BVkE-Fachtagung Jede Sackgasse ist nach oben offen am 13.- 15.03.2012 in Bad Salzschlirf bei Fulda W7 Nähe und Distanz im Alltag stationärer Wohngruppen Cornelia Raible-Mayer, Volker Abrahamczik, Stefan Küpper 1
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1) Körperliche Nähe, z.b. Gute-Nacht-Kuss, Kuscheln, Krabbeln, ist für Kinder/Jugendliche wichtig. Aber ich traue mich nicht mehr, diese Nähe zu leben, weil ich nicht weiß, wie KollegInnen und Leitung dazu stehen. Authentisch sein Thema im Team ansprechen Prinzip der Beziehungsarbeit wichtig, jeder lebt Nähe anders, schwer, klare Regeln im Alltag immer zu leben Respekt vor den Kindern und Jugendlichen Stehe zu körperlicher Nähe (Kuss ausgeschlossen), wurde jedoch in meinem Handeln gehemmt. Körperliche Nähe wichtig ohne Kuss! Auch mit gewünschtem Kuss Immer stärkerer Rückzug Restriktivere Erziehungsmaßnahmen bei Verdacht auf sexuelle Kontakte unter Kindern? Jugendliche in den Arm zu nehmen ist undenkbar Es geht um emotionale Nähe aber nicht um körperliche Nähe. Neue Kollegin der Jugendhilfe/Mutter: Ich bin ganz offen an die Arbeit im Heim mit den Kindern rangegangen; habe sie in den Arm genommen, sie gebadet, ihnen nach dem Einkoten beim Duschen geholfen.und jetzt gehe ich immer weiter zurück, weil das alles nicht geht, wie man mir sagt. Die Leitungen beschließen, was in der Gruppe zu tun ist und was nicht, dass das Kind nicht mehr auf dem Schloß sitzen darf das Kind leidet echt aber die Leitungen sind ja viel zu weit weg von dem, was in der Gruppe wichtig wäre. Ich bin vollkommen normal im Umgang mit den männlichen Jugendlichen. War 10 Jahre im Rettungsdienst tätig, da stellt man sich die Frage nach Nähe und Distanz nicht, man hilft einfach. 2) Die Aufdeckung von Misshandlungen im Alltag der Heimerziehung und die verschiedenen hieraus resultierenden Handlungsanweisungen danach haben mich in meinem pädagogischen Alltagshandeln herausgefordert, irritiert und gebremst Ungezwungener Umgang So transparent wie möglich sein In der Auseinandersetzung von möglichen Übergriffen müssen Kinder zurückstecken Verhalten in intimen Schlüsselsituationen (zu Bett bringen, duschen)? Wir müssen überlegen, wie wir Nähe praktizieren, und nicht, ob wir sie praktizieren. Zweiteilung des Problems: Mitarbeiter/Kollegen betreffend und Kinder/Jugendliche untereinander betreffend 3) Beziehung mit Kindern und Jugendlichen entsteht durch die Balance von Nähe und Distanz. Wie sie in die Praxis umzusetzen ist, bleibt immer im Ermessen des jeweiligen Pädagogen. bleibt immer im Ermessen des Pädagogen : auf jeden Fall: NEIN! Ich bin ein Erzieher zum Anfassen, kein Erzieher, der anfasst. Achtung: auf Schutz vor Verleumdung achten (Guter) Ruf der Einrichtung oder der Leitung wichtiger als das Bedürfnis der Kinder?! Es muss Klarheit/Sicherheit im Team/Einrichtung hergestellt werden. Es gibt kein Rezept, es muss passen!!! Es muss immer wieder darüber gesprochen/diskutiert werde auf allen Ebenen, Leitung, Pädagogen, etc., alle Mitarbeiter 6
4) Kuscheln allein ist zu wenig. Wir brauchen starke Kinder. Aber geht das wirklich? Wie kriegen wir Kinder stark? Vertrauen Ehrlichkeit Verlässlichkeit Akzeptanz Echt sein Grenzen setzen, Regeln Vorbildfunktion Aufgaben verteilen Verantwortung geben Selbstbestimmung Gegenseitiger Respekt Stärkung der Eigenverantwortung Wertschätzung der Stärken Probleme ernst nehmen Persönlichkeit in ihren Facetten betrachten Hervorheben der Ressourcen und Erfolge Über Rechte aufklären Partizipation Bauch entscheidet Grenzen klären beidseitig Ressourcen erkennen und fördern Lob Einbeziehen, z.b. bei Entscheidungen Persönlichkeit erkennen (geht über Kuscheln hinaus) 5) Themen-Aufträge / -Wünsche an FK III Höhere Sicherheit für die Kollegen/-innen Infos: Wie kann ich Kinder stärken? Klare Regeln für das Leben von Nähe 7