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Transkript:

Kantonspolizei Seepolizei Internationale Unfallstatistik für den Bodensee 216 Unfälle insgesamt zurückgegangen Schiffsunfälle auf Vorjahresniveau Zahl der Verletzten und der tödlichen Unfälle gesunken 4 Personen aus Seenot gerettet Dies ergab die Auswertung der Unfallstatistik des Jahres 216 durch die Leiter der Seeund Wasserschutzpolizeien aus Lindau, Vorarlberg, St. Gallen, Thurgau, Schaffhausen und Baden-Württemberg (Konstanz, Überlingen und Friedrichshafen), die am 26.1.217 in Kreuzlingen tagten. Wetterlage Der Frühsommer 216 war gezeichnet von starken Niederschlägen, die letztendlich zu Hochwasser, Überschwemmungen und Treibholzeinträgen in den See führten. Durch das Treibholz war die gesamte Sportschifffahrt beeinträchtigt. Erst in den Folgemonaten stellte sich die sommerliche Witterung ein. Der September war der viertwärmste Monat seit den Aufzeichnungen aus dem Jahre 1864. Bereits Anfang Oktober kam es zu einem Kälteeinbruch mit ersten Schneefällen im Bergland, welcher durch eine ausgedehnte Warmwetterphase (Föhn) im November abgelöst wurde. Im Durchschnitt fielen 14 % mehr Niederschlag als in den Vorjahren. Die Erwärmung nahm um,7 C zu. 216 war ein eher windschwaches Jahr. Nur einzelne Gewitterereignisse brachten Windgeschwindigkeiten von bis Knoten. Die Gesamttrefferrate bei den Starkwind- und Sturmwarnungen konnte wiederum auf hohem Niveau gehalten werden, bei gleichzeitig niedriger Falschalarmrate. Der Rückgang der Unfallzahlen insgesamt ist darauf zurückzuführen, dass die Sportschifffahrt witterungsbedingt erst Anfang Juli Fahrt aufnehmen konnte. Aufgrund der mässigen Wassertemperaturen ging die Anzahl der Badeunfälle deutlich zurück. Pegel Konstanz Verlauf 216 Der durchschnittliche Seespiegel lag mit 3,57 Meter 17 Zentimeter über dem normalen Mittelwert der Jahre 27 bis 216. Der tiefste Stand wurde Anfang Januar mit 2,82 Meter und der höchste Wert mit 5,13 Meter Mitte Juni registriert.

Die Hochwassermarke von 4,8 Meter wurde im Zeitraum vom 18.6. bis 5.7.216 erreicht. Durch die hochwasserführenden Zuflüsse wurde die Schifffahrt durch Treibholzeintrag in den See teilweise beeinträchtigt. Die Schifffahrt wurde entsprechend gewarnt. 525 475 4 425 4 375 3 325 275 2 282-2. bis 4.1.16 513-21./22.6.216 Jan. Febr. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. Monatsmittel Niedrig Pegel Höchst Pegel Unfallentwicklung Auf der 536 km² grossen Seefläche und dem 21 Kilometer langen Hochrheinabschnitt bis Schaffhausen ereigneten sich 179 Unfälle. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Unfälle um 15 (- 8 %) gesunken. Die Anzahl der polizeilich bekannten Schiffsunfälle sind mit 1 Ereignissen auf Vorjahresniveau. Die Unfallzahlen 216 verteilen sich auf die Bodensee-Anliegerstaaten wie folgt: Baden-Württemberg 82 Unfälle - 33 Bayern 33 Unfälle + 5 Vorarlberg 33 Unfälle + 4 Thurgau 2 Unfälle + 4 St. Gallen 6 Unfälle + 2 Schaffhausen 5 Unfälle + 3

Die Unfallentwicklung im -Jahres-Vergleich 2 2 1 1 179 217 145 156 171 183 174 194 179 27 28 29 2 211 212 213 214 215 216 Gesamtunfallzahlen (Schifffahrt, Tauch- und Badebereich, Sonstige) Die Gesamtschadenssumme belief sich im Jahr 216 auf ca. 1.8. Euro, im Vorjahr waren es ca. 7. Euro. Der Untergang eines Arbeitsschiffes in Lindau schlug mit 4. zu buche. Tote/Verletzte/Vermisste Im Berichtszeitraum verloren 14 Personen (Vorjahr 19) auf dem Bodensee sowie auf der Hochrheinstrecke ihr Leben, 39 wurden verletzt (Vorjahr 54). Die Verteilung der tödlichen Unfälle stellt sich wie folgt dar: Baden-Württemberg 9 Kanton Thurgau 4 Bayern 1 Insgesamt ereigneten sich 14 Badeunfälle (- 17). Dabei verunglückten sechs Personen tödlich (- zwölf), neun Schwimmer wurden verletzt geborgen (- vier). Im zurückliegenden Jahr wurden fünf Tauchunfälle (Vorjahr: sechs) bearbeitet. Alle Tauchunfälle ereigneten sich im Überlinger See. Zwei Taucher verloren dabei ihr Leben, drei erlitten Verletzungen und mussten ärztlich behandelt werden.

Bei zehn sonstigen Unfällen (Vorjahr sieben) wurden zwei Tote und vier Verletzte registriert. Dabei handelte es sich überwiegend um Unfälle durch Stürze auf Booten und in den Hafenanlagen. 7 4 2 52 42 13 61 42 12 13 52 7 27 36 12 12 58 54 27 28 29 2 211 212 213 214 215 216 9 19 39 14 Verletzte Tote Schiffsunfälle Die Schifffahrt war mit 1 Unfällen (84 %), 23 Verletzten und vier mit tödlichem Ausgang an der Gesamtzahl der Unfälle beteiligt. 17 1 1 14 1 12 1 128 144 167 113 123 147 152 147 1 1 27 28 29 2 211 212 213 214 215 216 Die Schadenssumme der Schiffsunfälle belief sich auf rund 1,3 Mio Euro (Vorjahr: 496. Euro).

Unfallbeteiligte An den Schiffsunfällen waren Motorboote mit 46 %, Segelboote mit 38 %, Ruderboote mit 9 %, die gewerbliche Schifffahrt mit 6 % und Surfer mit 1 % beteiligt. Surfer 1 Gewerbliche Schifffahrt Ruderboote 15 Segelboote 67 Motorboote 82 2 4 7 8 9 Unfallorte Von den insgesamt 1 registrierten Schiffsunfällen ereigneten sich 58 Unfälle in den Häfen und an Steganlagen, gefolgt von 4 Unfällen in der -Meter-Uferzone. Unfälle auf dem offenen See waren 38 und auf Fließgewässer 14 zu verzeichnen. 9% 25 % 39% 27 % Hafen-/Steganlage Uferzone Offener See Fließgewässer

Unfallursache Die Verteilung der Unfallursachen im Jahr 216 stellt sich wie folgt dar: Mangelnde Sorgfalt der Schiffsführer 41 % Sturm/Seegang 26 % Technische Mängel/Ausrüstung 19 % Sonstigen Unfallursachen 8 % Missachtung der Fahrregeln 7 % 7 4 2 17 Nichtbeachten Fahrregeln 66 Mangelnde Sorgfalt 33 29 Techn. Mängel/ Ausrüstung 18 Sturm/ Seegang 39 16 Sonstige 12 215 216 Unfallart Die Zahl der Kollisionen sank im Vergleich zum Vorjahr auf 49 (Vorjahr: 66), die der Festfahrungen auf 14 (Vorjahr 25). Insgesamt gingen aufgrund Leckagen 32 (19) Wasserfahrzeuge unter. Kenterungen waren zehn (Vorjahr zwölf) zu verzeichnen. Bordunfälle mussten neun (Vorjahr zwei), als Sonstige Unfälle (Vorjahr zwei) erfasst werden. 7 66 4 2 19 32 49 25 14 12 4 6 2 9 22 215 216

Sturmwarn- und Seenotrettungsdienst Im vergangenen Jahr sank die Anzahl der Einsätze im Sturmwarndienst auf 379 Vorjahr (382). Die Einsätze im Seenotrettungsdienst liegen mit 273 deutlich unter dem Vorjahresniveau (368). Durch die See- und Wasserschutzpolizeien konnten 4 Personen (Vorjahr: 448) aus Seenot gerettet werden, die ohne fremde Hilfe das Ufer nicht mehr erreicht hätten. 193 Boote (Vorjahr: 242) mussten durch die Rettungskräfte geborgen werden. Ratschläge der See- und Wasserschutzpolizeien am Bodensee für die Wassersportsaison 217 Prüfen Sie die Zulassung Ihres Bootes und der Gasanlagen auf Gültigkeit. Tragen Sie dafür Sorge, dass die vorgeschriebene Mindestausrüstung vollzählig und gebrauchsfähig ist; z. B. Prüfungsintervalle der automatischen Rettungswesten sowie der Feuerlöscher. Legen Sie ihre Rettungsmittel bereit und ziehen Sie diese rechtzeitig an. Überprüfen Sie die Funktionsfähigkeit der Navigationsbeleuchtung. Beachten Sie die Regeln der guten Seemannschaft. Beobachten Sie die Wetterlage nicht nur am Handy. Schützen Sie Ihr Boot vor Diebstahl und Einbruch durch entsprechende Schutzvorrichtungen, insbesondere die Aussenbordmotoren. Melden Sie verdächtige Wahrnehmungen in den Häfen Ihrer Polizei. Nutzen Sie bei Notfällen auf dem Bodensee den internationalen Notruf 112. Ihre See- und Wasserschutzpolizei ist in der Regel tagsüber auf dem Notrufkanal 16 auf UKW-Funk für Sie erreichbar.