ELENA. Lernen mit lebenden Tieren. Dieses Projekt wurde gefördert durch die Europäische Union.

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Transkript:

ELENA Lernen mit lebenden Tieren Dieses Projekt wurde gefördert durch die Europäische Union.

2 Lernen ELENA: Experiential Learning and Education for Nature Awareness Was ist ELENA? ELENA heißt von und mit lebenden Tieren lernen. Im Mittelpunkt steht dabei die Begegnung mit lebenden Tieren, ob im Klassenzimmer oder auf dem Schulgelände. ELENA bedeutet durch eigene Erfahrungen zu lernen. ELENA macht Spaß. ELENA motiviert Kinder Verantwortung zu übernehmen. ELENA regt zu umweltbewusstem Denken und Handeln an. ELENA fördert Naturbewusstsein durch direkten Kontakt zur Natur und persönliche Begegnungen mit verschiedenen Arten. ELENA in Zahlen 9 beteiligte Partnerorganisationen aus Deutschland, Ungarn, Rumänien und Georgien Die Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege leitet das Projekt 70 Teammitglieder Das Ziel: Circa 850 ausgebildete Lehrer in Tiere live / Lernen mit lebenden Tieren durch Multiplikatoren 3 Jahre Laufzeit 400.000 Euro Projekt-Budget, finanziert durch die EU-Kommission Wie unterstützt mich ELENA? ELENA unterstützt Lehrer und Umweltbildner über Module mit Hintergrundinformationen und praktischen Aktivitäten, um lebende Tiere in den Unterrichtsalltag zu intergrieren. ELENA unterstützt durch Methoden des aktiven Lernens und systematische Denkspiele. Ein Netzwerk erfahrener Lehrer und Experten unterstützt Sie. Zu jeder Tierart gibt es ein Kapitel mit technischen Informationen und Aktivitäten sowie zusätzliche Arbeitsund Informationsblätter. ELENA basiert auf dem Tiere live -Projekt: www.anl.bayern.de/projekte/tierelive/ Für wen ist ELENA? ELENA ist für jeden etwas, der Spaß am Lernen mit allen Sinnen hat. ELENA umfasst eine große Vielfalt an Themen (zum Beispiel Biologie, Mathematik, Sprachen oder Sozialwissenschaften). Es unterstützt Fachleute in der Umweltbildung, ehrenamtliche Ausbilder im Umweltschutz oder ist einfach für diejenigen geeignet, die sich für innovative Umweltbildung interessieren. ELENA Kontakt Deutschland: poststelle@anl.bayern.de Ungarn: hungary@elena-project.eu Rumänien: romania@elena-project.eu Georgien: o ffi c e @ s a b u k o. o r g www.facebook.com/elenaproject.eu

mit lebenden Tieren : Das Ziel von ELENA re fördern ie T e d en b le h rc u d Naturbewusstsein ule! nicht nur in der Sch Im Lehrerzimmer S n S s i A i? --> S S i 7 Ich habe heute eine 5.Klasse, und ihr? S n S s us i H? --> S S i 8 O n S s u i H n? --> F l S S u nä hs S i Das ELENA-Prinzip: Auge in Auge mit der Natur Wirklichkeit erleben, ein Leben lang 3

4 Einblicke in ELENA Die besten Geschichten schreibt das Leben. Lassen Sie sich von Erfahrungen aus der Praxis überzeugen! Wenn Ängste verfliegen (ELENA -Team) Ein Schmetterling sitzt auf der Hand eines Mädchens. Es ist ein ruhiges und friedliches Bild, das vor sechs Wochen fast undenkbar gewesen wäre. Damals traute sich das Mädchen nicht einmal ins Klassenzimmer, weil sie wusste, dass dort Schmetterlinge und hässliche Raupen waren. Jetzt kümmert sich das Mädchen um die Fütterung der Raupen. Was für ein Unterschied! Ein Junge findet seinen Schmetterling wieder (ELENA -Team) Gestern habe ich meinen Schmetterling wiedergesehen. Es muss meiner gewesen sein. Er saß genau auf dem gleichen Platz, wo ich ihn letztes Jahr freigelassen habe. Natürlich ist es biologisch (fast) unmöglich, dass es sich um seinen Schmetterling handelt. Viel wichtiger dabei ist doch: Noch ein Jahr später erinnert sich der Junge an das Schulprojekt und ist weiterhin zutiefst mit seinem Schmetterling verbunden! Was kannst du auf deinem Balkon machen? Kompostieren! (ELENA -Team) Ein Lehrer erinnert sich an einen Moment, als seine Schüler sich sorgten, wo die Regenwürmer am besten wieder freigelassen werden könnten. Noch bevor er jedoch eine Antwort geben konnte, rief ein Junge: Nirgendwohin, ich nehme sie alle mit! Ich werde einen eigenen Komposthaufen auf unserem Balkon anlegen. Das ist ihr neues Zuhause!

5 Der Harte und die Flauschige (Lehrer) Wow, es ist so leicht und so weich!, sagt der Junge mit einem großen Lächeln, während er sehr vorsichtig das Huhn hoch hebt. Dieses magische erste Gefühl überdauerte die ganze Aktion Hühnerstall im Schulhof. Vielleicht war es nur ein Zufall, dass ausgerechnet einer der lebhaftesten Jungen die meiste Zeit und Sorgfalt in die Pflege der Hühner steckte. Vielleicht aber auch nicht Über Ameisen (ELENA -Team) Nach den Ameisen-Aktivitäten sagte ein Junge: Ich werde nie wieder einen Ameisenhügel zertreten. Ein neuer Ameisenexperte wächst heran Wir erhielten einen Anruf von einem Lehrer: Es tut mir leid, aber ich brauche unbedingt mehr Informationen über Ameisen. Ein Schüler fragt mich ständig über Ameisen und langsam gehen mir die Antworten aus. Können Sie mir helfen? Mädchen im Regen (ELENA -Team) Es regnete in Strömen, als wir die beiden Mädchen neben dem Hühnerstall auf dem Schulhof trafen. Wir fragten sie mitleidig, ob sie verpflichtet wurden, den Stall während der ELENA -Hühneraktion in der Schule sauber zu halten. Zu unserer Überraschung antworteten sie: Nein, wir wollten nur nochmal nachsehen, welche Rasse das braun gescheckte Huhn ist.

6 R p Ak i Bi lo n T W b T r V h l n W l Ak i r ß A lf n R p n r nt e S ra r i : n e... siehe Seite 8 Re Ak i V lf n Bi lo Re W b Re -F S e w n E n n n K pos n Ak i r ß Re m i h es S ra r i : n e... Wählen Sie

7 Ihre Aktion! W l /H n Ak i D i h i Umg n i H n Bis -Pr n i Ak i r ß W l G e R n : D Rü e W l e S ra r i : n e... siehe Seite 8 A i Ak i A i h l n e ba h W b A i -F Ak i r ß Wa i s A i? A i L n r S w n i S ra r i : n e...

8 B n We Ak i W b Nis l Ak i r ß V lf n A D n n i S Gef r e Best W s h B ü lf : S n Ak i Au u h v S n : V R S n D S i r n S i s r ß Ak i r ß Be ba h n v S n Na htf l : H Ak i Und mehr: V lf H ra H u ü E n i H Ak i r ß H (H rst u S ) W b H rst : B I S e Mehr Informationen über ELENA finden Sie unter:

Häufig gestellte Fragen Hier finden Sie Antworten auf die häufigsten Fragen zum Umgang mit lebenden Tieren. Bei weiteren Fragen wenden Sie sich an unsere Experten oder erfahrenen Lehrer im ELENA-/Tiere live-netzwerk. 9 Woher bekomme ich die Tiere? Ansprechpartner werden in den jeweiligen Kapiteln genannt. Bitte unterscheiden Sie zwischen Tieren, die Sie der freien Natur entnehmen und auch dorthin wieder entlassen, und Haustieren. Informieren Sie sich bei Wildfängen über die jeweilige Art. in der detaillierten Beschreibung der Tieraktivitäten. Bitte entnehmen Sie immer nur einzelne oder wenige Exemplare von sehr häufigen Arten. Entnehmen Sie keine gefährdeten oder geschützten Arten! Vergewissern Sie sich bei domestizierten Tieren, ob die Tiere an die Zusammenarbeit mit Menschen oder Kindern gewöhnt sind. Beachten Sie die detaillierten Hinweise zu Hygiene und Gesundheitsvorschriften für Mensch und Tier. Folgen Sie den Sicherheitshinweisen im jeweiligen Kapitel (über notwendige Impfungen bei Haustieren und zu speziellen Zertifikaten). Wie passt ELENA in den Lehrplan? Wie überzeuge ich meine Schulleitung? Mit ELENA lernen die Kinder durch persönliche Erfahrungen der Erfolg solcher Lernmethoden ist über Studien vielfach belegt. Sie werden erleben, wie die unterschiedlichen Lernkanäle der Schüler angesprochen und unterstützt werden. Zu jeder Aktivität finden Sie eine Beschreibung, wie Sie die Aktion in Ihre Schulstunde einbauen können. Hierzu finden Sie im Einführungskapitel auf der ELENA- Homepage weitere Informationen! Welche Art von Erlaubnis benötige ich vor dem Start? Neben der Erlaubnis der Schulleitung, empfiehlt es sich, die Eltern zu informieren und diese gleichzeitig nach Ängsten oder bekannten Allergien Ihrer Kinder zu fragen. Wenn Sie auf der sicheren Seite sein wollen, können Sie die Eltern auch um Zustimmung bitten. Informieren Sie weitere Personen, die in den Kontakt mit den Tieren kommen können (Kollegen, Haustechniker, Putzkräfte). Brauche ich eine spezielle Versicherung für mich oder die Schüler, wenn ich lebende Tiere in die Schule bringe? Wenn Sie die Erlaubnis der Schulleitung haben und die Eltern informiert sind, benötigen Sie keine weitere Absicherung. Sie sollten diese Frage aber mit der Schulleitung gezielt besprechen. Selbstverständlich ist es verboten, bekannt gefährliche Tiere in die Schule zu bringen. Ich fühle mich unsicher, weil ich nicht viel über das Tier weiß. Was soll ich tun? Sie sollten ein Tier aussuchen, das Sie persönlich begeistert. Diese Begeisterung wird auch Ihre Schüler mitreißen und motivieren. Außerdem wird es Ihnen dann leichter fallen, die Aktion zu realisieren. Bevor Sie starten, können Sie einen erfahrenen Lehrer oder Experten kontaktieren. Lesen Sie sich sorgfältig die allgemeine Einführung und die jeweilige Aktivität durch. Sie enthält die wichtigsten Hinweise zur Haltung und zu den Ansprüchen der Tiere sowie weiterführende Links. Probieren Sie die Aktion zunächst einmal mit Bekannten oder mit der Familie aus. Sie können zur ersten Stun de auch einen Experten in die Schule einladen. Seien Sie mutig!

10 Wie stelle ich die Gesundheit der Kinder sicher? Der Umgang mit lebenden Tieren hat viele positive Auswirkungen auf die Kinder, kann aber in Einzelfällen auch negative Folgen haben. Für Kinder, bei denen auf das Tier bezogene Ängste oder Allergien bereits bekannt sind, muss daher zur Teilnahme eine Erlaubnis der Eltern vorliegen. Die Aktionen helfen Kindern mit ihren Ängsten umzugehen. Versuchen Sie daher die Kinder für eine Teilnahme zu motivieren, ohne dabei Druck auszuüben. Dies ist ein essenzieller Teil des Erfahrungslernens. Das ELENA-Material gibt Ihnen Hinweise. Wie stelle ich die Tiergesundheit sicher? Um die Gesundheit des Tiere zu gewährleisten ist es essenziell, ein fundiertes Wissen über dessen Ansprüche und den artgerechten Umgang mit ihm zu haben und dies auch den Schülern vermitteln zu können. Ziel der Aktionen ist zwar, die Verantwortung für die Pflege und Haltung den Schülern zu überlassen, dennoch bleibt es letztlich die Pflicht der Lehrenden das Tierwohl sicherzustellen. Was tun, wenn die Tiere nicht wie geplant reagieren? Tiere reagieren individuell und oftmals ist ihr Verhalten nicht ganz vorhersehbar. Besonders dieses spontane Interagieren mit lebenden Tieren ist ein Schlüssel des Erfahrungslernens. Bleiben Sie offen und gelassen, wenn Sie gerade nicht einordnen können, warum das Tier gerade so reagiert. Prüfen Sie daneben folgende Punkte: A. Gesundheitszustand Gibt es Anzeichen, dass das Tier verletzt ist, sich langsamer bewegt, aggressiv oder eingeschüchtert ist? Wenn dies der Fall ist, sollten Sie a) die Futterund Wasserversorgung überprüfen und b) nach möglichen Stressquellen (Lärm, zu viel Berührung) suchen. In beiden Fällen sorgen Sie für eine Ruhe- oder Futterpause für das Tier. Kontaktieren Sie gegebenenfalls einen Experten. B. Artbestimmung Überprüfen Sie bei Wildfängen noch einmal die Art, denn es gibt sehr ähnlich aussehende Arten, die sich unterschiedlich verhalten (zum Beispiel ein Regenwurm, der im Falllaub lebt und sich nicht eingräbt). C. Beobachtung Wenn beide Wege keine Erklärung bieten oder Abhilfe schaffen, beobachten und untersuchen Sie gemeinsam mit den Schülern, warum sich das Tier nicht erwartungsgemäß verhalten könnte. Wie kann ich ein Tieraktionsprojekt gemeinsam mit den Schülern abschließen? Wie kann ich lebende Tiere in den Schulalltag integrieren? Das ELENA-Material beinhaltet Haltungs- und Pflegehinweise sowie Ansprechpartner und rechtliche Hinweise. Auch bei einer Haltung im Klassenzimmer kann das Tier nicht permanent Objekt des Unterrichtes sein. Dennoch bietet es sich an, immer wieder Bezüge zu den neuen Klassenkameraden herzustellen. Dabei sollten die Schüler verantwortlich für die Pflege der Tiere sein und sich jeden Tag (auch an Wochenenden) um die Tiere kümmern. Im Optimalfall ist das Ende einer Tieraktion der Beginn einer neuen. Meist lässt dies die Zeit und der Schulalltag nicht zu. Sie sollten jedoch versuchen, gemeinsam mit den Schülern über eine Tieraktion zu reflektieren, vielleicht in einem Abstand von wenigen Wochen nach der Aktion. Motivieren Sie die Schüler die Aktion privat zu wiederholen. Fragen Sie nach den Erfahrungen: Welches Verhalten hast Du bei dem Tier beobachtet? Was ist Dir am meisten in Erinnerung geblieben? Vermisst Du das Tier? Hat der Umgang irgendwas in Deinem Verhalten geändert? Wie?

11 Fähigkeiten und Kompetenzen Die Übertragung von Verantwortung für die lebenden Tiere auf die Schüler fördert verschiedene soziale Fähigkeiten und Kompetenzen: 1. Erfahrungslernen durch den Kontakt mit lebenden Tieren Tiere reagieren oft spontan und unabhängig und manchmal so, wie wir es nicht von Ihnen erwartet oder vermutet hätten. In dieser Situation ist die Reaktion der Schüler gefordert, die Situation einzuschätzen und vor dem Hintergrund ihrer persönlichen Erfahrungen einzuordnen. Dies hilft den Schülern, ihre Bewertungs- und Organisationskompetenzen zu schulen. Gleichzeitig nimmt die Selbstreflexion zu, da das Verhalten der Schüler unmittelbar im engen Austausch mit dem Verhalten der Tiere steht. Das Erfahrungslernen fördert sowohl die Neugierde und Aufgeschlossenheit als auch Teamwork und Kommunikation, auch um Probleme eigenverantwortlich oder gemeinsam zu lösen. 2. Die Verbindung zum realen Leben Frühstück mit Bienen als Bestäuber...... und ohne Bienen! Die Verantwortung für ein Tier zu tragen, regt die Schüler an, ihre unmittelbare Umgebung genauer wahrzunehmen. Sie werden nicht nur ähnliche Lebewesen entdecken sondern auch die Vielfalt unserer Natur. Die Kombination von Indoor- und Outdooraktivitäten lässt die Schüler Zusammenhänge zwischen den Tieraktionen und der realen Welt erkennen und schaff t so ein gesteigertes Naturbewusstsein. Detaillierte Informationen zu den didaktischen und pädagogischen Zielen finden Sie im Kompetenzrahmen des ELENA Projektes auf

12 ELENA für die Zukunft Von der Erkenntnis zum Handeln Ziel des ELENA-Projekts ist es, durch Erfahrungen mit lebenden Tieren eine nachhaltig orientierte Lebensweise zu fördern. Positive Gefühle, die durch den direkten Kontakt mit Tieren geweckt werden, tragen dazu bei, das Gelernte auf das alltägliche Handeln zu übertragen und fördern so den nachhaltigen Umgang mit der Natur. Studien aus Didaktik und Psychologie belegen, dass der Umgang mit lebenden Tieren die beteiligten Schüler und Lehrer für ihre Umwelt sensibilisiert. Durch die übertragene Verantwortung für ein Tier wird die persönliche Einstellung zur Natur sowie das Denken und Handeln im Alltag beeinflusst. Ziel des ELENA-Projekts ist es, solche Effekte auf allen Bildungsebenen zu stärken. Die Lehrer des Jahres Das Konzept des Erfahrungslernens bietet sich als fester Bestandteil der Bildungsarbeit und in den Lehrplänen an. Internationale Kooperationen zwischen Akteuren aus Bildung und Umwelt, wie das ELENA-Projekt, können hierzu einen wesentlichen Beitrag leisten und als gutes Beispiel dienen. Die ELENA Partner Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschafspflege www.anl.bayern.de Projektleitung Inspectoratul Scolar Judetean www.isjsibiu.ro Junior Achievement Magyarország www.ejam.hu National Center For Teacher Professional Developement www.tpdc.ge Rogers Foundation for Person-Centred Education www.rogersalapitvany.hu Scoala Gimnaziala Nr. 21 www.scoala21sb.webs.com Society for Nature Conservation www.sabuko.org UNESCO Biosphärenregion Berchtesgadener Land www.brbgl.de Assoziierte Partner Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung www.alp.dillingen.de Gaiagames www.ecogon.de Milvus Group www.milvus.ro Rottmayr Gymnasium www.rottmayr-gymnasium.de Universität Hamburg www.uni-hamburg.de Initiiert durch Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission fi nanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt allein der Verfasser; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben. Lucian Blaga University of Sibiu www.ulbsibiu.ro Herausgeber: ELENA Project 2016 Verantwortlich Dieter Pasch, ANL poststelle@anl.bayern.de ELENA, Alle Rechte vorbehalten. Projektleitung: Katalin Czippan, Wolfram Adelmann, Christian Stettmer, ANL Redaktion: Wolfram Adelmann, Ildiko Kovacs, Katalin Czippan Layout und Ideen: Doris Stadlmann, Kristel Kerler, Celina Stanley, Ildiko Kovacs, Wolfram Adelmann Grafi ken/comics: Wolfram Adelmann, Ildiko Kovacs Fotos und Idee Bienen-Frühstück : Elisabeth Brandstetter, UNESCO Biosphärenregion Berchtesgadener Land Fotos von oben links nach unten rechts: Wolfram Adelmann (folgend: WA), WA, WA, Martin Candussio, WA, WA, WA, Michael Schwartze, Roland Günter, Johannes Bauchhenß, Gunther Kopp, Michael von Lüttwitz, Manfred Fiedler, Martin Candussio, JAM, WA, Gert Verhejen, Brigitte Sturm, Elisabeth Brandstetter ELENA basiert auf dem Tiere Live -Konzept www.anl.bayern.de/projekte/tierelive Tiere live wurde von der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet.