Ausblick über den weiteren Ausbau der Netzwerke Frühe Hilfen ab 2016 auf Thüringer Landesebene

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Transkript:

Ausblick über den weiteren Ausbau der Netzwerke Frühe Hilfen ab 2016 auf Thüringer Landesebene Referentin: Christine Kascholke Leiterin des Referates41 / Grundsatzangelegenheiten, Jugendhilfe, Frühe Hilfen im Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport, Landesjugendamt

Einführung Aus Fehlern lernen - Intentionen für einen verbesserten Kinderschutz Unterstützungsangebote in unterschiedlichen Hilfesystemen verortet misslungener Transfer jenseits der eigenen Systemgrenze Jugendhilfeleistungen kommen zu spät bei der Zielgruppe an Beachtung besonderer Vulnerabilität und Bedeutung Früher Kindheit Ein guter Start schafft eine gute Basis Veränderte Lebenswelten und gestiegene Anforderungen an Elternschaft (gestiegene Informations- und Unterstützungsbedarfe) Mehr Hilfe ist nicht zwingend bessere Hilfe Was ist Qualität? Wie erreicht man Wirksamkeitssteigerungen? Problemfrüherkennung und Betroffenenbeteiligung

Entwicklung in den Frühen Hilfen 1. Ausgangsituation in Thüringen Erste Frühe Hilfen in Thüringen: Familienhebammen, Netzwerke Kinderschutz Thüringer Gesetz zur Weiterentwicklung im Kinderschutz (2008) 2. Bundeskinderschutzgesetz 2012 - Gesetz zur Kooperation und Information im Kinderschutz (KKG) Bundesinitiative Frühe Hilfen 07/2012 12/ 2015 3. Was kommt nach der Bundesinitiative? - Weitere und neue Herausforderungen

Bundesinitiative Frühe Hilfen 07/2012 12/2015 Rechtsgrundlage: 3 Gesetz zur Kooperation und Information im Kinderschutz (KKG) Förderschwerpunkte 1. Auf-/Ausbau Netzwerke Früher Hilfen 2. Einsatz Familienhebammen/FGKiKP 3. Einbeziehung Ehrenamt 4. Sonstige Maßnahmen (nachrangig) 0,4 0,75 Fachliche Unterstützung durch 0,2 Nationales Zentrum Frühe Hilfen Wissenschaftliche Begleitung/Evaluation 0,0 Förderung des Austauschs auf Bundesebene Materialerstellung für die Fachpraxis: 2012 2013 2014 2015 Kompetenzprofile, NEST-Material, Ausbildungsmodule,... 1,4 1,2 1,0 0,8 0,6 Bundesmittel Frühe Hilfen für Thüringer Kommunen in Mio. Euro 1,10 1,27 1,27

Unterstützung der Frühen Hilfen durch Thüringer Landesförderung Landesprogramm Kinderschutz (freiwillige Leistung des Landes - zusätzlich und weiterführend zur Bundesinitiative) Ausbau lokaler Netzwerkstrukturen (ergänzend zur Bundesinitiative Frühe Hilfen) Qualitätsentwicklung in Frühen Hilfen / Kinderschutz Fortbildung zum Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung insbesondere für Fachkräfte der Kindertagesstätten Fachliche Unterstützung durch Landeskoordination Qualifizierung, Förderung des kommunalen Austauschs Beratung, Prozessbegleitung, fachliche Empfehlungen Öffentlichkeitsarbeit

Netzwerke Frühe Hilfen / Kinderschutz in Thüringen Netzwerkaufbau ist eine Erfolgsgeschichte! flächendeckende Netzwerke mit hauptamtlicher Koordination Ausprägung abhängig von örtlichen Gegebenheiten Wesentliche Akteure eingebunden Verknüpfung zum GSW ist Schwerpunkt und besondere Herausforderung Qualitätsentwicklung durch intensive Fortbildung und Fachaustausch Etablierung eines Verständnisses der gemeinsamen Verantwortung

Einsatz von Familienhebammen (FamH) & vergleichbarer Berufsgruppen aus dem Gesundheitsbereich (FGKiKP) FamH/FGKiKP (außer in einer Stadt) in allen Landkreisen/ kreisfreien Städten erfolgreich familienbegleitend im Einsatz Aber: noch nicht überall Bedarfsdeckung Qualifizierung von Fachkräften Fortbildung für FamH/FGKiKP 2013/2014 Aufbauschulung für FamH mit Abschlüssen vor 2012 Bedarfsdeckung wird weiter vorangetrieben: 10/2015 Beginn neuer Fortbildungskurs für FamH/FGKiKP Entwicklung der Rahmenbedingungen Einheitliche Kostensatzregelung im Rahmen der Bundesinitiative in Thüringen Bundesweit anerkannte Abschlüsse entsprechend eines einheitlichen Kompetenzprofils

Förderschwerpunkt 3: Ehrenamt Einzelne Projekte in den Kommunen, zum Teil noch im Planungsstatus Potential für flächendeckende Angebote, Niedrigschwelligkeit und Vermittlung zwischen den Kulturen Förderschwerpunkt 4: Zusätzliche Maßnahmen Vielschichtige sozialraumspezifische Projekte, zur Umsetzung der Ziele der Bundesinitiative Intensität der Nutzung in Thüringen unterschiedlich

Ausblick Was kommt nach der Bundesinitiative? Festschreibung im 3 Abs. 4 KKG ab 2016 Fonds zur Sicherstellung der Netzwerke Frühe Hilfen und der psychosozialen Unterstützung von Familien (jährlich 51 Mio. Bundesmittel) Kontinuität der Netzwerke Frühe Hilfen ist über den 31.12.2015 hinaus dauerhaft sichergestellt! Verlängerung der bislang gültigen Verwaltungsvereinbarung bis zur Überführung in den Fonds (nahtlos, spätestens 2017) Verteilungsschlüssel bleibt bis dahin unverändert (1,2 Mio. für Thüringen)

Ausblick Was kommt nach der Bundesinitiative? Frühe Hilfen und Kinderschutzpolitik des Landes Thüringen Die Kommunen sollen aktiv dabei unterstützt werden, Präventionsketten aufzubauen und fortzuentwickeln. Die Beratung und Begleitung werdender Eltern werden von Anfang an in den Mittelpunkt gestellt. Angesichts der Umsetzung der Regelungen des Bundeskinderschutzgesetzes und des etablierten Netzes an Kinder- und Jugendschutzdiensten sollten die bestehenden Netzwerke konsolidiert und weiterentwickelt werden. (Koalitionsvertrag, 6. Wahlperiode des Thüringer Landtages, 2014)

Alte und neue Herausforderungen Ausbau und Weiterentwicklung der Netzwerkstrukturen: Insbesondere an der Schnittstelle von Gesundheitswesen und Jugendhilfe, Eröffnung neuer Kooperationensmodelle, (Verbesserung der Rahmenbedingungen) Familienhebammen /FGKiKP: Voranbringen der Bedarfsdeckung Unterstützung für zugewanderte bzw. asylsuchende Familien migrations- und kultursensible Ausrichtung der Frühen Hilfen als inhaltlicher Schwerpunkt Asylsuchende nach Herkunftsländern 2,82% 1,82% 4,19% Syrien 4,44% Albanien 24,26% Kosovo 6,86% Serbien 7,10% Afghanistan Eritrea 17,05% 17,28% Irak Mazedonien 17,05% Somalia Russische Förderation

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!