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Transkript:

Consumer Panels UND PETRUS GIBT DEN SPIELVERDERBER Consumer Index Total Grocery 07 2014 Der Juli war ein Monat der (Wetter-) Extreme. Wohl auch deshalb war er trotz Fußball-WM ansonsten eher ganz normal Für die deutschen Fußballer hätte es bei der WM in Brasilien nicht besser laufen können, für deren Fans zu Hause aber schon. Denn mit Beginn der Finalwoche erlaubte Petrus Tief Michaela, sich über Nordeuropa auszutoben. Die biestige Dame schüttete riesige Regenmengen über Deutschland aus; im Schwarzwald fielen 400 Liter pro Quadratmeter, fünfmal mehr als monatsüblich. Dabei war es streckenweise so heiß, dass es blitzte und krachte, als ginge die Welt unter. Während das Thermometer im Norden häufig über dreißig Grad kletterte, mussten sich die Württemberger und Saarländer bei zeitweise gerade mal gut zehn Grad den Pullover überstreifen. Und nicht nur die ersten Wochen, der ganze Monat war so unbeständig: sehr warm, extrem nass und reich an Gewittern. So manche Fan- und Grillparty ist buchstäblich ins Wasser gefallen. Und dem Handel hat s ein bisschen die Umsätze verhagelt. : Den Vorsprung sicher nach Hause gespielt Veränderungsraten in Prozent zum Vorjahreszeitraum Basis: Wert Januar Mai 2014 0,0 0,6 Alkoholhaltige Getränke Bier, Biermischgetränke, Softspirituosen, Liköre, Rum, Wein, Weinhaltige Getränke, Sekt/Champagner Alkoholfreie Getränke Bittergetränke, Cola, Limonaden, Sportgetränke 5,7 Snacks Kartoffel-/Mais-, Laugen-/Cocktailgebäck, Nüsse/Kerne/Studentenfutter, Fruchtgummi, Schokoriegel, Pralinen/Konfekt, Schaumküsse Party-/Grillprodukte Antipasti, Feinkostsalate, Gurkenkonserven, Pikante Snacks, Würzsoßen, Produkte zum Fertigbacken, Instantbecher, Grillfleisch, Grillwurst, Folien, Küchenrollen, Papierservietten JUNI 2014 2014-2,3 Alkoholhaltige Getränke Alkoholfreie Getränke Snacks salzig süß Party-/Grillprodukte -0,5 JUNI 2014 + 6,8 + 1,9 + 8,9 + 18,5 + 2,4 + 2,0-0,8 2014 4,2 + 3,6 + 8,6 + 13,5 + 5,2 0,5 Besorgt, nicht verzagt GfK Konsumklimaindex* Juli '14 Aug '14 Aug '13 Konjunkturerwartung 45,9 10,4 1,8 Einkommenserwartung 54,7 50,1 37,2 Anschaffungsneigung 5 49,3 44,4 GfK * in Punkten Die Verbraucher sind besorgt über die Eskalation der Gewalt im Irak, in Gaza und in der Ostukraine. Und sie befürchten, dass die Sanktionen gegen Russland der Konjunktur in Deutschland schaden. Verzagt sind sie deshalb aber nicht. Ihre Einkommenserwartung ist nach wie vor hoch. Dafür sorgen die anhaltend guten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland. Die Unternehmen suchen weiterhin dringend Arbeitskräfte. Und die geringe Inflation ermöglicht reale Einkommenszuwächse, übrigens auch bei den Rentnern. All dies trägt dazu bei, dass die Verbraucher auch ihre Konsumlust nicht verlieren. Weitere Informationen erhalten Sie bei: Dr. Wolfgang Adlwarth +49 (0) 911 395 3664 wolfgang.adlwarth@gfk.com Dr. Robert Kecskes +49 (0) 211 93 65 32 10 robert.kecskes@gfk.com GfK Quelle: ConsumerScan 1 Consumer Index 07 2014

Im Juni noch hatte der mit typischen Eventprodukten dem Handel einen um acht Prozentpunkte höheren Umsatzzuwachs gebracht als die restlichen. Im Juli dagegen schnitt derselbe fast so schlecht ab wie die übrigen -Kategorien. Das lag zum einen sicher an den Wetterkapriolen, zum anderen aber wohl auch daran, dass sich die Konsumenten im Juni bereits mit den einschlägigen Produkten eingedeckt hatten. Aufgeschaukelt haben sich diese beiden Effekte deutlich sichtbar bei den Alkoholhaltigen Getränken. Im Juni 2014 erzielten sie fast sieben Prozent mehr Umsatz als im Vorjahresmonat; im Juli 2014 blieben die Umsätze hingegen um gut vier Prozent unter dem entsprechenden Vorjahreswert. Da hat man wohl reichlich Vorräte angelegt, aber dann wenig Gelegenheit gehabt, sie zu verbrauchen. Bei den teils extremen Temperaturen im Juli war indes der Durst und die Lust auf Erfrischendes besonders groß. Den alkoholfreien Getränken hat das geholfen; sie lagen im Juli 2014 wertmäßig um rund dreieinhalb Prozent über Vorjahr. Häufig zeigte sich während der WM und auch danach nachmittags noch die Sonne am blauen Himmel, abends gingen dann schwere Gewitter nieder. So mancher hat nach den ersten frustrierenden Erfahrungen den Grill schon gar nicht mehr angeworfen. Statt im Garten, fand die Party meistens drinnen statt. Und damit ist sie im Juli für die typischen Party- und Grillprodukte leider ausgefallen. Im losen Juli 2013 waren die Umsätze mit diesen Produkten um ein halbes Prozent besser als im Juli des laufenden Jahres mit Fußball-WM. Eine hohe Trefferquote erzielten dagegen die Snacks, vor allem die salzigen. Sie eignen sich offenbar hervorragend, um vor dem Fernseher die Spannung wegzubeißen. In beiden Monaten erzielten die Knabberprodukte Umsatzzuwächse von fast neun Prozent gegenüber dem jeweiligen Vorjahresmonat. Die salzigen Snacks kamen gar auf gesalzene Zuwachsraten von gut 18 Prozent im Juni und gut 13 Prozent im Juli. Ein Teil dieser Zuwächse geht dabei auf eine höhere Käuferreichweite zurück. Anders gesagt: Im Juni und im Juli 2014 haben auch solche Konsumenten geknabbert, die dies in normalen Jahren nicht tun. Oder aber es wurde fürs Public Viewing daheim eingekauft. Ein Dank an die deutsche Nationalmannschaft, welche die Spannung bis ins Finale hochgehalten hat. Das Gesamtsortiment der Süßwaren hat im Juli 2014 vor allem von der hohen Nachfrage nach salzigen Snacks (Nüsse, Mais-, Salz- und Laugengebäck) profitiert. Aber auch andere Bereiche des Süßwarenmarktes erzielten in diesem Monat Umsatzzuwächse, nämlich neben den Dauerbackwaren die Zucker- und Schokowaren. Insgesamt kamen die Süßwaren auf ein Umsatzplus von fast neun Prozent im Juli 2014. Die Fußballer allein haben dieses Ergebnis allerdings nicht erzielt. Ein weiterer Wachstumsfaktor war ein Basiseffekt, denn im Juli 2013 waren die Süßwaren-Umsätze um rund vier Prozent zurückgegangen. Ähnlich hohe Zuwächse wie die Süßwaren erzielten im Juli 2014 erneut die Molkereiprodukte. Anders als bei den TV-tauglichen Snacks haben hier aber nicht die Konsumenten mit ihrer Nachfrage, sondern in Knabberartikel: Nervennahrung beim Fußballkrimi Käuferreichweite in % 57,9 + 6,2% 6 Juni/Juli 2013 Juni/Juli 2014 Veränderungsrate 33,8 + 7,6% 36,3 27,5 + 13,9% 31,4 24,7 + 5,4% 26,0 + 9,9% 22,5 20,5 gesamt Nüsse / Kerne / Studentenfutter Kartoffel- Laugen- / Cocktailgebäck Mais- GfK Quelle: ConsumerScan Individual (rp) 2 Consumer Index 07 2014

erster Linie der Handel mit seinen höheren Preisen für Wachstum gesorgt (Konsummilch: +8%, Käse: +6%). Zumindest in der Gelben Linie stieg aber auch die Mengennachfrage im Vergleich zum Vorjahresmonat leicht an (+0,6%). Dank des beständig steigenden Preisniveaus sind die Molkereiprodukte auch aufs bisherige Jahr gesehen das entscheidende Wachstumssortiment und stabilisieren damit die ansonsten recht mäßige Entwicklung der insgesamt. Diese Rolle hatten im vergangenen Jahr Obst und Gemüse inne. Im Juli 2013 waren die Umsätze hier um rund 13 Prozent gestiegen. Dieser ernorme Basiseffekt ist auch der entscheidende Grund dafür, dass der Sortimentsbereich im Juli 2014 gut zehn Prozent verloren hat. Beim Gemüse liegt dies vor allem an den vergleichsweise günstigen Preisen in diesem Jahr, beim Obst kommt hinzu, dass beispielsweise die Erdbeersaison in diesem Jahr früher zu Ende ging als im letzten. Im Juli 2014 war die Mengennachfrage nach Erdbeeren nur noch halb so hoch wie im Juli 2013. Insgesamt hatten die Erdbeeren aber mit mengenmäßig plus vier Prozent ein gutes Jahr. Fleisch und Wurst hätten eigentlich einen sehr guten Monat haben müssen, zumal mit der Fußball-WM ein Event anstand, das normalerweise private Grillvergnügen mit Freunden und Bekannten befördert. Diesmal gab es aber ein paar Hindernisse. So fanden die Spiele meistens zu spät am Abend statt. Zudem war es in dem Monat häufig einfach zu heiß zum Grillen, und dann wieder schüttete es so vom Himmel, dass an Essen im Freien nicht zu denken war. So blieb die Nachfrage im Grillmarkt im Juli 2014 mengenmäßig um rund elf Prozent hinter dem Vorjahreswert zurück. Bislang war die Grillsaison insgesamt aber nicht schlechter als im Vorjahr. Vor allem Geflügel landete 2014 deutlich öfter auf dem Rost als vor einem Jahr. Wenn weniger gegrillt wird, tun sich auch spezielle Brotprodukte schwerer: So lag beispielsweise Mediteranes Brot im Juli 2014 mengenmäßig um acht Prozent unter dem entsprechenden Vorjahreswert, bei Baguette waren es fünf Prozent weniger. Insgesamt gingen Brot und Backwaren im Juli 2014 mengenmäßig zurück. Aber weder hier noch beim Grillfleisch hatte das mit den Preisen zu tun. Bei soviel Wasser von oben muss man nicht auch noch welches trinken; so mag der eine oder andere gedacht haben. Das Resultat: Wasser hat im heißen, aber auch sehr nassen Juli 2014 sowohl mengen- als auch wertmäßig verloren. Ansonsten war die Getränkeent- Sortimentsentwicklung bei Fast Moving Consumer Goods Veränderungsraten (Wert) für zum Vorjahreszeitraum in % VÄ Wert [%] 2014 : 2013 VÄ 2014 01-07 Total (inkl. Fachhandel) Food & Getränke Food Frischeprodukte Fleisch / Wurstwaren Obst / Gemüse Brot / Backwaren Molkereiprodukte, gelbe Linie Molkereiprodukte, weiße Linie Süßwaren * Tiefkühlkost / Eis Sonstige Nahrungsmittel Getränke Heißgetränke (inkl. Milchkonzentrate) Alkoholfreie Getränke Alkoholhaltige Getränke Home- / Bodycare Wasch- / Putz- / Reinigungsmittel Kosmetik / Körperpflege * Papierwaren - 10,3-6,2-0,7 - - 1,3-2,6-2,9-2,9-2,1-4,0-3,2 2,7 0,4 2,0 4,3 5,5 6,8 8,6 - - 2,5-0,7-0,8 6,1 6,5 0,9-1,1 0,4-7,8 0,1-0,4 2,3-0,3 4,1 GfK Quelle: GfK ConsumerScan (rp), *GfK ConsumerScan Individual (rp) 3 Consumer Index 07 2014

wicklung in diesem Monat recht sportlich. Die Alkoholfreien Getränke legten im Umsatz um knapp ein halbes Prozent zu, vor allem dank der guten Entwicklung des entsprechenden s (+3,6%). Zudem zeigten sich die Fruchthaltigen Getränke wieder stabil und die Energydrinks weiterhin dynamisch wachsend. Dies hat, zusammen genommen, das Nachfrageminus bei Wasser im Wert leicht überkompensiert. Die Alkoholhaltigen Getränke waren nur im Juni in Form. In diesem Monat legte der entsprechende um fast sieben Prozent zu. Im Juli 2014 gab s indes eine saftige Klatsche (-4,2%). Ein Grund dafür könnte sein, dass die Konsumenten sich im Juni bereits für die gesamte WM bevorratet haben, um nur ja nicht ohne was dazustehen, wenn ein Sieg gefeiert werden musste. Aber auch das Wetter trägt eine Teilschuld: Bier läuft eben bei Grillwetter besser als bei sturzbachartigem Regen. Da in dem das Gros der Alkoholhaltigen zu finden ist, blieb der Sortimentsbereich auch insgesamt unter seinen Möglichkeiten (-3,2%). Lediglich das Trendsegment Sparkling Mix (Hugo & Co.) sowie die Trendspirituosen Import-Rum und Whisky sind weiter auf Erfolgskurs. Für die Heißgetränke war der Juli 2014 einfach zu heiß. Andererseits lag der Preis für Röstkaffee im Juli 2014 anders als in den Vormonaten erstmals wieder über Vorjahresniveau. Grund dafür sind Preiserhöhungen aller Hersteller infolge gestiegener Rohstoffpreise. Weil Röstkaffee das mit Abstand größte Segment im Heißgetränkemarkt ist, haben die höheren Preise den witterungsbedingten Umsatzrückgang in Grenzen gehalten. Die Mengennachfrage bei der Tiefkühlkost ist im Juli 2014 weiter zurückgegangen. Kumuliert hat sich in den ersten sieben Monate des Jahres ein Mengenminus von 3,3 Prozent aufgebaut. Das liegt nicht unwesentlich an der Entwicklung von Speiseeis. Die Kategorie, die bis zum Juni mit fünf Prozent Umsatzplus als Vorzeigesegment galt, muss nun erleben, wie schnell dieser Status dahinschmilzt. Zwölf Prozent Minus im Monat Juli lassen in der Jahres-Kumulation nur noch ein spärliches Umsatzplus von 0,7 Prozent übrig und mengenmäßig sogar ein leichtes Minus (-0,4%). Das ist besonders dramatisch, da der Juli übers Jahr gesehen der stärkste Monat für Eis ist. Aber das Wetter hat, wie schon beschrieben, diesmal nicht mitgespielt. Es gibt für Eis nämlich sowohl nach oben als auch nach unten eine Wohlfühltemperatur. Wenn es zu heiß ist, hat man möglicherweise weniger Lust auf die süße Köstlichkeit. Zudem transportiert man bei heißem Wetter nicht so gerne Tiefgekühltes nach Hause. Andere Tiefkühlprodukte gingen im Juli 2014 dagegen besser. TK-Gemüse verspürte mit knapp vier Prozent Umsatzplus wieder etwas Aufwind, bleibt aber in der Kumulation negativ. Ebenso TK-Kartoffelprodukte mit aktuell plus acht Prozent und TK-Pizza mit vier Prozent mehr Umsatz. TK-Backwaren schwächeln hingegen weiter. Der Bereich Körperpflege/Kosmetik hat im Juli 2014 wie schon in den vorangegangenen Monaten ein, wenn auch leichtes, Umsatzplus erzielt (+%). Dies geht insbesondere auf eine gestiegene Anzahl an Käufern zurück. Mit Blick auf die einzelnen Warengruppen ist die Entwicklung fast durchweg positiv. Preise für Packaged Goods im LEH (Vollsortimenter, Discounter, Drogeriemärkte) Preisveränderungsraten* (ohne Frische) gegenüber dem Vorjahresmonat in % 2012 2013 2014 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 01 02 03 04 05 06 07 + 2,4 + 2,0 + 1,8 4,2 2,9 2,8 2,0 2,4 1,3 1,2 1,7 1,7 1,2 2,7-2,2 2,4 2,0 2,8 2,3 2,9 2,7 2,0 2,5 1,9 0,3 4,6 1,4 1,1 Jahresmittelwerte** * basierend auf dem Haushaltsindex Bezahlte Preise mit Wert-Gewichtung des jeweiligen Monats; ohne Frische, 316 Warengruppen ** Durchschnitt der monatlichen Preisveränderung, gewichtet mit dem Umsatz des jeweiligen Monats GfK Quelle: GfK ConsumerScan (rp) 4 Consumer Index 07 2014

Insbesondere Duschbäder erzielten im Juli 2014 gegenüber dem Vorjahresmonat ein deutliches Umsatzplus. Zu den wenigen Kategorien, die nicht von dieser positiven Entwicklung profitierten, gehören Sonnenpflege und Rasiermittel. Im Falle der Sonnenpflege ist ein Grund dafür, dass es im laufenden Jahr im Vergleich zum Vorjahr schon wesentlich früher sehr warm war und sich die Verbraucher daher frühzeitig mit Sonnenpflege-Produkten eingedeckt haben. Auch Rasiermittel schlagen negativ zu Buche, was man schon seit einiger Zeit trendbedingt (Bart ist in ) beobachten kann. Die Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel weisen im Juli 2014 ein kräftiges Umsatzplus von 5,5 Prozent auf. Das liegt vor allem an den gestiegenen Ausgaben pro Haushalt. Grund dafür ist nicht zuletzt, dass sich das Promotiongeschäft weg von den Harddiscountern und hin zu Drogeriemärkten und SB-Warenhäusern verschiebt. Etwas schwerer hatten es die Feinwaschmittel und Fleckenentferner. Nahezu alle anderen Warengruppen konnten im Juli aber mehr Umsatz erzielen. Die Papierwaren sind im Juli 2014 mit plus ein Prozent insgesamt leicht gewachsen. Stärkster Wachstumsfaktor waren die Küchenrollen, angetrieben durch die Private Labels und Aldi. Babywindeln büßen dagegen Umsatz ein, vor allem, weil die Pampers-Promotions rückläufig sind. Alles in allem sind die Preise für die Verbraucher aber derzeit kein Problem. Der Preisanstieg im LEH ( ohne Frische) lag im Juli 2014 bei gerade einmal 1,1 Prozent. Kräftigere Preiserhöhungen wie bei den Molkereiprodukten oder beim Röstkaffee sind eher die Ausnahme. Sie werden zudem durch starke Preisrückgänge in anderen Bereichen wie beispielsweise beim Gemüse nahezu kompensiert. Auch Kalendereinflüsse haben diesmal keine Rolle gespielt. Insgesamt haben die Fast Moving Consumer Goods (alle Vertriebsschienen einschließlich Fachhandel) dieses Mal etwas schlechter abgeschnitten als der LEH (Vollsortimenter, Discounter, Drogeriemärkte). Der knappe Prozentpunkt im Unterschied geht zu Lasten des Fachhandels. Der wird das angesichts der Zuwächse in den letzten Monaten aber wegstecken. Zudem muss man bedenken, dass der Umsatzzuwachs bei im Juli 2013 kräftig war (+4,3%), so dass auch dieser starke Basiseffekt einer besseren Entwicklung im Juli 2014 entgegenstand. Vor allem die Drogeriemärkte und die Discounter waren in dieser Hinsicht diesmal benachteiligt. Gegen die Wachstumsvorgabe von 7,7 Prozent (Drogeriemärkte) und 6,3 Prozent (Discounter) aus dem Juli 2013 war kaum anzukommen. Die LEH-Food-Vollsortimenter lagen im letztjährigen Juli um rund drei Prozentpunkte gegenüber den Discountern zurück; um etwa den gleichen Wert sind sie diesmal besser. Es nimmt sich also nicht viel zwischen den Vertriebsschienen. Einzig die SB-Warenhäuser stechen im Juli 2014 hervor. Sie erzielten fast drei Prozent mehr Umsatz, und zwar wegen einer deutlich gestiegenen Bonsumme. Offensichtlich haben sich die Verbraucher angesichts außergewöhnlicher Fußballspiele nicht jeden Tag mit so was Profanem wie Einkaufen aufhalten wollen. Vertriebsschienenanteile im Lebensmitteleinzelhandel Nach Handelspanelsystematik ohne Fachhandel Umsatzanteile in % VÄ Wert [%] 2014 : 2013* VÄ 2014* 2011 2012 2013* 01-07 8,6 7,4 7,4 Drogeriemärkte 0,3 + 2,8 23,1 23,0 22,6 SB-Warenhäuser 2,9 1,4 24,9 25,9 26,1 LEH-Food-Vollsortimenter Discounter - 1,7 + 2,5 0,9 43,4 43,7 43,9 Aldi - 1,3 1,8 17,5 10,0 15,9 17,5 10,1 16,1 17,4 10,3 16,2 Lidl Restl. Discounter - 3,8-0,5 0,9-0,1 156,8 159,8 164,0 Mrd. Euro + 1,9 + 2,7 VÄ zum Vorjahr in % + * eigene Berechnungen auf Basis GfK ConsumerScan (rp), Bonsumme (inkl. Frische), VÄ in % zum Vorjahreszeitraum GfK Quelle: GfK ConsumerScan; IRI Grundgesamtheiten, Stand jeweils zum Jahresende 5 Consumer Index 07 2014