Kurzbericht zur Inspektion der Anne-Frank-Schule (09Y04)

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Transkript:

1. Voraussetzungen und Bedingungen Die Anne-Frank-Schule liegt im Ortsteil Alt-Glienicke, der zur Region Treptow-Köpenick gehört. Sie befindet sich in einem Gebiet mit Hochhäusern und Einfamilienhäusern, dicht an der Stadtgrenze zum Landkreis Dahme-Spree. Die Lage der Schule bedingt die Zusammensetzung der Schülerschaft, die zu ca. 60 % aus Treptow-Köpenick und dem Landkreis Dahme-Spree sowie zu etwa 40 % aus dem Ortsteil Rudow des Nachbarbezirks Neukölln kommt. In den Jahrgangsstufen 7 bis 9 ist das Gymnasium fünf-, in der Jahrgangsstufe 10 sechszügig. Je eine Lerngruppe pro Jahrgangsstufe ist als Profilklasse mit einem verstärkten Englischangebot eingerichtet. Vom 9. Jahrgang an werden die Fächer Geografie und Biologie bilingual unterrichtet. Als 2. Fremdsprache werden an der Anne-Frank-Schule Französisch und Spanisch angeboten, im Rahmen des Wahlpflichtunterrichts kann ab Jahrgangsstufe 9 entweder Französisch, Latein oder Spanisch als 3. Fremdsprache gewählt werden. Neben dem Schulleiter und dem stellvertretenden Schulleiter arbeiten zwei Pädagogische Koordinatorinnen an der Schule, die sich primär um die Organisation und Strukturierung der Qualifikationsphase kümmern. Die Schule ist mit 92,5 % personell unterausgestattet. 2. Stärken und Entwicklungsbedarf Stärken der Schule Umsetzung des bilingualen Schulprofils zielgerichtete Evaluation schulischer Entwicklungsprozesse partizipativer Führungsstil des Schulleiters Gestaltung einer positiven Lernumgebung Erzeugen eines angenehmen Lern- und Schulklimas Einbinden Externer und Ehemaliger in das Schulleben Entwicklungsbedarf der Schule stärkerer Einsatz von Unterrichtsmethoden, die eine Individualisierung von Lernprozessen ermöglichen gezielte Maßnahmen zur Personalentwicklung, insbesondere im Hinblick auf pädagogische Fortbildungen intensivere pädagogische Kommunikation über die Fachbereiche hinaus deutlichere Einbeziehung der Schülerinnen und Schüler sowie der Eltern in die Schulentwicklungsarbeit Seite 1/8

3. Erläuterungen Das Kollegium der Anne-Frank-Schule hat sich die Vermittlung von fundierter Sprachkompetenz in drei modernen Sprachen zur Aufgabe gemacht. Interessierte Schülerinnen und Schüler werden befähigt, in den Sprachen Englisch, Französisch oder Spanisch an externen Prüfungen teilzunehmen und die entsprechenden international anerkannten Zertifikate (FCE/CAE, DELF und D.E.L.E.) 1 zu erwerben. Ergänzend zum Unterricht und zur Prüfungsteilnahme finden jährlich Sprachreisen für die Jugendlichen der 8. (hier nur für die Profilklasse) und 10. Jahrgangsstufe statt. Mit Frankreich und Mexiko hat die Schule eine Schulpartnerschaft. In diesem Rahmen werden die Schülerinnen und Schüler jeweils von Gasteltern aufgenommen. Im Fach Englisch hat sich die Schule zu einer Profilbildung entschlossen. Der verstärkte Englischunterricht in den Jahrgangsstufen 7 und 8 erleichtert es den Lernenden der Profilklassen, vom 9. Jahrgang an dem bilingual erteilten Unterricht in den Fächern Geografie und Biologie zu folgen. Für die Gestaltung und Umsetzung dieses sprachlichen Schulprofils mit seinen bilingualen Angeboten liegt eine Konzeption im Schulprogramm vor. Eine zeitliche Einordnung der Entwicklungsschritte ist hier zwar nicht benannt, allerdings ist das Profil auf der Grundlage einer intensiven internen Evaluation innerhalb der letzten fünf Jahre deutlich der Bedarfslage angepasst worden. So hat die Schule anfänglich den bilingualen Unterricht epochal gestaltet, ist aber in diesem Schuljahr dazu übergegangen, die Fächer Biologie und Geografie ausschließlich in englischer Sprache zu vermitteln. Der Schulleiter fördert diese Entwicklung sehr und achtet bei der personellen Ausstattung darauf, geeignete Fachlehrkräfte an die Schule zu holen. Er unterstützt auch das Ziel, das bilinguale Angebot auch auf die Sekundarstufe II auszuweiten. Neben der gründlichen Überprüfung des sprachlichen Schwerpunktes hat sich das Kollegium in der schulinternen Evaluation von 2009 auch mit der Effizienz des Methodentrainings für Schülerinnen und Schüler genauer auseinandergesetzt und daraufhin Veränderungen vorgenommen. Die Methodenwoche, die zunächst nur im 7. und 10. Jahrgang durchgeführt wurde, findet nach der Schülerbefragung nun für alle Jahrgänge zum Beginn jedes Schuljahres statt. Für die Planung und Organisation des Methoden- und Medientrainings haben sich Lehrkräfteteams zusammengefunden, die diese Unterrichtswoche gemeinsam gestalten. Von dieser sehr zielgerichteten Evaluation gehen deutliche Impulse für die weitere Arbeit an den schulischen Schwerpunkten aus. Über die erfolgten Befragungen sind die Schülerinnen und Schüler mittelbar in die Entwicklungsprozesse eingebunden. Darüber hinaus werden weder die Jugendlichen noch die Eltern zurzeit an der konkreten Schulprogrammarbeit - beispielsweise durch Mitsprache in den Steuergruppensitzungen - beteiligt. In Bezug auf die Gestaltung des Schullebens liegt dem Schulleiter viel an der Unterstützung durch Schülerinnen und Schüler sowie Eltern. Schülerinnen und Schüler haben zum Beispiel ein Meisterschaftswochenende im Brettspiel Go mit internationalen Gästen initiiert und selbstständig veranstaltet. Eltern engagieren sich unter anderem besonders bezogen auf die Schulpartnerschaften und nehmen - auch langfristig - Gastkinder in die Familie auf. Der Schulleiter hat eine offene Tür und ist für die Eltern sowie die Jugendlichen ansprechbar. Er zeigt sich - wie er selbst betont - gegenüber allem, was Schülern und der Schule nutzt offen und lässt Eigeninitiative zu. Diese Devise und die Gesprächsbereitschaft prägen auch seinen Führungsstil im Kollegium. Er schafft Freiräume für Ideen Einzelner und gibt Aufgaben in die Verantwortung von Lehrerinnen und Lehrern. So übernehmen einige Lehrkräfte die Planung von Veranstaltungen wie der An- 1 Die Sprachdiplome FCE/CAE (First Certificate in Englisch/Certificate of Advanced English), D.E.L.E. (Diploma de Espaňol como Lengua Extranjera) und DELF (Diplôme d'etudes en Langue Française) bescheinigen auf verschiedenen Niveaustufen mündliche und schriftliche Fertigkeiten in der jeweiligen Sprache. Seite 2/8

ne-frank-festwoche und dem Tag der 6. Klassen oder des Betriebspraktikums, aber vor allem betraut der Schulleiter die Fachbereichsleitungen mit der Bearbeitung notwendiger, organisatorischer Aufgaben. Beispielsweise unterstützen die Fachbereichsleiterinnen und -leiter die Schulleitung bei der Organisation der Prüfungen zum mittleren Schulabschluss. Des Weiteren werden die meisten pädagogischen Entscheidungen in den Fachbereichen getroffen. Die Schule verfügt über kein gemeinsames Lehrerzimmer für alle Lehrkräfte. Diese halten sich vorwiegend in den Vorbereitungsräumen der Fachbereiche auf. Auf Fachbereichsebene finden in der Regel intensive Gespräche zwischen den Lehrkräften und gegenseitige Beratungen statt. Hier erfolgt auch ein Austausch über die Unterrichtsmethodik und -inhalte sowie über Erfahrungen aus fachbezogenen Fortbildungen. Die räumlichen Gegebenheiten, wie die beiden separaten Schulgebäude und das Fachraumprinzip, erschweren jedoch den Dialog und die Kommunikation über die Fachbereiche hinaus. Ein Großteil des Kollegiums nimmt zwar an den jährlichen Wochenend-Studienfahrten, auf denen fachübergreifende Themen bearbeitet werden, teil. Auch bilden sich viele Lehrkräfte im Umgang mit neuen Medien fort, da auf Initiative des Schulleiters Informationen hauptsächlich in digitaler Form über ein Internet-Informationsportal weitergegeben werden. Dennoch liegt keine übergeordnete Fortbildungsplanung, die auf schulische Schwerpunkte Bezug nimmt oder pädagogische Themenbereiche abdeckt, vor. Bislang werden Entscheidungen zur Unterrichtsentwicklung in den Fachbereichen getroffen und deren Umsetzung zumeist auch dort überprüft. Einzige Ausnahme bildet oben erwähnte fachbereichsübergreifende Abstimmung zur Vermittlung von Methodenkompetenzen. An der Anne-Frank-Schule findet der Unterricht in einer besonders ansprechenden Lernumgebung statt. Die Räume und Flure der beiden sanierten Gebäude werden äußerst pfleglich von allen Jugendlichen behandelt. Sauberkeit hat oberste Priorität in den Häusern. Die Flurbereiche sind sehr ansprechend, meist fachbezogen und zum Teil auch sehr aufwändig gestaltet. So zeugen u. a. ein großes Aquarium, ein Terrarium mit Degus, einer Strauchrattenart, aber auch die auf Tafeln dargestellten Arbeiten des Leistungskurses Kunst oder die in den jeweiligen Übergängen zum Treppenhaus befindlichen und im Unterricht angefertigten Piktogramm- Wegweiser vom Engagement und der Verantwortungsübernahme durch Lehrkräfte sowie durch Schülerinnen und Schüler. Auch in den Unterrichtsräumen sind die Wände mit Schülerarbeiten und Fotos dekoriert worden und bieten mit Pflanzen und gerahmten Bildern eine hohe Aufenthalts- und Lernqualität. Diese angenehme Raumgestaltung wird begleitet von einer freundlichen Schul- und Unterrichtsatmosphäre. Es wird deutlich, dass die Lehrkräfte den Schülerinnen und Schülern sehr zugewandt sind und gern unterrichten. Auch die Jugendlichen schätzen und respektieren ihre Lehrerinnen und Lehrer sehr. Im Unterricht setzen die Lehrkräfte die im Schulprogramm selbst gestellte Anforderung anspruchsvollen Unterricht zu erteilen, in dem Schülerinnen und Schüler Freude am Lernen, kritisches Denken und Verantwortungsbewusstsein entwickeln weitgehend um. Die Jugendlichen beschäftigen sich intensiv mit dem anspruchsvollen Lernangebot auf hohem fachlichen Niveau. Sie werden durch eine deutliche Strukturierung des Unterrichtsstoffes in die Lage versetzt, die ihnen gestellten Aufgaben zielgerichtet zu bearbeiten. Neben der Bearbeitung neuer Aufgaben kommen weitere Aktivitäten wie Schülervorträge oder Diskussionen zum Einsatz, Unterrichtsgespräche und Übungsphasen haben jedoch den höchsten Anteil. In der Sekundarstufe I fördern die Lehrkräfte die individuelle Anstrengungsbereitschaft der Schülerinnen und Schüler stärker als in der Sekundarstufe II, z. B. durch direkte Ansprache und Unterstützung Einzelner. Demgegenüber gestalten die Lehrkräfte den Unterricht in der Qualifikationsphase methodisch etwas variantenreicher und anregender, beispielsweise durch handlungsorientierte Ansätze. Seite 3/8

Ein differenziertes Aufgabenangebot, bei dem die verschiedenen Lerntypen berücksichtigt oder Aufträge mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden bereit gestellt werden, wird den Lernenden sehr selten unterbreitet. Die Lehrkräfte verwenden überwiegend von ihnen selbst vorbereitete oder als Kopiervorlage erhältliche Arbeitsblätter. Dass die Jugendlichen Arbeitsschritte selbst planen oder sich eigenverantwortlich Informationsmaterial beschaffen, kommt kaum zum Tragen. Frontal- und Einzelarbeitsphasen dominieren und die Schülerinnen und Schüler werden selten dazu aufgefordert, als Team Arbeiten sinnvoll untereinander aufzuteilen. Auch haben sie wenig Gelegenheit, sich kritisch mit einer Problemstellung auseinanderzusetzen und Lösungsstrategien zu diskutieren. In der Qualifikationsphase werden der Austausch untereinander und das kritische Denken etwas stärker gefördert. Insgesamt stellt die Individualisierung des Lernprozesses eher die Ausnahme dar und in diesem Bereich ist es seit der ersten Inspektion zu keiner positiven Veränderung gekommen. Einen großen Stellenwert im Unterricht haben die Sprach- und die Kommunikationsförderung. Einerseits sind die Lehrerinnen und Lehrer aufgrund des bilingualen Angebots sensibilisiert, sprachlich-kommunikative Aspekte in den Unterricht einfließen zu lassen, andererseits gehen vom Methodencurriculum auch Impulse aus, gezielt auf die Sprachbildung zu achten. Ziel des Methodentrainings in der 8. Jahrgangsstufe ist es beispielsweise, Sprechängste bei Schülerinnen und Schülern zu überwinden und frei miteinander zu kommunizieren. Die Lernenden werden besonders in der Qualifikationsphase dazu ermuntert, in frontalen Unterrichtsphasen nicht nur auf die Lehrkraft zu reagieren, sondern auch Äußerungen der Mitschülerinnen und Mitschüler zu ergänzen oder zu kommentieren. Auffällig ist jedoch, dass die Lehrkräfte selbst die deutsche Sprache nicht durchgängig vorbildlich verwenden. Ausgehend von einer Auseinandersetzung mit den Ergebnissen der Vergleichsarbeiten (VERA 8) hat der Fachbereich Deutsch unlängst ein Konzept zur Leseförderung entwickelt. Künftig soll über die Vermittlung von Lesetechniken in der Methodenwoche des 7. Jahrgangs hinaus auch die Freude am Lesen von Lektüre geweckt werden. Als schulischer Höhepunkt ist ein jährliches Lesefest geplant, zu dem auch externe Besucher eingeladen werden sollen. Dem gesamten Kollegium der Anne-Frank-Schule ist zum einen ein positives Schulklima, zum anderen aber auch die Außendarstellung der Schule sehr wichtig. Eine Gruppe von Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern sowie Eltern hat sich zum so genannten AFG-Team (Anne-Frank- Gymnasium-Team) zusammengefunden, um Veranstaltungen zu organisieren, externe Partner einzuladen und mit dem Montagsblatt über schulische Aktivitäten zu informieren. Die Schule versteht sich als offener Lernort, der verschiedene Kooperationen zu außerschulischen Institutionen wie der Humboldt-Universität Berlin oder dem Bürgerhaus Altglienicke pflegt. Der Kontakt zu ehemaligen Schülerinnen und Schülern wird über den jährlich stattfindenden Absolventenball aufrecht erhalten und die Lehrkräfte können die Entwicklung Einzelner auch nach dem Schulabschluss weiterverfolgen. Darüber hinaus betreut der ehemalige Inhaber einer privaten Druckerei, der der Schule Druckmaschinen und Materialien überlassen hat, jetzt ehrenamtlich eine Arbeitsgemeinschaft. Ebenso fühlen sich die Reinigungskräfte und der Hausmeister der Schule stark verbunden, was sie durch ein hohes Engagement ausdrücken und für das sie von der Schulleitung und dem Kollegium große Anerkennung erhalten. Diese Würdigungs- und Anerkennungskultur ist im Schulgebäude sichtbar und wird im schulischen Alltag auf jeder Ebene gepflegt. Seite 4/8

Qualitätsbereich 1: Ergebnisse der Schule 1.1 Schulleistungsdaten und Schullaufbahn 1.2 Methoden- und Medienkompetenzen Qualitätsbereich 2: Unterricht/Lehr- und Lernprozesse 2.1 Schulinternes Curriculum und Abstimmung des Lehr- und Lernangebots 2.2 Unterrichtsgestaltung/Lehrerhandeln im Unterricht Unterrichtsprofil 2.3 Systematische Unterstützung, Förderung und Beratung Qualitätsbereich 3: Schulkultur 3.1 Beteiligung der Schülerinnen und Schüler und der Eltern 3.2 Soziales Klima und soziales Lernen in der Schule Qualitätsbereich 4: Schulmanagement 4.1 Schulleitungshandeln und Schulgemeinschaft 4.2 Schulleitungshandeln und Qualitätsmanagement Qualitätsbereich 5: Professionalisierung und Personalmanagement 5.1 Personalentwicklung und Personaleinsatz 5.2 Arbeits- und Kommunikationskultur im Kollegium Qualitätsbereich 6: Ziele und Strategien der Qualitätsentwicklung 6.1 Evaluation schulischer Entwicklungsvorhaben 6.2 Fortschreibung des Schulprogramms Ergänzende Qualitätsmerkmale E.5 Schulprofil E.8 Demokratieerziehung 2 Das Qualitätsprofil beinhaltet verpflichtende Qualitätsmerkmale (blau unterlegt) und Wahlmodule. Hinter diesem Qualitätsprofil verbergen sich ca. 200 Indikatoren. Die Schule erhält im ausführlichen Bericht eine detaillierte Rückmeldung dieser Ergebnisse im sbogen. Nähere Informationen zu den Instrumenten und den Verfahren der Berliner Schulinspektion finden Sie in unserem Handbuch im Internet unter www.berlin.de/sen/bildung/schulqualitaet/schulinspektion Seite 5/8

5. Unterrichtsprofil Unterrichtsbedingungen vergleichend 2.2.1 Lehr- und Lernzeit b 2.2.2 Lern- und Arbeitsbedingungen b 2.2.3 Strukturierung und transparente Zielausrichtung b 2.2.4 Kooperation des pädagogischen Personals ohne 2.2.5 Verhalten im Unterricht b 2.2.6 Pädagogisches Klima im Unterricht b 2.2.7 Leistungs- und Anstrengungsbereitschaft b Unterrichtsprozess vergleichend 2.2.8 Förderung von Selbstvertrauen und Selbsteinschätzung b 2.2.9 Fachimmanentes, fachübergreifendes und fächerverbindendes Lernen 2.2.10 Methoden- und Medienwahl b 2.2.11 Sprach- und Kommunikationsförderung b Individualisierung von Lernprozessen 2.2.12 Innere Differenzierung c 2.2.13 Selbstständiges Lernen c 2.2.14 Kooperatives Lernen c 2.2.15 Problemorientiertes Lernen c b Normative A (stark ausgeprägt) Norm: 80 % und mehr der en des Qualitätskriteriums sind positiv (bei mind. 40 % ++ ). B (eher stark ausgeprägt) Norm: Zwischen 60 % und 80 % der en des Qualitätskriteriums sind positiv. C (eher schwach ausgeprägt) Norm: Zwischen 40 % und 60 % der en des Qualitätskriteriums sind positiv. D (schwach ausgeprägt) Norm: Weniger als 40 % der en des Qualitätskriteriums sind positiv. Vergleichende 3 a (vergleichsweise stark) Der Mittelwert der Schule liegt oberhalb der durch die Standardabweichung vorgegebenen Obergrenze b (vergleichsweise eher stark) Der Mittelwert der Schule liegt zwischen dem Berliner Mittelwert und der Obergrenze. c (vergleichsweise eher schwach) Der Mittelwert der Schule liegt zwischen dem Berliner Mittelwert und der durch die Standardabweichung vorgegebenen Untergrenze. d (vergleichsweise schwach) Der Mittelwert liegt unterhalb der Untergrenze. 3 Die aktuellen Unterrichtsbeobachtungen werden mit dem Mittelwert von ca. 30.000 Unterrichtsbeobachtungen der ersten Inspektionsrunde verglichen und auf der folgenden Seite grafisch dargestellt. Seite 6/8

6. Auswertung der Unterrichtsbesuche (grafische Darstellung der normativen ) 100% A/ B 80% B C 60% D 40% D 20% 0% 2.2.1 2.2.2 2.2.3 2.2.4 2.2.5 2.2.6 2.2.7 2.2.8 2.2.9 2.2.10 2.2.11 2.2.12 2.2.13 2.2.14 2.2.15 ++ + - -- 7. Auswertung der Unterrichtsbesuche (grafische Darstellung der vergleichenden Schule - Berlin) 4,00 3,50 3,00 2,50 2,00 1,50 1,00 2.2.1 2.2.2 2.2.3 2.2.5 2.2.6 2.2.7 2.2.8 2.2.9 2.2.10 2.2.11 2.2.12 2.2.13 2.2.14 2.2.15 Qualitätskriterien des Unterrichts Berlin MW Berlin untere Grenze Berlin obere Grenze 09Y04 MW Seite 7/8

8. Standortbeschreibung Das weitläufige Gelände der Anne-Frank-Schule zwischen Uranus- und Siriusstraße umfasst zwei Häuser mit jeweils vier Etagen, die sich durch eine kräftige Farbgestaltung der Außenfassaden deutlich von den in der Nähe befindlichen Wohnhäusern abheben. Zwischen den beiden Schulgebäuden steht eine sehr große Anzahl von Fahrradständern zur Verfügung, da die Jugendlichen ihren Schulweg bevorzugt mit dem Fahrrad zurücklegen. Hinter den beiden Schulgebäuden liegt der Schulhof, der durch viele Bäume, Bewegungsmöglichkeiten und Sitzgelegenheiten gekennzeichnet ist. Ein Feucht-biotop mit kleiner Bogenbrücke sowie ein Trockenbiotop dienen nicht nur zur Steigerung der Aufenthaltsqualität in den Pausenzeiten, sondern werden auch für Unterrichtszwecke - beispielsweise für die Analyse von Wasserproben im Biologieunterricht - genutzt. Direkt an den Schulhof schließen sich die Außenanlagen des Sportgeländes und die Sporthalle an. Zu den Außenanlagen gehören ein Tennis- und Volleyballfeld mit Tartanbeschichtung, eine vierspurige 100-m-Bahn, eine Weitsprunggrube und eine Kugelstoßbahn. In der angrenzenden Sporthalle mit Nebenraum für die Unterbringung von Sportgeräten und Matten wurden 2006/2007 Sanierungsarbeiten u. a. an der Beleuchtung, der Lüftung und den Prallwänden durchgeführt. Für die beiden Schulgebäude, Haus A und Haus B, gilt das Fachraumprinzip. Die Raumverteilung ist nicht jahrgangsbezogen, d. h. alle Schülerinnen und Schüler werden in beiden Häusern unterrichtet. Der Verwaltungsbereich, ein Konferenz- und ein Schülervertretungsraum, ein Archiv sowie ein Informationsraum mit Vertretungsplänen, Postfächern und Klausurlisten befinden sich in der 1. Etage des Hauses B, zu welchem man über den sehr attraktiven Aufenthaltsbereich gelangt. Er ist mit einer großen Vitrine für Kunstobjekte und mit zahlreichen Pflanzen gestaltet. Die Fachbereiche sind den jeweiligen Etagen zugeordnet. In den aufeinander abgestimmten Farben von Türen, Türrahmen, Wänden und Fußbodenbelägen gibt es laut Schulleiter eine - psychologisch inspirierte - Zuordnung zu den einzelnen Fächern. In den Fachräumen sind die Energieversorgungsleitungen gut durchdacht unterhalb der Decke angebracht. Somit werden im naturwissenschaftlichen Fachunterricht nicht nur sicheres Arbeiten und Experimentieren, sondern auch Veränderungen der Sitzordnung ermöglicht. In allen Fachräumen, die einen sehr sauberen und gepflegten Eindruck machen, sind an den Wänden fachbezogene Darstellungen wie Fotos, Grafiken oder Schülerarbeiten angebracht. An die Fachräume schließen sich große, mit Lehrerarbeitsplätzen und jeweils einer Vielzahl von Anschauungsmaterialien für den Unterricht ausgestattete Vorbereitungsräume an. Weiterhin zählen je drei Kunst- und PC-Räume, ein Keyboardraum, den auch der Pausenchor der Schule für seine Proben nutzt, und ein großer - mit Bühne, seitlicher Treppe und Verdunklungsmöglichkeiten versehener - Raum für das Fach Darstellendes Spiel zu den Fachräumen. Darüber hinaus sind weitere Räume für besondere Lern- und Unterrichtssituationen vorhanden. Dazu gehören zwei kleine Hörsäle, zwei Smartboard-Räume, von denen einer zusätzlich mit PCs, Laptop und W-LAN ausgestattet ist, ein großer Raum für Klausuren und Fachkonferenzen sowie ein Arbeitsraum für Schülerinnen und Schüler der Oberstufe, die dort eigenständig arbeiten können. Die Schule hat eine Bibliothek, die täglich bis zum Ende der Unterrichtszeit geöffnet ist und eine größere Anzahl an Fachbüchern und auch Belletristik bereit hält. Ebenso ist eine kleine Druckerei vorhanden. Die individuell gestalteten Unterrichtsräume sind mit Schall absorbierenden Unterdeckenelementen ausgestattet. Die Pausenversorgung wird durch eine Cafeteria sowie die Mensa, die sehr sauber wirken, sicher gestellt. Im Mensabereich sind Tische, Wände und Fenster mit verschiedenen Elementen geschmückt. Ein größerer Veranstaltungsraum oder eine Aula stehen der Schule nicht zur Verfügung. Ein vom Kollegium, den Eltern und der Schülerschaft gewünschter Verbindungsbau zwischen den beiden Häusern ist bisher nicht realisiert. Seite 8/8