HelpingHand ein Projekt zur Herstellung von Chancengleichheit für HIV-Patienten mit Migrationshintergrund

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Transkript:

HelpingHand ein Projekt zur Herstellung von Chancengleichheit für HIV-Patienten mit Migrationshintergrund

Anteil der ausländischen HIV-Patienten HIV-Center Frankfurt: 1990: 1,94% 2010: 25% Robert Koch Institut: Epidemiologisches Bulletin 03/2012

Besondere Kennzeichen Ungesicherter Aufenthaltsstatus Kulturell unterschiedliche Krankheitskonzepte Strikte Tabuisierung von HIV / AIDS innerhalb der community, oft strikter als im Herkunftsland Late-Presenter Schlechte Deutsch-Kenntnisse Unsicherheit im Umgang mit Behörden und dem Gesundheitssystem

Das Konzept HelpingHand Patienten werden Experten Von Patienten für Patienten Von Migranten für Migranten

Schulung von erfahrenen Migranten - Patienten 5 ganztägige Schulungstermine Infektionskrankheiten, spez. HIV und chronische Krankheiten; Übertragungsrisiken und Prävention; Deutsches Sozial- und Gesundheitssystem; Methodische Ansätze für die ehrenamtliche Tätigkeit Test Teilnahmezertifikat Die Patienten werden zu PatientenExperten und begleiten Mitpatienten als Dolmetscher

Weiterentwicklung durch das Team Individuelle Begleitung, oft spontan, für die Patienten kostenlos und unbürokratisch - im HIVCENTER - Behördengänge - externe Arztbesuche Internationaler Kaffeeklatsch Helpline - online - telefonisch Coaching - Jugendliche in Kooperation mit der Kinderklinik

Anfangsphase: Personeller Aufwand - Professionelles Projektmanagement (10h/Woche) - Arzt des HIV-Centers (10h/Woche) - Psychosozialer Dienst (10h/Woche) - Präventionsbeauftragte (10h/Woche) Schulungskonzept, Aufbau der Finanzierung, Projektkonzeptionierung, Öffentlichkeitsarbeit, Teambildung AKTUELL: Ärzte HIV-Center (10h/Woche) Psychosozialer Dienst (10-15h/Woche) Teammitglieder (PatientenExperten) (200h/Woche) Verwaltungskraft HIVCENTER Schulung (1xjährlich 5 Termine), Weiterführung Finanzierung, Öffentlichkeitsarbeit, Coaching der PatientenExperten, Fortbildung PatientenExperten + Betreuung der niedrigschwelligen Angebote

Finanzierung Eigenmittel Uniklinik Frankfurt : ca jährlich 30.000 - Arztgehälter, Raumkosten, Infrastruktur (Telekommunikation, Rechtsabteilung etc.) Amt für Gesundheit: jährlich 10.000 AIDS-Stiftung: jährlich 7.500 Sponsoringverträge Pharmafirmen: jährlich ca. 5.000 - Aufwandsentschädigung Teilnehmer, Gehalt psychosozialer Dienst, Werbematerial. Besonderheit: Projekt ist Bestandteil der Uniklinik und hat daher spezielle juristische Vorgaben bezüglich Gelderakquise

Herausforderungen ( Probleme ) Anfangsphase: Finanzierung, Konzeptionierung Generell: Realistische Einschätzung der Möglichkeiten der PatientenExperten (Angst vor Outing, Bildungsstand, v.a. Anfangsphase=Findungsphase) Große Abhängigkeit von einzelnen engagierten Akteuren (Ärzte genauso wie PatientenExperten) Geringer Prozentsatz der Schulungsteilnehmer bleibt im Projekt. Finanziell Einbruch des Sponsoring 2015/2016 Evaluation der Angebote Helpline reformbedürftig (Rückrufservice) Nicht alle Sprachen durch Experten vertreten

Vorteile, die bestanden und bestehen Nutzung der Infrastruktur der Uniklinik / des HIVCENTERs Große Zahl an HIV-Patienten mit Migrationshintergrund im HIVCENTER, viele seit Jahren gut bekannt HIVCENTER ist interessant für Sponsoringverträge (kleiner Teil der Finanzierung) Aufbauphase wurde sehr intensiv zeitlich und personell (sowie finanziell) gestaltet, daher besteht ein gutes Grundkonzept

Vielen Dank! Dr. S. Göpel siri.goepel@kgu.de Horst Herkommer Herkommer@em.uni-frankfurt.de http://helpline-online.de/ www.hivcenter.de/ http://www.facebook.com/hivcenterhelpinghand/ HIVCENTER - Ambulanz, Haus 68 Klinikum der JW Goethe Universität Theodor-Stern-Kai 7 60590 Frankfurt am Main 069-6301-7478