Unihockeytraining mit Kindern. Dossier Mentorenprogramm

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Transkript:

Unihockeytraining mit Kindern Dossier Mentorenprogramm

Ausbildungsphilosophie Kinderunihockey Vielseitige, koordinative Ausbildung Motivation zum Unihockey/zur sportlichen Bewegung Umfassende Spielerfahrungen sammeln Spielverständnis aufbauen Jedes Kind erlebt die «Faszination Unihockey» Jedes Kind wird mit dem «Virus Unihockey» angesteckt Umgang mit dem Ball Fokus auf Technik Den Resultateifer bringen die Kinder selber mit (kein Ergebnisunihockey!) 2

Das Training 3

Trainingsaufbau 4

Aufwärmen Kinderunihockey Spielerisch (Spieltrieb wecken) Kindergerecht Polysportiv Spass Beispiele Fangisformen Stafettenformen Hindernisparcours Basketball, Handball, Fussball, Sitzball, Schnappball, Jägerball etc Andere Ideen? 5

Trainingsaufbau Junioren E 10% 30% Physis Technik 30% Individualtaktik Freies Spielen 30% 6

Trainingsaufbau Junioren D 15% 30% Physis Technik 25% Individualtaktik Freies Spielen 30% 7

Trainingsinhalte Junioren C 30% 20% Physis Technik Individualtaktik 20% Mannschaftstaktik 10% Spielen (ohne Vorgaben) 20% 8

Physis: Koordination Diverse Bälle, diverse Geräte einsetzen Übungsbeispiele auf dem youtube-kanal von swiss unihockey anschauen: www.youtube.com/swissunihockey (Trainerausbildung) Beispiele Koordinationsleiter Ringe/Reifen für Laufschule Reaktionsspiele Zwei Bälle führen Jonglieren Weitere Ideen 9

Physis: Kraft/Schnelligkeit Spielerisch Kindergerecht (mit eigenem Körpergewicht) Herausfordern aber nicht überfordern www.youtube.com/swissunihockey (Trainerausbildung) Beispiele Schnelligkeit Fangis Kleine Wettkämpfe Stafettenformen Hindernisläufe Beispiele Kraft Hahnenkampf Raufspiele Oberschenkelklopfen Rumpfbeugen 10

Technik Ballführen, Passen und Schiessen Jedes Element möglichst «aus der Bewegung» -> nicht statisch Stickhandling auch als Hausaufgabe http://www.swissunihockey.ch/de/trainer/unihockey-trainings/stickhandling/ Beispiele Gerätegarten Hindernisparcours Pass-Schule Schiessbude Rollmops 11

Technik methodische Hinweise Keine zu komplexen Übungen! Z.B.: Wenn ich eine Schussübung mache, dann nur mit wenigen Pässen vorher nicht, dass die Hälfte der Kinder dann gar nicht zum Abschluss kommt Technik immer mit Bewegung verknüpfen Immer hohe Intensität und Konzentration fordern Darauf schauen, dass die Kinder möglichst oft selber aktiv sind Nicht zu viel sprechen Keine langen Wartezeiten 12

Individualtaktik «Small Games» Spielformen Hohe Intensität, viele Abschlüsse, kaum Unterbrüche Jeder soll so viele Spielsituationen wie möglich erleben Beispiele unter: www.youtube.com/swissunihockey (Trainerausbildung) Beispiele Jokerspiele Tore anders hinstellen Regeln verändern (Anzahl Ballberührungen, Pässe, etc.) Pass-Stationen Überzahlen / Unterzahlen 13

Teamtaktik Einige wenige Inputs wie z.b. die Raumaufteilung Wichtig ist vor allem das Offensivspiel Welche Positionen wollen wir besetzen? Wie wollen wir Tore erzielen? Thema Transition möglichst früh einbringen: Bei Ballgewinn erster Gedanke offensiv! Wie kann ich das Spiel möglichst schnell wenden? Keine starren Taktikvorgaben im Kinderalter! 14

Spielen Alle kommen gleich oft zum Einsatz Spieler immer wieder auf anderen Positionen einsetzen (auch Goalie) Linien immer wieder neu zusammensetzen Regeln einführen (Pfiff erklären, wenn er nicht verstanden wird) 15

Torhütertraining Spielerisch, viel Koordination, Gleichgewicht Torhüter aus der ersten Mannschaft einladen Die vier Strukturelemente Grundposition: Die Grundposition muss bequem und flexibel sein. Weiter sollte der Körper eine möglichst grosse Abwehrfläche bilden und damit soviel wie möglich vom Tor abdecken. Ballorientierung: Der Torhüter muss seine Abwehrfläche in jeder Spielsituation nach dem Ball ausrichten und nicht nach dem Spieler. Winkel verkürzen: Der Torhüter verschiebt sich von der Torlinie aus dem angreifenden Spieler entgegen und verringert damit die Einschussmöglichkeiten für den Schützen. Positionswechsel: Der Torhüter verschiebt sich laufend, damit er sich immer in einer optimalen Position zum Ball befindet (Grundposition, Ballorientierung und Winkel verkürzen). 16

Ausklang Rituale Cooldown mit Musik Loben, Rückmeldungen geben Training besprechen Duschen 17

Methodische Grundsätze Lernen, lachen, leisten Systematischer Aufbau (vom Leichten zum Schwierigen, vom Bekannten zum Unbekannten) Wiederholen Klare Anweisungen und gute Demonstrationen (Sprache der Kinder sprechen) Kleine Wettkämpfe (z.b. bei Schussübungen) ermöglichen eine höhere Qualität 18

Regelkenntnisse Kinder sollen schrittweise in die Unihockeyregeln eingeführt werden Trainer sollte möglichst «Regelfest» sein. Körperspiel (im Zweikampf den Ball verteidigen) darf schon im Kinderalter trainiert werden Regelhinweise inkl. Videos http://www.mobilesport.ch/unihockey/spielregeln-fairplay-im-unihockey/ 19

Verhalten gegenüber Spielleiter Es gibt keinen einzigen Grund, während des Spiels negativ auf den Spielleiter einzuwirken Vorbildwirkung ist enorm! Die Fehler beim Spielleiter zu suchen, ist immer der falsche Ansatz Bitte denken Sie daran: Wir haben jedes Jahr grosse Probleme genügend Spielleiter zu finden -> mit ihrem Verhalten haben Trainer grossen Einfluss darauf, dass auch der Spielleiter das Spiel geniessen kann! 20

Wettkampfphilosophie E- Junioren Torverkleinerung 90-Sekunden Wechselrhythmus Fixe Wechselreihenfolge (Alle spielen gleich lang!) Spielleiter anstatt Schiedsrichter Keine Bullys nach Torerfolg Keine Jahresrangliste, sondern Tagesrangliste 21

Wettkampfphilosophie D- Junioren Torverkleinerung Alle sollen ungefähr gleich oft spielen Keine fixe Wechselreihenfolge Trainerverhalten wird über Committment gesteuert, welches unterschrieben werden muss. Spielleiter anstatt Schiedsrichter Bullys nach Torerfolg 22

Wettkampfphilosophie C- Junioren Annäherung Aktivunihockey Vorbereitung auf das Grossfeld beginnt Zwei Spiele à 2x20 Minuten pro Tag Jahresrangliste mit Endrunde für den Tabellenersten Keine Torverkleinerung Offizielle Schiedsrichter 23

Wichtigste Grundregel Kinder sind KEINE kleinen Erwachsenen Ein gutes Erwachsenentraining unterscheidet sich von einem guten Training für Kinder Wichtigste Grundregel: Kinder spielen Erlebnisunihockey Erwachsene spielen Ergebnisunihockey 24

Biologisches / kalendarisches Alter Alle sind 12 Jährig, klar, dass das grösste Mädchen zur Zeit noch das grösste Leistungsvermögen hat... Keine Fokussierung auf angebliche «Talente» Die Entwicklung verläuft nicht linear, sondern sprunghaft (Achtung: Wachstumsstörungen!) 25

Trainer-Toolbox 26

Sportverletzungen PECH-Regel Pause (sofort mit Sport aufhören) Eis (30-45 Minuten mit Eis oder kaltem Wasser kühlen) Compression (Druckverband) Hochlagern (ruhigstellen) Bei Kopf-/Augenverletzungen ist ein Arztbesuch Pflicht! 27

www.coolandclean.ch Programm von Swiss Olympic zur Förderung von fairem und sauberem Sport Kostenlose Unterlagen zu Themen Fairplay, Respekt, Teamführung und Suchtmittel Der Sport bietet ein ideales Umfeld, um Kindern elementare Werte fürs Leben zu vermitteln. Nutzen wir diese Chance! «Sport ist eine Lebensschule» 28

Keine sexuellen Übergriffe Natürlicher, sensibler Umgang mit Kindern anstreben Natürliche Berührungen (Schulterklopfen, Abklatschen, Kopf streicheln) gehören dazu und zeigen Wertschätzung Offenes, transparentes Verhältnis zu den Eltern anstreben (z.b. Information an Elternabenden) Die Thematik ist «Chefsache» > als ganzer Verein Grundsätze definieren Zwingend: Getrennte Duschen 29

Eltern Eltern als Partner anerkennen Eltern ins Vereinsleben einbinden Events für/mit Eltern organisieren (Elternabend, Eltern/Kinder-Unihockeyspiel, Eltern-Helferessen) 30

Trainerausbildung www.jugendundsport.ch www.swissunihockey.ch/trainer 31

Material - Schutzbrille Kinder sind näher an der «Gefahrenzone» Kinder können Gefahren weniger gut einschätzen Kinder sind koordinativ z.t. nicht gut ausgebildet. Ihre Bewegungen sind noch nicht sehr präzis! -> Schutzbrille!!! Schutzbrillenobligatorium bei Kindern unter 16 jährig gehört ins Nachwuchskonzept jedes Vereins! 32

Material Stock/Ball/Banden Für jedes Kind mindestens ein Ball im Training! Stockschaufel nicht zu stark biegen (Fön, heisses Wasser) Stockflex über 32mm Stocklänge zwischen Bauchnabel und Brustbein Tore verkleinern bei D- und E-Junioren Banden oder Bänke in die Ecken Als Verein Kinderunihockeystöcke anschaffen 33

Lehrmittel im Unihockey Unihockey Manual Unihockey Basics Unihockey Technics www.swissunihockey.ch/trainer www.youtube.com/swissunihockey www.mobile-sport.ch 34

Broschüre Kinderunihockey DIE Grundlage für das Training mit Kindern Es lohnt sich, dieses Werk zu lesen und sich damit auseinander zu setzen! Hilfreiche Praxistipps mit mobilesport.ch 35

Danke dass du mithilfst Träume zu verwirklichen! 36