Arbeitsanleitung Nr. 018 Eingliederungszuschuss (EGZ), Umgang mit Förderanfragen und Verfahren

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Transkript:

Aktenzeichen: II-1203 Geschäftsbereich: II Organisationszeichen: X914 Gültigkeit: Ab 19.01.2015 Arbeitsanleitung Nr. 018 Eingliederungszuschuss (EGZ), Umgang mit Förderanfragen und Verfahren 88 SGB III - Eingliederungszuschuss Arbeitgeber können zur Eingliederung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, deren Vermittlung wegen in ihrer Person liegender Gründe erschwert ist, einen Zuschuss zum Arbeitsentgelt zum Ausgleich einer Minderleistung erhalten (Eingliederungszuschuss). 89 SGB III - Höhe und Dauer der Förderung Die Förderhöhe und die Förderdauer richten sich nach dem Umfang der Einschränkung der Arbeitsleistung der Arbeitnehmerin oder des Arbeitnehmers und nach den Anforderungen des jeweiligen Arbeitsplatzes (Minderleistung). Der Eingliederungszuschuss kann bis zu 50 Prozent des zu berücksichtigenden Arbeitsentgelts und die Förderdauer bis zu zwölf Monate betragen. Bei Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, die das 50. Lebensjahr vollendet haben, kann die Förderdauer bis zu 36 Monate betragen, wenn die Förderung bis zum 31. Dezember 2019 begonnen hat. 90 SGB III - Eingliederungszuschuss für behinderte und schwerbehinderte Menschen (1) Für behinderte und schwerbehinderte Menschen kann der Eingliederungszuschuss bis zu 70 Prozent des zu berücksichtigenden Arbeitsentgelts und die Förderdauer bis zu 24 Monate betragen. (2) Für schwerbehinderte Menschen im Sinne des 104 Absatz 1 Nummer 3 Buchstabe a bis d des Neunten Buches und ihnen nach 2 Absatz 3 des Neunten Buches von den Agenturen für Arbeit gleichgestellte behinderte Menschen, deren Vermittlung wegen in ihrer Person liegender Gründe erschwert ist (besonders betroffene schwerbehinderte Menschen), kann der Eingliederungszuschuss bis zu 70 Prozent des zu berücksichtigenden Arbeitsentgelts und die Förderdauer bis zu 60 Monate betragen. Die Förderdauer kann bei besonders betroffenen schwerbehinderten Menschen, die das 55. Lebensjahr vollendet haben, bis zu 96 Monate betragen. (3) Bei der Entscheidung über Höhe und Dauer der Förderung von schwerbehinderten und besonders betroffenen schwerbehinderten Menschen ist zu berücksichtigen, ob der schwerbehinderte Mensch ohne gesetzliche Verpflichtung oder über die Beschäftigungspflicht nach dem Teil 2 des Neunten Buches hinaus eingestellt und beschäftigt wird. 1

(4) Nach Ablauf von zwölf Monaten ist die Höhe des Eingliederungszuschusses um zehn Prozentpunkte jährlich zu vermindern. Sie darf 30 Prozent des zu berücksichtigenden Arbeitsentgelts nicht unterschreiten. Der Eingliederungszuschuss für besonders betroffene schwerbehinderte Menschen ist erst nach Ablauf von 24 Monaten zu vermindern. 91 SGB III - Zu berücksichtigendes Arbeitsentgelt und Auszahlung des Zuschusses (1) Für den Eingliederungszuschuss sind zu berücksichtigen 1. das vom Arbeitgeber regelmäßig gezahlte Arbeitsentgelt, soweit es das tarifliche Arbeitsentgelt oder, wenn eine tarifliche Regelung nicht besteht, das für vergleichbare Tätigkeiten ortsübliche Arbeitsentgelt nicht übersteigt und soweit es die Beitragsbemessungsgrenze in der Arbeitsförderung nicht überschreitet, sowie 2. der pauschalierte Anteil des Arbeitgebers am Gesamtsozialversicherungsbeitrag. Einmalig gezahltes Arbeitsentgelt ist nicht zu berücksichtigen. (2) Der Eingliederungszuschuss wird zu Beginn der Maßnahme in monatlichen Festbeträgen für die Förderdauer festgelegt. Die monatlichen Festbeträge werden vermindert, wenn sich das zu berücksichtigende Arbeitsentgelt verringert. 92 SGB III - Förderungsausschluss und Rückzahlung (1) Eine Förderung ist ausgeschlossen, wenn 1. zu vermuten ist, dass der Arbeitgeber die Beendigung eines Beschäftigungs-verhältnisses veranlasst hat, um einen Eingliederungszuschuss zu erhalten, oder 2. die Arbeitnehmerin oder der Arbeitnehmer bei einem früheren Arbeitgeber eingestellt wird, bei dem sie oder er während der letzten vier Jahre vor Förderungsbeginn mehr als drei Monate versicherungspflichtig beschäftigt war; dies gilt nicht, wenn es sich um die befristete Beschäftigung besonders betroffener schwerbehinderter Menschen handelt. (2) Der Eingliederungszuschuss ist teilweise zurückzuzahlen, wenn das Beschäftigungsverhältnis während des Förderungszeitraums oder einer Nachbeschäftigungszeit beendet wird. Dies gilt nicht, wenn 1. der Arbeitgeber berechtigt war, das Arbeitsverhältnis aus Gründen, die in der Person oder dem Verhalten der Arbeitnehmerin oder des Arbeitnehmers liegen, zu kündigen, 2. eine Kündigung aus dringenden betrieblichen Erfordernissen, die einer Weiterbeschäftigung im Betrieb entgegenstehen, berechtigt war, 3. das Arbeitsverhältnis auf das Bestreben der Arbeitnehmerin oder des Arbeitnehmers hin beendet, ohne dass der Arbeitgeber den Grund hierfür zu vertreten hat, 4. die Arbeitnehmerin oder der Arbeitnehmer das Mindestalter für den Bezug der gesetzlichen Altersrente erreicht hat, oder 5. der Eingliederungszuschuss für die Einstellung eines besonders betroffenen schwerbehinderten Menschen geleistet wird. 2

Die Rückzahlung ist auf die Hälfte des geleisteten Förderbetrages begrenzt und darf den in den letzten zwölf Monaten vor Beendigung des Beschäftigungsverhältnisses geleisteten Förderbetrag nicht überschreiten. Ungeförderte Nachbeschäftigungszeiten sind anteilig zu berücksichtigen. Die Nachbeschäftigungszeit entspricht der Förderdauer; sie beträgt längstens zwölf Monate. 131 SGB III - Eingliederungszuschuss für ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Abweichend von 89 kann die Förderdauer für einen Eingliederungszuschuss für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die das 50. Lebensjahr vollendet haben, bis zu 36 Monate betragen, wenn die Förderungen bis zum 31. Dezember 2014 begonnen haben. 3

Managementinfo Für die Eingliederung besonders förderungsbedürftiger erwerbsfähiger Leistungsberechtigter (elb) steht bei Jobcenter team.arbeit.hamburg neben zahlreichen anderen Fördermöglichkeiten insbesondere der EGZ zur Verfügung. Das Ziel der Förderung mit EGZ ist die dauerhafte berufliche Integration der elb. Mit der Gewährung von EGZ soll unter Berücksichtigung der individuellen Leistungsfähigkeit der/des elb in Bezug auf die konkret zu besetzende Arbeitsstelle die Minderleistung ausgeglichen werden. Mit dieser Arbeitsanleitung soll festgelegt werden, wer für die Befassung mit Förderanfragen zuständig und wie das Ermessen im Hinblick auf die Entscheidung über Dauer und Höhe auszuüben ist. Zudem soll ein Überblick über das Verfahren gegeben werden. 4

Inhaltsverzeichnis 1. Allgemeines/ Ziele... 6 2. Fördervoraussetzungen... 6 2.1 Allgemeine Fördervoraussetzungen... 6 2.2 Förderfähiger Personenkreis... 7 2.3 Notwendigkeit der Förderung... 7 3. Förderhöhe und dauer... 7 3.1. Grundsätze zur Bestimmung der Förderhöhe und -dauer... 7 3.2. Einzelheiten... 8 3.2.1 EGZ gemäß 89 ff SGB III i. V. m. 16 (1) SGB II... 8 3.2.2 Menschen mit Behinderungen... 8 4. Antragstellung... 9 5. Zeitarbeit...10 6. Hinweis zur Ablehnung...11 7. Verfahren...11 7.1 Bewilligung...11 7.2 Status bei Beendigung der Hilfebedürftigkeit...11 5

Ergänzend zu dieser Arbeitsanleitung gilt die jeweils gültige Geschäftsanweisung EGZ der Bundesagentur für Arbeit zur Durchführung der 88-92 und 131 SGB III (GA-EGZ). 1. Allgemeines/ Ziele Die Förderung mit EGZ ist eine Ermessensleistung der aktiven Arbeitsförderung von Jobcenter team.arbeit.hamburg. Ein Rechtsanspruch auf diese Förderung besteht nicht. Der Begriff Arbeitgeber ist umfassend zu verstehen. Das heißt, es ist unerheblich, ob der Arbeitgeber eine natürliche oder juristische Person, öffentlich- oder privatrechtlich organisiert, erwerbswirtschaftlich oder gemeinnützig ausgerichtet ist oder welcher Branche der Arbeitgeber zugeordnet ist. Entscheidend ist, dass bei dem Arbeitgeber ein konkreter Arbeitsplatz mit einem fest umrissenen Aufgabengebiet zu besetzen ist, da die Minderleistung der/des elb, bezogen auf den konkreten Arbeitsplatz, im Vorfeld zu bestimmen ist. Maßgeblich für die Förderung mit EGZ ( 88-92 und 131 SGB III) sind die mangelnden Chancen der/des elb auf eine Eingliederung in den allgemeinen Arbeitsmarkt. Die Aushändigung der EGZ-Antragsunterlagen und die Buchung in COSACH erfolgt gemäß der Arbeitsanleitung Nr. 019. 2. Fördervoraussetzungen 2.1 Allgemeine Fördervoraussetzungen Die Vermittlung auf den 1. Arbeitsmarkt muss durch in der Person der/des elb liegende Gründe erschwert sein. Mit der Förderung soll die Minderleistung ausgeglichen werden. Vermittlungs- hemmnisse Für die Arbeitsverhältnisse gelten die allgemeinen arbeitsrechtlichen Regelungen sowie die anwendbaren Tarifverträge oder, wenn eine tarifliche Regelung nicht besteht, die für vergleichbare Tätigkeiten ortsüblichen Arbeitsentgelte. Seit dem 1. Januar 2015 gilt in Deutschland nach dem Mindestlohngesetz grundsätzlich ein Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde. In der Übergangsphase bis zum 31. Dezember 2017 sind tarifliche Abweichungen erlaubt, wenn ein entsprechender Tarifvertrag dieses vorsieht und durch Rechtsverordnung auf der Grundlage des Arbeitnehmerentsende- oder des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes für allgemeinverbindlich erklärt wurde. Für Arbeitsverhältnisse von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, die unmittelbar vor Beginn der Beschäftigung langzeitarbeitslos im Sinne des 18 Absatz 1 des Dritten Buches Sozialgesetzbuch waren, gilt der Mindestlohn in den ersten sechs Monaten der Beschäftigung nicht. Gesetzlicher Mindestlohn 6

2.2 Förderfähiger Personenkreis Die Förderung mit EGZ soll nur bei elb mit Vermittlungshemmnissen erfolgen. Beispiele für Vermittlungshemmnisse können sein: nicht ausreichende schulische Qualifikation (z.b. fehlender Schulabschluss) nicht ausreichende berufliche Qualifikation (z.b. fehlender Berufsabschluss) nicht ausreichende Sprachkenntnisse (z.b. mangelnde Sprachkenntnisse oder Analphabetismus) Vermittlungsrelevante gesundheitliche Einschränkungen Weitere individuelle Vermittlungshemmnisse können insbesondere in folgenden Profilmerkmalen dokumentiert sein: Lange Dauer der Arbeitslosigkeit (Langzeitarbeitslosigkeit) Persönliche Rahmenbedingungen, wie zum Beispiel Pflege von Angehörigen, Einschränkungen hinsichtlich der Arbeitszeit bei alleinerziehenden Elternteilen 2.3 Notwendigkeit der Förderung Die unter 2.2 genannten Kriterien sind nicht abschließend aufgeführt. Allein ein Vermittlungshemmnis (Rahmenbedingungen oder Langzeitarbeitslosigkeit) reicht in der Regel zur positiven Entscheidung nicht aus. Es muss deutlich gemacht werden, welche Hemmnisse aufgrund der Langzeitarbeitslosigkeit vorliegen (zum Beispiel: Berufsentfremdung aufgrund fortschreitender Technologie). 3. Förderhöhe und dauer 3.1. Grundsätze zur Bestimmung der Förderhöhe und -dauer Die Höhe des Zuschusses richtet sich nach der individuellen Leistungsfähigkeit der/des elb in Bezug auf den konkreten Arbeitsplatz. D.h. die Beurteilung der Minderleistung der/des elb ergibt sich aus der Differenz der vorhandenen beruflichen Fähigkeiten, Kenntnisse, Erfahrungen und Stärken zu den konkreten stellenbezogenen Anforderungen des neuen Arbeitsplatzes. Dies gilt auch für funktionsbezogene Einschränkungen der/des elb (z. B. kann nicht schwer heben ). Vergleichsmaßstab ist damit das Anforderungsprofil des Arbeitsplatzes mit der Leistungsfähigkeit und den Integrationshemmnissen. Individuelle Leistungsfähigkeit Die Entscheidung über die Förderung mit EGZ sowie die Begründung zur Förderhöhe und dauer (Minderleistungen in Bezug auf die angestrebten Tätigkeiten) sind in VerBIS ausführlich zu dokumentieren. Gemeinsam mit den Verpflichtungen der/des elb soll der Förderansatz in die Eingliederungsvereinbarung aufgenommen werden. Dokumentation EinV Verlängerungen von Förderungen sind grundsätzlich ausgeschlossen (Ausnahmen: Zeiten ohne Arbeitsentgelt wie Krankengeldbezug, Mutterschutz, etc.). Keine Verlängerung 7

3.2. Einzelheiten 3.2.1 EGZ gemäß 89 ff SGB III i. V. m. 16 (1) SGB II Die Förderhöhe kann bis zu 50% des berücksichtigungsfähigen Arbeitsentgelts und für eine Dauer von bis zu 12 Monaten bei entsprechender Minderleistung betragen. Die befristete Regelung des 131 SGB III wurde durch eine Gesetzesänderung um weitere fünf Jahre im Rahmen des 89 Satz 3 SGB III verlängert. Das geförderte Arbeitsverhältnis muss danach bis spätestens 31.12.2019 angetreten werden. Diese Regelung trat am 01.01.2015 in Kraft. Für ältere elb ab Vollendung des 50. Lebensjahres ist damit weiterhin eine abweichende Förderdauer von bis zu 36 Monaten möglich. Ü50 Im Anschluss an das Förderende ist eine ungeförderte Nachbeschäftigungszeit zu erfüllen; deren Dauer entspricht der Förderdauer. Ist die Dauer des Arbeitsvertrags befristet, müssen innerhalb der Vertragsdauer die Förderzeit und die Nachbeschäftigungszeit erfüllt werden können. Nachbeschäftigungs- zeit 3.2.2 Menschen mit Behinderungen Für die Kundengruppen der besonders betroffenen schwerbehinderten Menschen ( 90 Abs. 2 SGB III) und behinderten/schwerbehinderten Menschen ( 90 Abs. 1 SGB III) gelten die folgenden Ermessen lenkenden Weisungen: Kundengruppe Förderhöhe Förderdauer elb mit Behinderungen und max. 70% max. 24 Monate Schwerbehinderungen elb, die durch ihre Schwerhinderung max. 70% max. 60 Monate besonders betroffen sind elb, die durch ihre Schwerhinderung besonders betroffen sind und das 55. Lebensjahr vollendet haben max. 70% max. 96 Monate Für die Kundengruppe elb mit Sinnesbehinderungen, Lernbehinderungen/geistigen Behinderungen oder schweren psychischen Beeinträchtigungen ist als Ergänzung das Programm Job 4000 des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales anzubieten. Bei schwerbehinderten elb ist keine Nachbeschäftigungszeit erforderlich. 8

4. Antragstellung Verhandlungen mit Arbeitgebern sollten mit entsprechender Zielrichtung, nach Möglichkeit mit Abschluss eines unbefristeten Arbeitsvertrages mit einer Vollzeitbeschäftigung, geführt werden. Um notwendige und hilfreiche Informationen über das Unternehmen zu erlangen, ist die Nutzung der Zentralen Betriebeanwendung (zbtr) und gegebenenfalls sogar des Internets unerlässlich. Für die Feststellung der entscheidungserheblichen Tatsachen, wie Umfang der Minderleistung, ist der Fragebogen Fördervoraussetzungen obligatorisch zu verwenden. Der Fragebogen ist in VerBIS wie folgt aufrufbar: elb aufrufen - Dokumentenverwaltung Neues Dokument erstellen Zentraler BK-Browser wird geöffnet; im Suchfeld 29287 oder EGZ eingeben der Fragebogen erscheint. Der Fragebogen wird dem Arbeitgeber persönlich, per Fax oder E-Mail ohne vorherige Erfassung der Daten in COSACH zugeleitet. Als Tag der Antragstellung wird wie bisher der Anruf, die E-Mail oder der persönliche Kontakt in zbtr und VerBIS erfasst. Nach Rücklauf des Fragebogens wird dieser Gegenstand des Antrags. Erst jetzt werden die Daten in COSACH erfasst und der Antrag versandt. Obligatorischer Fragebogen Grundsätzlich gilt, dass dort, wo die Förderanfrage eingeht (persönlich, telefonisch oder schriftlich im Standort oder im gemeinsamen Arbeitgeber-Service (gag-s)), über Dauer und Höhe entschieden und der Antrag bearbeitet wird. Beispiele: 1. Erfolgt die Anfrage durch die/den elb oder durch einen Arbeitgeber bei der Integrationsfachkraft (IFK) im Standort, hat diese über Dauer und Höhe zu entscheiden, den Antrag zu bearbeiten und diesen an das IntegrationsleistungsCenter (ILC X914-1A) weiter zu leiten. 2. Erfolgt die Anfrage beim gag-s, hat die IFK vor jeder Beratung bzw. Förderzusage im jeweils zuständigen Standort anzufragen, ob eine Förderung mit EGZ im Rahmen der Förderkontingente möglich ist. Wird dies bejaht, so hat der gag-s über Dauer und Höhe zu entscheiden, den Antrag zu bearbeiten und diesen an das ILC weiter zu leiten. In jedem Fall nimmt die IFK aus dem gag-s mit der zuständigen Teamleitung im Standort Kontakt auf, um die Kontingente abzuklären und um weitere zusätzliche, die Förderhöhe und dauer beeinflussende Informationen zu erfragen. Umgang mit Förderanfragen Bei Eingang von Anfragen von Arbeitgebern beim gag-s nach Förderung mit EGZ und/oder dem Hamburger Modell zur Beschäftigungsförderung im Rahmen der Freien Förderung leitet die arbeitgeberorientierte IFK diese an die bewerberorientierte IFK per unterminierter Wiedervorlage weiter, damit diese die passendere Förderung wählen kann. Vorrangig vor der Freien Förderung ist eine Prüfung der Förderung mit EGZ durchzuführen. Doppelanfragen 9

Bewerberorientierte IFK von Jobcenter team.arbeit.hamburg und der Agentur für Arbeit gehen nicht aktiv zum Zwecke der Anbahnung einer Vermittlung oder Förderung auf Arbeitgeber zu. Diese Aufgabe verbleibt grundsätzlich beim gag-s. Keine aktive Ansprache von AG durch IFK Ausnahmen im Jobcenter team.arbeit.hamburg Die arbeitgeberorientierten IFK der in das Projekt Job-Agenda einbezogenen Standorte, die Teams mitnmang und des Standortes Billstedt/ Mümmelmannsberg können im Rahmen ihrer Akquisitionsbemühungen aktiv auf Arbeitgeber zugehen, soweit diese nicht laut zbtr als Strategiepartner für den gag-s gekennzeichnet sind (in diesem Fall nur in vorheriger Absprache mit dem gag-s). Ausnahmen: Job-Agenda, mitnmang, StO Billstedt/ Mümmelmannsberg Öffnungsklausel: Soweit das Billstedter Konzept von einzelnen Standorten übernommen wird oder eine gleichwertige, auf wenige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konzentrierte Konzeption gewählt wird, ist unter der Voraussetzung der Einhaltung der dort genannten Rahmenbedingungen eine aktive Arbeitgeberansprache möglich. Gekennzeichnete strategische Arbeitgeberpartner des gag-s bleiben hiervon ausgenommen. Die Kennzeichnung ist in zbtr unter den Vermerken des Arbeitgebers zu finden. Der Wortlaut des Eintrags in zbtr lautet: Dies ist ein strategischer Partner des gag-s für 20xx. Ansprache erfolgt ausschließlich über gag-s. Strategiepartner gag-s Es ist unbedingt erforderlich, dass alle Anfragen über eine Förderung und die Auskünfte dazu nicht nur im Bewerberangebot (VerBIS), sondern auch in zbtr bei den Arbeitgeberdaten (siehe dazu auch Arbeitsanleitung Nr. 019) bei Eingang der Anfrage dokumentiert werden. Ein entsprechender Vermerk sollte folgenden Inhalt haben: Name des Arbeitgebers (Betriebsnummer oder Kundennummer - aus zbtr bzw. VerBIS zu ersehen) Name und Telefonnummer der Ansprechpartnerin/ des Ansprechpartners sowie Daten der/des elb (Kundennummer, Name) Termin der Einstellung Einstellung zu Grunde liegende Funktion/Tätigkeit Höhe des Gehaltes Dokumentation in VerBIS und zbtr 5. Zeitarbeit Es gelten auch für das SGB II die Regelungen der o.g. Geschäftsanweisung zum EGZ. Hier ist insbesondere die Randziffer 88.15 zu beachten: (1) Bei der Gewährung an Zeitarbeitsunternehmen ist es zur Prüfung der Minderleistung erforderlich, dass das Zeitarbeitsunternehmen eine genaue Arbeitsplatzbeschreibung des ersten Einsatzortes abgibt. Änderungen in den Verhältnissen, die für Zeitarbeit 10

die Leistung erheblich sind, sind im Rahmen der Mitwirkungspflicht seitens des Arbeitgebers der Agentur mitzuteilen ( 60 Abs.1 Satz 1 Ziffer 2 SGB I). Bei einem Wechsel der Tätigkeit (beim bisherigen Entleihbetrieb oder einem anderen Entleiher) muss die Minderleistung auf den konkreten Arbeitsplatz erneut geprüft werden (Arbeitsplatzprofil). Eine Mitteilung ist nicht erforderlich, wenn der Arbeitnehmer in gleicher Tätigkeit den Entleihbetrieb wechselt. (2) In der verleihfreien Zeit kann kein EGZ gezahlt werden, da in dieser Zeit auch keine Minderleistung auszugleichen ist. Dies gilt nicht für Zeiten der Arbeitsunfähigkeit sowie für Urlaub. (3) Die Nachbeschäftigungspflicht kann bei einem Entleiher oder dem Verleiher erfüllt werden. Die Prüfung der verleihfreien Zeiten erfolgt durch das ILC. 6. Hinweis zur Ablehnung Im Falle einer Ablehnung von Anträgen auf Förderung mit EGZ ist stets die Möglichkeit der Förderung durch die Freie Förderung (Hamburger Modell zur Beschäftigungsförderung) durch die IFK zu prüfen. Arbeitgeberorientierte IFK setzen dafür in VerBIS bei der bewerberorientierten IFK eine unterminierte Wiedervorlage. Hinweis zur Ablehnung 7. Verfahren 7.1 Bewilligung Die EGZ-Unterlagen sind an das ILC zu senden. Zu den EGZ-Unterlagen gehören: Fragebogen (vgl. Nr. 4, S. 8), Antrag, Arbeitsvertrag, Bestätigung der Krankenkasse (sofern vorliegend), ggf. Handelsregisterauszug oder Gewerberegisterauszug (bei erstmaliger Beantragung), Stellungnahme/Entscheidung. ILC Damit im ILC die durch den gag-s realisierten EGZ-Eintritte identifiziert werden können, ist es erforderlich, dass die arbeitgeberorientierten IFK des gag-s bei Antragsausgabe, Entscheidung und COSACH-Eingaben die Erfassung unter 12302 vornehmen und das Organisationszeichen der zuständigen bewerberorientierten IFK verwenden. Zudem ist durch die arbeitgeberorientierten IFK des gag-s auf der Stellungnahme zum Antrag auf EGZ gag-s neben der Unterschrift zu vermerken. 7.2 Status bei Beendigung der Hilfebedürftigkeit ELb sind auch nach Beendigung der Hilfebedürftigkeit nicht aus der Arbeitsvermittlung abzumelden, sondern bis zum Ende der Förderung arbeitsuchend zu führen (siehe auch S. 16 der Arbeitshilfe Kundenabmeldung und Statuswechsel SGB II ). Das Datum der Abmeldung ist jeweils der Tag, an dem vom Ende der Hilfebedürftigkeit Kenntnis genommen wurde. 11