 Kulturartenverteilung in Hektar der Betriebe in der Steiermark 1999 und 2003 Kulturarten Jahr Jahr Veränderung 1999 2003 in % zu 1999 Ackerland 149.662 146.316-2,24 Dauergrünland 330.826 320.000-3,27 davon intensives Grünland 182.626 179.756-1,57 davon extensives Grünland 148.200 140.243-5,37 Mehrmähdige Wiesen 160.183 153.664-4,07 Einmähdige Wiesen 7.801 9.871 26,54 Kulturweiden 22.443 26.092 16,26 Hutweiden 23.803 22.486-5,53 Streuwiesen 2.518 3.383 34,35 Almen und Bergmähder 114.078 104.504-8,39 Weingärten 3.749 3.912 4,35 Obstanlagen 9.624 10.364 7,69 Dauerkulturen 14.567 14.594 0,19 Haus- u. Nutzgärten 906 1.146 26,49 Reb- und Baumschulen 242 173-28,51 Forstbaumschulen 46 145 215,22 Landw. gen. Fläche 495.056 482.057-2,63 Forstw. gen. Fläche 852.277 866.521 1,67 Sonstige Flächen 1) 149.525 193.755 29,58 Nicht mehr gen. Grünland 5.647 8.203 45,26 Gesamtfläche 1.502.505 1.550.535 3,20 1) Summe: sonstige unproduktive Flächen, Gebäude, Moor und Gewässer Quelle: Statistik Austria, Agrarstrukturerhebungen 1999, 2003 Seite 23

Tab. 10 Produktionswerte des Wirtschaftsbereiches Landwirtschaft zu Herstellungspreisen im Bundesländervergleich der Jahre 2004/2005 (in Mio. zu laufenden Preisen) Bundesländer 2004 % 2005 % in % zu Vorjahr Burgenland 409,4 6,9 339,9 6,3-17,0 Kärnten 363,7 6,2 348,5 6,4-4,2 Niederösterreich 1.913,6 32,5 1613,5 29,8-15,7 Oberösterreich 1.354,5 23,0 1283,0 23,7-5,3 Salzburg 258,9 4,4 248,4 4,6-4,1 Steiermark 1.046,5 17,8 1022,5 18,9-2,3 Tirol 326,3 5,5 338,6 6,3 3,8 Vorarlberg 128,0 2,2 132,6 2,4 3,6 Wien 94,3 1,6 89,8 1,7-4,8 Österreich 5.895,2 100,0 5416,7 100,0-8,1 Quelle: Statistik Austria, Landwirtschaftliche Gesamtrechnung 2004, Vorläufige Ergebnisse Landwirtschaftliche Gesamtrechnung 2005, Berechnungen 2005 Tab. 11 Anteile der Bundesländer in Prozent am Produktionswert zu Herstellungspreisen der Jahre 2004 und 2005 Kreisdiagramm für 2004 % (6,9/6,2/32,5/23,0/4,4/17,8/5,5/2,2/1,6) Kreisdiagramm für 2005 % (6,3/6,4/29,8/23,7/4,6/18,9/6,3/2,4/1,7) Tab. 12 Zusammensetzung des Produktionswertes des Wirtschaftsbereiches Landwirtschaft zu Herstellungspreisen (in Mio. ) in der Steiermark in den Jahren 2004 / 2005 2004 2005 Pflanzliche Erzeugung 418,4 398,4 Tierische Erzeugung 526,4 525,5 Erzeugung landwirtschaftlicher Güter 944,7 923,9 Erzeugung landwirtschaftlicher Dienstleistungen 32,4 34,5 Landwirtschaftliche Erzeugung 977,1 958,4 Nichtlandwirtschaftliche Nebentätigkeiten 69,4 64,1 Erzeugung des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs 1.046,5 1.022,5 Quelle: Statistik Austria, Landwirtschaftliche Gesamtrechnung 2004/2005 Seite 24

Tab. 13 Zusammensetzung der Produktionswerte in Prozent der Jahre 2004 und 2005 Kreisdiagramm 2004 % (40,0/50,3/3,1/6,6) (Pflanzliche Erzeugung/Tierische Erzeugung/Landwirtschaftliche Dienstleistungen/ Nichtlandwirtschaftliche Nebentätigkeiten) Kreisdiagramm 2005 % (39,0/51,4/3,4/6,3) (Pflanzliche Erzeugung/Tierische Erzeugung/Landwirtschaftliche Dienstleistungen/ Nichtlandwirtschaftliche Nebentätigkeiten) Tab. 14 Landwirtschaftliches Faktoreinkommen (in Mio. ) der Betriebe in der Steiermark 2004 /2005 (Werte zu laufenden Preisen) 2004 2005 Veränderung in % zum Vorjahr Produktionswert zu Herstellungspreisen 1.046,5 1022,5-2,3 Minus Vorleistungen 593,9 589,1-0,8 Bruttowertschöpfung 452,6 433,4-4,3 Minus Abschreibungen 242,2 249,0 2,8 Nettowertschöpfung 210,4 184,3-12,4 Minus sonstige Produktionsangaben 19,8 19,2-2,9 Plus Sonstige Subventionen 171,1 228,4 33,5 Faktoreinkommen 361,7 393,5 8,8 Veränderung Faktoreinkommen zu 2003-4,7% Quelle: Statistik Austria, Landwirtschaftliche Gesamtrechnung 2004 Seite 25

Tab. 15 Produktionswert und Faktoreinkommen der Landwirtschaft in Österreich im Zeitvergleich 2003 bis 2005 Produktionswert und Faktoreinkommen der Landwirtschaft im Jahr 2005 1) Zusammensetzung der landwirtschaftlichen Produktion 2003 2004 2005 Mio. Mio. Mio. Veränderung gegenüber Vorjahr Pflanzliche Produktion zu Herstellungspreisen 2.626 2.708 2.260-16,6 Getreide 2 ) 732 724 402-44,5 Handelsgewächse 3 ) 247 252 206-18,1 Erzeugnisse des Gemüse- und Gartenbaus 4 ) 402 401 371-7,5 Obst 314 299 284-4,9 Wein 432 478 403-15,5 Sonstige 5 ) 498 556 594 6,9 Tierische Produktion zu Herstellungspreisen 2.562 2.658 2.642-0,6 Tiere 1.559 1.623 1.592-1,9 Rinder und Kälber 777 786 744-5,4 Schweine 610 659 679 3,0 Geflügel 122 125 124-1,1 Sonstige Tiere 6 ) 50 53 45-13,6 Tierische Erzeugnisse 1.003 1.035 1.050 1,5 Milch 828 858 875 2,0 Eier 134 138 140 0,9 Sonstige tierische Erzeugnisse 7 ) 41 39 36-7,5 Landwirtschaftliche Dienstleistungen & Nichttrennbare nichtlandwirtschaftliche Nebentätigkeiten 529 529 515 Landwirtschaftliche Dienstleistungen 146 163 177 8,9 Nicht trennbare nichtlandwirtschaftliche Nebentätigkeiten 383 367 338 Produktionswert Landwirtschaft zu Herstellungspreisen 5.718 5.895 5.417-8,1 Minus Vorleistungen 3.047 3.123 3.104-0,6 Bruttowertschöpfung zu Herstellungspreisen 2.671 2.773 2.313-16,6 Minus Abschreibungen 1.383 1.409 1.453 3,2 Nettowertschöpfung zu Herstellungspreisen 1.288 1.364 859-37,0 Minus der sonstigen Produktionsabgaben 105 106 123 15,7 Plus der sonstigen Subventionen 1.174 1.135 1.569 38,2 Faktoreinkommen Landwirtschaft 2.358 2.393 2.306-3,7 Quelle: Statistik Austria. - 1) Werte zu laufenden Preisen. - 2) Getreide inkl. Körnermais. - 3) Ölsaaten, Eiweißpflanzen, Zuckerrüben, Rohtabak, Sonstige Handelsgewächse. - 4) Gemüse, Baumschulerzeugnisse, Blumen und Zierpflanzen, Anpflanzungen. - 5) Futterpflanzen, Kartoffeln, Sonstige pflanzliche Erzeugnisse. - 6) Schafe und Ziegen, Einhufer, Jagd. - 7) Honig, Rohwolle. % -2,7-7,9 Seite 26

Tab. 16 Produktionswert und Faktoreinkommen der Forstwirtschaft in Österreich im Zeitvergleich 2003 bis 2005 Produktionswert und Faktoreinkommen der Forstwirtschaft im Jahr 2005 1 ) Zusammensetzung der forstwirtschaftlichen Produktion 2003 2004 2005 Veränderung gegenüber Vorjahr Mio Mio Mio % Erzeugung forstwirtschaftlicher Güter zu Herstellungspreisen 1031 988 1011 2,3 Industrienadelholz 771 722 729 1,0 Industrielaubholz 49 52 49-5,0 Brennholz (Nadel und Laubholz) 177 187 205 9,6 Sonstige Erzeugnisse 2 ) 33 27 27 1,3 Forstw. Dienstleistungen u. nichttrennbare nichtforstw. Nebentätigkeiten 202 194 200 3,4 Erzeugung Forstwirtschaftlicher Dienstleistungen 181 169 174 3,0 Nichtforstwirtschaftliche Nebentätigkeiten (nicht trennbar) 3) 21 25 26 6,3 Produktionswert Forstwirtschaft zu Herstellungspreisen 1232 1182 1211 2,5 Minus Vorleistungen 394 378 390 3,2 Bruttowertschöpfung zu Herstellungspreisen 839 804 821 2,1 Minus Abschreibungen 173 174 172-1,0 Nettowertschöpfung zu Herstellungspreisen 666 630 649 3,0 Minus der sonstigen Produktionsabgaben 13 13 13 0,0 Plus der sonstigen Subventionen 26 22 20-10,2 Faktoreinkommen 679 640 656 2,6 Bruttowertschöpfung zu Herstellungspreisen 839 804 821 2,1 Minus Abschreibungen 173 174 172-1,0 Nettowertschöpfung zu Herstellungspreisen 666 630 649 3,0 Minus der sonstigen Produktionsabgaben 13 13 13 0,0 Plus der sonstigen Subventionen 26 22 20-10,2 Faktoreinkommen 679 640 656 2,6 Quelle: Department für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Universität für Bodenkultur - Berechnungen im Auftrag der Statistik Austria; Daten 2005: vorläufige Werte Stand September 2006. - 1) Werte zu laufenden Preisen. - 2) In Baumschulen erzeugte Forstpflanzen, Sonstige forstwirtschaftliche Erzeugnisse. - 3) Forstwirtschaftliche Verarbeitungserzeugnisse, sonstige nicht trennbare Nebentätigkeiten (Waren und Dienstleistungen). Seite 27

Tab. 17 Arbeitskräfte in der Land- und Forstwirtschaft in der Steiermark 1999 /2003/2005 Familieneigene Arbeitskräfte Familienfremde Arbeitskräfte Betriebs- beschäftigte regelmäßig unregelm. inhaber Familienan- Beschäftigte Beschäft. Arbeitskräfte Jahr Geschlecht gehörige Gesamt Gesamt Insgesamt 1999 männlich 32.434 32.828 65.282 3.189 2.922 6.111 71.393 weiblich 14.771 38.518 53.289 1.304 1.897 3.201 56.490 Summe 47.205 71.346 118.571 4.493 4.819 9.312 127.883 2003 männlich 27.239 27.930 55.169 4.726 4.297 9.023 64.192 weiblich 15.443 30.766 46.209 1.246 2.374 3.620 49.829 Summe 42.682 58.696 101.378 5.972 6.671 12.643 114.021 2005 männlich 27.109 28.050 55.159 3.464 9.495 12.959 68.118 weiblich 15.096 30.292 45.388 1.512 3.426 4.938 50.326 Summe 42.205 58.342 100.547 4.976 12.921 17.897 118.444 Quelle: Statistik Austria Agrarstrukturerhebung 1999, 2003, 2005 Tab. 18 Arbeitskräfteanteil in Prozent in der Land- und Forstwirtschaft in der Steiermark 1999/2003/2005 Jahr 2005 Männlich Anteil in % Weiblich Anteil in % Gesamt Anteil in % Familieneigene Arbeitskräfte 55.159 81,0 45.388 90,2 100.547 84,9 Familienfremde Arbeitskräfte 12.959 19,0 4.938 9,8 17.897 15,1 Arbeitskräfte Gesamt 68.118 100,0 50.326 100,0 118.444 100,0 Anteil in % der Gesamt AK 57,5 42,5 100 Jahr 2003 Familieneigene Arbeitskräfte 55.169 85,9 46.209 92,7 101.378 88,9 Familienfremde Arbeitskräfte 9.023 14,1 3.620 7,3 12.643 11,1 Arbeitskräfte Gesamt 64.192 100,0 49.829 100,0 114.021 100,0 Anteil in % der Gesamt AK 56,3 43,7 100 Jahr 1999 Männlich Anteil in % Weiblich Anteil in % Gesamt Anteil in % Familieneigene Arbeitskräfte 65.282 91,4 53.289 94,3 118.571 92,7 Familienfremde Arbeitskräfte 6.111 8,6 3.201 5,7 9.312 7,3 Arbeitskräfte Gesamt 71.393 100,0 56.490 100,0 127.883 100,0 Anteil in % der Gesamt AK 55,8 44,2 100 Quelle: Statistik Austria Agrarstrukturerhebung 1999, 2003 Seite 28

Tab.19 Land- und Forstwirtschaft in Österreich nach Betriebsstruktur und Arbeitskräfte im Zeitvergleich 1980 bis 2003 Stand: 11.5.2005 1980 1990 1995 1) 1999 1) 2003 1) Betriebe insgesamt, 1.000 318,1 281,9 239,1 217,5 190,4 dav.: Haupterwerb 133,8 106,5 81,2 80,2 80,5 Nebenerwerb 173,9 166,2 150,0 129,5 102,2 Betriebe juristischer Personen und Personengemeinschaften 10,4 9,2 8,0 7,8 7,7 Ø Betriebsfläche, ha 24,8 27,2 31,8 34,9 39,0 Haupterwerbsbetriebe 27,0 30,6 35,3 36,5 39,0 Nebenerwerbsbetriebe 8,7 10,2 12,9 13,6 14,3 Betriebe juristischer Personen 255,2 289,9 349,5 363,3 367,8 Arbeitskräfte, 1.000 609,3 2) 516,9 592,9 3) 575,1 3) 496,6 3) dav.: familieneigene 558,2 2) 468,6 545,4 3) 529,9 3) 439,6 3) familienfremde 51,1 2) 48,3 47,5 45,2 57,0 4) 1) Anhebung der Erfassungsuntergrenze von einem Hektar Gesamtfläche auf einen Hektar landwirtschaftlich bzw. drei Hektar forstwirtschaftlich genutzte Fläche. - 2) Ohne Arbeitskräfte der Betriebe ohne Fläche. - 3) Einschließlich in den land- und forstwirtschaftlichen Betrieben mitarbeitende Pensionisten. 4) Einschließlich Personen (z.b. Erntehelfer) mit wenigen Arbeitstagen. Quelle: Statistik Austria Seite 29

3. PRODUKTION und VERMARKTUNG 3.1. Klimaverhältnisse in der Steiermark in den Jahren 2004 und 2005 Die Niederschlagssituation des Jahres 2004 wird vom Referat Hydrographie der Fachabteilung 19A des Amtes der Steiermärkischen Landesregierung dokumentiert: In Summe gesehen ergab sich für das Jahr 2004 die Situation, dass vor allem in der Weststeiermark und Teilen der Obersteiermark (mittleres Ennstal) die langjährigen Jahresniederschlagssummen geringfügig überschritten, ansonsten diese steiermarkweit aber geringfügig unterschritten wurden (etwas größere Abweichungen im oberen Murtal sowie in Teilen der Oststeiermark). Somit kann das Jahr 2004 in Bezug auf das Niederschlagsverhalten als durchschnittliches Jahr bezeichnet werden. Abb. 1 Relative Niederschlagsverteilung in der Steiermark für das Jahr 2004 Quelle: FA19A Wasserwirtschaftliche Planung und Siedlungswasserwirtschaft, Ref. Hydrographie Seite 30

Während der Niederschlag recht gut dem Normaljahr entsprach, lag die Temperatur jedoch deutlich über dem langjährigen Mittel, wie z.b. aus der folgenden Grafik über den Temperaturverlauf in Gleisdorf ersichtlich ist. Abb. 2 Temperaturverlauf 2004 in Gleisdorf 25,0 20,0 15,0 10,0 Durchschnitt 1971-2000: 8,2 C Jahresdurchschnitt 2004: 9,8 C April - September lj: 14,7 C April - September 2004: 16,1 C 10,5 13,2 17,9 20,0 19,8 15,0 11,8 2004 1971-2000 2004 5,0 4,1 4,8 0,0-1,7 1,9 0,5-5,0 Jänner Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember Quelle: Landwirtschaftskammer Steiermark, Pflanzenbauabteilung Das Jahr 2005 wurde hinsichtlich des Niederschlags vom Referat Hydrographie der Fachabteilung 19B des Amtes der Steiermärkischen Landesregierung folgendermaßen beschrieben: Betrachtet man die einzelnen Monatssummen, so gab es im Jahr 2005 mehrmals einen Wechsel von unter bis zu überdurchschnittlich viel Niederschlag. Vor allem in den Monaten Juli und August gab es reichliche Niederschläge mit Starkregen, was zu großflächigen Überflutungen in weiten Teilen der Steiermark führte. Nach dem zu trockenen Monat Oktober bildete sich Ende des Jahres durch Schneefälle und die anhaltend tiefen Temperaturen eine teilweise beachtliche Schneedecke aus. Die Temperaturmittel lagen bei den einzelnen Stationen um den Mittelwert, mit geringfügigen Abweichungen nach oben oder unten. Seite 31

Abb. 3 Relative Niederschlagsverteilung in der Steiermark für das Jahr 2005 Quelle: FA19A Wasserwirtschaftliche Planung und Siedlungswasserwirtschaft, Ref. Hydrographie 3.2. Pflanzliche Produktion 3.2.1. Grünland In der Steiermark werden 320.000 ha als Grünland bewirtschaftet. Davon sind 153.664 ha mehrmähdige Wiesen, 104.504 ha Almen und Bergmähder, 26.092 ha Kulturweiden, 22.486 ha Hutweiden, 9.871 ha einmähdige Wiesen und 3.383 ha Streuwiesen. Bei einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 482.057 Hektar stellt daher das Grünland rund 2/3 der landwirtschaftlichen Produktionsfläche dar. Wie auch schon 2004 gestaltete sich 2005 die Heutrocknung in einigen Landesteilen aufgrund anhaltender Regenfälle schwierig. Die Teilnahme an den Maßnahmen Reduktion und Verzicht ertragssteigernder Betriebsmittel auf Grünlandflächen im Rahmen des Agrarumweltprogramms ÖPUL, auf rund 110.000 ha Wirtschaftsgrünland, verlangte besondere Kenntnisse in der Bestandesführung. Die Rücknahme der Düngungsintensität verursachte Artenverschiebungen in der Seite 32

Zusammensetzung der Grünlandnarbe, die zu Fehlstellen, Lückenbildung und Ertragseinbußen führte. Aufgrund der Hochwasserschäden 2005 wurde eine Förderaktion für den Zukauf von Raufutter- Ersatzfuttermitteln durchgeführt. Insgesamt beantragten 115 Landwirte einen Zuschuss für den Zukauf von 597,5 t Heu, 2.400 Stück Silage in Ballen, 13 ha Mais am Stamm, 714,0 t Futterstroh, 132,0 t Trockenschnitte und 1.280 kg Saatgutmischungen. 3.2.2. Ackernutzung Sowohl die Anbauflächen als auch die Erntemengen unterliegen jährlichen Schwankungen, die einerseits auf die Preisentwicklung und andererseits auf die Witterungsverhältnisse zurückzuführen sind. Die nachstehende Tabelle zeigt die Veränderung der Ackerfläche gegliedert nach der Fruchtart der Jahre 2004 und 2005 in der Steiermark Seite 33

Tab. 20 Veränderung der Ackerfläche in der Steiermark 2004/2005 Fruchtart Fläche 2004 [ha] Fläche 2005 [ha] Veränderung Ackerfläche 2004 : 2005 [%] durchschn. Ertrag 2004 [t/ha] durchschn. Ertrag 2005 [t/ha] Gesamternte 2004 [1000 t] Gesamternte 2005 [1000 t] Flächenstilllegung Grünbrache Flächenstilllegung 6.424 4) 5.915 4) -7,9 NAWAROS 7) (inkl. SLRaps) 595 4) 621 4) 4,4 Datenquellen: 1) Flächen lt. Agrarmarkt Austria, (Auswertung der MFA, Stand Sept 2004 bzw. 2005), 2) Hektarertrag lt. Ertragserhebung der Agrarmarkt Austria, 3) Landeskammer Steiermark Pflanzenbauabteilung, 4) Flächen lt. MFA, 5) Winterraps zur Ölgewinnung: Von der Gesamtfläche entfallen auf SL Winterraps 2004 222 ha, im Jahr 2005 241 ha, 6) Sommerraps und Rübsen: Von der Gesamtfläche entfallen auf SL Sommerraps im Jahr 2004 6 ha, 2005 18 ha, 7) Flächenstilllegung NAWAROS: Von der Gesamtfläche entfallen auf SL Biogas-Kulturen im Jahr 2004 209 ha, im Jahr 2005 255 ha. Veränderung Gesamternte 2004: 2005 [%] Winter-Weichweizen 6.083 1) 4.618 1) -24,1 5,60 2) 6,23 2) 34,048 28,791-15,4 Sommer-Weichweizen 902 1) 1.274 1) 41,2 4,53 2) 5,11 2) 4,085 6,503 59,2 Winter- und Sommerroggen 2.425 1) 2.219 1) -8,5 4,44 2) 4,27 2) 10,769 9,474-12,0 Wintergerste 6.436 1) 4.104 1) -36,2 4,47 2) 5,72 2) 28,771 23,474-18,4 Sommergerste 5.308 1) 6.799 1) 28,1 4,42 2) 4,53 2) 23,460 30,800 31,3 Wintermenggetreide 96 1) 113 1) 17,7 3,47 2) 4,04 2) 0,334 0,458 37,1 Triticale 2.482 1) 2.317 1) -6,6 4,22 2) 5,62 2) 10,476 13,024 24,3 Dinkel 466 482 1) 3,4 2,57 2) 2,74 2) 1,199 1,319 10,0 Hafer 1.598 1) 1.653 1) 3,4 3,67 2) 3,86 2) 5,865 6,380 8,8 Sommermenggetreide 375 1) 425 1) 13,3 3,71 2) 4,02 2) 1,391 1,706 22,6 Körnermais 43.484 1) 40.716 1) -6,4 10,52 2) 11,75 2) 457,452 478,413 4,6 Körnermais (zur Herstellung stellung von Corn- Cob-Mix) 16.142 1) 16.017 1) -0,8 12,90 2) 13,64 2) 208,162 218,474 5,0 Frühe und mfr. Speisekart. 591 1) 577 1) -2,4 28,84 2) 23,56 2) 17,052 13,598-20,3 Spätkartoffeln 3 1) 9 1) 200,0 29,13 2) 35,21 2) 0,101 0,315 211,9 Zuckerrüben 240 3) 431 1) 79,6 56,19 3) 59,76 2) 13,507 25,760 90,7 Futterrüben, Kohlrüben, Futtermöhren 28 1) 27 1) -3,6 50,53 2) 46,14 2) 1,422 1,237-13,0 Ölkürbis 9.500 1) 12.000 1) 26,3 0,38 2) 0,43 2) 3,610 5,160 42,9 Silo- und Grünmais in Grünmasse 11.021 1) 11.360 1) 3,1 44,53 2) 48,85 2) 490,763 554,940 13,1 Tabak 49 3) 46 3) -6,1 2,05 3) 2,44 3) 0,101 0,112 10,9 Hopfen 72 3) 71 3) -1,4 1,53 3) 1,59 3) 0,110 0,113 2,4 Winterraps 5) zur Ölgewinnung (inkl. SL W.Raps) 653 1) 544 1) -16,7 2,02 2) 3,09 2) 1,320 1,680 27,3 Sommerraps 6) und Rübsen (inkl. SL S.Raps) 20 1) 49 1) 145,0 2,15 2) 2,40 2) 0,042 0,117 178,6 Acker-(Pferde-) bohne 606 1) 629 1) 3,8 2,20 2) 2,39 2) 1,337 1,501 12,3 Sojabohne 1.082 1) 1.298 1) 20,0 2,51 2) 2,81 2) 2,715 3,646 34,3 Sonnenblume 361 1) 446 1) 23,5 2,04 2) 2,32 2) 0,737 1,036 40,6 Körnererbse 709 1) 608 1) -14,2 2,32 2) 2,56 2) 1,644 1,557-5,3 Mohn 63 1) 210 1) 233,3 0,95 2) 0,92 2) 0,060 0,193 221,7 Kleegras 5.603 1) 6.731 1) 20,1 7,39 2) 8,66 2) 41,385 58,292 40,9 Öllein 1.338 4) 419 4) -68,7 Tab. 21 Bodenuntersuchung in den Jahren 2004/2005 Seite 34

Aktionszeitraum Betriebe Aktionen Proben Frühjahr 2004 (Grünland) 144 892 6 Sommer 2004 (Obst/Wein) 512 2.376 18 Herbst 2004 (Ackerland, IP Gemüse) 278 1.624 12 außerhalb der Aktionen 2004 44 198 Frühjahr 2005 (Grünland) 85 538 6 Sommer 2005 (Obst/Wein) 475 2.155 18 Herbst 2005 (Ackerland, Gemüse) 285 1.715 13 außerhalb der Aktionen 2005 256 1.348 Summe 2.079 10.846 73 Quelle: Landwirtschaftskammer Steiermark, Pflanzenbauabteilung 2006 Im Durchschnitt fielen pro teilnehmenden Betrieb 5 bis 6 Proben an. Die Analysen führte ausschließlich das Landwirtschaftliche Versuchszentrum Haidegg durch. Die Düngepläne wurden im Zuge so genannter Übergabsversammlungen an die Landwirte überreicht. Sämtliche Düngepläne wurden mit Hilfe des Düngeberatungsprogramms JUSTUS erstellt. Dieses Programm wurde für die Erstellung von Düngeplänen gemäß der fünften Auflage der Richtlinien für die sachgerechte Düngung angepasst, wobei auch die speziellen Anforderungen verschiedener ÖPUL-Richtlinien (Bio-Landbau, Verzicht auf leichtlösliche Handelsdünger, Reduktion ertragssteigernder Betriebsmittel, Integrierte Produktion etc.) sowie des Aktionsprogramms 2003 berücksichtigt wurden. 3.2.3. Getreidebau 3.2.3.1. Weizen Die Weizenanbaufläche sank im Jahr 2005 im Vergleich zum Anbaujahr 2004 von 6.985 ha auf 5.892 ha. Verantwortlich dafür waren die ungünstigen Anbaubedingungen für Winterweizen im Herbst 2004, die wiederum auf die späte Maisernte (Verzögerung durch Regenperiode) zurückzuführen waren. Der gestiegene Sommerweizenanbau von 1.274 ha im Vergleich zu den 902 ha im Jahr zuvor konnte den deutlichen Rückgang nicht ausgleichen. Die Hektarerträge konnten bei Winterweizen erstmals auf 6,23 t/ha gesteigert werden, was ein Plus von 0,63 t/ha im Vergleich zum Jahr 2004 darstellt. Seite 35

Die überwiegenden Sorten der beiden letzten Jahre, welche in der Steiermark angebaut wurden, waren: Balthazar, Grandios, Komfort, Manhattan, Winnetou, Illias und Ludwig als Qualitätsweizen. Bei Sommerweizen war nach wie vor die Sorte Michael dominierend. 3.2.3.2. Gerste Unterschiedlicher konnten die beiden Jahre 2004 und 2005 für den Gerstenanbau nicht sein. Während im Jahr 2005 Rekorderträge von bis zu 8,5 t/ha geerntet wurden und der Durchschnittsertrag 2005 bei 5,72 t/ha lag, lag dieser ein Jahr zuvor bei 4,47 t/ha. Obwohl der Winter 2004/2005 von einer langen Schneedecke geprägt war, erreichte die Bestockung und die Ährenanzahl je Pflanze bzw. Quadratmeter ein sehr hohes Niveau. Die immer stärker eingesetzten Halmverkürzer (Moddus und Cerone) führten insbesondere bei intensiven Wirtschaftsdüngerbetrieben zu höheren Ertragssicherheit. Die Anbaufläche bei Wintergerste war im Jahr 2005 deutlich von 6.436 ha auf 4.104 ha zurückgegangen. Grund dafür war die späte Maisernte im Herbst 2004. Die wichtigsten Sorten bei Wintergerste waren: Boreale, Virgo, Astrid, Gudrun und die mehrzeiligen Sorten Serafina und Ludmilla. Die wichtigsten Sorten bei Sommergerste waren: Felicitas, Elisa und Hanka. 3.2.3.3. Roggen Der Roggenanbau war im Jahr 2005 geringfügig auf 2.219 ha von 2.425 ha im Jahr zuvor zurückgegangen. Großteils befinden sich die Flächen in der Obersteiermark und in den Randregionen der Ost- und Weststeiermark. Die Durchschnittserträge sind auf tiefem Niveau von 4,27 t/ha im Jahr 2005 bzw. 4,44 t/ha im Jahr 2004. Der wesentliche Grund liegt in der extensiven Produktionsweise dieser Kultur ohne Halmverkürzung und extensiver Stickstoffdüngung. Größerer Beliebtheit erfreut sich der Grünroggenanbau nach Mais als winterharte raschwüchsige Begrünungskultur. Die wichtigsten Roggensorten waren: EHO-Kurz, Amilo und die Grünroggensorte Beskyd. Seite 36

3.2.3.4. Hafer Diese Kultur wurde im Jahr 2005 mit 1.653 ha nahezu im gleichen Ausmaß angebaut wie im Jahr 2004. Die Erträge lagen 2005 bei durchschnittlich 3,86 t/ha, im Jahr zuvor bei 3,67 t/ha. Auch diese Kultur wird meist von extensivem Charakter ohne hohe Stickstoffdüngung und Halmverkürzung geführt. Die gängigsten Hafersorten waren: Dalimil und Expander. 3.2.3.5. Triticale Die Kultur Triticale wies im Jahr 2005 eine Anbaufläche von 2.317 ha auf. Die Erträge konnten im Jahr 2005 deutlich auf 5,62 t/ha gesteigert werden. Das bedeutet eine Steigerung von 1,4 t/ha im Vergleich zu 2004. Trotz ihrer hohen Erträge und guten Gesundheit konnte diese Kultur im Wesentlichen nur in der Obersteiermark Fuß fassen. Als wesentliche Sorten wurden Tremplin, Triamant, Kitaro und Agrano angebaut. 3.2.3.6. Winterdinkel Als Kultur des biologischen Landbaues konnte der Dinkelanbau in den letzten Jahren, insbesondere durch die Förderung im ÖPUL im Rahmen des seltenen Kulturpflanzenanbaues, profitieren. Die Aussaatfläche stieg von 466 ha im Jahr 2004 auf 482 ha im Jahr 2005. Die Erträge blieben auf niedrigem Niveau in der Höhe von 2,74 t/ha im Jahr 2005 und 2,57 t/ha im Jahr 2004. Die meist verwendete Sorte war: Ostro 3.2.3.7. Maisbau Die Maisanbaufläche bei Körnermais und CCM ging im Jahr 2005 um 2.893 ha auf 56.733 ha zurück. Die Silomaisfläche stieg von 11.021 ha im Jahr 2004 auf 11.360 ha im Jahr 2005 an. Der Rückgang der Körnermaisfläche dürfte auf zwei Faktoren zurückzuführen sein, nämlich auf den Rückgang der Veredelungsbetriebe und die schlechte Preissituation bei Mais in den letzen Jahren. Der Anstieg der Silomaisfläche (Tab. 20) liegt in der Hinzuzählung der Biogasmaisflächen begründet. Seite 37

Der durchschnittliche Ertrag von Körnermais des Jahres 2005 erreichte mit 11,75 t/ha ein Spitzenergebnis im Vergleich zu 10,52 t/ha im Jahr 2004. Zurückzuführen war diese gute Ertragslage auf die ausreichenden Niederschläge in den Monaten Juli und August, sowie auf die hervorragende Abreife im Spätsommer und Frühherbst 2005. Auch bei Silomais und bei der Ganzpflanzenernte für Biogas wurden Rekorderträge geerntet. Die verwendeten Maissorten waren: Saxxoo, DK 315 Antonio-, Benicia, Ribera, PR37D25, DKC 5143 Amato-, Pixxia, Conca und Texxud. Für die Biogasmaisproduktion wurden auch Sorten mit einer Reifezahl von bis zu FAO 650 verwendet, nämlich Alisun, Larigal, Doge, Mikado und Cecilia. 3.2.3.8. Hybridmaisvermehrung Gemäß dem Saatgutgesetz 1997 kamen für die Landwirtschaft sowohl die Saatgutorganisations- als auch die Saatgutgebührenverordnung zur Anwendung. Diese regeln die Art und Weise der Abwicklung der Saatgutanerkennung (Methoden für Saatgut und Sorten) sowohl hinsichtlich der Feldanerkennung als auch der Probenahme und der Untersuchung in den dafür geeigneten Labors. Die Saatmais-Vermehrungsfläche betrug im Jahre 2004 1.041 Hektar, im Jahr 2005 1.120 Hektar. Die Saatmaiserzeugung wird in der Steiermark von der Saatmaisbau reg. Gen. m. b. H. wahrgenommen. Die Trocknung und Voraspiration des Erntegutes wird in den Saatmaistrocknungsanlagen in Donnersdorf bei Halbenrain und in Wollsdorf bei Gleisdorf durchgeführt. Die Aufbereitung des erzeugten Saatgutes erfolgt in der Betriebsstätte Lannach der RWA, wo es nach modernsten Grundsätzen aufbereitet und vertrieben wird. 3.2.3.9. Kartoffel Die Anbaufläche für Speise- und Frühkartoffel sank in der Steiermark in den letzten Jahren kontinuierlich. Im Jahr 2005 wurden 577 ha im Vergleich zu 591 ha im Jahr zuvor angebaut. Die Erträge fielen im Jahr 2005 auf 23,56 t/ha im Vergleich zu 2004 von 28,84 t/ha. Hauptursache war die kühlere Witterung mit geringeren Ansätzen bei Frühkartoffel. Bei den späteren Kartoffeln konnten die Erträge auf 35,21 t/ha gesteigert werden. Seite 38

Die wichtigsten Frühkartoffelsorten waren: Frieslander, Ostara, Agata, Annabelle und Ukama. Bei den Speisekartoffelsorten waren es: Ditta, Evita und Marabel. 3.2.4. Öl- und Eiweißfrüchte 3.2.4.1. Ölkürbis Während in der Oststeiermark teilweise gute Erträge (700 bis 800 kg/ha) erreicht wurden, fielen im Vergleich dazu die Erträge im Raum Deutschlandsberg und Voitsberg niedrig aus. Im Herbst zwang starke Fäulnis zu einer verfrühten Ernte. Der durchschnittliche Ertrag betrug somit nur ca. 430 kg/ha, der deutlich unter dem langjährigen Mittel lag. Im Jahr 2005 wurden auch Zucchinigelbmosaikvirus-resistente Sorten im praktischen Anbau getestet. Die Ergebnisse waren recht unterschiedlich und verlangen daher weitere Untersuchungen. 3.2.4.2. OO-Ölraps Die wichtigste Ölfrucht der Steiermark war in den Jahren 2004/2005 der Winterraps mit einer Anbaufläche von 653 ha im Jahr 2004 und 544 ha im Jahr 2005. Der Grund des deutlichen Rückganges lag in den schlechten Anbaubedingungen der Vorfrucht (Wintergetreide). Die Hektarerträge dieser Kultur stiegen jedoch im Jahr 2005 auf ein Rekordausmaß von 3,09 t/ha im Vergleich zu 2004 von 2,02 t/ha. Der Ertragsanstieg lag unter anderem in den reduzierten Saatstärken und in den Kürzungsspritzungen im Herbst begründet. Auch die günstigen Abreifebedingungen im Juni des Jahres 2005 mit feuchten und kühlen Tagen trugen dazu bei. Die wichtigsten Sorten waren: die Hybridrapssorten Explus, Artus, Baldur und Extra, sowie die Liniensorten Californium, Dexter und Caracas. 3.2.4.3. Sonnenblume Die Sonnenblume nahm aufgrund des Bedarfes an Pflanzenöl für die Treibstoffgewinnung in der Steiermark in den vergangen Jahren zu, und zwar von 361 ha im Jahr 2004 auf 446 ha im Jahr 2005. Die Erträge waren jedoch im Seite 39

Vergleich zu Raps mit 2,32 t/ha im Jahr 2005 und 2,04 t/ha im Jahr 2004 bescheiden. 3.2.4.4. Körnerleguminosen Die Anbaufläche der Ackerbohne betrug im Jahr 2004 606 ha, im Jahr 2005 629 ha. Die Hektarerträge blieben auf tiefem Niveau, 2,2 t/ha im Jahr 2004 und 2,39 t/ha im Jahr 2005. Der Körnererbsenanbau ging um 101 ha auf 608 ha im Jahr 2005 zurück. 3.2.4.5. Sojabohne Die niedrigen Körnermaispreise und die Verpflichtung zu Alternativen im ÖPUL trugen dazu bei, dass die Sojabohne der Anbaufläche nach um 216 ha auf 1.298 ha im Jahr 2005 zugnahm. Die Erträge lagen etwas höher als bei den Leguminosen, nämlich bei 2,81 t/ha im Jahr 2005 und 2,51 t/ha im Jahr 2004. 3.2.5. Stilllegung Die Stilllegung in Form der Grünbrache ging seit der Einführung im Jahr 1995 wieder stärker zurück. Im Jahr 2004 betrug die Fläche 6.424 ha, im Jahr 2005 5.915 ha. Gründe dafür waren unter anderem die Rücknahme der Verpflichtung und die verstärkte Nutzung von Stilllegungsflächen für Nachwachsende Rohstoffe (NAWAROS). 3.2.6. Tabak Im Jahre 2004 wurden in der Steiermark von 33 Tabakpflanzern auf einer Fläche von 49,2 ha 101 Tonnen Tabak und im Jahre 2005 von 27 Tabakpflanzern auf einer Fläche von 45,9 ha 112 Tonnen Tabak geerntet. Für die Hauptsorte Burley wurde im Durchschnitt im Jahre 2004 ein Hektarertrag von nur 2.053 kg und im Jahre 2005 2.440 kg erzielt. 3.2.7. Hopfen Im Jahr 2004 produzierten 15 Betriebe mit einer Hopfenfläche von 72,13 ha 110,3 Tonnen Hopfen. Im Jahr 2005 betrug die Ernte bei gleicher Betriebsanzahl auf einer Seite 40

Hopfenfläche von 71,40 ha 113,39 Tonnen Hopfen. Die Hopfenqualität war ausgesprochen gut. Die Alfasäuren entwickelten sich durch reichlichen Niederschlag gut. Im Jahr 2005 wurde bei der Hopfenernte der Anteil von 97,60 % der I. Qualitätsklasse erreicht. Der Durchschnittspreis lag im Jahr 2005 bei 4,42 Euro pro kg Trockenhopfen. 3.2.8. Obstbau Der Steirische Obstbau insbesondere der Apfelanbau war in den Jahren 2004/2005 einerseits von der weltweit schwierigen Situation am Apfelmarkt gekennzeichnet und andererseits wurde der Apfelanbau von einer Strukturentwicklung in Richtung größere und spezialisierte Betriebe geprägt. Das Jahr 2004 war geprägt von starken Niederschlägen, die insbesondere im Frühjahr sehr regelmäßig verteilt waren und dadurch zu längeren Nässeperioden führten. Der Vegetationsstart erfolgte etwa eine Woche später als im Jahr zuvor. Bei allen Obstarten war durch die feuchte Witterung ein erhöhter Infektionsdruck durch Pilzkrankheiten zu verzeichnen. Im Jahr 2005 versorgte die lang anhaltende Schneedecke den Boden mit genügend Bodenfeuchtigkeit, was mit ausschlaggebend für einen guten Vegetationsstart und einer sehr guten Vegetationsentwicklung war. 3.2.8.1 Kernobst Der Apfel ist mit fast 80% Anteil an der Gesamtobstfläche der Steiermark weiterhin die wichtigste Obstart. Seite 41

2004 war ein verstärkter Schorfinfektionsdruck zu verzeichnen, gezielte Bekämpfungsmaßnahmen konnten die Bestände dennoch gesund erhalten. Die starken und langen Nässeperioden führten auch dazu, dass Junganlagen auf staunassen Standorten beeinträchtigt waren. Die ausreichenden Niederschläge und eine etwas verspätete Ernte erbrachten im Jahr 2004 mit 162.000 Tonnen eine um 8% größere Ernte als im Vorjahr. Die Qualität der Äpfel war insgesamt sehr zufrieden stellend, die Festigkeit und Haltbarkeit war besser als im Jahr 2003. Besonders bei der Sorte Golden Delicious, aber auch bei Gala und Braeburn konnten gegen Ende der Vermarktungssaison deutliche Verkaufspreissteigerungen erzielt werden. Im Jahr 2005 waren bereits im Sommer die Ernteprognosen sehr gut. Mit einer Steigerung von ca. 20% gegenüber der Vorjahresmenge wurden rund 184.000 Tonnen Tafeläpfel in der Steiermark geerntet. Dies stellt die bisher größte Apfelernte der Steiermark dar. Die Qualitäten waren gut bis sehr gut, sortenspezifisch war die Ausfärbung unterschiedlich. Die Haltbarkeit war zufrieden stellend. Erfreulich gering waren die Auswirkungen durch Hagelschäden. Aufgrund des Witterungsverlaufes musste bei der Sorte Gala etwas geringere Zuckerwerte festgestellt werden, die insbesondere bei Exportlieferungen negative Reaktionen hervorriefen. Seite 42

Die schwierige Marktsituation der Saison 2004/2005 führte zu niedrigen Erzeugerpreisen. Der Start der Saison 2005 begann im Herbst mit gedrückten Preisen, die bis Jahresende kaum verbessert werden konnten. Die sehr große Ernte des Jahres 2005 machte eine exakte Absatz- und Vermarktungsplanung notwendig. In Zusammenarbeit zwischen der Erzeugerorganisation OPST GmbH. und den Vermarktungsbetrieben, aber auch zwischen den Vermarktungsbetrieben, wurde eine zukunftsweisende Absatzplanung erarbeitet. Die Vermarktungsmengen bis zum Jahresende entsprachen exakt diesen Vorgaben. Mit dem Aufbau eines Qualitätsmanagementsystems als Grundlage für die Erfüllung internationaler Qualitätsnormen wie z.b. EUREPGAP schuf die Erzeugerorganisation OPST GmbH. wichtige Voraussetzungen für die Absatzsicherung. 3.2.8.2. Steinobst Im Jahr 2004 gab es bei allen Steinobstarten eine durchschnittlich gute Ernte, lediglich bei der Marille waren, bedingt durch die trockene Witterung des Vorjahres, schwächere Blütenknospen festzustellen. Bei Pfirsichen war ein erhöhter Druck durch die Pfirsichkräuselkrankheit gegeben. Bei der Zwetschke waren die Erntemengen um 9% geringer als im Jahr 2003. Die extrem tiefen Temperaturen im Februar 2005 führten bei allen Steinobstarten zu Schädigungen an den Knospen. Zur Zeit der Blüte gab es Spätfröste, welche besonders bei der Marille stärkere Schäden zur Folge hatten. Zu Beginn der Haupternte gab es häufige und lang andauernde Niederschlagsperioden, die bei der Kirschensorte Regina Fruchtfäulnis und das Platzen der Früchte hervorriefen. Der Minderertrag wurde teilweise durch sehr gute Fruchtgrößen bei Kirschen kompensiert. 3.2.8.3. Beerenobst Die regelmäßige Verteilung der vielen Niederschläge im Jahr 2004 zog einen erhöhten Pflanzenschutzmittelaufwand nach sich und führte auch zum Teil zu Qualitätseinbußen. Die Saison 2005 war ebenso durch die widrigen Seite 43

Witterungsumstände gekennzeichnet. Neu auftretende Schädlinge und Krankheiten erschwerten die Produktion zusätzlich. Erdbeere Die niedrigen Temperaturen im Frühjahr 2004 führten zu einer Verspätung der Ernte, dadurch ergaben sich auf Grund des einheitlichen Erntezeitpunktes in den Hauptgebieten Vermarktungsprobleme. Probleme bereitete den Erdbeerbauern 2005 ein Spätfrost zur Zeit der ersten Blüten. Außerdem beeinflussten sehr hohe Temperaturen die ersten Früchte und es kam zu Qualitätseinbußen. Vor allem für Betriebe, welche über den Handel vermarkteten, bedeuteten diese Umstände (später Erntebeginn, Qualitätsprobleme zu Beginn der Ernte) einen Nachteil am Markt und führten zu Gewinneinbußen. Direktvermarktungsbetriebe waren von diesen Problemen weniger betroffen und konnten sich über eine überdurchschnittlich lange Ernte und ein gutes Preisniveau freuen. Himbeeren Bei der Vermarktung der Sommerhimbeeren wurde erstmals der Druck von Ost- Importen spürbar. Ein neues Problem stellte im Jahr 2005 das erstmalige Auftreten von Himbeermehltau, sowohl bei Sommer- als auch bei Herbsthimbeeren, dar. Der Pflanzenschutz gestaltete sich für diese Betriebe in diesem Jahr besonders schwierig. Bei Herbsthimbeeren kommt es verstärkt zu einer Sortenumstellung. Die Hauptsorte Autumn Bliss wird immer mehr durch Himbotop verdrängt. Johannisbeeren Bei Ribiseln kam es im Jahr 2004 auf Grund der Ost-Importe zu extremen Preiseinbrüchen. Speziell die Verarbeitungsware wurde extrem niedrig abgerechnet und teilweise nicht mehr übernommen. Im Gegensatz dazu wurden für Top- Qualitäten, zum Beispiel bei Roter Johannisbeere, gute Preise bezahlt. Im Jahr 2005 war besonders zu Erntebeginn die Nachfrage nach Roten und auch Schwarzen Johannisbeeren groß. Erst im letzten Erntedrittel brach der Preis ein. Ein Grund für diesen Einbruch waren die hohen Niederschlagsmengen, welche die Seite 44

Haltbarkeit der Früchte negativ beeinflussten und den Handel veranlassten, die Lager möglichst schnell zu räumen. Brombeere Die Brombeerfläche wurde in den letzten Jahren stark reduziert. Dies führte zu einer stärkeren Nachfrage und somit zu guten Auszahlungspreisen. Eine Zunahme der Brombeerflächen in den nächsten Jahren wird erwartet. Heidelbeere Im Berichtsjahr 2004 kam es vermehrt zum Auftreten des gefährlichen Pilzes Monilinia. Die Preissituation bei Heidelbeere war zufrieden stellend. Trotz einer starken Flächenausweitung im Jahr 2005 blieb der Heidelbeerpreis auf gutem Niveau. 2005 trat in der Steiermark erstmals der Schädling Kleine Frostspanner in großem Maßstab auf. Stachelbeere Aufgrund der geringen Mengen und Anbauflächen ist die Nachfrage nach Stachelbeeren sehr groß. Die Stachelbeerproduzenten mussten im Jahr 2005 witterungsbedingte Ernte- und Ertragseinbußen hinnehmen. Die Preissituation war dennoch auf gutem Niveau. 3.2.8.4. Holunder Im Jahr 2004 entstanden trotz regnerischer Witterung keine nennenswerten Schäden durch Pilzkrankheiten. In bestimmten Lagen kam es allerdings zu verstärkten Ausfällen, die durch Sonnenbrand bzw. Staunässe verursacht wurden. Im Jahr 2004 wurden 6.000 to Holunder von der Steirischen Beerenobstgenossenschaft übernommen und vermarktet. Im Jahr 2005 wurde eine sehr gute Ernte beim Holunder eingebracht. Von der Steirischen Beerenobstgenossenschaft wurden über 7.600 to Edelholunder übernommen und vermarktet. Die innere und äußere Qualität war zufrieden stellend. Bei der Absatzsituation war jedoch ein deutlich stärkerer Wettbewerb durch den Import osteuropäischer Ware spürbar und daher die Marktsituation angespannt. Seite 45

3.2.8.5. Bäuerliche Obstverarbeitung In der bäuerlichen Obstverarbeitung hielt in den Jahren 2004/2005 der Trend zur Spezialisierung nach noch höherer Produktqualität ungebrochen an. Im Mittelpunkt stehen die Produkte Edelbrand, Fruchtsaft, Most und neuerdings auch die Likörproduktion. Eine gewisse Veränderung im Konsumentenverhalten gegenüber Alkohol begünstigt den Trend in Richtung Likör, der aufgrund des niedrigeren Alkoholgehaltes ein gutes Vermarktungspotenzial aufweist. Im Bereich Edelbrand wurden verstärkt Spezialitäten, wie Zigarrenbrände oder Kaffeebrände angeboten. Neue gesetzliche Regelungen, insbesondere das neue LMSVG (Lebensmittelsicherheits- und Verbraucherschutzgesetz) bestimmen die Erreichung und Einhaltung eines hohen Qualitätsniveaus. 3.2.9. Kürbisanbau Von 2003 auf 2004 gab es einen starken Abfall der Anbaufläche (um über 30 %) auf ca. 8.900 ha. Im Jahr 2005 stieg die Anbaufläche wieder auf fast 11.000 ha. Die Erträge waren in beiden Jahren extrem schlecht. Während 2004 die extrem schlechte Frühjahrswitterung und starke Hagelschläge dafür verantwortlich waren, war 2005 das Blühwetter insbesondere in der Süd- und Weststeiermark ungünstig. In den Berichtsjahren wurden die ersten Zucchinigelbmosaikvirus-toleranten Sorten im praktischen Anbau getestet. Allerdings qualifizierte sich noch keine Sorte für den Anbau, sodass weitere Versuche notwendig sind. 3.2.10. Gemüsebau Im Jahr 2004 erzielten die Paradeiserproduzenten mit ihren Produkten einen äußerst schlechten Preis, der gegenüber dem Vorjahr um 40 Prozent niedriger lag. 2005 verursachten extreme Niederschläge Überschwemmungen, wodurch mit der anhaltenden hohen Luftfeuchtigkeit auch ein enormer Infektionsdruck bei Pilzkrankheiten einherging. Die Erträge waren in beiden Jahren besonders bei Fruchtgemüse auch deshalb niedrig, da witterungsbedingt der Erntebeginn sehr spät erfolgte. Bei Salat wurden Versuche zum Einsatz von Biomulchfolien durchgeführt, die viel versprechende Ergebnisse zeigten. Seite 46

Paradeiser Der Anbau von Paradeiser stieg im Jahr 2005 leicht an. Die Tendenz geht immer mehr in Richtung Rispen- und Cherrytomaten. Melanzani, Salatgurken und Paprika Der Anbau von Melanzani wurde in den kalten Folienhäusern forciert. Der Anbau von Salatgurken und Paprika im Freiland war weiter rückläufig. Käferbohne In den Jahren 2004 und 2005 waren gute Erträge zu verzeichnen. Die Anbaufläche stieg leicht an. Ein hoher Importdruck aus China war zu verzeichnen. Kren Während im Jahr 2004 die Erträge unterdurchschnittlich waren, gab es 2005 sehr gute Erträge. Auch die Qualität war sehr gut. 2005 wurde ein vertraglicher Anbau organisiert. Es konnten auch leichte Preisverbesserungen erzielt werden. Chinakohl Der Ertrag war im Jahr 2004 sehr gut. Auch die Absatzlage entwickelte sich auf Grund der Fröste in Spanien sehr zufrieden stellend. Im Jahr 2005 gab es geringere Erträge. Tab. 22 Produzentenpreisentwicklung EO Gemüse 2000 bis 2005 in Euro Produkt 2000 2001 2002 2003 2004 2005 Paradeiser rund 0,43 0,40 0,41 0,46 0,27 0,42 Rispenparadeiser 0,65 0,74 0,78 0,73 0,82 Paprika grün/stk. 0,11 0,11 0,11 0,10 0,10 0,09 Paprika bunt/stk. 0,26 0,20 0,25 0,26 0,22 Feldgurken kg 0,19 0,17 0,20 0,19 0,26 0,27 Melanzani Stk. 0,92 0,73 0,52 0,50 0,53 0,32 Quelle: Landwirtschaftskammer Steiermark, Gartenbaureferat 2006 Seite 47

3.2.11. Zierpflanzenbau Für den energieintensiven Gartenbau verursachen die ständig steigenden Ölpreise erschwerte Bedingungen in der Produktion. Der Umstieg auf alternative Energien ist im Gartenbau sehr kostenintensiv und stellt eine große Herausforderung für die nächsten Jahre dar. Die Bewältigung dieser Herausforderung wird mitentscheidend sein, ob die Steiermark das Blumenproduktionsland Nummer 1 bleibt. Die Steiermark als größter Beet- und Balkonblumenproduzent (rd. 2/3 der in Österreich vermarkteten Pflanzen stammen aus der Steiermark) hat sich einem harten Preiskampf zu stellen. Die steigenden Kosten für Produktionsmittel und Energie lassen sich nicht auf die Verkaufspreise umwälzen. Nur durch Technisierung und Rationalisierung können die Betriebe weiterhin bestehen. Nach langen Jahren der Stagnation war 2005ein leichtes Umsatzplus zu verzeichnen. Weihnachtssterne Die steirischen Produzenten deckten mit ihrer Produktion der Jahre 2004 und 2005 ca. 65 70 % des österreichischen Marktes ab. Der Absatz war gut, die Preise wurden jedoch durch am Markt befindliche holländische Ware niedrig gehalten. Schnittblumenproduktion In der Steiermark war diese Produktionsschiene in den Jahren 2004 und 2005 nur durch einen hohen Technisierungsstandard der Betriebe effizient zu führen. Gerbera: Der Markt war weitgehend stabil mit guten Preisen, was weitgehend auf die Reduktion der Anbaufläche in den Niederlanden zurückzuführen war. Rosen: Durch Ware aus Afrika kam der Rosenpreis verstärkt unter Druck. Der Absatz in der Steiermark und im benachbarten Slowenien war jedoch gut. Endverkauf Die Hauptgeschäftstage Valentin, Tag der offenen Gärtnerei und Muttertag waren in den letzten Jahren vom Umsatz her konstant. Steigerungen konnten nur durch das Seite 48

Anbieten von Zusatzartikeln erreicht werden. Die Eigenproduktion von Beet- und Balkonware blieb für diese Betriebe weiterhin ein wichtiges Standbein. Baumschulen Die Verkaufssaison 2005 für Gartenpflanzen begann nach einem verregneten März sehr spät. Der Trend der vergangenen Jahre zu steigenden Frühjahrsspitzen hielt weiter an, der Pflanzenverkauf und die Gartengestaltung waren zunehmend von Stimmungen abhängig: schönes Wetter und positive Rahmenbedingungen fördern den Absatz. Da in den traditionellen Kernbereichen der steirischen Baumschulproduktion wie Obstbäume, Alleebäume, Heckenpflanzen und Bodendecker schwächer nachgefragt wurde, war ein Umsatzrückgang von ca. 5 % bei eigen produzierter Ware im Jahr 2005 zu verzeichnen. 3.2.12. Weinbau in der Steiermark 2004 und 2005 In den Jahren 2004 und 2005 bewirtschafteten knapp 3.200 Betriebe eine Weingartenfläche von rund 4.100 ha. Davon waren ca. 3.800 Hektar im Ertrag. Dem Weinbaukataster zufolge liegen rund 58 % aller steirischen Weingärten in der Bergweinbauzone (Hangneigung 26 % und darüber; 3,5 % weisen eine Steigung über 50 % auf). Seite 49

Der Witterungsverlauf der Jahre 2004 und 2005 begünstigte im Weinbau zunächst den Austrieb und den Traubenansatz. Beide Jahre waren durch feuchte Sommerwitterung geprägt. Dies führte zu häufigeren Peronosporainfektionen als üblich. Die im Schnitt um 1,5 C erhöhte Durchschnittstemperatur im Jahr 2005 und die um bis zu 50 % mehr Sonnenstunden im Mai führten zu einer rasanten Rebentwicklung. In frühen Lagen konnten die ersten Rebblüten schon in den letzten Maitagen beobachtet werden. Durch Wetterkapriolen kam es lagen- und sortenbedingt zu Verrieselungsschäden. Der August 2005 bescherte weniger Sonne, dafür aber mehr Regen, der von den ausgetrockneten Böden gerne aufgenommen wurde. Die über zwei Wochen andauernde Schönwetterphase im September 2005 bewirkte nochmals einen gewaltigen Reifesprung. Die Reifeentwicklung war bis zu diesem Zeitpunkt optimal. Die Trauben wurden durch die in diesem Zeitraum vorhandene Sonneneinstrahlung physiologisch reif. Die Folge waren stark vom Sortenbukett geprägte Trauben. Der Jahrgang 2005 ist ein kompakter Steirer. Er beinhaltet alles, was die Konsumenten am Steirischen Wein schätzen, ist konzentriert auf Fruchtaromen und verbindet in einzigartiger Weise Kraft und Leichtigkeit im Alkohol. Die steirische Weinernte umfasste 2005 rund 175.600 Hektoliter und im Jahr 2004 167.300 Hektoliter. Die Vermarktung des steirischen Weines erfolgte zum Großteil von den Weinbauern selbst über Ab-Hof-Verkauf, Buschenschank sowie Lieferungen an die Gastronomie, Vinotheken und Wiederverkäufer. Der überwiegende Teil des Weines wurde im Inland abgesetzt, nur ein geringer Teil (ca. 10 %) wurde vorwiegend nach Deutschland, Schweiz und Übersee exportiert. Bei der Landesweinbewertung wurden nur Weine ab einer Mindestpunkteanzahl von 15,2 Punkten, von 20 möglichen Punkten, mit dem Prädikat prämiert ausgezeichnet. Aufgrund der überdurchschnittlich guten Betriebsentwicklung und der exzellenten Weinjahrgänge konnte die Beteiligung wesentlich gesteigert werden. So nahmen im Jahr 2004 1.514 Weine und im Jahr 2005 1.545 Weine am Wettbewerb teil. Die Seite 50

Einführung der klassisch-steirischen Linie hat sich etabliert. Dieser Ausbau in der extra trockenen Variation (maximal 4 g pro Liter Restzucker) unterstreicht die besondere Fruchtigkeit der steirischen Weine und stellt den regionaltypischen Geruch und Geschmack in den Vordergrund. Im Jahr 2004 wurde ein neuer steirischer Weinführer vorgestellt. Die Präsentation des steirischen Junkers war zweifelsfrei der jährliche Höhepunkt des Weinjahres. Wie in den vergangenen Jahren wurde der Junker österreichweit gleichzeitig präsentiert. Darüber hinaus wurde der steirische Wein auch anlässlich der Tage der offenen Kellertür, bei der jährlichen großen Jahrgangspräsentation in Graz und in den anderen Landeshauptstädten wie z.b. Wien und Linz präsentiert. Tab. 23 Trauben-, Wein- und Rebenpreise in der Steiermark 2000/2005 1 l gefüllt an Letztverbraucher an Gastwirte und Wiederverkäufer Sortenweine in 0,75-l-Flaschen an Letztverbraucher an Wiederverkäufer Buschenschankpreise: offene Weine, je l 0,75-l-Flaschenweine 2004 2005 in Euro bis 3,50 bis 3,00 4.-- bis 12.-- ab 3,50 bis 7,50 5.-- bis 13.-- bis 3,50 bis 3,00 4.-- bis 12.-- ab 3,50 bis 7,50 6.-- bis 13.-- Traubenpreise Keltertrauben je nach Qualität und Sorte ab 0,50 bis 1,45 ab 0,65 bis 1,45 Veredelungen bis 1,40 bis 1,30 Quelle: Landwirtschaftskammer Steiermark, Weinbauabteilung 2006 Seite 51

3.3. Tierische Produktionen Die Zahl der Milchkühe verringerte sich österreichweit von 2003 auf 2004 um rund 32.000 Stück oder 5,6 Prozent. Die Milcherzeugung sank im Vergleich um 2,9 Prozent. Der Anteil der Steiermark an der gesamtösterreichischen Milcherzeugung betrug 15,1 Prozent. Die durchschnittliche Milchleistung pro Kuh lag in der Steiermark bei 5.829 kg Milch und damit leicht über dem gesamtösterreichischen Durchschnitt. Tab. 24 Erzeugung und Verwendung von Kuhmilch im Bundesländervergleich 2004 Bundesland Anzahl Milchkühe Jahresmilchleistung / Kuh in kg Gesamtmilcherzeugung Milchlieferleistung in t Milchverwendung in Tonnen Am Hof verwendet zur menschlichen Ernährung Verfütterung Schwund Burgenland 5.663 6.001 33.985 27.464 3.340 2.841 340 Kärnten 33.528 5.912 198.215 156.075 17.360 22.798 1.982 Niederösterreich 108.960 5.851 637.487 531.729 26.700 72.683 6.375 Oberösterreich 174.190 5.662 986.261 854.553 33.745 88.100 9.863 Salzburg 58.292 5.530 322.377 276.943 12.126 30.084 3.224 Steiermark 81.509 5.829 475.150 402.019 23.540 44.839 4.752 Tirol 56.040 6.063 339.746 285.903 22.700 27.746 3.397 Vorarlberg 22.555 6.389 144.101 117.235 14.795 10.630 1.441 Österreich 2004 540.737 5.802 3.137.322 2.651.921 154.306 299.721 31.374 Österreich 2003 572.860 5.638 3.229.885 2.654.453 187.744 355.389 32.299 Quelle: Statistik Austria, Ama Seite 52

3.3.1. Milchwirtschaft in der Steiermark 2003/2004 und 2004/2005 Die Kuhmilcherzeugung in der Steiermark betrug 2004 475.150 Tonnen. Davon wurden im Wirtschaftsjahr 2003/2004 402.019 Tonnen an die Molkereien geliefert. Das entspricht einem Anteil von 84,6 Prozent. Im Wirtschaftsjahr 2004/2005 reduzierte sich die Anlieferung um 2,7 Prozent auf 391.306 Tonnen. Die Zahl der Milcherzeuger reduzierte sich von 8.542 im Wirtschaftsjahr 2003/2004 auf 7.854 im Wirtschaftsjahr 2004/2005. Die Abnahme in der Steiermark beträgt 8,05% und liegt somit um 1,99% über dem Bundesdurchschnitt. Tab. 25 Milchverwendung in der Steiermark 2004 Milchverwendung 2004 Steiermark Am Hof verwendet zur menschl. Ernährung 5% Verfütterung 9% Schwund 1% Milchlieferleistung in t 85% Quelle: Landwirtschaftskammer Steiermark, Abteilung Tierzucht und Tierhaltung 85 Prozent der auf den Höfen erzeugten Milch wurden an die in der Steiermark tätigen Molkereien geliefert. Der Rest verteilte sich auf Direktvermarktung, Konsum der eigenen Familie und Einsatz in der Kälberfütterung. Seite 53

3.3.1.1. Struktur der Milchanlieferung in der Steiermark 2003/2004 und 2004/2005 Tab. 26 Milchanlieferung in der Steiermark 2003/2004 und 2004/2005 STEIERMARK: 2003/04 Menge kg Menge % Lieferanten Lieferanten % < 50.000 133.297.056 33 5.956 67 50.000 bis 100.000 143.530.619 35 2.076 23 100.000 bis 200.000 99.919.910 25 758 9 über 200.000 30.188.522 7 117 1 Summe 406.936.107 100 8.907 100 STEIERMARK: 2004/05 Menge kg Menge % Lieferanten Lieferanten % < 50.000 116.082.993 30% 5.018 64% 50.000 bis 100.000 136.213.507 35% 1.933 25% 100.000 bis 200.000 103.660.207 26% 770 10% über 200.000 35.349.418 9% 133 2% Summe 391.306.125 100% 7.854 100% Quelle: Landwirtschaftskammer Steiermark, Abteilung Tierzucht und Tierhaltung Tab. 27 Struktur der Steirischen Milcherzeugung 2004/2005 Struktur der steierischen Milcherzeugung 2004/2005 Anteil Milcherzeuger Anteil Liefermenge 70% 67% 60% 50% 40% 33% 35% Anteile 30% 23% 25% 20% 10% 9% 7% 1% 0% < 50.000 50.000 bis 100.000 100.000 bis 200.000 über 200.000 Anlieferung in kg Quelle: Landwirtschaftskammer Steiermark, Abteilung Tierzucht und Tierhaltung Seite 54

Die Struktur der A-Quoten zeigt den hohen Anteil von Kleinlieferanten. Allerdings ist bemerkenswert, dass bereits 33 % der Milch aus Betrieben mit einer Quotenausstattung von 100.000 kg und mehr entstammen, obwohl der Anteil der Betriebe in dieser Kategorie nur 12 % beträgt. Eine Abnahme der Milchlieferanten, insbesondere bei den Betrieben mit weniger als 50.000 kg Jahresanlieferung geht zu Gunsten der Betriebe mit mehr als 100.000 kg Jahresanlieferung, welche hinsichtlich ihrer Zahl als auch in ihrer Liefermenge wachsen. 3.3.1.2. Leistungsprüfung und Qualitätssicherung der Rinderbestände Die objektive Leistungsprüfung ist Voraussetzung für die züchterische Verbesserung der Rinderbestände genauso wie für das tägliche Herdenmanagement. Sie ist Grundlage für die gegenseitige Anerkennung der Leistungs- und Abstammungsdaten im weltweiten Austausch der Genetik. Eine modern ausgerichtete und den Anforderungen der Mitgliedsbetriebe und Zuchtverbände entsprechende Leistungsprüfung ist die Basis jeder erfolgreichen Zuchtarbeit. Qualitätssicherungssysteme bilden im modernen Wirtschaftsleben die Basis des gegenseitigen Vertrauens der Wirtschaftspartner. Die Leistungsprüfung erfüllt genau diese Aufgabenstellung. Die neuen Hygienerichtlinien der EU machen den Landwirt zum Lebensmittelunternehmer. Er hat damit die volle Verantwortung für das von ihm erzeugte Produkt. Die Leistungsprüfung ist somit gleichermaßen wichtig für das Optimieren von Zuchtprogrammen und dem Herdenmanagement, wie für das Vertrauen der Konsumenten in die Sicherheit und hohe Qualität der heimischen Nahrungsmittel. Seite 55

3.3.1.3. Milchleistungsprüfung in der Steiermark In der Steiermark waren zum Stichtag 30.9.2005 3.796 Betriebe mit 56.929 Milchkühen der Leistungsprüfung angeschlossen. Im Jahr zuvor waren es 3.938 Betriebe mit 56.734 Kühen. Die Durchschnittskuhzahl im Bereich des Landeskontrollverbandes Steiermark betrug 15 Kühe und hat sich gegenüber dem Jahr 2004 um 0,6 Kühe erhöht. Die Gesamtkuhzahl stieg um 195 an. Der Trend zur innerbetrieblichen Aufstockung hält weiter an. Bei gestiegener Kuhzahl hat sich jedoch die Milchleistung im Durchschnitt um minus 24 kg verringert. Der Landeskontrollverband Steiermark übermittelt den Mitgliedsbetrieben in regelmäßigen Abständen betriebsbezogene Auswertungen, die sowohl für das Herdenmanagement als auch für die Qualitäts- und Eutergesundheitssicherung im Bestand von entscheidender Bedeutung sind. Die Teilnahme an der Milchleistungsprüfung ist freiwillig und eine entscheidende Voraussetzung für eine erfolgreiche, konkurrenzfähige Milchwirtschaft. Seite 56

3.3.1.4. Leistungsprüfung in der Steiermark in den Jahren 2004 und 2005 Tab. 28 Leistungsprüfung in der Steiermark 2004/2005 Durchschnittsleistung je Kuh und Jahr Rasse Jahr Anzahl der Milch Fett Fe/Eiw. Eiweiß Abschlüsse kg % kg % Durchschnittsleistung aller Kühe mit Vollabschlüssen: Fleckvieh Braunvieh Holstein Pinzgauer 2004 2004 2004 2004 33.080 11.334 3.888 172 6.389 6.927 8.071 5.319 4,20 4,19 4,18 4,05 491 528 601 387 3,48 3,43 3,26 3,22 2005 2005 2005 2005 32.990 11.132 3.904 158 6.368 6.903 8.034 5.353 4,19 4,18 4,15 3,95 489 527 597 384 3,49 3,45 3,28 3,22 Gesamt * 2004 48.542 6.644 4,20 508 3,44 Gesamt * 2005 48.284 6.620 4,19 506 3,46 * Inkl. sonstige Rassen Quelle: Landwirtschaftskammer Steiermark, Abteilung Tierzucht und Tierhaltung 3.3.1.5. Betriebsentwicklung der Milchwirtschaftsbetriebe in der Steiermark von 2001 bis 2005 Der Anteil der Betriebe mit mehr als 20 Kühen nimmt konstant zu. Holsteinbetriebe halten gegenüber 2004 durchschnittlich um 1,9 Kühe mehr. Der Durchschnittsbetrieb hat den Bestand um 0,6 Kühe aufgestockt. Tab. 29 Betriebsentwicklung der Milchwirtschaftsbetriebe in der Steiermark von 2001 bis 2005 Die Betriebe wachsen 60,0 Prozent der Betriebe 50,0 40,0 30,0 20,0 10,0 0,0 1-2 Kühe 3-5 Kühe 6-9 Kühe 10-19 Kühe ab 20 Kühe 2001 2002 2003 2004 2005 Quelle: Landwirtschaftskammer Steiermark, Abteilung Tierzucht und Tierhaltung Seite 57

3.3.1.6. Fleischleistungsprüfung in der Steiermark Im Gegensatz zu den Milchrindern liegt der Nutzungsschwerpunkt bei Fleischrindern auf der Erzeugung wüchsiger, gut mastfähiger Kälber und in der Erhaltung und Verbesserung der Fruchtbarkeit der Mutterkühe. Aus diesem Grunde erfolgten periodische Gewichtsfeststellungen der Kälber in den Fleischrinderzuchtbetrieben. Im Jahr 2005 wurden gesamt 6.025 Wiegungen an bestimmten Lebend-Stichtagen durchgeführt. Tab. 30 Fleischrinderzucht in der Steiermark nach Rassen in den Jahren 2004 und 2005 Seite 58 Kontroll- Kontroll- Zucht- Zuchtherden Abweichung kühe Abweichung herden Abweichung kühe Abweichung Rasse 2005 2004 2005 2004 2005 2004 2005 2004 Aberdeen Angus 2-1 46-15 2 0 46 0 Blonde Aquitaine 8 3 40 10 8 3 40 10 Braunvieh 6 0 34-18 6 0 34-18 Charolais 12 3 65 16 12 3 65 16 Dahomey 1 0 5 0 0 0 0 0 Ennstaler Bergschecken 2 1 2 1 2 1 2 1 Fleckvieh 62 40 342 200 61 39 325 183 Galloway 4 1 11-20 3-1 9-20 Gelbvieh 13 10 18 11 13 11 18 12

Grauvieh 5 2 15 6 1 1 6 6 Kärntner Blondvieh 2 0 4 1 2 2 4 4 Limousin 40 4 608 58 39 5 606 58 Luing 1 0 5-1 1 0 5-1 Murbodner 132 96 798 511 131 98 796 515 Piemonteser 1 0 2 0 1 1 2 2 Pinzgauer 11 5 64 39 11 5 64 39 Pustertaler Sprinzen 3 1 6 3 3 1 6 3 Schot.Hochlandrind 88-9 537-1 86-7 533 8 Sonstige u. Kreuzungen 75 44 166 86 0 0 0 0 Tuxer 9-1 23 5 9 0 23 6 Waldviertler Blondvieh 1 0 1 0 1 1 1 1 Weiß blaue Belgier 2 0 8 2 2 2 8 8 Zwerg Zebus 1-1 21-4 1 1 21 21 SUMME: 481 198 2821 890 395 166 2614 854 Quelle: Landwirtschaftskammer, Abteilung Tierzucht und Tierhaltung 3.3.2. Produktionsdaten der Schweinezucht in der Steiermark 2004/2005 Österreich weit sank der Schweinebestand in den Jahren 2004 und 2005 von 3.254.866 Stück auf 3.169.541 Stück (- 2,6 %). In der Steiermark wurde im Jahr 2004 ein Rückgang von 8.420 Stück (-0,98 %) auf insgesamt 854.710 Stück festgestellt. Im Jahr 2005 stieg hingegen der Gesamtschweinebestand um 8.456 Stück auf 863.166 Stück Schweinen (+ 1 %) an. Mit der allgemeinen Viehzählung vom 1. 12. 2005 wurden in der Steiermark insgesamt 14.970 Schweinehalter gezählt. 3.3.2.1. Schweineproduktion in den Betrieben der Steiermark 2004/2005 Die Schweineproduktion unterlag einem rasanten Strukturwandel. Klein- bis Mittelbetriebe stiegen aus der Produktion aus. Zukunftsbetriebe stockten massiv auf. Die Spezialisierung und die Betriebsgröße dieser Produktionssparte folgten den Marktanforderungen. Im Jahr 2005 waren 619 Betriebe im Sauenplaner erfasst und hielten im Durchschnitt je Betrieb 44,4 Zuchtsauen bei 20,7 abgesetzten Ferkeln pro Sau und Jahr. Seite 59

Das steirische Zweirassenkreuzungsprogramm wurde vom Großteil der Betriebe eingehalten, wobei die Linienkreuzung mit dem französischen Edelschwein nicht nur in der Fruchtbarkeit, sondern auch in der Tageszunahme Vorteile zeigte. Die künstliche Besamung am Tieberhof nahm im Jahre 2004 um 5.588 und im Jahr 2005 um 8.425 verkaufte Portionen ab. Im Jahr 2005 wurden 167.569 Samenportionen ausgegeben. Die Rückgänge waren einerseits in der Abnahme der Schweinehalter und andererseits durch die Inbetriebnahme einer privaten Besamungsstation im Jahr 2005 zu erklären. 3.3.2.2. Schweineabsatz 2004/2005 3.3.2.2.1. Zuchtschweine Von der Schweinezucht Steiermark wurden im Jahr 2004 6.271 Stück und 2005 7.026 Stück deckfähige Jungsauen vermittelt. Diese Steigerung lag mit einem verbesserten Angebot und in der Spezialisierung der Ferkelerzeuger begründet. Der Eberabsatz zeigte bei der Rasse Weißes Edelschwein weiterhin eine rückläufige Seite 60

Tendenz (- 15 Eber). Hingegen konnte der Pietrainebersatz im in den Jahren 2004 und 2005 leicht gesteigert werden (von 933 auf 979 Eber + 46 Stück). Der Inlandsmarkt war weiter rückläufig. Die Großabnehmer waren die Länder Kroatien und Slowenien. Weiters wurden steirische Zuchttiere auch nach Irland, Deutschland, Ungarn, Rumänien und erstmals nach Zypern exportiert. 3.3.2.2.2. Schlachtschweine Über die Styriabrid wurden im Jahr 2004 608.309 Stück und 2005 611.259 Stück Schlachtschweine vermarktet. In den Qualitätsklassen S und E wurden 2004 90,5 % und 2005 90,2% eingestuft. Das Durchschnittsgewicht betrug 2004 94,2 kg bzw. 2005 94,88 kg. Seite 61

Tab. 31 Preisentwicklung für Ferkel in der Steiermark 2002 bis 2005 Basispreis /kg netto 3,50 Ferkelpreise Jahresdurchschnitt 3,30 3,10 2,90 2,70 2,50 2,30 2,10 1,90 1,70 1,50 1,30 1,10 0,90 1 3 5 7 9 11 13 15 17 19 21 23 25 27 29 31 33 35 37 39 41 43 45 47 49 51 53 Jahr 2002 Jahr 2003 Jahr 2004 Jahr 2005 Quelle: Landwirtschaftskammer Steiermark, Abteilung Tierzucht und Tierhaltung 3.3.3. Geflügel Der Grad der Selbstversorgung bei Geflügel ist in Österreich in den Jahren 2004 und 2005 sowohl bei Mastgeflügel als auch bei Konsumeiern weiter zurückgegangen. In der Konsumeierproduktion stieg der Anteil von Eiern aus alternativer Produktion (Boden-, Freiland- und Biofreilandhaltung) weiter an. Bereits über 50 % der Erzeugung stammen aus diesen Produktionsformen. Es besteht ein sehr hoher Selbstversorgungsgrad. Der Selbstversorgergrad bei Käfigeiern nahm in den Jahren 2004 und 2005 stark ab und lag bereits unter 50 % der Produktion. Ursachen dafür waren zum einen die Umsetzung der Mindestanforderungen zum Schutz von Legehennen (EU- Legehennerichtlinie RL 1999/74/EG), die ein erweitertes Platzangebot (550 cm 2 anstatt 450 cm 2 je Henne) vorschreibt, und zum anderen das im Bundestierschutzgesetz verhängte Verbot der Käfighaltung ab 2009. Seite 62

Ein wesentlicher Anreiz zum beschleunigten Umstieg der Käfighaltung bei Legehennen und Junghennen auf alternative Haltungsformen brachte die Förderung von Investitionen, die mit Ende Juni 2005 in Kraft trat. Aufgrund des Tierarzneimittelkontrollgesetzes bzw. der Verordnung über Tiergesundheitsdienste wurde die Qualitätsgeflügelvereinigung (QGV) als gesamtösterreichischer Geflügelgesundheitsdienst anerkannt. Im QGV wurde ein Amtliches Legehennenregister im Geflügel-Daten-Verbund (GDV) eingerichtet. Tab. 32 Anzahl der Betriebe und Legehennen aus dem Amtlichen Legehennenregister für die Steiermark 2005 Registierte Betriebe: 699 Biofreilandhaltung 104 173.913 Freilandhaltung 415 535.004 Bodenhaltung 153 403.320 Käfighaltung 75 410.232 Summe Registernummern 747 Summe reg. Legehennen 1.522.469 Quelle: Landwirtschaftskammer Steiermark, Abteilung Tierzucht und Tierhaltung Tab. 33 Anerkannte Vermehrungs- und Junghennenaufzuchtbetriebe in der Steiermark 2005 Anzahl der Betriebe 26 Tierbestand Ende 2005 130.000 Kückenproduktion inkl. Importbruteiern 23 Mill. Stück Produktionswert netto über 8 Mio. davon Anteil Legerassen ca. 3 % davon Anteil Mastrassen ca. 97 % Wirtschaftsrassen unbedeutend Quelle: Landwirtschaftskammer Steiermark, Abteilung Tierzucht und Tierhaltung Tab. 34 Mitglieder Landesverband Steirischer Geflügelhalter 2005 Mitglieder 100 Tierbestand ca. 0.9 Mill. Legenhennen Jahresproduktion ca. 180 Mill. Konsumeier Quelle: Landwirtschaftskammer Steiermark, Abteilung Tierzucht und Tierhaltung Seite 63

Geflügelgattungen wie Wassergeflügel, Perlhühner und Wachteln waren nur von lokaler Bedeutung und sind nicht Bestandteil der Produktionsstatistik. 3.3.3.1. Geflügelfleischproduktion Rund 25% der Masthühner Österreichs mit Marktbedeutung wurden in den Jahren 2004 und 2005 in der Steiermark gemästet und geschlachtet. Der Geflügelfleischverbrauch pro Kopf wird in Österreich auf ca. 18 kg geschätzt. Davon entfallen auf Hühner ca.12 kg, auf Puten 5 kg und 1 kg auf anderes Geflügel (Gänse, Enten). Rund 170 Betriebe waren Mitglieder bei Geflügelmastringen. Davon waren ca. 40 % der Betriebe auch Mitglieder bei der Geflügelmast Genossenschaft Österreichs (GGÖ), die eine Jahresproduktion von ca. 15 Millionen Stück Geflügel produzierten. 3.3.3.2. Bekämpfung von Zoonosen Zoonosen sind Krankheiten oder Infektionen, die vom Tier auf den Menschen übertragen werden können. Die Übertragung erfolgt im direkten oder indirekten Kontakt mit Tieren sowie durch den Konsum von Lebensmitteln. Die häufigsten Zoonose-Erkrankungen beim Menschen sind Infektionen mit den Durchfallerregern Salmonellen oder Cambylobacta, die meist über Lebensmittel aufgenommen werden. Seit einigen Jahren treten allerdings neue Erreger, so genannte emerging zoonoses (z.b. SARS), auf. Zoonosen sind daher ein wichtiges Thema der Gesundheitsvorsorge, das nur im Zusammenwirken mit den verschiedenen Institutionen umfassend bearbeitet werden kann. Bei Geflügel hat die Salmonellose die größte Bedeutung. In Österreich wurde über die Qualitätsgeflügelvereinigung (QGV) ein Salmonellenüberwachungs- und Salmonellenbekämpfungsprogramm eingerichtet. Seite 64

3.3.3.3. Geflügelpest Aufgrund bestätigter Geflügelpestfälle im europäischen Teil Russlands, in der Türkei und in Rumänien wurde am 22. Oktober 2005 in Österreich eine Aufstallungspflicht für Geflügel verfügt. Das Verbot der Freilandhaltung endete am 15. Dezember 2005, wobei weiterhin einige Auflagen, wie Meldepflicht aller Geflügel haltenden Bestände oder die Definition von Risikobetrieben aufrecht blieben. 3.3.4. Produktionsdaten der Schafe und Ziegen in der Steiermark 2004/2005 Der Bestand an Schafen erhöhte sich in der Steiermark im Jahr 2005 (56.650 Stück) um rund 4% gegenüber dem Jahr 2004 (54.650 Stück). Die Zahl der Schafhalter in der Steiermark lag im Jahr 2005 bei 3.178 Haltern und reiht sich somit nach Tirol im Bundesländervergleich an die zweite Stelle. Der Ziegenbestand ging in den Jahren 2004 und 2005 leicht zurück und lag 2005 bei 7.599 Stück, welche in 1.963 Betrieben gehalten wurden. Seite 65

In der Steiermark erfolgte die Betreuung der Schaf- und Ziegenhalter in enger Zusammenarbeit mit dem Steirischen Schafzuchtverband bzw. den Ziegenzuchtverbänden. In den Jahren 2004 und 2005 wurden bereits 16 Rassen züchterisch betreut und entsprechend dem Zuchtprogramm selektiert. Abgestimmt auf die jeweilige Rasse wurden auf die Kriterien Fruchtbarkeit, Widerstandsfähigkeit, Fleisch- und Fettvererbung sowie bei den Milchschafen auf die Lebensleistung und Inhaltsstoffe geachtet. - Die Vermarktung der Zuchttiere erfolgte über Zuchtschafversteigerungen bzw. Ab-Hof-Verkäufe. Die Verkaufspreise für männliche Tiere lagen zwischen 260,- bis 710,-, jene für weibliche Zuchttiere zwischen 110,- bis 270,-. - Die Lammfleisch- und Altschafvermarktung erfolgte über organisierte Lebendund Totvermarktung bzw. über Ab-Hof-Verkauf. Es wurden jährlich rund 50.000 Stück Lämmer und Altschafe/Widder vermarktet. Die Nachfrage nach Qualitätslämmern war in den Jahren 2004 und 2005 sehr gut. - Schafmilch und Schafmilchprodukte erfreuten sich zunehmender Beliebtheit. Die Produktpalette wurde ständig erweitert und etablierte sich in vielen Handelsketten und Feinkostgeschäften. - Die Schafwolle bzw. Fellvermarktung stellte eine untergeordnete Rolle dar. Allerdings wurden von einigen Wollverarbeitungszentren immer mehr Produkte aus Schafwolle erzeugt. Der Preis für Rohwolle bewegte sich je nach Qualität zwischen 0,60 bis 1,50 je kg. - Auch bei den Ziegen war die Nachfrage nach wertvollen Zuchttieren, aber auch nach Schlachtkitzen weiterhin gut. Seite 66

3.3.4.1. Leistungsabschluss der Schafe in den Jahren 2004/2005 Im Kontrolljahr 2005 waren im Landeskontrollverband Steiermark neun Schafbetriebe der Leistungskontrolle angeschlossen. Davon nahm ein Betrieb das Kontrollsystem mit fünf Kontrollen in Anspruch. Insgesamt wurde von 260 Schafen eine Laktation abgeschlossen. Tab. 35 Leistungsabschluss der Schafe 2004/2005 3.3.4.2. Leistungsabschluss der Ziegen in den Jahren 2004/2005 Im Jahr 2005 waren zehn Ziegenbetriebe in der Leistungsprüfung angeführt, im Jahr 2004 waren es neun Betriebe mit 47 Milchziegen. Tab. 36 Leistungsabschluss der Ziegen 2004/2005 Jahr Betriebe Vollabschl. Milch-kg Fett- % Fett-kg Eiweiß- % Eiweißkg Fe/Eiw-kg 2004 9 326 522 5,58 29,2 4,98 26 55,2 2005 8 260 527 5,17 27,2 4,76 25,1 52,3 Abw. +5-0,41-2 -0,22-0,9-2,9 Quelle: Landwirtschaftskammer Steiermark, Abteilung Tierzucht und Tierhaltung Jahr Betriebe Vollabschl. Milch-kg Fett-% Fett-kg Eiweiß-% Eiweißkg Fe/Eiw-kg 2004 9 51 813 2,97 24,2 2,85 23,1 47,3 2005 10 47 772 3,19 24,6 2,83 21,8 46,5 Abw. -41 +,22 +0,4-0,2-1,3-0,8 Quelle: Landwirtschaftskammer Steiermark, Abteilung Tierzucht und Tierhaltung 3.3.5. Produktionsdaten der Pferdewirtschaft in der Steiermark 2004 / 2005 Seite 67

Landespferdezuchtverband Steiermark: Im Landespferdezuchtverband Steiermark waren per 31. 12. 2005 1.356 Pferdezüchter mit insgesamt 1.810 eingetragenen Zuchtstuten der Rassen Haflinger (872), Noriker (427), Warmblut (355), Isländer (111), Shetlandponys (27), Fjord (3) und Spezialrassen (15) registriert. 88 Deckhengste hatten im Jahr 2005 (-5% gegenüber 2004) insgesamt 654 Stuten gedeckt. Bei den zentralen Stutbucheintragungen 2005 wurden bei den Hauptrassen Haflinger 64 Stuten (-10), Noriker 56 Stuten (+5) und Warmblut 34 Stuten (-6) eingetragen. Erfolge im Jahr 2005: Bei der zentralen Haflingerkörung am 4. Februar 2005 in Stadl Paura stellte die Steiermark mit Artist von Binder Martin aus Geistthal den Körungssieger. Bei der Haflingerbundesjungstutenschau in Mauterndorf im Lungau stellte die Steiermark mit Edina des Züchters u. Besitzers Schrempf Hans vlg. Ferchtl aus Ramsau/Dachstein die Bundessiegerstute bei den 4jährigen Stuten. Bei der Norikerkörung in Stadl Paura war erstmalig ein steirischer Hengst Körungssieger und zwar Famos Elmar XIV des Züchters u. Besitzers Ing. Walter Werni aus Mauterndorf bei Pöls. Beim Warmblut Bundeschampionat in Stadl Paura stellte die Steiermark mit Tamina von Gabriele Durlacher die Bundesreservesiegerstute und die Bundeschampionatsreservesiegerin bei den 4jährigen. Preisentwicklung bei Versteigerungen: In den Jahren 2004 und 2005 hielt sich der Schlachtfohlenpreis mit durchschnittlich netto 1,80/kg in der Waage. Leichte Fohlen erzielten einen Preis von ca. netto 1,50/kg und schwere ca. 1,95/kg. Diese Preise lagen somit 20 % unter denen des Jahres 2003. Auch die Preise für Zuchtfohlen stagnierten. Zuchtpferde wurden vermehrt über Zentralveranstaltungen wie Championate, Landesschauen oder zentrale Stutbucheintragungen vermarktet. Die von der Plattform Pferd Austria in Auftrag gegebene Studie zum Wirtschaftsfaktor Pferd hat eindrucksvolle Daten hinterlassen, welche die Bedeutung des Reit- und Fahrsportes in Österreich unterstreichen. Was den Pferdesport als Wirtschaftsfaktor interessant macht, ist seine Bindung in den 3 Sektoren (Primärer-Sekundärer-Tertiärer) der Volkswirtschaft. Seite 68

3.3.6. Fischerei und Teichwirtschaft in der Steiermark 2004/2005 Die Teichwirtschaft, insbesondere die Produktion von Karpfen, die aufgrund der günstigen Produktionsbedingungen vor allem in der südlichen Ost- und Weststeiermark betrieben wird, erzeugte in den Jahren 2004 und 2005 auf einer Fläche von knapp 1.000 ha witterungsbedingt zwischen 400 und 500 Tonnen Karpfen mit Nebenfischen pro Jahr. Die Karpfenproduktion ging in den letzten Jahren zugunsten anderer "Nebenfische" wie Schleie, Zander, Hecht, Wels und zunehmend Stör zurück. Meist negative Auswirkungen zog das invasionsbedingte Auftreten von eingewanderten Fischarten, wie Zwergwelse und Blaubandbärblinge (Pseudoraspoara), nach sich. Die Wiedereinbürgerung des Edelkrebses wurde mit wechselndem Erfolg betrieben. Der Großhandelspreis - berechnet auf das 10 Tonnen Gewicht lag im Jahr 2004 bei durchschnittlich 1,65 netto und stieg im Jahr 2005 auf 1,80 netto je kg Karpfen. Die Direktvermarktung wurde in den Jahren 2004 und 2005 sehr stark ausgeweitet. An den Großhandel wurden im Jahr 2004 ca. 15 Tonnen, davon 10 Tonnen an den traditionellen Wiener Handel, verkauft. Im Jahr 2005 stieg die Menge auf 20 Tonnen. Seite 69

In der Direktvermarktung bzw. im Kleinmengenverkauf konnte ein durchschnittlicher Preis von 4,90 je kg Karpfen lebend bzw. geschlachtet inkl. MWSt. erzielt werden. Bei Forellen blieben die Erzeugung, Preise und Absatzverhältnisse in den Jahren 2004 und 2005 stabil. Die steirische Forellenproduktion lag bei ca. 400 Tonnen, das sind etwa 20 % der gesamtösterreichischen Erzeugung. Die Preise bewegten sich in der Direktvermarktung um 6,40 je kg inkl. MWSt. Die Durchschnittswerte betrugen inkl. Mwst. bei Karpfen 3,60/kg und bei Forelle 4,30/kg. In die Reihe der Fischfeinde, wie Kormorane, Reiher und Fischotter gesellte sich in den Jahren 2004 und 2005 auch der Gänsesäger, der besonders im Jugendstadium der Fische große Ausfälle verursachte. Fischotter haben sich fast flächendeckend von Süd, über Ost bis Nord und vereinzelt im Westen ausgebreitet und verursachten zum Teil gewaltige Schäden. Im Rahmen des Fischereistrukturplanes (Österreichischer Plan zur Umsetzung von Strukturmaßnahmen in der Fischereiwirtschaft im Rahmen des FIAF*) wurden von den steirische Fischzüchtern und Teichwirten im Jahr 2004 Investitionen in der Höhe von 1,168.117,79 und im Jahr 2005 in der Höhe von 1,140.684,61 getätigt. (* Finanzinstrument für die Ausrichtung der Fischerei) 3.3.7. Bienenzucht und Imkerei in der Steiermark 2004/2005 In der Steiermark wurden in den Jahren 2004 und 2005 von 4.200 Imkern rund 70.000 Bienenvölker bewirtschaftet. Der Großteil der Imker war vereinsmäßig über den Landesverband für Bienenzucht bzw. den Erwerbsimkerbund organisiert. Im Jahr 2004 waren die Waldhonigernte und die Blütenhonigerträge durchschnittlich. 2005 sank die Waldhonigernte unter den langjährigen Durchschnitt. Insgesamt wurden in den Jahren 2004 und 2005 jeweils rund eine Million Kilogramm Honig geerntet. Seite 70

Ein zentrales Problem stellte die Varroa-Milbe dar. In den Jahren 2004 und 2005 kam es zu Varroa-bedingten Ausfällen vor allem waren Bienenvölker, welche durch andere Ursachen geschwächt waren, dem massiven Varroadruck erlegen. Auch die Problematik des Feuerbrandes spielte in den Jahren 2004 und 2005 in der Honigproduktion eine wesentliche Rolle. 3.3.8. Landwirtschaftliche Wildtierhaltung in der Steiermark 2004/2005 In der Wildtierhaltung (Dam- und Rothirsche aber auch von Mufflons in landwirtschaftlichen Gehegen), die als extensive Form der Grünlandbewirtschaftung und als Alternative zur Mutterkuh- und Schafhaltung vor allem in Nebenerwerbsbetrieben betrieben wird, war in den Jahren 2004 und 2005 keine größere Veränderung festzustellen. Neuerrichtungen von Gehegen hielten sich mit Betrieben, die von der landwirtschaftlichen Wildhaltung wieder abgingen, mehr oder weniger die Waage. In der Agrarstrukturerhebung 2003 wurden in der Steiermark 484 Betriebe mit 9.677 Stück Sonstigen Nutztieren (Zuchtwild in Gattern) ausgewiesen. Das Ziel der landwirtschaftlichen Wildtierhaltung liegt in der Produktion von Wildfleisch auf höchstem Qualitätsstandard, aber auch in der Offenhaltung und Pflege der Kulturlandschaft und besonders in einer deutlichen Arbeitsersparnis. Es handelte sich bei den bäuerlichen Wildtierhaltern daher fast ausschließlich um landwirtschaftliche Nebenerwerbsbetriebe. Mit Ende des Jahre 2005 waren in dem 1997 gegründeten Verband landwirtschaftlicher Wildtierhalter 159 Mitglieder verzeichnet. Seite 71

3.3.9. Übersicht der Tierbestände in der Steiermark 2004/2005 Tab. 37 Übersicht der Tierbestände in der Steiermark 2004/2005 Steiermark Veränderung 01.12.2004 01.12.2005 in Stück Schweine Ferkel unter 20 kg 194.503 181.760-12.743 Jungschweine von 20 kg bis u. 50 kg 244.378 233.115-11.263 Mastschweine 50 kg bis 80 kg 188.963 198.344 9.381 Mastschweine 80 kg bis 100 kg 127.640 147.088 19.448 Mastschweine 110 kg und darüber 22.011 25.513 3.502 Jungsauen ungedeckt 8.217 7.723-494 Jungsauen gedeckt 7.839 8.489 650 ältere Sauen gedeckt 44.102 45.220 1.118 ältere Sauen ungedeckt 15.342 14.213-1.129 Zuchteber 1.715 1.701-14 Schweine insgesamt 854.710 863.166 8.456 Halter von Schweinen 13.835 14.970 1.135 Rinder Jungvieh bis unter 1 Jahr Schlachtkälber 10.274 9.834-440 männliche Kälber und Jungrinder 46.622 44.621-2.001 weibliche Kälber und Jungrinder 48.884 46.786-2.098 Jungvieh 1 Jahr bis unter 2 Jahre Stiere und Ochsen 28.504 27.382-1.122 Schlachtkalbinnen 5.100 5.032-68 Nutz- und Zuchtkalbinnen 36.300 35.815-485 Rinder 2 Jahre und älter Stiere und Ochsen 6.002 4.406-1.596 Schlachtkalbinnen 1.405 1.213-192 Nutz- und Zuchtkalbinnen 22.183 19.476-2.707 Milchkühe 81.257 80.557-700 andere Kühe 53.429 55.034 1.605 Rinder insgesamt 339.960 330.156-9.804 Halter von Rindern 16.684 16.041-643 Schafe Mutterschafe u. gedeckte Lämmer 37.680 38.127 447 andere Schafe 16.387 18.523 2.136 Schafe insgesamt 54.067 56.650 2.583 Halter von Schafen 3.219 3.178-41 Ziegen Ziegen und gedeckte Ziegen 4.385 3.820-565 andere Ziegen 2.954 3.779 825 Ziegen insgesamt 7.339 7.599 260 Halter von Ziegen 1.941 1.963 22 Quelle: Landwirtschaftskammer Steiermark, Abteilung Tierzucht und Tierhaltung, Statistik Austria Seite 72

3.4. Biologische Landwirtschaft in der Steiermark Am 26. April 2004 wurde das Bio Zentrum Steiermark, mit Sitz in Graz Raiffeisenhof, durch die Landwirtschaftskammer, BIO ERNTE AUSTRIA-Steiermark und der Biolandwirtschaft Ennstal gegründet. Kleinere Verbände sind im Rahmen der Biolandbaukonferenz dem Bio Zentrum, das sich als Plattform der steirischen Bio- Verbände versteht, beigetreten. Durch diese Institutionalisierung wurde der Biolandbau stark aufgewertet und wird seit April 2004 als selbständiges Referat Biologischer Landbau geführt. Der Aufgabenbereich umfasst neben der Interessensvertretung die Unterstützung der steirischen Biobauern in Form von Umstellungsberatungen bis zur Fachberatung, Vermarktung und Öffentlichkeitsarbeit. Neben den bestehenden Bio-Betrieben stellten in den Jahren 2004 und 2005 79 Betriebe ihre Bewirtschaftung auf Biologische Landwirtschaft um. Betriebsschwerpunkte dieser neuen Bio-Betriebe sind Grünland (44), Ackerbau (23), Bienenhaltung (5), Kräuter (2), Legehennen (2) und Spezialkulturen (3). Wichtige Entwicklungen im Bereich Biologischer Landbau: Im Jahr 2005 produzierten in der Steiermark 3.440 Bauern (2004 / 3.282) nach den Richtlinien der EU Verordnung 2092/91. Diese wurden von 8 Verbänden betreut. Ein Teil dieser Betriebe (so genannte Codex-Betriebe) hat sich keinem Verband angeschlossen. Bundesweit wurden alle genannten Verbände zur gemeinsamen Organisation BIO AUSTRIA zusammengeschlossen. Tab. 38 Struktur der Biobetriebe in der Steiermark im INVEKOS 2004/2005 2004 2005 Geförderte Biobetriebe 3.382 3.440 Landwirtschaftlich genutzte Fläche (ha) (1) 50.840 52.489 Biobetriebe mit Ackerflächen 1.577 1.609 Ackerfläche insgesamt (ha) 9.378 9.931 Biobetetriebe mit Grünland 3.286 3.348 Seite 73

Grünland insgesamt (ha) 40.554 41.502 Biobetriebe mit Weingärten 77 84 Weingartenfläche (ha) 95 115 Biobetriebe mit Obstanlagen 424 445 Obstanlagenflächen (ha) 822 891 (1) Landwirtschaftlich genutzte Fläche ohne Almen und Bergmähder Quelle: Grüner Bericht Bundesbericht 2005/2006 Tab. 39 Bundesländervergleich geförderter Biobetriebe im INVEKOS 2000 bis 2005 2000 2001 2002 2003 2004 2005 Burgenland 321 371 455 580 676 739 Kärnten 1539 1395 1361 1314 1367 1365 Niederösterreich 3166 3214 3491 3849 4030 4159 Oberösterreich 2549 2634 2825 2991 3157 3342 Salzburg 3386 3311 3342 3308 3384 3445 Steiermark 3306 3298 3196 3240 3382 3440 Tirol 3985 3155 3106 3071 3137 3165 Vorarlberg 385 388 405 391 427 432 Wien 8 7 10 16 17 17 Österreich 18645 17773 18191 18760 19577 20104 Quelle: Grüner Bericht Bundesbericht 2006 Tab. 40 Struktur der Biobetriebe nach Kulturgruppen in der Steiermark im INVEKOS 2004/2005 Struktur der Betriebe 2004 2005 Biobetriebe mit Getreide 926 914 Getreide gesamt (ha) 2548 2706 Biobetriebe mit Mais 219 187 Mais gesamt (ha) 817 711 Biobetriebe mit Eiweißpflanzen 141 126 Eiweißpflanzen gesamt (ha) 353 308 Biobetriebe mit Ölsaaten 341 351 Ölsaaten gesamt (ha) 582 732 Biobetriebe mit Erdäpfel 241 227 Erdäpfel gesamt (ha) 36 39 Biobetriebe mit Ackerfutter 1289 1347 Ackerfutter gesamt (ha) 4458 4835 Biobetriebe mit Feldgemüse 47 48 Feldgemüse gesamt (ha) 50 58 Quelle: Grüner Bericht Bundesbericht 2005/2006 Seite 74

Tab. 41 Struktur der Biobetriebe nach Tiere in der Steiermark im INVEKOS 2004/2005 Struktur der Betriebe 2004 2005 Halter von Rindern 2525 2536 Rinder gesamt (Stück) 60505 61247 Halter von Milchkühen 1815 1403 Milchkühe gesamt (Stück) 12819 11581 Halter von Mutterkühen 1888 1975 Mutterkühe gesamt (Stück) 14324 16748 Halter von Schweinen 1181 1087 Schweine gesamt (Stück) 8417 8472 Halter von Geflügel 1792 1785 Geflügel gesamt (Stück) 404476 499123 Halter von Schafen 410 404 Schafe gesamt (Stück) 10979 10750 Quelle: Grüner Bericht Bundesbericht 2005/2006 3.4.1. Verbände Biologischer Landbau in der Steiermark 2005 Tab. 42 Mitglieder Biologischer Landbau in Verbänden in der Steiermark 2005 Verbände Mitglieder BIO ERNTE AUSTRIA - Steiermark 2.247 Biolandwirtschaft ENNSTAL 589 ÖKOWIRTE 19 DEMETER Bund 17 Erde & Saat 22 Freilandverband 8 Orbi 2 Hofmarke 1 Summe Mitglieder in Verbänden 2.905 Sogenannte Codex-Betriebe 535 Bio Bauern Gesamt 3.440 Quelle: Landwirtschaftskammer Steiermark, Tätigkeitsberichte 2004/2005 Seite 75

Tab. 43 Produktionsschienen Vermarktung der Bio Produkte 2005 Bio-Produkte Mengenangabe Einheiten Bio-Milchvermarktung 31.000.000 Liter Bio-Rindfleisch, Erzeugergemeinschaft Steirisches Rind 645 Kühe 404 Ochsen 206 Jungrinder 200 Kalbinnen 152 Kälber 14 Stiere Styria Beef 2.014 Styria Beef 345 Kühe 81 Jungrinder 71 Kalbinnen 37 Ochsen 114 Einstellkalbinnen 9 Kälber 299 Einstellochsen 378 Einstelltiere 52 Stiere Bio-Schweinemarkt k.a. Bio-Geflügel, Legehennenhaltung, Junghennenaufzucht 46.000.000 Bio-Eier Bio-Geflügel, Bio-Geflügelmast 20.000 Bio-Masthähne Bio-Getreide,Mais,Kürbis k.a. Quelle: Landwirtschaftskammer Steiermark, Tätigkeitsbericht 2005 3.4.2. Genuss Region Österreich Seite 76

Drei Steirische Regionen wurden 2005 ausgezeichnet: Das Lebensministerium, Agrarmarkt Austria und die Bundesländer haben im April 2005 eine Initiative zur Stärkung der Regionen Österreichs und ihrer Esskultur gestartet. GENUSS REGION ÖSTERRREICH ist ein geschützte Marke. Die Kennzeichnung in den Regionen erfolgt durch Infotafeln, die an überregionalen Straßen der Regionen aufgestellt werden. Als wichtigstes Kriterium für die Auszeichnung gilt, dass der Rohstoff für die Spezialität aus der Region stammt und auch dort verarbeitet wird. Die Nominierung zur GENUSS REGION ÖSTERREICH kann durch Gemeinden, in der Region verankerte Vereine und Organisationen, Gewerbebetriebe, landwirtschaftliche Betriebe, Gastronomie, Hotellerie oder durch die Bevölkerung im Seite 77

Rahmen von Medienaktionen erfolgen. Die Vorschläge werden von einer Jury bewertet. Die Genussregionen in der Steiermark 2005: Hochschwab Wild, Ausseerland Seesaibling und Oststeirischer Apfel. 3.4.3. Gentechnikfreie Steiermark Auf Initiative Österreichs haben zehn europäische Regionen am 5. November 2003 in Brüssel die Forderung unterzeichnet, dass bestimmte Zonen frei von gentechnisch veränderten Pflanzen sein dürfen. In diesem Bündnis ist Folgendes festgehalten: Jedes Land muss das Recht haben, selbst zu entscheiden, welche Form der Landwirtschaft betrieben wird. Die Steiermärkische Landesregierung hat mit der Unterzeichnung der Österreichischen Charta für Gentechnikfreiheit am 8. September 2004 eine klare Erklärung für Gentechnikfreiheit abgegeben. Per Landtagsbeschluss vom 16. November 2004 wurde die Steiermärkische Landesregierung aufgefordert, dem Bündnis der EU-Regionen gegen Gentechnik beizutreten. Die Steiermark kam dieser Aufforderung mit der Unterzeichnung am 4. Februar 2005 in Florenz nach. Die Zahl der Regionen gegen Gentechnik ist bis Ende 2005 auf 40 angewachsen. In den Jahren 2004 und 2005 wurde seitens der FA10A-Agrarrecht und ländliche Entwicklung intensiv an der Erstellung eines Amtsentwurfes eines Gentechnik- Vorsorgegesetzes gearbeitet. Die wesentlichsten Diskussionspunkte dabei waren, ob den Wünschen der Europäischen Kommission nach Begrenzung des ökologischen Schutzraumes auf Europaschutzgebiete und der Festlegung des Schwellenwertes für das zulässige Vorhandensein von Gentechnisch veränderten Organismen (GVO) auf einem Grundstück mit 0,9 % gefolgt werden soll oder nicht. Der Entwurf eines Steiermärkischen Gentechnik-Vorsorgegesetzes der bis Jahresende 2005 zur Begutachtung versandt wurde, sah die Begrenzung des ökologischen Schutzgebietes auf die Europaschutzgebiete vor. Im Hinblick auf das Seite 78

zulässige Vorhandensein von GVO wurden keine konkreten Schwellenwerte genannt. In den Erläuterungen wurde auf die einschlägigen europarechtlichen Vorschriften verwiesen. 3.5. Erwerbskombinationen 3.5.1. Direktvermarktung Im Rahmen des novellierten Buschenschankgesetzes wurden in den Jahren 2004 und 2005 folgende Maßnahmen in Kooperation mit dem Landesweinbauverband, Direkt vom Bauernhof-Marketingverein, der Marktgemeinschaft Wein und dem Ländlichen Fortbildungsinstitut gesetzt: -) Zertifikatslehrgang für Buschenschenker als Basisschulung und Grundausbildung für junge BetriebsleiterInnen. -) Seminare in Bezug auf die praxisgerechte Umsetzung der Hygienebestimmungen, die auch als Prävention für die Lebensmittelsicherheit und somit als Gesundheitsvorsorgemaßnahmen zu sehen sind. -) Weiterführung des Gütesiegels Ausgezeichneter Buschenschank. Dieses Prädikat führen durch Verleihung des Landesweinbauverbandes derzeit 68 Buschenschankbetriebe. -) Konsequente Überwachungen der Bezeichnung Buschenschank, den nur jene Betriebe führen dürfen, welche sich an die Angebotsgestaltung der bäuerlichen Produktpalette halten. 3.5.1.1.Buschenschenken (Mostschenken) in der Steiermark 2005 Seite 79

Tab. 44 Buschenschenken und Mostschenken nach Bezirken in der Steiermark 2005 Bezirk Anzahl Bruck/Mur 6 Deutschlandsberg 74 Feldbach 110 Fürstenfeld 66 Graz 6 Graz-Umgebung 27 Hartberg 110 Judenburg 10 Knittelfeld 1 Leibnitz 215 Leoben 4 Liezen 2 Murau 1 Mürzzuschlag 13 Radkersburg 64 Voitsberg 20 Weiz 63 Gesamt 792 Quelle: Eigenerhebung FA10A, Bezirksverwaltungsbehörden 2006 Neben der laufenden Öffentlichkeitsarbeit durch die Interessentenvertretung und der Bewerbung der Ausgezeichneten Buschenschenken wurde im Jahr 2005 im Rahmen einer Sonderausstellung Steirischer Wein ein Schwerpunkt auf die Buschenschankbetriebe gelegt. In zwei Modellbuschenschenken wurden einerseits der traditionelle und andererseits der moderne Buschenschank mit den typischen Speisen und der Buschenschankausstattung präsentiert. Seite 80

Die Direktvermarktung landwirtschaftlicher Produkte gewann in Österreich in den letzten zwei Jahrzehnten, nach Rückgängen in den sechziger und siebziger Jahren, wieder an Bedeutung. Es wird angenommen, dass in Österreich bereits mehr als 10 % aller landwirtschaftlichen Betriebe regelmäßig und rund drei Viertel gelegentlich Produkte direkt an Konsumenten vermarkten. Bezug nehmend auf die Verbraucherausgaben für Lebensmittel liegt der Prozentsatz der direkt vermarkteten Erzeugnisse bei etwa 7,9 %. 3.5.2. Urlaub am Bauernhof in der Steiermark Laut Agrarstrukturerhebung 1999 bieten 2.345 bäuerliche Familien Urlaub am Bauernhof an. Dabei sind jene Betriebe nicht berücksichtigt, die Urlaub am Bauernhof in gewerblicher Form anbieten. Rund 27 % der gesamten bäuerlichen Urlaubsbauernhöfe sind Mitglieder bzw. Info-Partner beim Landesverband Urlaub am Bauernhof in der Steiermark. 3.5.2.1. Nächtigungsentwicklung Urlaub - und Ferienwohnungen am Bauernhof Im Tourismusjahr 2004 wurden in der Kategorie Privatquartiere auf Bauernhöfen 464.800 Nächtigungen und in der Kategorie Ferienwohnungen und häuser auf Bauernhöfen 172.500 Nächtigungen erzielt. Im Jahr 2005 waren es 435.400 bzw. 178.800 Nächtigungen. Tab. 45 Gesamtnächtigungen auf Bauernhöfen im Bundesländervergleich 2004/2005 Bundesland Nächtigungen 2004 Nächtigungen 2005 Tirol 1.749.500 1.878.000 Salzburg 1.166.300 1.187.200 Steiermark 637.300 614.200 Kärnten 474.800 467.500 Vorarlberg 327.200 321.600 Oberösterreich 299.800 305.100 Niederösterreich 175.000 177.500 Burgenland 107.300 108.800 Gesamt 4.937.200 5.059.900 Quelle: Grüner Bericht 2005/2006, Bundesländerbericht Seite 81

3.5.2.2. Durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Gäste in Tagen - Mitgliederbefragung Laut Mitgliederbefragung im Sommer 2005 lag die durchschnittliche Aufenthaltsdauer bei 6,1 Tagen und war somit gegenüber dem Jahr 2003 (6,9 Tage) rückläufig. Bei den Verbandsmitgliedern lag das Einkommen aus dem Erwerbszweig Urlaub am Bauernhof bereits bei 36,1%. Der Durchschnittspreis (Nächtigung mit Frühstück) lag im Tourismusjahr 2004/2005 bei Urlaub am Bauernhof bei 23,-/Person, während für eine Ferienwohnung für 4 Personen 63,- verlangt wurden. Im Tourismusjahr 2004/2005 boten 378 Mitgliedsbetriebe des Landesverbandes Urlaub am Bauernhof Zimmer und 346 Betriebe Ferienwohnungen an. Die durchschnittliche Bettenanzahl der steirischen Urlaub am Bauernhof Betriebe beträgt 12 Betten. 3.5.2.3. Steirisches Markenangebot bei Urlaub am Bauernhof - Kategorisierung Der Zugang der Betriebe zum Markenangebot wird über die Qualitätsprüfung, die Kategorisierung gesteuert. Die Struktur der Mitgliedsbetriebe sah 2005 wie folgt aus: Seite 82

Tab. 46 Kategorisierung der Mitgliedsbetriebe Urlaub am Bauernhof 2005 Bauernhöfe mit 2 Blumen 41 Bauernhöfe mit 3 Blumen 208 Bauernhöfe mit 4 Blumen 276 Almhüttenbetriebe 77 Insgesamt qualitätsgeprüft 602 Quelle: Landwirtschaftskammer Steiermark, Abteilung Ernährung und Erwerbskombination Die Qualitätsprüfung = Kategorisierung berechtigt die Mitglieder zur Führung der Marke Urlaub am Bauernhof und zur Verwendung der jeweiligen Blumenkategorie. Weiters ist die Qualitätsprüfung die Voraussetzung für eine Basismitgliedschaft und berechtigt somit den Zugang zu den unterschiedlichen Modulen wie: Katalog- und Interneteinschaltungen, Spezialisierungen, Urlaub am Bauernhof-Markenprodukte etc. Tab. 47 Themenangebote des steirischen Markenangebotes Urlaub am Bauernhof Spezialisierungen/Themenangebote Steiermark Österreich Urlaub am Baby & Kinderbauernhof 23 227 Urlaub am Biobauernhof 17 102 Gesundheitsurlaub am Bauernhof 22 78 Urlaub am Reiterbauernhof 9 65 Urlaub am Bauernhof mit Reitmöglichkeit 15 74 Urlaub am Bauernhof für Rollstuhlfahrer und 6 21 bewegungseingeschränkte Menschen Seminare am Bauernhof 10 17 Urlaub am Weinbauernhof 24 159 Quelle: Landwirtschaftskammer Steiermark, Abteilung Ernährung und Erwerbskombination Seite 83

3.5.2.4. Vermarktung des steirischen Bauernhofangebotes Die Vermarktung des steirischen Bauernhofangebotes erfolgte in den Jahren 2004 und 2005 über den Steirischen Urlaub am Bauernhofkatalog und über das Internet, Tourismusinformations- und Buchungssystem Tiscover. Die Mitgliederbefragung im Jahr 2005 zeigte, dass das Internet nach den Stammgästen zum wichtigsten Werbeträger für Urlaub am Bauernhof geworden ist. 34 % der Befragten sagten sogar, dass das Internet an erster Stelle stehe und für 31 % war es das zweitwichtigste Marketinginstrument. Durchschnittlich erreichten die Betriebe für die Sommersaison 17 Buchungen über das Urlaub am Bauernhof- Internet. 2005 wurden österreichweit 10.309 Anfragen über den digitalen Tourismusassistenten abgewickelt. Daraus resultierten 2.181 Buchungen, aus welchen ein Umsatz von 752.445 Euro auf den bäuerlichen Betrieben erzielt wurde. 3.5.3. Maschinenringe und Betriebshilfe in der Steiermark Der Maschinenring ist ein Dienstleistungsunternehmen im ländlichen Raum und steuert damit auch wesentlich einen Anteil an der Erwerbs- und Existenzgrundlagensicherung der bäuerlichen Betriebe bei. 94 Geschäftsstellen betreuen in ganz Österreich rund 76.350 Mitglieder und 22.500 Kunden der Geschäftsbereiche Agrar, Service und Personalleasing. Immer mehr Landwirte erwirtschaften sich über den Maschinenring auch ein Zusatzeinkommen als agrarische Maschinen-Dienstleister, Betriebshelfer, Leasingarbeitskraft, Grünraumpfleger oder durch Einsätze im Winterdienst. Die Mitgliederentwicklung in der Steiermark war im Jahr 2004 mit 16.755 nahe zu konstant gegenüber 2003. Die durchschnittliche Mitgliederzahl je Maschinenring betrug 2004 930 Mitglieder. Die geleisteten Einsatzstunden im Jahr 2004 betrugen in der Steiermark 1.769.561 Stunden. Gegenüber dem Jahr 2003 konnte auch die MR- Personalleasing die Umsatzerlöse aus der Arbeitskräfteüberlassung um 36,9% steigern. Seite 84

3.6. Forstliche Produktion 3.6.1. Die Holznutzung in der Steiermark in den Jahren 2004 und 2005 Der Gesamtholzeinschlag in der Steiermark verringerte sich 2004 im Vorjahresvergleich um 4,1% auf 4.771.000 Erntefestmeter (efm). 2005 ging dieser um weitere 3,0% auf 4.629.000 efm zurück. Gegenüber 2001 (Holzeinschlagsniveau ohne Einfluss der Sturmschäden im November 2002) ist dies eine Steigerung von mehr als 22%; d.h. das Holzeinschlagsniveau in der Steiermark konnte seit dem Sturmschadensereignis nachhaltig deutlich gesteigert werden. Diese Holzmenge sie wird in Festmeter ohne Rinde bemessen setzte sich 2004 zu 91% aus Nadelholz und zu 9% aus Laubholz zusammen. 2005 gab es eine geringfügige Veränderung um 1% zugunsten des Laubholzanteils (10%). Der Anteil des Nutzholzes umfasste 2004 3.852.000 Erntefestmeter (efm) bzw. 81% und 2005 rund 3.703.000 efm bzw. 80% der Holzernte. Mit 919.000 efm betrug der Anteil von Brennholz im Jahr 2004 19 % sowie mit 927.000 efm im Jahr 2005 20 % des gesamten Holzeinschlages. Seite 85

2004: Die bäuerlichen Waldbesitzer unter 200 Hektar Waldfläche (Kleinwald) erhöhten im Vorjahresvergleich ihren Gesamteinschlag um 8,5 %, Forstbetriebe über 200 Hektar Waldfläche nahmen dagegen ihren Einschlag um 20,4% zurück. Die Österreichischen Bundesforste schlugen um 6,3% mehr ein. 2005: Die Kleinwaldbesitzer nahmen gegenüber dem Jahr 2004 ihren Gesamteinschlag um 6%, die Österreichischen Bundesforste um 2,5% zurück, während die Forstbetriebe ihren Einschlag stabilisierten (+2%). Nach Besitzkategorien gegliedert teilte sich der gesamte Holzeinschlag anteilsmäßig in beiden Berichtsjahren wie folgt auf: 2004 haben die bäuerlichen Waldbesitzer (Kleinwald) 2,82 Millionen efm (59%), die Forstbetriebe (über 200 Hektar) 1,70 Millionen efm (36%) sowie die Österreichischen Bundesforste 0,25 Millionen efm (5%) eingeschlagen. 2005 betrug der Anteil der Kleinwaldbesitzer mit 2,65 Millionen efm 57%, jener der Großwaldbesitzer mit 1,74 Millionen efm 38% und jener der Österreichischen Bundesforste mit 0,25 Millionen efm 5% am Gesamteinschlag. Seite 86

Der Schadholzanteil (Windwürfe, Schneebruch, Borkenkäfer-Kalamität 2004) erreichte 2004 1,79 Millionen efm (38%) und 2005 1,45 Millionen efm (31%) der eingeschlagenen Holzmenge. Ausschlaggebend für den deutlich erhöhten Schadholzanteil war das Sturmereignis 2002 und der anschließende trockene und heiße Sommer 2003. Beide Ereignisse förderten gleichermaßen ein zusätzlich erhöhtes Auftreten von Schadhölzern durch Borkenkäferbefall. Der Absolutwert für die regulären Nutzungen 2005 nähert sich mit 3,18 Millionen efm wieder dem Normalniveau von 2002 mit rund 3,36 Millionen efm. Die Holzmenge aus Pflegeeingriffen (Vornutzung) war 2004 auf 1,38 Millionen efm (+2%) und 2005 auf 1,54 Millionen fm (+12%) gestiegen. Österreichweit wurden 2004 insgesamt 16,48 Millionen efm Holz geerntet, wobei der steirische Anteil rund 28,9% betrug, 2005 wurden 16,47 Millionen efm Holz in Österreich erzeugt, wobei die Steiermark mit 28,1% wiederum den größten Bundesländeranteil beisteuerte. Seite 87

Tab. 48 Holzeinschlag in der Steiermark 2004/2005 in 1.000 efm o.r. 2004 2005 abs. +/- % ggü.vj. % V. ges. abs. +/- % ggü.vj. % V. ges. Gesamtholzeinschlag 4.771-4,1 100,0 4.629-3,0 100,0 Nadelholz 4.344-4,8 91,05 4.178-3,8 90,25 Laubholz 427 4,5 8,95 451 5,7 9,75 Nutzholz 3.852-6,8 80,73 3.703-3,9 79,99 Starknutzholz 2.962-5,6 62,09 2.835-4,3 61,25 Schwachnutzholz 889-10,6 18,64 867-2,5 18,74 Brennholz 919 9,2 19,27 927 0,8 20,01 Reguläre Nutzung 2.978 25,0 62,42 3.176 6,6 68,61 Schadholz 1.793-30,8 37,57 1.453-18,9 31,39 Vornutzung 1.380 2,1 28,92 1.538 11,5 33,22 Fremdwerbung 2.164-12,4 45,37 2.154-0,5 46,54 Eigenbedarf 889 8,6 18,63 856-3,7 18,50 Holzbezugsrechte 48 4,8 1,01 43-10,9 0,93 Holzeinschlag Kleinwald (<200 ha) 2.815 8,5 59,00 2.647-6,0 57,18 Holzeinschlag Kleinwald (>200 ha) 1.704-20,4 35,72 1.737 2,0 37,52 Holzeinschlag ÖBF 252 6,3 5,28 245-2,5 5,29 Quelle: Landwirtschaftskammer Steiermark, Forstabteilung Tab. 49 Holzeinschlag in der Steiermark 2001 bis 2003 in 1.000 efm o.r. 2001 2002 2003 abs. % Volumen ges. abs. % Volumen ges. abs. % Volumen ges. Gesamtholzschlag 3.788 100,0 4.213 100,0 4.973 100,0 Nadelholz 3.417 90,2 3.844 91,2 4.564 91,8 Laubholz 371 9,8 369 8,8 409 8,2 Nutzholz 3.031 80,0 3.438 81,6 4.131 83,1 Starknutzholz 2.243 59,2 2.636 62,6 3.137 63,1 Schwachnutzholz 788 20,8 802 19,0 994 20,0 Brennholz 757 20,0 745 17,7 842 16,9 Reguläre Nutzung 2.961 78,2 3.361 79,8 2.382 47,9 Schadholz 827 21,8 852 20,2 2.591 52,1 Vornutzung 1.381 36,5 1.470 34,9 1.352 27,2 Fremdwerbung 1.564 41,3 1.833 43,5 2.471 49,7 Eigenbedarf 729 19,2 776 18,4 818 16,4 Holzbezugsrechte 38 1,0 39 0,9 46 0,9 Holzeinschlag Kleinwald (<200 ha) 2.062 54,4 2.428 57,6 2.596 52,2 Holzeinschlag Kleinwald (>200 ha) 1.476 39,0 1.508 35,8 2.140 43,0 Holzeinschlag ÖBF 249 6,6 276 6,6 237 4,7 Quelle: Landwirtschaftskammer Steiermark, Forstabteilung Seite 88

3.6.2. Holzpreise in der Steiermark in den Jahren 2004 und 2005 Von proholz Steiermark wurden für die Jahre 2004 und 2005 für Sägerund-, Laubstamm- und Brennholz nachstehende Preise verlautbart: Die Sägerundholzpreise gelten für Fi/Ta-Blochholz (Landesdurchschnittswerte), Güteklasse A/B mit 10-15% C-Anteil, von 20 cm Durchmesser aufwärts, Media 2 b (= 25 bis 29 cm Mittendurchmesser ohne Rinde), frei LKW befahrbarer Straße, in Euro je Festmeter ohne Rinde (FMO). Der Landesdurchschnittspreis für Fi/Ta-Sägerundholz blieb im Jahr 2004 mit 68,88 je FMO im Vorjahresvergleich stabil (± 0 %) und erhöhte sich im Jahr 2005 auf 70,42, um 1,54 oder um 2,24%. Tab. 50 Monatlicher Durchschnittspreis für Fi/Ta-Sägeholz und Brennholz 2004/2005 Monatliche Durchschnittspreise für Fi/Ta-Sägerundholz, in je fm Güteklasse B, 2b I II III IV V VI VII VIII IX X XI XII 2004 68 68 69 69 69 69 68,5 68,5 69 69 69,5 70 2005 70 70 70 70 70 70 70 70,50 70,50 71 71 72 Durchschnittlicher Brennholzpreise in der Steiermark, in je rm Brennholz weich I II III IV V VI VII VIII IX X XI XII 2004 27 27 27 27 27 27 27 27 27 27 27 27 2005 27 27 27 27 27 27 27 27 27 27 27 27 Brennholz hart I II III IV V VI VII VIII IX X XI XII 2004 46 46 46 46 46 46 42,5 42,5 43,5 43,5 43,5 43,5 2005 43,5 43,5 43,5 43,5 43,5 42,5 42,5 42,5 43,5 43,5 43,5 44 Quelle: Statistisches Zentralamt Seite 89

Tab. 51 Preisentwicklung Fi/Ta-Rundholzsortiment 2004/2005 gegliedert nach Landesregionen Fi/Ta-Rundholzpreise in der Steiermark 2004/2005 (in je fm) Güteklasse B, 2b Monat Oststeiermark Preisentwicklung 2004 Weststeiermark Mittleres Murund Mürztal Oberes Murtal Ennstal und Salzkammergut Jänner 63-70 63-70 63-71 63-71 63-71 Februar 63-71 63-71 63-71 64-72 64-72 März 63-71 64-71 64-71 65-72 65-72 April 63-71 64-71 64-71 65-72 65-72 Mai 63-71 64-71 64-71 65-72 65-72 Juni 63-71 64-72 64-72 65-73 65-72 Juli 63-71 64-72 64-72 65-73 65-72 August 63-71 64-72 64-72 65-74 65-72 September 63-71 64-72 65-73 65-75 65-72 Oktober 63-71 64-72 65-73 65-75 65-72 November 63-71 64-72 65-73 66-76 66-72 Dezember 63-71 64-72 65-74 66-77 66-73 Monat Oststeiermark Preisentwicklung 2005 Weststeiermark Mittleres Murund Mürztal Oberes Murtal Ennstal und Salzkammergut Jänner 63-72 64-73 65-74 66-77 66-73 Februar 63-73 64-73 65-74 66-77 66-73 März 63-73 64-73 65-74 66-77 66-74 April 64-73 65-73 65-74 67-76 67-74 Mai 64-73 65-73 65-74 67-74 67-76 Juni 64-73 65-73 65-74 67-76 67-74 Juli 64-73 65-74 65-74 67-76 67-74 August 65-73 66-74 65-74 67-76 67-74 September 65-73 67-74 66-75 68-76 68-74 Oktober 66-73 67-74 67-75 68-76 68-74 November 66-73 67-74 67-75 68-77 68-74 Dezember 67-73 68-74 68-76 69-77 68-75 Q.: Statistisches Zentralamt Seite 90

Tab. 52 Preisentwicklung Laubholzsortiment 2004/2005 Laubstammholzpreise frei fester, normal mit LKW befahrbarer Straße, in je fm (FMO) 2004 2005 1.Quartal 4.Quartal 1.Quartal 4.Quartal von - bis ø-preis von - bis ø-preis von - bis ø-preis von - bis ø-preis Rotbuche Güteklasse A 95-135 115 94-135 114,5 Rotbuche Güteklasse A 94-130 112 90-140 115 Güteklasse B 62-92 77 69-85 77 Güteklasse B 65-80 72,5 60-85 72,5 Eiche Güteklasse A 135-220 177,5 150-240 195 Eiche Güteklasse A 150-240 195 150-250 200 Güteklasse B 70-115 92,5 70-125 97,5 Güteklasse B 70-130 100 70-140 105 Esche Güteklasse A 75-155 115 75-150 112,5 Esche Güteklasse A 75-140 107,5 75-140 107,5 Güteklasse B 50-85 67,5 55-90 72,5 Güteklasse B 55-85 70 55-80 67,5 Bergahorn Güteklasse A 180-220 200 182-250 216 Bergahorn Güteklasse A 180-250 215 180-250 215 Güteklasse B 87-130 108,5 87-145 116 Güteklasse B 90-160 125 90-160 125 Q.: PRO HOLZ Landesholzwirtschaftsrat 3.6.3. Waldflächenbilanz in der Steiermark in den Jahren 2004 und 2005 Die Steiermark hat eine Waldfläche von ca. 1 Mio. ha, das sind 61,1% der Landesfläche. Die Steiermark ist somit das waldreichste Bundesland Österreichs. Das Ausmaß der Waldfläche unterliegt durch Rodungen, Neuaufforstungen und natürlichen Waldzugängen ständigen Änderungen, wobei die Waldflächenbilanz in der Steiermark in den letzten Jahren und Jahrzehnten immer deutlich positiv war. Die Waldfläche nimmt also stetig zu, wie auch die Ergebnisse der Österreichischen Waldinventur 2000/2002 deutlich belegen (in der Steiermark ist von der Inventurperiode 1992/96 zur Inventurperiode 2000/02 eine Zunahme der Waldfläche von rd. 8.000 ha zu verzeichnen). Im Jahr 2004 wurden für eine Fläche von 514 ha und im Jahr 2005 für 433 ha dauernde Rodungsbewilligungen erteilt. Der Schwerpunkt lag in den Berichtsjahren Seite 91

bei Rodungen für landwirtschaftliche Zwecke, Wohnbau, Sport und Tourismus sowie Verkehrsanlagen. Tab. 53 Dauernde Rodungen in der Steiermark 2004 und 2005 Dauernde Rodungen in der Steiermark 2004 und 2005 (Quelle: Fachabteilung 10C - Forstwesen (Forstdirektion)) 300,0 271,8 274,0 in Hektar 250,0 200,0 150,0 100,0 50,0 0,0 2004 2005 151,3* 57,2 54,7 17,0 20,9 27,8 25,7 22,4 8,1 11,8 1,6 1,8 Land wirtschaft Gewerb e u. Ind ustrie E-Wirtschaft Wo hnb au Straß en u. Weg e Sp o rt u. To urismus So nstig e Seite 92

* 2004 hat in Voitsberg ein großes Rodungsverfahren in einer bergrechtlichen Angelegenheit stattgefunden, das den hohen Wert in der Kategorie Sonstige erklärt. 3.6.4. Erhaltung und Verbesserung der Produktionsverhältnisse 2004 und 2005 erfolgten nach regulären Nutzungen (Fällungen) bzw. nach Katastrophen (Windwurf, Schneebruch) Wiederaufforstungen in Wirtschafts-, Schutzund Wohlfahrtswäldern im Ausmaß von 2.695 ha (2004) bzw. 2.778 ha (2005) ohne jegliche Förderungen. Die dafür aufgewendeten Eigenmittel lagen 2004 bei rd. 4,3 Mio. Euro und im Jahr 2005 bei rd. 5,3 Mio. Euro. Sonstige waldbauliche Maßnahmen (Kulturdüngung, Kultur- und Mischwuchspflege, Bestandesumwandlung) wurden ohne Förderungsmittel auf einer Gesamtfläche von 5.157 ha (2004) bzw. 5.062 ha (2005) durchgeführt. Die Investitionen in das Waldvermögen beliefen sich somit im Jahr 2004 auf rd. 4,7 Mio. Euro und im Jahr 2005 auf rd. 5,3 Mio. Euro. Neuaufforstungen erfolgten 2004 auf rd. 71 ha und 2005 auf etwa 63 ha Ödland, Weideflächen und landwirtschaftlichen Grenzertragsböden. Ebenso wurden 2004 und 2005 jeweils 5 ha an Schutz- und Wohlfahrtswäldern neu aufgeforstet. Seite 93

Für Maßnahmen zum Bestandesumbau wurden im Jahr 2004 für 56 ha Waldfläche rd. 129.000 Euro und im Jahr 2005 für 69 ha rd. 122.000 Euro an Eigenmitteln aufgewendet. Die Verjüngung des Waldes erfolgte jedoch nicht nur durch Kahlschlag und Wiederaufforstung, sondern auch durch Naturverjüngung. Dabei fällt durch die Entnahme einzelner Stämme aus dem Bestand so viel Licht auf den Boden, dass die Samen der Bäume keimen können und sich der Wald somit auf natürliche Weise verjüngen kann. Die Naturverjüngung ist aus ökologischen, waldbaulichen und auch betriebswirtschaftliche Gründen zu forcieren, wenngleich auch nicht alle Waldbestände für eine natürliche Verjüngung geeignet sind. Voraussetzung für diese Bewirtschaftungsform ist allerdings ein dichtes Forststraßennetz, um die Orte der kleinflächigen Nutzungen gut erreichen zu können. Laut Holzeinschlagsmeldung sind in den beiden Berichtsjahren jeweils auf rd. 80.000 ha Einzelstammentnahmen durchgeführt worden. 2004 wurden ca. 4.800 ha, 2005 ca. 6.400 ha als Kahlschlag genutzt. Für die Wiederaufforstungen, Neuaufforstungen und Nachbesserungen wurden in den Jahren 2004 und 2005 in der Steiermark rund 6 Mio. Pflanzen (2.500 Stück/Hektar) verwendet, wobei von den versetzten Pflanzen rund 80 % auf Nadelbaumarten und etwa 20 % auf Laubbaumarten entfielen. Längerfristig betrachtet ist ein Trend zu den Mischbaumarten auf Kosten der Fichte festzustellen. Diese Entwicklung ist aus waldbaulicher Sicht als günstig zu beurteilen und wird durch die fachliche Beratung von der Forstbehörde und Landwirtschaftskammer unterstützt. Ein wesentliches Hindernis bei der Begründung von Mischbeständen ist der Wildverbiss. In Gebieten mit einem zu hohen Wildbestand und einem damit verbundenen zu starken Wildverbissdruck können Mischbestände ohne entsprechende Schutzmaßnahmen nicht begründet werden, da die Mischbaumarten wie Tanne und insbesondere Laubbäume gegenüber der Fichte besonders verbissgefährdet sind. Durch die erforderlichen Schutzmaßnahmen verteuern sich die Kultur- und Pflegekosten erheblich, sodass einige Waldbesitzer von Mischkulturen Abstand nehmen und weiterhin Fichtenmonokulturen begründen. Eine Anpassung der Wildbestände an die Tragfähigkeit des Lebensraumes muss daher das gemeinsame Ziel der Jagd- und Forstwirtschaft sein. Seite 94

3.6.5. Hochlagenaufforstung und Schutzwaldsicherung Mit der Erstellung des Landeskonzeptes zur Verbesserung der Schutzfunktion der Wälder im Jahre 1993 wurden Flächen im Bereich der Schutzwälder erfasst, die in den nächsten Jahren mit den Einstufungen sehr hoher und hoher Dringlichkeit saniert bzw. verbessert werden müssen, um auch in Hinkunft die Schutzfunktion der Wälder in diesen sensiblen Lagen erhalten zu können. In der Steiermark sind auf 251 Sanierungsflächen im Gesamtausmaß von ca. 38.000 ha Sanierungsmaßnahmen durchzuführen, wobei auf ca. 19.700 ha ein Verjüngungsbedarf und auf 18.200 ha ein Pflegebedarf besteht. Neben den forstlichen Maßnahmen wie Aufforstungen, Läuterungen, Auslesedurchforstungen, Vorbereitungsmaßnahmen zur Einleitung bzw. Förderung der Naturverjüngung und ergänzende Forstaufschließung sind zusätzliche Schutzmaßnahmen gegen Lawinen, Wildbäche und Erosionen durch technische Verbauungsmaßnahmen zu errichten. Nach einer groben Kostenschätzung aus dem Jahr 1998 ergeben sich auf Schutzwaldflächen im Ausmaß von ca. 16.500 ha Kosten für die sehr dringenden Sanierungsmaßnahmen im forstlichen Bereich von 14,2 Mio. und für die Seite 95

technischen Schutzbauten durch die Wildbach- und Lawinenverbauung von 62,1 Millionen. Grundvoraussetzung für eine rasche Umsetzung der Projekte ist neben der Bereitstellung von EU-, Bundes- und Landesmitteln in dem oben angeführten Ausmaß vor allem die aktive Mithilfe bei der Durchsetzung und Durchführung der notwendigen Sanierungsmaßnahmen durch die betroffenen Grundbesitzer und Jagdberechtigten. Die Flächenwirtschaftlichen Projekte werden aus den Mitteln des Katastrophenfonds zuzüglich der Landes- und Interessentenanteile finanziert. Bei den Hochlagenschutzwaldsanierungs-Projekten erfolgt die Finanzierung durch EU, Bund und Land im Verhältnis 5:3:2. Tab. 54 Förderungsmittel Flächenwirtschaftlicher Projekte und Hochlagenschutzwaldsanierung in den Jahren 2004 und 2005 Jahr Projektsart Anzahl Förderungsmittel EU in 2004 flächenw. Projekte HSS- Projekte Förderungsmittel Bund in Förderungsmittel Land in Gesamtförderungsbetrag in 7 0 107.000 168.000 275.000 9 38.400 23.040 15.360 76.800 Summe 16 38.400 130.040 183.360 351.800 2005 flächenw. Projekte HSS- Projekte 7 0 133.700 213.000 346.700 9 26.400 15.840 10.560 52.800 Summe 16 26.400 149.540 223.560 399.500 Quelle: Fachabteilung 10C-Forstwesen, Amt der Steiermärkischen Landesregierung 3.6.6. Forstgärten in der Steiermark In der Steiermark gibt es 34 Forstgärten (26 private, 5 öffentliche und 3 Betriebsforstgärten). Umdenkprozesse in der Waldbewirtschaftung (Naturverjüngungsbetrieb, weitere Pflanzverbände) führten dazu, dass der Pflanzenbedarf in der Steiermark stark zurückging. Konnten im Jahre 1974 Seite 96

steiermarkweit noch 18,5 Mio. Stück Forstpflanzen abgesetzt werden, so waren es im Jahre 1999 nur mehr 8,3 Mio. Stück. Der Jahresbedarf der Jahre 2004 und 2005 lag zwischen 8,0 und 8,5 Mio. Stück. Bei einer Produktionsfläche von rund 103 ha weisen die steirischen Forstgärten eine Produktionskapazität auf, die es ermöglicht, die steirischen Waldbesitzer mit heimischen Forstpflanzen ausreichend zu versorgen. Bei der Produktion von Forstpflanzen ist besonders auf die Bestimmungen des Forstgesetzes bzw. des Forstlichen Vermehrungsgutgesetzes zu achten, damit auf den einzelnen Aufforstungsflächen auch Forstpflanzen aus dem entsprechenden Herkunftsgebiet und der passenden Höhenstufe versetzt werden. Forstgärten im näheren Bereich des Aufforstungsgebietes bieten auch den Vorteil, dass sich die Pflanzen bereits akklimatisiert haben und der Austriebszeitpunkt auf das entsprechende Gebiet abgestimmt ist. Hochlagenpflanzen können ohne Qualitätsverlust jährlich bis ca. Ende Juni in Kühlhäusern gelagert werden. Seit Anfang der 90-iger Jahre ist eine verstärkte Nachfrage nach Laubhölzern zu verzeichnen. Dieser Entwicklung tragen besonders die Steirischen Landesforstgärten Rechnung, als in den südsteirischen Forstgärten in verstärktem Ausmaß Laubhölzer herangezogen werden. So wurden im Jahre 1997 beim landesweiten Anteil des Laubholzverkaufes bereits 12 % überschritten. Bisher lag dieser Anteil bei 1 % (1975), 3 % (1980), 4 % (1985), 7 % (1990) und mehr als 9 % (1995). Seit dem Jahr 1999 ist die Laubholznachfrage wieder rückläufig und liegt zurzeit deutlich unter 10%. Tab. 55 Pflanzenverkauf aller Forstgärten in der Steiermark in den Jahren 2004 und 2005 Jahr Gesamtsumme der abgegebenen Forstpflanzen davon Laubholz % Anteil des Laubholzes 2004 8.784.000 416.000 4,7 2005 8.835.000 431.000 4,9 Quelle: Fachabteilung 10C-Forstwesen, Amt der Steiermärkischen Landesregierung Seite 97

Tab. 56 Sortimentsverteilung und Preise der Forstpflanzen nach Hauptholzarten in den Jahren 2004 und 2005 Baumart Sortiment Größe Preis excl. MWSt. je 1.000 Stk. Fichte 4jährig verschult 25/40 310,-- Fichte 4jährig verschult 40/60 370,-- Tanne 5jährig verschult 20/40 550,-- Lärche 3jährig verschult 40/70 450,-- Kiefer 3jährig verschult 20/40 290,-- Bergahorn 2jährig verschult 100/140 800,-- Schwarzerle 2jährig verschult 100/140 520,-- Rotbuche 2jähriger Sämling 30/50 510,-- Eiche 2jähriger Sämling 30/50 510,-- Esche 2jährig verschult 100/140 900,-- Quelle: Fachabteilung 10C-Forstwesen, Amt der Steiermärkischen Landesregierung Die Landesforstgärten verkauften im Jahr 2003 in 5 Forstgärten mit einer Anbaufläche von knapp 41 Hektar 3,0 Millionen Forstpflanzen und deckten in den letzten Jahren zwischen 25 und 35% des steirischen Pflanzenbedarfes ab. Betreut werden vor allem Klein- und Kleinstmengenbezieher, wie nachfolgende Tabelle zeigt: Tab. 57 Struktur der Pflanzenbezieher der Landesforstgärten - Frühjahrsabgabe 2005 Bezieher von... Prozentanteil 1 bis 300 Stück Pflanzen 58 % 301 bis 1.000 Stück Pflanzen 27 % 1.001 bis 3.000 Stück Pflanzen 10 % 3.001 bis 5.000 Stück Pflanzen 4 % 5.001 bis 10.000 Stück Pflanzen 1 % über 10.000 Stück Pflanzen 0 % Summe 100 % Seite 98

Quelle: Fachabteilung 10C-Forstwesen, Amt der Steiermärkischen Landesregierung 85 % aller Forstpflanzenkäufer des Landesforstgartens bezogen im Frühjahr 2005 weniger als 1.000 Stück. Damit kommt sehr deutlich zum Ausdruck, dass vor allem kleine und mittlere Forstbetriebe sowie bäuerliche Waldbesitzer versorgt wurden. Eine besonders wichtige Investition für die Zukunft des steirischen Waldes sind Maßnahmen, die auf die Erhaltung des Genpotentials des Vermehrungsgutes ausgerichtet sind, wie z.b. Neuanlagen von Generhaltungs- und Saatgutplantagen oder die Saatgutbevorratung für 25 Jahre. In Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft und dem Bundesamt und Forschungszentrum für Wald (BFW) wurden für die Holzarten Tanne, Bergahorn und Schwarzerle in den Landesforstgärten Grambach und Aflenz - Kurort die Klone bereits im Jahre 1994 ausgepflanzt. Im Jahre 1995 wurden im Landesforstgarten Gleichenberg eine Tannen- und eine Eschenplantage und im Landesforstgarten Grambach eine Bergahornplantage angelegt. Im Frühjahr 1999 folgten 2 Bergahornplantagen im Landesforstgarten Hartberg und eine Winterlindenplantage im Forstgarten Grambach, wo im Frühjahr 2000 noch eine Vogelkirschenplantage gepflanzt wurde. Aufgrund des anhaltenden Engpasses an Lärchensaatgut legen die Steirischen Landesforstgärten zusätzlich 2 Lärchensaatgutplantagen in Kraubath und in Aflenz/Kurort an. In wenigen Jahren werden den heimischen Waldbesitzern für alle diese Baumarten bestes heimisches Saat- und Pflanzenmaterial zur Verfügung stehen. 3.6.7. Jagdwirtschaft und Wildschäden in der Steiermark in den Jahren 2004/2005 In der Steiermark gibt es 2.626 Jagdreviere mit einem Gesamtausmaß von über 1,6 Millionen Hektar; davon sind 1.086 Reviere bzw. ca. 884.000 ha Gemeindejagden und 1.540 Reviere bzw. ca. 753.000 ha Eigenjagden. Im Jagdjahr 2004/05 wurden 22.260 Jagdkarten gelöst und 1.517 Jagdgastkarten ausgegeben. Seite 99

Die Jagdausübung erfolgt nach dem Steiermärkischen Jagdgesetz 1986, das auch Bestimmungen über Wildschäden, über Maßnahmen bei Auftreten von Wildschäden und über Entschädigungen dieser Schäden enthält. Die jagdgesetzlichen Bestimmungen sind streng und grundsätzlich ausreichend definiert. Falls diese jedoch nicht ausreichend beachtet oder sogar missachtet werden, tritt eine Verfassungsbestimmung des Forstgesetzes in Kraft, die die Einflussnahme des Forstaufsichtsdienstes in Bezug auf die Einhaltung der Bestimmungen vorsieht. In Richtlinien haben die Steiermärkische Landesregierung und das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft die Schwellenwerte von Schäden und Flächen bestimmt, bei deren Überschreiten die behördliche Forstaufsicht einzugreifen hat. Tab. 58 Gutachten über flächenhafte Gefährdung des forstlichen Bewuchses durch jagdbare Tiere 2004/2005 Gutachtertätigkeit des Forstaufsichtsdienstes 2004 2005 Verbiss: Zahl der abgegebenen Gutachten Fläche (ha) 17 273,5 17 273,5 Schälung: Zahl der abgegebenen Gutachten Fläche (ha) 40 460,2 47 573,3 Sonstiges: Zahl der abgegebenen Gutachten Fläche (ha) 0 0,0 0 0,0 Von den Fällen entfallen auf: Eigenjagden Genossenschaftsjagden 38 19 44 20 Quelle: Fachabteilung 10C-Forstwesen, Amt der Steiermärkischen Landesregierung Tab. 59 Maßnahmen der Jagdbehörde aufgrund flächenhafter Gefährdung des forstlichen Bewuchses durch jagdbare Tiere 2004/2005 Maßnahmen der Jagdbehörde erfolgten bezüglich 2004 2005 Verbiss: Fälle Fläche (ha) 2 5,2 2 5,2 Seite 100

Schälung: Fälle Fläche (ha) 17 7.775,1 16 3.881,4 Sonstiges: Fälle Fläche (ha) 0 0,0 0 0,0 Quelle: Fachabteilung 10C-Forstwesen, Amt der Steiermärkischen Landesregierung 3.6.7.1. Wildstand und Abgang im Zeitraum 2002/2003 bis 2005/2006 Nach den Wildstandsmeldungen der Jägerschaft sind die Reh- und Rotwildbestände gegenüber den Zeitraum 2002/2003 geringfügig rückläufig; beim Gamswild setzt sich der deutliche Abwärtstrend weiter fort (siehe Abb. 4-6). Seitens des Forstaufsichtsdienstes werden die Rot- und Rehwildbestände weit höher und annähernd gleich bleibend eingeschätzt; teilweise Übereinstimmung herrscht betreffend Gamswild. Die Abschusszahlen bewegen sich bei allen drei Schalenwildarten deutlich unterhalb des festgesetzten Abschusses. Die Interpretation der Jagdstatistik lässt den Schluss zu, dass mit dem gängigen Jagdaufwand keine Reduktion der nach wie vor überhöhten Rot- und Rehwildbestände erreicht wird. Für eine nachhaltige Verbesserung der Wildschadenssituation ist daher eine wildartund gebietsspezifische Änderung bzw. Anpassung der Jagdmethoden und Jagdstrategien unerlässlich. Abb. 4-6 Wildstände und Abgang von Reh-, Rot- und Gamswild Quelle: Fachabteilung 10C-Forstwesen, Amt der Steiermärkischen Landesregierung Rehwild 180.000 160.000 140.000 Wildstand 120.000 Stück 100.000 80.000 60.000 40.000 Festgesetzter Abschuß Gesamtabgang Abschuß Seite 101 20.000 0 02/03 03/04 04/05 05/06 Fallw ild

Rotwild 35.000 30.000 Wildstand 25.000 Stück 20.000 15.000 10.000 5.000 0 02/03 03/04 04/05 05/06 Jagdjahr Festgesetzter Abschuß Gesamtabgang Abschuß Fallw ild Gamswild Stück 40.000 35.000 30.000 25.000 20.000 15.000 10.000 5.000 0 02/03 03/04 04/05 05/06 Jagdjahr Wildstand Festgesetzter Abschuß Gesamtabgang Abschuß Fallw ild 102

3.6.7.2. Auswirkung des Wildeinflusses auf den forstlichen Bewuchs in den Jahren 2004 und 2005 Die Wildschadensberichte der einzelnen Forstfachreferate vermitteln ein gleich bleibendes Bild der Schadenssituation auf hohem Niveau. Während die Schäden an den Wirtschaftsbaumarten größtenteils stagnierten, nahm der selektive Verbiss an seltenen, ökologisch wertvollen Mischbaumarten weiter an Bedeutung zu. Abseits von den klassischen Wildschadensgebieten und lokalen Wildkonzentrationen wurde in den nördlichen Bezirken der Steiermark ein Anstieg der Verbissschäden in den Vorlagen, neben Reh- auch von Gams- und lokal durch Muffelwild verursacht, festgestellt. Als Folge der letzten schneereichen Winter traten ausgedehnte Verbissschäden in einstrahlungsbegünstigten Lagen auf. In den südlichen Landesteilen, dem Wuchsgebiet 8.2 mit dem Eichen-Hainbuchenwald als Leitgesellschaft, war die Verbissbelastung insgesamt unverändert hoch. Vor allem in Hinblick auf den hohen Anteil an sekundären Nadelwäldern und die ständig wachsende überwirtschaftliche Bedeutung des Waldes in dieser Region war und ist eine Waldverjüngung mit einem möglichst hohen Anteil an standortsgerechten Laubbaumarten oberstes Gebot. Die dringend anstehende Verjüngung des Schutzwaldes und die Wiederbewaldung ausgedehnter Sturmschaden- und Borkenkäferflächen wird zusehends zu einem Wettlauf zwischen der spärlich ankommenden Verjüngung, unter sich ständig verschlechternden Verjüngungsbedingungen, und dem Wildverbiss. Die Vergrasung dieser Flächen hätte für die Forstbetriebe und die Jagd gravierende wirtschaftliche und ökologische Nachteile. Weiters war eine Zunahme der Neuschälungen zu verzeichnen. Die Schälschäden betrafen sowohl die Rotwildgebiete, hauptsächlich im Einzugsbereich der Wintergatter, als auch die Vorlagen. Neben unzähligen kleineren Ereignissen waren auch verstärkt großflächige Hungerschälungen zu verzeichnen. In diesem Zusammenhang sind als Ursachen die allmählichen Änderungen der Überwinterungstraditionen durch eine ständig steigende Anzahl von ungefüttert überwinterndem Rotwild, das Schließen von Fütterungen ohne ausreichende Begleitmaßnahmen und das Entstehen von Notfütterungen abseits der genehmigten Fütterungsanlagen zu nennen. 103

3.6.8. Jagdstatistik 2004/2005 Die Jagd ist ein Kulturgut, das über Jahrhunderte gewachsen ist und sich immer weiter entwickeln wird. Sie wird laufend durch neue Beobachtungen und Erfahrungen aus der Praxis und durch wildökologische Erkenntnisse ergänzt. War früher die Jagd einer privilegierten Personengruppe vorbehalten, ist sie heute für alle Bevölkerungsgruppen zugänglich. Neben der Erhaltung eines gesunden und artenreichen Wildstandes zählen vor allem die Sicherung artgerechter Lebensräume und die Öffentlichkeitsarbeit zu den jährlichen Schwerpunkten der Jägerschaft. Die Steirische Landesjägerschaft ist nicht nur Interessensvertretung ihrer Mitglieder, sondern mit den Bezirksjagdämtern und dem Landesjagdamt auch Servicestelle für die Jäger. Seit 1937 ist die Steirische Landesjägerschaft als Körperschaft öffentlichen Rechts gesetzlich verankert. Mitglieder der Steirischen Landesjägerschaft sind alle Jägerinnen und Jäger mit einer gültigen Jagdkarte. Rund 22.258 Jäger (der Frauenanteil beträgt etwa 5 %) gingen in den Jahren 2004 und 2005 in den Revieren der Steiermark dem Weidwerk nach. Es gibt in der Steiermark 2.626 Jagdreviere mit einem Gesamtausmaß von über 1,6 Millionen ha. Von diesen Revieren sind 1.086 Gemeindejagden und 1.540 Eigenjagden. Von den letzteren sind 343 verpachtet, 20 davon an Ausländer. Tab. 60 Jagdschutzorgane und Jagdreviere 2004/2005 Anzahl Fläche in Hektar Hauptamtliche Jagdschutzorgane 251 Sonstige Jagdschutzorgane 4.194 Eigenjagden 1.540 ca. 753.000 Gemeindejagden 1.086 ca. 884.000 Gültige Jagdkarten gesamt 22.258 Quelle: Statistik Austria Jagdstatistik 2004/2005, Fachabteilung 10C 104

Tab. 61 Jagdstatistik Wildabschuss und Fallwild 2004/2005 Wildart Wildabschuss Fallwild Haarwild: Rotwild 11.735 508 Rehwild 55.420 14.602 Gamswild 5.168 698 Muffelwild 366 26 Damwild 44 4 Steinwild 56 13 Schwarzwild 831 45 Hasen 8.000 5.376 Wildkaninchen 413 119 Murmeltiere 308 - Dachse 1.307 377 Füchse 8.800 739 Marder 4.856 413 Wiesel 529 62 Iltisse 2.185 243 Federwild: Fasane 22.600 5.411 Rebhühner 83 47 Schnepfen 753 7 Wildtauben 3.757 - Wildenten 10.596 - Wildgänse 8 - Blässhühner 319 - Auerwild 150 11 Birkwild 321 14 Haselwild 97 24 Sonstiges Quelle: Statistik Austria Jagdstatistik 2004/2005 358 3.6.9. Forstliche Förderung 3.6.9.1. EU- Förderung Im Rahmen der Verordnung (EG) Nr. 1257/99 zur Förderung der Entwicklung des ländlichen Raumes wurde ein Österreichisches Programm ausgearbeitet, wobei für die Förderung der Forstwirtschaft zusammenfassend nachfolgende Ziele festgelegt wurden: 105

1. Berücksichtigung der Förderungsziele nach dem Forstgesetz 1975, die im 142 Abs. 1 wie folgt formuliert sind: a) die Erhaltung und Verbesserung der Schutz-, Wohlfahrts- und Erholungswirkung des Waldes b) die Verbesserung der Nutzwirkung und zwar der Betriebsstruktur, der Produktivität und der Produktionskraft der Forstwirtschaft zur Sicherstellung der Holzversorgung und die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Forstwirtschaft. 2. Verwirklichung der forstlichen Ziele, die Österreich im Rahmen von internationalen Verträgen bzw. Vereinbarungen einging: Resolutionen zum Schutz der Wälder in Europa, Erhaltung und Verbesserung des Ökosystems Wald und Sicherung der multifunktionalen Nachhaltigkeit. Die Abwicklung der forstlichen Förderung erfolgt sowohl durch die Fachabteilung 10C-Forstwesen als auch durch die Landeskammer für Land und Forstwirtschaft, wobei für die einzelnen Bereiche der Förderung in den Jahren 2004 und 2005 gemäß nachstehender Tabelle folgende Zuständigkeit der Förderdienststellen bestand. Das Forstprogramm des Österreichischen Programms für die Entwicklung des ländlichen Raumes wurde durch die beiden Förderdienststellen abgewickelt. Die Auszahlung und die technische Prüfung wurden durch die Agrarmarkt Austria Marketing GmbH (AMA) abgewickelt. Tab. 62 Forstliche Förderungsmittel für das Wirtschaftsjahr 2004/2005 Förderungssparte Maßnahme Förderung 2004 Förderung 2005 davon FA 10C davon LK 6. 2. 1. Waldbau 994.282 501.448 100 % 6. 2. 2. Waldlehrpfad 9.330 10.395 100 % 6. 2. 3. Schutzwald 74.989 52.857 100 % 6. 2. 4. 6. 2. 5. Forststraßenb au Verarbeitung Marketing 809.633 630.151 100 % 232.265 45.307 100 % 106

6. 2. 6. 6. 2. 7. 6.2.8. WAK 6. 2. 8. Forstschutz Neuaufforstung Innovation Information Waldbesitzervereinigungen Wiederaufforstung Bekämpfung Vorbeugung Pflege 564.088 872.810 100 % 280.131 315.674 100 % 585.073 705.305 100 % 138.545 93.088 100 % 179.045 73.735 100 % Gesamtsumme 3,867.381 3,300.770 Quelle: FA10C-Forstwesen Amt der Steiermärkischen Landesregierung, Landwirtschaftskammer Steiermark Forstabteilung 3.6.9.2. Nationale Forstliche Förderungsmittel in den Jahren 2004 und 2005 Für die Ausfinanzierung von nationalen Förderungsprojekten wurden für die Maßnahmen Schutzwald, Forstschutz und Forststraßenbau insgesamt im Jahr 2004 Förderungsmittel von 869.000,- (davon Landesmittel 358.000,-) und im Jahr 2005 Förderungsmittel von 842.000,- (davon Landesmittel 440.000,-) verwendet. 3.6.10. Sonderkapitel Borkenkäfermassenvermehrung 107

3.6.10.1. Borkenkäfermassenvermehrung Die 1992 begonnene Kalamität hält weiterhin an. Gründe dafür sind die künstliche Verbreitung der Fichte, mangelhafte Waldhygiene, abiotische Schadereignisse (z. B. Windwurf, Schneebruch) und die Begünstigung durch klimatische Rahmenbedingungen (Klimaerwärmung) für Forstschädlinge. Konkret können für die Steiermark folgende Ereignisse klimatischen Ursprungs genannt werden: Allgemein höhere Temperatursummen (Temperaturanstieg seit den 70er Jahren) in Verbindung mit Niederschlagsdefiziten, insbesondere während der Vegetationsperioden 1992 und 2003 Windwurf durch den Föhnsturm im November 2002 (Schwerpunkt Stainach, Leoben, Liezen, Judenburg) Windwurf im Juli 2004 (Schwerpunkt Voitsberg, Graz-Umgebung, Leibnitz, Bad Radkersburg) Oben genannte Gründe lassen keine Entspannung der Borkenkäfersituation erwarten und erfordern mehr Waldhygiene und eine stärkere Hinwendung zu naturnäheren Waldstrukturen, um das Risiko weiterer Borkenkäfermassenvermehrungen nach weiteren Vorschädigungen (Wind, Schneebruch, Trockenheit) zu verringern. Neben den bisherigen Schadensschwerpunktgebieten meist in Seehöhen unter 700 Meter kamen nun große Borkenkäferprobleme in einigen Windwurfgebieten des Jahres 2002 bis in die Hochlagen dazu. Das Gesamtausmaß an Schadholz durch Borkenkäfer betrug für 2005 rd. 650.000 fm und ist die größte jemals innerhalb eines Jahres angefallene Schadholzmenge. Seit dem Auftreten der Massenvermehrung fiel bisher eine gesamte Schadholzmenge von rd. 3,5 Mio. fm an. 108

Tab. 63 Borkenkäferschadholzanfall in der Steiermark 1992 bis 2005 700.000 Borkenkäferschadholzanfall Steiermark 1992-2005 (fm) 600.000 500.000 400.000 300.000 200.000 100.000 0 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 Quelle: Fachabteilung 10C-Forstwesen, Amt der Steiermärkischen Landesregierung Durch den Einsatz der Forstfachreferate der Bezirkshauptmannschaften (Aufarbeitungsaufforderungen und bescheide) und durch Förderungen zur raschen Aufarbeitung des Schadholzes durch die Waldbesitzer für Fangbaumvorlage, Entrindung und Häckslereinsatz konnte das Borkenkäfergefahrenpotenzial deutlich verringert werden. Abb. 7 Verbreitung des Borkenkäferschadholzanfalls in der Steiermark 2005 Quelle: Fachabteilung 10C-Forstwesen, Amt der Steiermärkischen Landesregierung 109

Sowohl beim Kupferstecher als auch beim Buchdrucker kam es bis in Seehöhen von etwa 1.700m zu lokal großflächigem Primärbefall. Die Problematik der schwereren Erreichbarkeit der Schadholzflächen in den Gebirgslagen lässt eine Bekämpfung oft gar nicht oder nur unter technisch hohem Aufwand zu, die nur in seltenen Fällen auch zeitlich rechtzeitig erfolgt. 3.6.10.2. Maßnahmen zur Eindämmung der Massenvermehrung Von den Behörden wurden alle forstrechtlichen Möglichkeiten ausgeschöpft. Zusätzlich wurde erstmals am 5. Oktober 1992 vom Landeshauptmann für Steiermark eine Verordnung betreffend Vorkehrungen gegen eine Massenvermehrung der Fichtenborkenkäfer erlassen, die befristet bis dato entsprechend verlängert wurde (vorläufig bis 31.12.2007). Von den Mitarbeitern der Bezirksforstinspektionen werden die Wälder intensiv kontrolliert, die Befallsgebiete laufend erhoben und die einzelnen Waldbesitzer über die erforderlichen Maßnahmen aufgeklärt, wobei die umgehende Aufarbeitung der Kalamitätsbestände im Vordergrund steht. Als weitere Unterstützung der Bezirksforstinspektionen zur Kontrolle und Erhebung in den Befallsgebieten werden seit 1998 zusätzlich Borkenkäferkontrollorgane während der Sommermonate eingesetzt, die eine wirksame Hilfe bei der Borkenkäferbekämpfung darstellen. Strenger Rechtsvollzug: Über aufgefundene Befallsherde werden die Waldbesitzer umgehend informiert und zur Aufarbeitung aufgefordert. Kommen Waldbesitzer ihrer Bescheid mäßigen Verpflichtung zur Aufarbeitung nicht nach, werden die Arbeiten auch auf Kosten der Waldbesitzer im Zuge einer Ersatzvornahme gem. Forstgesetz 172 (6) durchgeführt und zusätzlich die Verwaltungsübertretung nach dem Forstgesetz mit bis zu 7.270 geahndet. Nur diese strenge Vorgangsweise gewährleistet, dass die Bemühung zur Eindämmung der Massenvermehrung von einzelnen verantwortungslosen Waldbesitzern nicht unterlaufen werden kann. 110

3.6.11. Sonderkapitel Schutzwaldplattform Steiermark 3.6.11.1. Schutzwaldplattform Steiermark In der Steiermark beträgt der Schutzwaldanteil an der Gesamtwaldfläche 16,5%. Insgesamt stocken rund 165.000 ha Schutzwald auf Extremstandorten. Die Steiermark hat somit nach Tirol den zweithöchsten Anteil an der Gesamtschutzwaldfläche Österreichs. Etwa 60.000 ha in der Steiermark sind ausgesprochene Objektschutzwälder. Diese schützen Menschen, Siedlungsräume und Anlagen vor möglichen Elementargefahren. Der Schutzwald hat für die Sicherung der Lebens- und Wirtschaftsräume der Steiermark im Hinblick auf die ständig steigenden Schutzbedarfsanforderungen durch infrastrukturelle Raum- und Landschaftsentwicklung eine immens große Bedeutung. Infrastrukturverbesserungen im Siedlungsraum, insbesondere im Zusammenhang mit dem Ausbau von touristischen und fremdenverkehrstechnischen Maßnahmen, bewirken häufig Verbesserungserfordernisse im Schutzwaldbereich, die bereits auf regionaler Ebene und Länderebene einer Abstimmung bedürfen. 3.6.11.2. Zustand des Schutzwaldes Erhebungen zeigten jedoch, dass der Schutzwald vielerorts in einem sehr schlechten Zustand ist und seine Funktion nur mehr mangelhaft erfüllen kann. Die Ursachen dafür liegen in der Überalterung der Bäume auf großer Fläche und der fehlenden oder mangelhaften Verjüngung des Gebirgswaldes. Viele Bestände wurden nie gepflegt und weisen daher viel zu hohe Stammzahlen auf und sind anfällig gegen Schneedruck, Windwurf und andere Gefährdungen. Forstgeschichtliches Erbe wie Aststreugewinnung, Streunutzung und Waldweide sind mitverantwortlich für den schlechten Gesundheitszustand des Schutzwaldes. 111

Tab. 64 Altersstruktur des Steirischen Wirtschaftswaldes und Schutzwaldes Quelle: Fachabteilung 10C-Forstwesen, Amt der Steiermärkischen Landesregierung 3.6.11.3. Landesschutzwaldkonzept Steiermark Aufgrund des mangelhaften Schutzwaldzustandes wurde vom Landesforstdienst Steiermark in Zusammenarbeit mit dem Forsttechnischen Dienst der Wildbach und Lawinenverbauung flächendeckend der Verbesserungsbedarf hinsichtlich Pflege und Verjüngung erhoben. Objektschutzwälder wurden ausgewiesen, die örtlich oder überörtlich Menschen, Objekte, Siedlungs- und Verkehrsräume in Einzugsgebieten vor Wildbächen, Lawinen, Rutschungen oder Erosionen schützen. Das ausgearbeitete Landesschutzwaldkonzept Steiermark bildet die Grundlage zur Umsetzung der Schutzwaldverbesserungsprojekte. 112

Im Landesschutzwaldkonzept sind alle Waldflächen ausgewiesen, in denen Maßnahmen zur Verbesserung der Schutzwirkung erforderlich sind. Eine Dringlichkeitsreihung der notwendigen Maßnahmen dient zur Steuerung der Planung und Durchführung der Sanierungsmaßnahmen. Auf einer Fläche von rund 20.000 ha sind demnach dringend Maßnahmen in den nächsten 20 Jahren zur Sicherstellung der Schutzfunktion erforderlich. Diese Maßnahmen finden auf den bestehenden Schutzwaldflächen statt, Hochlagenneuaufforstungen sind dabei nur in sehr geringem Ausmaß vorgesehen. Besondere Bedeutung kommt dabei auch der Entflechtung von Wald und Weide sowie eine sehr sorgfältige Schalenwildbewirtschaftung im Schutzwaldbereich zu. 113

Die aufwändige Waldpflege verursacht trotz der umfangreichen Eigenleistungen der Waldbesitzer sehr hohe Kosten, die nur unter der Bereitstellung öffentlicher und privater Mittel beglichen werden können. So kosten technische Verbauungen mit rund 220.000 /ha rund das 10-fache einer Sanierung mit waldbaulichen Maßnahmen und das 100-fache der Kosten einer laufenden Schutzwaldbewirtschaftung. Die Information und Abstimmung aller Raumnutzer auf der Grundlage des von der Steiermark erstellten Landesschutzwaldkonzeptes sind die Voraussetzungen für den gezielten, effizienten und sparsamen Einsatz öffentlicher Mittel und Eigenmittel der Interessenten und Schutzbegünstigten. Somit kommt den Gemeinden und der Fremdenverkehrs- und Tourismuswirtschaft eine entscheidende Bedeutung zur Umsetzung der geforderten Konzepte zu. 3.6.11.4. Schutzwaldplattform Steiermark Um beim Einsatz dieser Mittel Synergieeffekte zu erreichen, wurde über Initiative von Landesrat Johann Seitinger entsprechend der Österreichischen Schutzwaldstrategie, welche im Jänner 2002 in Salzburg von Bund, Ländern und allen relevanten Raumnutzern unterzeichnet wurde, am 1. Juni 2005 die Schutzwaldplattform Steiermark in Bruck an der Mur gegründet. Die Schutzwaldplattform ist ein Diskussionsforum für den Interessensausgleich zwischen Land- und Forstwirtschaft, Gemeinden und Städten, Kammern, Jägerschaft, Tourismus, Natur- und Umweltschutz, Raumplanung und Verkehr mit dem Ziel, Konflikte im Sinne eines effizienten Schutzes des Lebensraumes, die infolge der Mehrfachnutzungen des Waldes und der unterschiedlichen Raumnutzungsinteressen des Waldes entstehen, zu entschärfen. Die mit der Umsetzung von Schutzwaldverbesserungsmaßnahmen zuständigen Dienststellen des Landes sowie Vertreter der raumnutzungsrelevanten Interessensgruppierungen stimmen sich jährlich in dieser Plattform gegenseitig über schutzrelevante Planungen und Maßnahmen aus ihrem Geschäfts- und Wirtschaftsbereich ab. 114

3.6.11.5. Gemeinsame Schutzwalderklärung Bekräftigt wurde dies durch die Unterzeichnung der Gemeinsamen Schutzwalderklärung von insgesamt 21 Schutzwaldpartnern bei der Gründungsveranstaltung in Bruck an der Mur. Darin vereinbarten der für Land- und Forstwirtschaft zuständige Landesrat Johann Seitinger sowie die Schutzwaldpartner, die notwendige Zusammenarbeit zur Schutzwaldverbesserung zu forcieren und zu institutionalisieren, wobei dieses Ziel auf Basis der Schutzwaldplattform Steiermark erreicht werden soll. Die Koordination und Führung der Schutzwaldplattform obliegt der Fachabteilung 10C (Landesforstdirektion). 3.7. Energie aus Biomasse 3.7.1. Definition Biomasse In Österreich ist "Biomasse" gemäß ÖNORM M 7101 wie folgt definiert: "Unter dem Begriff Biomasse versteht man alle organischen Stoffe biogener, nicht fossiler, Art und umfasst also in der Natur lebende und wachsende Materie und daraus 115

resultierende Abfallstoffe, sowohl von der lebenden als auch schon von abgestorbener organischer Masse". Unter Biomasse wird sämtliches durch Photosynthese direkt oder indirekt erzeugtes organisches Material verstanden, das nicht über geologische Prozesse verändert wurde (im Gegensatz zu fossiler Biomasse - Erdöl, Kohle, Erdgas). Biomasse ist also chemisch gebundene Sonnenenergie. Bei der Photosynthese der Pflanze wird Sonnenlicht und aus der Luft gebundenes Kohlendioxid (CO 2 ) in organische Substanz umgewandelt. Bei der Verbrennung von Holz, Pflanzen, organischen Abfällen bzw. von deren Folgeprodukten wird diese gespeicherte Energie wieder freigesetzt. Dabei entsteht nur soviel CO 2, wie die Pflanze im Laufe ihres Lebens aufgenommen hat. Biomasse verbrennt CO 2 -neutral. Sonne+CO 2 =Biomasse Biomasse=Energie+CO 2 Im Gegensatz zu den fossilen und endlichen Energieträgern Kohle, Erdöl und Erdgas wird Biomasse zu den erneuerbaren bzw. regenerativen Energien gezählt. Die solaren Energieformen nutzen die Sonnenenergie in direkter (z. B. solare Warmwasserbereitung, Photovoltaik) oder indirekter (z. B. Biomasse, Windenergie, Wasserkraft) Form. 3.7.2. Rohstoffe Grundsätzlich kann zwischen fester, flüssiger und gasförmiger Biomasse unterschieden werden. In Österreich wird Biomasse vorwiegend in Form von Holz genutzt. Fast 70 % des inländischen Energieverbrauchs von erneuerbaren Energieträgern (ausgenommen Wasserkraft) basiert auf Holzrohstoffen. Dazu zählen Scheitholz, Waldhackgut, Industrierestholz, Holzpellets. Zur Energiegewinnung eignen sich auch Stroh, Getreide (Energiekorn) und andere Energiepflanzen bzw. organischer Abfall (Biomüll). 116

Zur flüssigen Biomasse werden vor allem die aus Raps und anderen ölreichen Pflanzen wie der Sonnenblume gewonnenen Pflanzenöle und deren Raffinerieprodukte gerechnet (Biodiesel). Aber auch aus Altspeiseölen und -fetten, die in Gastronomie und Haushalt anfallen und gesammelt werden, kann Biodiesel erzeugt werden. Stärke- und zuckerhältigen Pflanzen wie Getreide oder Zuckerrüben dienen zur Herstellung von Kraftstoffalkoholen (Bioethanol), die Benzin substituieren können. Eine zunehmende Rolle nimmt das Biogas als Energieträger ein. In landwirtschaftlichen Biogasanlagen wird aus organischen Reststoffen durch anaerobe Fermentation Biogas erzeugt. Die Ausgangsstoffe dafür sind z. B.: Gülle aus der Tierhaltung, Küchenabfälle, Schlachtabfälle, Schlempe von Brennereien, Rasenschnitte, Landschaftspflegeabfälle und Futterpflanzen. Je nach Rohstoffbasis besteht Biogas zwischen 50 und 75 % aus Methan (CH 4 ). Den zweiten großen Anteil macht mit 20 bis 50 % Kohlendioxid (CO 2 ) aus. Weitere Bestandteile sind Sauerstoff, Stickstoff und Spurengase (u. a. Schwefelwasserstoff). Zusätzlich wird Biogas auch in Kläranlagen (Klärgas) oder Mülldeponien (Deponiegas) gewonnen. Auch Holz kann unter sehr hohen Temperaturen vergast und so als Rohstoff für die Biogaserzeugung herangezogen werden. 3.7.3. Energetische Nutzung Die in der Biomasse gespeicherte Sonnenergie kann in vielfältiger Form genutzt werden zur Wärmeproduktion, zur Herstellung von Biokraftstoffen, zur Stromerzeugung. Rund 10 % des österreichischen Bruttoinlandsenergieverbrauchs werden derzeit durch Biomasse abgedeckt, wobei die Wärmenutzung eindeutig dominiert. Das Heizen mit Holz spielt also eine große Rolle: Die Bandbreite reicht hier von Einzelöfen, automatischen Kleinfeuerungen (Pellets, Hackschnitzel, Scheitholz), Kachelöfen bis zu Heizwerken, die einzelne Gebäude oder ganze Nah- bzw. 117

Fernwärmenetze speisen. Mehr als zwei Drittel der Biomasse werden in diesem Niedertemperaturbereich, also vornehmlich zur Erzeugung von Raumwärme, genutzt. Die bei der Verbrennung von Biomasse entstehende Wärme kann darüber hinaus verwendet werden, um Dampf zu erzeugen, der eine Turbine zur Stromerzeugung antreibt. Neben dieser Technik gibt es auch verschiedene andere Verfahren der Elektrizitätserzeugung aus Biomasse (ORC-Prozess, Stirlingmotor, Holzvergasung). Über eine Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) kann bei allen diesen Prozessen Wärme und Strom genutzt werden. Ein wesentlicher Anteil geht auf den Einsatz von Biomasse zur Erzeugung von Prozesswärme, vor allem in der Papier- und Zellstoffindustrie und in der holzbe- und holzverarbeitenden Industrie. Die in der Papier- und Zellstoffindustrie als Nebenprodukt anfallenden Ablaugen stellen ebenfalls einen erneuerbaren Energieträger dar. Neben Rinde werden diese Ablaugen, die im Wesentlichen aus dem gelösten Holzbestandteil Lignin bestehen, in Ablauge- und Wirbelschichtkesseln zumeist zur Deckung des Eigenbedarfs an Strom und Raumwärme und vor allem zur Deckung des betrieblichen Prozesswärmebedarfs eingesetzt. Biogas wird durch Gasmotoren ebenfalls zur Stromerzeugung herangezogen. Auf diese Weise kann die Landwirtschaft mehrere tausend Hektar landwirtschaftliche Fläche in die Energieproduktion einbinden. Durch die Aufbereitung des landwirtschaftlichen Rohgases auf Erdgasqualität ist der Einsatz in modernen gasbetriebenen Fahrzeugen möglich. Das veredelte Biogas kann auch in das Erdgasnetz eingespeist werden und damit stehen dem erneuerbaren Energieträger alle Verwendungs- und vor allem Verteilungsoptionen offen. Zu den Biokraftstoffen zählen weiters kalt gepresste Pflanzenöle, Biodiesel (Fettsäuremethylester) und Ethanol-Kraftstoffe. Für die Dieselproduktion werden vorrangig Raps und Sonnenblume herangezogen, die Alkoholerzeugung basiert meist auf Getreide oder Zuckerrüben. 118

3.7.4. Biomasse Preisvergleich zu anderen Energieträgern Im langjährigen Vergleich blieben die Preise für Holzbrennstoffe sehr konstant, während die Preiskurve bei Heizöl steil nach oben geht. Diesem gewaltigen Preissprung (Heizöl EL bereits auf 170 % gegenüber 1996) folgt in gedämpfter Form auch das Erdgas (bereits 125 %). Abb. 8 Energiepreis-Indexverlauf seit 1996 in Prozent Energiepreis-Indexverlauf seit 1996 (in %) (Quelle: Statistik Austria, Holzpelletsindustrie, LK Steiermark, Regionalenergie Steiermark) Tab. 65 Holzheizungen und Fernwärmeprojekte in der Steiermark 2005 Anlagenart Zahl der Anlagen Thermische Holzbedarf pro Leistung MW Jahr in fm Fernwärmeanlagen 279 265 265.000 Holzenergiecontractinganl. 155 17 17.000 Stückholzfeuerungen 15.900 325 315.000 Hackschnitzelheizungen bis 100 KW 9.800 405 465.000 Hackschnitzelheizungen 100 bis 1000 KW 610 306 306.000 Holzfeuerungen über 1000 KW 104 328 328.000 Heizanlagen 26.848 1.646 1.696.000 Kaminöfen, Kachelöfen, etc. 105.000 520 280.000 Gesamt 131.848 3.812 1.976.000 Quelle: Landwirtschaftskammer Steiermark Tätigkeitsbericht 2005 119

3.7.5. Organisierte Strukturen der Energieversorgung in der Steiermark: Sind unter der Adresse www.biomasseverband.at abrufbar. 4. ENTWICKLUNG AGRAR- INDIZES 4.1. Wirtschaftsfaktor Land- und Forstwirtschaft in der Steiermark Die Bedeutung der Land- und Forstwirtschaft im ländlichen Raum ist trotz des wirtschaftlichen Wandels und der Strukturveränderung der bäuerlichen Betriebe sehr groß. Diese strukturellen Änderungen der bäuerlichen Welt verursachen unweigerlich gravierende Änderungen im vor- und nachgelagerten Wirtschaftsgefüge sowie im sozialen ländlichen Gefüge. 120

4.1.1. Strukturentwicklung in der Land- und Forstwirtschaft Angesichts des raschen technischen Fortschritts, der Produktivitätssteigerung in fast allen Produktionssparten und der stagnierenden Märkte ist es auch in der Landwirtschaft nicht überraschend, dass die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe und der Beschäftigten kontinuierlich zurückgeht. Die Zahl der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe verringerte sich in 40 Jahren um 35 Prozent auf ca. 48.582 (1999) und vom Jahr 1999 bis 2003 um 4.837 auf 43.745 Betriebe. Viele Haupterwerbsbetriebe wurden zu Nebenerwerbsbetrieben, in den letzten Jahren erfolgte eine starke Spezialisierung der Wachstumsbetriebe auf Kosten der kleineren Nebenerwerbsbetriebe. Deutlich zu erkennen ist ein Trend der Verwaltung landwirtschaftlicher Kulturfläche, der ein Verschwinden vieler Betriebe in naturräumlichen oder betriebswirtschaftlichen Extremlagen vorausgegangen ist. Die Forstfläche verzeichnete in den Jahren von 1990 bis 1999 einen Zuwachs von 14.244 ha (+ 1,67 %), während die landwirtschaftliche Nutzfläche um 12.999 ha (- 2,63 %) zurückgegangen ist. 4.1.2. Agrarquote und Berufstätige in der Land- und Forstwirtschaft Als Folge der Mechanisierung und Spezialisierung ist in heutiger Zeit ein Bruchteil an Arbeitszeit im Vergleich zu früher notwendig, um die anfallenden Arbeiten zu erledigen. In den Haupterwerbsbetrieben sind in der Regel 1 bis 1,5 Arbeitskräfte voll beschäftigt. Diese Entwicklung wurde durch den systematischen Ausbau von neuen Selbsthilfegruppen, wie zum Beispiel den Maschinen- und Betriebshilferingen, erleichtert. Nach Berechnungen des Instituts für Wirtschaftsforschung waren 1961 in Österreich 701.000 Menschen in der Land- und Forstwirtschaft als Berufstätige zu verzeichnen. Die Agrarquote betrug damals 21,6 Prozent; sie drückt den Anteil der in der Landund Forstwirtschaft Tätigen in Prozent der Gesamt-Berufstätigen aus. Innerhalb der letzten 12 Jahre (1991 bis 2003) ging die Zahl der Berufstätigen in Österreich nach Berechnungen der Statistik Austria um 44.500 Berufstätige zurück. 121

Die Agrarquote betrug demnach im Jahre 2003 für Österreich 5,4 Prozent und für die Steiermark 8,0 Prozent. In der Steiermark sind in 5.100 Betrieben etwa 53.700 Beschäftigte dem Nahbereich der Land- und Forstwirtschaft zuordenbar. Von dieser steirischen Zahl der Beschäftigten können 33.400 dem Landwirtschaftssektor und 17.400 dem Großbereich Forstwirtschaft zugezählt werden. Knapp 3.000 Beschäftigte sind in Öffentlicher Verwaltung, Schulen, Vereinen, Interessenvertretungen etc. vertreten. 4.1.3. Volkswirtschaftliche Leistungen der Land- und Forstwirtschaft Der Anteil der Land- und Forstwirtschaft am Brutto-Inlandsprodukt (BIP) sank stetig. Dies, obwohl ein rascher technisch-wissenschaftlicher Fortschritt die Produktionsmöglichkeiten der Landwirtschaft rasch steigen ließ. Das BIP misst die im Inland erbrachte wirtschaftliche Leistung, das ist der Geldwert aller im Inland produzierten Waren und Dienstleistungen abzüglich der von anderen Sektoren zugekauften Leistungen (Vorleistungen). Das Wirtschaftswachstum wird als Prozentsatz der jährlichen Steigerung des BIP ausgedrückt. Das Brutto-Inlandsprodukt von Österreich stieg von Jahr zu Jahr kontinuierlich an, daher sank der Anteil der Land- und Forstwirtschaft in den Jahren von 1995 bis 2002 in Summe um 0,3 % auf 1,4 Prozentpunkte. 122

4.1.4. Vor- und nachgelagerte Wirtschaftsbereiche Neben den direkten Liefer- und Absatzbeziehungen zwischen der Agrarwirtschaft und ihren Lieferanten und Abnehmern sind in vielen Fällen die indirekten Liefer- und Absatzverflechtungen sowie die darauf basierenden wirtschaftlichen Impulse bedeutsam. Die Untersuchung aus dem Jahr 1997 vom Wirtschaftsforschungsinstitut zeigte, dass im österreichischen Agrarkomplex insgesamt rund 653.000 Personen, ca. 20 % aller Erwerbstätigen, beschäftigt waren. Sie erwirtschafteten eine Bruttowertschöpfung von rund 23,18 Mrd. (S 319 Mrd.), 14 % des Brutto-Inlandsprodukts von Österreich. Auch die Daten einer 2003 angestellten Analyse der Landwirtschaftskammer Steiermark machen deutlich, dass diese Zahlen für die Steiermark nach wie vor gelten. Statistisch betrachtet macht der gesamte Sektor im Abhängigkeitsverhältnis der Land- und Forstwirtschaft etwa 20,7 Prozent aller Berufstätigen aus. Gibt also ein Bauer seinen Hof auf oder ziehen die Hoferben in die Ballungszentren, so kostet seine Aufgabe im Durchschnitt 1,5 Arbeitsplätze im vor- und nachgelagerten Bereich. Die bäuerlichen Betriebe sind mit rund 214.100 Berufstätigen Österreichs (2003) und in der Steiermark mit 45.500 Berufstätigen (2003) der wichtigste Arbeitgeber im ländlichen Raum. Von ihnen hängen sehr viele vor- und nachgelagerte Bereiche ab. Neben den direkten Liefer- und Absatzbeziehungen zwischen der Agrarwirtschaft und ihren Lieferanten und Abnehmern sind in vielen Fällen die indirekten Liefer- und Absatzverflechtungen sowie die darauf basierenden wirtschaftlichen Impulse bedeutsam. 123

5. SCHULWESEN, BERATUNG UND BILDUNG, SOZIALBEREICH 5.1. Das land- und forstwirtschaftliche Schul- und Ausbildungswesen in der Steiermark 2004/2005 5.1.1. Organisation der land- und forstwirtschaftlichen Berufsschulen Der Besuch der Berufsschule ist für alle Lehrlinge verpflichtend und dauert je Lehrjahr acht Wochen. Die Berufsschule hat nur mehr in der Fachrichtung Gartenbau Bedeutung. Für die übrigen Fachbereiche werden die Berufsschulkurse in Kooperation mit den anderen Bundesländern durchgeführt. Im Rahmen der land- und forstwirtschaftlichen Berufsschulen gibt es noch drei Fachrichtungen, die in folgenden Schulen untergebracht sind: a) Fachrichtung Gartenbau Diese Fachrichtung wird in Großwilfersdorf angeboten. b) Fachrichtung Bienenwirtschaft Diese Fachrichtung wird in der Fachschule Gleisdorf angeboten. c) Fachrichtung Forstwirtschaft Lehrlinge dieser Fachrichtung wurden in einen für Gesamtösterreich angebotenen Berufsschullehrgang nach Rotholz/Tirol einberufen. 124

5.1.2. Organisation der land- und forstwirtschaftlichen Fachschulen Das land- und forstwirtschaftliche Schulwesen in der Steiermark bietet mehrberufliche Ausbildungen an: Neben einer fundierten Ausbildung in den Bereichen Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft werden auch für Zweitberufe praktische Grundausbildungen angeboten. Im Fachbereich Land- und Forstwirtschaft wird eine Grundausbildung in der Holzund Metallverarbeitung und im Baugewerbe angeboten. Im Fachbereich Obstbau wird ergänzend eine Grundausbildung in der EDV-Technik geführt. Im Fachbereich Land- und Ernährungswirtschaft werden Berufsabschlüsse und berufliche Qualifikationen im sozialen, touristischen und kaufmännischen Bereich zusätzlich angeboten. Im Rahmen der land- und forstwirtschaftlichen Fachschulen (beginnt mit dem 9. Schuljahr) gibt es vier Fachbereiche, wobei innerhalb dieser Fachbereiche noch verschiedene Schultypen zu unterscheiden sind. 1. Fachbereich Land- und Ernährungswirtschaft : Die Fachschulen für Land- und Ernährungswirtschaft bieten steiermarkweit ein- bis dreijährige Ausbildungsmodelle an folgenden Schulstandorten an: Burgstall/Wies, Feistritz/St.Peter am Kammersberg, Frauenthal/Deutschlandsberg, Friedberg, Grabnerhof/Admont, Großlobming (Schwerpunkt Gesundheit und Soziales), Haidegg/Graz, Halbenrain, Hartberg, Haus im Ennstal, Maria Lankowitz, Naas, Neudorf/Wildon, Neudorf/Wagna (Wildon), Oberlorenzen/ St.Lorenzen im Mürztal, Piregg, Rein, St.Martin/Graz, St.Johann im Saggautal, Schloss Stein/Fehring (Schwerpunkt Gesundheitstourismus und soziale Dienste), Stockschloß/Trofaiach, Übersbach und Vorau. 125

2. Fachbereich Land- und Forstwirtschaft : a) Drei- bzw. vierjährige land- und forstwirtschaftliche Fachschulen: Die drei- bzw. vierjährige Fachschule wird im Modulsystem in zwei Ausbildungsstufen geführt und wird an den Schulen Alt-Grottenhof/Graz, Grabnerhof/Admont, Gröbming, Hatzendorf, Kirchberg am Walde/Grafendorf, Kobenz/Knittelfeld und Stainz angeboten. b) Dreijährige Fachschule - Schwerpunkt Land- und Forsttechnik: Dieser Schultyp, der in der land- und forstwirtschaftlichen Fachschule Hafendorf, Kapfenberg, geführt wird, bietet eine vollwertige zweiberufliche Ausbildung zum Land- und Forstwirt sowie zum Maschinenbautechniker an. Der Schüler kann an dieser Schule in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftskammer Steiermark und der Österreichischen Arbeitsmarktverwaltung den Lehrabschluss bzw. die Lehrabschlussprüfung absolvieren. 3. Fachbereich Weinbau und Kellerwirtschaft Dieser Schultyp wird drei- bzw. vierjährig an der land- und forstwirtschaftlichen Fachschule Silberberg geführt. 4. Fachbereich Obstwirtschaft und EDV-Technik Dieser Schultyp wird drei- bzw. vierjährig in Kooperation mit der HTL-Weiz (Schwerpunkt EDV-Technik) an der land- und forstwirtschaftlichen Fachschule Gleisdorf geführt. 5. Fachbereich Dreijährige Landwirtschaftliche und Gärtnerische Handelsschule In dieser dreijährigen Sonderform der land- und forstwirtschaftlichen Fachschule Grottenhof-Hardt, in Thal bei Graz, sind die Lehrpläne der land- und forstwirtschaftlichen Fachschule und einer Handelsschule kombiniert. Die land-, forst-, und ernährungswirtschaftliche Ausbildung erfolgt in 35 Schulen an 34 Schulstandorten. 126

Tab. 66 Schülerzahlenübersicht der land- und forstwirtschaftlichen Fachschulen in der Steiermark 2000 bis 2006 Fachbereich 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06 14jährige 1:10 1.394 1.380 1.382 1.371 1.366 1.385 Landwirtschaft 1.001 966 978 1.008 1.011 1.085 Hauswirtschaft 1.288 1.358 1.385 1.374 1.411 1.508 Summe LW+HW 2.289 2.324 2.363 2.382 2.422 2.593 Berufsschule 249 210 202 215 206 210 Quelle: Fachabteilung 6C Land- u. forstwirtschaftliches Berufs- und Fachschulwesen 3.000 2.500 2.000 1.500 1.000 14jährige 1:10 Landwirtschaft Hauswirtschaft Summe LW+HW Berufsschule 500 0 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06 06/07 Quelle: Fachabteilung 6C Land- u. forstwirtschaftliches Berufs- und Fachschulwesen 127

5.1.3. Höhere land- und forstwirtschaftliche Lehranstalten in der Steiermark 1. HBLFA Raumberg-Gumpenstein Im Jahr 2004 wurden die HBLA Raumberg und die BAL Gumpenstein zu einem Bildungs- und Forschungszentrum für Landwirtschaft (HBLFA) zusammengeführt. Neben der bisherigen Forschung in den Fachbereichen Grünland- und Viehwirtschaft sowie Tierhaltung wird der Bereich für "Biologische Landwirtschaft" wesentlich verstärkt. Die Ausbildung endet mit der Reife- und Diplomprüfung. 2. HBLA für Forstwirtschaft in Bruck an der Mur Die Schüler erwerben neben einer umfassenden Allgemeinbildung die notwendigen Kenntnisse für moderne Waldbewirtschaftung und für Aufgaben im Natur- und Umweltschutz. Die Ausbildung endet mit der Reife- und Diplomprüfung. 3. Höhere Lehranstalt für Land- und Ernährungswirtschaft in Graz-Eggenberg Die Private Höhere Lehranstalt für Land- und Ernährungswirtschaft des Schulvereins der Grazer Schulschwestern wird seit dem Schuljahr 2000/2001 als fünfjährige Form geführt und endet mit der Reife- und Diplomprüfung. Die Ausbildung umfasst Allgemeinbildung und naturwissenschaftliche Grundlagen sowie fachtheoretischen und fachpraktischen Unterricht in der Land- und Ernährungswirtschaft. 5.2. Außerschulische Weiterbildungsmöglichkeiten in der Steiermark 5.2.1. Außerschulische Organisation der Berufsausbildung 5.2.1.1. Lehrlings- und Fachausbildungsstelle (LFA) In den Jahren 2004 und 2005 standen 192 bzw. 203 Lehrlinge in Ausbildung. 59 Lehrlinge im Jahr 2004 und 66 Lehrlinge im Jahr 2005 schlossen ihre Ausbildung erfolgreich mit der Facharbeiterausbildung ab. 128

Im Jahr 2004 wurden insgesamt 48 Kurse für insgesamt 944 Teilnehmer durchgeführt. Im Jahr 2005 waren es 55 Bildungsveranstaltungen für insgesamt 980 Teilnehmer. Gemäß 8, Abs. 2 des Steiermärkischen Land- und Forstwirtschaftlichen Berufsausbildungsgesetzes (LFBAG) 1991 wurde der Facharbeiterbrief im Jahre 2004 an 252 Absolventen landwirtschaftlicher Fachschulen, im Jahr 2005 an 283 Absolventen landwirtschaftlicher Fachschulen vergeben. Tab. 67 Lehrlingsstand in der steirischen Land- und Forstwirtschaft 1998 bis 2005 Sparte 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 Landwirtschaft 6 8 9 7 8 4 7 13 Hauswirtschaft 2 2-1 2 3 2 1 Gartenbau 221 214 186 186 170 167 172 176 Weinbau 2 1 - - - - - - Fischereiwirtschaft 2 3 4 5 2-1 1 Forstwirtschaft 8 8 6 6 3 2 4 7 Pferdewirtschaft 5 8 11 9 10 9 6 5 Molkereiwirtschaft 1 1 1 - - - - - Bienenwirtschaft - - - - 1 1 - - Summe 247 245 217 214 196 186 192 203 Quelle: Lehrlings- und Fachausbildungsstelle Steiermark, Landwirtschaftskammer Steiermark Tab. 68 Geprüfte Facharbeiter in der Land- und Forstwirtschaft in der Steiermark in den Jahren 2004/ 2005 Sparte Lehre 2004/2005 2. Bildungsweg Nach Fachschule 2004/2005 2004/2005 Gartenbau 53/50 3/6 13/7 Landwirtschaft 5/4 97/91 178//188 Ländliche Hauswirtschaft 1/0 0/0 18/36 Obstbau 0/0 0/19 12/8 Weinbau 0/0 0/0 25/24 Pferdewirtschaft 0/6 0/0 0/0 Bienenwirtschaft 0/0 12/5 0/0 Geflügelwirtschaft 0/0 0/15 0/0 Forstwirtschaft 0/0 74/64 6/20 Summe 59/60 186/200 252/283 Quelle: Lehrlings- und Fachausbildungsstelle Steiermark, Landwirtschaftskammer Steiermark 129

Die Zahl der Meisterprüfungen in der Steiermark erhöhte sich im Jahr 2005 von 5.345 Teilnehmer auf 5.414 Teilnehmer. Tab. 69 Geprüfte Meister in der Land- und Forstwirtschaft von 1997 bis 2005 Sparte Bis 1998 1999 2000 2001 2002 2003 1997 2004 2005 Summe Landwirtschaft 1.718 25 53 54 53 40 39 38 32 2.052 Hauswirtschaft 943 16-13 - 7 20 6 2 1.007 Obstbau 768-20 2 18-12 - - 820 Gartenbau 657-12 4 19 2 26 1 23 744 Weinbau u. Kellerei 247-15 1 30 27 26 15 1 362 Bienenwirtschaft 125 6 5 - - - - - - 136 Forstwirtschaft 98 2 2 14 16 17 11 11 11 182 Molkerei u. Käserei (Melken) 62 - - - - - - - - 62 Fischereiwirtschaft 36 - - - - - - - - 36 Pferdewirtschaft 2-2 Geflügelwirtschaft 10 1 - - - - - - - 11 Summe: 4.664 50 107 88 136 93 134 73 69 5.414 Quelle: Lehrlings- und Fachausbildungsstelle Steiermark, Landwirtschaftskammer Steiermark. Angaben inkl. jener MeisterInnen, die den Meisterbrief nach Ausbildung an einer höheren Bundeslehranstalt bzw. an der Universität für Bodenkultur erhalten haben und steirische Teilnehmer, die die Meisterprüfung in einem anderen Bundesland abgelegt haben. 5.2.1.2. Landjugendarbeit in der Steiermark In den 228 Ortsgruppen der Landjugend Steiermark waren in den Jahren 2004 und 2005 rund 14.800 Mitglieder erfasst. 5.2.1.2.1 Altersstruktur der Landjugendmitglieder Unter 18 Jahre: 20,0 % 18 21 Jahre: 39,0 % 22 25 Jahre: 26,0 % 26 30 Jahre: 15,0 % Quelle: Lehrlings- und Fachausbildungsstelle Steiermark, Landwirtschaftskammer Steiermark 130

5.2.1.2.2. Ausbildungsstand der Landjugendmitglieder Grundschule: 44,0 % Berufsschule: 23,0 % Matura: 18,0 % Mittlere Schule: 14,0 % Sonstiges: 1,0 % Quelle: Lehrlings- und Fachausbildungsstelle Steiermark, Landwirtschaftskammer Steiermark Die 3 Säulen der Jugendarbeit in der Landjugend Steiermark waren wiederum das Anbieten sinnvoller Freizeitgestaltungsmöglichkeiten, Persönlichkeitsentwicklung und Mitgestaltung des ländlichen Raums. Die Umsetzung des vielfältigen Programms der Landjugend Steiermark erfolgte in 5 verschiedenen Bereichen (Persönlichkeitsbildung, Landwirtschaft und Umwelt, Sport, Kultur und Brauchtum und Gesellschaft). Im Rahmen des Arbeitsschwerpunktes Gesundheitsförderung wurden in den Jahren 2004 und 2005 gezielte Projekte den Mitgliedern angeboten. Beispielsweise wurde die Aktion LIFE CARD durchgeführt, bei der an über 1.500 Jugendlichen Fitnesschecks abgenommen wurden. 5.2.1.3. Erwachsenenbildung Gemeinsam mit dem Beratungsdienst der Landwirtschaftskammer und dem Ländlichen Fortbildungsinstitut (LFI) wurde in den Jahren 2004 und 2005 ein umfangreiches Weiterbildungsprogramm für die bäuerliche Bevölkerung durchgeführt. Aufgrund von Erhebungen der Bildungswünsche wurde die ländliche Bevölkerung in den Jahren 2004 und 2005 in den einzelnen Fachbereichen über zahlreiche Vorträge und Kurse informiert und weitergebildet. Folgende Schwerpunktthemen wurden u.a. behandelt: Qualifikationsverbesserung für das unternehmerische Handeln Ausbildungsmöglichkeiten zur Existenzsicherung im Bereich der 131

Einkommenskombination Ausbau der landwirtschaftlichen Zertifikatslehrgänge in Kooperation mit dem BMLFUW und der Präsidentenkonferenz der Landwirtschaftkammern Österreichs Mitbetreuung der Imagekampagne mit dem Schwerpunkt: Landwirtschaft und allgemeines Schulwesen Berufs- und Bildungsberatung Strategien der Betriebsentwicklung und Nutzung der Förderungen Verbesserung der Info zwischen Produzenten, Händler und Konsumenten Mit dem Ziel, Menschen zu qualifizieren und bei Berufswahlentscheidungen sowie bei der Integration in den Arbeitsmarkt zu unterstützen, wurden in den Jahren 2004 und 2005 an den Standorten Feldbach, Gleisdorf, Leibnitz und Voitsberg insgesamt 53 Maßnahmen wie z.b.: Lehrgänge im Rahmen des Jugendausbildungssicherungsgesetzes (JASG), Berufsfindungs- und Berufsvorbereitungsmaßnahmen AMS Sommerwerkstatt, Orientierungs- und Aktivierungsmaßnahmen zur Verbesserung beruflicher Bildungs- und Eingliederungschancen für Jugendliche (To Be In In & Out ), Qualifizierungsmaßnahme Lehrlingsausbildung in besonderen selbständigen Ausbildungseinrichtungen 30 BAG, Qualifizierungsmaßnahme Jobfit für Jugendliche und Erwachsene und Orientierungsmaßnahme Wegweiser, angeboten. Start der Jugendausbildungssicherungsprojekte war November 1998. In den Jahren 2004 und 2005 fanden bereits der 6. und 7. Lehrgang an den 4 Standorten statt. Das Angebot wurde von 511 Burschen und Mädchen angenommen. Im Oktober 2005 startete der 8. Lehrgang (JASG 8), zu dem sich 227 Jugendliche anmeldeten. 451 Jugendliche erhielten in dieser Maßnahme Unterstützung in der Berufsorientierung und bei der Suche nach einer Lehrstelle. Im Jahr 2004 und 2005 wurden insgesamt 1.732 Jugendliche in den Bereichen Berufsfindung, Berufsvorbereitung und Berufsausbildung betreut. 132

5.2.1.3.1. Auszug der Projektangebote für die ländliche Bevölkerung 2004/2005 Zertifikatslehrgang bfu Bäuerliche Familien Unternehmen Zertifikatslehrgang Bauern/Bäuerinnen Unternehmerseminar (BUS) Zertifikatslehrgang: "Natur- und Landschaftsführer Zertifikatslehrgang Bäuerlicher Buschenschank Zertifikatslehrgang Regionales Kulturmanagement PC-Schulungen für Landwirte Seminar Kinder erleben den Bauernhof Seminarreihe Weinland Steiermark und seine Geschichte Koordinationsstelle der Euregio Steiermark -Nordostslowenien FAB - die Firma am Bauernhof (Projektdauer: Jänner 2003 bis Juni 2006) Arbeitskreis Betriebswirtschaftliche Höherqualifizierung in der Forstwirtschaft Forstliche Ausbildungsstätte Pichl Weiterbildung der Forstabteilung Zertifikatslehrgang Reitpädagogische Betreuung Aufbaumodul ZLG Bäuerlicher Buschenschank: Wein & Käse Kurs Pferdehaltung als Alternative für landwirtschaftliche Betriebe Großer Sachkundekurs Projekt ÖPUL04 Naturschutz 5.3. Bildungs- und Tagungszentrum Raiffeisenhof Der Raiffeisenhof ist das zentrale Bildungs- und Tagungszentrum der Landeskammer für Land- und Forstwirtschaft Steiermark. Die Bildungsarbeit des Raiffeisenhofes soll dazu beitragen, die Persönlichkeiten der bäuerlichen Familien und des ländlichen Raumes durch ein vielseitiges, berufsbegleitendes, allgemein bildendes und kulturelles Bildungsangebot zu befähigen, die wirtschaftlichen und menschlichen Probleme lösen zu lernen und die Anliegen des ländlichen Raumes vertreten zu können. Diesem Auftrag kommt das Bildungszentrum über viele Jahrzehnte nach und veröffentlicht die Bildungsinhalte vierteljährlich in der Denkbirn. 133

Um die Qualität auch langfristig abzusichern, wurde in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft der Bildungshäuser Österreich ein Qualitätsmanagementsystem eingeführt. Das Audit erfolgte nach ISO 2001 durch die ÖQS Zertifizierungs GesmbH. Tab. 70 Raiffeisenhof - Veranstaltungen und Teilnehmer 2004/2005 Anzahl der Anzahl der Art der Veranstaltungen Veranstaltungen Teilnehmer 2004 2005 2004 2005 Hauseigene 385 440 7.082 6.718 LW-Kammer 195 189 4.781 3.527 Kammernahe 353 414 6.144 6.174 Gastveranstaltungen 987 1.090 19.015 23.054 Summe 1.920 2.133 37.022 39.473 Quelle: Lehrlings- und Fachausbildungsstelle Steiermark, Landwirtschaftskammer Steiermark 5.4. Landwirtschaftliche Umweltberatung Steiermark 5.4.1. Aufgaben der Landwirtschaftlichen Umweltberatung Die Aufgaben der Landwirtschaftlichen Umweltberatung liegen unter anderem in der effizienten Grundwasserschutzberatung in den Wasserschon- und Schutzgebieten. 7 Umweltberater betreuen 8 Wasserschongebiete und 18 Schutzgebiete entlang der Mur von Graz bis Radkersburg mit einem Flächenausmaß der Schongebiete von 134

5.714 ha und der Schutzgebiete von 850 ha. Rund 2.300 Betriebe mit einer Fläche von ca. 20.000 ha waren hiemit eingebunden. Die boden- und grundwasserschonende Bewirtschaftung, insbesondere die Umsetzung grundwasserrelevanter Förderungsrichtlinien und Maßnahmen wie Fruchtfolgegestaltung, reduzierte Stickstoffdüngung, gezielter Gülleeinsatz, schlagbezogene Nährstoffbilanzierung etc. waren inhaltliche Schwerpunkte. Die von der FA 17C-Gewässeraufsicht übermittelten Daten der Gewässergütebeobachtung für die Jahre 2000 bis 2005 zeigten, dass vor allem in den Grundwasserschongebieten Ehrenhausen und Westliches Leibnitzer Feld die Nitratbelastung deutlich angestiegen und den gemäß Lebensmittelgesetz geltenden Grenzwert von 50 mg/l an einigen Messstellen erheblich überschritten hatte. 5.4.1.1. Untersuchungsergebnisse im Herbst 2004 Durch die Untersuchungen im Herbst konnten bereits einige wichtige Erkenntnisse gewonnen werden. So wurde festgestellt, dass die Bodenbearbeitung großen Einfluss auf die Freisetzung des Nitratstickstoffs im Boden hat. Unabhängig von den Anbauterminen hatten die Pflugvarianten die höchsten Nitratwerte, gefolgt von den Grubbervarianten und den Einhäckselvarianten. Je intensiver die Bodenbearbeitung erfolgte, desto höher war der Nmin-Wert im Boden. Die Begrünung von Ackerflächen zählt zu den effektivsten Maßnahmen, um die Stickstoffauswaschung zu vermindern. 5.4.1.2. Untersuchungsergebnisse im Frühjahr 2005 Die Nmin-Untersuchung im Frühjahr 2005 brachte ähnliche Ergebnisse wie die Herbstuntersuchung. Es wurde ebenfalls festgestellt, dass die Bodenbearbeitung den größten Einfluss auf die Nitratwerte im Boden hatte. Bei den winterharten Begrünungen wurde ein etwas niedriger Wert festgestellt. Die abfrostenden Varianten wiesen hingegen im Frühjahr den gleichen, meistens aber einen höheren Nmin-Wert auf, sodass bei diesen Varianten im Frühjahr ein höheres Auswaschungspotential vorliegt. 135

Der ÖPUL-Gewässerschutz wurde mit 1.1.2004 neu ausgerichtet. Die Abänderung der Reduktionsbestimmungen zum alten Gewässerschutzprojekt bzw. die Möglichkeit der Erweiterung der Begrünungsauflagen mit entsprechender finanzieller Abgeltung waren wichtige Anliegen der Landwirtschaftlichen Umweltberatung. Die im Projektgebiet ausgewiesene landwirtschaftliche Nutzfläche betrug insgesamt 40.808 ha. Rund ein Drittel der gesamten Projektfläche (13.672,53 ha) wurde hierbei im Rahmen von ÖPUL 2000 im Projekt für den vorbeugenden Gewässerschutz eingebracht. Abb. 9 Nitratmesswerte im Leibnitzer Feld im Zeitvergleich 1992 bis 2005 WGEV - Nitratmesswerte im Leibnitzer Feld 70 60 50 mg Nitrat/l 40 30 20 10 Grenzwert M W Schongebiete Leibnitzer Feld M W Leibnitzer Feld 0 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 Quelle: Amt der Steiermärkischen Landesregierung, FA 17C, Gewässeraufsicht Die Entwicklung der Pegelmesswerte (Leibnitzer Feld) nach der Wassergüteerhebungsverordnung (WGEV) zeigt, dass ab dem Jahr 2003 in allen Projekt-Bezirken der Steiermark eine Trendumkehr der Nitratwerte einsetzte. Diese Trendumkehr verläuft in allen drei betrachteten Bezirken (Graz- Umgebung, Radkersburg, Leibnitz) sehr ähnlich. 136

Die gemessenen Einzelwerte zeigen aktuell vor allem im Leibnitzer Feld die höchste Nitratbelastung, die ihren Spitzenwert im Grundwasser des Schongebietes Ehrenhausen mit 124 mg/l Nitrat aufweist. Der aktuell gemessene Spitzenwert außerhalb der Grundwasserschongebiete liegt bei 96,6 mg/l Nitrat. 6. BUCHFÜHRUNGSERGEBNISSE LAND- und FORSTWIRT- SCHAFTLICHER BETRIEBE 2004/2005 Die Buchführungsdaten vermitteln einen umfassenden Einblick in die wirtschaftlichen Verhältnisse land- und forstwirtschaftlicher Betriebe. Diese Daten sind auf Grund der ausgeprägten regionalen und strukturellen Unterschiede in der österreichischen Landwirtschaft differenziert zu betrachten. Die Aufbereitung dieser Daten sind der LBG Wirtschaftstreuhand- und Beratungsgesellschaft mbh übertragen, EDV- Unterstützung erfolgt von der Bundesanstalt für Agrarwirtschaft. Eine genaue und umfassende Darstellung der Methodik ist in der Broschüre Einkommensermittlung für den Grünen Bericht (Bundesbericht) enthalten. Sie ist auf der Homepage www.gruenerbericht.at abrufbar. Tab. 71 Betriebs- und Einkommensdaten der Testbetriebe in der Steiermark 2004/2005 (in Euro) Legende 2004 2005 Betriebsstruktur (in ha bzw. Stück) Testbetriebe 424 433 Betriebe in der Grundgesamtheit (Basis AS 99) 21.870 21.771 Gesamtstandarddeckungsbeitrag aktuell 22.900 23.400 Kulturfläche (KF) 35,52 36,00 Landwirtschaftlich genutzte Fläche (LF) 18,40 18,80 davon Ackerland 6,60 6,83 Dauergrünland 8,45 11,37 Forstwirtschaftlich genutzte Fläche (FF) 17,13 17,20 Zugepachtete LF 3,80 4,35 Reduzierte landw. genutzte Fläche (RLF) 15,63 16,02 Betriebliche Arbeitskräfte (bak) 1,49 1,47 davon nicht entlohnte Arbeitskräfte (nak) 1,39 1,36 Viehbestand (GVE je Betrieb) 16,9 17,5 Rinder 15,3 16,1 davon Milchkühe 4,8 5,0 137

Schweine 41,8 41,9 Viehbesatz (GVE je 100 ha RLF) 108,3 109,1 Ergebnisse je Betrieb (in Euro) Ertrag 62.713 65.609 davon Bodennutzung 8.928 9.660 Aufwand Tierhaltung Forstwirtschaft öffentliche Gelder sonstige Erträge 27.842 5.756 10.982 8.833 27.346 5.301 12.040 7.630 erhaltene Umsatzsteuer (MWSt) 5.356 5.550 interne Erträge -1.983-1.918 45.223 47.497 davon Sachaufwand 23.114 24.459 Düngemittel 782 884 Futtermittel Energie Instandhaltung 7.200 3.624 2.326 6.841 3.938 2.318 Abschreibungen (AfA) 9.982 10.241 Fremdkapitalzinsen 898 986 Pacht- und Mietaufwand 812 959 Personalaufwand sonstige Aufwendungen 1.170 6.185 1.346 6.252 geleistete Umsatzsteuer (Vorsteuer) 5.046 5.173 interne Aufwendungen -1.983-1.918 Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft Gesamtvermögen (Aktiva) zum 31.12. davon Anlagevermögen Tiervermögen Umlaufvermögen Gesamtkapital (Passiva) zum 31.12. davon Fremdkapital (Schulden) Eigenkapital (Reinvermögen) 17.490 18.112 262.084 274.851 192.692 11.174 58.218 262.084 24.088 237.996 202.704 11.640 60.507 274.851 25.395 249.455 Eigenkapitalveränderung in der Bilanz 3.619 3.531 Verschuldungsgrad (in %) 9,2 9,2 Bruttoinvestitionen in das Anlagevermögen 12.833 14.054 Investitionszuschüsse 487 1.198 Nettoinvestitionen in bauliche Anlagen, Maschinen und Geräte 1.022 2.064 Ergebnisse je Unternehmerhaushalt (in Euro) Einkünfte aus Gewerbebetrieb und selbständiger Arbeit 769 663 Einkünfte aus unselbständiger Arbeit Erwerbseinkommen Übrige Einkünfte 8.487 26.746 9.139 27.915 Sozialtransfers 6.315 6.789 Gesamteinkommen 33.060 34.704 138

Privatverbrauch Sozialversicherungsbeiträge Über/Unterdeckung des Verbrauchs Ergebnisse je Arbeitskraft (in Euro) Einkünfte aus Land- u. Forstwirtschaft je nak 24.767 3.814 4.479 12.601 25.407 4.319 4.978 13.288 Erwerbseinkommen je AK-U 16.672 15.951 Quelle: LBG Wirtschaftstreuhand, Berechnungen der Bundesanstalt für Agrarwirtschaft. Grüner Bericht 2006 7. FÖRDERUNG DER STEIRISCHEN LAND- UND FORSTWIRT- SCHAFT 2004/2005 Tab. 72 Förderungsmaßnahmen in den land- und forstwirtschaftlichen Betrieben in der Steiermark in den Jahren 2004 und 2005 (in Mio. Euro) Fördermaßnahmen 2004 2005 Ausgleichszahlungen und Prämien 89,14 119,32 Flächenprämien 34,55 0,14 Tierprämien 49,03 48,48 Produktprämien 5,56 9,96 Betriebsprämie 60,73 Lagerhaltungskosten 0,32 0,01 Beihilfen für Verarbeitung und Vermarktung 0,70 0,84 Umweltschonende Maßnahmen 81,31 83,13 Umweltprogramm (ÖPUL) 79,81 81,71 Sonstige Umweltmaßnahmen 0,82 0,74 Energie aus Biomasse 0,68 0,68 Qualitätsverbesserung, -sicherung 3,04 5,87 Pflanzenbau 0,43 1,56 Tierhaltung 2,26 2,57 Milch 1,61 Honig 0,35 0,13 Strukturmaßnahmen 98,06 92,48 Ausgleichszahlungen in Bergu. benachteiligten Gebieten 56,60 55,10 Investitionszuschuss 10,40 9,28 Investitionsförderung (national) 0,01 0,32 Niederlassungsprämie 1,92 1,57 Verarbeitung und Vermarktung 4,09 4,17 Anpassung und Entwicklung von ländlichen Gebieten 7,02 7,53 Gemeinschaftsinitiativen (Leader plus) 2,22 0,00 139

Erzeugergemeinschaften 1,27 0,00 Strukturfonds Fischerei (FIAF) 0,39 0,45 Absatzförderungsmaßnahmen 0,13 0,27 Umstrukturierungshilfe für den Weinbau 1,15 0,74 Marketingmaßnahmen 1,28 1,09 Additionalität, Ziel 1 Zinsenzuschüsse im Rahmen der Investitionsförderung 3,38 4,14 Verkehrserschließung ländlicher Gebiete gesamt 6,02 5,53 Maschinen- und Betriebshilferinge sowie 1,11 1,27 Kurswesen Verbesserung der Marktstruktur 0,00 Innovationsförderung 0,04 0,03 Bioverbände 0,13 0,22 Agrarische Operationen 0,30 0,30 Landwirtschaftlicher Wasserbau 0,38 0,29 Beiträge im Rahmen der Almbewirtschaftung Landarbeitereigenheimbau 0,19 0,18 Forstliche Förderung 6,25 4,31 Aufforstung landwirtschaftlicher Flächen 0,19 0,13 (Artikel 31) Forstförderung (Artikel 32) 4,25 2,66 Forstliche Fördermaßnahmen (national) 1,08 0,56 Erschließung von Wildbacheinzugsgebieten 0,73 0,97 Forschung, Bildung und Beratung 20,38 20,52 Forschung 0,73 0,52 Beratung 17,70 18,31 Berufsbildung 1,95 1,69 Sonstiges 4,03 0,27 Zuschüsse zur Hagel- und Frostversicherung 7,31 6,86 Tierseuchen 0,65 1,39 Tierversicherung 1,32 Ausfuhrerstattungen 3,64 2,65 Agrardiesel 5,66 Gesamtsumme 317,64 344,64 1) Angabe "0,00": Förderbetrag vorhanden, aber zu niedrig, um ihn tabellarisch darzustellen. 2) Aufteilung der EU- und Bundesmittel erfolgte entweder nach den tatsächlich durchgeführten Zahlungen nach Bundesländern auf Basis der Bundes- bzw. Landesrechnungsabschlüsse bzw. den tatsächlich ausbezahlten Förderungsmitteln laut INVEKOS (liegen nach Bundesländern nur maßnahmenbezogen vor, daher ergeben sich geringfügige Abweichungen zu den Rechnungsabschlusszahlen in Tabelle 5.1.3) oder mittels geeigneter Aufteilungsschlüssel (Fläche, GVE, Zahl der Berater, etc.). Quelle: BMLFUW, Invekos-Daten und Rechnungsabschlüsse des Bundes und der Länder. Quelle: Grüner Bericht 2005/2006 140

Tab. 73 Ländliche Entwicklung - Auszahlung in der Steiermark 2004/2005 in Mio.Euro (1) Kategorie 2001 2002 2003 2004 2005 Investitionszuschuss 8,509 4,802 3,436 10,396 9,283 Niederlassungsprämie 2,364 2,363 1,693 1,921 1,570 Berufsbildung 1,049 1,526 1,946 1,622 1,691 Ausgleichszulage 53,702 53,859 54,061 54,081 53,909 Umweltprogramm 75,480 77,010 79,766 79,812 81,712 Forstwirtschaft 5,409 2,964 3,039 4,251 2,664 Verarbeitung und Vermarktung 0,349 3,343 2,948 4,087 4,170 Artikel 33 7,632 4,807 8,486 7,016 7,528 Summe 154,492 150,674 155,375 163,187 162,526 1) Programm Ländliche Entwicklung inklusive Ziel 1-Gebiet Burgenland. Quelle: BMLFUW, AMA, Daten mit Stand 31.12.2005 aus Grüner Bericht 2006 7.1. Programm ländliche Entwicklung 2004 / 2005 Im Rahmen der AGENDA 2000 gelang es, die Politik zur Entwicklung des ländlichen Raums als zweite Säule der GAP zu verankern. Die Maßnahmen und die Rahmenbedingungen für die Entwicklung des ländlichen Raums wurden in der VO (EG) 1257/99 verankert und umfassen folgende Maßnahmen: - Umweltprogramm (ÖPUL), Ausgleichszulage für Benachteiligte Gebiete, Landwirtschaftliche Investitionen, Niederlassungsprämie, Verarbeitung und Vermarktung, Anpassung und Entwicklung von ländlichen Gebieten, Berufsbildung, Forstwirtschaft. 141

Das Österreichische Programm für die Entwicklung des ländlichen Raumes fasst damit die bereits existierenden Maßnahmen in einem Programm zusammen, wobei folgende Punkte neu geregelt sind: Für alle Maßnahmen ist nur ein einziger Rechtsrahmen vorgesehen. Dieser enthält Rahmenregelungen. Es gibt eine Programmplanung für alle Maßnahmen. Strategien, Förderinstrumente und Ziele müssen genau definiert und einer Evaluierung unterworfen werden. Es gibt einen flächendeckenden horizontalen Ansatz für alle Maßnahmen; sämtliche Maßnahmen im ländlichen Raum sind im gesamten Bundesgebiet anwendbar. Für die Forstförderung wurden neue Maßnahmen konzipiert und in das Programm integriert. Alle Maßnahmen der Ländlichen Entwicklung werden durch EAGFL-Mittel kofinanziert. Über das von Österreich vorgelegte Programm zur Ländlichen Entwicklung werden im Zeitraum von 2000 bis 2006 rund zwei Drittel aller öffentlichen Gelder, die für die Land- und Forstwirtschaft in Österreich ausgegeben werden, abgewickelt. 7.1.1. Umweltprogramm (ÖPUL) Mit dem EU-Beitritt wurde das erste Umweltprogramm ÖPUL 95 wirksam. Das zweite Umweltprogramm ÖPUL 98 wurde im Herbst 1997 von der EU-Kommission genehmigt. Das neue dritte Umweltprogramm ÖPUL 2000 wurde auf Basis der Verordnung (EG) Nr. 1257/1999 über die Förderung der Entwicklung des ländlichen Raumes (Durchführungsvorschriften: VO (EG)) Nr. 445/2002) erstellt. In dieses Programm flossen die Erkenntnisse der permanenten begleitenden Evaluierung zur Verbesserung der ersten beiden Programme ein. Das ÖPUL 2000 wurde als Teil des Programmplanungs-Dokumentes zur Förderung der Ländlichen Entwicklung im Sommer 2000 von der EU genehmigt und in Österreich ab 2001 umgesetzt. Das ÖPUL 2000 besteht aus 32 Maßnahmen, die überwiegend in ganz Österreich angeboten werden. Bestimmte Maßnahmen weisen in einigen Bundesländern spezifische Detailregelungen auf. Wesentliche allgemeine Förderungsvoraussetzungen des Umweltprogramms sind: 142

V e r p f l i c h t u n g s z e i t r a u m: Der Förderungswerber ist verpflichtet, die einbezogenen Flächen für fünf Jahre zu bewirtschaften bzw. zu pflegen. Bei den Maßnahmen Neuanlegung von Landschaftselementen und Pflege ökologisch wertvoller Flächen kann der Verpflichtungszeitraum auch 10 oder zwanzig Jahre betragen. Die während des Verpflichtungszeitraumes eingebrachten Flächen müssen ebenfalls gemäß den Voraussetzungen bewirtschaftet bzw. gepflegt werden. B e t r i e b s m i n d e s t g r ö ß e: Der Betrieb muss über den gesamten Verpflichtungszeitraum hindurch folgende Mindestgrößen aufweisen: 0,5 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche bei Betrieben, die in Summe mindestens 0,25 Hektar Spezialkulturen oder Heil- und Gewürzpflanzen oder mindestens 0,1 Hektar geschützten Anbau aufweisen, 2 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche bei allen anderen Betrieben. P r ä m i e n o b e r g r e n z e n: 690,39 je Hektar Acker - und/oder Grünlandflächen; 872,07 bei Teilnahme an folgenden Maßnahmen: - Offenhaltung der Kulturlandschaft in Hanglagen mit der Steilstufe 3, - kleinräumige erhaltenswerte Strukturen, - Pflege ökologisch wertvoller Flächen, - Neuanlegung von Landschaftselementen, - Projekte für den vorbeugenden Gewässerschutz. M o d u l a t i o n: Ab einer Beantragung von mehr als 100 Hektar für eine Maßnahme wird eine Kürzung bei der betreffenden Maßnahme für die darüber hinausgehenden Flächen angewendet, wobei bei der Teilnahme an der Maßnahme Biologische Wirtschaftsweise nur der halbe Prozentabschlag zur Anwendung kommt. Die 50%ige EU-Kofinanzierung innerhalb der Kofinanzierungsobergrenzen wurde bis 2006 sichergestellt. 143

Die Akzeptanz der Leistungsabgeltung in der steirischen Landwirtschaft stellt sich im Berichtszeitraum wie folgt dar: - 24.865 Betriebe nahmen im Jahr 2004 und 24.862 Betriebe im Jahr 2005 am ÖPUL teil. - Diese Betriebe bewirtschafteten 2004: 283.686 Hektar LF (ohne Alm) und 2005: 284.667 Hektar LF (ohne Alm) - Insgesamt wurden in der Steiermark für das Umweltprogramm 2004 79,81 Millionen und 2005 81,71 Millionen ausbezahlt. Die einzelnen Förderungsmaßnahmen im Rahmen des ÖPUL wurden in der Steiermark 2005 verschieden stark beansprucht: Rund 21.700 Betriebe (53 Prozent aller steirischen Betriebe mit LF) beantragten die Grundförderung für etwa 252.300 Hektar LF (ohne Alm), d.s. ca. 89 Prozent der gesamten ÖPUL-LF (ohne Alm). Dafür wurden 14,53 Millionen Euro ÖPUL-Mittel freigegeben. 3.169 steirische Betriebe beantragten eine Förderung für die Biologische Wirtschaftsweise für eine Fläche von rund 48.200 Hektar, wofür rund 13,3 Millionen an ÖPUL-Mitteln ausbezahlt wurden. Weiters beteiligten sich 12.816 Betriebe an der Offenhaltung der Kulturlandschaft sowie 9.275 Betriebe an der Maßnahme Verzicht Betriebsmittel Grünland. Tab. 74 Landwirtschaftliches Umweltprogramm (ÖPUL) 2004/2005 nach Bundesländern Bundesland Teilnehmende Betriebe Leistungsabgeltung Anz. 04 Anz. 05 % v.ö. 04 % v.ö. 05 Mio. 04 Mio. 05 % v.ö. 04 % v.ö. 05 Burgenland 7.487 7.349 5,58% 5,52% 48,62 50,8 7,57% 7,77% Kärnten 11.686 11.622 8,71% 8,73% 43,08 43,57 6,71% 6,66% Niederösterreich 35.488 35.085 26,46% 26,36% 234,18 239,97 36,48% 36,70% Oberösterreich 29.192 28.846 21,77% 21,67% 117,46 118,35 18,30% 18,10% Salzburg 8.359 8.339 6,23% 6,27% 48,19 48,46 7,51% 7,41% Steiermark 24.865 24.862 18,54% 18,68% 79,81 81,71 12,43% 12,50% Tirol 13.178 13.159 9,83% 9,89% 50,41 50,65 7,85% 7,75% Vorarlberg 3.622 3.585 2,70% 2,69% 18,62 18,64 2,90% 2,85% Wien 237 249 0,18% 0,19% 1,64 1,69 0,26% 0,26% ÖSTERREICH 134.114 133.096 100% 100,00% 642,01 653,84 100,00% 100,00% Q: Grüner Bericht 2004 und 2005, BMLFUW, eigene Berechnung 144

Tab. 75 Landwirtschaftliches Umweltprogramm (ÖPUL) 2005 nach Maßnahmen Teilnehmende Betriebe Abgeltung in Mio. Euro in % Fläche in Maßnahme % ha % Grundförderung 21.683 53% 252.270 89% 14,53 18% 87% 52% Biologische Wirtschaftsweise 3.169 8% 48.199 10% 13,3 16% 13% 17% Offenhaltung der Kulturlandschaft 12.816 31% 46.770 10% 9,16 11% 52% 16% Verzicht Betriebsmittel Grünland 9.275 23% 89.047 18% 13,55 17% 37% 31% Landw. Gen. Fläche Stmk * 40.869 482.057 ÖPUL Betriebe ges. (LF ohne Alm) 24.862 284.667 81,7 * lt. Agrarstrukturerhebung 2003 Q: Grüner Bericht 2005, BMLFUW, eigene Berechnung 7.1.2. Ausgleichszulage für Benachteiligte Gebiete Mit dem EU-Beitritt wurde von Österreich das EU-Förderungssystem zugunsten der Landwirtschaft in Berggebieten bzw. Benachteiligten Gebieten übernommen. Die Umsetzung der EU-Ausgleichszulage erfolgt im Rahmen des Österreichischen Programms für die Entwicklung des ländlichen Raumes gemäß VO (EG) Nr.1257/99. Für die neue AZ wurde ab dem Jahre 2001 das neue Instrument der Erschwernisfeststellung in Form des Berghöfekatasters (BHK) eingeführt. Diese ersetzt das alte Zonierungssystem mit seinen vier Erschwerniszonen. Darüber hinaus gelang es durch die Einführung des Flächenbetrages 1, stärker Bezug auf die kleineren und mittleren Betriebsstrukturen im Berggebiet zu nehmen. Als weitere Maßnahme wurde - entsprechend dem Beitrittsvertrag bis 21. Dezember 2004 - jenen Betrieben eine Nationale Beihilfe gewährt, die seit der Übernahme des EU-Systems im Vergleich zum früheren österreichischen Direktzahlungssystem (vor dem EU-Beitritt) für Bergbauernbetriebe und Betriebe in Benachteiligten Gebieten eine niedrigere bzw. keine AZ erhalten würden. Mit dieser Nationalen Beihilfe (Wahrungsregelung) konnten somit in einer Übergangsphase zusätzlich Betriebe weiter gefördert werden. 145

2004 wurden an 30.044 steirische Betriebe in Benachteiligten Gebieten insgesamt 54,1 Millionen an Ausgleichszulagen (inkl. Nationaler Beihilfe und dem Flächenbeitrag) ausbezahlt; 2005 erhielten 26.647 Betriebe eine Ausgleichszulage in Höhe von 53,9 Millionen. 7.1.3. Landwirtschaftliche Investitionsförderung Diese Maßnahme trägt zur Verbesserung der landwirtschaftlichen Einkommen sowie der Lebens-, Arbeits- und Produktionsbedingungen bei und wird einerseits durch ein EU-kofinanziertes Programm und andererseits durch ein nationales Programm gefördert. Für I n v e s t i t i o n e n in landwirtschaftlichen Betrieben wurden im Jahre 2004 für 2.356 Förderungsfälle insgesamt 10,396.421,- (davon EU: 5,198.211,- Bund: 3,118.926,- Land: 2,079.284,-) gewährt. 2005 wurden für 1.796 Förderungsfälle insgesamt 9,282.505,- (davon EU: 4,641.252,- Bund: 2,784.752,- Land: 1,856.501,-) gewährt. An N i e d e r l a s s u n g s p r ä m i e n wurden 2004 insgesamt an 222 Betriebe 1,920.600,- (davon EU: 960.300,- Bund: 576.180,- Land: 384.120,-) ausbezahlt. 2005 wurden insgesamt an 183 Betrieben 1,570.150,- (davon EU: 785.075,- Bund: 471.045,- Land: 314.030,-) ausbezahlt. 7.1.4. Weitere Strukturmaßnahmen Zur Verbesserung der Verarbeitung und Vermarktung landwirtschaftlicher Erzeugnisse wurden im Rahmen der EU-kofinanzierten Maßnahme im Jahre 2004 24 Projekte und 2005 35 Vorhaben gefördert. Dafür wurden 2004 insgesamt rund 3,5 Millionen ausbezahlt; im Jahre 2005 wurden dafür rund 4,0 Millionen Fördermittel zur Verfügung gestellt. Die Maßnahmen gemäß Artikel 33 der VO (EG) 1257/99 beinhalten eine breite Palette von Förderungsinstrumenten zur Entwicklung und Anpassung des ländlichen Raumes. Dafür wurden in der Steiermark 2004 7,0 Mio. und 2005 7,5 Mio. ausbezahlt. 146

7.1.5. Forstliche Förderung: Siehe Kapitel 3.6.9. 7.1.6. Nationales Förderprogramm (Bund/Land) Im Pflanzenbau einschließlich des Obst-, Garten- und Weinbaues sowie des Pflanzenschutzes werden im Rahmen dieser Maßnahme vor allem Veranstaltungen, die Erkenntnisse im Hinblick auf qualitative, ökologische und strukturelle Verbesserungen auf dem Gebiet des Pflanzen- und Futterbaues bringen, gefördert. In der Tierhaltung und für tierische Alternativen werden im Rahmen dieser Maßnahme die Durchführung von Gesundheits- und Hygienemaßnahmen gefördert, Zuchtprogramme, Leistungsprüfung und tierische Produktionsalternativen unterstützt, Qualitätssicherungsprogramme (Milchleistungskontrolle) finanziert bzw. im Rahmen der EU-Honigmarktordnung qualitätsverbessernde Maßnahmen sowie Vermarktungsinitiativen gefördert. Alle Qualitätsverbesserungsmaßnahmen werden über das nationale Förderprogramm aus Bundes- und Landesmitteln im Verhältnis 60:40 gefördert. Der Schwerpunkt der Förderungsaktion Förderung der Maschinenringe lag bei der Unterstützung der Vermittlungsarbeit der Maschinenringe sowie der Förderung landtechnischer Schulung und Weiterbildung. Zuschüsse für Marketingmaßnahmen (Vermarktung, Markterschließung und Innovation) sollen zur Stimulierung der Nachfrage nach Qualitätserzeugnissen der österreichischen Land- und Ernährungswirtschaft sowie von Gästebeherbergung 147

(Urlaub am Bauernhof) beitragen. Dabei steht die Förderung von Direktvermarktungsaktivitäten, der Vermarktung von Markenprodukten (u.a. auch Bioprodukte) sowie das Ausstellungswesen im Vordergrund. Einen wichtigen Anteil dabei machen die Ausgaben für Weinmarketingmaßnahmen aus. Tab. 76 Nationale Förderung nach Maßnahmen, eigene Berechnung Nationale Förderung Beträge in 2004 2005 Qualitätsverbesserung für Pflanzenbau und Tierhaltung Landesmittel 1.021.593 995.530 Bundesmittel 1.532.389,5 1.493.295 GESAMT 2.553.982,5 2.488.825 Bildungs- und Beratungswesen Landesmittel 109.011 108.696 Bundesmittel 163.516,5 163.044 GESAMT 272.527,5 271740 Förderung Maschinenringe Landesmittel 344.965 307.423 Bundesmittel 517.447,5 461.134,5 GESAMT 862.412,5 768.557,5 148

Technischer Prüfdienst und Technische Hilfe Landesmittel 816.150 848.493 Bundesmittel 1.224.225 1.272.739,5 GESAMT 2.040.375 2.121.232,5 Vermarktung Markterschließung und Innovation Landesmittel 650.417 424.665 Bundesmittel 975.625,5 636.997,5 GESAMT 1.626.042,5 1.061.662,5 Quelle: FA10A Agrarrecht und ländliche Entwicklung 7.2. Agrarinvestitionskredite 2004 /2005 Die Gewährung geförderter Kredite trägt maßgeblich zur soliden Finanzierung von Entwicklungs- und Wachstumsschritten auf den land- und forstwirtschaftlichen Betrieben bei. Tab. 77 Agrarinvestitionskredite 2004/2005 2004 2005 Förderungsgegenstand/Sparte Anzahl Kreditbetrag Anzahl Kreditbetrag Direktvermarktung u. Buschenschank 2 140.000 4 421.000 Marktnischen/Innovation Diversifikation 1 40.000 1 50.000 Bienenhaltung 0 0 Biomasse, Mechanisierung 13 392.500 13 370.300 Beregnung/Bewässerung Feldgemüse 0 0 Gartenbau 3 283.000 8 713.000 Obstbau 24 886.700 10 346.500 Besitzstruktur/Grundankauf Sparte 30 108 7.252.100 80 6.583.200 Konsolidierung Sparte 95 14 829.700 10 723.400 Gesamt 165 9.824.000 126 9.207.400 Quelle: Landwirtschaftskammer Steiermark Der Ankauf land- und forstwirtschaftlicher Grundstücke bzw. ganzer Betriebe zur Existenzsicherung und zur Erwirtschaftung eines zusätzlichen Einkommens stellt mit 74 % (2004) und 71 % (2005) der zur Verfügung stehenden Mittel den größten Anteil dar. Obstbau, Innenmechanisierung und Gartenbau sind als weitere wichtige Produktionssparten zu erwähnen. 149

7.3. Konsolidierungsaufwand für Landwirtschaftliche Betriebe 2004/2005 Die nationale Fördermaßnahme der Konsolidierung ist unter bestimmten Voraussetzungen eine Möglichkeit, wirtschaftlich angeschlagenen Betrieben durch die Gewährung von Zinsenzuschüssen zu helfen. Um die Liquidität dieser Betriebe zu verbessern, konnten im Jahre 2004 14 Anträge mit einem Volumen von 829.700 und im Jahre 2005 zehn Anträge mit einem Volumen von 723.400 positiv erledigt werden. 7.4. Umstellung von Grundstücksdatenbank (GDB) auf Digitale Katastralmappe (DKM) Mit Stichtag 1.10.2004 erfolgte die Umstellung der Flächengrundlage für die Antragstellung von der Grundstücksdatenbank (GDB) auf die digitale Katastralmappe (DKM). Eine Gegenüberstellung der GDB- und DKM-Flächen wurde im August 2004 an alle Antragsteller übermittelt. Die Begrünungsteilnehmer erhielten mit dem Herbstantrag 150

auch einen Flächenbogen, sodass diese Umstellung bereits schon im Herbst 2004 vollzogen wurde. Alle übrigen Antragsteller machten die Flächenumstellung mit dem Mehrfachantrag 2005. 7.5. Einführung der Betriebsprämie 2005 Im Zuge der Agrarreform 2003 wurde beschlossen, dass der Großteil der Marktordnungszahlungen in die Betriebsprämie übergeführt wird. Österreich hat im Jahr 2005 die Betriebsprämie eingeführt. Zentrale Punkte der GAP (Gemeinsame Agrarpolitik) sind die so genannte Entkoppelung der Direktzahlungen durch die Einführung einer produktionsunabhängigen einheitlichen Betriebsprämie, wobei die Produktionsbindung in begrenztem Maße beibehalten werden kann. Österreich hat sich bei der Überführung der Marktordnungszahlen für das historische Referenzmodell entschlossen. Betroffen von der Entkoppelung sind alle Direktzahlungen der ersten Säule (Preisausgleichszahlungen für Ackerkulturen, Tierprämien und Milchprämien, die zu einer einzigen Betriebsprämie zusammengefasst werden). Ein weiterer Bestandteil der GAP-Reform ist die Modulation, das heißt, dass die Direktzahlungen, zunächst um 3% im Jahr 2005, (4% 2006; 5% 2007) gekürzt wurden, bzw. werden. Die aus der Modulation aufgebrachten Mittel stehen als zusätzliche Gemeinschaftsförderung für Maßnahmen im Bereich der ländlichen Entwicklung zur Verfügung. Die Mittel, die Österreich aufgrund der Modulation der ersten Säule erhält und für die zweite Säule verwendet werden können, machten im Jahr 2005 insgesamt 19,6 Mio. Euro aus. Im Dezember 2005 wurde erstmals für das Jahr 2005 die einheitliche Betriebsprämie an die Betriebe ausbezahlt. Referenzbetrag: Grundlage für die Berechnung der Zahlungsansprüche war der Durchschnitt der Zahlungen für auszahlungsfähige Flächen und Tiere der Jahre 2000 bis 2002. Eine Ausnahme bilden Sonder- und Härtefälle. 151

Beihilfefähige Flächen: Das sind landwirtschaftliche Flächen, die als Ackerland oder Dauergrünland genutzt werden. Einzelne Ackerkulturen (z.b: Feldgemüse) sind nicht beihilfefähig. Die Höhe der Betriebsprämie ist von der Anzahl der Zahlungsansprüche, vom Wert je Zahlungsanspruch und von der angegebenen verfügbaren beihilfefähigen Fläche abhängig. Tab. 78 Unterschied zwischen Referenzfläche und beihilfefähiger Fläche Unterschied zwischen Referenzfläche und beihilfefähiger Fläche Referenzfläche beihilfefähige Fläche Ackerkulturen (Getreide, Ölsaaten, Eiweißpflanzen, Flachs, Hanf) Ja Ja Stärkeindustriekartoffel (STIK) Ja Ja Trockenfutter Ja Ja Grünland-Futterfläche Ja Ja Hopfen Ja Ja Zuckerrüben Nein Ja Ölkürbis Nein Ja Kümmel Nein Ja Mohn Nein Ja Obst, Gemüse Nein Nein Kartoffel (ausgenommen STIK) Nein Nein Saatgut Ja Ja Körnerhülsenfrüchte Ja Ja Wald Nein Nein Quelle: Landwirtschaftskammer Steiermark 152

Tab. 79 Fördermittelauszahlung in den Betrieben der Steiermark nach dem INVEKOS-System 2004 Förderprogramm Mio. Kulturpflanzenflächenzahlung 33,97 Sonderprämie männliche Rinder 11,03 Mutterkuhprämie 11,30 Mutterkuhprämie für Kalbinnen 2,61 Kalbinnenprämien für Milchrassen 0,17 Extensivierungsprämie Milchkühe 3,91 Extensivierungsprämie 7,66 Schlachtprämie - Mutterschaf- u. Mutterziegenprämie 0,75 Milchprämie 4,90 Umweltprogramm 78,41 AZ + Nationale Beihilfe 58,66 SUMME 213,37 Quelle: Landwirtschaftskammer Steiermark Tab. 80 Betriebe (Unternehmungen) in der Steiermark laut INVEKOS-Daten (1) 2004 und 2005 2004 2005 Hauptbetriebe 33.497 33.175 davon natürliche Personen 25.271 25.157 Ehegemeinschaften 6.552 6.301 Personengemeinschaften 1.144 1.183 Personengesellschaften 5 9 Juristische Personen (2) 525 525 Teilbetriebe 2.403 2.432 (1) Erklärung INVEKOS siehe Begriffsbestimmungen ; laut INVKOS kann ein Unternehmen (Hauptbetrieb) einen oder mehrere Teilbetriebe haben; Die Zuordnung der Betriebe erfolgt nach dem Betriebsstandort (Gemeindekennziffer ist ausschlaggebend); bei der Alm nach der Gemeinde, in der die Alm liegt. (2) Juristische Personen des öffentlichen und privaten Rechtes. Der überwiegende Teil der Almagrargemeinschaften fällt in diese Gruppe. Quelle: BMFLUW;AMA;INVEKOS-Daten, Stand: Juni 2006;LFRZ-Auswertung L006 aus Grüner Bericht 2006 153

Tab. 81 Landwirtschaftlich genutzte Fläche (LF) in der Steiermark laut INVEKOS- Daten (ha) der Jahre 2004 und 2005 2004 2005 Ackerland 144.408 144.585 Dauergrünland 248.785 248.833 Hausgärten 5 5 Obstanlagen 9.322 8.875 Weingärten 3.658 3.757 Reb- und Baumschulen 234 283 Summe LF 406.413 406.338 Summe LF (ohne Almen und 341.191 Bergmähder) Aufgliederung des Dauergrünlandes (in ha) Normalertragsfähiges Grünland 163.073 (Wirtschaftsgrünland) 162.940 mehrmähdige Wiesen 131.784 130.800 Kulturweiden 31.156 32.273 Extensiv gen. Grünland 85.846 85.759 Almen 65.916 65.146 Bergmähder 1 1 Hutweiden (1) 17.317 17.443 einmähdige Wiesen 2.381 2.489 Streuwiesen 231 229 Grünlandbrache (2) 451 Summe Dauergrünland 248.785 248.833 Quelle: BMLFUW;AMA;INVEKOS-Daten; Stand Juni 2006; LFRZ-Auswertung L010 und L013 aus Grüner Bericht 2005/2006 2005 wurde die GAP-Reform 2003 großteils umgesetzt, wodurch viele flächenbezogene bzw. tierbezogene Marktordnungszahlungen von der Produktion entkoppelt und in die Einheitliche Betriebsprämie übergeführt wurden. Mit dem Herbstantrag 2005 hat ein Großteil dieser Betriebe die Teilnahme am ÖPUL 2000 um ein sechstes Teilnahmejahr verlängert. Im Herbst 2005 gab es einen Einstiegsstopp in neue Maßnahmen. Im Dezember 2005 wurde erstmals die Einheitliche Betriebsprämie an die Antragsteller ausbezahlt. 154

7.6. Mineralölsteuervergütung (Agrardiesel) Mit der Novelle des Mineralölsteuergesetzes wurde die Möglichkeit der Steuervergütung für Agrardiesel eingeführt. Mit 1.1.2005 trat die Agrardieselverordnung in Kraft. Damit konnten Land- und Forstwirte eine Vergütung der zur Bewirtschaftung ihrer Betriebe angefallenen Mineralölsteuer beantragen. Im Jahr 2005 wurde über die Bezirkskammern erstmalig die Mineralölsteuervergütung abgewickelt. Tab. 82 Antragszahlen bzw. Mineralsteuervergütungsbeträge 2005 Bezirk Anzahl Pauschalanträge Auszahlungssumme in Anzahl Nachweisverfahren Bruck 679 143.000 3 Deutschlandsberg 2315 345.000 26 Feldbach 4094 565.000 64 Fürstenfeld 939 180.000 4 Graz/Umgebung 2989 471.000 35 Hartberg 3364 620.000 36 Judenburg 961 261.000 3 Knittelfeld 593 162.000 9 Leibnitz 2942 480.000 15 Leoben 505 136.000 3 Liezen 2144 440.000 18 Mürzzuschlag 685 130.000 2 Murau 1425 333.000 6 Radkersburg 1469 258.000 13 Voitsberg 1415 207.000 3 Weiz 3606 584.000 28 Summe: 30125 5.315.000 268 Quelle: Landwirtschaftskammer Steiermark Die Vergütungsbeträge im Nachweisverfahren werden erst im Herbst 2006 berechnet und ausbezahlt. 8. SERVICEEINRICHTUNGEN - INTERESSENVERTRETUNGEN 155

8.1. Landwirtschaftskammer Steiermark Die Kammer vertritt die Interessen von ca. 135.000 Kammermitgliedern aus rund 47.400 Betrieben. Die Berufsvertretung umfasst die Mitwirkung der Kammer in der Sozialpartnerschaft, die Abgabe von Stellungnahmen zu Gesetzen und Verordnungen und die Vertretung der Kammerzugehörigen in wirtschaftlichen, rechtlichen, sozialen und steuerrechtlichen Fragen, sowie in Außenhandels- und Integrationsfragen. Ebenso hat die Kammer in bestimmten Gesetzen und Verordnungen die Aufgabe bei diesen in der Vollziehung mitzuwirken. Einen weiteren Kompetenzbereich stellen die Förderaufgaben der Kammer dar, die auf Grund geltender Rechtsgrundlagen auf EU-, Bund- und Landesebene geregelt sind. Die zentrale Aufgabe der Kammerorganisation bildet der Beratungsdienst der Kammer, der sich in den Allgemeinen Beratungsdienst, in den Fachberatungsdienst, in die Praxisberatung und in die Arbeitskreisberatung untergliedert. 8.2. Steiermärkische Landarbeiterkammer Die Steiermärkische Landarbeiterkammer ist die gesetzliche Interessenvertretung der in der Land- und Forstwirtschaft unselbständigen Beschäftigten. Ihre Aufgabe ist es, die beruflichen, wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Interessen der rund 8.300 Mitglieder zu vertreten und zu fördern. Die gesetzliche Grundlage dazu bildet das Steiermärkische Landarbeiterkammergesetz. 8.3. Agrarbezirksbehörde Die allgemeinen Zielsetzungen der agrarbehördlichen Tätigkeiten stellen sich wie folgt dar: Die Tätigkeit der Agrarbezirksbehörde für die Steiermark erstreckt sich auf dem Gebiet der Hoheitsverwaltung im Rahmen ihrer örtlichen Zuständigkeit auf alle Angelegenheiten der Bodenreform und auf sonstige Aufgaben, die ihr durch die Grundsatzgesetzgebung des Bundes und die Ausführungsgesetzgebung des Landes zur Vollziehung in I. Instanz übertragen sind. 156

Im Rahmen ihres Kompetenzbereiches hat sie sowohl bei den rechtlichen Verfahren als auch im Rahmen der ihr teilweise zugewiesenen Förderungs- und Beratungstätigkeit alles zu unternehmen, was zur Aufrechterhaltung einer funktionstüchtigen Land- und Forstwirtschaft, zur Verbesserung ihrer Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit und damit zur Sicherung der Versorgung mit qualitativ einwandfreien landwirtschaftlichen Erzeugnissen beiträgt. 8.4. Sozialversicherungsanstalt der Bauern (SVB) Die Sozialversicherungsanstalt der Bauern (SVB) führt die Kranken-, Pensions- und Unfallversicherung für die in der Land- und Forstwirtschaft selbständig erwerbstätigen Personen, für deren mittätige Angehörige und für die Bezieher einer Bauernpension durch. Weiters ist die SVB auch für Auszahlung des Pflegegeldes für bäuerliche Pensionsbezieher und Schwerstversehrtenrentner nach landwirtschaftlichen Arbeitsunfällen zuständig. Schwerpunkte im Jahr 2004 waren unter anderem: Kinderbetreuung am Bauernhof, Sicherstellung der Finanzierung der bäuerlichen Krankenversicherung, Aufnahme des e-card Probebetriebes, Verbesserung bei der Sozialen Betriebshilfe, Einmalzahlung für Pensionisten, deren Gesamtpension den Betrag von 780,- nicht überschritten hat, Neue Witwenpension und Einheitliches Pensionsrecht. Tab. 83 Pflichtversicherte Bauern und Bäuerinnen in der Steiermark im Jahresdurchschnitt 2003/2004 Insgesamt Männer Männer Frauen Frauen 2003 2004 Anteil in % 2003 2004 2003 2004 Steiermark 60.557 60.987 21,5 32.077 31.849 28.480 29.138 Österreich 28.391 284.285 100 149.435 149.223 130.956 135.062 Quelle: Jahresbericht Sozialversicherungsanstalt der Bauern 2004 157

Tab. 84 Pflichtversicherte Selbständige in der Steiermark im Jahresdurchschnitt 2003/2004 Insgesamt Männer Männer Frauen Frauen 2003 2004 Anteil in % 2003 2004 2003 2004 Steiermark 28.942 28.985 22,2 18.033 17.882 10.909 11.103 Österreich 128.302 130.318 100 80.816 81.125 47.486 49.193 Quelle: Jahresbericht Sozialversicherungsanstalt der Bauern 2004 Tab. 85 Pflichtversicherte Kinder in der Steiermark im Jahresdurchschnitt 2003/2004 Insgesamt Männer Männer Frauen Frauen 2003 2004 Anteil in % 2003 2004 2003 2004 Steiermark 1.566 1.516 21,8 1.224 1.181 342 335 Österreich 7.253 6.965 100 5.814 5.608 1.439 1.375 Quelle: Jahresbericht Sozialversicherungsanstalt der Bauern 2004 Tab. 86 Pflichtversicherte Pensionisten in der Steiermark im Jahresdurchschnitt 2003/2004 Insgesamt Männer Männer Frauen Frauen 2003 2004 Anteil in % 2003 2004 2003 2004 Steiermark 28.315 28.547 20,7 12.653 12.583 15.662 15.964 Österreich 136.940 137.964 100 62.128 61.652 74.812 76.312 Quelle: Jahresbericht Sozialversicherungsanstalt der Bauern 2004 8.5. Tierschutzombudsmann Mit 1. Jänner 2005 trat das Bundesgesetz über den Schutz der Tiere, BGBL. I Nr. 118/2006, in Kraft. In diesem Gesetz ist die Rechtstellung des Tierschutzombudsmannes, wie auch die Vertretung im Tierschutzrat geregelt. Für die Steiermark wurde Dr. med. vet. Othmar Sorger durch einen einstimmigen Beschluss der Steiermärkischen Landesregierung für die Zeit vom 1. Jänner 2005 bis 31. Dezember 2010 zum Tierschutzombudsmann bestellt. Die Geschäftsstelle wurde 158

gemäß 5 der Geschäftsordnung der Steiermärkischen Landesregierung in der Fachabteilung 10A Agrarrecht und ländliche Entwicklung eingerichtet. 8.6. Land- und Forstwirtschaftsinspektion Steiermark Die rechtlichen Grundlagen für die Tätigkeit der Land- und Forstwirtschaftsinspektion bildet die Steiermärkische Landarbeitsordnung 2001 STLAO, LGBL. Nr. 39/2002 und die dazu erlassenen Novellen LGBL. Nr. 9/2004 und LGBL. Nr. 102/2005. Gemäß 166 Abs.1 ob zitierten Gesetzes sind die Aufgaben und Befugnisse der Land- und Forstwirtschaftsinspektion wie folgt beschrieben: Die Land- und Forstwirtschaftsinspektion hat durch fortlaufende Betriebskontrollen die Einhaltung der zum Schutze der land- und forstwirtschaftlichen Dienstnehmer erlassenen Gesetze, Verordnungen und Verfügungen zu überwachen, insbesondere bezüglich des Lebens, der Gesundheit und Sittlichkeit, der Verwendung der Dienstnehmer, der Arbeitszeit, der Dienstnehmerverzeichnisse, Betriebsvereinbarung, Lohnzahlung, Beschäftigung der Jugendlichen, Ausbildung der Lehrlinge und der Kinderarbeit. Insbesondere hat sie die in den Betrieben verwendeten 159