Handout erstellt von: Michael Stüger, die Berater

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Gruppendynamik nach Materialien von: Bruce Tuckman (*1938) Friedrich Glasl (*1941)

Dynamische Gruppen oder warum man sich nicht davor fürchten muss: Eingangsthese: Eine Trainerin braucht um vernünftig arbeiten zu können: Ein Bild von individuellen Menschen Ein Bild von Gruppenstruktur Ein Bild von Gruppendynamik Gruppenentwicklung nach Tuckman: FORMING STORMING NORMING PERFORMING Formierungs- und Orientierungsphase Sturm- und Differenzierungsphase Normierungs- und Integrationsphase Reifephase und Arbeitsphase

Gruppenorientierung Gruppenthema - Leitung FORMING STORMING NORMING PERFORMING Orientierung: man Thema: Rolle finden Leitung: Ansagen, führen Orientierung: ICH Thema: Konflikt, Abgrenzung Leitung: Ziele aufzeigen Orientierung: wir Thema: Kooperation Leitung: koordinieren Orientierung: Aufgabe Thema: Arbeitsleistung Leitung: Visionen geben Prägungen und Probleme und Lösungsansätze beim Forming: Mangelnde Erwartungssicherheit führt zu Wirkungsorientierung der TN. Handeln wird bestimmt durch: Was tut man ; wie wirke ich und wie kann ich mich heraushalten. Erwartungssicherheit kann durch gutes Vermitteln einer Konventionsstruktur erhöht werden. In dieser Phase soll klar werden: Gewissheit über zwischenmenschliche Grundregeln Gewissheit über offizielle Ziele Gewissheit über die Zugehörigkeit zur Gruppe Komplikationen: Zerfall der Gruppe durch unklare offizielle Ziele Blockade bei der Aufstellung von Konventionen Unterschiedliche Ausprägungen des Sicherheitsbedürfnisses innerhalb der Gruppe Fehlstart durch überhastetes Forming Langeweile durch überdehntes Forming Merksatz: Die Gruppe ist im Forming besonders anleitungsbedürftig Prägungen/Probleme/Lösungsansätze beim Storming: Nachdem das Gemeinsame im Forming im Mittelpunkt stand, steht nun der/die Einzelne vor dem Problem, sich im Wir ein Stück Ich zurück zu erobern. Dieser Vorgang ist oft angstbesetzt. Als Gruppenleiter wird man oft mit unerfreulichen Konfliktbiographien konfrontiert in der Regel ist viel Ermutigung vonnöten um diese Phase gut durch zu stehen. Drei Unterphasen können unterschieden werden: Wetterleuchten (begleitet je nach TN von: Sticheleien, Ironie, verdeckten Beschwerden und Regelverletzungen) Gewitter (begleitet von Ärger, Trotz, Kränkung, Angst bis hin zu Wut, Verbitterung und Verletztheit)

Tiefdruck (eigentlich eine Folge von unterdrücktem Storming; Ursache sind unterschwellige Konflikte und vermiedene Kontakte führt zu Auflösungserscheinungen in der Gruppe) An Kursstrategien können regelmäßige, präventive Maßnahmen gesetzt oder situative, anlassbezogene Tools eingesetzt werden. Zur Überleitung ins Norming sollte der erstrittene Dissens ( Konfliktlinien ) unbedingt festgehalten werden. Prägungen/Probleme/Lösungsansätze beim Norming: Häufig gibt es beim Norming das Problem der Storming-Überhänge, also verdeckten Dissens. Diese drücken sich beim Norming durch formelhafte, nebulöse Kompromisse aus. Überhaupt kann ein vielfältiges Set an Widerständen gegen das Norming beobachtet werden: taktischer Widerstand charakterlich bedingter Widerstand Widerstand aufgrund seelischer Ambivalenzen Widerstand aufgrund von Differenzen innerhalb von Teilgruppen Widerstand aufgrund bestehender Tabus Grundsätzlich kann das Gruppenklima auch ohne diese Widerstände als nachgewitterlich bezeichnet werden. Erwarten sie bitte keine Euphorie Ernüchterung und Kompromissbereitschaft aber auch Erleichterung und Versöhnung sollen den Weg zu einer Gruppenvereinbarung begleiten. Das Ende der Normingphase soll klar markiert werden. Können keine dauerhaften Kompromisse geschlossen werden, kann man das Norming auch abbrechen. Daraus ergeben sich absehbare Probleme, die aber situativ aufgegriffen werden können die Gruppe kann auch so in die Arbeitsphase entlassen werden (das heißt: Man erzielt zwar keine optimale Gruppenkohärenz arbeitsfähig ist sie aber trotzdem) Prägungen/Probleme/Lösungsansätze beim Performing Zielorientiertes Arbeiten stabilisiert die Gruppe oft soweit, dass man als TrainerIn fast arbeitslos wird. Diese Stabilisierung ist jedoch nicht ungefährdet: Der Arbeitsprozess erfordert immer wieder eine Anpassung der Gruppen- und Ablaufregeln und zwar ohne in eine Normingphase zurück zu kehren. Probleme bereiten auch Prozessdefizite im Vorfeld, Versagensängste und natürlich gibt es auch einen Worst-Case ( Katastrophe ), die alle gültigen Abmachungen und Ziele fraglich werden lassen.

Da die Performingphase als produktiv und energiegeladen erlebt wird passiert es auch immer wieder, dass die Gruppe durch Aktionismus die Zielerreichung hinauszögert. Hier kann durch eine Standortbestimmung mit der Benennung von unproduktiven Leeraktivitäten das Ende einer Performingphase für die Gruppe nachvollziehbar markiert werden allerdings immer gegen den Widerstand der Aktionisten. Grundsätzlich neue Aufgabenstellungen erfordern nun ein Re-Forming. Am Ende eines Gruppenprozesses kann auch ein Adjourning (geregelte Auflösung der Gruppe) stehen. Konfliktmanagement Nach dem Eskalationsmodell von Glasl brauchen Konflikte unbedingt auch angepasste Interventionsmöglichkeiten. Aber wie können diese Entwicklungen in der Gruppe beobachtet werden?

Je nach Eskalationsgrad gibt es nun verschiedene Formen der Intervention: Dabei sollen bei Interventionen auf jeden Fall die Systemelemente: Person, Beziehung und Sache mitgedacht werden