Von Sokrates argumentieren lernen Platons Apologie des Sokrates

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Transkript:

S I B Moralphilosophie Beitrag 9 Apologie des Sokrates 1 Von Sokrates argumentieren lernen Platons Apologie des Sokrates Dr. Uwe Rose, Homberg/Efze Thinkstock/Hemera. Sokrates: Während ich, der ich nichts weiß, mir auch nichts zu wissen einbilde. Klasse: 10 12 Dauer: 5 7 Stunden + 1 Stunde Lernerfolgskontrolle Arbeitsbereich: Moralphilosophie / Argumentieren üben Die vorliegende Einheit führt anhand kurzer, aber zentraler Textauszüge aus Platons Apologie in das sokratische Denken ein. Im Fokus stehen die philosophischen Fragen: Was kann ich wissen? Wie soll ich leben? Was darf ich nach dem Tod hoffen? Den methodischen Schwerpunkt der Reihe bilden die Analyse und die Rekonstruktion philosophischer Argumentationen sowie der kreative Umgang mit diesen. Damit bietet diese Unterrichtseinheit auch eine ideale und kompakte Einführung in philosophisches Denken und Arbeiten generell.

6 Apologie des Sokrates B Moralphilosophie Beitrag 9 S I Stunde 7: Was darf ich nach dem Tod hoffen? In der letzten Stunde steht ein Text (M 8) im Fokus, in dem sich Platon/Sokrates über das, was nach dem Tod kommt, äußert. Auch hier geht es um die Analyse der Argumentation mittels eines Schaubildes. Die zuvor erworbenen Kompetenzen können weiter eingeübt und vertieft werden. V Welche Kompetenzen erwerben die Lernenden in dieser Reihe? Im Sinne der Kompetenzorientierung (nach Rösch) fokussiert diese Einheit folgende Kompetenzbereiche und konkrete Kompetenzen: a) Analysieren und Reflektieren Die Lernenden können einzelne Sätze mittels Textlupe analysieren und interpretieren. Sie können sich Texte mittels Strukturskizzen und Argumentationsschemata erschließen. b) Argumentieren und Urteilen Die Lernenden gewinnen moralische und ethische Urteilskompetenz, indem sie sich kritisch mit der sokratischen Argumentation auseinandersetzen. Sie schulen ihre Schreibkompetenz und kommunikative Kompetenz durch das Verfassen eigener Dialoge und (fiktiver) Briefe. Anmerkungen 1 Diese Angaben folgen der üblichen Paginierung der Stephanus-Ausgabe. Hier also: Apologie, Seite 17, Abschnitt a. Folgt dem Kleinbuchstaben noch eine Zahl, bezieht diese sich auf die genaue Zeile. Die Titel- Abkürzung Apol. wird im Folgenden weggelassen, da sich sämtliche Angaben nur auf dieses Werk beziehen. 2 Vgl. Ernst Heitsch: Apologie des Sokrates. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2004. S. 153. 3 Ebd. S. 154f. 4 Ebd. S. 177ff. 5 Vgl. Olof Gigon: Sokrates. Franke Verlag, Basel 1979. Sowie: Günter Figal: Sokrates. C. H. Beck Verlag, München 2006. 6 Vgl. 39c. 7 Franz Josef Weber: Platons Apologie des Sokrates. Schöningh, Paderborn 2007. S. 9. 8 Vgl. Pierre Hadot: Wege zur Weisheit. Eichborn, Berlin 1999. 9 Günter Figal: Sokrates. C. H. Beck Verlag, München 2006. S. 11. Materialübersicht Stunde 1 und 2 Was kann ich wissen? M 1 (Bd) M 2 (Tx) Stunde 3 M 3 (Tx) M 4 (Ab) Jacques-Louis David: Der Tod des Sokrates Platon: Die Weisheit des Sokrates Wie soll ich leben? Platon: Philosophie als Lebensform?! Was ist Philosophie? Stunde 4 und 5 Wie widerlege ich einen Gegner? M 5 (Tx) Stunde 6 M 6 (Ab) M 7 (Tx) Stunde 7 M 8 (Tx) Stunde 8 M 9 (Tx) Platon: Die Kunst der Widerlegung Warum muss ich mich vor dem Tod nicht fürchten? Hast du Angst vor dem Tod? Ein Fragebogen Platon: Todesfurcht ist unbegründet Was darf ich nach dem Tod hoffen? Platon: Was erwartet uns nach dem Tod? Lernerfolgskontrolle Klausurvorschlag: Platon: Sokrates forscht weiter nach Weisheit

S I B Moralphilosophie Beitrag 9 Apologie des Sokrates 7 M 1 Jacques-Louis David: Der Tod des Sokrates Der Philosoph Sokrates wird 399 v. Chr. zum Tode verurteilt. Obgleich sich ihm die Möglichkeit dazu bietet, flieht er nicht. Er akzeptiert das Todesurteil und trinkt den Schierlingsbecher. Einige seiner Schüler und Freunde sind bei ihm. Platon beschreibt diese Szene am Ende seines Dialoges Phaidon. Bild: Der Tod des Sokrates (1787) von Jacques-Louis David (1748 1825). Metropolitan Museum, New York. Aufgaben (M 1) 1. Beschreiben Sie die Situation auf dem Bild. Wie wirken die einzelnen Personen auf Sie? Achten Sie besonders auf Mimik und Gestik. 2. Das Bild zeigt den zum Tode verurteilten Sokrates, kurz bevor er den Schierlingsbecher trinkt. Stellen Sie Vermutungen an: Warum zeigt er mit dem Finger nach oben? Was könnte er sagen? Entwerfen Sie eine letzte Rede des sterbenden Sokrates. Recherche-Aufgabe 3. Recherchieren Sie über den historischen Sokrates und seinen Prozess.

8 Apologie des Sokrates B Moralphilosophie Beitrag 9 S I M 2 Platon: Die Weisheit des Sokrates In seinem Prozess berichtet Sokrates, sein Freund Chairephon habe das berühmte Orakel von Delphi gefragt, ob es jemanden gebe, der weiser sei als Sokrates. Die Antwort des Gottes (Apollon) lautete, dass niemand weiser sei. Für Sokrates erscheint dieser Orakelspruch zunächst unverständlich. Deshalb will er ihn prüfen. 5 10 15 20 25 Was mag der Gott wohl meinen, und was gibt er mir da für Rätsel auf? Ich weiß nämlich ganz genau, dass ich nicht weise bin, weder viel noch wenig. Was meint er also, wenn er sagt, ich sei der Weiseste? Denn ganz gewiss lügt er ja nicht; das ist nicht seine Art. Und lange Zeit war mir gänzlich unklar, was er wohl meinte; dann erst, mit großem Widerstreben, machte ich mich daran, die Frage auf folgende Weise zu untersuchen. Ich ging zu einem von denen, die in dem Rufe standen, weise zu sein, um so, wenn überhaupt, den Spruch zu widerlegen und dem Orakel zu zeigen: Dieser Mann ist weiser als ich; du aber hast gesagt, ich sei der weiseste. Als ich ihn nun prüfte ([ ] es war einer von unseren Politikern, bei dem ich, als ich ihn mir ansah und mich mit ihm unterhielt, derartiges erlebte), da gewann ich den Eindruck, dass dieser Mann wohl weise zu sein schien nach dem Urteil vieler anderer Leute und vor allem nach seinem eigenen, ohne es indessen wirklich zu sein, und ich versuchte ihm klarzumachen, dass er sich zwar einbildete, weise zu sein, dass er es jedoch gar nicht war. Sokrates wusste um sein Nichtwissen. Deshalb war es weiser als andere. So kam es, dass ich mich bei ihm und bei vielen der Anwesenden verhasst machte; bei mir selbst aber bedachte ich, als ich wegging: Im Vergleich zu diesem Menschen bin ich der Weisere. Denn wahrscheinlich weiß ja keiner von uns beiden etwas Ordentliches und Rechtes; er aber bildet sich ein, etwas zu wissen, obwohl er nichts weiß, während ich, der ich nichts weiß, mir auch nichts zu wissen einbilde. Offenbar bin ich im Vergleich zu diesem Mann um eine Kleinigkeit weiser, eben darum, dass ich, was ich nicht weiß, auch nicht zu wissen glaube. Text: Platon: Apologie des Sokrates. Übersetzt von Manfred Fuhrmann. Reclam Verlag, Ditzingen 1986. S. 17f. Thinkstock Aufgaben (M 2) 1. Erläutern Sie, wie Sokrates den Spruch des Orakels prüft. Worin besteht seine Weisheit? 2. Die Weisheit des Sokrates wird oft in dem Satz a) Ich weiß, dass ich nicht weiß oder auch b) Ich weiß, dass ich nichts weiß zusammengefasst. Interpretieren Sie diesen Satz vor dem Hintergrund des Textes. Arbeiten Sie dabei den Unterschied zwischen Satz (a) und (b) heraus. 3. Um welche Art von Wissen geht es Sokrates? Diskutieren Sie im Kurs, was genau mit dem Begriff Wissen gemeint ist. Recherche-Aufgabe 4. Informieren Sie sich über das Orakel von Delphi und den Spruch Erkenne dich selbst!

S I B Moralphilosophie Beitrag 9 Apologie des Sokrates 15 M 4 Was ist Philosophie? In M 3 Philosophie als Lebensform?! haben Sie die sokratische Auffassung von Philosophie kennengelernt. Halten Sie diese Auffassung mit eigenen Worten auf dem Arbeitsblatt (unter Punkt 2) fest es ist die erste explizite Bestimmung der philosophischen Tätigkeit. Im Laufe der Philosophiegeschichte haben sich weitere sehr unterschiedliche Konzepte entwickelt. Hier werden einige (unter Punkt 3 bis 5) kurz skizziert. 1. Etymologie des Begriffs Philosophie : Das Wort Philosophie kommt von dem altgriechischen Begriff φιλοσοφία und wird oft als Liebe (= φιλο-) zur Weisheit (= σοφία) bestimmt. 2. Philosophie bei Sokrates: 3. Aristoteles (384 322 v. Chr.) in der Schrift Metaphysik : Gibt es aber ein unbewegliches Wesen, so ist dieses das frühere und die (es behandelnde) Philosophie eine frühere und (sogar) die erste und allgemeine, insofern sie eben die erste ist, und ihr würde es zukommen, das Seiende, insofern es bloß Seiendes ist, zu betrachten. Alle Bilder: 4. Kant (1724 1804) in seiner Vorlesung zur Logik : Philosophie ist also das System der philosophischen Erkenntnisse oder der Vernunfterkenntnisse aus Begriffen. Das ist der Schulbegriff von dieser Wissenschaft. Nach dem Weltbegriffe ist sie die Wissenschaft von den letzten Zwecken der menschlichen Vernunft. 5. Wittgenstein (1888 1951) in den Philosophischen Untersuchungen : Die Philosophie ist ein Kampf gegen die Verhexung unsres Verstandes durch die Mittel der Sprache [ ]. Die Philosophie darf den tatsächlichen Gebrauch der Sprache in keiner Weise antasten, sie kann ihn am Ende also nur beschreiben [ ]. Die Philosophie stellt eben alles bloß hin, und erklärt und folgert nichts. Thinkstock/iStock. Aufgaben (M 4) 1. Ergänzen Sie die Philosophie-Auffassung von Sokrates gemäß Text M 3. 2. Vergleichen und beurteilen Sie die verschiedenen Auffassungen mit derjenigen von Sokrates.

22 Apologie des Sokrates B Moralphilosophie Beitrag 9 S I M 6 Hast du Angst vor dem Tod? Ein Fragebogen Mithilfe des folgenden Fragebogens können Sie Ihre persönliche Einstellung und Haltung zum Thema Tod und Sterben reflektieren, bevor Sie sich mit der Auffassung des Sokrates beschäftigen. Frage Ja Nein Keine Antwort 1. Ich fürchte mich vor dem Sterben. 2. Ich denke nur selten an den Tod. 3. Es macht mir nichts aus, wenn Menschen über den Tod sprechen. 4. Ich habe nicht die geringste Furcht zu sterben. 5. Todesfurcht beschäftigt mich überhaupt nicht. 6. Ich fürchte ein qualvolles Sterben. 7. Die Frage, was nach dem Tod ist, beschäftigt mich sehr. 8. Ich denke oft darüber nach, wie kurz das Leben ist. 9. Ich habe Angst davor, eine Leiche zu sehen. 10. Ich denke, dass ich in der Zukunft nichts fürchten muss. Aufgaben (M 6) 1. Kreuzen Sie die auf Sie zutreffende Antwort an. 2. Reflektieren Sie, warum Sie eine bestimmte Antwort angekreuzt haben.