Internationale Unfallstatistik für den Bodensee 214 Pressefrei ab 27.2.215,. Uhr Unfälle insgesamt und Schiffsunfälle zurückgegangen Zahl der Verletzten gestiegen Zahl der tödlichen Unfälle leicht gesunken 26 Personen aus Seenot gerettet Dies ergab die Auswertung der Unfallstatistik des Jahres 214 durch die Leiter der See- und Wasserschutzpolizeien aus Lindau, Vorarlberg, St. Gallen, Thurgau, Schaffhausen und Baden-Württemberg (Konstanz, Überlingen und Friedrichshafen), die am 23.1.215 in Konstanz tagten. Wetterlage Das Jahr 214 kann insgesamt als das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnung bezeichnet werden. Im Durchschnitt lagen die Temperaturen 1,3 C über dem langjährigen Mittel. Die Monate April bis Juni bescherten der Bodenseeregion viele Sonnentage, wogegen im Juli und August vergleichbar hohe Niederschläge zu verzeichnen waren. Die höchste Temperatur wurde am. Juni 214 mit 33 C gemessen. Wie bereits 2 war das Jahr 214 ein windschwaches Jahr. Im 1-Jahresrückblick ist festzustellen, dass die Anzahl der Sturmtage tendenziell rückläufig sind. Aufgrund des feuchten und kühlen Sommers waren Wärmegewitter eher die Ausnahme. Die Wassertemperatur des Bodensees bewegte sich im Juli und August lediglich um die 2 C-Marke. Am 21.1.214 zog der Ex-Hurrikan, das Sturmtief Gonzales, mit 51 Knoten (5 km/h, 1 Beaufort, gemessen in Friedrichshafen) über den Bodensee. Im Bereich Lindau wurden Windgeschwindigkeiten mit 3 km/h, Windstärke, gemessen. Dieser Sturm aus nordöstlicher Richtung verursachte im Hafen von Wallhausen an Anlagen und Booten einen Schaden in Höhe von 85. Euro. Ein am 3./4..214 vorherrschender Föhnsturm erreichte im Bereich Lindau Spitzenwerte mit 61 Knoten ( Beaufort) und war bis in den Seebereich Friedrichshafen mit über 5 Knoten (1 Beaufort) deutlich spürbar.
- 2 - Im Bereich der Windmessung waren 214 keine Extremwerte zu verzeichnen. Die bei der Starkwind- und Sturmwarnung erzielte Trefferquote des DWD in Stuttgart konnte weiter gesteigert werden und lag bei 4 %. Meteorologisch betrachtet war 214 ein ruhiges Jahr. Pegelverlauf Der durchschnittliche Seespiegel lag mit 3,44 Meter 15 Zentimeter unter dem normalen Mittelwert der Jahre 24 bis 214. Der tiefste Stand wurde Mitte März mit 2,83 Meter und der höchste Wert mit 4,53 Meter Anfang August registriert. Die Hochwassermarke von 4,8 Meter wurde ganzjährig nicht erreicht. Insgesamt kam es im Jahr 214 zu keinen Beeinträchtigungen der Schifffahrt durch den Wasserstand. Unfallentwicklung Auf der 536 km² großen Seefläche und dem 21 Kilometer langen Hochrheinabschnitt bis Schaffhausen ereigneten sich 174 Unfälle mit Toten und 58 Verletzten. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Unfälle um (- 5 %) leicht gesunken. Die Schiffsunfälle haben sich um -3 % (- 5 auf 147) reduziert. Die Gesamtzahl der Verletzten stieg auf 58 (+ 22). Bei Schiffsunfällen wurden 35 Personen verletzt. Gesamtunfallzahlen (Schifffahrt, Tauch- und Badebereich, Sonstige) 25 2 15 1 5 181 17 217 183 163 1 145 156 171 174 25 26 27 28 2 21 2 212 2 214 Die Zahl der Toten sank im Vergleich zum Vorjahr von 12 auf Personen. Eine Person kam bei einem Schiffsunfall, zwei beim Tauchen im Überlinger See und zwei Personen bei sonstigen Unfällen ums Leben. Vier Personen verunglückten beim Baden tödlich. Im Berichtsjahr mussten fünf Tauchunfälle bearbeitet werden. Diese ereigneten sich alle im Überlinger See (Vorjahr: acht). Fünf Taucher erlitten Verletzungen und mussten ärztlich versorgt werden. Insgesamt ereigneten sich zehn Badeunfälle (- 4), dabei wurden sechs Badende verletzt geborgen (+ 1). Bei sonstigen Unfällen (12) wurden zwölf Verletzte registriert. 2
- 3 - Dabei handelte es sich überwiegend um Unfälle durch Stürze auf Booten und in den Hafenanlagen. Die Gesamtschadenssumme beläuft sich auf ca. 56. Euro (Vorjahr: ca. 748. Euro). Verletzte/Tote 7 5 4 3 2 1 37 24 52 1 42 61 12 42 52 7 27 36 12 12 25 26 27 28 2 21 2 212 2 214 58 Verletzte Tote Die tödlichen Unfälle ereigneten sich in Baden-Württemberg (5), in St. Gallen (2) und in Thurgau (2). Bei den Bodenseeanliegern haben sich die Unfallzahlen wie folgt entwickelt: Baden-Württemberg 4 Unfälle + 14 Vorarlberg 24 Unfälle + 1 Thurgau Unfälle - Bayern Unfälle - 12 St. Gallen 1 Unfälle +/- Schaffhausen Unfall - 1 Schiffsunfälle Die Schifffahrt ist mit 147 Unfällen (84 %), einem Toten und 35 Verletzten an der Gesamtzahl der Unfälle beteiligt. Eine Person wird vermisst. 18 17 1 15 14 12 1 8 7 5 128 15 128 144 167 3 123 147 152 25 26 27 28 2 21 2 212 2 214 An den Schiffsunfällen waren Segelboote mit 46 %, Motorboote mit 47 %, die gewerbliche Schifffahrt mit 4 %, Ruderboote mit 2 % und ein Wakeboarder mit 1 % beteiligt. 147 3
- 4 - Unfallorte Nach wie vor ereigneten sich die meisten Schiffsunfälle in den Häfen/Steganlagen, gefolgt von Unfällen in der 3-Meter-Uferzone. 3% 15 % 25 % 57 % Hafen-/Steganlage Uferzone Offener See Fließgewässer Unfallursache Die Unfallursachen bezogen sich auf Sturm/Seegang (38 %), technische Mängel/Ausrüstung (16 %), Missachtung der Fahrregeln (8 %) und die sonstigen Unfallursachen (7 %). 8 45 56 4 2 24 Nichtbeachten Fahrregeln Mangelnde Sorgfalt Techn. Mängel/Ausrüstung Sturm/Seegang Sonstige Lag die Hauptunfallursache mangelnde Sorgfalt 2 noch bei 43 % (66 Fälle) verringerten sich die Zahlen im Jahre 214 auf 31 % (- 21 Fälle). 4
- 5 - Unfallart Die Zahl der Kollisionen ist im Vergleich zum Vorjahr um 16 % und die der Festfahrungen um 4 % gesunken. Der deutliche Anstieg der sonstigen Unfallart ist auf einen Sturm mit Beaufort am 21.1.214 zurückzuführen, bei dem im Hafen Wallhausen 41 Boote zum Teil schwer beschädigt wurden. 8 48 58 4 2 5 7 Sinken/Leckage Kollision Festfahren Kentern Brand/Explosion Bordunfall Sonstige Die Schadenssumme der Schiffsunfälle ist um 28 % auf rund 56. Euro gestiegen. Sturmwarn- und Seenotrettungsdienst Im vergangenen Jahr ist die Anzahl der Einsätze 32 im Sturmwarndienst im Vergleich zum Vorjahr (32) gesunken. Die Einsätze im Seenotrettungsdienst liegen mit 232 unter dem Vorjahresniveau (318). Durch die See- und Wasserschutzpolizeien konnten 1 Boote geborgen (Vorjahr: 18) und 26 Personen (Vorjahr: 383) gerettet werden. 5