Der ALLTAGS-FITNESS-TEST (AFT) Grundlagen Durchführung Auswertung

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Transkript:

Der ALLTAGS-FITNESS-TEST (AFT) Grundlagen Durchführung Auswertung Dr. Christoph Rott 1. Altern und körperliche Aktivität Fachtagung Bewegt ÄLTER werden in NRW! Sport- und Tagungszentrum Hachen, 27. August 2016 Was ist Altern? Pflegequoten im Jahr 2011 Altern ist mit physiologischen Veränderungen verbunden, die zu einer Minderung der funktionalen Kapazität und einer veränderten Körperzusammensetzung führen. Altern beinhaltet ein erhöhtes Risiko für chronische Krankheiten (insbesondere Demenz) Altern beinhaltet ein erhöhtes Risiko für Pflegebedürftigkeit. Chodzko-Zajko et al., 2009 Statistisches Bundesamt, 2013

Was kann man Altern beeinflussen? Vermittlung von Wünschen und Risiken durch Bewegung und Anstrengung Altern ist mit physiologischen Veränderungen verbunden, die zu einer Minderung der funktionalen Kapazität und einer veränderten Körperzusammensetzung führen. Altern beinhaltet ein erhöhtes Risiko für chronische Krankheiten (insbesondere Demenz) Bewegung, Sport und körperliche Aktivität können diese Risiken bedeutsam reduzieren. Gesundheit Geistige Fitness Autonomie Keine Pflegebedürftigkeit Verbleib in eig. Wohnung Sozial eingebunden sein Körperliche Aktivität, Bewegung, Sport Altern beinhaltet ein erhöhtes Risiko für Pflegebedürftigkeit. Alternswünsche Verbunden mit Anstrengung Pflegebedürftigkeit Muskelrückgang Chronische Krankheiten Demenz Alternsrisiken Funktionsverluste Einsamkeit Chodzko-Zajko et al., 2009 Rott, 2014 Pflegeprävention nicht nur in Japan! Fitness und Autonomie im Alter Körperliche Fitness eine wesentliche Voraussetzung für die Aufrechterhaltung von Autonomie im Alter. Individuelle Erfassung der körperlicher Fitness Individuelle Beurteilung der körperlichen Fitness Förderung körperlicher Fitness durch lebenslange Bewegung bzw. lebenslangen Sport

2. Grundlagen des Alltags-Fitness-Tests Rikli & Jones, 2013 Elemente der körperlichen Fitness (AFT) 1) Kraft der Beine 2) Kraft der Arme 3) Ausdauer 4) Beweglichkeit untere Extremitäten 5) Beweglichkeit obere Extremitäten 6) Geschicklichkeit Rikli & Jones, 2001/2013 Deutscher Olympischer Sportbund, 2016

Merkmale des AFT Überprüfung des alltagsrelevanten körperlichen Funktionsniveaus im Alter hinsichtlich Selbstständigkeit. Keine Erfassung sportlicher Leistungsfähigkeit. Identifikationen von gefährdeten Personen. Deckt fast alle wichtigen Fitnesskomponenten ab. Sehr breiter Funktionsbereich kann erfasst werden. Erfüllt in hohem Maße wissenschaftliche Standards (Reliabilität und Validität). Einfach ohne großen Aufwand durchführbar. Umfangreiche Normwerte (60-94 ) vorhanden. Fitnessstandards zur Bewahrung der Selbstständigkeit. 12 Elemente der Selbstständigkeit (I) 1. Sich um persönliche Bedürfnisse kümmern, z.b. ankleiden. 2. Sich selbst baden (Badewanne oder Dusche). 3. Draußen gehen (100 200 Meter). 4. Leichte Hausarbeiten ausführen (kochen, Staub wischen, Geschirr spülen, Bürgersteig kehren). 5. Eine Treppe hinauf und hinunter gehen. 6. Einkaufen und Besorgungen erledigen (dabei 400 500 Meter gehen). 7. Gewicht von 4,5 Kilogramm anheben und tragen (Einkaufstasche). Rikli & Jones, 2013 12 Elemente der Selbstständigkeit (II) 8. 800 Meter gehen. 9. 1,6 Kilometer gehen. 10. Gewicht von 11 Kilogramm anheben und tragen (mittlerer oder großer Koffer). 11. Schwere Hausarbeiten ausführen (Boden schrubben, Staubsaugen, Laub rechen). 12. Anstrengende Tätigkeiten ausüben (wandern, Garten umgraben, schwere Gegenstände bewegen, Fahrradfahren, Aerobic, anstrengende Fitnessübungen). Relative Selbständigkeit im Alter von 90 n: Mindestens 7 Aktivitäten ohne Hilfe ausführen können. Rikli & Jones, 2013 Aufgaben im Alltags-Fitness-Test 1. Beinkraft 2. Armkraft 3. Ausdauer 4. Hüftbeweglichkeit 5. Schulterbeweglichkeit 6. Geschicklichkeit

Aktuelle Fitness im Vergleich zu anderen Beurteilung der individuellen Leistung Beispiel Schulterbeweglichkeit Wie ist meine körperliche Fitness im Vergleich zu anderen Personen gleichen Alters und Geschlechts zu beurteilen?" DOSB, 2015 Fitness und zukünftige Selbstständigkeit Fitnessstandards 60-64 65-69 70-74 75-79 80-84 85-89 90-94 Wie sollte meine körperliche Fitness mit 60, 70 und 80 n beschaffen sein, damit ich mit 90 noch selbstständig bin?" Beinkrafttest Anzahl Versuche Armkrafttest Anzahl Versuche 15 17 17 19 15 16 17 18 14 15 16 17 13 14 15 16 12 13 14 15 11 11 13 13 9 9 11 11 Ausdauertest Anzahl Versuche 97 106 93 101 89 95 84 88 78 80 70 71 60 60 Geschicklichkeitstest Sekunden 5.0 4.8 5.3 5.1 5.6 5.5 6.0 5.9 6.5 6.4 7.1 7.1 8.0 8.0 Rikli & Jones, 2013 Rikli & Jones, 2013

Beurteilung der individuellen Leistung Beispiel Beinkrafttest Senioren-Aktiv-Programm Wissen: Über die Bedeutung körperlicher Aktivität für gutes Altern Bewegen: Ausführen des individuellen Bewegungsprogramms in der Kommune S-A-P Erfassen: Individuelle Testung der körperlichen Fitness DOSB, 2015 Beraten: Individuelle Fitnessbeurteilung und Bewegungsberatung Rott, Grabowski, Maier, Onditi & Wagner, 2014 Einsatzmöglichkeiten für Übungsleiter*innen Faire und präzise Rückmeldung des Fitnesszustands Individualisierung der Bewegungsprogramme Gezielte Förderung einzelner Fitnesskomponenten. Demonstration der Effektivität der eigenen Programme insbesondere für Einsteiger. Dokumentation längerfristiger Entwicklungen der Fitness der Teilnehmer. Steigerung der Qualität der angebotenen Bewegungsprogramme (AFT in jedem Verein). 3. Vorbereitung des Alltags-Fitness-Tests

Utensilien Utensilien Materialien 4. Risikomanagement

Gesundheits-Check SPORT PRO GESUNDHEIT Vorauswahl der Teilnehmer Ohne ausdrückliche ärztliche Zustimmung sollten Personen nicht an der Testung teilnehmen, denen ihr Arzt geraten hat, sich wegen einer Erkrankung körperlich nicht zu betätigen, die an einer Herzinsuffizienz leiden, die gegenwärtig bei körperlicher Betätigung Gelenkschmerzen oder Schmerzen in der Brust haben, denen schwindlig wird oder die an anstrengungsbedingter Angina Pectoris leiden, die einen unkontrolliert hohen Blutdruck haben (über 160/100). Rikli & Jones, 2013 Anzeichen von Überanstrengung Sollte eines dieser Anzeichen auftreten, ist der Test sofort zu beenden: Ungewöhnliche Erschöpfung oder Kurzatmigkeit Schwindel oder Benommenheit Spannung oder Schmerzen in der Brust Unregelmäßiger Herzschlag Schmerzen jeglicher Art Taubheitsgefühl Verlust der Muskelkontrolle oder des Gleichgewichts Übelkeit oder Erbrechen Verwirrtheit oder Desorientierung Verschwommenes Sehen Rikli & Jones, 2013

Aufgaben im Alltags-Fitness-Test 1. Beinkraft 2. Armkraft 3. Ausdauer 5. Durchführung des Alltags-Fitness-Tests 4. Hüftbeweglichkeit 5. Schulterbeweglichkeit 6. Geschicklichkeit Erfassungsbogen Durchführungsanweisungen Bitte präzise befolgen!!! Die Tests nicht verändern! Test abbrechen, wenn Aufgabe mit unangemessener Technik durchgeführt wird oder bei Verletzungsgefahr. Richtige Ausführung zunächst langsam vormachen. Zeitabhängige Aufgaben nochmals in schnellerem Tempo demonstrieren. Vermitteln, dass es darum geht, die bestmögliche Leistung zu erzielen, ohne sich zu überfordern oder zu überlasten. DOSB, 2015

Beinkrafttest 6. Üben der Testaufgaben (mit Fragerunde nach jedem Test) Rikli & Jones, 2001/2013 Beinkrafttest Armkrafttest Der/Die Teilnehmer/in sitzt aufrecht in der Mitte des Stuhles, die Füße stehen flach auf dem Boden und die Arme sind vor der Brust überkreuzt. Auf das Signal Los soll der/die Teilnehmer/in innerhalb von 30 Sekunden ohne Benutzung der Arme zu einem vollständigen Stand aufstehen und sich wieder hinsetzen. Um das korrekte Verständnis zu gewährleisten, soll der/die Teilnehmer/in ein- bis zweimal aufstehen und sich setzen. Auf das Signal Los wird die Stoppuhr gestartet und nach 30 Sekunden gestoppt. Jeder vollständige Stand wird gezählt. Ist der/die Teilnehmer/in bei 30 Sekunden bereits mehr als zur Hälfte aufgestanden, wird das als ganzer Versuch gewertet. Es erfolgt nur ein Durchgang! Rikli & Jones, 2001/2013

Armkrafttest 1 Der/Die Teilnehmer/in sitzt aufrecht auf dem Stuhl und die Füße stehen flach auf dem Boden. Die dominante Körperhälfte sollte sich am äußeren Rand der Sitzfläche befinden. Der/Die Teilnehmer/in hält die Hantel seitlich am Körper mit ausgestrecktem Arm nach unten. Aus dieser Position wird die Hantel durch Beugung des Ellenbogens in einer vollständigen Bewegung bis zur Schulter angehoben und wieder gesenkt. Die Bewegung erfolgt aus dem Ellbogen. Der Oberarm bewegt sich während der Übung nicht. Ab der Hälfte der Beugebewegung dreht sich die Hand ein, so dass die Handfläche nach oben gerichtet ist. Um den Oberarm zu stabilisieren, kann der Ellbogen am Körper abgestürzt werden. Armkrafttest 2 Zum Ausprobieren können ein oder zwei Übungen ohne Hantel vor dem Test durchgeführt werden. Auf das Signal Los wird die Stoppuhr gestartet und die Anzahl der Wiederholungen, die innerhalb von 30 Sekunden geleistet werden, gezählt. Hat der/die Teilnehmer/in bei 30 Sekunden die Hantel bereits mehr als die halbe Strecke bewegt, wird das als ganzer Versuch gewertet. Es erfolgt nur ein Durchgang! Ausdauertest Ausdauertest 1 Zunächst wird die minimale Höhe bestimmt, auf die die Knie anzuheben sind. Diese liegt in der Mitte zwischen Kniescheibe und vorderem Hüftknochen. Um sie individuell zu bestimmen, wird die Schnur/Kordel an diese beiden Punkte gehalten. Das untere Ende wird zum oberen geführt und die Stelle der halben Länge mit einem Stück Klebeband auf dem Oberschenkel markiert. Diese Höhe wird mit einem weiteren Stück Klebeband an eine Wand übertragen. Diese Markierung ist die für die Testung zu erreichende Höhe. Rikli & Jones, 2001/2013

Ausdauertest 2 Hüftbeweglichkeitstest Auf das Signal Los beginnt der/die Teilnehmer/in, zwei Minuten lang auf der Stelle die Knie abwechselnd bis zur Markierung anzuheben. Dabei soll er aber nicht rennen. Beide Knie sind auf die korrekte Höhe anzuheben. Wenn diese Höhe nicht gehalten werden kann, wird der/die Teilnehmer/in darauf hingewiesen, die Geschwindigkeit zu reduzieren oder anzuhalten, bis die richtige Ausführung wieder möglich ist. Die Zeit läuft dabei weiter. Jedes Mal, wenn der/die Teilnehmer/in mit dem rechten Knie die angezeigte Höhe erreicht, wird mit dem Handzähler gezählt. Es erfolgt nur ein Durchgang! Rikli & Jones, 2001/2013 Hüftbeweglichkeitstest 1 Der/Die Teilnehmer/in sitzt mit dem Gesäß nahe an der Vorderkante des Stuhles. Der Stuhl steht an einer Wand um ein Wegrutschen zu verhindern. Ein Bein wird angewinkelt und der Fuß steht flach auf dem Boden. Das andere Bein wird soweit wie möglich nach vorne ausgestreckt. Die Ferse wird auf den Boden aufgesetzt und der Fuß in einem 90 Grad Winkel gebeugt. Hüftbeweglichkeitstest 2 Mit ausgestreckten Armen und überlappenden Händen (die Mittelfinger liegen aufeinander) beugt sich der/die Teilnehmer/in langsam nach vorne und versucht, so weit wie möglich an oder über die Fußspitze hinaus zu reichen. Falls sich das Knie zu beugen beginnt, wird der/die Teilnehmer/in darauf hingewiesen, sich langsam zurückzubewegen, bis das Knie wieder gestreckt ist. Die maximale Streckung muss für zwei Sekunden gehalten werden. Der/Die Teilnehmer/in sollte zunächst ausprobieren, welches Bein er am besten strecken kann, um somit die optimale Weite zu erreichen. Danach sollte der/die Teilnehmer/in zum Aufwärmen einige Male üben.

Hüftbeweglichkeitstest 3 Schulterbeweglichkeitstest Gemessen wird der Abstand zwischen der Spitze der Mittelfinger und der Fußspitze. Berühren die Mittelfinger die Fußspitze, so ist eine 0 einzutragen. Erreichen die Mittelfinger die Fußspitze nicht, ist ein Minus ( ) vor die Zentimeterzahl einzutragen. Reicht die Spitze des Mittelfingers über die Fußspitze hinaus, so ist ein Plus (+) vor die Zentimeterzahl zu setzen. Der Abstand wird auf den nächsten halben Zentimeter gerundet. Nach zwei Übungsdurchgängen werden zwei Testdurchgänge durchgeführt, die beide in den Erfassungsbogen eingetragen werden. Rikli & Jones, 2001/2013 Schulterbeweglichkeitstest 1 Der/Die Teilnehmer/in steht und führt die bevorzugte Hand über die Schulter am Rücken entlang Richtung Gesäß. Der Ellbogen weist nach oben, die Handfläche zeigt dabei zum Körper und die Finger sind ausgestreckt. Mit der anderen Hand versucht der/die Teilnehmer/in um die Taille soweit wie möglich die andere Hand zu erreichen. Die Handfläche zeigt nach außen. Die Aufgabe besteht darin, dass sich die Mittelfinger der beiden Hände berühren oder überlappen. Können die Finger nicht zusammengebracht werden, sollen sie so gut es geht aufeinander gerichtet sein. Der/Die Teilnehmer/in kann vor dem Test üben um herauszufinden, mit welcher Hand er am besten zurechtkommt. Schulterbeweglichkeitstest 2 Gemessen wird der Abstand zwischen den Spitzen der beiden Mittelfinger. Berühren sich die Mittelfinger gerade so, ist eine 0 einzutragen. Erreichen sich die Mittelfinger nicht, ist ein Minus ( ) vor die Zentimeterzahl einzutragen. Überlappen sich die Mittelfinger, so ist ein Plus (+) vor die Zentimeterzahl zu setzen. Der Abstand wird auf den nächsten halben Zentimeter gerundet Nach zwei Übungsdurchgängen werden zwei Testdurchgänge durchgeführt, die beide in den Erfassungsbogen eingetragen werden.

Geschicklichkeitstest Geschicklichkeitstest 1 Der/Die Teilnehmer/in sitzt aufrecht in der Mitte des Stuhls. Beide Hände liegen auf den Oberschenkeln oder hängen locker neben dem Körper, die Füße stehen flach auf dem Boden und ein Fuß steht leicht vor dem anderen. Der Oberkörper ist leicht nach vorne geneigt. Auf das Signal Los steht der/die Teilnehmer/in vom Stuhl auf, geht so schnell wie möglich um den Markierungskegel herum, so schnell wie möglich zurück zum Stuhl und setzt sich wieder hin. Rikli & Jones, 2001/2013 Geschicklichkeitstest 2 Gemessen wird die Zeit in Sekunden zwischen dem Signal Los und dem Zeitpunkt, bei dem der/die Teilnehmer/in wieder auf dem Stuhl sitzt (auf eine Dezimalstelle aufgerundet). Nach einem Übungsdurchgang werden zwei Testdurchgänge durchgeführt, die beide in den Erfassungsbogen eingetragen werden. 7. Rückmeldung der AFT-Ergebnisse

Individuelle Rückmeldung der Testergebnisse Fitnessprofil Foto Harmeet Dawan Selbstständigkeitsprognose Auswertungstool der Becker-Stiftung

Erfassung Einzeltests Individuelle Testergebnisse Individuelle Auswertung

Teilnehmer*innen der Veranstaltung der TSG Rohrbach am 30. April 2016 8. Fitness von Vereinsgruppen 30. April 2016 im FiTROPOLIS HD-Rohrbach: Insgesamt 54 Teilnehmer/innen, davon 31 aktive Mitglieder des Vereins 38 und 16 Aktive Mitglieder: 22 und 9 Kennzeichnung des Fitnessniveaus Bewertung der Leistungen im Beinkrafttest der Aktiven Überdurchschnittliche Leistung (obere 25%) 10 Durchschnittliche Leistung (mittlere 5) 8 5 33% Unterdurchschnittliche Leistung (untere 25%) 6 4 10 5 10 Ø > Ø = Ø < 2 45% 17% 5% 60-79 80-94 60-79 80-94

Bewertung der Leistungen im Armkrafttest der Aktiven Bewertung der Leistungen im Ausdauertest der Aktiven 10 10 8 6 4 5 33% 67% Ø > 8 6 45% 5 33% 67% Ø > Ø = Ø = 4 2 6 67% 5 33% 60-79 80-94 60-79 80-94 Ø < 4 2 5 5 5 33% 17% 5% 60-79 80-94 60-79 80-94 Ø < Bewertung der Leistungen im Hüftbeweglichkeitstest der Aktiven Bewertung der Leistungen im Schulterbeweglichkeitstest der Aktiven 10 8 6 47% 5 33% Ø > 10 8 6 37% 17% 33% Ø > 4 32% 10 17% 67% Ø = Ø < 4 37% 10 83% 67% Ø = Ø < 2 21% 33% 2 26% 60-79 80-94 60-79 80-94 60-79 80-94 60-79 80-94

Bewertung der Leistungen im Geschicklichkeitstest der Aktiven Fitnessstandards 10 8 6 4 2 5 67% 8 10 5 33% 2 60-79 80-94 60-79 80-94 Ø > Ø = Ø < Beinkrafttest Anzahl Versuche Armkrafttest Anzahl Versuche Ausdauertest Anzahl Versuche Geschicklichkeitstest Sekunden 60-64 15 17 17 19 97 106 5.0 4.8 65-69 15 16 17 18 93 101 5.3 5.1 70-74 14 15 16 17 89 95 5.6 5.5 75-79 13 14 15 16 84 88 6.0 5.9 80-84 12 13 14 15 78 80 6.5 6.4 85-89 11 11 13 13 70 71 7.1 7.1 90-94 9 9 11 11 60 60 8.0 8.0 Rikli & Jones, 2013 Anteil aktiver, die die Fitnessstandards erreichen oder übertreffen Anteil aktiver n, die die Fitnessstandards erreichen oder übertreffen 10 75% 75% 10 7 85% 9 10 10 75% 83% 83% 83% 67% 67% 67% 10 5 5 5 5 25% 25% Beinkraft Armkraft Ausdauer Geschicklichkeit Beinkraft Armkraft Ausdauer Geschicklichkeit 60-79 80+ 60-79 80+

Prognose der Selbstständigkeit Gut (3 oder 4 Fitnessstandards erfüllt) Prognose der zukünftigen Selbstständigkeit der aktiven Mitglieder 10 Mäßig (2 Fitnessstandards erfüllt) Schlecht (0 oder 1 Fitnessstandards erfüllt) 8 6 4 2 5 67% 8 83% 5 5% 33% 15% 17% 60-79 80-94 60-79 80-94 gut mäßig schlecht Prognose der zukünftigen Selbstständigkeit der aktiven Mitglieder 24 Mitglieder (77%) habe eine gute Prognose, im Alter von 90 n einigermaßen selbstständig zu sein. 2 Personen (7%) habe eine mäßige Prognose. Bei 5 Mitgliedern (16%) besteht ein erhebliches Risiko, mit 90 n nicht mehr selbstständig zu sein. Alltags-Fitness-Test: www.dosb.de/aft Kontakt: Dr. Christoph Rott Institut für Gerontologie, Universität Heidelberg Bergheimer Str. 20 69115 Heidelberg Tel.: 06221-548129 E-Mail: christoph.rott@gero.uni-heidelberg.de http://www.gero.uni-heidelberg.de