D I E W E RT PA PI E R H AN D E LSBAN K Ausblick 42. Woche 2010 15. Oktober 2010 Wochenausblick: Der DAX probt den Ausbruch Verfasser: Klaus Stabel, Tel. 069 92877108 Impressum: Herausgeber: ICF Kursmakler AG, Kaiserstrasse 1, 60311 Frankfurt am Main Vorstand: Vorstand: Roland Grundstein, Rainer Roubal Verantwortlich: Klaus Stabel, Leiter Research, Tel.: 069 92877108; Im folgenden Chart ist der DAX seit 2007 abgebildet. Die magentafarbene Linie ist die 200 Tage Durchschnittslinie ( 200 TDL) und die Prozent Zahlen von 0 bis 100 % stellen die gängigen Fibonacci Retracement Zahlen (FIB) dar. Mit den letztgenannten Zahlen werden Widerstandszonen und Unterstützungsmarken gekennzeichnet. Was sagt das Chartbild aus? Nach dreifacher Topbildung bei gut 8100 DAX Punkten, führte bereits zu Beginn des Jahres 2008 die US Hypothekenkrise zu einem raschen Durchbruch durch die 200 Tage Durchschnittslinie nach unten. Der damit in Verbindung stehende Lehman Schock beschleunigte ab September 2008 nochmals die Abwärtsbewegung, nachdem sich zuvor der Markt über mehrere Monate auf dem wichtigen 61,8 % igen FIB Unterstützungsniveau Wichtig: Bitte lesen Sie die Hinweise zu möglichen Interessenskonflikten und die Disclaimer am Ende dieser Studie
halten konnte. Seit März 2009 hat der DAX zunächst seine 200 TDL zurück erobern können. Seitdem wurden 6 bis 7 Versuche, die 200TDL wieder zu unterschreiten, abgewehrt. Aktuell liegt der DAX um gut 7 % über seiner 200TDL und probt - im vierten Versuch seit April dieses Jahres - die endgültige Überwindung des wichtigen 61,8 % igen FIB Retracements. Diese Prozentzahl besagt, das von dem gesamten Kursabschwung von 8112 bis 3700 in den letzten 4 Jahren, wieder 61,8% aufgeholt werden konnten. Mit anderen Worten: wir bewegen uns im DAX mittlerweile wieder auf das Vor Lehman Kursniveau zu. Noch ist der Ausbruch nicht nachhaltig gelungen. Die derzeitige Marktverfassung spricht jedoch eher für eine Überwindung der aktuellen Widerstandszone, die bei der 61,8% FIB Linie beginnt. Auch aus saisonalen Gründen sind die Chancen für weiter Kursavancen günstig zu beurteilen. Munition kommt aktuell von den besser als im Konsensus erwartenden US Ergebnissen. Am 26. Oktober wird für die DAX Mitglieder Merck den Q3 Berichtsreigen eröffnen. Insgesamt liegt der DAX als Index um 7,4 % über seiner 200 TDL. Diese Position ist noch ausbaufähig: In der Abschwungsphase des Jahres 2008 hatten sich die aktuellen DAX Kurse um über 30 % nach unten von der Durchschnittslinie entfernt. Im Aufschwungsjahr 2009 konnte der DAX umgekehrt seine 200TDL um über 20 % übertreffen. Es besteht demzufolge durchaus noch weiteres Kurspotential. Die 7000er Kursmarke rückt ins Blickfeld. Auf diesem Niveau liegt auch als wichtige Widerstandslinie das 76,4 % ige FIB Retracement. In der folgenden Liste sind die einzelnen DAX Werte nach dem Abstand von ihrem jeweiligen 200TDL sortiert. Es springt sofort ins Auge, dass der DAX insbesondere durch die Exporterfolge der deutschen Automobilhersteller überproportional begünstigt wurde. Insgesamt liegen 17 Werte über ihrer 200TDL. SAP liegt nur knapp unter dem DAX Durchschnitt, während mit Commerzbank, Beiersdorf, Allianz, Telekom und Post es bislang 5 weitere Werte nur knapp über ihre 200TDL geschafft haben. 7 Aktien haben ihre 200 Tage Linie noch nicht überschritten. Absolute Schlusslichter sind die Versorgungswerte und dies trotz Verlängerung der KKW Laufzeiten- und der DAX Neuzugang HeidelCement. Bei der Deutschen Bank kann zur Begründung des Zurückbleibens die in der Nachkriegzeit zweitgrößte Kapitalerhöhung einer deutschen Aktiengesellschaft herangezogen werden. DAX Werte Kurse und Abstand von der 200TDL Abstand DAX Werte aktueller Kurs von der 200TDL Bayerische Motoren Werke AG 50,06 31,1 Volkswagen AG 91,11 25,7 MAN SE 81,45 23,9 Daimler AG 47,58 22,5 Deutsche Lufthansa AG 14,725 21,1
Infineon Technologies AG 5,486 16,9 Linde AG 100,15 14,1 BASF SE 50,01 13,1 Adidas AG 46,005 12,9 Metro AG 48,13 12,7 Fresenius SE 61,33 13,2 Bayer AG 55,23 12,4 ThyssenKrupp AG 26,27 11,3 Siemens AG 80,96 12,0 K+S AG 46,295 9,5 Fresenius Medical Care AG & Co 45,455 9,9 Henkel AG & Co KGaA 41,815 8,2 DAX Index 6471,8 7,4 SAP AG 37,905 7,3 Commerzbank AG 6,482 4,8 Beiersdorf AG 45,69 3,7 Allianz SE 87,21 2,6 Deutsche Telekom AG 10,09 2,7 Deutsche Post AG 13,1 2,0 Muenchener Rueckversicherungs 107,75-0,3 Merck KGaA 61,06-3,6 Deutsche Boerse AG 49,85-4,1 Deutsche Bank AG 41,885-7,7 HeidelbergCement AG 36,66-10,5 E.ON AG 21,985-11,8 RWE AG 49,525-16,0 In intakten Aufschwungphasen kommt es generell immer wieder zu Gruppenrotationen. Es ist kaum vorstellbar, dass die Automobilunternehmen als maßgebliche Antriebsfeder eines weiteren Kursaufschwungs die bereits gezeigte Dynamik beibehalten können. Anderseits müssen sie jedoch auch nicht großartig zurückfallen. Entscheidend für die weitere Performance des Marktes ist jedoch, dass andere schwergewichtige DAX Mitglieder das Staffelholz übernehmen. Nachholbedarf haben unter diesen Gesichtspunkten vor allem noch die Finanzwerte, inklusive der Versicherer. Vor allem der Deutschen Bank kann nach gelungener Kapitalerhöhung Nachholbedarf eingeräumt werden. Eine schlechte Presse haben derzeit vor allem die Versorger. Dem steht jedoch die Fähigkeit entgegen, eine relativ hohe Ausschüttung an die Aktionäre leisten zu können; in Zeiten niedriger Zinsen ein gutes Kaufargument. Merck, aktuell wegen Patentproblemen etwas im Hintertreffen, wird am 26. Oktober die DAX Berichtssaison eröffnen. Bei mittlerweile auch von den Forschungsinstituten konstatierter Verfestigung der binnenwirtschaftlichen Auftriebskräfte, sollten auch die eher binnenwirtschaftlich aufgestellten konsumnahen Werte wie beispielsweise Beiersdorf, oder Henkel aufschließen können. Wie es derzeit aussieht, sind die stärkeren Impulse generell in Richtung höhere Kurse auszumachen. Es überrascht immer wieder, wie auch die Nackenschläge der Wackelkandidaten aus dem Euro-Bond-Bereich abgefedert werden. Die konjunkturellen
Auftriebskräfte in der Bundesrepublik zeigen, wie die Wirtschaftsforschungsinstitute gerade in ihrem Herbstgutachten dargelegt haben, eher in Richtung 3,5 % Wachstum für 2010 und 2 % für 2011. Getragen von reichlich vorhandener Liquidität, sollten die Börsenampeln weiter auf grün stehen bleiben. Es ist jedoch wie beim Autofahren: Am besten kommt man durch die City, wenn man eine moderate Grundgeschwindigkeit Stichwort: grüne Welle - beibehält und nicht in hektisches stop and go verfällt. Im Nachtrag noch das, was uns in der nächsten Woche aus Unternehmenssicht beschäftigen dürfte. Bislang hat bei den US Q3 Berichten das positive Überraschungs- Potential dominiert. Intel, ASML, AMD, Google, aber auch Porsche berichteten über operativ bessere Zahlen. Etwas schwieriger ist die Einschätzung der Ertragslage bei den US Banken. JP Morgan hatte ebenfalls besser berichtet, als im Konsensus erwartet worden war: aber überraschend dotierte die Bank ihre Rückstellungen mit zusätzlichen 1,3 Mrd $ im Zusammenhang mit Zwangsvollstreckungen bei Hypothekenkrediten. In der nächsten Woche werden Citibank, Goldman und Bank of America berichten. Es bleibt abzuwarten, ob es hier ähnliche Maßnahmen ergriffen werden müssen. Insgesamt sind jedoch die Analystenerwartungen in diesem Marktsegment bereits deutlich zurück genommen worden. Relativ hoch gespannt sind die Erwartungen auch an Apple, die am Montag berichten werden. Aus europäischer Sicht stehen Fiat und Nokia am Donnerstag im Fokus. Bei Fiat wurden bereits auf dem Pariser Autosalon für 2010 schwarze Zahlen in Aussichtgestellt, nach einem Verlust von fast 850 Mio9 im Vorjahr. Bei Nokia sind die Erwartungen wegen der bekannten Probleme im SmartPhone - Bereich relativ gering. Nach dem Managementwechsel sollten deshalb Aussagen zur strategischen Ausrichtung des Konzerns eher im Blickpunkt stehen, als Konkretes zu den Q3 Zahlen. Disclaimer Dieses Dokument ist von der ICF Kursmakler AG erstellt und herausgegeben. Es ist ausschließlich zur Weitergabe an professionelle und institutionelle Kunden, nicht jedoch für Privatkunden und Dritte bestimmt. Diese Ausarbeitung dient ausschließlich Informationszwecken und stellt weder eine individuelle Anlageberatung noch ein Angebot zum Kauf / Verkauf von Wertpapieren dar. Der Kunde sollte eine selbstständige Anlageentscheidung auf der Grundlage einer vollumfänglichen Information und nicht gestützt auf diese Ausarbeitung treffen. Das Datenmaterial, welches Grundlage der Analyse ist, wurde sorgfältig ausgewählt und evaluiert. Die Analyse wurde ausschließlich auf Basis öffentlich zugänglicher Informationen erstellt. Die Vollständigkeit und die Richtigkeit des Datenmaterials kann von der ICF Kursmakler AG nicht gewährleistet werden. Die ICF Kursmakler AG übernimmt keine Haftung für Schäden, die infolge oder im Zusammenhang mit der Verteilung und / oder mit der Verwendung dieser Ausarbeitung entstehen. Sämtliche Kursziele, welche für die in dieser Studie analysierten Unternehmen angegeben werden, können auf Grund verschiedener Risikofaktoren, wie z. B. Marktvolatilitäten, Branchenvolatilitäten, Wirtschaftslage, Nichterfüllung von Ertrags- und / oder Umsatzprognosen oder auch Maßnahmen der Unternehmen, möglicherweise nicht erreicht werden.
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