DE Umwelterklärung 2015

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Transkript:

DE-155-00295 Umwelterklärung 2015

Umwelterklärung 2015 Paulaner Brauerei GmbH & Co KG Hacker-Pschorr Brauerei GmbH Gemäß EMAS III - Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 Stand: 02.Dezember 2015 1

Inhalt 1. Vorbemerkung... 3 2. Kurzportrait der Brauereien Paulaner und Hacker-Pschorr... 5 3. Umweltpolitik... 10 4. Qualitäts- und Umweltmanagement... 13 5. Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen... 15 6. Umweltaspekte... 16 6.1 Umweltaspekte München Nockherberg... 16 6.1.1 Direkte Umweltaspekte München Nockherberg... 16 6.1.2 Indirekte Umweltaspekte München Nockherberg... 17 6.2 Umweltaspekte München Langwied... 18 6.2.1 Direkte Umweltaspekte München Langwied... 18 6.2.2 Indirekte Umweltaspekte München Langwied... 19 6.3 Datenentwicklung... 21 6.4 Kernindikatoren gemäß EMAS III... 25 6.5 Strom... 26 6.6 Wärme... 28 6.7 Wasser... 29 6.8 Emissionen aus Brennstoffen... 31 6.9 Abwasser... 32 6.10 Abfallwirtschaft und Nebenprodukte... 33 6.11 Beschwerden Lärm und Gerüche... 35 6.12 Nutzung von Rohstoffen... 36 6.13 Nutzung von Reinigungsmittel... 36 7. Umweltprogramm und -ziele... 38 8. Gültigkeitserklärung... 40 Impressum... 41 Anhang I: Umrechnungsfaktoren... 42 2

1. Vorbemerkung Diese Umwelterklärung dient im Rahmen unseres Umweltmanagementsystems nach EMAS III der internen Kommunikation, der Darstellung von Umweltleistungen und des Erfüllungsgrades der im Vorjahr gesteckten Ziele sowie der Festlegung und Beschreibung neuer Ziele. Neben den Mitarbeitern der Brauerei wird die Umwelterklärung auch Kunden und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die im Bericht dargestellten Zahlen und Informationen beziehen sich auf das Geschäftsjahr 2014 der am Standort Hochstr. 75 tätigen Brauereien Paulaner, Hacker-Pschorr und der BHI Vertriebsgesellschaft mbh sowie die Daten des Jahres 2015 des neu gegründeten Standortes in München Langwied. Im Jahr 2014 konnte der Getränkeabsatz der Paulaner Brauerei um 1,75 % gesteigert werden. Vor allem das Exportgeschäft hat einen großen Teil dazu beigetragen. Ein deutliches Wachstum konnte auch bei Limonaden, alkoholfreiem Weißbier und der Sorte Paulaner Weißbier-Zitrone alkoholfrei verzeichnet werden. Das Jahr 2014 war bedeutend hinsichtlich des Baubeginns der neuen Braustätte in München Langwied. Im Dezember 2012 wurde die immissionsschutzrechtliche Genehmigung erteilt. Auch die wasserrechtliche Erlaubnis zur Förderung von Tertiärwasser wurde zugestellt. Diese beiden Dokumente haben es uns erlaubt, die neue Braustätte im Jahr 2015 fertigzustellen und in Betrieb zu nehmen. Mit dem typischen Münchner Brauwasser können wir auch in Zukunft Biere von höchster Qualität herstellen. Im August 2015 wurde der erste Sud im neuen Sudhaus produziert. Im Frühjahr 2016 wird die Brauerei die gesamte Produktion übernehmen. 3

Die Entwicklung des Bierausstoßes in Verbindung mit der Reduktion des Treibhausgases Kohlendioxid aus den Feuerungsanlagen der Brauerei am bisherigen Standort ist in der folgenden Grafik dargestellt. Wie hier zu erkennen ist, wurden die Emissionen des Treibhausgases Kohlendioxid aus der Verbrennung von fossiler Energie seit 1990 (Protokoll von Rio) um ca. 66 % verringert. Das Reduktionsziel der Bundesregierung für das Jahr 2012 wurde, auf den Brauereibetrieb bezogen, bereits 1992 erreicht. Beachtenswert ist, dass sich trotz einer deutlichen Ausstoßsteigerung die absoluten Emissionen an Treibhausgasen nur unwesentlich erhöht haben. Die Erklärung hierfür folgt in den weiteren Kapiteln. Am neuen Standort werden wir eine noch höhere Reduktion der spezifischen Treibhausgasemissionen erreichen können. 4

2. Kurzportrait der Brauereien Paulaner und Hacker- Pschorr Feinste Braukunst seit 1634 Paulaner ist Münchner Tradition" Seit 1634 ist die Paulaner Brauerei fester Bestandteil der Kultur, Tradition und Geschichte Münchens. Damals begannen die Paulaner Mönche im Kloster Neudeck ob der Au mit dem Bierbrauen, um die Fastenzeit zu überbrücken. Gut - besser - Paulaner - den berühmten Claim gab es damals freilich noch nicht, offenbar aber bereits ein ausgeprägtes Qualitätsbewusstsein unter den Paulaner Mönchen, das sich bis heute mit dem Namen Paulaner verbindet: schließlich wurde das damalige Paulaner Bier, das zunächst nur für den Eigenverbrauch des Klosters gebraut wurde, schon bald von der Münchner Bevölkerung entdeckt. So begann die Erfolgsgeschichte der Marke Paulaner, die heute weltweit für besonderen Biergenuss, hohe Braukompetenz, bayerische Bierund Gastronomiekultur und die berühmte Münchner Lebensart steht. Etwa 600 Mitarbeiter arbeiten für den Erfolg der Paulaner Brauerei, die sich bis heute mitten in München, im Stadtteil Haidhausen auf dem Nockherberg befindet. Paulaner Hefe-Weißbier Naturtrüb ist nationaler Marktführer und auf der ganzen Welt ein Synonym für authentischen Münchner Weißbiergenuss. Mehr als zwei Millionen Hektoliter Bier verlassen jährlich das Unternehmen, welches seine Produkte in mehr als 70 Länder exportiert und es dabei doch versteht, ein echtes Münchner Traditionsunternehmen mit untrennbaren regionalen Wurzeln zu bleiben. 5

Hacker-Pschorr Bereits im Jahr 1417 wird eine Preustatt an der Hagkagasse im Herzen Münchens erwähnt. Im Alten Hackerhaus in der Sendlinger Straße wird heute noch unsere Tradition gepflegt und unsere Biere ausgeschenkt, die nicht nur vom Münchner selbst, sondern auch von vielen internationalen Gästen sehr geschätzt werden. Der Name Hacker-Pschorr geht auf das Ehepaar Maria Theresia Hacker und Joseph Pschorr zurück. Unter ihrer Leitung avancierte Hacker-Pschorr im 18. Jahrhundert zur führenden Münchner Großbrauerei. Nachhaltiges Handeln verbunden mit Mut und Innovation, das ist der Himmel der Bayern und dafür steht Hacker-Pschorr seit 1417. Seit 1998 erfolgt die Produktion der Biere nach der Verschmelzung der beiden Brauereien in den Anlagen der Paulaner Brauerei, auf getrennten Sud- und Gärlinien am Standort Hochstraße. Eine getrennte Darstellung der energie-, und umweltrelevanten Verbrauchszahlen inklusive Abfallaufkommen und Emissionswerten ist aufgrund des integrierten Betriebes nicht möglich. Die im Folgenden genannten Zahlen spiegeln somit die Umwelteinflüsse beider Brauereien wieder. Im Jahr 2015 beginnt für beide Brauereien ein neues Kapitel in ihrer langen Geschichte. Mit der Verlagerung des Brauereibetriebs nach München Langwied kann nicht nur die Ausstoßmenge erhöht werden, auch die Energie- und Umweltauswirkungen werden durch den Einsatz der neusten Technik deutliche reduziert werden können. 6

BHI Vertriebsgesellschaft mbh Die BHI Vertriebsgesellschaft mbh ist die Vertriebsorganisation der Paulaner Brauerei Gruppe und der Fürstenbergischen Brauerei für den Absatzkanal Handel. Rund 60 Mitarbeiter betreuen im Key Account Management und in der Feldorganisation Handelskunden in ganz Deutschland für die Marken Paulaner, Hacker-Pschorr, Fürstenberg, Bilger & Riegeler sowie Thurn und Taxis. Die BHI Vertriebsgesellschaft ist eine Tochterfirma der Paulaner Brauerei GmbH & Co. KG. Die Büros der Zentrale sind im Verwaltungsgebäude der Brauerei an der Hochstraße 75 integriert. Die Energieverbräuche dieser Räumlichkeiten sind in den dargestellten Verbrauchszahlen und Kernindikatoren der Umwelterklärung beinhaltet. 7

Beschreibung der Standorte: Standort: München Nockherberg Adresse Hochstrasse 75, 81541 München Mitarbeiteranzahl 600 (Vollzeitäquivalente aller 3 Unternehmen) Fläche 80.000 m² 2 Betriebsteile, Industrie-, Misch- und Gewerbegebiet, gewachsene Gemengelage, kein ausgewiesenes Überschwemmungsgebiet, keine Altlastenverdachtsflächen Umweltrelevante Anlagen - Sudhaus - Kesselanlagen - Kälteanlagen (Ammoniak) - CIP-Anlagen, - Abwasseraufbereitungsanlage - Innerbetriebliche Logistik (Gabelstapler) Tätigkeiten am Standort - Herstellung von Bier und alkoholfreien Getränken - Verwaltung und Vertrieb Der Betrieb ist genehmigungspflichtig nach Ziffer 7.27.1 des Anhangs 1 der 4. BImSchV-Verordnung über genehmigungsbedürftige Anlagen. 8

Standort: München Langwied Adresse Mälzereistr. 31, 81249 München-Langwied Mitarbeiteranzahl 600 (Vollzeitäquivalente aller 3 Unternehmen) Fläche 150.000 m² Ehemalige Ackerfläche Umweltrelevante Anlagen - Sudhaus - Kesselanlagen - Kälteanlagen (Ammoniak) - CIP-Anlagen, - Abwasseraufbereitungsanlage - Innerbetriebliche Logistik (Gabelstapler) Tätigkeiten am Standort - Lagerung von Voll- und Leergut - Herstellung von Bier und alkoholfreien Getränken Der Betrieb ist genehmigungspflichtig nach Ziffer 7.27.1 des Anhangs 1 der 4. BImSchV-Verordnung über genehmigungsbedürftige Anlagen. 9

3. Umweltpolitik Als Brauerei ist uns bewusst, dass wir von einer unbelasteten, natürlichen Umwelt im besonderen Maße abhängig sind, da nur eine intakte Umwelt die einwandfreie Qualität der Rohstoffe sicherstellen kann. Deshalb betrachten wir den Umweltschutz als wichtigen Bestandteil unserer Unternehmensführung und stellen sicher, dass dies in allen Funktionen und auf allen Ebenen in konkrete Ziele und Verhaltensregeln umgesetzt wird. Mit der vorliegenden Umweltpolitik fassen wir unsere umweltbezogenen Handlungsgrundsätze zusammen und zeigen die Zielrichtung auf, die wir zur kontinuierlichen Verbesserung des Umweltschutzes eingeschlagen haben. Dies beinhaltet: Den sparsamen Umgang mit den Ressourcen mit dem Ziel, nachhaltig Energie zu sparen. Insbesondere der Einsparung von Wasser wird große Priorität eingeräumt. Die Verwendung von recyclebaren Materialien in allen Betriebsbereichen sowie Maßnahmen zur Abfallreduzierung und Vermeidung. Die Verhütung und Begrenzung Umwelt schädigender Unfälle, sowie die besondere Vorgehensweise bei Umwelt schädigenden Unfällen. Die Information der Öffentlichkeit über alle umweltrelevanten Fragen des Unternehmens. Die Verpflichtung, alle das Unternehmen betreffende Regelungen zur Umweltsicherung einzuhalten. 10

Dies betrifft die Bereiche: Mitarbeiter Umweltschutz im Unternehmen kann nur unter Einbeziehung der Mitarbeiter erfolgreich praktiziert werden. Die Mitarbeiter aller Ebenen werden daher auf Informationen und Schulungen zu umweltbewusstem Handeln angeregt. Energie Wir verwenden Energie sparsam und verringern oder, wenn möglich, vermeiden wir Belastungen von Wasser, Luft und Boden sowie Lärmemissionen. Die Nutzung regenerativer und alternativer Energiequellen ist dabei Bestandteil der Überlegungen. Produktion Um einen sparsamen Umgang mit Energie und Rohstoffen zu gewährleisten, verpflichten wir uns, die Produktionsanlagen unter Einhaltung aller einschlägigen Umweltvorschriften ständig weiter zu entwickeln. Dabei ist eine wirtschaftlich vertretbare Anwendung mit der besten verfügbaren Technik Voraussetzung. Darüber hinaus vermeiden wir unnötige Verpackungen und Transporte. Vertragspartner Alle Vertragspartner werden in die Umweltschutzbemühungen mit eingebunden. Für Vertragspartner, die auf dem Betriebsgelände arbeiten, gelten die gleichen Anforderungen wie für das Unternehmen selbst. Auch für Zulieferer werden entsprechende Anforderungen festgelegt. 11

Materialwirtschaft Durch die intensive Mitarbeiterinformation wird die Trennung der Abfälle verbessert mit dem Ziel, die Restmüllmenge zu reduzieren. Bei der Entsorgung des Inventars soll das Abfallaufkommen durch Absprachen mit den Lieferanten reduziert werden und schon beim Einkauf von Neueinrichtungen soll auf deren Verwerte Tauglichkeit geachtet werden. Zur Erfüllung der festgelegten Ziele werden regelmäßig alle umweltrelevanten Daten der Brauerei, wie zum Beispiel Wasserverbrauch, Rohstoffe, Energie, Abfall und Emissionen erfasst, dokumentiert und bewertet. Dies dient zur Verfolgung des Ist-Zustandes bzw. zum Aufzeigen weiterer Optimierungspunkte. Gegebenenfalls werden Korrekturmaßnahmen eingeleitet. 12

4. Qualitäts- und Umweltmanagement Das Qualitäts- und Umweltmanagementsystem der Brauerei entspricht den Anforderungen der DIN EN ISO 9001:2008, der DIN EN ISO 14001:2009 und der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 (EMAS III). Ebenso werden die Forderungen der EG VO 852/2004 und des International Food Standards mit der Einführung eines Eigenkontrollsystems (HACCP Konzept) sowie den allgemeinen Forderungen einer guten Hygienepraxis integriert. Behördliche und gesetzliche Auflagen sind ebenfalls berücksichtigt. Weiterhin gelten die Anforderungen an das Lebensmittel-, Bedarfsgegenständeund Futtermittelgesetzbuch (LFGB) sowie den Anforderungen der Lebensmittelhygieneverordnung (LMHV). Die Anforderungen des QUM gelten ohne Ausnahmen für alle Mitarbeiter der Brauerei an allen Standorten. Das Qualitäts- und Umweltmanagementsystem wurde installiert, um Qualitätsbiere und alkoholfreie Getränke von höchstem Niveau bei stets gleich bleibender Qualität hohen Grad der Kundenzufriedenheit ständige Verfügbarkeit der Produkte hohe Produktqualität bei günstigen Produktions- und Abfüllkosten Sicherung der Zukunft des Unternehmens und dadurch den Bestand der Arbeitsplätze für die Mitarbeiter Förderung der Mitarbeiter und des Bewusstseins ihrer Bedeutung zur Umsetzung der Anforderungen an Qualität und Umwelt Berücksichtigung von Umweltthemen zum sparsamen Umgang mit Energie und Rohstoffen, siehe Umweltpolitik der Paulaner Brauerei zu gewährleisten. 13

Alle zu den oben aufgeführten Tätigkeiten zugehörigen Prozesse werden im Qualitäts- und Umweltmanagement Handbuch detailliert beschrieben. Darüber hinaus werden sie laufend überwacht, bewertet und kontinuierlich verbessert (Realisierungsprozesse). Vorbeugende Maßnahmen zur Vermeidung von Fehlern werden festgelegt, durchgeführt und verbessert (Verbesserung). Organisatorische Schnittstellen zwischen einzelnen Arbeitsabläufen sind berücksichtigt und durch genaue Vorgaben verbunden. Durch gesetzlich geforderte, jährliche Schulungen (Schulung, Bewusstsein und Fähigkeit) werden die Mitarbeiter in Themen wie Hygiene, Sicherheit, Brandschutz sowie der Umgang mit Gefahrstoffen unterwiesen. Außerdem erhalten die Mitarbeiter durch Aushang, in verständlicher Form, Informationen zur Qualitäts- und Umweltpolitik, sowie die daraus resultierenden spezifischen Qualitätsziele. Im der jährlichen Umwelterklärung werden die Zielerreichung sowie die neuen Umweltziele dokumentiert und kommuniziert. Die Organisation des Umweltschutzes besteht aus einem Umweltmanagementbeauftragten und den gesetzlich vorgeschriebenen Betriebsbeauftragten. Für Paulaner, Hacker Pschorr und die BHI Vertriebsgesellschaft mbh werden gemeinsame interne Audits und Begehungen durchgeführt. Einmal jährlich wird ein Management Review erstellt. Das Paulaner Vorschlagswesen dient ebenfalls zur kontinuierlichen Verbesserung der Umweltleistungen. 14

5. Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen Das EMAS-System und die geltenden Umweltgesetze bilden die externen Anforderungen für die Brauerei und ihr Umweltmanagementsystem. Die gesetzlichen Bestimmungen, welche maßgeblich und verpflichtend sind werden ermittelt. Diese werden im Rechtskataster, welches fortwährend überprüft und aktualisiert wird, dokumentiert. Somit werden Änderungen innerhalb der Umweltgesetze identifiziert und die neuen Anforderungen umgesetzt. Ferner werden sämtliche regelmäßige Verpflichtungen in einer Datenbank dokumentiert und zeitnahe bearbeitet. Unter anderem sind unter den relevanten Gesetzen und Verordnungen das Bundes-Immissionsschutz-Gesetz, das Kreislaufwirtschaftsgesetz, das Wasserhaushaltsgesetz und die Gefahrstoffverordnung von besonderer Bedeutung für das Unternehmen. Die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen wird jährlich im Rahmen der internen Audits und Rechts-Checks geprüft. Dabei wurde festgestellt, dass die gesetzlichen Bestimmungen eingehalten werden. Der Neubau der Brauerei in München Langwied geschah in sehr enger und guter Zusammenarbeit mit allen relevanten Behörden. Es ist eine Selbstverständlichkeit, dass alle in den Genehmigungsbescheiden festgelegten Auflagen eingehalten und überwacht werden. 15

6. Umweltaspekte Unsere Aktivitäten wirken sich auf die Umwelt aus. Übereinstimmend mit unserer Umweltpolitik bemühen wir uns, diese Auswirkungen zu verringern, indem wir unser Umweltmanagementsystem betreiben und kontinuierlich verbessern. Alle wichtigen Umweltaspekte werden jährlich erfasst und bewertet. Diese Bewertung dient als Grundlage für die Entwicklung neuer umweltbezogener Ziele und Maßnahmen mit Blick auf die künftige Optimierung. Die umweltbezogenen Aspekte werden in direkte und indirekte Umweltaspekte unterteilt. 6.1 Umweltaspekte München Nockherberg 6.1.1 Direkte Umweltaspekte München Nockherberg Folgende Graphik stellt die direkten Umweltaspekte und deren Wertigkeit der Brauerei am Standort Nockherberg dar: 16

6.1.2 Indirekte Umweltaspekte München Nockherberg Folgende Graphik stellt die indirekten Umweltaspekte und deren Wertigkeit der Brauerei dar: 17

6.2 Umweltaspekte München Langwied 6.2.1 Direkte Umweltaspekte München Langwied Auch am neuen Standort wurden die Umweltaspekte ermittelt und bewertet. Auch wenn sich der generelle Schwerpunkt nicht geändert hat, muss doch betont werden, dass die Steuerungsmöglichkeit, durch die neue Technik weitgehend ausgeschöpft wurde. Nichtsdestotrotz sind wir weiterhin bestrebt unserer Umweltauswirkungen weiter zu reduzieren. 18

6.2.2 Indirekte Umweltaspekte München Langwied Allgemeines zum Standort München Langwied Der Brauereineubau liegt in unmittelbarer Nähe zum Autobahnkreuz München West zwischen der A8 und der A99. Die Verkehrsanbindung ist daher weit weniger umweltbelastend, als die ehemalige Lage mitten in der Stadt. Die neue Brauerei ist mit allen behördlich geforderten Schallschutzmaßnahmen ausgerüstet. Dennoch überdeckt der Autobahnlärm die Restgeräusche des Betriebes. Auch eine unmittelbare Wohnbebauung in einem Abstand von nur wenigen Metern, wie sie beim Altbetrieb vorhanden war, ist in Langwied nicht mehr gegeben. Die Brauerei arbeitet hinsichtlich Energie- und Ressourcenverbrauch deutlich effektiver als die über viele Jahrzehnte gewachsene Altanlage. Besonders zu erwähnen ist die Nutzung von Biogas aus der betriebseigenen Biogasanlage, ein 19

Wärmeversorgungskonzept mit drei Temperaturniveaus unter Ausnutzung von niedertemperierter Abwärme, ein Blockheizkraftwerk mit 1998 KW elektrischer Leistung, ein Kohlensäurerückgewinnungsanlage die uns unabhängig von Fremdlieferungen macht, sowie eine Wasserenthärtungsanlage über Membranen, welche den Einsatz von ca. 450 to Salzsäure pro Jahr erspart. Das Kältemittel Ammoniak befindet sich nur noch in einem einzigen Kältemaschinenraum. 20

6.3 Datenentwicklung Die Verbrauchsdaten die sich daraus ergebenden Kennzahlen sind ein wichtiges Instrument zur Bewertung der gegenwärtigen Umweltleistung, Planung und Überwachung umweltbezogener Aktivitäten sowie zur regelmäßigen Überprüfung des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses. In den nachfolgenden Kapiteln sind die Entwicklungen der wichtigsten Umweltaspekte nochmals im Detail beschrieben. Im Anhang I finden sich die relevanten Umrechnungsfaktoren. Verbrauchsdaten München Nockherberg : INPUT 2010 2011 2012 2013 2014 Einheit Rohstoffe Gerstenmalz 29.694 29.398 30.576 32.105 31.765 t Weizenmalz 14.755 14.468 15.475 16.198 16.253 t Hopfen (alpha-säure) 10.643 11.672 11.646 13.284 13.195 kg Energie Strom 22.613 22.228 22.541 22.442 22.655 MWh Erdgas 39.163 38.478 37.306 38.656 38.072 MWh Biogas 6.060 5.902 8.043 9.554 9.158 MWh Heizöl EL 7,97 12,8 4,0 9,1 795 MWh Flüssiggas (Stapler) 2.677 2.597 2.525 2.627 2.508 MWh SUMME 1) 70.521 69.218 70.419 73.288 73.188 MWh Wasser Stadtwasser 6.476 5.748 6.914 8.987 9.031 m 3 Tiefbrunnenwasser 929.077 920.682 966.305 1.026.085 1.029.169 m 3 SUMME 935.553 926.430 973.219 1.035.072 1.038.200 m 3 Chemikalien HCI 31% zur Wasserenthärtung Natronlauge 50% zur Fass- u. Flaschenreinigung Reinigungs-, Desinfektionsmittel 490 442 466 482 460 t 1.841 1.887 2.127 2.032 2.075 t 456 476 483 421 466 t 21

OUTPUT Getränkeausstoß Bier und alkoholfreie Getränke 2010 2011 2012 2013 2014 Einheit 2.642.533 2.655.834 2.763.324 2.906.096 2.957.007 hl Emissionen CO 2 Strom 2) 13.567.800 13.336.800 13.524.600 9.874.480 9.537.755 kg Erdgas 8) 7.862.897 7.723.188 7.489.982 7.754.181 7.636.911 kg Biogas 8) 0 0 0 0 0 kg Heizöl EL 8) 2.187 3.568 0 2.516 218.165 kg Flüssiggas (Stapler) 8) 600.985 583.068 566.960 589.866 563.190 kg aus Kältemitteln 0 0 0 137.270 24.546 kg SUMME 22.033.869 21.646.624 21.581.542 18.358.313 17.980.567 kg Emissionen SO 2 Strom 2) 5.879 5.779 5.860 5.835 5.890 kg Erdgas 3) 39 38 37 37 38 kg Biogas 8) 1.586 1.545 2.105 2.501 2.397 kg Heizöl EL 8) 3 4 0 3 268 kg Flüssiggas (Stapler) 8) 0 0 0 0 0 kg SUMME 7.507 7.366 8.002 8.376 8.593 kg Emissionen NO x Strom 2) 11.306 11.306 11.270 11.221 11.327 kg Erdgas, Biogas 7,8) 2.719 2.666 2.711 2.880 2.821 kg Heizöl EL 8) 1 2 0 1 116 kg Flüssiggas (Stapler) 8) 4.018 3.898 3.791 3.944 3.765 kg SUMME 18.044 17.872 17.772 18.046 18.029 kg Emissionen PM 10 Strom 2) 1.809 1.778 1.803 1.795 1.812 kg Erdgas 3) 391 384 373 386 380 kg Biogas 5) 61 59 80 95 91 kg Heizöl EL 4) 0 0 0 0 0 kg Flüssiggas (Stapler) 6) 43 42 40 42 40 kg SUMME 2.304 2.263 2.296 2.318 2.323 kg Abwasser Öffentliche Kanalisation 563.164 551.601 578.061 628.199 616.430 m³ Es werden, neben den CO2-Emissionen, keine weiteren Treibhausgase, wie CH4, N2O, Perfluorkarbonat oder SF6, freigesetzt. Die genannten Input und Output- Zahlen beinhalten die Verbräuche der BHI Vertriebsgesellschaft mbh. Weitere Outputs sowie die Abfallbilanz sind im Kapitel 6.10 Abfallwirtschaft und Nebenprodukte beschrieben. 22

Verbrauchsdaten München Langwied Da im August 2015 der erste Sud gebraut wurde und durch die intensiven Bauarbeiten zuvor sind die Verbrauchsdaten welche 2015 ermittelt wurden (bis einschließlich August) noch nicht für Vergleiche oder Betrachtungen der Entwicklung geeignet. Auch zur Bewertung der gesetzten Ziele können diese Daten noch nicht herangezogen werden. Die genannten Zahlen für Natronlauge und Reinigungs- bzw. Desinfektionsmittel sind eingekaufte Mengen und entsprechen nicht dem Verbrauch von August bis Oktober 2015! INPUT 2015 Einheit Rohstoffe Gerstenmalz 1.071 t Weizenmalz 376 t Hopfen (alpha-säure) 396 kg Energie Strom 1.731 MWh Erdgas 2.650 MWh Biogas 0 MWh Heizöl EL 56 MWh Flüssiggas (Stapler) 57 MWh SUMME 1) 4.431 MWh Wasser Stadtwasser 2.483 m 3 Tiefbrunnenwasser 52.530 m 3 SUMME 55.013 m 3 Chemikalien Natronlauge 50% zur Fass- u. Flaschenreinigung Reinigungs-, Desinfektionsmittel 211.570 kg 67.914 kg Stand Oktober 2015 23

OUTPUT Getränkeausstoß Bier und alkoholfreie Getränke 2015 Einheit 23.689 hl Emissionen CO 2 Strom 2) 728.751 kg Erdgas 8) 531.683 kg Biogas 8) 0 kg Heizöl EL 8) 15.341 kg Flüssiggas (Stapler) 8) 12.780 kg aus Kältemitteln 0 kg SUMME 1.288.555 kg Emissionen SO 2 Strom 2) 450 kg Erdgas 3) 3 kg Biogas 8) 0 kg Heizöl EL schwefelfrei ) 0 kg Flüssiggas (Stapler) 8) 0 kg SUMME 453 kg Emissionen NO x Strom 2) 865 kg Erdgas, Biogas 7,8) 186 kg Heizöl EL 8) 7 kg Flüssiggas (Stapler) 8) 85 kg SUMME 1.063 kg Emissionen PM 10 Strom 2) 138 kg Erdgas 3) 26 kg Biogas 5) 0 kg Heizöl EL 4) 2 kg Flüssiggas (Stapler) 6) 1 kg SUMME 167 kg Abwasser Öffentliche Kanalisation 45.534 m³ Stand Oktober 2015 24

6.4 Kernindikatoren gemäß EMAS III Gemäß EMAS III werden im Folgenden die dort genannten Kernindikatoren für die Umweltaspekte dargestellt: Kernindikatoren München Nockherberg: Bereich Output Definition des Kernindikators Gesamte jährliche Getränkeproduktion in hl Pro Getränkeproduktion [hl] 2011 2012 2013 2014 Energieeffizienz Materialeffizienz Wasser Abfall Biologische Vielfalt Jährlicher Gesamtenergieverbrauch (kwh/hl) 26,06 25,48 25,22 24,75 Anteil der Energie aus erneuerbaren Energiequellen am jährlichen Gesamtverbrauch (Strom und Wärme) des Unternehmens 20,5% 23,4 % 23,1 % 23,5 % Salzsäure 31% (kg/hl) 0,159 0,168 0,166 0,155 Natronlauge 50% (kg/hl) 0,71 0,77 0,7 0,7 Reinigungs- und Desinfektionsmittel (kg/hl) 0,18 0,17 0,2 0,16 Gesamter jährlicher Wasserverbrauch (hl/hl) 3,48 3,52 3,56 3,51 Abfall zur Verwertung (kg/hl) * 2,29 2,83 2,44 2,36 Abfall zur Beseitigung (kg/hl) 0,2 0,24 0,11 0,08 Altglas (kg/hl) 1,61 2,07 2,6 1,6 gesamtes jährliches Aufkommen an gefährlichen Abfällen (kg/hl) 0,01 0,02 0,01 0,01 Anteil Grünfläche an der Gesamtfläche 15,8% 15,8% 15,8% 15,8% Emissionen Jährliche Gesamtemissionen von Treibhausgasen (kg/hl CO 2 -Äquivalent) CO 2 incl. GWP Klimageräte 8,15 7,81 6,33 6,08 Jährliche Gesamtemissionen in die Luft (kg/hl) SO 2 0,0028 0,0028 0,0029 0,0029 NO X 0,0067 0,0064 0,0060 0,0061 PM 10 0,00085 0,00083 0,00079 0,0078 25

*Die Abfälle zur Verwertung wurden 2013 zu 95% stofflich und zu 5% energetisch verwertet. Es werden, neben den CO2-Emissionen, keine weiteren Treibhausgase, wie CH4, N2O, Perfluorkarbonat oder SF6, freigesetzt. Kernindikatoren München Langwied: Wie auch für die Verbrauchsdaten muss für die Kernindikatoren bemerkt werden, dass diese noch nicht für eine Auswertung geeignet sind. Ab dem Jahr 2016 werden diese zur Betrachtung herangezogen. 6.5 Strom Stromverbrauch München Nockherberg Die elektrische Energie wurde überwiegend aus dem Mittelspannungsnetz bezogen. Gemäß der Stromkennzeichnungspflicht 42 Energiewirtschaftsgesetz liegt der Anteil der Energieträger an dem durch die Energieversorger an die Brauerei gelieferten Strom wie folgt: Strommix München Nockherberg: 2010 2011 2012 2013 2013 2014 Kernkraft 9,4% 5,1% 5,1% 5,6% 5,6% 7,7% Fossile und sonstige Energieträger 68,2% 76,4% 76,4% 61,6% 61,6% 59,4% Erneuerbare Energien 22,4% 18,5% 18,5% 32,8% 32,8% 32,9% CO 2 - Äquivalente kg/ kwh 0,6 0,6 0,6 0,44 0,44 0,42 26

Strommix München Langwied: 2015 Kernkraft 7,7% Fossile und sonstige Energieträger 59,4% Erneuerbare Energien 32,9% CO 2 - Äquivalente kg/ kwh 0,42 Unser Beitrag zur EEG-Abgabe (Vergütungen für Photovoltaik, Wind- und Wasserkraft) lag im Jahr 2014 bei 1.415.000. Dies waren immerhin 40 % der Stromkosten. Das in der Brauerei installierte Blockheizkraftwerk (Gasmotor mit einer Leistung von 480 kw) wurde im Jahr 2014 vorrangig zur Absenkung der Stromspitze eingesetzt. Der spezifische Stromverbrauch ist in folgender Grafik dargestellt. 27

Der spezifische Stromverbrauch lag im Jahr 2014 bei 8,20 kwh/hl und damit wiederum niedriger als im Vorjahr (8,31 kwh/hl) Stromverbrauch München Langwied Bis zum Oktober 2015 wurden 1.731 MWh verbraucht. Durch die Anlaufphase der neuen Brauerei können diese Werte nicht zu einer sinnvollen spezifischen Auswertung herangezogen werden. 6.6 Wärme Wärmeverbrauch München Nockherberg: Die Wärme für die Versorgung der Brauerei und der Bürogebäude wird in unserem zentralen Kesselhaus aus den Brennstoffen, Erdgas, Biogas und dem Reservebrennstoff Leichtöl erzeugt. Wärmeträger ist Heißwasser mit einer Temperatur von 160 C und einem Druck von 8 bar. Die Entwicklung des spezifischen Wärmebedarfs der Brauerei ist in folgender Grafik dargestellt. 28

Im Jahr 2014 konnte der spezifische Wärmeverbrauch leicht verbessert werden. Eine Reduzierung von 62,3 auf 61,5 MJ/hl war zu verzeichnen. Bedingt durch den konstant hohen Anteil an Biogas konnte der Anteil an fremdbezogener fossiler Energie auf ein weiteres historisches Minimum gebracht werden. Die hohe Biogasproduktion resultiert aus der Einleitung von Alkohol aus der Entalkoholisierungsanlage in die betriebseigene Abwasserbehandlungsanlage. Der Anteil an regenerativer Energie am Gesamtwärmebedarf lag im Jahr 2014 bei 19,1 % (Vorjahr 20 %). Wärmeverbrauch München Langwied: Bis zum Oktober 2015 wurden 2.706 MWh verbraucht. Durch die Anlaufphase der neuen Brauerei können diese Werte nicht zu einer sinnvollen Auswertung herangezogen werden. 6.7 Wasser Wasserverbrauch München Nockherberg: Die Entwicklung des spezifischen Wasserverbrauchs ist in folgender Grafik dargestellt. Zur Darstellung der Historie sind die spezifischen Werte unter Berücksichtigung von 40% der alkoholfreien Getränke gebildet. Diese Festsetzung wurde in der Vergangenheit aus energetischen Gründen gewählt. Deshalb entsteht hier eine Abweichung von dem in Tabelle 6.4 genannten Kernindikator-Wert für Wasser. 29

Der spezifische Wasserverbrauch ist im Jahr 2014 von 3,79 hl/hl auf 3,73 hl/hl leicht gesunken. Die Brauerei arbeitet am Kapazitätslimit. Zur Sicherstellung der Lieferfähigkeit sind besonders in den Sommermonaten häufige Biersortenwechsel in der Filtration und der Abfüllung notwendig. Angesichts der bevorstehenden Schließung der Brauerei am Nockherberg im Jahr 2016 werden keine aufwändigen Wassereinsparungsmaßnahmen mehr durchgeführt. Wasserverbrauch München Langwied: Bis zum Oktober 2015 wurden 55.013 m³ verbraucht. Durch die Anlaufphase der neuen Brauerei können diese Werte nicht zu einer sinnvollen Auswertung herangezogen werden. 30

6.8 Emissionen aus Brennstoffen Emissionen aus Brennstoffen München Nockherberg: Die Summe der direkten und indirekten Kohlendioxidemissionen für die Energiebereitstellung konnte im Jahr 2014 gegenüber dem Vorjahr von 18.358 to. auf 17.980 to. gesenkt werden. Die teilweise Verbrennung von Heizöl extra leicht zum Abbau der Ersatzbrennstoff-Reserven hat den Gesamtausstoß an SO2-Emissionen von 8.376 auf 8.593 kg erhöht. Die Emissionen an Stickoxiden waren in 2014 etwas niedriger als im Jahr 2013 (18.046/18.029) (siehe auch Tabelle OUTPUT) Sonstige Emissionen Eine Kleinkälteanlage für die Rückkondensation von Kohlensäure in einem kryogenen Kohlensäuretank hatte im Jahr 2013 einen Kältemittelverlust von 35 kg. Das in die Atmosphäre entwichene Kältemittel 404a besitzt einen GWP-Wert von 137.270 kg CO2-Äquivalenten. Die Leckage konnte geortet und fachmännisch abgedichtet werden. Weitere Kältemittelverluste sind an dieser Anlage nicht mehr zu erwarten. Der GWP-Wert durch Kältemittelverluste aus Kleinkälteanlagen lag im Jahr 2014 nur noch bei 24.546 kg CO2-Äquivalenten. Emissionen aus Brennstoffen München Langwied: Die Brenneranlagen der beiden Heißwasserkessel sind auf dem neusten Stand der Emissionsminderungstechnik, zusätzlich sind zwei Economiser zu Wärmerückgewinnung aus den Rauchgasen installiert. Dadurch erwarten wir uns einen deutlich höher Kesselwirkungsgrad und dadurch eine deutliche Verringerung der Emissionen. Hauptbrennstoff ist Erdgas. Als Ersatzbrennstoff kommt Heizöl extra leicht schwefelfrei zum Einsatz. 31

6.9 Abwasser Abwasser München Nockherberg: In der betriebseigenen anaeroben Kläranlage wurden im Berichtsjahr 616.430 m³ Produktionsabwasser vorgereinigt und mit einem biologischen Sauerstoffbedarf von kleiner 500 mg/l in die städtische Kanalisation eingeleitet. Diese Schmutzkonzentration entspricht den Werten von häuslichem Abwasser. Aus diesem Grund musste wiederum kein Starkverschmutzerzuschlag an die Landeshauptstadt München entrichtet werden. In der Abwasseraufbereitungsanlage werden die Inhaltstoffe des Brauereiabwassers (Bierreste und Malzzucker) von Methanbakterien in Biogas umgewandelt. Das Biogas besteht aus 80 % Methan und 20 % Kohlendioxid und ist damit ein hochwertiger Brennstoff. Ein wesentlicher Fortschritt im Bereich des Einsatzes von regenerativer Energie konnte durch eine deutliche Steigerung der Biogaserzeugung erreicht werden. Durch die Einleitung von Alkohol aus der neuen Entalkoholisierungsanlage in die Biogasanlage ist die Biogasmenge von 737.749 m³ im Jahr 2011 auf nunmehr 1.144.784 m³ im Jahr 2014 gestiegen. Dies ist ein Zuwachs von 55 % in 3 Jahren. Das anfallende Biogas verhinderte 2014 den Verbrauch von 915.827 m³ fossilem Erdgas. Biogas zählt zu den regenerativen Energien aus nachwachsenden Rohstoffen und verursacht deshalb bei der Verbrennung keine Nettoerhöhung des Kohlendioxidgehaltes in der Atmosphäre. Durch die Verwertung des Biogases in unseren Heißwassererzeugern wird die Erdatmosphäre jährlich um 1.832 to. entlastet. Abwasser München Langwied: Die Verfahrenstechnik der biologischen Abwasserbehandlung ist identisch mit der vorhandenen und erprobten Technik am Nockherberg. Die Inbetriebnahme dieser Anlage ist im Januar 2016 geplant. Ab diesem Zeitpunkt wird wieder die regenerative Energie Biogas zur Verfügung stehen. 32

6.10 Abfallwirtschaft und Nebenprodukte Abfallwirtschaft und Nebenprodukte München Nockherberg Sämtliche Reststoffe und Abfälle werden mit Hilfe von Containersystemen in verschiedene Wertstofffraktionen getrennt und zu einer zentralen Sammelstelle auf dem Betriebsgelände gebracht. Die weitere Abfallbehandlung, das heißt Nachsortierung der Abfälle, Kategorisierung nach Abfallschlüsselnummern sowie der nachvollziehbare Abtransport zu den Verwertern oder Entsorgern obliegt einer externen, zertifizierten Fachfirma. Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Abfallmengen seit dem Jahr 2011 für den Standort München Au-Haidhausen: 33

Abfallart (t) 2011 2012 2013 2014 nicht gefährliche Abfälle Hausmüllähnlicher Gewerbeabfall 420 474 473 455,8 Kieselgur 285 276 218 253,6 Malzstaub 168 188 189 175,3 Papier, Kartonagen 162 183 201 350 Altglas farbrein 3.012 4.241 3.189 3.547 Altglas gemischt 1.268 1.469 1.848 1.181 Altetiketten 645 682 680 638,2 Holz 61 153 131 128 Sperrmüll 5 27 10 9,17 Metallschrott (inkl. VA und Aluminium) 115 215 117 99,9 Kunststoffabfälle 11 14 156 248,6 Bauschutt 192 314 77 17,1 PE-Folien 59 67 51 71,9 Kühlschränke 1 1 1 - Baumischabfälle 90 2 4 - Dosen, Kronkorken 14 - - - Boden u. Steine (Aushub, Gleisschotter, etc.) 45 88 - - Bioabfälle, kompostierbare Gartenabfälle 65 77 48 50,66 Bitumen-, Asphaltgemische 14-6 - nicht gefährliche Abfälle gesamt 6.632 8.471 7.399 7.226,23 Gefährliche Abfälle (t) Altöl inklusive Kältemaschinenöl 2,94 3,69 2,07 4,05 Dämmmaterial m. gefährlichen Stoffen / Mineralwolle 5,17 2,95 1,49 1,08 E-Schrott inklusive Kabel 2,96 3,67 2,96 2,065 Fettabscheiderinhalte 6 6 5,5 6,5 Kohlenteerhaltige Produkte (Dachpappe, Bitumen) - 45,47 - - Sonstige 10,79 5,19 24,98 10,03 Gefährliche Abfälle gesamt 28 67 37 23,7 Abfälle gesamt 6.660 8.538 7.436 7.250 Treber 47.164 46.090 49.883 49.819 Hefe umgerechnet in Trockenmasse 928 960 942 846 34

Der im Sudhaus anfallende Reststoff Biertreber wurde zu 100 % (49.819 t.) als QS-zertifiziertes Viehfutter verwertet, wie auch die Überschusshefe mit 7.355 t. Das QS-System (Qualität- und Sicherheit) ist ein Bündnis für Lebensmittelsicherheit auf der Basis einer freiwilligen Selbstkontrolle. Sowohl Treber als auch Hefe sind hochwertige und reine Futtermittel, denn sie stammen aus dem Brauprozess, für den selbstverständlich das Bayerische Reinheitsgebot gilt. Als Folge der freiwilligen Selbstkontrolle im QS-System werden Treber und Hefe regelmäßig von einem zugelassenen Institut gemäß definiertem Probennahme- und Prüfplan mit definiertem Analysenparametern auf Schadstoffe untersucht und damit die Reinheit dieser Futtermittel amtlich nachgewiesen und dokumentiert. Abfallwirtschaft und Nebenprodukte München Langwied Am neuen Standort ist ein gesetzeskonformes Sammelsystem aufgebaut und die Abfälle werden über zertifizierte Entsorger entsorgt. Die Aufstellung und Auswertung einer Abfallbilanz ist für das angebrochene Jahr 2015 jedoch nicht sinnvoll. 6.11 Beschwerden Lärm und Gerüche Standort München Au-Haidhausen: Im Betriebsjahr 2014 gab es keine Beschwerden hinsichtlich Lärm und Gerüchen von Seiten der Nachbarschaft. Dies beweist, dass auch ein Industriebetrieb mitten im innerstädtischen Wohngebiet im Einklang mit den Nachbarn und der Umwelt tätig sein kann. Standort München Langwied: Die Verkehrsgeräusche der Brauerei werden größtenteils durch die Autobahn überdeckt. Wir sind uns sicher, dass auch die Geräusche aus dem Anlagenbetrieb sich außerhalb des Betriebsgeländes in den zulässigen Grenzen bewegen. Der 35

Nachweis diesbezüglich muss gemäß Genehmigungsbescheid 2016 geführt werden. Die Werte für die Geruchsausbreitung sind dank neuester Technologie vergleichbar niedrig wie bei dem genehmigten Vorgänger-Sudhaus am Altstandort und schon damals sind alle Richtwerte eingehalten worden. 6.12 Nutzung von Rohstoffen Die wesentlichen Rohstoffe zur Herstellung von Bier sind Gersten- und Weizenmalz, Brauwasser und Hopfen. Die Paulaner Brauerei bezieht den Hopfen zu 100 % aus dem größten Hopfenanbaugebiet der Welt, der Hallertau, welches sich vor den Toren Münchens in etwa 70 km nördlicher Richtung ausdehnt. Die Regionalität ist damit sichergestellt. Das typische Münchener Brauwasser wird aus den betriebseigenen Tiefbrunnen aus der Tertiärschicht in 150 bis 240 Meter Tiefe gewonnen. Gersten- und Weizenmalz wird überwiegend von Mälzereien aus Bayern bezogen. Hier wird die Strategie verfolgt, langfristige Lieferverträge direkt mit dem Landhandel abzuschließen, um somit den Landwirten eine über Jahre verlässliche Abnahme von qualitativ hochwertigem Getreide zu garantieren. Über diesen Weg werden Getreideerzeuger wieder vom Anbau von Braugerste und Brauweizen überzeugt und nicht noch vermehrt in den finanziell ebenfalls lukrativen Energiepflanzenanbau investieren. 6.13 Nutzung von Reinigungsmittel Die Verwendung von Reinigungs- und Desinfektionsmitteln ist in Brauereien unabdingbar um Rohrleitungen, Biertanks, Abfüllmaschinen sowie Mehrwegflaschen- und Fässer zu reinigen und zu sterilisieren. Biere die nach dem Bayerischen Reinheitsgebot hergestellt werden, dürfen keinerlei Konservierungsstoffe beinhalten. Somit müssen wir sicherstellen, dass auch keine bierschädlichen Keime auf dem Weg vom Sudhaus bis zur Abfüllung mit dem 36

Getränk in Berührung kommen, welche auf dem Weg zum Verbraucher zu negativen Geschmacksveränderungen führen würden. Die Reinigungsmittel werden überwiegend von einem Lieferanten bezogen, welcher in kurzen Abständen die Funktion und die möglichst sparsame Verwendung der Mittel in der Brauerei sicherstellt. Die Analysen werden im Rahmen eines festgelegten Monitoringkonzeptes durchgeführt und Abweichungen durch geeignete Maßnahmen korrigiert. Reinigungsmittel sind in der Regel Gefahrstoffe. Der sichere Umgang mit diesen Stoffen wird durch die konsequente Aktualisierung von Sicherheitsdatenblättern, Betriebsanweisungen am Ort der Verwendung, Schulung der Mitarbeiter und die Lagerung der Stoffe nach den gesetzlichen Vorgaben gewährleistet. 37

7. Umweltprogramm und -ziele Die hier beschriebenen Umweltleistungen beziehen sich auf die in der Umwelterklärung 2014 genannten Ziele und Projekte Planung der neuen Brauerei am Standort München-Langwied Die Brauerei ist nahezu fertiggestellt. Im August 2015 hat der Probebetrieb begonnen. Die planerischen Vorgaben sollen es ermöglichen, neue Bestwerte hinsichtlich des Verbrauches von Energie und Wasser zu erreichen. Diese sind nach wie vor: Zielwerte Neubau Paulaner Mittelwerte aus Betriebevergleich Bayerischer Brauerbund 2011 Strom 5,8 kwh/hl 10,4 kwh/hl Wärme 54 MJ/hl 79 MJ/hl Wasser 3,0 hl/hl 4,09 hl/hl Die mittelfristigen Ziele im Zusammenhang mit dem Neubau der Brauerei bis zum Jahr 2016 bleiben bestehen: - Reduzierung des Propangasverbrauches der Gabelstapler von rd. 400.000 Liter auf 300.000 Liter pro Jahr. Daraus folgt eine erhebliche Reduzierung der Stickoxidemissionen. Verantwortlich für die Umsetzung: Leitung Logistik - Kieselgur freie Filtration der Biere mit Hilfe von Membranen. Der Umgang und die Entsorgung von Kieselgur sind wegen ihrer Lungengängigkeit immer wieder in der Diskussion. Eine Filtration mit Membrantechnik vermeidet die Handhabung und Entsorgung von 280 t 38

Abfallkieselgur pro Jahr. Die Filtrationsanlage ging im Oktober 2015 in Betrieb. Verantwortlich für Betrieb und Umsetzung: Leitung Produktion - Wasserenthärtung mit Ultrafiltration und Gegenosmose anstatt mit stark sauren Kationentauschern. Durch die Änderung der Verfahrenstechnik können jährlich 450 t Salzsäure eingespart werden. Diese Anlage ist seit August 2015 in Betrieb. Es wird eine Ausbeute bei der Enthärtung des Brauwassers von 90 % erwartet. Dies bedeutet, dass mit 10 % als Wasserverlust zu rechnen ist. Verantwortlich für Betrieb und Umsetzung: Leitung Betriebstechnik - Kohlensäurerückgewinnung Am bestehenden Standort der Brauerei konnten ca. 50 bis 60 % der Gärungskohlensäure zurückgewonnen werden. Zusätzlich wurden jährlich ca. 3600 Tonnen Getränkekohlensäure zugekauft und mit dem LKW angeliefert. Am neuen Standort ist es möglich, den gesamten Kohlensäurebedarf der Brauerei aus zurückgewonnener Gärungskohlensäure zu decken. Damit werden jährlich ca. 190 LKW-Anlieferungen aus ca. 100 km Entfernung entfallen. Die neue Anlage ist im September 2015 in Betrieb gesetzt worden. Verantwortlich für Betrieb und Umsetzung: Leitung Betriebstechnik - Um die Emissionen bei der Mitarbeiteranreise zu minimieren wurde durch unsere Initiative und Mitfinanzierung von der Münchner Verkehrsgesellschaft die Buslinie 159 ins Leben gerufen. Sie verbindet die neue Brauerei mit den S-Bahnhöfen Lochhausen und Pasing. Die Inbetriebnahme war im September 2015. Verantwortlich für Betrieb und Umsetzung: Projektleitung Langwied 39

8. Gültigkeitserklärung 40

Impressum Herausgeber: Paulaner Brauerei GmbH & Co KG Hochstraße 75 81541 München Verantwortlich (i.s.d.p.): Herr Dr. Johannes Fischer 41

Anhang I: Umrechnungsfaktoren 1) 1l Heizöl EL = 9,94 kwh; 1l Flüssiggas=23MJ; 1Nm³ Biogas = 8 kwh (Umrechungsfaktor nach Gemis 4.6; und interne Quellen) 2) 1kWh Strom = 0,26 g SO 2 ; 0,50 g NOx; 0,08 g PM10 (Umrechnungsfaktoren, SO 2, NOx, nach Gemis 4.6; Umrechnungsfaktoren PM10 nach ecoinvent v2.1) CO 2 laut Stromkennzeichnung des Lieferanten 3) 1 kwh Erdgas = 0,20 kg CO 2 ; 0,001 g SO 2 ; 0,08 g NOx; 0,01 g PM10 (Umrechnungsfaktoren CO 2, SO 2, NOx, nach Gemis 4.6; Umrechnungsfaktoren PM10 nach ecoinvent v2.1) 4) 1 kwh Heizöl EL = 0,27 kg CO 2 ; 0,17 g SO 2 ; 0,08 g NOx; 0,03 g PM10 (Umrechnungsfaktoren CO 2, SO 2, NOx, nach Gemis 4.6; Umrechnungsfaktoren PM10 nach ecoinvent v2.1) 5) Umrechnungsfaktor Biogas PM10 wie Erdgas 0,01 g/kwh da Mischfeuerung mit Erdgas 6) Umrechnungsfaktor Flüssiggas 0,016 g/kwh Gesamtstaub nach Gemis 4.81 (Werte für PM10 nicht verfügbar) 7) Mischfeuerung von Erdgas und Biogas; NO x -Werte sind dem Messbericht entnommen 8) Werte aus Environmental Report Heineken 42