STADTPROFIL. verkehrsinfrastruktur für den wirtschaftsraum wien 2010: die top 20. Abteilung Stadtplanung und Verkehrspolitik Wirtschaftskammer Wien

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Transkript:

STADTPROFIL verkehrsinfrastruktur für den wirtschaftsraum wien 2010: die top 20 Abteilung Stadtplanung und Verkehrspolitik Wirtschaftskammer Wien Mai 2010

Band 38 der Reihe STADTPROFIL In der Reihe STADTPROFIL werden von der Wirtschaftskammer Wien Beiträge zur Stadtplanung und Verkehrspolitik unter besonderer Berücksichtigung von wirtschaftlichen Aspekten veröffentlicht. Impressum Eigentümer und Herausgeber: Wirtschaftskammer Wien, Abteilung Stadtplanung und Verkehrspolitik Datenerhebung durch: Snizek + Partner Verkehrsplanungs GmbH 1130 Wien Für den Inhalt verantwortlich: Wirtschaftskammer Wien, Abteilung Stadtplanung und Verkehrspolitik Planungsreferat Dipl.-Ing. Helga Wagner Wien, Mai 2010 Alle Rechte vorbehalten

Inhalt Vorwort... 5 1. Wirtschaftsraum Wien... 7 2. Analyse... 9 2.1. Kosten...9 2.2. Projektstatus... 10 2.3. Bewertung Flughafen Wien... 10 3. verkehrsprojekte im Detail...13 3.1. A22 Donauufer-Autobahn Kaisermühlen A4-Kaiserebersdorf... 13 3.2. A23 Südosttangente Spange Flugfeld Aspern... 14 3.3. A4 Ostautobahn AST Flughafen Schwechat West... 15 3.4. A5 Nord Autobahn... 16 3.5. S1 Wiener Außenring Schnellstraße Schwechat Süßenbrunn Korneuburg... 17 3.6. S33 Kremser Schnellstraße Donaubrücke Traismauer... 18 3.7. S8 Marchfeld Schnellstraße... 19 3.8. R52 Pohořelice Mikulov (Ö: Drasenhofen)... 20 3.9. Hauptbahnhof Wien... 21 3.10. Marchegger Ast... 22 3.11. Götzendorfer Schleife... 23 3.12. Semmering-Basistunnel neu... 24 3.13. Güterterminal Inzersdorf... 25 3.14. Güterterminal Wien Nordost... 26 3.15. Verbindungstunnel Bratislava... 27 3.16. Flughafen Wien - Skylink... 28 3.17. Flughafen Wien - 3. Piste... 29 3.18. Flussbauliches Gesamtprojekt... 30 Publikationen...32 VERKEHRSINFRASTRUKTUR 2010: DIE TOP 20 3

4 VERKEHRSINFRASTRUKTUR 2010: DIE TOP 20

Vorwort Optimale Infrastrukturangebote, besonders im Straßen-, Schienen- und Flugverkehr, stehen für Betriebe bei Standortentscheidungen an erster Stelle. Um ansässigen Unternehmen alle Chancen im Wettbewerb zu sichern und weitere Auslandsinvestitionen nach Österreich zu holen, ist ein zügiger Ausbau von Infrastruktureinrichtungen unabdingbar. In den nächsten Jahren sollen laut aktuellen Planungen - rund 8,5 Milliarden Euro in 20 Infrastrukturprojekte im Großraum Wien investiert werden. Der größte Anteil liegt mit rund 4,2 Milliarden Euro bei Straßenprojekten, die mehr als die Hälfte aller Projekte ausmachen. Darunter finden sich dringend notwendige Verbindungen im hochrangigen Straßennetz, die eine verbesserte Anbindung der Ostregion an die dynamischen Wirtschaftszentren in der Slowakei, Tschechien und Polen sicherstellen. Zusätzlich muss aber auch der Ausbau des Schienennetzes vorangetrieben werden. An oberster Stelle des Prioritätenplans der Wiener Wirtschaft stehen hier der Ausbau des Marchegger Astes der Ostbahn, die Götzendorfer Schleife und der Semmering Basistunnel, der durch seine Schlüsselrolle im Gefüge der transeuropäischen Achsen auch für den Wirtschaftsstandort Wien von großer Bedeutung ist. Bund und Länder sind angehalten, die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe im Raum Wien durch die tatsächliche Umsetzung des Infrastrukturprogrammes zu stärken und die Attraktivität für Betriebserweiterungen und Neuansiedelungen zu steigern. Davon wird nicht zuletzt auch der Wirtschaftsstandort Österreich spürbar profitieren. KommR Brigitte Jank Präsidentin der Wirtschaftskammer Wien Wien, im Mai 2010 VERKEHRSINFRASTRUKTUR 2010: DIE TOP 20 5

6 VERKEHRSINFRASTRUKTUR 2010: DIE TOP 20

WIRTSCHAFTSRAUM WIEN 1. Wirtschaftsraum Wien Der Austausch von Waren und Dienstleistungen benötigt eine effiziente Grundlage in Form von leistungsfähiger Verkehrsinfrastruktur. Auch der Wiener Wirtschaftsraum ist über diese Verkehrsadern mit seiner unmittelbaren Umgebung und den internationalen Märkten vernetzt. Wien ist in der günstigen Lage, sowohl über hochrangige Straßen- und Schienenverbindungen und einen internationalen Flughafen zu verfügen als auch über die Donau Zugang zu internationalen Wasserwegen zu haben. Grundsätzlich verfügt der Wirtschaftsraum Wien - insbesondere in Richtung Westen und Süden bereits über eine sehr gute Verkehrsinfrastruktur. Bedingt durch seine langjährige geopolitische Lage am Rande des Eisernen Vorhangs besteht heute allerdings ein großer Nachholbedarf in Richtung Norden zur benachbarten Tschechischen Republik und insbesondere in Richtung Osten, wo eine engere Verflechtung mit der nur 60 km entfernten slowakischen Hauptstadt Bratislava wünschenswert ist. Der vorliegende Bericht soll einen Überblick über die aus Wiener Sicht dringendsten Verkehrsinfrastrukturprojekte der Region geben und über den aktuellen Entwicklungsstand informieren. VERKEHRSINFRASTRUKTUR 2010: DIE TOP 20 7

8 VERKEHRSINFRASTRUKTUR 2010: DIE TOP 20

ANALYSE 2. ANALYSE 20 Projekte sind im Raum Wien für die Entwicklung des Wirtschaftsraums Wien von besonderer Bedeutung. Davon befinden sich sechs Projekte direkt in Wien 1, weitere zwölf in Niederösterreich und zwei im benachbarten Ausland. Die folgende Projektliste 2 gibt einen Überblick: A22 Donauufer-Autobahn Kaisermühlen A4-Kaiserebersdorf A23 Südosttangente Spange Flugfeld Aspern A4 Ostautobahn AST Flughafen Schwechat West A5 Nord Autobahn S1 Wiener Außenring Schnellstraße Schwechat Groß-Enzersdorf S1 Wiener Außenring Schnellstraße Groß-Enzersdorf - Süßenbrunn S33 Kremser Schnellstraße - Donaubrücke Traismauer S8 Marchfeld Schnellstraße Abschnitt West (S1 Knoten Deutsch Wagram bis Gänserndorf) S8 Marchfeld Schnellstraße Abschnitt Ost (Gänserndorf bis Staatsgrenze Marchegg) R52 Pohořelice Mikulov (Ö: Drasenhofen) Hauptbahnhof Wien Marchegger Ast Götzendorfer Schleife Semmering-Basistunnel neu Güterterminal Inzersdorf Güterterminal Wien Nordost Verbindungstunnel Bratislava Flughafen Wien - Skylink Flughafen Wien - 3. Piste Flussbauliches Gesamtprojekt 2.1. Kosten Soweit bereits bekannt, beträgt das Gesamtinvestitionsvolumen der 20 Infrastrukturprojekte rund 8,5 Mrd. Euro. Der größte Anteil liegt mit ca. 4,2 Mrd. Euro bei den zehn Straßenprojekten, die auch hinsichtlich ihrer Anzahl bereits die Hälfte aller Projekte ausmachen. Es wird also vor allem in den Verkehrsträger Straße investiert. Bahnprojekte, und dazu werden in dieser Aufstellung auch alle Güterterminal-Projekte gerechnet, erhalten rund ein Drittel des veranschlagten Investitionsvolumens. Kosten je Verkehrsträger Projekte Kosten (Mio. ) Kosten (%) Straße 10 4.224 50 % Schiene 7 2.593 31 % Luftfahrt 2 1.430 17 % Wasserstraße 1 200 2 % Summe 20 8.447 100 % Die Verteilung der Investitionen hinsichtlich des Projektstatus fällt wie folgt aus: Investitions-Volumen In Bau Im UVP-Verfahren In Planung Kosten (Mio. ) 1.000 2.900 4.156 1 Die Teilabschnitte der Projekte S8 Marchfeld Schnellstraße sowie S1 Wiener Außenring Schnellstraße wurden aufgrund ihrer unterschiedlichen Realisierungshorizonte für die vorliegende Analyse jeweils als Einzelprojekte gewertet. 2 Es handelt sich um keine Prioritätenreihung. VERKEHRSINFRASTRUKTUR 2010: DIE TOP 20 9

ANALYSE In den nächsten fünf Jahren (2010-2015) sollen sieben Verkehrsinfrastruktur-Projekte fertig gestellt werden. Dafür sind insgesamt rund 2,5 Mrd. Euro veranschlagt. Ab 2016 werden weitere sechs Projekte mit Gesamtkosten von rund 4,8 Mrd. Euro umgesetzt. Für sieben Projekte im Gesamtwert von 1,2 Mrd. Euro wurde noch kein Fertigstellungstermin festgelegt bzw. wurden sie vorläufig ausgesetzt. 2.2. Projektstatus Von den 20 Verkehrsinfrastruktur-Projekten befinden sich zurzeit zwei in Bau, bei weiteren fünf läuft die Umweltverträglichkeitsprüfung. Der Großteil vier Straßen- und fünf Bahnprojekte befindet sich erst im Planungsstadium. Von vier Projekten ist der Status nicht bekannt. Baufortschritt je In Bau Im UVP-Verfahren In Planung Unbekannt Verkehrsträger Straße 1 3 4 2 Schiene - - 5 2 Luftfahrt 1 1 - - Wasserstraße - 1 - - Summe 2 5 9 4 In Wien wurden erst kürzlich zwei Projekte fertig gestellt, zurzeit befindet sich ein weiteres Projekt bereits im UVP- Verfahren. In Niederösterreich sind zwei Projekte in Bau, für vier weitere läuft ein UVP-Verfahren. Baufortschritt im In Bau Im UVP-Verfahren In Planung Unbekannt Raum Wien - 1 3 2 Niederösterreich 2 4 6 - Ausland - - - 2 Summe 2 5 9 4 UVP-pflichtig 2 5 7 - Beide derzeit in Bau befindlichen Projekte mussten zuvor ein UVP-Verfahren absolvieren. Derzeit befinden sich fünf weitere Projekte im UVP-Verfahren. Angesichts vieler Unsicherheiten über mögliche Widerstände im Verfahren ist hier besonderes Augenmerk auf eine termingerechte Projektabwicklung zu legen. Es handelt sich um folgende Projekte: S1 Wiener Außenring Schnellstraße (Tunnel-Abschnitt Schwechat - Groß-Enzersdorf) S1 Wiener Außenring Schnellstraße (Abschnitt Groß-Enzersdorf - Süßenbrunn) A5 Nord Autobahn (Abschnitt Schrick-Staatsgrenze) Flughafen Wien - 3. Piste Flussbauliches Gesamtprojekt 2.3. Bewertung Flughafen Wien Für die Entwicklung des Flughafens Wien sind vier Verkehrsprojekte relevant. Im engeren Sinne sind dies die Vorhaben im Luftfahrtbereich selbst: der Terminal Skylink sowie die 3. Piste. Im weiteren Sinne fördern das Bahnprojekt Götzendorfer Schleife sowie die neue Anschlussstelle an der A4 Ostautobahn ( AST Flughafen Schwechat West ) die Funktionsfähigkeit des Flughafens. Sämtliche Projekte liegen im Bundesland Niederösterreich. Die Gesamtkosten 3 betragen 1,6 Mrd. Euro. 3 Die Kosten für das Straßenprojekt A4 Ostautobahn AST Flughafen Schwechat West sind noch nicht bekannt. 10 VERKEHRSINFRASTRUKTUR 2010: DIE TOP 20

ANALYSE Flughafen Wien Aktueller Status Fertigstellung bis Kosten (Mio. ) UVP-Pflicht Terminal Skylink in Bau 2012 830 ja 3. Piste bis auf weiteres verschoben 600 ja Götzendorfer Schleife in Planung 2015 177 ja A4 Ostautobahn AST Flughafen Schwechat West in Planung 2020 nicht bekannt nicht bekannt Summe 1.607 Straßeninfrastruktur (inkl. Projekte der Luftfahrt und Wasserstraße) Schieneninfrastruktur (inkl. Projekte der Luftfahrt und Wasserstraße) VERKEHRSINFRASTRUKTUR 2010: DIE TOP 20 11

12 VERKEHRSINFRASTRUKTUR 2010: DIE TOP 20

VERKEHRSPROJEKTE IM DETAIL 3. verkehrsprojekte im detail 3.1. A22 Donauufer-Autobahn Kaisermühlen A4-Kaiserebersdorf: Entlastung der A23 Praterbrücke für Nord-Süd-Verkehrsströme Hintergrund: Die Verlängerung der A22 vom Knoten Kaisermühlen bis zum Anschluss an die A4 beim Knoten Kaiserebersdorf war ursprünglich Teil des Projekts S1 Wiener Außenring Schnellstraße. Die Donauquerung ist auf der Höhe des Biberhaufenwegs geplant. Ob die Donauquerung mittels Brücke oder Tunnel erfolgt, ist noch nicht entschieden. Wirkung: Das Projekt schafft eine Nord-Süd-Verbindung über die S1 Süd - A4 - A22. Es trägt zu einer besseren verkehrlichen Vernetzung innerhalb Wiens und auch mit den Umlandgemeinden bei und soll eine nachhaltige Entlastung der Wohn- und Erholungsgebiete sowie einer Entlastung der Praterbrücke (A23) bewirken. A 22 Donauufer-Autobahn Kaisermühlen - A4-Kaiserebersdorf Konsequenzen bei Nicht-Realisierung: Fortschreitende Verkehrsüberlastung der A23-Praterbrücke, insbesondere ab Verkehrsfreigabe der A5 Nord Autobahn und des nördlichen Streckenabschnitts der S1 Wiener Außenring Schnellstraße bis Süßenbrunn. Status: derzeit gibt es keine Planungstätigkeiten Meilensteine: Baubeginn: nicht bekannt Verkehrsfreigabe: nicht bekannt Kosten: nicht bekannt VERKEHRSINFRASTRUKTUR 2010: DIE TOP 20 13

VERKEHRSPROJEKTE IM DETAIL A23 Südostangente Spange Flugfeld Aspern 3.2. A23 Südosttangente Spange Flugfeld Aspern : Hochrangige Anbindung des Stadtentwicklungsgebietes Seestadt Aspern Hintergrund: Die Verlängerung der A23 erfolgt ausgehend vom A23 Knoten Hirschstetten bis zum S1 Knoten Raasdorf. Die Streckenlänge beträgt ca. 7,5 km. Wirkung: Das Projekt zielt auf die Entlastung des untergeordneten Wiener Straßennetzes im 22. Bezirk, vor allem der B3 in Eßling und Aspern sowie der Breitenleer Straße ab. Das neue Stadtentwicklungsgebiet im Bereich des Flugfelds Aspern wird an das hochrangige Straßennetz angebunden, ab 2015 wird dort mit der 2. Bauphase ein Wirtschaftspark errichtet. Konsequenzen bei Nicht-Realisierung: Ohne der Umsetzung dieses Projekts wird das Stadtentwicklungsgebiet Seestadt Aspern nur unzureichend erschlossen, es erfolgt keine Entlastung des Verkehrsnetzes im 22. Bezirk. Status: Vorprojekt (Trassenvarianten) abgeschlossen, Empfehlungsvariante 3 Kartouschgasse Meilensteine: Baubeginn: 2012 Verkehrsfreigabe: 2016 Kosten: 955 Mio. (anstatt der ursprünglichen Schätzung der Stadt Wien: 384 Mio. ) 14 VERKEHRSINFRASTRUKTUR 2010: DIE TOP 20

VERKEHRSPROJEKTE IM DETAIL 3.3. A4 Ostautobahn AST Flughafen Schwechat West: Sicherung der Erreichbarkeit des Flughafens per Kfz Hintergrund: Eine zweite Autobahn-Anschlussstelle der A4 soll zum Flughafen errichtet werden. Wirkung: Die neue Anschlussstelle soll das zukünftige Verkehrsaufkommen in Folge des Flughafenausbaues (3. Piste, Terminalerweiterung Skylink) aufnehmen und gleichzeitig zur Entlastung der bisherigen Anschlussstelle beitragen. Konsequenzen bei Nicht-Realisierung: Bei positiver Entwicklung des Flughafens Wien (Fertigstellung der Ausbaumaßnahmen und steigende Fluggastzahlen) bildet die bestehende Autobahn-Anschlussstelle eine Engstelle. Die Erreichbarkeit des Flughafens wird so deutlich verschlechtert. Status: Verkehrsuntersuchungen Meilensteine: Baubeginn: es stehen noch keine Termine fest Verkehrsfreigabe: ca. 2020 A4 Ostautobahn AST Flughafen Schwechat West Kosten: zum derzeitigen Zeitpunkt noch nicht benennbar VERKEHRSINFRASTRUKTUR 2010: DIE TOP 20 15

VERKEHRSPROJEKTE IM DETAIL 3.4. A5 Nord Autobahn: Leistungsfähige Nord-Verbindung Richtung Tschechische Republik A5 Nord Autobahn Hintergrund: Die Trasse der A5 Nordautobahn führt vom Knoten Eibesbrunn der S1 Wiener Außenring Schnellstraße bis zur tschechischen Staatsgrenze, wo sie an die R52 anknüpft. Die Gesamtlänge der Trasse beträgt 56,3 km. Das Projekt wird in drei Teilabschnitten realisiert: a) Abschnitt Eibesbrunn Schrick (22,7 km), b) Schrick - Poysbrunn und c) Poysbrunn Staatsgrenze (insgesamt 33,6 km). Das Projekt wird als Public-Private-Partnership-Modell in Form eines Konzessionsmodells errichtet und betrieben. Das Projekt ist UVP-pflichtig. Wirkung: Das Projekt verbessert die Verbindung zwischen Wien und der Tschechischen Republik (Raum Brünn). Als Teil der Transeuropäischen Netze (TEN) liegt der Abschnitt auf einer Verbindung der wichtigsten europäischen Wirtschaftsräume und sichert die hochwertige Erreichbarkeit des Wirtschaftsstandortes Wien und der Region. Dazu trägt das Projekt zur Entlastung von stark belasteten niederösterreichischen Ortskernen und des untergeordneten Straßennetzes der B7 bei, Unfallhäufigkeiten werden reduziert. Konsequenzen bei Nicht-Realisierung: Fehlen einer leistungsstarken Straßenverbindung Wiens zu den nördlichen Wirtschaftsräumen (Tschechien, Polen, etc.). Status: a) fertig gestellt am 1.2.2010 b) UVP-Bescheid erfolgte am 18.11.2009 c) Durchführung der UVP bis 2010 Meilensteine: a) Baubeginn Anfang 2007, Verkehrsfreigabe: 1.2.2010 *fertig gestellt* b) Baubeginn frühestens 2011, Verkehrsfreigabe: 2014 (Verzögerung um 1 Jahr) c) Baubeginn frühestens 2011, Verkehrsfreigabe: 2014 (Verzögerung um 1 Jahr) Kosten: 635 Mio., davon 400 Mio. für den Abschnitt Schrick-Staatsgrenze 16 VERKEHRSINFRASTRUKTUR 2010: DIE TOP 20

VERKEHRSPROJEKTE IM DETAIL 3.5. S1 Wiener Außenring Schnellstraße Schwechat Süßenbrunn Korneuburg: Fertigstellung des Wiener Umfahrungsrings Hintergrund: Das Projekt beinhaltet die Weiterführung der bestehenden S1 vom A4-Knoten Schwechat bis zum A22-Knoten Korneuburg. Die Streckenlänge beträgt ca. 43 km. Auf dem Gesamtabschnitt liegen weitere Knotenpunkte mit der S2 (Kn. Süßenbrunn) sowie der A5 Nord Autobahn (Kn. Eibesbrunn) und der B7 Brünner Straße (Kn. Eibesbrunn). Das Projekt wird in drei Teilabschnitten realisiert: a) Abschnitt Schwechat Süßenbrunn (19 km), b) Süßenbrunn - Eibesbrunn (12 km) und c) Eibesbrunn - Korneuburg (12 km). Besondere Herausforderungen bilden die 6. Donauquerung sowie die Querung des Nationalparks Donauauen im Abschnitt Schwechat-Süßenbrunn. Sie erfolgen als ca. 8,2 km langer zweiröhriger Tunnel mit je zwei Fahrstreifen und einem Abstellstreifen. Im Bereich der Umfahrung Groß-Enzersdorf taucht der Tunnel aus der Tieflage auf und endet in offener Bauweise vor der Anschlussstelle Groß-Enzersdorf. Das Projekt ist UVP-pflichtig. S1 Wiener Außenring Schnellstraße Schwechat - Süßenbrunn - Korneuburg Wirkung: Das Projekt vernetzt die hochrangigen Straßen der Ostregion. Der Umfahrungsring um Wien wird baulich geschlossen. Die baulichen Maßnahmen führen zur Entlastung des bestehenden hochrangigen Straßennetzes in Wien und Niederösterreich (A23, A4, S2, A22) und des lokalen Straßennetzes von Eßling, Aspern, Groß-Enzersdorf, Raasdorf etc. Die Erreichbarkeit (in) der Region wird verbessert und trägt somit zur Attraktivierung des Wirtschaftsstandortes bei. Konsequenzen bei Nicht-Realisierung: Ohne die S1 Wiener Außenring Schnellstraße werden die bestehenden Haupteinzugsrouten (ausgenommen West- und Südeinfahrt) bei zukünftig steigendem Verkehrsaufkommen stark belastet, die Zunahme von Verzögerungen und Staus ist zu erwarten. Durch die Herausforderung der Donau- und Lobauquerung wird das letzte Teilstück von Schwechat bis Groß- Enzersdorf erst 4-8 Jahre nach Fertigstellung des nördlichen Abschnitts bzw. der S8 Marchfeld Schnellstraße verfügbar sein. In dieser Zeit müssen viele bereits jetzt stark belasteten Straßen im Nordosten Wiens, vor allem aber A23 und S2, dieses gebündelte Verkehrsaufkommen aufnehmen. Jede zeitliche Verzögerung bedeutet eine zunehmende Überlastung der bereits jetzt staugefährdeten Nordost-Einfahrtsstraßen. Auf den Punkt gebracht: ab 2014 werden die meisten neuen Schnellstraßen und Autobahnen im Norden/Nordosten Wiens für den Verkehr freigegeben sein (S1, S8 und A5). Das bestehende Straßennetz im 22. Bezirk wird angesichts der neuen Verkehrsströme erheblich belastet, die A23 wird als Nadelöhr mit deutlich häufigeren und zeitintensiveren Staus konfrontiert sein - solange die Lobauquerung nicht für den Verkehr freigegeben ist. Eine Verkehrsfreigabe der Lobauquerung erst 2018 ist daher eine enorme Belastung für das Wiener Verkehrsnetz, zeitliche Verzögerungen müssen dringend vermieden werden! Status: a) UVP-Verfahren bis voraussichtlich Frühjahr 2010 b) fertig gestellt am 30.10.2009 c) fertig gestellt am 1.2.2010 Meilensteine: a) Baubeginn 2011, Verkehrsfreigabe: Abschnitt Groß-Enzersdorf - Süßenbrunn 2014, Abschnitt Schwechat- Groß-Enzersdorf 2018 b) Baubeginn Frühjahr 2007, Verkehrsfreigabe: 30.10.2009 *fertig gestellt* c) Baubeginn Frühjahr 2007, Verkehrsfreigabe: 1.2.2010 *fertig gestellt* Kosten: a) 1,7 Mrd. b) 230 Mio. c) 450 Mio. VERKEHRSINFRASTRUKTUR 2010: DIE TOP 20 17

VERKEHRSPROJEKTE IM DETAIL S33 Kremser Schnellstraße - Donaubrücke Traismauer 3.6. S33 Kremser Schnellstraße - Donaubrücke Traismauer: Lückenschluss des Regionenrings im Westen Hintergrund: Die neu errichtete Donaubrücke bei Traismauer verbindet die S33 Kremser Schnellstraße zur S5 Stockerauer Schnellstraße und bildet damit die zweite Querungsmöglichkeit neben der bestehenden Kremser Donaubrücke im niederösterreichischen Zentralraum. Die Brücke bildet den Lückenschluss für die großräumige Westumfahrung Wiens (A5 S1 A22 S5 Traismauer Brücke S33 A1 A21 A2). Die Streckenlänge beträgt 6,6 km. Das Projekt ist UVP-pflichtig. Wirkung: Die Donaubrücke Traismauer ist Teil des Autobahn- und Schnellstraßenringes um Wien. Die aus dem Großraum Brünn kommende A5 Nord Autobahn wird auch unter Benutzung des neu eröffneten Abschnittes der S1 Wiener Außenring Schnellstraße an die A1 Westautobahn nach Westen angeschlossen. Die Erreichbarkeit des Zentralraumes Niederösterreich wird verbessert. Weiters ergeben sich Fahrzeitverkürzungen, speziell für LKWs, bzw. die Einsparung von Umwegfahrten über die Donaubrücke Krems sowie die Entlastung der Ortsgebiete entlang der B19 und eine Erhöhung der Verkehrssicherheit. Konsequenzen bei Nicht-Realisierung: Ohne der neuen Donaubrücke Traismauer müsste der von Norden über die A5 Nord Autobahn kommende Verkehr in Richtung A1 Westautobahn weiterhin einen Umweg über die stark belastete Kremser Donaubrücke fahren. Status: in Bau Meilensteine: UVP-Verfahren: 2005 Baubeginn: 2007 Verkehrsfreigabe: November 2010 Kosten: 170 Mio. 18 VERKEHRSINFRASTRUKTUR 2010: DIE TOP 20

VERKEHRSPROJEKTE IM DETAIL 3.7. S8 Marchfeld Schnellstraße: Schnellverbindung Wien-Bratislava nördlich der Donau Hintergrund: Die S8 Marchfeld Schnellstraße wird von der S1 bis nach Gänserndorf (Anschlussstelle L9) und weiter bis zur slowakischen Staatsgrenze führen. Es handelt sich um eine Neutrassierung. Die Trassenlänge beträgt ca. 34 km. Das Projekt ist UVP-pflichtig. Wirkung: Das Projekt trägt erheblich zu einer verbesserten Vernetzung der Region Wien Bratislava und in weiterer Folge zur Erhöhung der Attraktivität des Wirtschaftsraumes bei. Neben der Herstellung einer leistungsfähigen hochrangigen Straßenverbindung wird die Verkehrsqualität im niederrangigen Netz verbessert sowie die Verkehrssicherheit erhöht. Die Orte Strasshof, Gänserndorf und Markgrafneusiedl sollen entlastet werden. Konsequenzen bei Nicht-Realisierung: Ohne der S8 bliebe die A4 Ostautobahn mit der Verbindungsspange A6 die einzige Schnellverbindung zwischen den Wirtschaftszentren Wien und Bratislava mit der Gefahr der Überlastung dieser Strecken. In Wien blieben überdies wichtige Stadtentwicklungsgebiete im Nordosten ohne attraktive regionale und internationale Erreichbarkeit. S8 Marchfeld Schnellstraße Status: Das Vorprojekt ist abgeschlossen, weiterverfolgt wird die Trassenvariante Nord. Derzeit wird das Einreichprojekt für den Abschnitt West (S1 Knoten Deutsch Wagram bis Gänserndorf) ausgearbeitet. Die Vorfinanzierung des ersten Bauabschnittes durch das Land Niederösterreich ermöglichte eine Vorreihung dieses Abschnitts gegenüber der ursprünglichen Prioritätenreihung des BMVIT. Meilensteine: UVP-Verfahren Abschnitt West: 2010/2011 Baubeginn: 2011 für 1. Teilabschnitt (Abschnitt West von S1 Knoten Deutsch-Wagram bis Gänserndorf) Baubeginn: 2015 für 2. Teilabschnitt (Abschnitt Ost von Gänserndorf bis Staatsgrenze bei Marchegg) Verkehrsfreigabe: 2014 für 1. Teilabschnitt, 2018 Gesamtverkehrsfreigabe Kosten: 608 Mio. VERKEHRSINFRASTRUKTUR 2010: DIE TOP 20 19

VERKEHRSPROJEKTE IM DETAIL 3.8. R52 Pohořelice Mikulov (Ö: Drasenhofen): Autobahn-Lückenschluss zwischen Wien und Brünn R52 Pohořelice - Mikulov Hintergrund: Das Projekt führt die A5 Nord Autobahn vom Grenzübergang Drasenhofen bzw. Mikulov auf tschechischer Seite weiter. Die Trassenlänge beträgt 23 km. Wirkung: Die A5 und die Schnellstraße R52 auf tschechischer Seite werden die zukünftigen Hauptverkehrsträger zwischen Wien und Brünn sein. Sie sind beide Bestandteile der geplanten gesamteuropäischen Hauptverkehrsnetze TEN, stellen eine wichtige Verbindung europäischer Wirtschafträume her und sichern somit die hochwertige Erreichbarkeit des Wirtschaftsstandortes Wien. Konsequenzen bei Nicht-Realisierung: Unterbrechung einer ansonsten leistungsstarken Straßenverbindung zwischen Wien und Brünn und Führung des Verkehrs auf einem unterdimensionierten Straßenabschnitt. Status: Baustopp für 300 Verkehrsprojekte in Tschechien aufgrund der Wirtschaftskrise, Studie des Tschechischen Rechnungshofes (NKU) könnte Projekt als solches gefährden ( Kapazität reicht in der derzeitigen Ausbaustufe bis 2020 aus ). Meilensteine: Baubeginn: k.a. Verkehrsfreigabe: k.a. Kosten: 10 Mrd. CZK (= rund 391 Mio., Stand April 2010) 20 VERKEHRSINFRASTRUKTUR 2010: DIE TOP 20

VERKEHRSPROJEKTE IM DETAIL 3.9. Hauptbahnhof Wien: Internationaler Durchgangsbahnhof ersetzt zwei Kopfbahnhöfe Hintergrund: Anstelle der bisherigen Kopfbahnhöfe Südbahnhof und Ostbahnhof wird der Hauptbahnhof Wien als Durchgangsbahnhof errichtet. Am Gelände des bisherigen Personen- und Frachtenbahnhofs entsteht ein neuer Stadtteil. Im Rahmen dieses Projektes wird auch die S-Bahn-Station Südtiroler Platz umgebaut. Das Projekt ist UVP-pflichtig. Wirkung: Das Projekt schafft in Zusammenhang mit dem Lainzer Tunnel eine Verbindung zwischen der Westund der Südbahn zur Ostbahn. Der Personen- und Güterverkehr wird funktionell neu geordnet. Es wird eine Durchfahrtsmöglichkeit durch Wien sowie eine internationale und hochleistungsfähige Nord-Süd- und Ost-West- Verbindung geschaffen. Die Erreichbarkeit des Wirtschaftsstandorts Wien wird verbessert und Reisezeiten verkürzt. Das Umsteigen wird zukünftig erheblich erleichtert. Konsequenzen bei Nicht-Realisierung: Verzögerungen beim Bau des Mega-Bahnprojektes würden eine erhebliche Belastung für alle im Bahnverkehr Reisenden bedeuten, da baustellenbedingt zahlreiche Ersatzverkehre und Umleitungen eingerichtet werden müssen. Besonders am Bahnhof Meidling, wo der provisorische Endbahnhof der Südbahn eingerichtet wird, sind große Passagier-Kapazitäten zu bewältigen. Nicht zuletzt würde das internationale Renommee Wiens Schaden nehmen. Status: Abbruch des Südbahnhofs Meilensteine: UVP für das Bahninfrastruktur-, das Straßen- und das Städtebauprojekt: 2007-2008 Baubeginn S-Bahn-Station Südtiroler Platz: 2007 Baubeginn Bahnhof: 2010 (Abbrucharbeiten bis Mitte 2010) Verkehrsfreigabe S-Bahn-Station Südtiroler Platz: Dezember 2010 Verkehrsfreigabe Bahnhof: Ende 2013 (Teilbetrieb), Vollbetrieb 2015 Kosten: 890 Mio. Hauptbahnhof Wien VERKEHRSINFRASTRUKTUR 2010: DIE TOP 20 21

VERKEHRSPROJEKTE IM DETAIL 3.10. Marchegger Ast: Schnelle Bahn-Direktverbindung zwischen Wien und Bratislava nördlich der Donau Hintergrund: Die bestehende Ostbahntrasse von Wien nach Marchegg wird elektrifiziert und zweigleisig ausgebaut. Weiters werden Bahnhöfe und Eisenbahnkreuzungen umgebaut und Park&Ride-Anlagen errichtet. Die Trassenlänge von Wien-Stadlau bis Bratislava hl.st. beträgt 54 km. Das Projekt ist UVP- pflichtig. Wirkung: Die Ausbaumaßnahmen schaffen eine hochrangige Bahnverbindung zwischen Wien und Bratislava nördlich der Donau (zusätzlich zur Bahnverbindung über Bruck/Leitha). Besonders interessant ist diese Strecke durch die direkte Verbindung der beiden Stadtzentren in einer attraktiven Fahrzeit von 40 Minuten. Für den Güterverkehr entsteht eine günstige Bahnanbindung an das slowakische Wirtschaftszentrum Devínska Nová Ves. Darüber hinaus wird die Erreichbarkeit des Stadtentwicklungsgebiets Flugfeld Aspern erhöht. Konsequenzen bei Nicht-Realisierung: Weiterhin nur eine attraktive Bahnverbindung zwischen Wien und Bratislava mit einer relativ langen Reisezeit von ca. 60 Minuten. Kein Abschöpfen von infrastrukturell induzierten Entwicklungsimpulsen für den Nordosten Wiens. Status: in Planung Meilensteine: Baubeginn: nach 2013 Verkehrsfreigabe: noch offen, Projekt ist derzeit nicht im ÖBB-Rahmenplan budgetiert Marchegger Ast Kosten: 9,1 Mio. (reine Planungskosten bis 2012, Baukosten noch nicht budgetiert) 22 VERKEHRSINFRASTRUKTUR 2010: DIE TOP 20

VERKEHRSPROJEKTE IM DETAIL 3.11. Götzendorfer Schleife: Einbindung des Flughafens Wien in den südlich gerichteten Bahn-Fernverkehr Hintergrund: Die Spange Flughafen Wien - Götzendorf ( Götzendorfer Schleife ) wird als Verbindung des Flughafens Wien von der Schnellbahnlinie S7 zur Ostbahn im Bereich Götzendorf neu gebaut. Eine Ausbaustufe Richtung Wampersdorf ist angedacht, aber noch nicht fixiert. Die Trassenlänge beträgt 12 km. Das Projekt ist UVP-pflichtig. Das Projekt wird im Rahmen der TEN-Kofinanzierung von der EU gefördert. Wirkung: Die Götzendorfer Schleife wird den Flughafen Wien in die südliche Bahnstrecke einbinden. Damit ist die Integration des Flughafens in die Fernverkehrsstrecken aus/in Richtung Osten und Süden (Budapest-Ungarn und Bukarest-Rumänien) möglich. Nach Realisierung eines fehlenden Bahnabschnittes in Bratislava ist außerdem eine Verknüpfung der beiden Flughäfen Wien und Bratislava möglich. Konsequenzen bei Nicht-Realisierung: Angesichts der immer wieder überlasteten Anfahrtsroute über die A4 Ostautobahn stellt die Anreise per Bahn eine attraktive Alternative dar. Derzeit ist der Flughafen allerdings nur über eine einzige Schnellbahnstrecke in das Bahnnetz eingebunden. Ohne die Götzendorfer Schleife bleibt er weiterhin nur sehr begrenzt per Bahn erreichbar. Status: Vorprojekt Meilensteine: Baubeginn: 2011 Verkehrsfreigabe: 2015 Kosten: 177,1 Mio. Götzendorfer Schleife VERKEHRSINFRASTRUKTUR 2010: DIE TOP 20 23

VERKEHRSPROJEKTE IM DETAIL 3.12. Semmering-Basistunnel neu: Beschleunigung des Bahnverkehrs durch rasche Überwindung des Semmerings Hintergrund: Die Bahnstrecke über den Semmering ist die am stärksten befahrene Bergstrecke in Österreich. Sie ist allerdings in der derzeitigen Form nicht für das Verkehrsaufkommen geeignet. Der überwiegende Teil des Bahngüterverkehrs ist nicht großräumig verlagerbar (heimischer Quell-/Zielverkehr). Für die Entlastung der Bergstrecke ist die Errichtung des Semmering-Basistunnels erforderlich. Die Trassenvariante Pfaffensattel wird zwischen Gloggnitz und Mürzzuschlag verlaufen. Der neue Streckenabschnitt ist als Flachbahn mit einem geringen Steigungsverhältnis geplant. Die Gesamtlänge beträgt 22,7 km, davon werden 22,1 km als Tunnel geführt. Das Projekt ist UVP-pflichtig. Wirkung: Der Tunnel erlaubt eine durchgehende Führung von schweren Güterzügen sowie attraktive Fahrzeiten im Personenverkehr. Die bestehende Bergstrecke wird entlastet und steht dem lokalen Personen- und vor allem Tourismusverkehr zur Verfügung. Konsequenzen bei Nicht-Realisierung: Die Querung des Semmerings ohne das Tunnelprojekt auf der bestehenden Bergstrecke stellt einen Flaschenhals für schwere Güterzüge dar und bedeutet auch im Personenverkehr unattraktive Reisezeit-Einbußen. International gesehen besteht ohne den Semmering-Basistunnel die Gefahr, dass europäische Hauptrelationen (TEN-Netz) sich dauerhaft ins östliche Ausland verlagern und österreichische Kernräume (Mur-Mürz-Furche, Graz, Klagenfurt-Villach) ins Abseits geraten. Semmeringer-Basistunnel neu Status: Trassenoptimierung, Detailplanung, Erstellung der Einreichunterlagen Meilensteine: Einreichung zu Behördenverfahren: Frühjahr 2010 (Verzögerung um einige Monate) Baubeginn: gegen Ende 2012 Verkehrsfreigabe: 2018 Kosten: 1,2 Mrd. 24 VERKEHRSINFRASTRUKTUR 2010: DIE TOP 20

VERKEHRSPROJEKTE IM DETAIL 3.13. Güterterminal Inzersdorf: Flächen und Infrastruktur für den Güterumschlag im Süden Wiens Hintergrund: Der geplante Güterterminal Inzersdorf beinhaltet Umschlagseinrichtungen für den Kombinierten Ladungsverkehr, Stückgut und konventionellen Ladungsverkehr. Der Terminal wird an die Pottendorfer Linie und an die Donauländebahn angeschlossen. Straßenseitig ist eine Anbindung an die S1 (A24) vorgesehen. Das Projekt ist UVP-pflichtig. Wirkung: Das Projekt trägt zur Erhöhung der Kapazität des Güterumschlags Schiene Straße bei. Verlagerungen der stetig steigenden Transportgütermenge von der Straße auf die Schiene werden unterstützt. Der Standort Inzersdorf wird als dringender Ersatz für innerstädtisch aufgelassene bzw. aufzulassende Frachtenbahnhöfe benötigt (Südbahnhof, Matzleinsdorfer Platz, Nordwestbahnhof, Hirschstetten, Wiener Neustadt). Konsequenzen bei Nicht-Realisierung: Durch die Auflassung von innerstädtischen Frachtenbahnhöfen käme es ohne neuen Terminal zu einer Unterversorgung mit Flächen für den Güterumschlag in Wien. Dadurch wären ökologisch und oftmals auch ökonomisch günstigere Warentransporte von/nach Wien per Bahn nur noch stark eingeschränkt möglich. Der Gütertransport müsste weitgehend mit LKWs abgewickelt werden, wodurch wiederum die Belastungen für Straßennetz und Umwelt steigen. Darüber hinaus entfielen wertvolle Betriebsstandorte für am Terminalbetrieb angelagerte Logistik- und Dienstleistungsbetriebe, was negative Auswirkungen auf den Wirtschaftsstandort Wien zur Folge hätte. Status: in Planung Meilensteine: Baubeginn: 2012/2013 Verkehrsfreigabe: 2017/2018 Kosten: 325,6 Mio. Güterterminal Inzersdorf VERKEHRSINFRASTRUKTUR 2010: DIE TOP 20 25

VERKEHRSPROJEKTE IM DETAIL 3.14. Güterterminal Wien Nordost: Flächen und Infrastruktur für den Güterumschlag im Nordosten Wiens Hintergrund: Im Nordosten von Wien soll ein neuer leistungsfähiger Güterterminal errichtet werden. Ein genauer Standort muss erst gefunden werden. Der Umschlag des derzeitigen Standorts Hirschstetten (BEX, Logistik) wird nach Inzersdorf verlagert. Wirkung: Neben den allgemeinen Vorteilen eines Terminals (Verbesserung der Kapazität des Güterumschlags Schiene - Straße, mögliche Verlagerung der stetig steigenden Transportgütermenge auf die Schiene, umweltfreundliche Bewältigung des Verkehrs) treten bei diesem Projekt vor allem die verbesserte Anbindung der Kunden nördlich der Donau an das Schienennetz in den Vordergrund. Konsequenzen bei Nicht-Realisierung: wie Projekt 3.13. (Güterterminal Inzersdorf). Konkret ist ohne einen Terminal im Nordosten Wiens bei der geplanten Auflassung des Nordwestbahnhofs zu bedenken, dass sämtliche Güterströme aus dem Norden das Stadtgebiet in Richtung Terminal Inzersdorf passieren müssten. Status: nicht bekannt Meilensteine: Baubeginn: k.a. Verkehrsfreigabe: k.a. Güterterminal Wien Nordost Kosten: k.a. 26 VERKEHRSINFRASTRUKTUR 2010: DIE TOP 20

VERKEHRSPROJEKTE IM DETAIL 3.15. Verbindungstunnel Bratislava: Bahnverbindung der Flughäfen Wien und Bratislava Hintergrund: In der slowakischen Hauptstadt ist ein Eisenbahntunnel unter der Donau mit einer Länge von 6,43 km geplant. Dieser Tunnel wird die Bahnhöfe Bratislava-Petržalka und Bratislava-Predmestie (Vorstadt) verbinden. Dort werden Personenzüge verkehren. Der Tunnel wird ein wichtiger Bestandteil des integrierten öffentlichen Verkehrs in der Stadt sein. Wirkung: Der Tunnel schafft eine verbesserte Anbindung des Hauptbahnhofs Bratislava im Rahmen des TEN-T 17 sowie eine Weiterführung der Verbindung Wien - Bruck/Leitha - Bratislava-Petržalka - Zilina Ukraine. Durch den Tunnel könnte der Flughafen Wien mit dem Flughafen Bratislava verbunden werden. Konsequenzen bei Nicht-Realisierung: Bei Bahnfahrt von Wien nach Bratislava-Zentrum auf der Hauptstrecke via Bruck/Leitha bleibt die unattraktive Umsteigenotwendigkeit mit Wartezeiten am Bahnhof Bratislava- Petržalka weiterhin bestehen. Es würde weiterhin keine Bahnverbindung der Flughäfen Wien und Bratislava möglich sein. Status: k.a. Meilensteine: Baubeginn: k.a. Verkehrsfreigabe: k.a. Kosten: k.a. (Teilfinanzierung durch EU-Fonds in Höhe von 130 Mio. ) Verbindungstunnel Bratislava VERKEHRSINFRASTRUKTUR 2010: DIE TOP 20 27

VERKEHRSPROJEKTE IM DETAIL 3.16. Flughafen Wien - Skylink: Kapazitätserhöhung durch moderne Passagierabfertigung auf einem neuen Terminal Hintergrund: Die Terminalerweiterung Skylink am Flughafen Wien schließt an den Terminal 2 in Richtung Nord-Osten an. Der Pier Süd wird zukünftig 17 Andockpositionen haben. Darüberhinaus ist ein Pier Nord geplant. Unter den beiden Pierfingern wird sich die Bahntrasse der ÖBB befinden. Das Projekt ist UVP-pflichtig. Wirkung: Der neue Terminal erhöht die Kapazität des Flughafens auf 24 Millionen Passagiere. Eine qualitativ hochwertige Passagierabfertigung kann gewährleistet und somit das internationale Qualitätsniveau gehalten werden. Eine behördlich erforderliche Trennung des Schengen - und Non-Schengen - Betriebs ist zukünftig möglich. Konsequenzen bei Nicht-Realisierung: Bei der zu erwartenden Zunahme der Fluggastzahlen nach der Wirtschaftskrise würden nicht ausreichend Kapazitäten zur Verfügung stehen. Die Infrastruktur des Flughafens wäre auf einen mittelfristigen Aufschwung nicht vorbereitet. Status: in Bau Meilensteine: Baubeginn: 2006 Baustopp von Ende Juni 2009 bis Mitte Februar 2010 Verkehrsfreigabe: erstes Halbjahr 2012 (aufgrund Verzögerungen durch Baustopp) Kosten: 830 Mio. (Stand: am 11.12.2009 beschlossen, inkl. Risikovorsorge, Reserven u. mögliche Beauftragung eines Totalübernehmers) Flughafen Wien - Skylink 28 VERKEHRSINFRASTRUKTUR 2010: DIE TOP 20

VERKEHRSPROJEKTE IM DETAIL 3.17. Flughafen Wien - 3. Piste: Kapazitätserhöhung im Lande- und Abflugbereich durch Aufhebung der limitierenden Überkreuzstellung der bestehenden Pisten Hintergrund: Die neue 3. Piste (Parallelpiste 11R/29L) wird 2.400 m südlich der bestehenden Piste 11/29 und 2.600 m westlich der gedachten Verlängerung der bestehenden Piste 16/34 errichtet. Die zukünftige Pistenlänge beträgt 3.680 m. Der Neubau erfolgt in drei Ausbaustufen und wird in Anhängigkeit vom Kapazitätsbedarf umgesetzt. Die erste Stufe umfasst die Errichtung der Flugsicherungseinrichtungen, interne Straßenverbindungen, Infrastrukturtrassen und einen öffentlichen Weg zum Bereich Katharinenhof von der B10. Parallel dazu erfolgen Lärm- und Sichtschutzmaßnahmen, Rodungs- und Bepflanzungsmaßnahmen sowie landschaftspflegerische Begleitmaßnahmen. In der zweiten Ausbaustufe werden der Perimeter-Rollweg und die entsprechenden Anschlüsse an das bestehende Rollwegsystem der Piste 16/34 errichtet (inkl. Entwässerungseinrichtungen). Die dritte Stufe beinhaltet die Errichtung des sog. Mittelrollwegpaares (Rollwege H und R) inkl. der Rollwegunterführungen im Bereich der Zufahrt zum Katharinenhof sowie die damit in Zusammenhang stehenden Abschnitte des Wasserversorgungs- und des Abwassersystems. Das Projekt ist UVP-pflichtig. Wirkung: Die neue Piste stellt eine Kapazitätserweiterung am Flughafen Wien dar, um die Nachfrage im internationalen Flugverkehr zu bewältigen. Die limitierende bestehende 2-Pisten-Kreuz-Situation kann so umgangen werden. Verbesserungen im Flugverkehr erhöhen auch die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Wien für internationale Betriebe. Für die Ostregion entstehen positive Wirtschafts- und Beschäftigungseffekte. Konsequenzen bei Nicht-Realisierung: Bei der zu erwartenden Zunahme der Fluggastzahlen nach der Wirtschaftskrise würden nicht ausreichend Kapazitäten zur Verfügung stehen. Die Infrastruktur des Flughafens wäre auf einen mittelfristigen Aufschwung nicht vorbereitet. Status: Das Projekt wurde bis auf weiteres ausgesetzt. Meilensteine: Baubeginn: wird aufgrund des geringen Passagieraufkommens und der Wirtschaftskrise verschoben (3 Ausbaustufen) Verkehrsfreigabe: abhängig vom Baubeginn Kosten: 600 Mio. Flughafen Wien - 3. Piste VERKEHRSINFRASTRUKTUR 2010: DIE TOP 20 29

VERKEHRSPROJEKTE IM DETAIL 3.18. Flussbauliches Gesamtprojekt: Sicherstellung der Mindest-Fahrwassertiefe für die Schifffahrt Hintergrund: Das Projekt zielt auf die Verbesserung der Fahrwasserverhältnisse auf der Donau vom Wiener Kraftwerk Freudenau bis zur österreichisch-slowakischen Grenze durch flussbauliche Maßnahmen. Die fortschreitende Eintiefung der Donausohle, die sowohl Einschränkungen für die Schifffahrt als auch Probleme für die bestehende ökologische Situation der Donau-Auen schafft, soll gestoppt werden. Die freie Fließstrecke bleibt somit erhalten. Der betroffene Streckenabschnitt der Donau misst eine Länge von 48,3 km. Ökologische Bedürfnisse des Nationalparks Donau-Auen werden besonders berücksichtigt. Die einzelnen flussbaulichen Maßnahmen sind: granulometrische Sohlstabilisierung, Niederwasserregulierung, Uferrückbau, Gewässervernetzung und schifffahrtstechnische Maßnahmen. Das Projekt ist UVP-pflichtig. Das Projekt ist Teil der europäischen TEN- T-Prioritätsachsen (Korridor VII) und wird seitens der EU kofinanziert (Projekt 18). Wirkung: Das Projekt sichert eine Mindestwassertiefe für die Erfordernisse der Binnenschifffahrt. Als Ergebnis werden 2,60 m Fahrwassertiefe auf einer Breite von 120 m und 2,70 m in der Mitte der Rinne auf einer Breite von 100 m sowie 2,80 m in jenen Bereichen, in denen die Sohle durch die Zugabe von grobem Schotter stabilisiert wird, erreicht. Die Schifffahrt trägt zur umwelt- und sozialverträglichen Bewältigung des steigenden Verkehrsaufkommens im Donaukorridor bei und wird durch dieses Projekt unterstützt. Konsequenzen bei Nicht-Realisierung: Das Flussbett im Donauabschnitt östlich von Wien tieft sich rund 2 bis 3,5 cm pro Jahr ein. Ohne entsprechende Gegenmaßnahmen hat dieser Prozess ein Absinken des Oberflächenund Grundwasserspiegels und in der Folge ein Austrocknen des Nationalparks Donau-Auen zur Folge. Für die Schifffahrt reichen bei Niederwasser die Fahrwassertiefen nicht mehr aus, wodurch die verkehrliche Nutzbarkeit der Donau massiv eingeschränkt wäre. Status: UVP-Verfahren Meilensteine: UVP-Verfahren: 2006 -? Baubeginn: nach Abschluss der UVP Fertigstellung: abhängig vom Baubeginn, Baudauer voraussichtlich 9 Jahre Kosten: 200 Mio. Flussbauliches Gesamtprojekt 30 VERKEHRSINFRASTRUKTUR 2010: DIE TOP 20

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Publikationen im Rahmen der Schriftenreihe STADTPROFIL Band 1: NAHVERSORGUNG IN NEUBAUGEBIETEN Regioplan Consulting 1060 Wien Februar 1994 (A 4, 88 Seiten) Band 7: WEISSE FLECKEN DER NAHVER- SORGUNG Wirtschaftskammer Wien, Abteilung Stadtplanung und Verkehrspolitik 1010 Wien Dipl.-Ing. Peter Höger November 1995 (A 4, 22 Seiten) Band 2: ZUSTELLOGISTIK IM LEBENSMITTEL- EINZELHANDEL IBB - Internationale Betriebs Beratung GesmbH 1070 Wien März 1994 (A 4, 66 Seiten) Band 8: DIE ZUKUNFT DER WIENER MÄRKTE RegioPlan Consulting 1060 Wien November 1995 (A 4, 114 Seiten) Band 3: VERLAGERUNGSPOTENTIAL DES PRODUKTIONSSEKTORS (Teil I) ARG - Arbeitsgemeinschaft Regionalund Gemeindeplanung Dipl.-Ing. N. Hary, Dipl.-Ing. T. Heinze 1. Auflage 1993 2. Auflage November 1994 (A 4, 78 Seiten) Band 9: BETRIEBSFLÄCHENPROGRAMM FÜR WIEN Wirtschaftskammer Wien, Abteilung Stadtplanung und Verkehrspolitik 1010 Wien Planungsreferat, Dipl.-Ing. Peter Höger Mai 1996 (A 4, 85 Seiten) Band 4: VERLAGERUNGSPOTENTIAL DES PRODUKTIONSSEKTORS (Teil II) ARG - Arbeitsgemeinschaft Regionalund Gemeindeplanung Dipl.-Ing. N. Hary, Dipl.-Ing. T. Heinze November 1994 (A 4, 70 Seiten) Band 10: ZENTRENSITUATION IM RAUM WIEN S+M - Standort + Markt Beratungsgesellschaft m.b.h. 2603 Felixdorf Juni 1996 (A 4, 102 Seiten) Band 5: PASSANTENZÄHLUNG 1994 Wirtschaftskammer Wien, Abteilung Stadtplanung und Verkehrspolitik 1010 Wien Planungsreferat, Robert Schribertschnig Oktober 1994, ös 300,-- ( 21,80) (A 4, 169 Seiten, 2 Einsteckpläne) Band 11: FACHMARKTPROJEKTE AUS VERKEHR- LICHER UND STADTSTRUKTURELLER SICHT ÖIR - Österreichisches Institut für Raumplanung 1010 Wien Juni 1996 (A 4, 149 Seiten) Band 6: NACHTABSTELLBEDARF FÜR AUTOBUSSE Wirtschaftskammer Wien, Abteilung Stadtplanung und Verkehrspolitik 1010 Wien Dipl.-Ing. Mag. Dr. Peter Kunisch Dezember 1994 (A 4, 43 Seiten) Band 12: PARKRAUMBEWIRTSCHAFTUNG IN DEN BEZIRKEN 6-9 Wirtschaftskammer Wien, Abteilung Stadtplanung und Verkehrspolitik 1010 Wien Dipl.-Ing. Mag. Dr. Peter Kunisch Planungsbüro Dr. Max Herry, 1040 Wien September 1996 (A 4, 82 Seiten) 32 VERKEHRSINFRASTRUKTUR 2010: DIE TOP 20

Band 13: PASSANTENZÄHLUNG 1996 Wirtschaftskammer Wien, Abteilung Stadtplanung und Verkehrspolitik 1010 Wien Planungsreferat, Robert Schribertschnig Oktober 1996, ös 320,-- ( 23,26) (A 4, 169 Seiten, 2 Einsteckpläne) Band 19: TEN-KNOTEN REGION WIEN, BEURTEILUNG DER WIRTSCHAFTLICHEN WIRKUNG Raumplanungsbüro Puchinger 1050 Wien Dipl.-Ing. Dr. Kurt Puchinger Dipl.-Ing. Gerald Stöger Florian Hauser, M.Sc., B.Sc. (Hons) Februar 1999 (A 4, 70 Seiten) Band 14: PERSPEKTIVEN DER REALISIERUNG VON GEWERBEHÖFEN IM DICHTVERBAUTEN WIENER STADTGEBIET Institut für Finanzwissenschaft und Infrastrukturpolitik der Technischen Universität Wien 1010 Wien A.o. Univ.Prof.Mag. Dr. Wilfried Schönbäck Dipl.-Ing. Thomas Titz April 1997 (A 4, 69 Seiten) Band 20: KAUFKRAFTSTROMANALYSE 1998 ÖIR - Österreichisches Institut für Raumplanung 1010 Wien Info Research International Juni 1999, ös 60,-- ( 4,36) (A 4, 124 Seiten) Band 15: ERFORDERNISSE DES WIRTSCHAFTS- VERKEHRS IN WIEN (Teil A) Zivilingenieur für Bauwesen o.univ.prof.di.dr.techn. Hermann Knoflacher 3414 Maria Gugging September 1997 (A 4, 90 Seiten) Band 21: ERHEBUNG DES KAUFKRAFTABFLUSSES ÜBER DIE GRENZEN ZU MOE STAATEN RegioPlan Consulting 1060 Wien Oktober 2000 (A 4, 75 Seiten) ERFORDERNISSE DES WIRTSCHAFTS- VERKEHRS IN WIEN (Teil B) Zivilingenieur für Bauwesen o.univ.prof.di.dr.techn. Hermann Knoflacher 3414 Maria Gugging September 1997, ös 340,-- ( 24,71) (A 4, 317 Seiten) Band 22: KAUFKRAFTZUFLÜSSE AUS UNGARN, TSCHECHIEN, SLOWAKEI UND POLEN RegioPlan Consulting 1060 Wien November 2000 (A 4, 100 Seiten) Band 16: ERNEUERUNGSSTRATEGIEN FÜR WIENER GESCHÄFTSZENTREN o.univ.prof.dr. Josef Steinbach Mag. Sigrid Hilger Dezember 1997 (A 4, 135 Seiten) Band 23: PASSANTENZÄHLUNG 2000 Wirtschaftskammer Wien, Abteilung Stadtplanung und Verkehrspolitik 1010 Wien Planungsreferat, Robert Schribertschnig November 2000, ös 400,-- ( 29,07) (A 4, 162 Seiten, Anhang: Planbeilagen) Band 17: CHANCEN FÜR EINE CITY-LOGISTIK IN WIEN - STRUKTURERHEBUNG Wirtschaftskammer Wien, Abteilung Stadtplanung und Verkehrspolitik 1010 Wien Dipl.-Ing. Mag. Dr. Peter Kunisch Magistratsabteilung 46, 1120 Wien Stadtbaurat Dipl.-Ing. Karl Arnost November 1998 (A 4, 97 Seiten) Band 18: PASSANTENZÄHLUNG 1998 Wirtschaftskammer Wien, Abteilung Stadtplanung und Verkehrspolitik 1010 Wien Planungsreferat, Robert Schribertschnig November 1998, ös 400,-- ( 29,07) (A 4, 190 Seiten, Anhang: Planbeilagen) Band 24: PASSANTENZÄHLUNG 2002 Wirtschaftskammer Wien, Abteilung Stadtplanung und Verkehrspolitik 1010 Wien Planungsreferat, Robert Schribertschnig Jänner 2003, 29,- (A 4, 147 Seiten, Anhang: Planbeilagen) Band 25: PASSANTENZÄHLUNG 2004 Wirtschaftskammer Wien, Abteilung Stadtplanung und Verkehrspolitik 1010 Wien Planungsreferat, Robert Schribertschnig Jänner 2005, 29,- (A 4, 110 Seiten, Anhang: Planbeilagen) VERKEHRSINFRASTRUKTUR 2010: DIE TOP 20 33

Band 26: TOURISTENBUSVERKEHR ERHEBUNGEN 2005 Wirtschaftskammer Wien, Abteilung Stadtplanung und Verkehrspolitik 1010 Wien Verkehrsreferat, Dipl.-Ing. Dr. Peter Kunisch September 2006, (A 4, 77 Seiten) Band 33: PASSANTENZÄHLUNG 2008 Wirtschaftskammer Wien, Abteilung Stadtplanung und Verkehrspolitik 1010 Wien Planungsreferat, Dipl.-Ing. Stefan Melzer April 2009, 105,- ( 150,- Nichtmitglieder) (A 4, 121, Anhang, A3-Plan) Band 27: PASSANTENZÄHLUNG 2006 Wirtschaftskammer Wien, Abteilung Stadtplanung und Verkehrspolitik 1010 Wien Planungsreferat, Robert Schribertschnig Februar 2007, 95,- ( 150,- Nichtmitglieder) (A 4, 115 Seiten, Anhang: Planbeilagen) Band 34: BEWERTUNG DER ZUFAHRTSMÖGLICHKEIT ZUM STEPHANSPLATZ FÜR TOURISTENBUSSE MODUL Research GmbH Wirtschaftskammer Wien, Abteilung Stadtplanung und Verkehrspolitik 1010 Wien Verkehrsreferat, Dipl.-Ing. Dr. Peter Kunisch September 2009 (A4, 52 Seiten) Band 28: SINNVOLLE NACHNUTZUNG FREIWERDENDER PRODUKTIONSFLÄCHEN Regional Consulting ZT GmbH Wirtschaftskammer Wien - Sparte Industrie, Abteilung Stadtplanung und Verkehrspolitik, Wirtschaftpolitische Abteilung Mai 2007 (A 4, 82 Seiten) Band 35: PASSANTENBEFRAGUNG 2008 Wirtschaftskammer Wien, Abteilung Stadtplanung und Verkehrspolitik 1010 Wien Planungsreferat, Dipl.-Ing. Stefan Melzer Mai 2010, Download 20,- (Mitglieder und Nichtmitglieder), Broschüre 25,- (Mitglieder und Nichtmitglieder) (A4, 154 Seiten) Band 29: KAUFKRAFTSTROMANALYSE WIEN 2006 CIMA Österreich GmbH, Wirtschaftskammer Wien, Abteilung Stadtplanung und Verkehrspolitik 1010 Wien Planungsreferat, Dipl.-Ing. Peter Höger Juni 2007, 95,- ( 150,- Nichtmitglieder - A 4, 82 Seiten) Band 36: WEISSE FLECKEN DER NAHVERSORGUNG 2009 Dkfm. Dr. F. STÖFERLE Dozent FH Wirtschaftskammer Wien, Abteilung Stadtplanung und Verkehrspolitik 1010 Wien Planungsreferat, Dipl.-Ing. Myriam Maier Mai 2010, Download 20,- (für Mitglieder und Nichtmitglieder), Broschüre 25,- (für Mitglieder und Nichtmitglieder) (A4, 76 Seiten) Band 30: TOURISTENBUSVERKEHR ERHEBUNGEN 2006 Wirtschaftskammer Wien, Abteilung Stadtplanung und Verkehrspolitik 1010 Wien Verkehrsreferat, Dipl.-Ing. Dr. Peter Kunisch Mai 2007 (A 4, 45 Seiten, Anhang: Bus Drivers Guide 2006) Band 37: WIEN 1., NEUER MARKT / QUANTIFIZIERUNG LIEFERVERKEHR Verkehrsplanung Käfer GmbH 1060 Wien März 2010 (A4, 40 Seiten) Band 31: LIEFERVERKEHR IN DER WEIHNACHTSZEIT Rosinak & Partner 1040 Wien März 2008 (A4, 36 Seiten) Band 32: TOURISTENBUSVERKEHR ERHEBUNGEN 2007 Wirtschaftskammer Wien, Abteilung Stadtplanung und Verkehrspolitik 1010 Wien Verkehrsreferat, Dipl.-Ing. Dr. Peter Kunisch Oktober 2008 (A 4, 50 Seiten, Anhang: Bus Drivers Guide 2008, Infoblatt Buszonenregelung Advent 2007) Band 38: Verkehrsinfrastruktur für den Wirtschaftsraum Wien 2010: Die Top 20 Wirtschaftskammer Wien, Abteilung Stadtplanung und Verkehrspolitik 1010 Wien Planungsreferat, Dipl.-Ing. Helga Wagner Mai 2010 (A4, 36 Seiten) 34 VERKEHRSINFRASTRUKTUR 2010: DIE TOP 20

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EINLEITUNG eiter ommen. Wirtschaftskammer Wien Abteilung Stadtplanung und Verkehrspolitik Stubenring 8-10 1010 Wien T 01/514 50-1040 F 01/514 50-1488 E stadtplanung@wkw.at W wko.at/wien/vp