Das Forschungsdatenzentrum der Bundesanstalt für Arbeit

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Transkript:

Das Forschungsdatenzentrum der Bundesanstalt für Arbeit Stefan Bender (IAB) stefan.bender@iab.de Vortrag auf der 1. Konferenz für Sozial- und Wirtschaftsdaten am 13./14. Januar 2003 in Wiesbaden IAB im Internet: www.iab.de

Folie 2 Gliederung Bisherige Datenzugänge für die Wissenschaft Das Forschungsdatenzentrum (FDZ) der BA - Wichtige Eckpunkte - Vorhandene Datensätze - Beratung und Nutzerbetreuung - Schlussbemerkung

Folie 3 Bisherige Datenzugänge für die Wissenschaft Scientific Use Files (SUF) - IAB-Beschäftigtenstichprobe, - BA-Beschäftigtenpanel Schalterstelle des IAB-Betriebspanels Sonderauswertungen Informationsaufenthalte (u.a. Graduiertenprogramm) Kooperationsprojekte 75 SGB X - Übermittlung von Sozialdaten

Folie 4 Datenübermittlung nach 75 SGB X Möglichkeit einer Datenübermittlung für ein spezielles Vorhaben. Genehmigung durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit (BMWA). Bedingungen: - Projekt aus dem Sozialleistungsbereich - das öffentliche Interesse muss das Geheimhaltungsinteresse des Betroffenen erheblich überwiegen - Einholen der Einwilligung des Betroffenen unzumutbar - Zweck des Vorhabens nicht auf andere Weise erreichbar Entstehende Kosten werden in Rechnung gestellt.

Folie 5 Wichtige Eckpunkte für ein FDZ der BA I Der Vorstand stimmt der Einrichtung eines FDZ in der BA zu, sofern das BMBF die Anschubfinanzierung bewilligt. Es wird fachlich dem Direktor des IAB direkt unterstellt; eine organisatorische weitere Einbindung in das IAB erfolgt nicht (Beschluss des Vorstandes der BA vom 16.10.02). Datenschutzrechtliche Prüfung beim BMWA ist abgeschlossen: Ein FDZ innerhalb der BA als unselbständige Organisationseinheit ist rechtlich möglich.

Folie 6 Wichtige Eckpunkte für ein FDZ der BA II Das FDZ ist eine Ergänzung zu den bereits vorhandenen Wegen des Datenzugangs. Gleichberechtigter Zugang für alle Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Die Arbeiten des FDZ sollen durch einen wissenschaftlichen Beirat aus externen Wissenschaftlern begleitet werden.

Folie 7 Wichtige Eckpunkte III Antrag ist in der BA-Mitzeichnung (Stand: 02.01.03). Beantragte Personalmittel: - 7 wiss. Mitarbeiter für das FDZ, - 1 wiss. Mitarbeiter für SUF Evaluation, - 1,5 Sachbearbeiter und wiss. Hilfskräfte. Beantragte Förderungsdauer: 5 Jahre mit einer Zwischenevaluation nach 2,5 Jahren. Beginn: Sofort nach Genehmigung des Antrages.

Folie 8 Daten I: Grundsätzliches Alle Daten liegen mit vollem Merkmalskanon als Grundgesamtheit vor (schwach anonymisiert). Erstellung von Dokumentationen. Erstellung von scientific use files (z.b. für Evaluation). Erstellung von Test-Daten (Weitergabe von Datensatzstrukturen ). Ausbau des Schalterstellenmodells.

Folie 9 Daten II: Grundsätzliches Hohe Komplexität der Daten. Extrem hohe Fallzahlen. Die Verarbeitungslogik weicht häufig von den gebräuchlichen Datensätzen ab (z.b. andere Datengenese). Ein hoher Aufwand für die Betreuung der Nutzer. Test-Daten spielen eine wichtige Rolle.

Folie 10 Daten III: Datenbestand (sofort verfügbar) IAB-Betriebspanel (1993-2001) BA-Beschäftigtenpanel (ab 1998) IAB-Beschäftigtenstichprobe - Original Historikdatei des IAB (1990-1998) Grundgesamtheit aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zwischen 1.1.1990 und 31.12.1997. Jahreszeitraummaterial 1999-2001 (JZM) Grundgesamtheit aller Meldungen nach dem neuen Meldeverfahren (einschließlich Geringfügiger).

Folie 11 Daten IV: Linked Employer Employee Datensatz des IAB (LIAB) Verknüpfung von Betriebsebene (IAB-Betriebspanel) und Personenebene (Historikdatei). Alle Personen, die mind. einen Tag zwischen dem 1.1.1990 und dem 31.12.1998 in einem Betrieb des Panels sozialversicherungspflichtig beschäftigt waren. über 40.000 Beobachtungen von über 23.000 Betrieben. ca. 118,4 Mio. Beobachtungen von über 13,5 Mio Beschäftigten.

Folie 12 Daten V: Datenbestand (sofort verfügbar) Arbeitslose und nicht arbeitslos Arbeitsuchende (ab 1999) Monatliche Einzeldaten (Individualdaten) aus dem Bewerberangebot (Arbeitslose und Arbeitssuchende), unterteilt nach Zugang, Bestand und Abgang. Umfassender Verbleibsnachweis (ab 2001) Für Geförderte wird nach dem Förderungsende festgestellt, ob diese in sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung, Arbeitslosigkeit oder in einer Folgemaßnahme sind.

Folie 13 Daten VI: Datenbestand (sofort verfügbar) Maßnahme-Teilnehmer-Grunddatei (MTG), Teil I (ab 2000) Drei wesentliche Grunddaten: eine Datei mit Angaben zum Maßnahmeteilnehmer, eine Datei mit Angaben zu den Maßnahmen und eine Verknüpfungsdatei. Maßnahmenhistorie eines Teilnehmers kann gebildet werden. Eigene Befragungen des IAB u.a. Arbeitsmarktmonitor, BIBB/IAB-Befragungen.

Folie 14 Daten VII: Datenbestand (zukünftig) PALLAS-III (Geplantes Projektende: 15.2.2003) Machbarkeit einer integrierten aufbereiteten IAB- Individualdatenbasis (Integration von Beschäftigten- /Bewerberangebots-/Leistungs-/Maßnahme-Daten). Sofortige Verfügbarkeit eines LIAB für Beschäftigung, Arbeitslosigkeit und Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik.

Folie 15 FDZ: Beratung und Nutzerbetreuung I Betreuung durch Fachpersonal. Ausreichende Raum- und Rechnerkapazitäten. Nutzerbetreuung beinhaltet ein breites Spektrum an Aktivitäten (Erklärung der Datensätze, programmtechnische Herangehensweise an Massendaten, Diskussion über die adäquate Umsetzung der Forschungsfrage).

Folie 16 FDZ: Beratung und Nutzerbetreuung II Flankierende Maßnahmen: Vermittlung von Experten als Ansprechpartner / Aufbau von Netzwerken (innerhalb und außerhalb der BA). Aufbau einer Datenbank über Forschungsprojekte und - ergebnisse zu den bereitgestellten Daten. Versenden von E-Mail-Newslettern, Aufbau von Diskussionsgruppen / Chatrooms im Web. Regelmäßige Bedarfs- und Zufriedenheitsanalysen bei den externen Nutzern. Veranstaltungen (z.b. Workshops, Nutzerkonferenzen) zu den einzelnen Datenbeständen.

Folie 17 FDZ: Beratung und Nutzerbetreuung III Kontrollierte Datenfernverarbeitung - Erste Stufe: Zusendung von Analyse-Programmen - Zweite Stufe: Einsatz von Web-gestütztem Online Analytical Processing (OLAP) wird geprüft. Erstellung und Erprobung von Konzepten für virtuelle Datenbanken - die Entwicklung einer Metadatenbank, - der Direktzugriff auf Mikrodaten über Rechnerverbund.

Folie 18 FDZ: Schlussbemerkung Positive Erwähnung im Bericht der Hartz-Kommission. Veranstaltungen über Datenzugang (u.a. BMA/IZA-Workshop, Statistische Woche, DFG-Rundgespräch/ZEW-Workshop). Beträchtliche Vorarbeiten innerhalb des IAB und der BA zur Errichtung eines FDZ. Breites Angebot an sofort nutzbaren Daten, die einzigartig sind. Hohe Kompetenz im IAB und in der BA für ein FDZ.