Erfahrungen aus der Flüchtlingsmigration des Balkankrieges. Frühjahrstagung 2016 in Kassel 19. April 2016

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Transkript:

Frühjahrstagung 2016 in Kassel 19. April 2016

http://www.diercke.de/content/europa-nach-dem-zweiten-weltkrieg-1949-978-3-14-100770-1-92-4-0

Quelle: Migrationsprofil Westbalkan, BAMF 2015

1980: Tod von Staatspräsident Tito 1980er Jahre: Verstärkung der Konflikte (reicher Norden armer Süden) Autonomie-Bestrebungen der Teilrepubliken Bevölkerung in Bosnien - Herzegowina 1991: 4,4 Mill. Einwohner 44 % Muslime 32 % Serbisch-Orthodoxe 17 % Katholiken = Jugoslawien im Kleinen Kriege/Aufstände (Unabhängigkeit/Anerkennung) 1991: Slowenien (1991) 1991-1995 : Kroatien (1992) 1992-1995 : Bosnien und Herzegowina (1992) 1999: Kosovo (2008) 2001: Mazedonien (1991) Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/datei:bevoelkerungsgruppen-jugoslawien.png Montenegro (2006) 4

Quelle: Migrationsprofil Westbalkan, BAMF 2015 5

Quelle: Migrationsprofil Westbalkan, BAMF 2015 6

Asylkompromiss (= Einschränkung von Art. 16 GG, Beschränkung auf politisch Verfolgte) Änderung im Asylverfahrensgesetz (AsylVfG, heute AsylG): Prinzip der sicheren Drittstaaten: - keine Anerkennung möglich ( 26a) Prinzip der sicheren Herkunftsstaaten:- keine Anerkennung möglich, Abschiebung ( 29a) Flughafenregelung: Schnellverfahren im Transitbereich des Flughafens ( 18a) Einführung Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbG) Verteilung nach Königsteiner Schlüssel, Änderung Ausländergesetz, 2005 ersetzt durch Aufenthaltsgesetz (AufenthG) Kriegsflüchtlingsstatus, (Aufenthaltsbefugnis nach 32a Ausländergesetz).

8

Datenquellen : Melderegister (Bestand und Bewegungen) enthält Informationen zum Herkunftsland und zur Nationalität, (nicht zum Flüchtlingsstatus) enthält nur meldepflichtige/gemeldete Personen Problem Auslandswanderung Binnenwanderung Ausländerstatistik (AZR) enthält Informationen zum Aufenthaltsstatus Aufenthalt > 3 Monate nur Aggregatdaten BAMF > Ausländerbehörde Veröffentlichung DESTATIS/GENESIS

11

ab 1991 122 Bosnien-Herzegowina 131 Slowenien 144 Mazedonien 130 Kroatien 138 (ehemaliges) Jugoslawien ab 2004 132 Serbien und Montenegro ab 2006 140 Montenegro 133 Serbien (einschl. Kosovo) ab 2008 170 Serbien 150 Kosovo Quelle: bis 1999 AZR, ab 2000 Melderegister 12

13

14

15

Fortzüge von Bosniern aus Nürnberg ins Ausland nach Zielgebieten 1996 1999 16

Aufnahmeländer der Flüchtlinge aus Bosnien -Herzegowina Bestandszahlen 1994-2000 Quellen: UNHCR 2005b: 88ff.; 2007a: 123ff. aus : Migrationsprofil Westbalkan, BAMF 2015, eigene Darstellung 17

Entwicklung der bosnischen Bevölkerung in Nürnberg 1995-2000 Insgesamt 5 300 Insgesamt 2 100 18

Entwicklung der bosnischen Bevölkerung in Nürnberg seit 2000 20

Menschen mit bosnischem Migrationshintergrund in Nürnberg am 31.12.2015 21

Entwicklung der irakischen Bevölkerung in Nürnberg seit 2010 22

Menschen mit irakischem Migrationshintergrund in Nürnberg am 31.12.2015 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 150 100 50 0 50 100 Frauen Ausländer Männer Ausländer Frauen Deutsche mit MGH Männer Deutsche mit MGH 23

Entwicklung der syrischen Bevölkerung in Nürnberg seit 2010 24

Zusammenhang Auslandszuwanderung Umlandabwanderung?

Fazit Die Flüchtlinge hatten einen relativ kurzen Fluchtweg über Land wurden (zunächst) nicht zentral verteilt verfügten (teilweise) über ein Migrationsnetzwerk hatten eine familiäre Bevölkerungsstruktur besaßen eine geringe Anerkennungsquote sind zum größten Teil wieder in ihre Heimat zurückgezogen

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Barbara Lux-Henseler barbara.lux-henseler@stadt.nuernberg.de +49 (0)9 11 / 2 31-7016 Amt für Stadtforschung und Statistik für Nürnberg und Fürth Unschlittplatz 7a 90425 Nürnberg http://www.statistik.nuernberg.de